Leitwort des Pfarrbriefes 10/2015

April 10, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Katholische Kirchengemeinde Mannheim Johannes XXIII. Gemeinsamer Pfarrbrief für die Pfarreien Hl. Geist - St. Peter - St. Pius mit Maria Königin Nr. 10/2015

41. - 44. Woche

SA 03.10. - MO 02.11.2015

© Kloster Maihingen/ Alois Sattlecker, in: Pfarrbriefservice.de

Liebe Leserinnen und Leser, „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.“ (Genesis 1,31) Das ist der Vers aus der Schöpfungsgeschichte im Buch Genesis, mit dem Gott unter anderem die Schöpfung des Menschen beurteilt. „Es war sehr gut.“ Für mich ist das ein Grund, an das Gute im Menschen zu glauben – unabhängig von Religion, Hautfarbe, Bildung, Herkunft oder sonst etwas. Es ist für mich ein Grund, in der gegenwärtigen Zeit gelassen zu bleiben und mich von der Nachricht über die Ankunft von Flüchtlingen in Deutschland nicht ängstigen zu lassen. Denn auch diese Menschen sind gemeint, wenn es in der Schöpfungsgeschichte heißt: Es war sehr gut. Ich glaube auch an das Gute, das diese Menschen, die ihre Heimat aus unterschiedlichsten Gründen verlassen mussten, mit nach Deutschland bringen. Man könnte mich wohl als Optimist bezeichnen. Ein Pessimist mag mir vorwerfen, dass ich die Probleme ausblende, die diese Menschen mitbringen oder die diese Menschen „sind“. Natürlich ist meine Sichtweise einseitig. Genauso wie die Sichtweise des Pessimisten einseitig ist, der das Gute und Hoffnungsvolle ausblendet. Im Übrigen leugne ich nicht, dass es durch die geflohenen Menschen auch (neue) Probleme geben wird. Das wird mir schon klar, wenn ich die Schöpfungsgeschichte weiterlese und relativ bald auf den Brudermord von Kain an Abel stoße (Genesis 4). Immer wenn Menschen zusammen leben, gibt es Probleme.

Doch das erschüttert nicht meinen Glauben an das Gute im Menschen. Denn wir Menschen haben auch die Fähigkeit, Herausforderungen anzunehmen und Probleme zu lösen. Zu dem Zeitpunkt, an dem ich diesen Text schreibe, ist die Situation sehr aufgeheizt. Fast überall, wo ich hinkomme, wird meist sehr emotional über das Flüchtlingsthema gesprochen. Dabei habe ich durchaus Verständnis für die Ängste, die dabei zum Ausdruck kommen. Denn auch ich erwarte Probleme und Herausforderungen bei der Integration der Menschen, die jetzt nach Deutschland kommen. Allerdings wünsche ich mir, dass gerade wir Christen uns an unseren Glauben halten und uns so an den Grund unserer Hoffnung erinnern. Und ich wünsche mir, dass wir uns in der Beurteilung der gegenwärtigen Situation weniger von Fernsehbildern beeindrucken lassen und mehr auf das blicken, was wir tatsächlich im Alltag in unserem Umfeld erleben. Denn dieses Umfeld ist der Ort, an den Gott mich stellt und an dem ich handeln kann. Und das ist der Ort, den ich im Gebet vor Gott tragen kann: den Schöpfer von allem! Herzlich, Ihr Ulf Günnewig

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