[i]m Fokus, das itl

April 21, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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itl

Institut für technische Literatur

[ i ] m Fokus Das Fachmagazin von itl Ausgabe 21 – 05/2015

Prozessvernetzung in Doku und Übersetzung

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Modernes Information Lifecycle Management

Grußwort des Vorstands Sehr geehrte Kundinnen! Sehr geehrte Kunden! Die Roadshow 2015 war ein großer Erfolg – 10 Termine in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit praxisnahen Vorträgen und spannenden Werksführungen bei bekannten Unternehmen. Wir freuten uns, viele langjährige Kunden begrüßen zu dürfen, und konnten mit dem Thema „Modernes Information Lifecycle Management” auch bei zahlreichen neuen Kontakten Interesse wecken. Unsere Referenten machten deutlich, dass saubere, bereichsübergreifende Prozesse von der Dokumentation bis zur Übersetzung und Publikation von grundlegender Bedeutung sind. Der stärker werdende Trend zur Vernetzung bislang nebeneinander

existierender Systeme in der Produktion – auch als Industrie 4.0 bezeichnet – macht vor der Technischen Dokumentation und der Übersetzung nicht halt. In Zukunft wird es immer wichtiger, dass die eingesetzten Systeme auch bereichsübergreifend untereinander kommunizieren. Deshalb informiert Sie Ulrich Schmidt (Leitung Produkte) in dieser Ausgabe vor allem über die Herausforderungen auf dem Weg zur Maschine-Maschine-Kommunikation. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihre Regine Ceglarek

Drei Länder, zehn Stationen – ein Erfolg! Rückblick auf die itl-Roadshow 2015 Wir blicken erfreut auf eine gelungene Roadshow 2015 zurück, die uns von Februar bis April durch Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt hat. An den zehn Stationen bei namhaften Unternehmen besuchten rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unsere kostenlosen Fachvorträge zum Modernen Information Lifecycle Management und zur mobilen Dokumentation mit HTML5 – Themen, die derzeit in vielen Firmen im Fokus stehen. Nur durchgängige Prozesse und vernetzte Systeme von der Planung über die Dokumentation und Übersetzung bis zur Publikation auf mobilen Medien werden künftig eine weitere Effizienzsteigerung ermöglichen. Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie ganz besonders unseren Gastgeber-Firmen Hauni Maschinenbau AG in Hamburg (D),

Busch-Jaeger Elektro GmbH in Lüdenscheid (D), Häfele GmbH in Nagold (D), YASKAWA Europe GmbH in Allershausen (D), Liebherr-Werk Bischofshofen GmbH in Bischofshofen (A), Next Generation Recyclingmaschinen GmbH in Feldkirchen (A), REHAU GmbH in Guntramsdorf (A), AVL List GmbH in Graz (A), Aebi & Co. AG Maschinenfabrik in Burgdorf (CH) und Bühler AG in Uzwil (CH) für ihre Unterstützung und Gastfreundschaft. Sie alle haben maßgeblich zum Erfolg der Roadshow beigetragen. Die Pausen boten Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Seither wissen wir, welch wichtige Aufgaben die itl-Enten in Unternehmen haben: Beim EAS – Enten-Ampel-System – bedeutet eine weiße Ente auf dem Bildschirm „alles OK“, eine gelbe Ente „ ich habe leichte Probleme bei der Arbeit“ und eine rote Ente signalisiert „ich brauche dringend Hilfe!“.

[i]m Fokus Ausgabe 21 – Mai 2015

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Modernes Information Lifecycle Management

Prozessvernetzung in Doku und Übersetzung Informationserstellprozesse und -systeme im Zeitalter von Industrie 4.0 Autor: Ulrich Schmidt

Die Prozesse in Erstellung und Übersetzung von Information werden immer komplexer und technisierter. Während Redaktionssysteme und Translation Memory Systeme schon „State of the Art“ sind, drängen neue Technologien auf den Markt, die zusätzliche Effizienzpotenziale versprechen. Bisherige Optimierungsansätze konzentrieren sich jedoch alle darauf, den Informationsfluss innerhalb eines Bereiches der Informationserstellung zu verbessern. Dieser Artikel soll einen bereichsübergreifenden optimierten Informationsfluss – den Information Lifecycle – betrachten und vor allem auf die besonderen technischen Herausforderungen von Industrie 4.0 eingehen: der Optimierung der Maschine-Maschine-Kommunikation. Information Lifecycle im Überblick – das „Big Picture“ Die Abbildung unten zeigt den Gesamtprozess des Information Lifecycle von der Planung über die Entwicklung und Beschreibung bis hin zur Übersetzung und Bereitstellung. Sie gibt einen Überblick über den Informationsfluss und die beteiligten Systeme sowie die vorhandenen Schnittstellen und Abhängigkeiten. Während in der Planung vorwiegend mit Word gearbeitet wird, ist die Systemumgebung in der Entwicklung heterogen (CAD, CAM, CASE, PLM, …). Eine nötige, aber bisher meist noch nicht implementierte Planung

Entwicklung

Beschreibung

im Informationserstellungsprozess, so dass man hier von einem führenden Sprachsystem im Information Lifecycle sprechen kann. Systemschnittstellen sind grundsätzlich im ganzen Informationsfluss nicht vermeidbar, jedoch abteilungsübergreifend auch planbar. So kann heute ein neues Entwicklungssystem nur dann erfolgreich eingeführt werden, wenn gleichzeitig die (möglichst automatische) Informationsübergabe an nachfolgende beschreibende Prozesse (Technische Redaktion, Marketing, …) eingeplant ist. Im Übersetzungsbereich finden sich vor allem webbasierte Applikationen. Diese bieten Schnittstellen zu allen Prozessbeteiligten innerhalb, aber auch außerhalb des Unternehmens, wie beispielsweise Übersetzern und Lektoren. Mit Webtechnologie ist es möglich, diese Schnittstellen sicher und standardisiert zu gestalten. Begleitende Informationsparameter im Information Lifecycle sind Prozess- und Metadaten, Transfer- und Publikationsformate sowie Quell- und Zielsprachen. Die Wiederverwendung und konsistente Weiterreichung von Informationen ist generell von größter Bedeutung. Während dies bei beschreibender Information inzwischen selbstverständlich scheint, ist es bei Prozess- und Metadaten in der Praxis eher eine Ausnahme. Verschlagwortungen in Redaktions-, Terminologie- und Übersetzungssystemen sind in der Übersetzung

Bereitstellung

DMS

Language Management System Termvorschläge

Dokumente Terminologie

Entwicklungssystem

Content Management System

Word

Module Editor

Termvorschläge

Editor

Module Satzund Termvorschläge

Übersetzungsportal

Projekte + Module Translation Management System

TMS Module Sätze

Terminologie

Sätze

Lektoratsportal MTEngine

Schnittstelle besteht zum „Language Management System“, das in diesem Artikel Autorenunterstützungssysteme, Terminologielösungen und Language Checker unter einem Oberbegriff zusammenfassen soll. Die „sprachliche“ Schnittstelle zum Language Management System findet sich bei fast allen Systemen [i]m Fokus Ausgabe 21 – Mai 2015

Systemlandschaft: Informationsfluss in Systemen und Schnittstellen

Regel unabhängig und inkonsistent angelegt, was zu doppelter Arbeit, inkonsistenter Datenverwaltung und höheren Aufwänden bei der Informationsrecherche führt. Prozessdaten werden in der Praxis leider ebenfalls inkonsistent weitergereicht. In der Planung werden

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Modernes Information Lifecycle Management

Projekte definiert, in der Entwicklung werden diese in Teilprojekte aufgeteilt. In der Beschreibung spricht man von Modulen, in der Übersetzung und im Lektorat von Segmenten und in der Bereitstellung wieder von Projekten, Dokumenten und Versionen. Wichtige Prozessinformationen werden dabei jedoch nicht an den nachfolgenden Prozessschritt weitergereicht. So ist z. B. bei der Übersetzung in einem Segment nicht erkennbar, aus welchem Abschnitt oder Dokument es kommt und zu welchem Produkt es gehört. Diese fehlende Transparenz führt zwangsweise zu Kommunikationsproblemen bei Rückfragen und Beauftragungen nachfolgender Prozessbeteiligter. Für einen funktionierenden Informationsprozess entsprechend dem Verständnis von Industrie 4.0 ist es jedoch notwendig, dass man von jeder Informationseinheit weiß, welchen Ursprung sie hat, in welcher Prozessstufe sie steht und wo sie verwendet werden soll. Innerhalb von Redaktionssystemen findet man hier schon gute Ansätze. Doch bereichsübergreifend stehen wir noch am Anfang, ein vereinheitlichtes Prozess- und Metadatenkonzept über den kompletten Informationserstellungsprozess festlegen zu können. Von noch größerer Bedeutung ist der homogene Sprachfluss im Information Lifecyle. Internationale Entwicklungs- und Produktionsstrukturen fordern in Unternehmen zunehmend Englisch als Entwicklungssprache. Wenn der davor liegende Planungsprozess und der nachfolgende Beschreibungsprozess jedoch in Deutsch erfolgt, führt der zweifache Sprachbruch in der Informationskette zu gravierenden Problemen bei der Festlegung von firmenspezifischer Terminologie. Nur ein begleitender geordneter Übersetzungsprozess für Terminologie oder die Festlegung auf zwei führende Quellsprachen bei der Terminologiefindung können solche Sprachbrüche überwinden. In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Bereiche im Informationserstellungsprozess und de-

ren Herausforderungen im Zeitalter Industrie 4.0 vertieft betrachtet. Planung und Entwicklung – die terminologische Initialzündung Bereits in einer sehr frühen Phase der Produktplanung und -entwicklung werden terminologische Informationen in Form von Produktnamen, -komponenten und -funktionen festgelegt und durch Wiederverwendung in zahlreichen Medien verteilt. Eine nachträgliche Änderung von Terminologie kann unter Umständen zu sehr großen Aufwänden führen. Deshalb ist es erforderlich, dass ein begleitender Terminologieprozess bereits in dieser frühen Phase etabliert und von allen verantwortlichen Prozessbeteiligten mitgetragen wird. Aber nicht nur die Festlegung, sondern auch die effiziente Nutzung der Terminologie muss stärker in den Fokus rücken. Nur mit einem systemgestützten Zugriff kann es gelingen, die festgelegte Fachsprache in allen Medien konsistent wieder zu verwenden. Die oben erwähnten Komponenten der Language Management Systeme bieten heute dem Nutzer die Möglichkeit, unmittelbar aus seiner Arbeitsumgebung auf festgelegte Inhalte schnell zuzugreifen und diese wieder zu verwenden. Leider ist ein solcher Zugriff und Nutzungsprozess noch in den wenigsten Fällen umgesetzt. Natürlich stellt sich bei solch aufwändigen Systemintegrationen die Frage, was die beschriebene sprachliche Überbrückung der unterschiedlichen Systeme und damit eine sprachliche Wiederverwendung bringt. Als quantifizierbarer Nutzen ist die effizientere Verwendung von Verwaltungssystemen wie ERP, PIM oder CAD zu nennen. Des Weiteren reduziert sich der Abstimmungsbedarf sowie der Aufwand bei Einar-

Language Management System => ILM

Word, …

Planung

Systemzugriff und Nutzen

CAD, CAM, Softwareentwicklungswerkzeuge

Entwicklung

ERP

Vertrieb

PIM

Einkauf

• Transparenter Prozess der • Wiederverwendung von • Wiederverwendung von • Gleichteile werden als Benennungsprüfung vorhandenen Gleichteilen korrekten Teile-, Komposolche erkannt • Verbotene Benennungen • Beantragung Benennenten- und Produktbe- • Erzielung von besseren werden frühzeitig erkannt nungsprüfung von zeichnungen Einkaufskonditionen erstellten „Neuteilen“ • Beantragung Benennungsprüfung

Marketing

• Wiederverwendung von korrekten Bezeichnungen für Produktdatenerstellung

[i]m Fokus Ausgabe 21 – Mai 2015 18.05.2015

Modernes Information Lifecycle Management

beitung von Entwicklern, Mitarbeitern im Vertrieb, Einkauf und Marketing. Konsistente Information ermöglicht jedoch auch eine verbesserte Erkennung von Gleichteilen und damit eine optimierte Logistik mit reduzierten Lagerhaltungskosten. Zu den nicht quantifizierbaren Nutzen zählen eine verbesserte Kunden- und Lieferantenkommunikation und ein damit erzielter Imagegewinn. Nicht zu vergessen bei der Nutzenbetrachtung sind mögliche auftretende Risiken, die durch konsistente Fachterminologie vermieden werden können. Die Produktbeschreibung – gut gekoppelt an Übersetzungsprozesse In den produktbeschreibenden Bereichen wie Technische Redaktion oder Marketing werden in vielen Unternehmen bereits CMS in Form von Redaktionssystemen oder Web-Content-Management-Systemen eingesetzt.

 Übersetzungssystem

Terminologie

 Language Management System

Satz

Terminologie

Satz

Modul  Redaktionssystem

18.05.2015

Kopplung von Redaktions- und Übersetzungsprozess – die Schnittstellenlücke zwischen CMS und TMS

Während die internen Prozesse weitgehend optimiert sind, stehen Schnittstellenthemen zu vor- und nachgelagerten Prozessen oft noch am Anfang. So kann es erst durch die Einführung eines Language Management Systems (in Form einer Autorenunterstützung) gelingen, die Systemlücke zwischen modulbasierten Informationen auf Redaktionsseite und satz- und wortbasierten Informationen auf Übersetzungsseite zu schließen. Mit diesem zusätzlichen System können Sätze und Terminologie in Modulen in der vom Übersetzungssystem geforderten Konsistenz erstellt und in den Übersetzungsprozess geliefert werden. Dies ermöglicht qualitativ hochwertige Quelltexte und erhöht die Effizienz des Translation Management Systems. Übersetzungsprojekte – sicher übertragen, einfach gesteuert Hervorzuheben sind neueste Bestrebungen von zahlreichen Herstellern von Redaktionssystemen, eine [i]m Fokus Ausgabe 21 – Mai 2015

Schnittstelle zum Übersetzungsprozess zu standardisieren und ganz im Sinne von Industrie 4.0 eine funktionierende Maschine-Maschine-Kommunikation zwischen Redaktionssystem und Übersetzungssystem aufzubauen. Die im DERCOM-Verband entwickelte und verabschiedete COTI-Schnittstelle (Common Translation Interface) beschreibt, wie Prozess- und Übersetzungsdaten automatisiert an ein Übersetzungssystem und wieder an das Redaktionssystem zurückgeliefert werden können. Durch die automatisierte Kommunikation zwischen Redaktionssystem und Translation Memory System können so in Zukunft Übersetzungen nicht nur schneller, sondern auch weitaus weniger fehleranfällig abgewickelt werden. Der derzeitige Standard beschränkt sich noch auf den Austausch von Datenpaketen. In Zukunft sollen jedoch auch Status der Übersetzungsprojekte und weitere Informationen an das Redaktionssystem zurückgeliefert werden können. Parallel zu der oben beschriebenen COTI-Schnittstelle, mit der Übersetzungsdaten automatisiert von einem Redaktionssystem in den Übersetzungsprozess übergeben werden können, gibt es zunehmend Bestrebungen, auch alle sonstigen Übersetzungsaufträge standardisiert an Übersetzungsdienstleister übergeben zu können. Hier spielen Übersetzungsauftragsportale eine große Rolle. Prozessdaten können damit transparenter, effizienter und sicherer weitergereicht und wiederverwendet werden. Mit dem Übersetzungsauftragsportal können benötigte Auftragsdaten standardisiert abgefragt und redundante Tätigkeiten (Datenmanagement, Projektmanagement und Projektcontrolling) müssen von Auftraggeber, Dienstleister und Übersetzern nur einmal vorgenommen werden. Außerdem wird der Datenübertragungsweg zum meist outgesourcten Produktionsschritt Übersetzung über einen standardisierten und gesicherten httpsund ftps-Übertragungsweg sicher gestaltet. Machine Translation – Übersetzungstechnologie mit Zukunft Jeder, der Machine Translation (MT) aus dem Internet kennt, wird zumindest noch heute sagen, dass diese Technologie in einem professionellen Übersetzungsprozess nichts zu suchen hat. Praxisbespiele aus der Industrie widersprechen jedoch dieser noch weit verbreiteten Meinung. Die heutige Herangehensweise, Machine Translation zu integrieren, stößt derzeit eine Tür auf, Übersetzungsprozesse zu beschleunigen und Kosten zu reduzieren. Im Zeitalter von Industrie 4.0 und verkürzten Produktionszyklen wird diese Effizienzsteigerung auch unumgänglich sein. Im voll integrierten MT-Prozess werden nicht übersetzte Segmente automatisch vom Translation Management System an die MT-Engine geschickt und dort maschinell übersetzt. Der Übersetzer erhält im Übersetzungsauftrag also nur noch 100 %-Matches,

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Modernes Information Lifecycle Management

Übersetzungsauftrag

… …

TMS Vorübersetzung durch TMS

… …

… …

vorübersetze Segmente und Fuzzy Matches

nicht übersetzte Segmente

… …

MT

MT-Übersetzung

vorübersetze Segmente, Fuzzy-Matches und MT-übersetzte Segmente

… …

Manuelle Übersetzung bzw. Postediting

vom Übersetzer geprüfte und angepasste Segmente

Machine Translation

Fuzzy- oder MT-Matches und kann diese als sogenannter Posteditor prüfen bzw. korrigieren. Wichtig für solch einen zusätzlichen Prozess ist die nahtlose Integration der MT-Engine in das TMS. Problematisch sind jedoch aus Sicherheitsaspekten die im Internet kostenfrei angebotenen MT-Engines zu sehen. Leider bieten hier einige Hersteller von Translation Management Systemen diesen vermeintlich einfachen Zugriff an. Deshalb ist bei der Integration von MT-Technologie ein Informationsfluss so zu planen, dass Sicherheitsund Geheimhaltungsaspekte berücksichtigt werden. Eine grundlegende Voraussetzung für einen funktionierenden MT-Prozess ist allerdings ein etabliertes Terminologiemanagement mit einer umfassenden mehrsprachigen Terminologiedatenbank. Wenn die oben beschriebenen Maßnahmen für einen funktionierenden Terminologieprozess nicht umgesetzt sind, kann es dazu führen, dass MT als Innovationstreiber verhindert wird und Optimierungspotenziale ungenutzt bleiben. Das Übersetzungslektorat – das Mauerblümchen mit hohem Einsparpotenzial Der Lektoratsprozess wird heute oft noch als Randund Teilprozess der Übersetzung betrachtet und wird in seinem Optimierungspotenzial oft unterschätzt.

Systemtechnisch stellt dieser Prozess jedoch ganz eigene Anforderungen. Kommentierte PDFs, die Adobe mit seiner Kommentarfunktion in Acrobat möglich gemacht hat, sind heute ein Auslaufmodell, da Übersetzungskorrekturen dort unsystematisch erfasst werden und dann im Nachgang mühsam manuell in die Übersetzungen eingepflegt werden müssen. Deshalb bieten heute separate Lektoratsportale Funktionen an, die speziell auf den Lektoratsprozess zugeschnitten sind und die bisherige PDF-Vorgehensweise revolutionieren. Der Lektor arbeitet in einem Lektoratsportal mit Terminologieunterstützung und kann identifizierte Fehler nach Fehlerkategorien wie z. B. Terminologie, Stil und Rechtschreibung klassifizieren. So können später projektübergreifende Qualitätskennzahlen ermittelt und gezielt Verbesserungsmaßnahmen geplant werden. Des Weiteren kann das Lektoratsvolumen durch Sperrung von schon geprüften Übersetzungen und Batch-Korrekturoptionen drastisch reduziert werden. Alle Übersetzungskorrekturen können abschließend automatisch ins Translation Memory rückgeführt werden. Das Lektoratsportal bietet damit eine sehr gute Alternative zu vorhandenen zum Teil nicht auf Lektoratsprozesse zugeschnittenen Oberflächen und Funktionen innerhalb eines TMS. Fazit Prozesse in der Informationserstellung sind stark vernetzt, aber leider treffen wir dabei heute immer noch auf eine sehr heterogene Systemlandschaft. Alle Hersteller fokussieren ihre Bemühungen, Teilprozesse weiter zu optimieren. Damit trotzdem eine funktionierende Systemvernetzung und ein funktionierendes Information Lifecycle Management erreicht werden kann, bedarf es deshalb einer sorgfältigen bereichsübergreifenden Planung aller Prozessschritte und einer engen Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Prozessen und Systemen. Auch nachträgliche Systemänderungen sollten sorgfältig geplant werden, da sie sich in der Regel auf nachfolgende Prozessschritte auswirken. Hier sollten alle Prozessbeteiligten – auch die Dienstleister außerhalb des Unternehmens – in den Change Management Prozess involviert werden.

Lektoratsportal [i]-Correct [i]m Fokus Ausgabe 21 – Mai 2015

Modernes Information Lifecycle Management

Einzelne Ansätze einer verbesserten Vernetzung sind schon heute sichtbar. Die COTI-Schnittstelle bietet eine Kommunikation zwischen Redaktionssystem und Übersetzungssystem und das Übersetzungsportal sorgt für eine enge Anbindung des Übersetzungsdienstleisters an den Auftraggeber. Das Language Management System trägt zwar keine bedeutende Rolle in der Prozesssteuerung, ermöglicht jedoch bereichsübergreifend als einziges System, Sprache konsistent zu halten und alle beteiligten Systeme in der Erstellung konsistenter Information zu unterstützen. Industrie 4.0 hat also bereits heute auch in der Informationserstellung Einzug gehalten. Neue Herausforderungen einer noch schneller erstellten, produktspezifischen

und individualisierten Dokumentation werden jedoch nur mit einem perfekten Zusammenspiel aller Komponenten, einem etablierten Terminologiemanagement, MT-Unterstützung und schnellen Lektoratsprozessen erzielbar sein.

Ulrich Schmidt, Leitung Produkte

Gut gelaufen – itl beim Vienna City Marathon Auch in diesem Jahr hat eine itl-Staffelmannschaft am alljährlichen Vienna City Marathon teilgenommen. Im gemischten Team waren drei verschiedene itl-Standorte aus Deutschland und Österreich vertreten. Die „itl-Sportler“ haben dabei gezeigt, dass sie nicht nur bei der täglichen Arbeit für ihre Kunden laufend Erfolge erzielen, sondern auch bei einem Rennen quer durch Wien! Der Marathon-Tag hat in diesem Jahr mit Sonnenschein und beinahe schon frühsommerlichen Temperaturen begonnen, und das schöne Wetter hielt den ganzen Tag an. Gemeinsam mit den tausenden Zuschauern entlang der gesamten Strecke ist damit eine großartige Atmosphäre entstanden, die Läuferinnen und Läufer zusätzlich motiviert hat, ihr Bestes zu geben.

Das itl-Team startete unter der Schirmherrschaft von Michael Plattner, dem Geschäftsführer der itl GmbH in Österreich, und bestand aus Thore Prokoph-Schwabe (16,1 km), Richard Pruckner (5,7 km), Anja Gorn (9,1 km) und Christian Pschaid (11,295 km). „Stillstand ist Rückschritt“ heißt es, und daher war der Ansporn groß, unter der Gesamtzeit von 2014 zu bleiben. Gemeinsam wurde dieses Ziel erreicht, und das Ergebnis konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden: Das itl-Team erreichte den 1121. Gesamtrang von weit über 3.600 Teams! Sofort nach dem Passieren des Ziels stand der Entschluss fest: itl wird auch beim 33. Vienna City Marathon am 10. April 2016 eine Staffelmannschaft stellen!

itl beim englischsprachigen Übersetzerverband ITI itl hat als Sponsor die diesjährige Konferenz des englischsprachigen Berufsverbands für Übersetzer und Dolmetscher ITI (Institute of Translation & Interpreting) durch die Bereitstellung der technischen Ausrüstung unterstützt. Sandra Stoller, die Vendor Relation Managerin von itl, war persönlich vor Ort, um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren und itl als attraktiven Auftraggeber vorzustellen. Die Konferenz in Newcastle hatte das Motto „Renew, Rejuvenate, Regenerate – Translating and interpreting in an evolving world“ und behandelte die aktuellsten Themen der Übersetzungsbranche. Die 350 Teilnehmer waren vorrangig Einzelübersetzer, aber auch Übersetzungsfirmen aus Großbritannien und weiteren europäischen Ländern sowie Universitäten und Institutionen. Sandra Stoller konnte im Rahmen der Konferenz viele Stammübersetzer von itl persönlich treffen und interessante neue Kontakte knüpfen. „Die [i]m Fokus Ausgabe 21 – Mai 2015

Organisation der Konferenz war sehr professionell“, schwärmt sie. „Übersetzungen ins Englische stellen bei itl ca. 20 % der Übersetzungsaufträge dar. Gerade für diese weltweit verbreitete Sprache, bekannt für ein Überangebot an nicht ausreichend qualifizierten Anbietern, ist es unabdingbar, mit Übersetzern zu arbeiten, die Muttersprachler sind und über fundierte Fachkenntnisse verfügen. Berufsverbände sind da eine wichtige Plattform, um Profis zu treffen, die sich für aktuelle Themen interessieren und darauf bedacht sind, sich kontinuierlich weiterzubilden.“

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Termine

Monat

Veranstaltung

Termin – Ort

Juni

1-tägiges Seminar MS-Word-Templates selbst erstellen Ulrike Hatzl, itl Gebühr: 420,00 EUR zzgl. MwSt.

10.06.2015 – Wien itl GmbH Anmeldeformular

1-tägiges Seminar Ist Ihre Dokumentation normengerecht? Dieter Gust, itl Gebühr: 420,00 EUR zzgl. MwSt.

11.06.2015 – Wien itl GmbH Anmeldeformular

2-tägiges Seminar Textarme Dokumentation – zielgruppenorientiert und kostensparend mit Bildern arbeiten Thomas Emrich, itl Gebühr: 790,00 EUR zzgl. MwSt.

17.-18.06.2015 – München itl AG Anmeldeformular

3-tägiges Kompaktseminar Technische Dokumentation Dieter Gust, itl Gebühr: 980,00 EUR zzgl. MwSt.

24.-26.06.2015 – Stuttgart Haus der Wirtschaft Anmeldeformular

3-tägiges Kompaktseminar Technische Dokumentation Dieter Gust, itl Gebühr: 980,00 EUR zzgl. MwSt.

09.-11.09.2015 – Hamburg Handwerkskammer Hamburg Anmeldeformular

itl-Abendveranstaltung Screencasts Walter Landgraf, itl kostenlos

30.09.2015, 18.00 – Linz itl GmbH Anmeldeformular

itl-Abendveranstaltung Screencasts Walter Landgraf, itl kostenlos

01.10.2015, 18.00 – Graz FH JOANNEUM Anmeldeformular 06.10.2015, 18.00 – Wien itl GmbH Anmeldeformular

September

Oktober

Mehr Information zu unseren Veranstaltungen finden Sie unter www.itl.eu, www.itl.at und www.itl.ch itl: Full Service hat einen Namen  Übersetzung  Technische Dokumentation  Produkt- & Prozesslösungen  Schulung & Beratung

Impressum itl AG (Niederlassung Stuttgart) Silberburgstraße 126 D-70176 Stuttgart +49 89 8926 23-425

itl GmbH (Niederlassung Linz) Ziegelweg 1 A-4481 Asten +43 7224 65729-0

Standorte

itl Technologiezentrum GmbH Hubertstraße 24 D-03044 Cottbus +49 355 2889590

itl AG (Zentrale Deutschland) Elsenheimerstraße 65 D-80687 München +49 89 8926 23-0 www.itl.eu

itl GmbH (Zentrale Österreich) Lerchenfelder Gürtel 43 A-1160 Wien +43 1 4020523-0 www.itl.at

itl AG (Zentrale Schweiz) Hafenstrasse 50 B CH-8280 Kreuzlingen +41 71 6 778050 www.itl.ch

Herausgeber itl Institut für technische Literatur AG Elsenheimerstraße 65 80687 München [email protected]

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Copyright 2015. Alle Rechte vorbehalten.

[i]m Fokus Ausgabe 21 – Mai 2015

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