Unser Jahresbericht 2014 - Diakonisches Werk MG e.V.

February 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Jahresbericht 2014

Schwerpunktthema: >



Altenhilfe

> Helga-Stöver-Haus

Diakonisches Werk Mönchengladbach gGmbH

Diakonisches Werk Mönchengladbach gGmbH

Editorial

Diakonisches Werk Mönchengladbach gGmbH

Liebe Mitglieder und Freunde des Diakonischen Werkes Mönchengladbach, liebe Mitarbeitende, liebe Leserin und lieber Leser,

Ludwig-Weber-Straße 13, 41061 Mönchengladbach Telefon (0 21 61) 81 04 - 0 Telefax (0 21 61) 17 79 21

im Jahresbericht 2014 steht unser neues Vorzeigeprojekt im Themenmittelpunkt. Das „Helga-Stöver-Haus“ bietet betreutes Wohnen für Demenzkranke und erweitert damit das Angebot für Senioren auf der Ehrenstr. 31 in Bettrath. Die rege Nachfrage nach dieser innovativen Wohnform zusätzlich zu den neuen Servicewohnungen führte schon nach wenigen Wochen zu einer Vollbelegung des neuen Hauses, das in unmittelbarer Nachbarschaft des Ludwig-Weber-Hauses liegt.

Internet: www.diakonie-mg.de E-Mail: [email protected]

Bankverbindungen:

• Bank für Kirche und Diakonie Duisburg BIC: GENODED1DKD · IBAN: DE95 3506 0190 1010 8410 18



• Stadtsparkasse Mönchengladbach BIC: MGLSDE33 · IBAN: DE84 3105 0000 0000 0636 85

Inhalt:



Die Spielstube im Luisenhof musste leider zum 31.12.2014 geschlossen werden, weil in einem Nachbargebäude ein neues LENA-Gruppenangebot seitens der Stadt eröffnet wurde. Die seit über 25 Jahren bei der Diakonie beschäftigte und dort tätige Leiterin der Spielstube hat sich entschlossen, eine Weiterbildung zur Betreuungskraft für Senioren nach § 87 b SGB XI zu machen und ist nunmehr im Otto-Zillessen-Haus beschäftigt. Seite:

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Übersichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 6 Altenhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Erziehungshilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 - 20 Familienberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 - 25 Migration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 - 30 Siebenbürgenhilfe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Suchtberatung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 - 33 Wohnungslosenhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 - 43 Unsere Einrichtungen im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Unsere Suchtberatung kämpft nach wie vor mit wirtschaftlichen und personellen Problemen. Die Verhandlungen mit der Stadt und die Gespräche mit der Politik gestalteten sich schwierig. Sofern es nicht zu einer deutlichen Erhöhung der Leistungsvertragsförderung in 2015 kommt, droht bereits kurzfristig die Teilbetriebsschließung der Suchtberatung. Die Probleme resultieren aus der Tatsache, dass die Politik die Sockelbetragsfinanzierung für die Wohlfahrtsverbände erneut deutlich reduziert hat. Das Thema Flüchtlinge ist im Jahresverlauf 2014 in Mönchengladbach zunehmend brisant geworden. Die Flüchtlingsheime sind überfüllt. Die angedachte Lösung, die Erstaufnahmeunterbringung im ehemaligen HQ im Hardter Wald zu ermöglichen, ist im Jahresverlauf im Zuständigkeitsgerangel zwischen Land, Stadt und der BIMA gescheitert. Von den vielfältigen Förderzusagen des Bundes, des Landes und der Landeskirchen, die in aller Eile kreiert wurden, profitiert momentan nur die Bürokratie. Es gibt aber auch viel Gutes und Erfolgreiches aus dem Diakonischen Werk Mönchengladbach rückblickend zu berichten. Hierfür stellen wir Ihnen auf den nachfolgenden Seiten dieses Jahresberichtes detaillierte und aktuelle Informationen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen zur Verfügung. Für Hilfsbedürftige geben unsere Mitarbeitenden Tag für Tag alles. Es ist mir daher ein großes Anliegen, diesen hoch engagierten Mitarbeitenden immer wieder Danke zu sagen für ihr tägliches Engagement im Dienste der Diakonie. Ihr

Impressum: Herausgeber: Redaktion: Gestaltung: Druck: 2

Diakonisches Werk MG gGmbH, Ludwig-Weber-Straße 13, 41061 Mönchengladbach Brigitte Bloschak, Angela Rietdorf Heike Wegner und das Team von Küppers & Knoben Küppers & Knoben e.K., Luisenstraße 136, 41061 Mönchengladbach

Heinz Herbert Paulus Geschäftsführer

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Unternehmensstruktur Diakonie und Ev. Kirchengemeinden in Mönchengladbach zum 31.12.2013

Diakonisches Werk Mönchengladbach gGmbH

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Mitglieder

Diakonisches Werk Mönchengladbach gGmbH Gesellschafterversammlung

Wolfgang Koch (Vorsitzender)

Geschäftsführer

Heinz Herbert Paulus

Assistentin der Geschäftsleitung

Christiane Lambertz

Finanzwesen, Controlling

Frank Nasarzewski

Personalwesen

Susanne Buhl, Ortrud Schulz, Joanna Sklorz, Katharina Straschewski

Buchhaltung

Ariane Schumann

Versicherungen

Doris Grimm

Siebenbürgenhilfe

Ilse Harff, Rolf Hegemann

Erziehungshilfe

J. Lückner, E. Kekuli, T. Bolten, G. Brülls, V. Bruns, B. Cremer, U. Fiebig, P. Grotheer, H. Gruh, J. Iglesias, M. Kamps, J. Nowak, K. Piepenbring, A. Purvinskis, M. Rütz v. Berg, D. Schnippe, L. Schwerdtner, M. Schwieger

Zentrale Beratungsstelle – Männer Kapuzinerstraße 44

Brigitte Bloschak, Stefan Rolfes, Benita Ziegler, Andrea Kronen-Bünis, Angelika Stöcklein, Dagmar Leonards



Rainer Münten, Sabrina Littges

Zentrale Beratungsstelle – Frauen Oskar-Kühlen-Straße 14

Anna Bögner, Annette Hermenau, Ilse Grosse, Mascha Theißen

Betreutes Wohnen §§ 67,68 Oskar-Kühlen-Straße 14

Anna Bögner, Mascha Theißen

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Diakonisches Werk Mönchengladbach gGmbH Wohnraumhilfe – Rheydter Straße 322 – Hangbuschweg 27 – Jenaer Straße 5 und – Außenwohnungen

Brigitte Bloschak, Marlene Beckmann, Iris Blenkle, Manuela Brülls, Martin Büssen, Dirk Goedeking, Ulrike Kraus, Sandra Kreis, Lena Kümmerle, Sabine Traxler, Jörg Trieschmann, Harry Elsholz (Hausmeister)

Café Pflaster/Streetwork – Kapuzinerstraße 44

Heike Wegner, Marlene Beckmann, Maria Alam, Carmen Küppers, Jutta Matuszewski (Hauswirtschaft)



Café Pflaster/Streetwork – Brucknerallee 37

Dirk Goedeking, Manuela Brülls, Martin Büssen, Martina Schillbach (Hauswirtschaft)

Suchtberatung

Brigitte Bloschak, Ulrike Kraus, Christine Neymeyer, Sarah Schulz, Heidi Buchholz

Erziehungs-und Familienberatungsstelle Schwangerschaftskonfliktberatung

Edeltraud Tönnis, Renate Ahnert, Bettina Bellert, Heike Biermann, Marita Dreeßen, Karin Hoffmann, Dagmar Köhne, Jennifer Schyroki, Regina Wodkiewitz

Integrationsagentur, Jugendmigrationsdienst

Kerstin Bruks, Dora Gomes, Fazilet Gündogdu

Radstation

Renate Beckers, Erwin Konvalinka

Altenhilfe – Haus Bungeroth – Ludwig-Weber-Haus – Helga-Stöver-Haus – Otto-Zilles-Haus

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Susanne Claßen

Christiane Ruf

Altenhilfe Das Diakonische Werk Mönchengladbach betreibt mit der Pflege gGmbH Einrichtungen der Altenhilfe mit einem breiten Angebot unterschiedlichster Betreuung-, Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Ältere Menschen können hier Formen der Betreuung und Pflege finden, die ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen entsprechen.

Helga-Stöver-Haus – Ein innovatives Angebot für Menschen mit Demenz Auch ein Haus braucht einen Namen. Der Neubau neben dem Ludwig- Weber-Haus in Bettrath verfügt nicht nur über ein in Mönchengladbach einzigartiges Konzept, sondern seit einiger Zeit auch über einen Namen. Helga Stöver, eine engagierte Mönchengladbacher Pädagogin, die 1993 verstarb, wurde zur Namenspatronin für das architektonisch gelungene Gebäude, das nun ein volles Jahr Betrieb hinter sich hat. Das Angebot des Helga-Stöver-Hauses ist zweigeteilt: zum einen stellt es – und das ist tatsächlich sehr ungewöhnlich – Wohnungen für Menschen mit leichter bis mittlerer Demenz zur Verfügung. Zum anderen gibt es auch Apartments des Betreuten Wohnens. Angegliedert ist das neue Gebäude an die Infrastruktur des benachbarten LudwigWeber-Hauses.

Helga-Stöver-Haus

Betreutes Wohnen Ehrenstr. 31  02161 / 98 00 8-0 Einrichtungsleitung Susanne Claßen [email protected] Sozialer Dienst Marlene Ropertz  02161 / 98 00 8-663 [email protected]

Das Angebot für dementiell Erkrankte: Auf zwei Etagen stehen insgesamt 24 Wohnungen zur Verfügung. In den etwa 35 Quadratmeter großen Apartments können die Bewohner soweit wie möglich selbstständig leben, unterstützt von einem ambulanten Pflegedienst. Die Wohnung umfasst einen Wohnraum mit abgetrenntem Schlafbereich, eine kleine Küchenzeile und ein Bad. Die Zimmer können die Mieter nach ihren Wünschen einrichten. Gleichzeitig aber sind sie in eine Gemeinschaft eingebunden, denn zu den zwölf Wohnungen einer Etage gehört jeweils ein großes Wohnzimmer mit integriertem Essbereich, in dem die Mahlzeiten des Tages gemeinsam eingenommen werden. Außerdem gibt es ein Beschäftigungsangebot, so dass die Tagesstruktur erhalten bleibt, die Bewohner sich kennen lernen und Anregungen erfahren. Die Mitarbeiter sind für die Arbeit mit Demenzkranken ausgebildet. Vierundzwanzig Stunden pro Tag ist sichergestellt, dass ein Ansprechpartner vor Ort ist. 7

Altenhilfe

Altenhilfe

Durch die Beschäftigungsangebote und den geregelten Tagesablauf können Menschen mit dementiellen Erkrankungen häufig stabilisiert werden. Sollte sich die Krankheit dennoch verschlimmern, ist ein problemloser Wechsel ins angrenzende Ludwig-Weber-Haus möglich, wo 80 Einzelzimmer im stationären Bereich zur Verfügung stehen. Ein weiterer, die Erkrankten häufig verstörender Umzug, wird damit vermieden.

Besonders persönlich wurde die Feierstunde, als eine enge Freundin Helga Stövers von ihren gemeinsamen Erlebnissen berichtete. Die fast 90jährige Irmgard Merbeck erzählte anschaulich und humorvoll von Kindheit und Jugend in Mönchengladbach. „Helga war keine Heilige“, sagt sie lachend. „Aber sie hat nie jemanden niedergemacht. Sie hatte das Talent, mit allen Menschen reden zu können. Und für ihre Schüler war sie eine Mutmachlehrerin.“

Die Miete für die Apartments für Demenzkranke beträgt 1500 Euro im Monat. Darin enthalten ist neben den Kosten für Heizung, Strom und Wasser auch die Betreuung, nicht aber die Verpflegung. Die Kosten für den ambulanten Pflegedienst, die über die Pflegekassen abgerechnet werden, kommen hinzu. Die Nachfrage ist groß, die Apartments sind schnell vermietet.

Das jetzt nach Helga Stöver benannte Haus wurde bereits vor einem Jahr fertig gestellt. 24 Wohnungen für Menschen mit Demenz, von denen jeweils 12 zu einer Wohngemeinschaft zusammengefasst sind, stehen im Haus zur Verfügung. Außerdem gibt es zehn Apartments des Betreuten Wohnens. In einem davon lebt Irmgard Merbeck – in einem Gebäude, das nun nach ihrer Jugendfreundin benannt ist.

Auf einer weiteren Etage des Gebäudes sind die zehn Apartments des Betreuten Wohnens untergebracht. Der Blick geht ins Grüne, aber die Anbindung an den Stadtteil Neuwerk-Bettrath ist eng. Die Angebote und die Infrastruktur des direkt nebenan liegenden Ludwig-Weber- Hauses können von den Bewohnerinnen und Bewohnern selbstver- ständlich genutzt werden. Die Mieter haben sich in den vergangenen Monaten gut eingelebt. „Ich fühle mich sehr wohl in unserer Wohngemeinschaft“, sagt Erika Walter. „Über die vielen Freizeitangebote freue ich mich. Sie sind eine willkommene Abwechslung. Meine Tochter und meine Enkel kommen regelmäßig zu Besuch. Das ist mir sehr wichtig.“ Und Gisela Metzing, die seit mehr als einem Jahr im Haus wohnt, ergänzt: „Die Gemeinschaft im Haus stimmt. Die regelmäßigen Treffen tun uns allen sehr gut.“

Einblick: Wer war Helga Stöver? Im Januar 2015 erhält der Diakonie-Neubau an der Bettrather Ehrenstraße den Namen Helga-Stöver-Haus. In einer Feierstunde wird auch der Namenspatronin gedacht. „Nächstenliebe stand im Zentrum ihres Handels“, sagte Pfarrer Till Hüttenberger in der Feierstunde zur Namensgebung. „Ihr Name steht für Zivilcourage, Mitmenschlichkeit und Versöhnung zwischen den Religionen.“ Helga Stöver wurde 1926 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte sie Pädagogik und arbeitete später an der Karl-Barthold-Schule mit behinderten Kindern. Sie gehörte zu den Mitbegründern der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, setzte sich für die Aussöhnung ein und engagierte sich für Flüchtlinge. Zum Teil auch auf unkonventionelle Art: um ihn vor der Abschiebung zu bewahren, adoptierte sie einen jungen Kurden. Gerade der Einsatz für Flüchtlinge und für den Ausgleich zwischen den Religionen macht Helga Stöver heute so aktuell. „Sie haben mit der Namensgebung einen Nerv der Zeit getroffen“, lobt deshalb auch Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel-Mäurer.

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Altenhilfe Ludwig-Weber-Haus Ehrenstr.29  02161 / 98 00 8-0 Susanne Claßen Einrichtungsleitung Jasenka Truss Pflegedienstleitung [email protected]

Altenhilfe

Ludwig-Weber-Haus – Ausgezeichnete Betreuung Das Ludwig-Weber-Haus bietet 80 Bewohnern in geräumigen Einzel- zimmern Platz. Auch Kurzzeitpflege ist möglich. Auf jedem Wohnbe- reich befinden sich große helle Speiseräume und mehrere Gruppenräume, die für verschiedene Aktivitäten, wie zum Beispiel Malen, Singen oder kreative Angebote genutzt werden. Zehn Wohnungen des Betreuten Wohnens liegen im Erdgeschoss. Hier findet sich auch die Küche, in der die Verpflegung für das Ludwig-Weber-Haus und Haus Bungeroth zubereitet wird. Die große Gartenanlage ist bei den Bewohnern sehr beliebt und lädt in der warmen Jahreszeit zum Verweilen ein.

auch etwas für das Auge. Die Tanzgruppe der Karnevalsgesellschaft „Poether Pothäppel“ erntete mit ihrer Tanzdarbietung großen Applaus. Danach folgte ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags, der Besuch des Kinderprinzenpaares der Stadt Mönchengladbach mit ihrer Kinderprinzengarde. Sie erfreuten die Bewohner durch Gesang und Tanz. Es wurden Orden verteilt und die Rufe „Halt Pohl“, „All Rheydt“ und „Et Fluppt“ hallten durch die bunt geschmückte Cafeteria. Es war eine rundherum gelungene Feier. Es wurde getanzt, gesungen, gelacht, geschunkelt und zwischendurch eine liebevolle Umarmung oder ein längerer Händedruck ausgetauscht. Dies ging natürlich nur mit vielen helfenden Händen und einem wachen Auge für die Situation von Menschen mit Demenz. Andrea Dickmanns, Allltagsbegleiterin

Die 65 Mitarbeitenden leisten eine betreuungs- und pflegefachlich gute Arbeit, was sich u.a. in der seit vielen Jahren kontinuierlich sehr guten Benotung (1,0) durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen niederschlägt. Die 23 ehrenamtlich Mitarbeitenden sind in der Einzelbetreuung unserer Bewohner tätig, bieten Freizeitangebote wie Seidenmalen oder etwa Sitzgymnastik an, unterstützen uns am Empfang und vieles mehr. Das Ludwig-Weber-Haus erfreut sich einer hohen Akzeptanz. Die Auslastung liegt bei fast 99%. Susanne Claßen

Einblick: Karneval 2015 im Ludwig-Weber-Haus Wir feiern jahreszeitliche Feste mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Ludwig-Weber-Hauses. Und so ist auch die Karnevalsfeier 2015 in unserem Haus Ausdruck von Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ein wichtiger Bestandteil der Biografiearbeit. Zur Vorbereitung auf die Feier wurde für die Bewohner ein entsprechendes Angebot vorbereitet. Aus verschiedenen Materialien wie Fotokarton, Krepppapier, Federn und Schmucksteinen, wurden gemeinsam mit den Bewohnern Masken und Hüte nach ihren Wünschen gebastelt. Ziel dieser Arbeit ist es, beispielsweise bei dementiell veränderten Menschen das Interesse an jahreszeitlichen Festen wachzuhalten oder im Bedarfsfall auch zu reaktivieren. Die Karnevalsfeier ist für die Bewohner ein besonderes Ereignis. Bei Kaffee und Kuchen wurden nicht nur die gebastelten Masken bewundert, sondern auch die verschiedenen Kostümierungen der anderen Bewohner. Der Programmablauf für den Nachmittag hatte nicht nur durch die musikalische Untermalung durch Herrn Frings am Keyboard mit altbekannten Karnevalsliedern etwas für die Ohren zu bieten, sondern

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Altenhilfe Quartiersmanagement Quartier Bettrath- Hoven Helga- Stöver- Haus Ehrenstraße 31

Petra Grotheer Stadtteildiakonin  0163 / 4 21 62 24 [email protected]

Altenhilfe

Stadtteildiakonie Bettrath-Hoven – Der lange Weg zum Quartier

Haus Bungeroth – Innerstädtische Lage ist beliebt

Kurz vor Weihnachten 2014 kam der entscheidende Brief der deutschen Fernsehlotterie mit der Zusage für das Quartier Bettrath-Hoven. Es wurden Fördergelder für eine halbe Stelle in der Stadtteilarbeit bewilligt, für die Dauer von drei Jahren.

Das Haus Bungeroth bietet auf sechs Etagen, die jeweils als Wohngruppen angelegt sind, für insgesamt 70 BewohnerInnen Platz. Die einzelnen Wohnbereiche umfassen jeweils zehn bis zwölf Einzelzimmer und verfügen über eine große lichtdurchflutete Wohnküche, von der man einen Blick auf das innerstädtische Leben oder weit über die Dächer des Mönchengladbacher Zentrums hat.

Bis dahin war es ein langer Weg. Schon 2013 gab es erste Überlegungen, die Arbeit rund um das Seniorenpflegezentrum Ludwig-WeberHaus auszudehnen und den umgebenden Stadtteil mehr in den Blick zu nehmen. Es bildete sich ein Expertengremium. Gemeinsam mit der Unternehmensberatung Kämmer wurden Bewohnerbefragungen und Stadtteilbegehungen durchgeführt. Die so entstandene umfangreiche Stadtteilanalyse bildete die Grundlage für das Konzept und den Antrag auf die Fördergelder. Von Beginn an war wichtig, die Bürger einzubeziehen, um mit ihnen zusammen die Themen und Aufgabenfelder zu erarbeiten. Im April 2014 gab es einen Infotag, um das Projekt einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. Dieses war auch die Auftaktveranstaltung zur Quartierswerkstatt im Juni 2014. In der Quartierswerkstatt wurden konkrete Wünsche und Anliegen für den Stadtteil erarbeitet. Zum Januar 2015 hat Petra Grotheer die Stelle der Stadtteildiakonin in Bettrath-Hoven übernommen. Sie kommt aus dem Fachbereich „Erzieherische Hilfen“ und hat am Fortbildungsprogramm „WohnQuartier4“ teilgenommen.

Zwei geräumigen Doppelzimmer auf der 6. Etage stehen für Ehepaare bereit.

Haus Bungeroth Steinmetzstr. 25-27  02161 / 9 27 96-0 Susanne Claßen Einrichtungsleitung Michaela Weyermanns Pflegedienstleitung [email protected]

Außerdem bietet das Haus drei integrierte Kurzzeitpflegeplätze an. Das Haus ist – auch wegen seiner zentralen Lage – sehr beliebt und wird stark nachgefragt. Die Auslastung liegt bei 98,5%. Die 60 Mitarbeitenden pflegen und betreuen unsere Bewohner nach dem Bezugspflegesystem, das heißt, es kümmert sich kontinuierlich der gleiche kleine Mitarbeiterkreis um die Belange des jeweiligen Bewohners. Auf dem neuesten Stand der pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse zu bleiben hat für die Einrichtung hohe Priorität. Die Mitarbeitenden werden regelmäßig zu Themen wie Palliativpflege, Pflege von Menschen mit Demenz oder von Menschen mit besonderen Risiken wie Sturzneigung oder chronischen Schmerzen geschult.

Im Jahr 2015 sollen verschiedenste Projekte die Menschen in BettrathHoven zusammenbringen. Die Fortführung der Öffentlichkeitsarbeit und die Aktivierung der Menschen im Stadtteil stehen im Vordergrund.

Die soziale Betreuung berücksichtigt die Biographie der Bewohner, ihre Interessen und bisherige Lebensweise und richtet auf dieser Grundlage ihre Angebote individuell aus.

Was ist Quartiersarbeit?

Die demenzkranken Bewohner erfahren darüber hinaus zusätzlich Begleitung und Zuwendung durch unsere Alltagsbegleiter.

Quartiersarbeit ist ein sozialraumbezogener Ansatz, alle Themen in einem Stadtteil ganzheitlich in den Blick zu nehmen. Die Quartiersarbeit orientiert sich an den Bedürfnissen und Interessen der Menschen im Stadtviertel.

Unterstützung leisten zudem unsere 25 ehrenamtlichen Kräfte, die dem Haus schon lange verbunden sind. Unsere täglich geöffnete Cafeteria öffnet das Haus nach außen und spricht auch ältere Menschen aus dem Stadtteil an.

Quartiersarbeit ermutigt, unterstützt und aktiviert die Menschen, ihre Angelegenheiten selbst zu gestalten. Die Quartiersarbeit handelt nicht für die Menschen im Stadtteil, sondern mit den Menschen im Stadtteil gemeinsam. Freiwilligkeit ist das oberste Prinzip.

Haus Bungeroth freut sich über die sehr guten Noten (1,0) bei den Qualitätsprüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, die es ununterbrochen seit Einführung der Benotung erhalten hat. Susanne Claßen

Was sind die Ziele? Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen im Quartier BettrathHoven zu verbessern. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Generation 60+. Durch die Verbesserung der Lebensbedingungen für Senioren im Stadtteil, soll eine allgemeine Verbesserung für das Gemeinwesen erreicht werden. Durch soziale und kulturelle Projekte sollen die Menschen mehr in Kontakt miteinander kommen. 12

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Altenhilfe Betreutes Wohnen Kleiststr. 8 Sozialer Dienst Susanne Martinsons  02161 / 9 27 96-663

Altenhilfe

Betreutes Wohnen Kleiststr.8 – Zentral gelegene seniorengerechte Wohnungen In unmittelbarer Nähe der Altenpflegeeinrichtung Haus Bungeroth stehen 13 attraktive, moderne, seniorengerechte Wohnungen des Betreuten Wohnens von ca. 45 qm bis 83 qm mit Balkon oder Dachterrasse für Einzelpersonen oder Ehepaare zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an ältere Menschen, die sich noch größtenteils selbst versorgen können, die innerstädtische Lage bevorzugen und eine Anbindung an eine stationäre Pflegeeinrichtung schätzen. Die Mieter werden von einer Alltagsbegleiterin betreut und unterstützt. Sie können auf Wunsch an Angeboten der Pflegeeinrichtung teilnehmen und ihre Mahlzeiten in der Cafeteria des Hauses einnehmen. Susanne Claßen

Otto-Zillessen-Haus – Passgenaue Angebote für Senioren Im Otto-Zillessen-Haus halten wir für Senioren, die weitgehend selbstständig leben, aber wenn nötig auf ambulante und statio- näre Angebote zugreifen möchten, 25 Service-Wohnungen vor. Sie sind altersgerecht, barriere- frei und komfortabel ausgestattet. Ein Hausnotrufsystem sorgt für die schnelle Notfallversorgung. Es gibt einen Hausmeisterund einen Einkaufsservice, auf Wunsch Begleitung bei Arztbesuchen und ein Freizeitprogramm. Die ambulante Pflege übernimmt, je nach Bedarf, unser Kooperati- onspartner. Wird das selbstständige Leben zu beschwerlich, ist ein reibungsloser Wechsel in unseren vollstationären Bereich mit integrierten Kurzzeitpflegeplätzen für 61 BewohnerInnen möglich. Für BewohnerInnen, die psychisch und geistig eingeschränkt sind, einen geschützten Raum und besondere Angebote benötigen, bieten wir innerhalb der stationären Pflege eine geschlossene gerontopsychiatrische Abteilung für 20 Senioren.

Otto-Zillessen-Haus Ludwig-Weber-Str. 13  02161 / 81 04-666 [email protected]

Christiane Ruf Einrichtungsleitung Thorsten Cech Pflegedienstleitung [email protected]

Sozialdienst Michaela Erbi Michaela Kliem Sabine Radtke Andrea Voss Alltagsbegleitung Heike Dohmen Doris Esser Evelynn O’Kell

Wer in unsere Einrichtungen zieht, bekommt so genau die Betreuung und Pflege, die er oder sie braucht und möchte. Wenn sich etwas ändert, wird das Angebot entsprechend angepasst. Damit dies gelingt, kümmern sich über 50 hauptamtlich und 15 ehrenamtlich Mitarbeitende um das Wohlergehen unserer MieterInnen, BewohnerInnen und Gäste. Nicht nur der hohe Fachkräfteanteil von über 55 Prozent, sondern auch das große Engagement unserer Mitarbeitenden ist für die sehr guten Noten (1,0) bei den Qualitätsprüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen in den vergangenen Jahren verantwortlich. Erfreulich ist auch die kontinuierlich über 98,5% liegende Auslastung unserer Wohnangebote. Christiane Ruf

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Altenhilfe

Altenhilfe

Einblick: Besuch eines Falkners oder Kommt ein Uhu geflogen . . . Er kam, aber eher getragen, nämlich von Alfred Berg, seinem Falkner. Ein Uhu ist ja nun wirklich kein kleiner Vogel, aber mit seinem braunschwarzen Gefieder, den „Ohren“ und den großen Augen eine tolle Erscheinung. Herr Berg wanderte mit seinem Vogel auf der behandschuhten Hand von Wohnbereich zu Wohnbereich. Er beantwortete geduldig alle Fragen und erklärte selbst einiges über Eulen-Vögel, besonders Uhus und deren Verhalten. Mit einer Küchenrolle bewaffnet, für alle klecksenden Eventualitäten, stand ich stets nah bei Herrn Berg. Mir gefiel besonders gut, wie lustig und warmherzig er auf die Bewohner eingehen konnte. Er besuchte auch diejenigen, die ihr Bett nicht verlassen konnten, in ihren Zimmern. Erstaunlich, wie lieb der Uhu mitgemacht hat. Nicht ein einziges Mal wollte er vom Arm springen oder losfliegen. Nur zwischen- durch hat er ein bisschen gehechelt, weil ihm so warm war. Wir hätten ihn gern mit Wasser besprüht, aber nachdem Herr Berg gesagt hat, dass er dann wie ein nasser Hund stinken würde, wollte es dann doch keiner mehr. Herrn Berg war es garantiert auch warm bei so viel Gewicht auf seinem Lederhandschuh. Daher war er ständig darauf bedacht, den Uhu an das Pflegepersonal abzutreten. Dabei betonte er immer wieder, dass sein Vogel Frauenkenner mit besonderer Vorliebe für das weibliche Geschlecht sei. Es war jedenfalls sehr locker, lustig und informativ an diesem Nachmittag im Otto-Zillessen-Haus. Zu guter Letzt hatte der Eulenvogel dann doch genug und schiss auf weitere „Ah“s und „Oh“s. Der Klecks zielte zum Glück neben und nicht auf einen Rollator und war schnell beseitigt. Stolz wie Oskar durfte ich unseren Stargast zum Auto tragen – eine tolle Erfahrung!! Andrea Voss

Kurz nach meiner Ankunft hatte ich schon die Möglichkeit, ganz viele Bewohner und Mitarbeiter kennenzulernen. Es gab nämlich ein Sommerfest. Erst hatte ich gar keine Lust, aber als ich den geschmückten Garten sah und mittendrin eine kleine Zirkusarena, war ich doch gespannt. Zu Besuch kam der Familienzirkus „Aramannt“ mit einer lustigen Clownsvorführung und toller Akrobatik von einem jungen Mädchen. Als dann ein weißes Pony hereingeführt wurde, war ich total begeistert. Pferde haben mich schon immer fasziniert. Ich komme vom Bauernhof und bin als Kind viel auf unserem Arbeitspferd geritten. Bei diesem kleinen Pferdchen stand mir aber wirklich der Mund offen. Es konnte tatsächlich einfache Mathematikaufgaben rechnen. Das Ergebnis hat es immer mit den Hufen gescharrt. Meine Nachbarinnen und ich waren total begeistert. Dann aber kam der Höhepunkt des Festes. Das „Akrobatikmädchen“ trug eine Albinopython herein. Die Schlange war ungefähr 2,50 m lang und hing dem Mädchen um den Hals. Jeder, der sich traute, durfte die Schlange streicheln. Sie soll kühl und glatt gewesen sein. Das habe ich lieber nicht ausprobiert, Schlangen waren mir noch nie geheuer. Später wurde gegrillt und es gab leckere Salate. Beim Essen habe ich mich sehr nett mit meinen Tischnachbarn unterhalten. Also: mein Einstieg ins Seniorenheim war eigentlich sehr schön und hat mir sehr geholfen mich einzuleben. Eine Bewohnerin, die anonym bleiben möchte

Einblick: Sommerfest im Otto-Zilles-Haus Im Sommer 2014 war es so weit. Ich gab meine Wohnung auf und zog nach dreißig Jahren von Rheydt ins Otto-Zillessen-Haus. Leicht ist mir die Entscheidung nicht gefallen, aber ich konnte mich immer schlechter selbst versorgen. 16

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Erziehungshilfe Erziehungshilfe Prinzenstraße 1  02161 / 4 63 32 22 [email protected]

Jörg Lückner (Leitung) Elke Kekuli Tatjana Bolten Gabi Brülls Volker Bruns Barbara Cremer Ulrike Fiebig Petra Grotheer Heike Gruh Josefa Iglesias Monja Kamps Johanna Nowak Kathrin Piepenbring Anne Purvinskis Maria Rütz v Berg Dieter Schnippe Lucie Schwerdtner Marta Schwieger

Erziehungshilfe

Familien wirksam unterstützen

Fachbereiche wie zum Beispiel der Suchtberatung – besprochen. Entlastung bietet in diesem Rahmen die Kinderbetreuung im Nebenraum.

Der Fachbereich Erziehungshilfe setzt sich aus den Bereichen der Sozialpädagogischen Familienhilfe, der Flexiblen Erziehungshilfe und dem Projekt FiBi – ,,Elternschule und Familiencoaching‘‘ zusammen.

Ein Highlight stellte 2014 der alljährliche Besuch auf dem Kinderbauern- hof Steffens in Nettetal dar. Dabei konnten Groß und Klein die Tiere auf dem Bauernhof hautnah erleben.

Im Jahr 2014 wurden insgesamt 123 Familien mit 276 Kindern begleitet.

Auch in diesem Jahr wurde in Zusammenarbeit mit Kollegen aus der Wohnungslosenhilfe die wöchentlich stattfindende Skillsgruppe angeboten.

Unser 16-köpfiges Team unterschiedlicher Professionen wächst stetig enger zusammen. Die Teamatmosphäre ist einzigartig – geprägt durch gegenseitige Wertschätzung, Engagement, Humor und Zusammenhalt. Da man sich im Arbeitsalltag oftmals als ,,Einzelkämpfer‘‘ fühlt, stellen die wöchentliche Teamsitzung und die monatliche Supervision eine notwendige und wertvolle Zeit des Austausches dar, die jeden Mitarbeiter auch durch schwierige Arbeitssituationen trägt.

Das Jahr 2015 bleibt für den Fachbereich flexible Erziehungshilfe vor dem Hintergrund sozialpolitischer Entwicklungen weiterhin eine spannende Herausforderung. Es bleibt notwendig, sich flexibel, kreativ und offen zu zeigen, um die positiven Entwicklungen aus dem Jahr 2014 zu stabilisieren.

Das Jahr 2014 war für das Team zunächst geprägt durch eine große Unsicherheit. Die neuen Leistungsverträge mit politisch gewünschten Einsparungen warfen viele Fragen auf – nach den Auswirkungen auf neue Fallanfragen, nach der Bewilligung von Fachleistungsstunden oder gar möglichen Entlassungen, um nur einige der sorgenvollen Gedanken zum Jahresbeginn zu nennen. Wir entschieden uns für das flexible Denken – gerade in Bezug auf den Erhalt von bestehenden Arbeitsplätzen. Durch die Rückkehr einer Mitarbeiterin aus der Elternzeit mussten wir uns trotz aller Bemühungen leider von einer Kollegin verabschieden. Dennoch zeigte sich, dass unsere gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit sich auszahlte. Durch den Blick ,,über den Tellerrand‘‘ gelang es bislang, alle anderen Stellen zu erhalten. Eine Kollegin erschloss für sich einen neuen Arbeitsbereich, bildete sich zur Quartiersmanagerin weiter und verlagerte ihre Arbeit zum Ende des Jahres schwerpunktmäßig in diesen Bereich. Weiterhin gelang durch die großzügige Unterstützung der Aktion Lichtblicke sowie vormals durch die große Spende der Josef und Hilde Wilberz-Stiftung die Weiterführung des Projektes FiBi. Elternschule und Familiencoaching können somit nun auch 2015 – neuerdings im gesamten Stadtgebiet Mönchengladbach – angeboten werden. Einen Schwerpunkt der Arbeit bilden weiterhin unterschiedliche niedrigschwellige Gruppenangebote. Den Mitarbeitern des Diakonischen Werkes ist es ein Anliegen, damit auf aktuelle Bedarfe, die in den betreuten Familien ersichtlich werden, einzugehen. Im Rahmen der Schulferien wurden unterschiedliche Angebote wie Basteln, ein Ausflug in den Kletterwald in Süchteln, gemeinsames Bowlen sowie der jährliche gemeinsame Ausflug ins Irrland nach Kevelaer realisiert. Angeboten wurden wie auch bereits in vergangen Jahren unsere Sportgruppe für Grundschulkinder sowie die Müttergruppe. Diese bietet für Mütter eine Plattform, um miteinander in den Austausch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen. Maßgeblich werden Themen aus den Bereichen Erziehung, Gesundheit, Haushaltsführung und Umgang mit Finanzen – auch mittels Unterstützung von Experten anderer

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Familienberatung

Erziehungshilfe Familien in Beratung integrieren (FiBi) – Projekt wird fortgeführt FiBi – Familien in Beratung integrieren ist ein Projekt, das 2013 aus Mitteln finanziert wurde, die von dem Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt Rheydt“ zur Verfügung gestellt wurden. Anfang Dezember 2013 sah es so aus, als würde das Projekt FiBi zum Ende des Jahres beendet sein, da die „Soziale Stadt Rheydt“ für die meisten ihrer Projekte die Gelder ausgeschöpft hatte. Es war wie ein kleines Weihnachtswunder, als wir eine Woche vor Heiligabend eine großzügige Spende der Wilberz-Stiftung erhielten, um unsere „Elternschule“ in großen Teilen fortführen zu können. Da FiBi nicht mehr an die Innenstadt Rheydt gebunden war, konnte die Hauptmitarbeiterin wieder in das Team der Erziehungshilfen auf die Prinzenstraße zurückkehren, das Team mit einigen Flex-Stunden unterstützen und von dort aus die Elternschule weiterführen. Im Juni konnten wir uns über eine weitere Spende der Aktion Lichtblicke freuen und FiBi somit weiter ausweiten.

Erziehungs- und Familienberatungsstelle, Schwangeschaftskonflikt- beratung: Vernetze Hilfen Die Erziehungs-, Familien- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle ist eine integrierte Beratungsstelle. Das bedeutet, dass wir zwei Beratungsbereiche zum Thema Hilfen für Familien unter einem Dach vereinen. So können wir zeitnah und gut vernetzt die passende Hilfe für die Rat- und Hilfesuchenden anbieten. Die Erziehungs-und Familienberatung ist als niederschwelliges Angebot im Kinder- und Jugendhilfegesetz verankert. Eltern, Allein- erziehende, Jugendliche und Kinder können ohne Antragsverfahren eine Beratungsstelle aufsuchen und kostenlose Beratung erhalten. Die Schwangerschaftskonfliktberatung ist im Schwangerschaftskonfliktgesetz geregelt. Schwangere können Beratung und gegebenenfalls finanzielle Hilfen erhalten. Im Schwangerschaftskonflikt ist eine Beratung bei einem geplanten Abbruch der Schwangerschaft verpflichtend vorgeschrieben.

Es konnten sowohl die Einzelfallberatung mit bekannten Klienten weiter fortgesetzt wie auch Familien aus anderen Stadtteilen Mönchen- gladbachs über Familienzentren und Kitas dazu gewonnen werden. So wurden im letzten Jahr 32 Familien betreut und beraten, 16 Familien davon regelmäßig. Zwölf dieser Familien hatten einen Migrationshintergrund.

Das Angebot FiBi hat sich in vielen Familienzentren fest etabliert und so hoffen wir weiterhin auf Spenden zur Fortführung des Angebotes für Eltern in Mönchengladbach. Marta Schwieger Projektleiterin 20





Jörg Lückner Fachbereichsleiter

Hauptstraße 200 41236 Mönchengladbach  02166 / 61 59 21 [email protected]

Beraterinnen: Edeltraud Tönnis (Leitung) Karin Hoffmann (Vertretung) Renate Ahnert Bettina Bellert Dagmar Köhne Jennifer Schyroki Regina Wodkiewitz

Sekretariat: Heike Biermann Marita Dreeßen

Anmeldezeiten montags bis donnerstags 08.30 – 12.00 Uhr und 14.00 – 16.00 Uhr freitags 10.00 – 11.30 Uhr Termine nach telefonischer Anmeldung

Vor allem die ausländischen Familien hatten in erster Linie Schwierigkeiten mit Behördenangelegenheiten und brauchten daher Unterstützung bei Ämtergängen. Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit haben die Klienten erleben können, dass sie ernst genommen werden und waren dann in der Lage, sich mit anderen Problemlagen, wie beispielsweise bei Erziehungsproblemen, an uns zu wenden. Verschiedene Elternkurse konnten über FiBi in den Familienzentren angeboten werden. So fanden vor allem die EFFEKT-Kurse für Mütter sowie speziell ausgerichtete Erziehungskurse für Paare statt. Der EFFEKT-Kurs Interkulturell wurde dieses Mal in polnischer Sprache durchgeführt. Von einigen Familienzentren sind bereits für das Jahr 2015 weitere EFFEKT-Kurse gebucht. Geplant und gebucht sind außerdem Bindungs- und Bewegungskurse für Ein- bis Dreijährige und ihre Eltern, ein spezieller Kurs für Alleinerziehende (Wir2), sowie Kochkurse für ausländische und deutsche Mütter.

Erziehungs- und Familienberatungsstelle Schwangerschaftskonfliktberatung

Offene Sprechstunde (nur Erziehungs- und Familienberatung) dienstag von 10.00 – 11.30 Uhr Im vergangenen Jahr begingen mehrere Mitarbeiterinnen Dienstjubiläen. Frau Dreeßen konnte auf 40 Jahre, Frau Ahnert und Frau Wodkiewitz auf 30 Jahre, Frau Hoffmann und Frau Tönnis auf 25 Jahre Arbeit in der Beratungsstelle zurückblicken. Den Mitarbeiterinnen danken wir für ihr fachliches Engagement und die freundliche, zugewandte Art, mit der sie den vielen Menschen, denen sie in ihren Berufsjahren begegnet sind, geholfen haben. Im Jahr 2015 wird Frau Dreeßen die Beratungsstelle verlassen und in den Ruhestand eintreten. Wir wünschen ihr alles Gute und werden sie vermissen.

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Familienberatung

Familienberatung

Erziehungsberatung – Trennung und Scheidung Die Anmeldezahlen sind in der Erziehungsberatung leicht gestiegen, in der Schwangerschaftskonfliktberatung sind die Fallzahlen fast identisch mit dem Vorjahr, allerdings haben wir dort durch verstärkte Gruppenangebote mehr Teilnehmer erreicht. Unsere Fallzahlen im Jahr 2014: Erziehungs- und Familienberatung: Gruppen:

557 12 Veranstaltungen mit 213 Teilnehmern/innen

Die Fallzahlen sagen nichts über die tatsächliche erreichte Personen- zahl aus, da nur die angemeldete Person als Fall zählt, eingebunden sind meist mehrere Familienmitglieder Schwangerschaftskonfliktberatung: 100 Schwangerschaftsberatung: 505 Gruppen: 31 mit 359 Teilnehmern/ innen Das Thema Trennung und Scheidung beschäftigt uns weiter in großem Umfang. Laut §1684 BGB hat das Kind das Recht, Umgangskontakt mit seinen Eltern zu pflegen. Manchmal sind diese Kontakte nicht unbeschwert möglich. Wenn es zu einer Entfremdung zu Vater oder Mutter kommt, wenn die Konflikte zwischen den Eltern zu groß sind oder wenn in Frage gestellt wird, ob der Kontakt für das Kind förderlich ist, werden durch das Familiengericht Auflagen gemacht. Eine mögliche Auflage ist, dass Umgangskontakte von einer neutralen Person beglei- tet werden müssen, um zum Beispiel eine Kindeswohlgefährdung aus- zuschließen. Wir begleiten Umgangskontakte in begrenztem Umfang und beraten dabei die betreffenden Eltern. Ziel unserer Arbeit ist dabei, dass die Umgangskontakte in absehbarer Zeit unbegleitet stattfinden können. Dazu sind meist viele Gespräche mit den Eltern notwendig. Leider gibt es immer auch Familien, bei denen der Umgangskontakt auf lange Sicht nicht ohne Begleitung stattfinden kann, beispielsweise wenn Vater oder Mutter psychisch, oder suchtkrank sind. Dauerhaft können wir leider keine Umgangskontakte begleiten. Exemplarisch stellen wir Ihnen eine Fallschilderung einer positiv verlaufenden Beratungsarbeit vor.

Einblick: Elternberatung mit Umgangsbegleitung Die Eltern stammen aus verschiedenen Kulturkreisen, haben nach Geburt des Kindes zwar nicht zusammen gelebt, aber die Betreuung des Kindes gemeinsam übernommen. Der Vater hat sich mit Unterstützung der Großeltern im ersten Lebensjahr oft um das Kind gekümmert. Dann kommt es zum Zerwürfnis zwischen den Eltern, die Mutter beginnt eine neue Partnerschaft. 22

Der Vater versucht, weiterhin Kontakt zu haben, was nicht gelingt, auch nicht, als er sich an das Jugendamt wendet. Der Fall geht weiter zum Familiengericht und der Kindesvater klagt den Umgang ein. Der Sohn ist inzwischen 3 Jahre alt. Nach der Zuweisung durch das Jugendamt an unsere Beratungsstelle kommt die Beratung der Eltern nur schleppend – zunächst mit Einzelgesprächen – in Gang. Die Klientin ist sehr misstrauisch, da sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit dem Kindesvater gemacht hat. Wir besprechen zunächst, wie die Umgangsbegleitung in unserer Beratungsstelle gestaltet wird. Es ist uns wichtig, dass das Kind als erstes den Spielraum und die Beraterin kennenlernt. Auf diesem Hintergrund kann sich die Kindesmutter auf weitere Termine einlassen. Wir besprechen auch, was aus ihrer Sicht für das Kind, aber auch für die Mutter wichtig ist, um mit möglichst wenig Stress hierher zu kommen. Der Mutter ist es wichtig, bei den ersten Terminen dabei zu sein. Sie möchte sicher gehen, dass es ihrem Sohn gut geht und sich selbst davon überzeugen, dass der Vater sich angemessen verhält. Der Kindesvater wird über die Aufnahme der Termine informiert, aber noch um Geduld gebeten. Er ist einverstanden mit der Eingewöhnung des Kindes. Er zeigt damit auch, dass er seine Bedürfnisse – nämlich das Kind zu sehen – zurückstellen kann zugunsten der Bedürfnisse des Sohnes. Bis zu diesem Zeitpunkt hat noch kein Umgangskontakt zwischen Vater und Sohn stattgefunden. Dieser Vorlauf war notwendig, um eine Vertrauensbasis, bei der jeder der Beteiligten sich berücksichtigt fühlen kann, zu schaffen: 

Der Vater, indem Transparenz darüber besteht, wann es wie weiter geht und dass sich jemand darum kümmert



Die Mutter, indem sie ihre Bedenken zunächst äußern kann und dafür gesorgt wird, dass ihr Sicherheitsbedürfnis berücksichtigt wird



Das Kind, indem es nicht in eine fremde und damit unsichere Situation gebracht wird, sondern neugierig und mit Freude das Spielzimmer erkundet, mit seiner sicheren Bezugsperson (Mutter) im Hintergrund

Nach den ersten drei Kontakten kann die Mutter sich zurückziehen. Es werden Absprachen getroffen, sich einmal in der Woche auf einem Spielplatz zu treffen. Nachdem auch diese Treffen zuverlässig und ohne Zwischenfälle geklappt haben, vereinbaren die Eltern eine erste Besuchsregelung über mehrere Stunden ohne die Mutter. Flankierend dazu vereinbaren wir weitere Gespräche in der Beratungsstelle, um Unstimmigkeiten zu klären oder auch wichtige Informationen auszutauschen (z.B. Essensgewohnheiten, Regeln und Grenzen bezüglich Fernsehkonsum, Entwicklungsschritte). Die Zeiten zwischen den Be- ratungsgesprächen werden immer länger, um den Eltern die Möglichkeit zu geben, die getroffenen Regelungen auszuprobieren und Erfahrungen damit zu sammeln. Nur wenn etwas nicht funktioniert 23

Familienberatung hat, sollen sich die Eltern melden. Erst nach ca. 6 Monaten wurde eine abschließende schriftliche Vereinbarung verfasst, mit der Option, diese altersgemäß eigenständig anzupassen. Diese schriftliche Vereinbarung erhalten beide Eltern, eine Kopie wird an das auftraggebende Jugendamt gesandt.

Schwangerschaftskonfliktberatung – Neues Angebot für alleinstehende Frauen Im Jahr 2014 boten wir in unserer Schwangerschaftsberatung zwei Geburtsvorbereitungskurse für Frauen an, die sich im Rahmen der Schwangerschaftsberatung an die Beratungsstelle gewandt hatten. Dieses Angebot entwickelte sich aus der Idee heraus, den schwange- ren Frauen direkt in unseren Räumen einen Kurs zur Geburtsvorbereitung anzubieten, an dem bis zu acht Frauen teilnahmen. Die Kurse wurden jeweils von einer Beraterin und einer Hebamme in enger Zu- sammenarbeit begleitet. Da unsere Beratungsstelle häufig von jungen schwangeren Frauen aufgesucht wird, die noch während der Schwan- gerschaft von den Vätern verlassen werden, bzw. sich selbst von diesen trennen, erschien uns ein Angebot nur für Frauen sinnvoll. Fast alle Kurse, die von anderen Trägern angeboten werden, richten sich an Paare, so dass gerade alleinstehende Frauen sich scheuen, solch einen Kurs zu besuchen. Gerade während der Schwangerschaft fühlen die Schwangeren oft schmerzlich, wie allein sie mit dem Erleben der eigenen körperlichen Veränderungen und dem Bewältigen der großen Herausforderungen dastehen, denen sie sich unweigerlich nach der Geburt stellen müssen. Deshalb nutzten gerade alleinstehende Frauen die Kurse für einen intensiven Austausch über die eigene innere Befind- lichkeit und eventuelle Sorgen und Ängste nach der Geburt. Es zeigte sich aber auch, besonders im ersten Kursdurchlauf, dass die Frauen untereinander eine offene Atmosphäre schufen und sich trauten, viele Fragen anzusprechen. Über die Kurstreffen hinaus entwickelten sich Freundschaften.

Familienberatung Jede Kurseinheit beinhaltete eine Entspannungs- bzw. Meditationsübung und eine Übung, in der die werdende Mutter Kontakt zum ungeborenen Kind aufnehmen konnte. Dadurch soll der Bindungsaufbau zwischen Mutter und Kind gefördert werden. Nach der Geburt wurden weitere Gruppentreffen angeboten, bei denen die Entwicklung der Säuglinge und die Gesundheit der Mütter im Vordergrund standen. Hierzu wurden auch Rückbildungsübungen durch die Hebamme gezeigt. Beim ersten durchgeführten Kurs war die Resonanz so positiv, dass sich viele Teilnehmerinnen noch weitere Treffen wünschten. Diese Kursangebote konnten mit Unterstützung der Wilberz-Stiftung umgesetzt werden.

Es bestand die Möglichkeit, bei Bedarf den Frauen noch weitere Einzel- termine anzubieten. So konnte eine Mutter besonders beim Bindungs- aufbau ihres Kindes unterstützt werden. Eine andere bekam durch die Einbeziehung der „Frühen Hilfen“ – in diesem Fall wurde eine Familienhebamme hinzugezogen – Anleitung zur optimalen Versorgung ihres Säuglings. Zur Veranschaulichung eines Geburtsvorganges wurde in den verschie- denen Kurseinheiten ein lebensgroßes Beckenmodell mitsamt Neugeborenem, Gebärmutter, Plazenta und Beckenboden benutzt. Durch die konkrete Demonstration lernten die Kursteilnehmerinnen die ver- schiedenen Phasen einer Geburt kennen, so dass ein Teil der Ängste vor der Geburt abgebaut werden konnte. Die Ausführungen der Hebamme verlieh den Frauen Sicherheit, die Beantwortung der vielen Fragen rund um die Geburt vermittelte ihnen eine größere Gelassenheit bei diesem Ereignis.

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Migration Integrationsagentur

Mittelstraße 12 41236 Mönchengladbach  02166 / 1 28 80 33 Fazilet Gündogdu [email protected] Dora Gomes

[email protected]

Integrationsagentur – kooperative Vielfalt

Migration





Die Integrationsagentur des Diakonischen Werks Mönchengladbach hat vielfältige Aufgaben, aber ein vorrangiges Ziel: Menschen mit Migra- tionshintergrund an ihrem Lebensort zu integrieren. Wir sind auf eine heterogene Gruppe von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft vorbereitet und eingerichtet. Menschen mit Migrationshintergrund prägen das Stadtbild. Sie bereichern es, indem sie es mitgestalten und eine Vielfalt aufzeigen. Auf diese Vielfalt, auch „Diversity“ genannt, wurde 2014 eine besondere Beachtung gelegt. Die „Diversity“-Schulung war eine von mehreren Schlüsselprojekten der Integrationsagentur Mönchengladbach. Ein wichtiger Aspekt ist es, den ehrenamtlichen Einsatz zu fördern. Zu diesem Zweck fand eine mehrtägige Schulung für Ehrenamtliche in Mönchengladbach in Diversität/Interkultureller Kompetenz statt. Die Ehrenamtlichen waren teilweise bereits im Bereich der Migrationsarbeit tätig, einige von ihnen kamen auf Eigeninitiative auf die Integrationsagentur zu.

Ausblick 2014 Die unterstützenden Maßnahmen für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche bedürfen auch in 2015 einer intensiven Fortführung, zumal der Bedarf vorhanden ist. Aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen wird die Integrationsagentur 2015 einen weiteren Schwerpunkt in ihrer Integrationsarbeit verfolgen. Durch weitere Schulungen von Ehrenamtlichen und Zusammenführung dieser mit Flüchtlingen wird versucht eine Willkommenskultur und Integration dieser Menschen in Mönchengladbach zu erzielen. Weiterhin sind wir aktiv in Interkultureller Öffnung, sozialraumorientierter Arbeit und bürgerschaftlichem Engagement tätig. Nach erfolgreicher Schulung und ausgiebiger Reflexion sehen wir für weitere ge- meinsame Projekte für das Jahr 2015 zuversichtlich entgegen.

Ein weiteres erfolgreiches Projekt war der EFFEKT – Elternkurs zur Förderung der Erziehungskompetenz. Der Kurs wurde in Kooperation mit FiBi (Familien in Beratung integrieren) der Diakonie Mönchen- gladbach angeboten. Dieser Kurs wurde in polnischer Sprache ange- leitet und erfreute sich großer Resonanz der Teilnehmerinnen. Für 2015 ist ein weiteres auf Sprachen basierendes Projekt angedacht/ geplant. Die Kooperationen mit diversen Einrichtungen der Stadt Mönchengladbach, insbesondere im Stadtteil Rheydt, dienen der Vernetzung und besseren Koordinierung. Hieraus entstand das Projekt „Leistungsstärken von Schüler-/innen“ mit der Gemeinschaftshauptschule Kirschhecke in MG-Rheydt. Erfolgreich konnten SchülerInnen mit besonderen Leistungsstärken zusätzlich zum regulären Schulunterricht gefördert werden. Die Integrationsarbeit bei jungen Migranten ist besonders effektiv und bedarf weiterer Förderungen. Integration ist kein Automatismus, sondern verlangt Empathie und Engagement – und das von allen. Die Integration muss vor Ort ansetzen. Dies konnte an einem weiteren Projekt in Kooperation mit dem Weiterbildungskolleg Mönchengladbach erfolgreich umgesetzt werden. Durch die fachliche Anleitung der Kursleiterin wurden die Kompetenzen der Teilnehmer-/Innen herausgearbeitet und gestärkt und die eigenen Ressourcen erkannt.

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Migration Jugendmigrationsdienst Fachberatungsstelle für junge zugewanderte Menschen im Alter von 12 – 27 Jahren

Kristin Bruks (Leitung)  02166 / 1 28 80 22 [email protected] Dora Gomes  02166 / 1 28 80 33 [email protected] Svetlana Hardy  02166 / 1 28 80 23 [email protected] Mittelstraße 12 41236 Mönchengladbach

Offene Sprechstunde: Mittelstraße 12 mittwochs 9.00 – 12.00 Uhr donnerstags 9.00 – 12.00 Uhr

Offene Sprechstunde: Rathaus Rheydt Markt 10 Eingang E und F Zimmer 158  02161 / 25-9293

Migration

Jugendmigrationsdienst – Wir in Mönchengladbach

2014 war ein turbulentes Jahr in unserem Fachbereich Migration! Da Dora Gomes bis Ende 2016 in Erziehungsurlaub ist, sind zwei neue Kolleginnen mit dabei: Fazilet Gündogdu für den Bereich der Integrationsagentur und Svetlana Hardy für den Bereich des Jugendmigrationsdienstes.

Rückblick 2014 Jugendmigrationsarbeit richtet sich an vielfältige Zielgruppen. 2014 hatten wir Ratsuchende aus 49 Nationen. 40% Ratsuchende aus EU-Ländern vorwiegend Polen, Spanien, Italien, Griechenland, Rumänien 40% Ratsuchende aus Drittländern, in der Regel Familien- oder Ehegattennachzug, zum Beispiel aus der Türkei oder Marokko 20% Ratsuchende mit Fluchtgeschichte vorwiegend Syrien, Irak, Afghanistan Die unterschiedlichen Lebenssituationen, Weltanschauungen, Zielvorstellungen und die spezifischen Unterstützungsbedarfe bilden den Ausgangspunkt unseres sozialpädagogischen Handelns. Die Hauptanliegen in der Beratung sind:      

Anerkennung schulischer und beruflicher Abschlüsse Spracherwerb Ausbildung und Qualifizierung Existenzsicherung Erhalt bzw. Verbesserung des Aufenthaltstitels Soziale Probleme



Gruppenarbeit Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit sind auch unsere Gruppenangebote mit erlebnis-und freizeitpädagogischem Charakter und offene Bildungsangebote. Mit unserem Projekt „Wir in Mönchengladbach“ haben wir mit einer Gruppe von zugewanderten jungen Menschen die Stadt, in der sie leben, erforscht mit dem Ziel, ihnen den Zugang zu Kultur und Freizeit zu erleichtern. Die Teilnehmer waren überrascht, was es in Mönchengladbach zu sehen und zu erleben gibt. Sie kannten viele der ihnen vorgestellten Orte bzw. Einrichtungen noch nicht und freuten sich darüber, diese ihren Freunden oder Verwandten später selbst zeigen zu können. In unserem wöchentlichen Gruppenangebot „Kommunikation für Schule, Alltag und Beruf“ wird die Sprachfähigkeit der Teilnehmer mit theoretischen und praktischen Übungen (und mit Spaß!) verbessert.

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Radstation – Lichtblick am Rheydter Hauptbahnhof

Radstation am Rheydter Hauptbahnhof

Die Radstation am Rheydter Hauptbahnhof besteht im Oktober 2014 acht Jahre und im nächsten Jahr soll mit dem Neubau der Radstation in Mönchengladbach begonnen werden.

Mittelstraße 12 41236 Mönchengladbach  02166 / 1 28 80 44 [email protected]

Zusammenfassend kann man sagen: Die Radstation ist weiterhin ein Erfolg für die Stadt Mönchengladbach und ein positiver Lichtblick am Rheydter Hauptbahnhof.

Renate Beckers Erwin Konvalinka

Wie in den Vorjahren können wir insgesamt 15 Teilnehmer beschäftigen. Allerdings ist die Arbeit mit den jungen Erwachsenen problematischer und zeitaufwendiger geworden. Es fehlt verstärkt an Grundqualifikationen, Konzentration und Zuverlässigkeit. Viele unserer Teilnehmer fehlen unentschuldigt, kommen zu spät, und es fehlt ihnen an Motivation und der Bereitschaft, etwas zu lernen. Auf der anderen Seite fordern sie ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Anerkennung. Die Zahl der Erkrankungen, insbesondere psychischer Natur, hat eben- falls zugenommen. Wir haben festgestellt, dass einige einen Schwerbehindertenausweis aufgrund von psychischer Erkrankung besitzen. Viele der Teilnehmer haben Defizite in Bereichen wie Fertigkeiten, Feinmotorik und Verständnis und können aus diesem Grund bestimmte Tätigkeiten nicht ausüben. Eine Reihe von Arbeiten, die aufeinander folgen, kann von vielen nicht selbständig erledigt werden. Andere wiederum nutzen die Arbeitsgelegenheit, um eine Zeit zu überbrücken und Erfahrungen zu sammeln. Die häufigsten Abbrüche basieren auf unentschuldigten Fehlzeiten. In diesem Jahr waren es insgesamt 15 Teilnehmer, denen aus diesem Grunde gekündigt worden ist. Sechs Jugendliche haben es geschafft, die Maßnahme fristgerecht zu beenden und vier konnten in eine Arbeitsstelle vermittelt werden. Insgesamt haben wir 42 Jugendliche in der Radstation beschäftigt, wovon aktuell noch 10 bei uns tätig sind. Neben der pädagogischen Arbeit ist die praktische Anleitung ebenfalls von großer Bedeutung. Sie soll dem Jugendlichen zu einem Arbeitsoder Berufseinstieg verhelfen. Das „Arbeiten“ wird erlernt und eingeübt. Die Schichtführer geben ihre eigenen Erfahrungen an unsere Jugendlichen weiter und helfen ihnen so, sich weiter zu entwickeln.

Einblick: Ein Fallbeispiel Ein Jugendlicher, 20 Jahre alt, wurde uns vom Jobcenter zugewiesen, damit wir mit ihm gemeinsam an seinem Selbstvertrauen und seinen Zukunftsperspektiven arbeiten konnten. Er ist ohne jegliches Selbstbewusstsein, vollkommen still und verschüchtert zu uns gekommen. Es war einer, den man eigentlich nur beschützen wollte. Dieser junge Mann hat mit unserer auch fordernden Unterstützung täglich so an sich gearbeitet, dass man ihn heute kaum wiedererkennt. Äußerlich hat er sich mit einer neuen Frisur und neuer altersgerechter Kleidung schon verändert und dieses hat ihn auch in seinem Auftreten bestärkt. 29

Migration

Siebenbürgenhilfe

Er geht auf Menschen zu, gibt Kommentare und telefoniert. Alles Dinge, die er im Vorfeld immer vermieden hat. Dieser junge Mann ist nun auf einem sehr guten Weg, sein Leben selbständig in den Griff zu bekommen, wobei er dieses ohne unsere Mithilfe und Unterstützung so schnell nicht geschafft hätte. Zurzeit ist er bei uns sogar mit einem Teil der Aufgaben des Schichtführers betraut und übernimmt zeitweise eigenverantwortlich diese Aufgaben. Stellenmäßig sind wir mit einem Koordinator, einer Sozialpädagogin, einem Werkstattleiter, befristet auf 3 Jahre, sowie zwei Schichtführer, die jeweils befristete Verträge über 1 Jahr, maximal 2 Jahre haben, recht gut aufgestellt. Die Stelle des Werkstattleiters konnten wir in diesem Jahr einrichten und somit den Bereich des Service am Fahrrad professioneller gestalten. Sehr wichtig war und ist die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und den jeweiligen Vermittlern der Jugendlichen und eine gute Teamarbeit. Nur so ist eine Veränderung und Hilfestellung für unsere Teilnehmer gewährleistet. Der Jugendliche hat in der Zeit, die er bei uns beschäftigt ist, die Chance etwas für sich und sein weiteres Leben zu lernen.













Renate Beckers Dipl. Soz. Päd.

Siebenbürgenhilfe – Die Not der Alten lindern



Die Siebenbürgenhilfe des Diakonischen Werks Mönchengladbach e.V. hat im Jahr 2014 ihre umfangreiche Sammeltätigkeit von Textilien, Gütern des täglichen Bedarfs, Hilfsmitteln und Spenden unverändert fortgesetzt und wieder 14 LKW-Transporte an unsere Partner in Siebenbürgen auf den Weg gebracht. Die logistische Arbeit, speziell hier in Mönchengladbach, erfordert einen hohen personellen Einsatz, da technische Hilfsmittel zur LKW-Beladung nur begrenzt zur Verfügung stehen. Die entstehenden Transportkosten werden zwar von den Empfängern getragen, wir sind jedoch mit Ladekosten von ca. 700,– Euro pro LKW belastet.

Siebenbürgenhilfe

Ilse Harff Antonstraße 12 41061 Mönchengladbach  02161 / 1 63 15 Rolf Hegemann Thelenkamp 61 41169 Mönchengladbach  01261 / 95 51 09 Fax 02161 / 95 51 23 [email protected]

Über die wirtschaftliche Lage Rumäniens kann leider weiter nur ein düsteres Bild gemalt werden. Gemeinsam mit Bulgarien bildet Rumänien das Schlusslicht der EU und die weiter gärende Wirtschaftskrise wird von diesem Land nicht ohne Hilfe von außen zu bewältigen sein. Betroffen sind alle Bürger, die sich nicht durch Abwanderung eine neue Perspektive schaffen können. Besonders bedürftig, da in jeder Beziehung hilflos, sind allerdings die Alten und Gebrechlichen. Ihnen gilt unser ganzes Augenmerk und das unserer Partner vor Ort. Dies sind uns vertraute Kirchengemeinden, die Caritas, und karitative Organisationen, die die Verteilung und Vermarktung unserer Hilfsgüter vornehmen. So können Zuschüsse zum Lebensmitteleinkauf, medizinische Hilfen, Heizkostenzuschüsse und Medikamentenspenden finanziert werden. Da viele Hilfen nicht über Sachspenden dargestellt werden können, ist die Siebenbürgenhilfe auch weiterhin und verstärkt auf Geldspenden angewiesen. Wir versuchen, auch durch Informationsveranstaltungen, Kontakte zu potentiellen Spendern herzustellen und diese von der Dringlichkeit unserer Arbeit zu überzeugen. Regelmäßige persönliche Informationsbesuche vor Ort sichern die be- stimmungsgemäße Verwendung der uns anvertrauten Güter und Gelder. Wir bitten sehr, uns weiterhin großzügig zu unterstützen und danken allen Spendern, die helfen, die Not der Rentner und Bedürftigen zu lindern. Der rumänische Staat hat sich aus der Verantwortung für seine ärmsten Bürger weitestgehend zurückgezogen. Wir bitten um Spenden auf das Konto: Diakonisches Werk Mönchengladbach e.V. SEPA: IBAN: DE95 3105 0000 0000 2139 34 BIC: MGL SDE 33 Selbstverständlich erhalten Sie eine Zuwendungsbestätigung für das Finanzamt.

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Suchtberatung Suchtberatung Mittelstraße 12 41236 Mönchengladbach  02166 / 17677 [email protected]

Brigitte Bloschak (Leitung) Ulrike Kraus Christine Neymeyer Sarah Schulz Heidi Buchholz

Offene Sprechstunde: montags von 16.00 bis 17.oo Uhr mittwochs von 11.00 bis 12.00 Uhr

Suchtberatung – Arbeit unter enormer Existenzbedrohung Wie mittlerweile überall öffentlich bekannt ist, arbeitete die Suchtberatung im Jahr 2014 unter enormer Existenzbedrohung. Die Leis- tungsvereinbarung mit der Stadt Mönchengladbach wurde lediglich bis zum 30.06.2015 geschlossen, da die Suchtberatung nicht kostendeckend arbeiten kann. Jährlich muss ein fünfstelliger Betrag an Eigenmitteln aufgebracht werden, was den Fortbestand der Suchtberatung in Frage stellte und weiterhin stellt. Unsere Beratungsstelle arbeitete im Jahr 2014 weiterhin an, bezie- hungsweise über ihrer Kapazitätsgrenze. Im Rahmen der Suchtberatung wurden 338 Personen betreut. Davon hatten 292 Personen eine eigene Suchtproblematik und 46 waren Angehörige ohne eigenen Suchthintergrund. Nachdem die Beratungsstelle Anfang des Jahres 2013 von der Mönchengladbacher Innenstadt nach Rheydt umgezogen ist, ist in der Statistik eine deutliche Erhöhung von Rheydter Bürgerinnen und Bürgern zu verzeichnen. Diese Tendenz bestätigte sich im Jahr 2014. Die bisherige Unterversorgung ist für unsere Stelle deutlich spürbar, kann aber mit den vorhandenen Ressourcen nicht aufgefangen werden, da die Anzahl der Mönchengladbacher hingegen auf einem nahezu gleich hohen Niveau der vergangenen Jahre bleibt. Dies liefert eine deutliche Erklärung der erneut angestiegenen Wartezeit von teilweise bis zu 20 Wochen. Die Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes ist seit 1978 fester Bestandteil des Suchthilfesystems von Mönchengladbach. Aufgabe der Suchtberatung ist es, Menschen mit gesundheitsgefährdendem Alkohol- und/oder Medikamentengebrauch zu beraten sowie deren Angehörige zu unterstützen. Die Suchtberatung beinhaltet folgende Angebote:

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Offene Sprechstunde Die offene Sprechstunde bietet die Möglichkeit, die Suchtbera- tung ohne vorherige Kontaktaufnahme oder Terminabsprache aufzusuchen. In kurzen Einzelgesprächen können erste Hilfemaßnahmen besprochen und die weiteren Vorgehensweisen erörtert werden.



Beratung In Einzelgesprächen wird gemeinsam mit dem/der Betroffenen geklärt, welche Hilfen notwendig sind und inwieweit eine weiter- führende Behandlung erforderlich ist. Die entsprechenden Schritte, zum Beispiel die Beantragung von Rehabilitationsmaß- nahmen, können im weiteren Verlauf der Beratung erarbeitet werden.

Suchtberatung 

Offene Informations- und Motivationsgruppe Die Informations- und Motivationsgruppe bietet die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der eigenen Abhängigkeitserkran- kung. Es handelt sich um eine offene, geleitete Gruppe zur Therapievorbereitung. Gruppen- und Einzelberatungsgespräche ergänzen sich in dieser ersten Phase, wenn möglich, gegenseitig.



Nachsorge Nachsorge bezeichnet die ambulante Fortführung der Behand- lung im direkten Anschluss an eine stationäre Entwöhnungs- maßnahme.



Selbsthilfe Die Selbsthilfe stellt eine Möglichkeit dar, die Abstinenz lang- fristig zu sichern. Von der Suchtberatung des Diakonischen Werks werden zur Zeit zwei Selbsthilfegruppen betreut.



Angehörige / Angehörigengruppe Suchterkrankungen betreffen das gesamte Familiensystem und damit auch die einem Suchtkranken nahestehenden Menschen. Die Gruppen- und Einzelberatungen unterstützen Angehörige darin, sich mit der eigenen Verstrickung im Suchtsystem aus- einanderzusetzten sowie eigene Bedürfnisse wahr- und ernst zu nehmen.



Beratung für Jugendliche Alkohol ist bei Jugendlichen die am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz. Wenn Alkoholkonsum als Mittel ent- deckt wird, Schwieriges erträglicher zu machen, ist die Gefahr einer Gewöhnung groß. Die Kontaktaufnahme für junge Men- schen erfolgt über die Jugendsprechstunde der Suchtberatungs- stelle montags 15.00 bis 16.00 Uhr.



Prävention Präventionsveranstaltungen können beim Diakonischen Werk, zum Beispiel im Rahmen von betrieblicher Suchtberatung oder Prävention mit Jugendlichen, angefragt werden. Die Veranstal- tungen werden entsprechend der gewünschten Inhalte angepasst.

Im Rahmen einer guten Vernetzung mit anderen Einrichtungen gab es auch im Jahr 2014 verschiedene Kooperationsgespräche mit anderen sozialen Einrichtungen der Stadt Mönchengladbach. Seit Jahren ist die Suchtberatung Mitglied unterschiedlicher Gremien wie dem NBQM und der PSAG Sucht etc.

Ausblick: Oberste Priorität hat, neben der täglichen Arbeit mit den Menschen, die in unserer Beratungsstelle Hilfe suchen, die Sicherung des Angebots. Dies ist lediglich über eine kostendeckende Leistungsvereinbarung mit der Stadt Mönchengladbach möglich.

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Wohnungslosenhilfe Zentrale Beratungsstelle für alleinstehende Männer mit besonderen sozialen Schwierigkeiten (gem. §§ 67-69 SGB XII) Kapuzinerstraße 44  02161 / 5 76 69-0 [email protected]

Brigitte Bloschak Stefan Rolfes Benita Ziegler Angelika Stöcklein Andrea Kronen-Bünis Dagmar Leonards Erika M. (ehrenamtlich) Petra K. (ehrenamtlich)

Sprechzeiten: montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 9:00 bis 12:00 Uhr dienstags und nachmittags nach Vereinbarung

Hausmeister Notunterbringung: Klaus Beyers, Erich Esch Stefan Tempel

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Zentrale Beratungsstelle für Männer – Steigende Zahlen Seit Oktober 1986 bietet das Diakonische Werk Mönchengladbach Hilfe und Unterstützung für alleinstehende, wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Männer Hilfe und Unterstützung. Einiges hat sich in den Jahren geändert, manches ist gleich geblieben. Gleich geblieben ist, dass die Lebenswelt unserer Besucher vor allem durch Mangel geprägt ist. Den Mangel an geeignetem, günstigem Wohnraum, den Mangel in der materiellen Absicherung, den Mangel an geeigneten Arbeitsplätzen, den Mangel an tragfähigen sozialen Beziehungen. Der überwiegende Teil unserer Besucher ist wohnungslos – von den 651 Männern, die im Jahr 2014 von uns beraten wurden, waren 418 Männer ohne eigene Wohnung. Im Jahr 2013 haben 571 Männer die Beratungsstelle aufgesucht, somit ergibt sich eine Erhöhung von 80 hilfesuchenden Personen. Gleichzeitig verzeichnen wir eine deutliche Zunahme der Personen, die eine postalische Erreichbarkeit über die Beratungsstelle benötigten. Die Übernahme der Notunterbringung auf der Jenaer Str. 7 durch das Diakonische Werk Mönchengladbach trägt ebenfalls zu dem Wachstum der Besucherzahlen bei. Für die Mitarbeiter/innen der Zentralen Beratungsstelle ist der reibungslose Ablauf in der Notunterbringung mit vielen organisatorischen, administrativen Aufgaben und zeitaufwendigen, informativen und klärenden Gesprächen mit Klienten, Hausmeistern und Vertretern der Stadt Mönchengladbach verbunden. In all den Jahren war und ist die Wohnungssuche und die Vermittlung in betreute Wohnformen eine der Hauptaufgaben der Beratungsstelle. Wir werten gemeinsam mit unseren Besuchern die lokalen Anzeigenblätter aus, stellen Kontakt zu uns bekannten Vermietern her, helfen bei der Abklärung der finanziellen Rahmenbedingungen, stellen Anträ- ge, beschaffen notwendige Unterlagen und vermitteln bei Schwierigkeiten mit dem Sozialleistungsträger und anderen Behörden. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Beratungsstelle ist die ausführliche Beratung zu Fragen der finanziellen Absicherung. Der überwiegende Teil unserer Besucher ist nicht erwerbstätig und zur Sicherung des Lebensunterhaltes auf Transferleistungen angewiesen. Meist werden Leistungen nach dem SGB II bezogen, umgangssprachlich auch als Hartz IV bezeichnet. Die fachlichen Anforderungen an die Beratung sind deutlich gestiegen. Diesen Anforderungen werden wir gerecht durch regelmäßige Fortund Weiterbildungen in den entsprechenden Bereichen.

Wohnungslosenhilfe Zentrale Beratungsstelle für wohnungslose Frauen – Erfahrung von Mangel

Zentrale Beratungsstelle für alleinstehende Frauen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten (gem. §§ 67-69 SGB XII)

Das ist das Schöne an unserer Arbeit: Die Beratung unserer Klientinnen kann nie zur Routine werden, da die Persönlichkeiten der Frauen sich oft stark voneinander unterscheiden. Das macht die Arbeit spannend und abwechslungsreich. Nicht selten erleben wir Beraterinnen dies als Herausforderung unserer Professionalität.

Oskar-Kühlen-Straße 14  02161 / 20 70 46 [email protected]

Einblick: Alternative Handlungsstrategien nicht akzeptabel

Anna Bögner Annette Hermenau Mascha Theißen

So kommt beispielsweise Frau T. im November 2014 in die Beratungsstelle, weil ihr zum Monatsende Wohnungslosigkeit drohe; ihre Woh- nung sei bereits zum 1. des Folgemonats vermietet. Die eloquente 45-jährige erklärt, dass der Vermieter ihr schon vor langer Zeit gekün- digt habe. Sie habe sich von Anfang an in der Wohnung nicht wohl gefühlt und deshalb nie ihre Kartons ausgepackt. Das habe auch mit dem unmöglichen Umfeld zu tun. Sie komme aus gehobenen Verhältnissen und habe deshalb Schwierigkeiten mit den Pöbeleien der Nachbarschaft. Daher akzeptiere sie die Kündigung. Nur leider habe sie seit über einem Jahr keinen Erfolg bei der Wohnungssuche. Dies liege einerseits an den Vermietern, die ihre Einkommenssituation nicht akzeptierten, andererseits könne sie selbst die angebotenen Wohnungen nicht akzeptieren, die für den gewünschten Preis alle- samt zu klein oder zu einfach in der Ausstattung seien. Fakt sei, dass ihre Rente zu knapp sei, leider aber zu hoch, um ergänzende Sozialleistungen zu beantragen. Ihr Anliegen an unsere Beratungsstelle sei, ihr Einkommen aufzubessern, damit sie eine wirklich angemessene Wohnung anmieten könne. Am besten sei es, ihren Rentenstatus anzufechten, denn sie sei ja nicht psychisch krank. Sie glaube zwar nicht, dass wir ihr helfen könnten, denn sie sei schon bei vielen Stellen gewesen, die ihr alle nicht hätten helfen können oder wollen. Sie passe aber auch nicht in das allgemeine Raster, schließlich habe sie mal Eigentum gehabt und verschiedene Ausbildungen absolviert, inklusive einer künstlerischen – und in diese Bereiche müsse sie nun unbedingt wieder rein, um ihren alten Lebensstandard wiederzuerlangen.

Ilse Grosse Gabriele S. (ehrenamtlich) Désirée B. (ehrenamtlich)

Sprechzeiten: montags, mittwochs, donnerstags und feitags von 9:00 bis 12:00 Uhr dienstags und nachmittags nach Vereinbarung

Hier wird deutlich, dass es gar nicht gelingen kann, eine Wohnung zu finden, da die Anspruchshaltung mit den realen Gegebenheiten nicht kompatibel sind. Nachdem Frau T. schließlich die Wohnung verloren hat, nächtigt sie einmal in der für sie inakzeptablen Notschlafstelle. Danach wird sie von Bekannten in einem Nachbarort provisorisch aufgenommen. Von dort erfolgt ihr Anruf, dass ja nun die Beratung nichts mehr bringe. Sie werde jetzt erst mal daran arbeiten, ihr Einkommen aufzubessern. Frau T. glaubt, besser über Fakten und Abläufe informiert zu sein als

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Wohnungslosenhilfe professionelle Beraterinnen. Sie lehnt es kategorisch ab, ihre derzeitige Situation aus anderen Perspektiven zu betrachten und alternative Handlungsstrategien für sich in Erwägung zu ziehen. Als Beraterinnen haben wir zwar gelernt, andere Lebenskonzepte zu respektieren und sie nicht mit den unsrigen zu verwechseln. Das heißt allerdings nicht, dass uns die Akzeptanz immer leicht fällt, wenn eine Klientin nicht einmal zu einer Vermeidung von Verschlimmerung zu bewegen ist und aus unserer Sicht auf einen Abgrund zusteuert. Hier können wir nur akzeptieren, dass in manchen Fällen (noch) keine Zusammenarbeit möglich ist. Manchmal muss erst Zeit vergehen, bis eine Frau T. erneut die Beratungsstelle aufsucht. Das ist meist dann der Fall, wenn die Kraft nachlässt und Empörung zu Leid wird. Möglicherweise öffnet sich dadurch eine neue Tür, leider nicht immer. Speziell bei einer psychischen Erkrankung, die von der Klientin in Abrede gestellt wird, kommen wir oftmals an unsere Grenzen. Ausgesprochen hilfreich bezüglich all der Herausforderungen, mit denen wir es tagtäglich zu tun haben, sind unsere regelmäßigen Fortbildungen und Supervisionen. Sich beispielsweise aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit erweiterten Beratungstechniken zu befassen, ist spannend und eröffnet meist einen größeren gedank- lichen Spielraum. Glücklicherweise sind Beratungsgespräche wie das geschilderte in unserem Alltag eher selten – aber sie kommen so oder ähnlich vor. Die meisten der Rat suchenden Frauen und auch der psychisch Erkrankten begreifen, dass ohne ihr eigenes Dazutun keine Unterstützung von unserer Seite möglich ist. Auch im vergangenen Jahr konnten wir uns wieder der meisten Anliegen zeitnah annehmen. Im Jahr 2014 zählten wir 259 Frauen in der Beratungsstelle, das waren 31 Frauen mehr als im Vorjahr.

Betreutes Wohnen für Frauen auf der Oskar-KühlenStraße – Jeder Schritt nach vorn ist schwer Im Jahr 2014 wurden 12 Frauen im Rahmen des Betreuten Wohnens von uns begleitet. Nach wie vor haben wir über unserer Beratungsstelle eine Wohngemeinschaft für fünf Frauen, jeweils mit eigenem Zimmer und gemeinschaftlicher Nutzung von Küche und Bad. Die Zimmer waren über das komplette Jahr 2014 besetzt. Zum Teil leben die Frauen auch schon eine ganze Weile hier: 32 oder 28 Monate oder doch zumindest ein Jahr. Früher waren die Verweil- zeiten deutlich kürzer. Der Grund liegt darin, dass der Landschaftsverband Rheinland die bis 2013 geltende Begrenzung auf maximal 18 Monate aufgehoben hat und die Frauen nun länger im Betreuten Wohnen bleiben können.

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Wohnungslosenhilfe Mönchengladbach – wieder – sehr verengt hat, was sicher auch ein Grund für einen längeren Verbleib im Betreuten Wohnen sein mag. Neben den bei uns im Haus lebenden Frauen wurden auch noch fünf Frauen betreut, die in eigener Wohnung lebten sowie eine Frau, die wohnungslos war. Sehr erfreulich ist es, dass zwei der in unserem Haus lebenden Frauen eine Arbeitsstelle gefunden haben. Eine arbeitet nun schon im dritten Jahr in ihrer festen Beschäftigung und eine weitere konnte im letzten Jahr eine Stelle antreten, die für Lanzeitarbeitslose vom Jobcenter gefördert wird. Deutlich können wir beobachten, wie sehr die Aufnahme der Arbeit das Selbstbewusstsein und die Lebensfreude der Frauen stärkt. Leider haben nicht alle dieses Glück gehabt, bzw. auch die Energie und Kraft, eine Arbeitsstelle zu suchen und auch zu behalten. Wie schon in den vergangenen Jahren war die Situation der Frauen im Betreuten Wohnen in 2014 sonst auch wieder von Arbeitslosigkeit, unzureichender Schul- und fehlender Berufsausbildung gekennzeichnet. Oft erfolgte der Wohnungsverlust aufgrund von Mietschulden oder im Verlaufe einer Trennung, häufig verbunden mit einer längeren Zeit unsicheren Unterkommens bei Freunden oder Bekannten. Immer wieder wird in den Einzelgespräch deutlich, wie groß der Verlust ist, den die Frauen erlitten haben: meist ist nach einer Wohnungsräumung der gesamte Hausrat, auch mit allen persönlichen Dingen „entsorgt“ worden. Oft kommt noch der Schmerz über eine Trennung oder Scheidung hinzu. Da ist es unsere Aufgabe, mit den Frauen gemeinsam wieder nach vorne zu sehen und Ziele und Pläne für die Zukunft zu entwickeln. Das ist nicht immer leicht, denn psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen und nicht selten auch fehlendes Zutrauen in die eigenen Möglichkeiten machen zuweilen jeden Schritt nach vorne schwer und schon kleinste Schritte zu einem Erfolg. Erfreulich war die Entwicklung einer jungen Klientin, die mit einer schweren Alkoholabhängigkeit bei uns aufgenommen wurde und die es – auch mit intensiver und geduldiger Begleitung und unterschiedlichen Unterstützungsangeboten – schaffte, eine Entgiftungsbehandlung und anschließend eine mehrwöchige Entwöhnungsbehandlung in einer stationären Einrichtung zu absolvieren.

Diese Möglichkeit nehmen nun die Frauen augenscheinlich sehr gerne wahr.

Sie wieder so rehabilitiert zu sehen und ihre zurückerlangten Potentiale und Kräfte zu erleben, ist eine wunderbare Erfahrung.

Allerdings stellen wir auch fest, dass sich der Wohnungsmarkt in

Annette Hermenau und Anna Bögner

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Wohnungslosenhilfe Ambulant Betreutes Wohnen gem. §§ 53, 54 SGB XII Fachbereichsleitung: Brigitte Bloschak Kapuzinerstraße 44  02161 / 5 76 69-0 [email protected]

Marlene Beckmann Iris Blenkle Manuela Brülls Gabriele Brülls Martin Büssen Dirk Goedeking Ulrike Kraus Sandra Kreis Lena Kümmerle Mascha Theißen Jörg Trieschmann

Ambulant betreutes Wohnen gemäß §§ 53,54 GBB XII für suchtund psychisch kranke Menschen – Doppeldiagnosen nehmen zu Im Jahr 2014 wurden durch das Diakonische Werk Mönchengladbach gGmbH insgesamt 56 Personen im Rahmen der Eingliederungshilfe betreut. Davon waren 19 Personen weiblich und 37 Personen männlich. Acht unserer Klienten sind im vergangenen Jahr aus dem Betreuten Wohnen ausgeschieden. Zwei Klienten haben entschieden, dass sie ihre möglichen Ziele im ambulant Betreuten Wohnen erreicht haben und nun ein Leben ohne dieses Hilfeangebot führen wollen. Eine Klientin wechselte zu einem anderen Bewo-Anbieter und ein Betreuter zog in ein Seniorenwohnheim. Ein Betreuter schied durch einen Umzug nach Düsseldorf aus dem ambulant betreuten Wohnen aus und drei Klienten verstarben. Die durch uns betreuten Klienten setzen sich zu gleichen Teilen aus suchtkranken und psychisch behinderten Menschen zusammen. Auffällig ist, dass bei den Suchtkranken neben den gravierenden körperlichen und geistigen Abbauerscheinungen häufig psychische Erkrankungen auftreten. Absehbar ist, dass diese Doppeldiagnosen zukünftig zunehmen werden.

Einblick: Manchmal schafft man mehr, als man denkt Seit Herbst 2010 erhalte ich Hilfe durch das Ambulant Betreute Woh- nen des Diakonischen Werkes Mönchengladbach. Für mich bedeutet dies Hilfe, um selbständig wohnen zu können, bei der Alltagsbewältigung und auch, um am „normalen“ Leben teilhaben zu können. Anfangs beinhalteten die Hilfestellungen noch ganz andere Sachen. Es ging schlicht und ergreifend um Hilfe bei allem, was mein „Überleben“ garantierte, wie zum Beispiel Unterstützung bei der Wohnungssuche, der Einrichtung der Wohnung, der Begleitung und Hilfe zur Regelung und Schaffung eines Einkommens. Ich hatte damals kein Bankkonto. Aber auch hier gab es einen Service: die freiwillige Kontoverwaltung, die mir ermöglichte, mehrmals wöchentlich in der Geschäftsstelle mein Geld abzuholen, da mein Regelsatz auf ein Sonderkonto der Diakonie überwiesen wurde. Einmal im Monat erhielt ich die Möglichkeit, in Begleitung einzukaufen. So banal sich das anhört: Mir fiel es unendlich schwer, überhaupt ein Geschäft alleine zu betreten. Durch meine Panikattacken musste ich einen Laden immer so schnell wie möglich wieder verlassen können, so dass ich oft nicht einmal die Hälfte meiner Einkaufsliste schaffte.

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Wohnungslosenhilfe Auch Freizeitangebote gab es wie Badminton oder Ausflüge. Die waren wichtig für mich, um mal aus meiner Wohnung raus zu kommen, etwas zu unternehmen, andere Menschen zu treffen. Besonders hervorheben muss ich meine Schwierigkeiten, ohne schlech- tes Gewissen und vor allem ohne Gegenleistung Hilfe überhaupt annehmen zu können. Das hatte ich vorher nie so erfahren. Der Anfang war sehr schwer, aber es klappt immer besser. Mittlerweile kann ich sogar von mir aus um Hilfe bitten. Soziale Integration und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben waren Dinge, mit denen ich überhaupt nichts anfangen konnte, ich fühlte mich unerwünscht und von der Gesellschaft isoliert. Auch hier habe ich mich dank des BeWo weiterentwickelt. Mittlerweile glaube ich wieder daran, dass auch mir ein Platz in der Gesellschaft zusteht und ich bin viel selbständiger geworden. Ich schaffe es schon immer öfter, Dinge alleine und selbständig zu erledigen, wie z.B. die Regelung kleiner behördlicher Angelegenheiten oder Arztbesuche. Noch immer ist Angst ein altbekannter Begleiter, aber ich komme viel besser damit klar. Manchmal geh ich auch wieder ein paar Schritte zurück und brauche mehr Unterstützung, aber auch das ist mittlerweile kein Weltuntergang mehr für mich. Ich weiß dann, dass es nur temporär ist und es bald wieder besser geht. Musik ist für mich immer schon sehr wichtig gewesen, vor allem die meiner Lieblingsband. Als ich erfuhr, dass ausgerechnet MEINE Band in Köln ein Konzert geben würde, erzählte ich das ganz aufgeregt meiner Bezugsbetreuerin und auch, wie schön es wäre, „Poets of the Fall“ einmal live zu erleben. Nach Absprache mit ihrer Leitung bot meine Bezugsbetreuerin mir an, mich am Konzertort zu treffen und mich nach Konzertende nach Hause zu fahren. Ich bin ALLEINE mit der Bahn nach Köln gefahren. Dort war ich mit meiner Bezugsbetreuerin verabredet, hatte von ihr aber die Zusicherung, dass sie mich „egal wo“ abholt, falls ich aus Panik an einer früheren Haltestelle aussteigen müsse. Ich habe es aber geschafft – trotz Ängsten und Panik! Und nur am Anfang des Konzertes stand ich bei meiner Bezugsbetreuerin, dann hat mich die Musik alles vergessen lassen und ich fand mich plötzlich inmitten der ca. 400 Fans wieder! Dieser Konzertbesuch war für mich die „soziale Integration“ und der lebensbejahende Part der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Zum nächsten Konzert der Band möchte ich nun ganz alleine und ohne Rückversicherung fahren! Ich bin dem BeWo so unendlich dankbar für die Unterstützung, die ich jederzeit und in jedem Bereich erfahren darf und die mir dabei hilft, meine Fortschritte erkennen zu können. Auch wenn ich jetzt noch Hilfe brauche, weiß ich, dass der Zeitpunkt kommen wird, wo ich wieder ganz selbständig zurechtkommen werde!

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Wohnungslosenhilfe Wohnraumhilfe Rheydter Straße 322  02161 / 17 71 88 [email protected]

Jörg Trieschmann Harry Elsholz (Hausmeister)

Wohnungslosenhilfe

Wohnraumhilfe Rheydter Straße – Bewohner bleiben länger Die Wohnraumhilfe Rheydter Straße besteht seit Mai 1996. Bisher wurden hier im Haus 186 Personen betreut. Im Jahr 2014 lebten insgesamt 13 Klienten gemäß §§ 67, 68 SGB XII im Haus. Außerdem lebten noch fünf Personen gemäß §§ 53, 54 SGB XII in der Wohnraumhilfe Rheydter Straße 322. In den weiteren Ausführungen werde ich mich auf die Klienten nach § 67 SGB XII beschränken. Bei diesem Personenkreis hatten wir während des Jahres 2014 zwei Zugänge und drei Abgänge.

Unsere Sprechzeiten: Montag, Mittwoch und Freitag 09:00 – 12:00 Uhr Dienstag und Donnerstag und nachmittags nach Vereinbarung

Altersstruktur der Bewohner: 18 - 25 Jahre 2 Personen 26 - 30 Jahre 4 Personen 31 - 40 Jahre 2 Personen 41 - 50 Jahre 2 Personen 51 - 60 Jahre 1 Personen über 60 Jahre 2 Personen



Das Durchschnittsalter der Bewohner lag bei 39 Jahren. Der Jüngste war 22 und der Älteste 63 Jahre alt.

Einkommensstruktur der Klienten: Arbeitslosengeld I Arbeitslosengeld II Arbeitslosengeld II + Rente Rente + Grundsicherung Berufsausbildungsbeihilfe + Kindergeld + Arbeitslosengeld II

Ein Trend hat sich weiter fortgesetzt: Es ist schwieriger geworden, in unserem Haus einen freien Platz zu erhalten. Dies hängt damit zusammen, dass sich die gesetzliche Grundlage geändert hat. Bis zum vorletzten Jahr mussten die Bewohner im Regelfall das Betreute Wohnen gemäß § 67 SGB XII nach 18 Monaten wieder verlassen. Inzwischen ist es möglich, dass die Betreuung auch länger dauern kann. Viele unserer Bewohner nutzen diesen Vorteil für sich. Durch die längeren Verbleibzeiten werden die Chancen für diejenigen, die einen betreuten Wohnplatz suchen, natürlich geringer, da das Platzangebot gleich geblieben ist. Für die Hausgemeinschaft hat es aber den Vorteil, dass sich die Bewohner nicht immer wieder auf neue Mitbewohner einstellen müssen. Neben den üblichen Angeboten wie beispielsweise Entschuldungshilfen, Angebot der freiwilligen Kontoverwaltung, Hilfe bei Suchterkrankungen und Arbeitslosigkeit und vieles andere mehr, haben wir dieses Jahr das Angebot im Freizeitbereich weiter ausgebaut. Die Badmintongruppe, die seit Jahren besteht, wurde weiter fortgeführt. Durch die Zusammenarbeit mit dem SKM in Viersen konnten dabei Kosten eingespart werden. Außerdem wurde eine Dartscheibe ange- schafft, die sehr stark genutzt wird. Beim Dartspielen können auch Menschen mitspielen, die bei anderen Sportarten gehandicapt sind. Gerade die Außenseiter in unserer Einrichtung nutzten das Dartspielen, weil durch das Spiel die Kontaktaufnahme zu den anderen Bewohnern erleichtert wird.

1 Person 13 Personen 1 Person 1 Person 2 Personen

Von den drei Klienten, die ausgezogen sind, haben zwei eine eigene Wohnung gefunden. Ein Klient wurde aus disziplinarischen Gründen entlassen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich diese Zahlen nur minimal verändert. Von den 13 Bewohnern aus dem Jahr 2014 stand einer unter gesetzlicher Betreuung. Erwähnenswert ist, dass die Anfragen aus den Justizvollzugsanstalten wie bereits im Vorjahr stark zugenommen haben. Hier sind insbesondere Täter mit Sexualdelikten zu nennen. Für diesen Personenkreis scheint es kaum genügend Plätze in Einrichtungen bzw. im Betreuten Wohnen zu geben. 40

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Wohnungslosenhilfe Streetwork, aufsuchende Krankenpflege und Café Pflaster

Café Pflaster und Streetwork – Viel Engagement und Großzügigkeit

Kapuzinerstr. 44  0 21 61 / 57 66 969

Auch im Jahr 2014 wurde das Angebot der beiden Café Pflaster und des Streetwork durch Engagement Dritter bereichert.

Brucknerallee 37  0 21 66 / 14 64 857

Seit Jahren bekannt und beliebt bei den Gästen ist beispielsweise das „AXA-Frühstück“. Dieses Event wird bereits seit zwölf Jahren regelmäßig von Mitgliedern des Vereins „AXA – Von Herz zu Herz“ im Frühjahr im Café Pflaster in der Brucknerallee und im Herbst im Café Pflaster Kapuzinerstraße zubereitet.

[email protected] Marlene Beckmann Martin Büssen Manuela Brülls Dirk Goedeking Heike Wegner Maria Alam Carmen Küppers Jutta Matuszewski Martina Schillbach (alle Hauswirtschaft)

Streetworker der Drogenberatung Mönchengladbach e.V.: Nadine Piqué Volker Korst

Unsere Öffnungszeiten: Café Pflaster Kapuziner Straße 44 Mo., Di., Fr.: 08:30 – 12:30 Uhr Mi .: 08:30 – 16:00 Uhr Do.: 08:30 – 12:00 Uhr Sa.: 09:00 – 11:00 Uhr Café Pflaster Brucknerallee 37 Mo., Mi., Fr.: 09:00 – 13:00 Uhr Die .: 09:00 – 14:00 Uhr Do.: 09:00 – 12:00 Uhr Sa.: 09:00 – 11:00 Uhr An Sonn- und Feiertagen sind beide Cafés geschlossen. 42

Ebenso geschätzt werden die Aktivitäten des Inner-Wheel-Clubs Mönchengladbach für die beiden Cafés. Gitta Oppenhauer nahm sich während ihrer Club-Präsidentschaft in den Jahren 2004/2005 des Café Pflaster an und ist diesem besonderen Engagement bis heute treu geblieben. Die Damen des Clubs, aber auch zusätzliche helfende Hände, unter anderem aus der gehobenen Gastronomie in Mönchengladbach, sorgen sowohl im Frühjahr als auch in der Adventszeit für die Bereitstellung von kulinarischen Genüssen in beiden Cafés. Zum zweiten Mal fand im Dezember 2014 zeitgleich in beiden Cafés ein Weihnachtsessen statt. Dieses Essen wurde von der GEM Mönchengladbach gesponsert. Gemeinsam mit Auszubildenden verbrachte die GEM Geschäftsführerin Gaby Teufel den Vormittag im Café Pflaster, um die Mahlzeiten an die Besucher auszugeben. Unterstützt wurde sie dabei sowohl von dem Koch Rainer Pietschmann und seiner Frau als auch von dem Bezirksbeamten der Polizei Josef Vitz. Zu einer Standortbesichtigung lud die GEM im Mai 2014 Paten des Vereins Clean Up Mönchengladbach ein. Diese Paten werden schon seit Jahren im Rahmen des Streetwork betreut. In geselliger Runde mit Frau Teufel und Herrn Theißen von der GEM genossen die Clean UpPaten die Einladung zur Currywurst in der Kantine. Die anschließende Besichtigung einschließlich der Rundfahrt mit einem Müllwagen auf dem Gelände stellten dann noch ein besonderes Highlight dieses Ausfluges dar. Mit viel Kreativität engagierten sich die Damen der Initative Kunsthandwerk für soziale Projekte. Die von ihnen angefertigten Werke wurden unter anderem auf dem Kunsthandwerkermarkt im Nassauer Stall im Schloss Wickrath verkauft. Die Erlöse aus den Jahren 2013 und 2014 kamen dem Café Pflaster zugute.

Wohnungslosenhilfe Mit dem Verkauf von selbstgestrickten Socken, Mützen und anderen Accessoires haben die Damen des Handarbeitskreises, der sich jeden Dienstag im Wichernhaus trifft, auch im Jahr 2014 einen Tagesausflug für Klientinnen und Klienten der Wohnungslosenhilfe finanziert. Für 30 Klientinnen und Klienten des Fachbereichs war die Besichtigung der Burg Linn, das gutbürgerliche Mittagessen und der anschließende Besuch des Krefelder Zoos eine willkommene Abwechslung in ihrem Alltag. Bereits Ende 2014 haben die Damen erneut eine Spende übergeben, die auch im kommenden Jahr eine Freizeitaktivität ermöglichen wird. Eine umfangreiche Sachspende, ergänzt durch eine Geldspende, überreichte die Frauenhilfe Rheydt Mitte im Dezember an das Café Pflaster. Die Sachmittel werden unmittelbar an Bedürftige weitergegeben, die Geldspende für die Bereiche Krankenpflege und Körperhygiene, aber auch für Lebensmittel verwendet. Ein wichtiges Angebot im Café Pflaster ist die Möglichkeit für unsere Besucher, hier ihre Wäsche zu waschen und zu trocknen. Durch die hohe Beanspruchung waren die bisherigen Geräte im Café auf der Kapuzinerstraße inzwischen zunehmend reparaturanfällig. Die Stadtsparkasse Mönchengladbach hat mit einer großzügigen Spende ermöglicht, eine neue Waschmaschine und einen neuen Trockner anzuschaffen. Zusätzlich konnte im Caféraum eine dringend benötigte neue Beleuchtung eingebaut werden. Nicht aufzuzählen sind die vielen Einzelspenden, die unsere Arbeit im Laufe des Jahres unterstützt haben. Alleine der Bedarf an Bekleidung in der Kleiderkammer konnte nur durch die beachtlichen Einzelspenden durchgehend gut bedient werden. Neben der praktischen Hilfe, die diese Spenden darstellen, freut uns Mitarbeitende immer wieder die Wertschätzung der Spender für unsere Arbeit und für die Lebenssituation unseres Klientels. Uns freut auch das Interesse und die Verbundenheit für unsere Einrichtung und die schwierigen Lebensverhältnisse unserer Gäste, die viele Bürgerinnen und Bürger mit der Abgabe von Spenden bekunden. Eine Tradition hat sich im Jahr 2014 bedauerlicherweise nicht fortgesetzt: Nach Abzug der Britischen Armee aus Mönchengladbach fand in diesem Jahr das große Weihnachtsessen für Klientinnen und Klienten des Fachbereichs Wohnungslosenhilfe in der evangelischen Friedenskirche nicht mehr statt. An dieser Stelle möchten wir uns bei den Ange- hörigen der Britischen Rheinarmee ganz herzlich für das langjährige Engagement und die vielen großartigen Weihnachtsevents bedanken. Wir Mitarbeitende und viele Klienten werden die reichhaltige und herzliche Bewirtung, aber auch die kleinen Gimmicks in guter Erinnerung behalten. Unser Dank geht auch an Pfarrer Sasse und die Küsterin Frau Siemes der Friedenskirchengemeinde, die uns in all den Jahren herzliche Gastgeber in der Kirche waren.

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Diakonisches Werk Mönchengladbach gGmbH Geschäftsstelle

Ludwig-Weber-Str. 13  0 21 61 / 81 04 - 0





41061 Mönchengladbach

 0 21 61 / 81 04 - 8 40



> Verwaltung









> Siebenbürgenhilfe











Fachbereich Wohnungslosenhilfe

> Männer

Kapuzinerstr. 44

 0 21 61 / 5 76 69-0

> Frauen

Oskar-Kühlen-Str. 14

 0 21 61 / 20 70 46

> Wohnraumhilfe

Rheydter Str. 322 Hangbuschweg 27

 0 21 61 / 17 71 88  0 21 66 / 85 54 29

> Betreutes Wohnen

Kapuzinerstr. 44

 0 21 61 / 5 76 69-0

> Cafe Pflaster/

Streetwork Fachbereich Altenhilfe

Kapuzinerstr. 44 Brucknerallee 37

 0 21 61 / 5 76 69 69  0 21 66 / 1 46 48 57





> Haus Bungeroth

Steinmetzstr. 25-27

 0 21 61 / 9 27 96-0

> Ludwig-Weber-Haus

Ehrenstr. 29

 0 21 61 / 9 80 08-0

> Helga-Stöver-Haus

Ehrenstr. 31

 0 21 61 / 9 80 08-0

> Otto-Zillessen-Haus

Ludwig-Weber-Str. 13

 0 21 61 / 81 04 - 666

Weitere Fachbereiche





> Erziehungshilfe

Prinzenstr. 1

 0 21 61 / 4 63 32 22

> Familienberatung

Hauptstr. 200

 0 21 66 / 61 59 21

> Migration Integrationsagentur

Mittelstr. 12









Jugendmigration





Radstation



> Suchtberatungsstelle Mittelstr. 12













 0 21 66 / 1 28 80 33  0 21 66 / 1 28 80 22  0 21 66 / 1 28 80 44  0 21 66 / 1 76 77

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