bericht der verwaltung zur städtischen entwicklung 2014

February 13, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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BERICHT DER VERWALTUNG ZUR STÄDTISCHEN ENTWICKLUNG 2014 Universitäts- und Hansestadt Greifswald

LEITBILD FÜR GREIFSWALD

regional verankert – international vernetzt

Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist das Zentrum der Region Vorpommern. Als traditionsreiche Hansestadt ist sie eine zukunftsfähige und moderne Universitätsstadt im Ostseeraum. Die besondere geografische Lage wird für vielfältige und enge Kooperationen mit Skandinavien, dem Baltikum und dem Nachbarland Polen genutzt. Stadt und Ernst-Moritz-Arndt-Universität sind über Jahrhunderte fest miteinander verbunden. Gemeinsam werden sie den Universitätsstandort Greifswald ausbauen und stärken. Greifswald ist ein Bildungs- und Ausbildungszentrum mit überregionaler Bedeutung. Jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten und Fachkräfte zu sichern, wird vorrangig sein. In Verbindung mit dem Umland ist Greifswald ein wettbewerbsfähiger Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort mit besonderen Kompetenzen in den Branchen Gesundheitswirtschaft, Energie, Elektronik, Maritime Wirtschaft und Tourismus. Zukunftsorientierte Spitzenforschung und Technologie, hauptsächlich auf den Gebieten Plasmatechnologie, Life-Science und Biotechnologie sowie Tiergesundheit, machen Greifswald einzigartig.

Greifswald ist als Geburtsort des großen Malers der Romantik Caspar David Friedrich weltweit bekannt. Die Anziehungskraft seiner Werke wird als verpflichtendes historisches Erbe noch offensiver für den internationalen Tourismus ausgestaltet. Das außergewöhnliche Kultur- und Sportangebot, das maritime Flair und die Nähe zu den Inseln Rügen und Usedom sichern eine hohe Lebensqualität. Mit dem Engagement auf dem Gebiet des lokalen Klimaschutzes nimmt die Stadt eine bundesweite Vorreiterrolle ein. Greifswald ist eine weltoffene Stadt, in der Vielfalt gelebt wird. Folgende Strategiebereiche sind für die Entwicklung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wesentlich:  Universität  Wissenschaft und Wirtschaft  Bildung und Fachkräfte  Gesundheit  Kultur und historisches Erbe  Lebensqualität  Umwelt und Klimaschutz  Regionales Zentrum und Vernetzung Das Leitbild ist nur auf der Grundlage einer nachhaltigen und soliden kommunalen Finanzwirtschaft gemeinsam mit den Bürgern umsetzbar. (Beschluss der Bürgerschaft vom 13.12.2010)

1. Vorwort............................................................................................... 1 2. Bürgerschaftliches Engagement...................................................... 2 3. Kommunal- und Europawahlen....................................................... 4 4. Bevölkerung....................................................................................... 6 5. Finanzen............................................................................................. 7 6. Handlungsfelder der Stadtentwicklung........................................... 9 6.1 Universität................................................................................... 11 6.2 Wissenschaft und Wirtschaft..................................................... 17 6.3 Bildung und Fachkräfte.............................................................. 25 6.4 Gesundheit.................................................................................. 31 6.5 Kultur und historisches Erbe...................................................... 35 6.6 Lebensqualität ........................................................................... 45 6.7 Umwelt und Klimaschutz .......................................................... 57 6.8 Regionales Zentrum und Vernetzung ...................................... 61 6. Anlage: Stadtentwicklung in Zahlen................................................ 67 Impressum, Bildnachweis, Quellen...................................................... 77

1. VORWORT DES OBERBÜRGERMEISTERS ich freue mich, Ihnen den Bericht der Verwaltung zur städtischen Entwicklung vorlegen und damit die weitere erfolgreiche Entwicklung unserer Stadt im Jahr 2014 illustrieren zu können. Greifswald ist im vergangenen Jahr wieder um vieles schöner und attraktiver geworden. Besonders augenfällig und gelungen sind zahlreiche Baumaßnahmen, wie die umfassende Sanierung der Wallanlagen, die Umgestaltung des Westends oder die komplette Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Mit dem Umbau der alten Post zum Stadthaus und der Ergänzung durch drei Neubauten wurde ein moderner Verwaltungskomplex geschaffen, in dem nahezu allen Bürgeranliegen entsprochen werden kann.

Unbestrittener Höhepunkt im reichen Kulturleben der Stadt war 2014 der 240. Geburtstag Caspar David Friedrichs am 5. September. Eine Romantik-Festwoche führte zu diesem Tag und wurde durch das wunderschöne Stadtfest „Ein Tag mit Caspar David Friedrich“ und einen historischen Jahrmarkt eingeläutet. Durch die vereinten Aktivitäten zahlreicher, unterschiedlicher Akteure ist es uns gelungen, Greifswald wesentlich stärker als Ort der Romantik bewusst zu machen.

Die positive Gesamtentwicklung unserer Stadt lässt sich nicht allein am regen Baugeschehen festmachen. Greifswald konnte im vergangenen Jahr seinen Ruf als Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiestandort national und international weiter stärken; auf dem Gebiet der Plasmaphysik und –technologie bietet die Universitäts- und Hansestadt ein einzigartiges Spektrum an Forschungsthematik und -kapazität. Mit der geplanten Erweiterung des BioTechnikums zur Einrichtung eines „Zentrums für Life Science und Plasmatechnologie“ könnten die Ansiedlung von Zukunftsbranchen weiter befördert und zusätzliche Arbeitsplätze in diesem Bereich geschaffen werden. Was Greifswald darüber hinaus lebens- und liebenswert macht, ist ein breites Kultur- und Sportangebot, das für jeden Geschmack und jedes Alter etwas bereithält. Für die ungewöhnlich große Angebotspalette im Sport sorgten 94 Vereine, die 50 Sportarten anbieten. Ohne die engagierte Arbeit vieler Ehrenamtlicher wäre dies nicht möglich. Mein persönlicher Dank gilt deshalb im Besonderen den Trainern, Übungsleitern und Helfern. Auf kulturellem Gebiet ist bürgerschaftliches Engagement aus dem Leben unserer Stadt ebenfalls nicht mehr wegzudenken, und auch hier bin ich sehr dankbar für Initiativen und Aktivitäten der Beteiligten in Vereinen, Chören und Stiftungen.

Dr. Arthur König Oberbürgermeister der Universitäts- und Hansestadt Greifswald

Zu vielen anderen Ereignissen im Stadtgeschehen finden Sie Zahlen, Daten und Fakten in diesem Bericht und weitere detaillierte Informationen. Liebe Greifswalderinnen und Greifswalder, 2014 war das letzte Jahr in meiner Amtszeit als Oberbürgermeister. Im April 2015 haben Sie ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Meine Gedanken werden die zukünftige Entwicklung unserer Stadt immer mit den besten Wünschen für ein weiteres gutes Gedeihen zum Wohl ihrer Bürgerinnen und Bürger begleiten. Ihr

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2. BÜRGERSCHAFTLICHES ENGAGEMENT Stadtempfang Bei einem festlichen Stadtempfang in der Stadthalle würdigte die Universität- und Hansestadt am 14.05.2014 außergewöhnliche Leistungen und hervorragendes ehrenamtliches Engagement für Greifswald. Die höchste Auszeichnung der Stadt, die Rubenow-Medaille, wurde dem Max-PlanckInstitut für Plasmaphysik verliehen. Außerdem wurden drei Persönlichkeiten mit dem „Silbernen Greifen“ und sechs Bürger mit einer Eintragung in das Ehrenbuch der Stadt ausgezeichnet. In Greifswald ist es seit 1995 eine gute Tradition, Menschen zu ehren, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich engagieren. Alljährlich am 14. Mai, dem Datum der Verleihung des Stadtrechtes im Jahre 1250, begeht die Universitäts- und Hansestadt den Tag des Ehrenamtes mit einem Stadtempfang.

Prof. Dr. Sibylle Günter nimmt die Rubenow-Medaille für das Max-Planck-Institut entgegen

Oberbürgermeister Dr. Arthur König bedankte sich in seiner Rede bei den Greifswaldern, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich engagieren und für andere einsetzen: „Eine Stadt wird in ihrem Charakter, in ihrer Attraktivität und in ihrer Ausstrahlung durch die Menschen geprägt, die dort leben – durch Ideen und Idealismus, durch Aktionen und Akteure, durch Herzen und Hände. Mit anderen Worten: eine Stadt wird wohl durch ihre Gremien, durch ihre Verwaltung sowie durch Gesetze und Richt-

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linien bestimmt, aber sie wird entscheidend mitgestaltet durch das Engagement ihrer Bürger. Besonders in Zeiten knapper Kassen spielt die ehrenamtliche Tätigkeit in allen Bereichen unserer Gesellschaft eine gravierende Rolle.“ Zugleich würdigte er die Bedeutung des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) für die Stadt: „Mit dem IPP an der Spitze gehört Greifswald zu den wichtigen Standorten im internationalen Verbund der Kernfusionsforschung. Durch die Ansiedlung des Teilinstitutes für Plasmaphysik in unserer Stadt konnten nicht nur attraktive Arbeitsplätze geschaffen, sondern vor allem auch der Ruf Greifswalds als Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiestandort entscheidend gestärkt werden.“ Forschungsziel des IPP in Garching und Greifswald ist es, die physikalischen Grundlagen für ein Fusionskraftwerk zu entwickeln, das – ähnlich wie die Sonne – aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnt. Noch im Jahr 2014 wurde der Aufbau der Forschungsanlage Wendelstein 7-X in Greifswald abgeschlossen. Mit rund 480 Mitarbeitern gehört das IPP zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Als Repräsentantin des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik nahm die wissenschaftliche Direktorin, Prof. Dr. Sibylle Günter, die Rubenow-Medaille entgegen. Die Medaille ist benannt nach Heinrich Rubenow (um 1410 - 1462), der Bürgermeister von Greifswald sowie Gründer, Stifter und erster Rektor der Universität Greifswald war.

Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Universitäts- und Hansestadt Greifswald

Mit dem „Silbernen Greifen“ wurden der Vorsitzende des Seniorenbeirates, Dr. Berndt Frisch, der Vorsitzender der Initiative für Sozialpädagogische und Soziokulturelle Arbeit e. V. (ISSA), Rainer Laudan, und Harald Hünecke ausgezeichnet. Er engagiert sich ehrenamtlich im ambulanten Hospizdienst Greifswald-Vorpommern.

Während der 524. Collation am 21.11.2014 berichteten das Vorstandsmitglied Michael Hietkamp sowie der Vorsitzende der Stiftung Oberbürgermeister Dr. Arthur König über geförderte Projekte im Jahr 2014. So konnten das Projekt „Altersgerechtes Wohnen“ fertiggestellt und die neuesten Stiftungshäuser

Sechs Bürgerinnen und Bürger trugen sich in das Ehrenbuch der Stadt ein:

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Ines Fenzke Wolf-Roland Böttger Olaf Schmidt Cornelia Gebhardt Dr. Irmtraut Meincke Marlies Nelke

Peter-Warschow-Sammelstiftung Die Peter-Warschow-Sammelstiftung, die vom damaligen Bürgermeister der Stadtgemeinde zu Greifswald, Peter Warschow, bereits 1486 gegründet wurde, ist eine der ältesten Stiftungen der Universitäts- und Hansestadt Greifswald und dient der Erfüllung sozialer Zwecke. Zum Grundvermögen gehören inzwischen mehrere Stiftungshäuser in Greifswald und einige tausend Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.

524. Collation der Peter-WarschowSammelstiftung

in der Straße des Friedens bezogen werden. Darüber hinaus vergibt die Stiftung seit vielen Jahren Stipendien zu Meisterausbildungen. Weiterhin förderte sie besonders begabte und leistungsstarke Studenten indem sie sich an der Vergabe von Deutschlandstipendien beteiligt. Im Jahr 2014 unterstützte die Stiftung zehn ausgewählte Studenten. Zudem bezuschusst sie eine Vielzahl weiterer kleiner und großer Projekte und Institutionen wie z. B. den Greifswalder Kinderschutzbund, den Greifswalder Hospizdienst, das Aktivierungsund Integrationszentrum der Volkssolidarität Greifswald-Vorpommern e. V., das Pommersche Landesmuseum, den Verein für Klettersport und Erlebnispädagogik e. V. und viele andere.

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3. KOMMUNAL- UND EUROPAWAHLEN Am 25.05.2014 fanden in MecklenburgVorpommern zeitgleich Kommunal- und Europawahlen statt. In der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wurde an diesem Tag eine neue Bürgerschaft für die nächsten 5 Jahre gewählt. Insgesamt 152 Kandidaten traten an, um 43 Sitze zu besetzen. Das Wahlgebiet der Universitäts- und Hansestadt Greifswald umfasste für die Bürgerschaftswahl vier Wahlbereiche, die in insgesamt 35

Wahlbezirke untergliedert waren. Darüber hinaus gab es für jeden Wahlbereich zwei Briefwahlvorstände. Insgesamt 424 Wahlhelfer kümmerten sich um einen reibungslosen Ablauf der Wahl. Unter ihnen waren insgesamt 124 Bürger, viele davon Studenten. In der konstituierenden Sitzung der Bürgerschaft am 30.06.2014 wurde Frau Birgit Socher als Präsidentin gewählt.

In der Greifswalder Bürgerschaft sind insgesamt 10 Parteien und Wählergruppen vertreten. Neu hinzugekommen sind die Alternative für Deutschland, die Alternative Liste, die Kompetenz für Vorpommern sowie die Piratenpartei. Die CDU bleibt nach der Bürgerschaftswahl nach wie vor stärkste Partei. Insgesamt sind 13 Personen neu in der Bürgerschaft. Dazu gehören Dr. Sascha Ott (CDU), Erik von Malottki (SPD), Luisa Heide (SPD), Ibrahim Al Najjar (SPD), Thomas Lange (SPD), Alexander Krüger (GRÜNE), Prof. Dr. Thomas Treig (AfD), Nikolaus Kramer AfD), Dr. Ulrich Rose (Alternative Liste),

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Dr. Antje Steveling (KfV), Heiko Jaap (KfV) sowie Petra Dörwald und Milos Rodatos (beide PIRATEN). Einige von ihnen waren bereits als sachkundige Bürger in Ausschüssen aktiv. Die CDU hat sowohl bei der Europawahl als auch der Kreistagswahl im Wahlgebiet der Universitäts- und Hansestadt Greifswald die meisten Stimmen auf sich vereint.

Greifswald mit deutlichem Abstand die meisten Stimmen. Bei der Bürgerschaftswahl holte Herr Axel Hochschild (CDU) mit 5.438 die mit Abstand meisten Stimmen. Birgit Socher von der Partei DIE LINKE stand mit insgesamt 2.041 Stimmen an zweiter Stelle.

Der Oberbürgermeister der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Dr. Arthur König, erhielt bei der Kreistagswahl im Wahlgebiet

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4. BEVÖLKERUNGS ENTWICKLUNG Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald konnte im Jahr 2014 den positiven Bevölkerungstrend der letzten 10 Jahre – mit Ausnahme von 2012 – fortsetzen. Den vorläufigen Zahlen der Statistikstelle zufolge waren zum 31.12.2014 insgesamt 55.137 Einwohner mit Hauptwohnsitz gemeldet, darunter 2.397 ausländische Mitbürger. Das sind knapp 100 Einwohner mehr als 2013. Die Zahl der Nebenwohnsitze ging um rund 600 Personen auf 3.886 zurück. Somit ergibt sich eine Gesamtbevölkerung von 59.023 Einwohnern.

gegenüber. Der trotzdem positive Wanderungssaldo liegt in dem weiter starken Anstieg der Ausländerzahlen begründet. Deren Zahl hat sich mit einem Plus von 245 Personen im zweiten Jahr in Folge wiederum um über 10 % erhöht. Die Analyse der Staatsangehörigkeiten zeigt, dass neben einer kontinuierlich steigenden Zahl polnischer Staatsbürger um fast 100 auf 379 Einwohner auch Personen aus Syrien, der Ukraine und Russland im Wachsen sind. Vor allem polnische Bürger ziehen aufgrund von Arbeitsmöglichkeiten nach Greifswald. Im vergangenen Jahr erblickten insgesamt 531 Greifswalder Mädchen und Jungen das Licht der Welt. Den Geburten stehen 565 Sterbefälle gegenüber, sodass sich ein leicht negativer Saldo von -34 ergibt. Trotz des Minus ist dies im Vergleich zu anderen Städten in M-V ein sehr guter Wert.

„Müttertreffen“ auf dem Greifswalder Marktplatz

Für die weiterhin positive Entwicklung gibt es verschiedene Ursachen. Unter anderem motivierte die Wiedereinführung der Umzugsbeihilfe für Studierende und Auszubildende im Herbst 2013 wieder viele junge Leute, sich mit Hauptwohnsitz anzumelden - vor allem im vierten Quartal. Allein in diesem Zeitraum wurden 88.900 EUR Umzugsbeihilfe ausgezahlt, im gesamten Jahr 2014 waren es 127.900 EUR. In entsprechend zeitlichem Abstand gibt es auch eine hohe Zahl von Fortzügen, wenn diese jungen Menschen nach Abschluss ihrer Ausbildung an ihren künftigen Arbeitsort wechseln. Gerade im vergangenen Jahr machten sich die starken Studienanfängerzahlen aus den Jahren 2007 bis 2011 in den hohen Wegzugszahlen bemerkbar. So standen 4.269 Zuzügen im vergangenen Jahr auch 4.148 Fortzüge aus der Stadt

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Auch in Greifswald steigt seit 2011 die Zahl der Älteren wieder kontinuierlich an – so lebten zum Jahresende 10.886 Bürger in der Stadt, die 65 Jahre oder älter sind. Das sind 269 mehr als noch zum Jahresende 2013 und entspricht einem Anteil von 19,7 % an der Gesamtbevölkerung. Mit der Neueröffnung von zwei Senioreneinrichtungen gab es gerade im Frühjahr 2014 einen Zuzug älterer Personen in die Stadt. Besonders groß war der Anstieg in der Altersgruppe der ab 75-jährigen, deren Gesamtzahl von 5.871 somit ein beachtliches Plus von +369 im Vergleich zu 2013 erreichte.

5. FINANZEN Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beschloss am 16.12.2013 die Haushaltssatzung für das Jahr 2014. Der Finanzhaushalt umfasste im laufenden Bereich ordentliche und außerordentliche Einzahlungen in Höhe von 96.945.900 EUR und ordentliche und außerordentliche Auszahlungen in Höhe von 101.295.600 EUR. Im investiven Bereich waren Einzahlungen in Höhe von 17.608.300 EUR und Auszahlungen in Höhe 18.564.300 EUR geplant. Der Ergebnishaushalt war aufgrund der erlaubnisfreien Entnahme aus der Kapitalrücklage ausgeglichen. Der Gesamtbetrag der Investitionskredite wurde in der Haushaltssatzung auf 13.367.800 EUR festgelegt. Hierin enthalten waren noch nicht aufgenommene Kredite aus dem Haushaltsjahr 2012 in Höhe von 7.866.000 EUR. Die Genehmigung der genehmigungspflichtigen Festsetzungen seitens der Rechtsaufsichtsbehörde erfolgte mit Erlass vom 17.04.2014. Die Entscheidung des Innenministeriums enthielt keine rechtsaufsichtlichen Anordnungen oder Auflagen. Der Stellenplan war genehmigungsfrei, da ein überzeugendes Haushaltssicherungskonzept vorgelegt werden konnte. Hinsichtlich der Aufnahme von Investitionskrediten und der Verpflichtungsermächtigungen erfolgten Teilgenehmigungen, die aber zu keinen Einschränkungen von den durchzuführenden Investitionsmaßnahmen führten. Das Innenministerium genehmigte insgesamt die Aufnahme von Investitionskrediten in Höhe von 7.836.800 EUR. Mit der Veröffentlichung der Satzung am 25.04.2015 im Internet wurde die Haushaltssatzung 2014 rechtskräftig. Am 30.04.2014 wurde die Eröffnungsbilanz zum 01.01.2012 der Universitäts- und Hansestadt Greifswald durch die Bürgerschaft beschlossen. Das Eigenkapital der Universitäts- und Hansestadt Greifswald hatte danach am 01.01.2012 ein Volumen

in Höhe von 482.258.761,76 EUR. Die Eigenkapitalquote betrug 73,2 %. Das Anlagevermögen umfasste ein Volumen in Höhe von 620.733.533,90 EUR, darunter entfielen auf immaterielle Vermögensgegenstände 2.946.531,49 EUR, auf die Sachanlagen 457.027.070,56 EUR und auf die Finanzanlagen 160.759.931,85 EUR. Am 04.09.2011 trat das Landkreisneuordnungsgesetz vom 12.07.2010 in Kraft. Damit trat der Landkreis Vorpommern-Greifswald die Funktionsnachfolge für verschiedene Aufgaben der bisher kreisfreien Universitäts- und Hansestadt Greifswald an. Für die Vermögensausgleichzahlungen hatte die Stadt für das Haushaltsjahr 2014 investive Einzahlungen in Höhe von 10,0 Mio. EUR eingeplant, die gleichzeitig zur außerplanmäßigen Tilgung von Investitionskrediten dienen sollen. Zu einer Vertragsunterzeichnung mit dem Landkreis GreifswaldVorpommern und der Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist es bisher nicht gekommen. Gemäß § 23 des Finanzausgleichgesetzes ist die Stadt verpflichtet, eine Kreisumlage zu zahlen. Der Landkreis VorpommernGreifswald erhöhte die Kreisumlage auf 47 %. Aufgrund der Erhöhung des Umlageschlüssels und der deutlich gestiegenen Steuerkraft der Stadt wurde die Zahlung der Kreisumlage in Höhe von 21.195.200 EUR geplant. Das entspricht einer Steigerung von 5,098 Mio. EUR im Vergleich zum Haushaltsjahr 2012. Im Haushaltsjahr 2015 soll der Umlageschlüssel auf 48 % angehoben werden. Im Haushalt der Stadt wurden hierfür Aufwendungen und Auszahlungen in Höhe von 21.485.000 EUR eingeplant. Die Haushaltsausführung und die Umsetzung des Haushaltssicherungskonzeptes verliefen im Wesentlichen planmäßig. Rückstände in der Abarbeitung des Investitionsprogramms aus Vorjahren konnten zum Teil aufgeholt werden. Die Haushaltslage der Stadt ist angespannt. Die Stadt ist handlungsfähig und kann derzeit alle Aufgaben erfüllen.

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6. HANDLUNGSFELDER DER STADTENTWICKLUNG

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6.1 UNIVERSITÄT Stadt und Ernst-Moritz-Arndt-Universität sind über Jahrhunderte fest miteinander verbunden. Gemeinsam werden sie den Universitätsstandort Greifswald ausbauen und stärken. (Aus dem Leitbild)

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Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wird alljährlich am 27. Januar in Greifswald eine Feierstunde durchgeführt. Die Universität Greifswald, die Universitäts- und Hansestadt Greifswald sowie die Kulturreferentin für Pommern luden im Jahr 2014 zur öffentlichen Gedenkveranstaltung mit der Thematik „Verfolgte Homosexuelle“ ins Pommersche Landesmuseum ein. Andreas Pretzel (Humboldt-Universität zu Berlin) und Prof. Dr. Stefanie Endlich (Universität der Künste, Berlin) referierten zur Verfolgung und Ausgrenzung von Homosexuellen im Nationalsozialismus und zur Entstehungsgeschichte des Berliner Gedenkorts für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Ein neuer Partnerschaftsvertrag zur Zusammenarbeit mit der Universität Lund (Schweden) wurde am 29.01.2014 durch die Rektorin der Universität Greifswald Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber und den Vice-Chancellor (Rektor) Prof. Per Eriksson unterzeichnet. Beide Partner vereinbarten bis zum Jahr 2019 Kooperationen in Forschung und Lehre, Studierendenaustausch, gemeinsame Lehraktivitäten sowie Besuche und den Austausch von Forschenden, Lehrenden und Mitgliedern der Verwaltung. Am Neubau des zukünftigen Laborgebäudes des Institutes für Botanik und Landschaftsökologie und des Institutes für Zoologie in der Soldmannstraße/Loitzer Straße wurde am 20.02.2014 nach ca. neun Mona-

Studierende segeln auf der stadteigenen Brigantine „Greif“

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ten Bauzeit Richtfest gefeiert. Die Gesamtkosten umfassen 8,2 Mio. EUR. Mit dem Bau entstehen hochmoderne Laborflächen, die beiden Instituten verbesserte Studien- und Forschungsbedingungen bieten werden. In der 4. Ausstellung „Wissen sammeln. Die digitalisierten Schätze der Universität Greifswald“ wurden vom 25.02. bis 25.05.2014 die Sammlungsobjekte der Rechentechnischen Sammlung des Instituts für Mathematik und Informatik, der Geburtshilflich-Gynäkologischen Sammlung der Universitätsmedizin und des Bildarchivs des Caspar-David-Friedrich-Instituts präsentiert. Zum kostbaren Vermögen der Universität Greifswald gehören wissenschaftliche Sammlungen mit 5,74 Mio. Einzelobjekten. Rund 40 Studierende segelten auf Einladung des Oberbürgermeisters am 20.05.2014 auf der stadteigenen „GREIF“ auf den Bodden hinaus. Sie alle hatten ihren Hauptwohnsitz in Greifswald angemeldet und konnten sich als Dankeschön für diesen Törn bewerben. Jedes Jahr wird der Tagesausflug unter ein spezielles Thema gestellt – diesmal war es das Jahr der Romantik, das anlässlich des 240. Geburtstages Caspar- David- Friedrichs begangen wurde. Neben dem stellvertretenden Oberbürgermeister gingen auch Persönlichkeiten der Universität sowie Engagierte aus Vereinen und Einrichtungen mit auf große Fahrt, die sich besonders dem Erbe des großen Malers der Romantik verpflichtet fühlen.

„Die Universität ist als familiengerechte Hochschule zertifiziert.“

Das Greifswalder International Students Festival (GrIStuF)

Die Universität Greifswald trat einem Zusammenschluss von Hochschulen bei, der sich dem Ziel einer familienfreundlichen Hochschule verpflichtet. Dazu unterschrieb die Rektorin am 26.05.2014 die Charta „Familie in der Hochschule“. Sie will nun eine familienorientierte Arbeitszeit umsetzen und zielgruppenspezifische Informations- und Beratungsangebote erweitern. Spannende Vorlesungen in der Greifswalder Kinder-und JugendUni2014, wie z. B. „Was macht eine Krankenschwester den ganzen Tag im Krankenhaus“, wurden am 12.06. und 13.06.2014 vom Lehrkörper und Universitätsmitarbeitern angeboten. Die Universität Greifswald öffnete erneut ihre Hörsäle für Kinder und Jugendliche. Die Veranstaltungen waren für alle Kinder von der Grundschule bis zum Gymnasium wie immer kostenlos. Das 7. Greifswalder International Students Festival (GrIStuF) lud Studierende aus ganz Europa vom 21.06. bis 28.06.2014 nach Greifswald ein. Unter dem Motto „Lost in Consump-

tion - Rethinking Economy“ befassten sich die 150 Teilnehmer in Workshops mit den Themen „Konsum und Wirtschaft“. Die Fête de la Musique am 21.06. war zugleich Auftakt des einwöchigen Festivals. Am 07.07.2014 wurde Prof. Dr. Karl-Heinz Spieß, der Leiter des Lehrstuhls für Allgemeine Geschichte des Mittelalters sowie Begründer, Organisator und Moderator der Reihe „Universität im Rathaus“, mit einer Abschlussvorlesung im Rathaus in den „Ruhestand“ verabschiedet. Seit dem 26.04.2004 lockte die Reihe „Universität im Rathaus“ während des Sommer- und Wintersemesters mit insgesamt nahezu 100 Vorträgen Jung und Alt in den Bürgerschaftssaal des Rathauses. Die Themen reichten von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über Analysen zum Klimaschutz oder zu Gesundheitsfragen bis hin zu Alltagsproblemen.

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Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber und Dr. Uwe Schröder enthüllen die Inschriftentafel

Ab dem Wintersemester 2014/15 übernahm Prof. Dr. Matthias Schneider vom Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft die Koordination der beliebten Veranstaltungsreihe und setzte so die Tradition fort. Das Wintersemester wurde am 03.11.2014 mit dem Vortrag zum Thema „Trevor Phillips. Ethische Herausforderungen in Computerspielen am Beispiel von GTA V“ von Prof. Dr. Roland Rosenstock begonnen. Auf dem zukünftigen Campus für Geistesund Sozialwissenschaften in der FriedrichLoeffler-Straße wurde am 25.09.2014 das Richtfest für den Neubau einer Bereichsbibliothek und eines Hörsaalgebäudes gefeiert. Der Grundstein für das Gebäude wurde im Dezember 2013 gelegt. In der beliebten Veranstaltungsreihe „Familien-Universität“ referierten die Kustodin der Universität, Dr. Birgit Dahlenburg, und

der Landeshistoriker im Pommerschen Landesmuseum, Dr. Stefan Fassbinder, am 08.10.2014 gemeinsam zum Thema: „Der Croy-Teppich der Universität Greifswald. Die

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pommerschen Herzöge und ein Meisterwerk des Kunsthandwerks.“ Diese Veranstaltung wird seit 2008 vom Mehrgenerationenhaus Bürgerhafen und der Universität organisiert. Der Croÿ-Teppich der Ernst-Moritz-ArndtUniversität Greifswald wurde am 30.01.2014 in das Verzeichnis national wertvoller Kulturgüter Deutschlands aufgenommen und ist seit dem in der Datenbank Kulturschutzgut Deutschland registriert. Der Monumentalteppich ist eine testamentarische Schenkung des Herzogs Ernst Bogislaw von Croÿ an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. In einer Festveranstaltung am 10.10.2014 im Pommerschen Landesmuseum enthüllten der Direktor des Pommerschen Landesmuseums Greifswald, Dr. Uwe Schröder, und Universitätsrektorin, Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber, eine Inschriftentafel an der Vitrine zum Croÿ-Teppich. Diese weist den Teppich als national wertvolles Kulturgut der Bundesrepublik Deutschland und als Dauerleihgabe der Universität Greifswald aus.

www.uni-greifswald.de/wohnsitzpraemie | www.facebook.com/Uni.Greifswald.de

www.greifswald.de/heimathafen | www.facebook.com/StadtGreifswald

Schon umgemeldet?

Mein St udienort – Mein Hauptwohnsitz

Dieses Plakat wirbt dafür, den Hauptwohnsitz nach Greifswald zu verlegen.

Das Wintersemester 2014/15 startete mit 2.132 Neueinschreibungen. Nach der feierlichen Immatrikulation am 13.10.2014 im Dom veranstaltete die Universitäts- und Hansestadt Greifswald gemeinsam mit der Universität und dem AStA den traditionellen Dommarkt zur Begrüßung der neuen Studenten. Hier erfuhren die Erstsemester und ihre Eltern Wissenswertes und Nützliches über das Studentenleben, die Stadt und ihre Einrichtungen. Nach dem Erfolg des vergangenen Jahres warben Universität, Stadtmarketingverein Greifswald e. V. und die Stadt Greifswald erneut unter Studierenden und Auszubildenden unter dem Motto: „Heimathafen Greifswald. Mein Studienort – Mein Hauptwohnsitz“ für eine Ummeldung nach Greifswald. Alle, die sich seit dem 01.07.2014 mit Hauptwohnsitz angemeldet hatten, erhielten das Gutschein-

buch „Heimathafen Greifswald“ bei der Anmeldung im Einwohnermeldeamt. Mit dem Gutscheinbuch und einer Umzugsbeihilfe von 100 EUR wurde den Neu-Greifswaldern gedankt. Am 10.11.2014 fand ein Festkolloquium anlässlich des Jubiläums „80 Jahre Lehrstuhl für Physiologische Chemie in Greifswald“ statt. Vor 80 Jahren wurde in Greifswald erstmals ein Institut für Physiologische Chemie gegründet und eine gleichnamige Professur besetzt. Diese erste Professur erhielt Ende 1934 Felix Adolf Hoppe-Seyler, der Enkel von Ernst Felix Immanuel Hoppe-Seyler, dem Begründer der Biochemie (Physiologischen Chemie) in Deutschland.

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6.2 WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT In Verbindung mit dem Umland ist Greifswald ein wettbewerbsfähiger Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort mit besonderen Kompetenzen in den Branchen Gesundheitswirtschaft, Energie, Elektronik, Maritime Wirtschaft und Tourismus. (Aus dem Leitbild)

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Wissenschaft und Forschung Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg beförderte auch im Jahr 2014 Forschungsprojekte interdisziplinärer und internationaler Zusammenarbeit. So erhielt das Internationale Graduiertenkolleg „Grenzräume in der Ostseeregion: Der Wandel kultureller und mentaler Grenzen im Ostseeraum“ im April 2014 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine weitere Förderung. Das Graduiertenkolleg wird von dem Historiker Prof. Dr. Michael North geleitet. Es bietet eine gemeinsame Doktorandenausbildung der Universitäten Greifswald, Lund und Tartu und ist somit das einzige von der DFG geförderte Internationale Graduiertenkolleg, in welchem eine deutsche Universität mit Universitäten in Schweden und Estland zusammenarbeitet.

„Im Internationalen Graduiertenkolleg arbeitet die Universität mit Universitäten in Schweden und Estland zusammen.“

Die Universität vergab die Auszeichnung „Greifswald Research Award“ am 12.05.2014 bereits zum 2. Mal. Die Preisträger waren Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas C. Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, und Dr. Oliver Gloger vom Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald. Prof. Dr. Dr. h.c. Mettenleiter erhielt den Preis für seine langjährige Forschung auf dem Gebiet der Infektionsbiologie. Dr. Oliver Gloger wurde mit dem Junior Award ausgezeichnet. Der Nachwuchswissenschaftler beschäftigt sich mit innovativen Verfahren der medizinischen Bildanalyse. Der Greifswald Research Award wird seit 2013 jährlich vom Greifswald University Club vergeben. Mit dem Preis werden besondere Leistungen in der anwendungsorientierten Forschung gewürdigt. Am 03.07.2014 prämierte die Universität zum 8. Mal die besten Ideen im UNIQUE-Ideenwettbewerb. Studierende und Forschende der Universität sowie des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie e. V. stellten ihre Geschäftsideen einer Jury aus Vertretern von Wirtschaft und Gründungsförderung vor. Die kreativsten Pläne wurden mit Preisgeldern und Coaching bei ihrer Weiterentwicklung unterstützt. In der

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Gruppe der STUDIERENDEN konnte sich der Biomathematikstudent Sebastian Váczi mit seiner Schwimmsoftware „Natare-Suite“ den 1. Platz sichern. Bei den FORSCHENDEN setzte sich mit Dr. Rene Bussiahn, Stephan Krafczyk, Dr. Carsten C. Mahrenholz und Tobias Güra erstmals ein Team aus dem Leibniz- Institut Greifswald mit Ihrer Idee „ColdPlasmaTech“ (Plasma-Wundbehandlung) durch. Das Forschungsprojekt „Torfmooskultivierung“ der Universität wurde am 07.07.2014 zu den 100 Preisträgern des bundesweiten Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2014 auserwählt. Wissenschaftler am Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald haben ein Verfahren entwickelt, mit dem Moose als Alternative zum Torf kultiviert werden können. Deutschlandweit bewarben sich 2014 rund 1.000 Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder Vereine. Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität, die Universitätsmedizin, das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg, die Fachhochschule Stralsund, das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, die Hochschule Neubrandenburg, das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. und das MaxPlanck-Institut für Plasmaphysik luden am 08.07.2014 zum Sommerempfang an der Universität Greifswald ein. Diese Einrichtungen schlossen sich zur Wissenschaftsregion „NordOst“ zusammen und wollen gemeinsam die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik in Vorpommern befördern. Das Zentrum für Innovationskompetenz zur Funktionellen Genomforschung der Universität, ZIK-FunGene, beging am 22.10.2014

Anfang Mai 2014 trat das Projekt Wendelstein 7-X in eine neue Phase (hier: Festakt am 20.05.2014).

sein 10-jähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung in Anwesenheit von Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Dieses Zentrum hat die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Universität in den Lebenswissenschaften nachhaltig beeinflusst und verändert. Rund 70 Mio. EUR konnten in Greifswald in die Forschung und damit auch in Forschungszukunft investiert werden. Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, Direktor des Greifswalder Leibniz-Institutes für Plasmaforschung und Technologie e. V., wurde in Japan mit dem Plasma Medicine Award geehrt. Es ist die höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der plasmamedizinischen Forschung, die durch die Internationale Gesellschaft für Plasmamedizin verliehen wird. Prof. Weltmann erhielt den Preis auf dem 5. Internationalen Kongress für Plasmamedizin, der vom 18.05. bis 23.05.2014 stattfand und über 360 Wissenschaftler und Mediziner aus 30 Nationen in Nara (Japan) vereinte. Das Leibniz-Institut hat die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Plasmamedizin und den Wissenschaftstransfer in die Praxis innerhalb kürzester Zeit an die Weltspitze befördert. Die Forschungsergebnisse waren die Grundlage für das gemeinsam mit der Universitätsmedizin Greifswald, der

Charité Berlin und mehreren Industriepartnern entwickelte Kaltplasmagerät „kinpen MED“ – des weltweit ersten Plasmastiftes, der zur medizinischen Behandlung am Patienten zugelassen ist. Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) begann im Mai 2014 mit den Vorbereitungen für den Betrieb der weltweit größten Fusionsanlage vom Typ Stellarator. Nach Jahren der Rechnung, Planung, Bauteilfertigung und Montage trat das Projekt Wendelstein 7-X in eine neue Phase. Anfang Mai 2014 wurde die Hülle der Anlage geschlossen, die ersten Pumpen liefen an. Dieser neue Abschnitt wurde am 20.05.2014 mit einem Festakt gefeiert, an dem der Ministerpräsident MecklenburgVorpommerns, Erwin Sellering und auch der EU-Energiekommissar, Günther Oettinger, sowie die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, teilnahmen. Das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) informierte am 03.02.2014 in der Presse, dass die Wissenschaftler des Institutes neue Bakterien entdeckt haben. Unter Leitung der FLIGruppe untersuchte ein internationales Team mit Wissenschaftlern aus Frankreich, Italien, Spanien und den USA Erkrankungsfälle bei

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Nutzgeflügel, Tauben und Sittichen, an denen die neuen Bakterienarten beteiligt waren. Am 08.04.2014 unterzeichneten das FLI und die IDT Biologika GmbH einen Kooperationsvertag zur gemeinsamen Forschung an Tollwutimpfstoffen. Mit der Universität Greifswald schloss das FLI am 14.04.2014 eine Kooperationsvereinbarung zur wissenschaftlichen Gemein-

schaftsarbeit. Ziel ist es, regionale Kompetenznetzwerke und Cluster zu schaffen. Die Universität und das Bundesforschungsinstitut wollen den Erfahrungs- und Informationsaustausch fördern und gemeinsame neue Forschungsprojekte initiieren. Zur Umsetzung des Bauvorhabens „Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie“ wurde für 1,1 Mio. EUR die Entwurfsplanung erarbeitet. Auf deren Grundlage beschloss die Bürgerschaft am 27.10.2014 die Beantragung von Fördermitteln beim Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

„Für das Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie wurde die Entwurfsplanung erarbeitet.“

Wirtschaftsentwicklung Die Unternehmensgruppe Stadtwerke Greifswald trug auch im Jahr 2014 zur kommunalen Daseinsvorsorge in Greifswald und der Region bei. Zum 01.02.2014 übernahm Thomas Prauße die Geschäftsführung der Stadtwerke Greifswald. 2014 erwarb die Stadtwerke Greifswald GmbH den Mehrheitsanteil an der Grimmener Stadtwerke GmbH, die nun zu 100 % dem Unternehmen gehört.

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Seit 1991 gewährleistet die Unternehmensgruppe die Versorgung der Universitätsund Hansestadt Greifswald sowie ihres Umlandes mit Energie und naturbelassenem Trinkwasser. Über 70.000 Menschen in den Haushalten der Region, Gewerbetreibende und Institutionen nehmen die Dienstleistungen und Angebote in den Bereichen Strom, Gas, Fernwärme und Trinkwasser täglich in Anspruch. Darüber hinaus betreiben die Stadtwerke das Freizeitbad, in dem sich ca. 200.000 Gäste jährlich vergnügen, den Stadtbusverkehr mit einem Liniennetz von 67 km und jährlich rund 1,7 Millionen Fahrgästen sowie das BiGBildungszentrum, das für berufliche Aus- und Weiterbildungen zur Verfügung steht. Die Industrie- und Handelskammer für das östliche Mecklenburg-Vorpommern wählte am 12.05.2014 in Neubrandenburg Dr. Wolfgang Blank zum neuen Präsiden-

ten. Der Greifswalder ist Geschäftsführer der BioTechnikum Greifswald GmbH und der Technologiezentrum Fördergesellschaft Vorpommern mbH. Der neue Präsident legte ein Zehn-Punkte-Programm mit den vorrangigsten Aufgaben zur Stärkung der Wirtschaft vor. Dazu zählen der Ausbau der Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft, die langfristige Sicherung des Berufsnachwuchses und die Sicherung von Strukturen im ländlichen Raum. Die HanseYachts AG aus Greifswald berichtete am 17.05.2014 in der Presse, dass sie weiter auf dem Vormarsch zur Weltspitze ist. In den vergangenen Monaten wurden zahlreiche neue Mitarbeiter in der Produktion, der Entwicklung und der Verwaltung eingestellt. Zum 31.03.2014 waren im Konzern insgesamt 1.026 Mitarbeiter beschäftigt. Zunehmend sind größere Yachten, wie

Mit Yachten wie dieser ist die HanseYachts AG weiter auf dem Vormarsch zur Weltspitze.

beispielsweise die Hanse 575, bei den Kunden gefragt. Darüber hinaus stellte das Unternehmen ein weiteres Top-Modell vor, die neue Hanse 455. Die Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern begleitet das Unternehmen in relevanten Förderungs- und Finanzierungsfragen im Zusammenhang mit der neu dazu gewonnenen Motorbootmarke Sealine aus Großbritannien und bei der Personalerweiterung. Der Fleisch- und Wurstwarenhersteller Greifen-Fleisch feierte am 14.06.2014 mit einem „Tag der offenen Tür“ sein 125-jähriges Bestehen. Die Kombination aus traditionellem

Handwerk, modernster Technik und die Weiterentwicklung eigener Produkte sowie engagierte Mitarbeiter sind die Bausteine der

Erfolgsgeschichte des Unternehmens GreifenFleisch. Das Unternehmen Schimps & Söhne feierte am 01.08.2014 sein 50-jähriges Firmenjubiläum. Das Familienunternehmen, das bereits über drei Generationen hinweg betrieben wird, hat sich zu einem modernen leistungsfähigen Metallbau-Unternehmen mit 25 Mitarbeitern entwickelt. Es begann einst als kleine Schlossereiwerkstatt in Eldena und baute im Jahr 2001 einen neuen Firmenstandort im Gewerbegebiet Am Koppelberg auf. Die Schwedenkontor GmbH beging am 05.09.2014 ihr 20-jähriges Bestehen. Bei einem traditionellen Hoffest auf ihrem Gelände in der Hafenstraße wurden Vertreter aus Skane empfangen, die vor über 20 Jahren den Grundstein für eine Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem und touristischem Gebiet legten. Die Biotech-Firma Enzymicals AG erhielt am 16.10.2014 den von der KfW-Bankengruppe finanzierten „KfW-Award Gründerchampions 2014“. Das Unternehmen wurde 2009 als ein Spin-off der Universität Greifswald gegründet.

„Die Enzymicals AG wurde 2009 als ein Spin-off der Universität Greifswald gegründet.“

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Eines der Greifswalder Gewerbegebiete: Herrenhufen Nord

Es befasst sich mit der Entwicklung, Produktion und Anwendung von innovativen Biokatalysatoren. Die Unternehmer Frank Wittig und Rüdiger Schalk der Asento GmbH mit Sitz im Technologiezentrum Greifswald wurden im Rahmen der Vergabe des 12. Existenzgründerpreises der Ostsee-Zeitung am 03.11.2014 für ihre Firmengründung mit der innovativen Geschäftsidee des Haltungstrainers „BackWell“ ausgezeichnet. Der BackWell kann helfen, während der Arbeit, in der Freizeit oder nach einer Therapie wieder eine gesunde Körperhaltung zu erlernen und somit Rückenschmerzen und Muskelverspannungen vorzubeugen.

sondere in der Krebstherapie und in der Neurologie eingesetzt werden. Die Cheplapharm Arzneimittel GmbH, Anbieter von qualitativ hochwertigen Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika, verlagerte ihren Firmensitz von

„Mehrere Investoren konnten auf den Standort Greifswald aufmerksam gemacht werden.“

Die RIEMSER Pharma GmbH, Hersteller von Specialty Pharma Produkten, gab am 12.05.2014 den Erwerb des französischen Arzneimittelherstellers Keocyt bekannt. Mit der Übernahme hat RIEMSER einen weiteren wichtigen Meilenstein seiner internationalen Wachstumsstrategie erreicht und stärkt so seine Präsenz auf dem französischen und den angrenzenden südeuropäischen Märkten. Die Firma Keocyt vermarktet pharmazeutische Produkte, die für die Behandlung seltener Erkrankungen insbe-

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Mesekenhagen nach Greifswald und bezog am 01.12.2014 ihren repräsentativen und modernen Neubau im Gewerbegebiet Ziegelhof. Auch im Jahr 2014 führte die städtische Wirtschaftsförderung gemeinsam mit der Wirtschaftsfördergesellschaft (WFG) Vorpommern Investorenakquise und Ansiedlungsbegleitung, Betreuung von Bestandsunternehmen sowie Standortvermarktung und Imagepflege durch. Mehrere Investoren konnten auf den Standort Greifswald aufmerksam gemacht werden. Die Ferchau Engineering, welche ein Engineering- und

Outsourcing-Dienstleister für alle technischen Branchen ist, und bergwerk IT, ein Spezialist für Web- und Portallösungen, haben sich für den Standort Greifswald entschieden und ihren Betrieb aufgenommen. Im Rahmen eines Joint-Ventures arbeiten beide Unternehmen bei anspruchsvollen IT-Projekten eng zusammen. Zur Intensivierung der Außenwahrnehmung des Wirtschaftsstandortes Vorpommern trug unter anderem der neu gestaltete Standortfolder „Greifswald – ein wettbewerbsfähiger Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort“ bei, der ebenfalls von städtischer und regionaler Wirtschaftsförderung gemeinsam entwickelt wurde. Zudem wurde mit Hilfe des Wirtschaftsministeriums die Sonderbeilage „Vorpommern – Brückenschlag in die Zukunft“ erstellt, welche u. a. zahlreiche leistungsstarke Greifswalder Unternehmen präsentiert. Darüber hinaus erfolgte die Unternehmeransprache und Investorenakquise über die WFG Vorpommern auf Messen und Branchenveranstaltungen, wie beispielsweise der Swiss Tech/Prodex in Basel. Daneben organisierte die WFG mehrere regionale Veranstaltungen, wie das „Unternehmerforum Schiff- und Metallbau Vorpommern“. Der alljährliche Wirtschaftstag auf dem Segelschulschiff „Greif“ fand im Juli 2014 statt.

Am 30.06.2014 gab es in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald 26.245 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, + 905 mehr als im Vorjahr. 12.273 dieser Beschäftigten pendelten nach Greifswald hinein. Die Zahl der Einwohner, die in Greifswald leben und arbeiten, ist aufgrund des guten Zusammenwirkens von Arbeitsagentur und Jobcenter mit 13.954 wiederum auf einen neuen Höchststand gestiegen.

Bei den Gewerbebetrieben ist die Anzahl von 3.132 zum Jahresende 2014 gegenüber den Vorjahreswerten von 3.171 (2013) und 3.233 (2012) weiter leicht rückläufig.

Arbeitsmarkt Die Arbeitslosigkeit für Greifswald ist 2014 wieder spürbar zurückgegangen. Für das Jahr 2014 ist mit einer durchschnittlichen

Arbeitslosenquote von 11,7 % ein Rückgang um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr mit 12,2 % zu verzeichnen.

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6.3 Bildung und Fachkräfte Greifswald ist ein Bildungs- und Ausbildungszentrum mit überregionaler Bedeutung. Jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten und Fachkräfte zu sichern, wird vorrangig sein. (Aus dem Leitbild)

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Besuch beim Oberbürgermeister Dr. Arthur König

Kindertagesstätten Bereits seit Anfang 2013 beschäftigten sich Verwaltung und Bürgerschaft mit einer Neuorganisation der kommunalen Kindertagesstätten. Greifswald ist eine der letzten Städte in Mecklenburg-Vorpommern, die noch eine nennenswerte Anzahl kommunaler Kitas aufweisen. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald hatte bislang noch 14 kommunale Kindertagesstätten, davon 11 Kitas und 3 Horte.

„Greifswald ist eine der letzten Städte in Mecklenburg-Vorpommern, die noch eine nennenswerte Anzahl kommunaler Kitas aufweisen.“

Die kommunalen Kindertagesstätten gehen zum 01.01.2015 nach Beschluss der Bürgerschaft vom 08.12.2014 in den Eigenbetrieb „Hanse-Kinder“ über, welcher zum 01.01.2015 neu gegründet wird. Mit dem Eigenbetrieb will die Stadt die kommunalen Kindertagesstätten effektiver betreiben und wettbewerbsfähiger gegenüber den privaten Trägern machen. Außerdem erhofft man sich eine größere Kostentransparenz und bessere organisatorische Abläufe. Ziel ist es außerdem, die Kita-Platzkosten mittel- bis langfristig zu senken und den städtischen Haushalt zu entlasten. Auf dem Campus der Universitätsmedizin feierte die Volkssolidarität Greifswald-Ost-

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vorpommern e. V. am 13.10.2014 das Richtfest für den Neubau einer Kita. Der Neubau kostet 1,4 Mio. EUR, davon steuert das Land knapp 200.000 EUR als Fördermittel bei. Die entstehende Einrichtung orientiert sich an den pädagogischen Grundsätzen von Sebastian Kneipp und wird 100 Plätze vorhalten, vorrangig für Kinder der Mitarbeiter der Universitätsmedizin. Das Studentenwerk weihte am 16.10.2014 seine neue Kindertagesstätte „Campuskinder“ in der Schillstraße ein. Der Neubau in Hochschulnähe kostete 1,4 Mio. EUR und hält 78 Plätze vorwiegend für Studenten und Universitätsmitarbeiter vor. Zusätzlich zu den alltäglichen Öffnungszeiten wird auch eine Randzeitenund Notfallbetreuung angeboten.

Schulen Zu Beginn des neuen Schuljahres am 25.08.2014 konnten fast alle geplanten Sanierungsarbeiten in den Schulen und Kitas fertiggestellt werden. Insgesamt stellte die Stadt dafür rund 400.000 EUR zur Verfügung.

Am 23.08.2014 wurden 363 Kinder an den kommunalen Grundschulen in Greifswald eingeschult. Das waren 42 Mädchen und Jungen mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden 17 erste Klassen gebildet. Die meisten Erstklässler wurden in der Martin-Andersen-Nexö-Grundschule eingeschult. Hier waren insgesamt 85 Schüler angemeldet. Insgesamt fünf Klassen wurden gebildet, darunter eine Sprachheilund eine Diagnose-Förderklasse. In der ErichWeinert-Grundschule gab es mit 79 Schülern insgesamt vier erste Klassen. Jeweils drei erste Klassen wurden in der Greif-Grundschule und der Käthe-Kollwitz-Grundschule eingerichtet. Hier lagen die Einschulungszahlen bei

77, beziehungsweise 66 Kindern. Insgesamt 56 Mädchen und Jungen waren in der KarlKrull-Grundschule angemeldet, hier gab es zwei erste Klassen. Für den Neubau der Käthe-Kollwitz-Grundschule wurde am 30.04.2014 im Beisein von Bauminister Harry Glawe der Grundstein gelegt und am 07.10.2014 das Richtfest gefeiert. Die Gesamtkosten für die Sanierung und den Neubau der Grundschule belaufen sich auf insgesamt 10,1 Mio. EUR. Das Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus fördert das Vorhaben mit Städtebaufördermitteln im Umfang von 5,7 Mio. EUR. Die Jungen und Mädchen der Käthe-Kollwitz-Grundschule sind während der Bauzeit in Gebäuden der Montessori-Schule untergebracht. Das Schulprojekt gilt gleichzeitig als Pilotvorhaben unter dem Aspekt des nachhaltigen Bauens. Die Regionalschule „Ernst-Moritz-Arndt“ wurde im Juni 2014 mit dem „Berufswahl-Siegel Mecklenburg-Vorpommern“ ausgezeichnet. Diese Zertifizierung wurde für die vorbildliche Berufs- und Studienorientierung vergeben. Die Schule zeichnet sich durch eine komplex gestaltete und breit gefächerte Berufsorientierung in mehreren Unterrichtsfächern aus. Außerhalb des Unterrichts werden berufs-

orientierte Messen besucht und bei externen Partnern praktische Erfahrungen gesammelt. Seit Jahren existiert in der Regionalschule eine Schülerfirma „Futterflag“. An der Erich-WeinertGrundschule wurde das Außengelände mit Spiel- und Sportgeräten, Sitzgruppen, Pflanzen und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder neu gestaltet und der Schulhof asphaltiert. Die Gesamtkosten betrugen rund 650.000 EUR, ein Großteil wurde über Städtebaufördermittel finanziert. Die offizielle Einweihung der Anlagen fand am 27.08.2014 im Beisein von Bauminister Harry Glawe statt. Zugleich wurde das 40. Jubiläum der Schule mit einem großen Hoffest gefeiert.

„Die Regionalschule ‚Ernst-Moritz-Arndt‘ wurde für ihre vorbildliche Berufs- und Studienorientierung ausgezeichnet.“

Die klügsten Nachwuchsmathematiker aus ganz Deutschland und deutschen Auslandsschulen kamen vom 13.06. bis 16.06.2014 zur Bundesmathematikolympiade nach Greifswald. Gastgeber für die insgesamt 197 Schüler der 8. bis 12. Klasse war das Alexander-vonHumboldt-Gymnasium. Unter den Matheassen waren auch zwei Greifswalder – Tom Fischer (8 A) und Jan Maik Hitzschke (11 A) vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Die Siegerehrung fand am 16.06.2014 in der Stadthalle Greifswald statt. Bildungsminister Mathias Brodkorb, der zugleich Schirmherr der Veranstaltung ist, und Oberbürgermeister Dr. Arthur König überreichten die Urkunden und Preise. Neun Schüler des Greifswalder FriedrichLudwig-Jahn-Gymnasiums gehörten im Juni 2014 zu den Preisträgern des 61. Europäischen Wettbewerbs. Das Motto im Jahr 2014 lautete „Wie wollen wir leben in Europa?“. Der Europäische Wettbewerb ist nicht nur der älteste, sondern auch einer der renommiertesten Schülerwettbewerbe Deutschlands. Insgesamt 84.000 Schüler aus ganz Deutschland von der Grundschule bis zur Beruflichen Schule hatten dazu kreative Arbeiten eingereicht. Allein in Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich rund 2.800 Schüler an dem Wettbewerb. Außerdem erhielt die Schülerfirma „Feten ohne Stress“ des Gymnasiums am 03.07.2014 von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung

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das Qualitätssiegel „Klasse Unternehmen“. Diese Schülerfirma wurde 2004 gegründet und organisiert derzeit mit sechs Schülern eigenverantwortlich bis zu sechs Feiern pro Jahr. Die Integrierte Gesamtschule „Erwin Fischer“ bildete mit Schuljahresbeginn 2014/2015 erstmals seit ihrem Bestehen eine Sportklasse. 26 Mädchen und Jungen der Klassenstufe fünf erhalten pro Woche zwei Stunden mehr Sportunterricht als ihre Mitschüler. Die Bürgerschaft beschloss am 27.10.2014 die Planung des Ersatzbaus der Fischer-Schule und die Sanierung der vorhandenen Schulsporthalle am bisherigen Standort in der Einsteinstraße. Der Neubau der Schule soll vierzügig erfolgen und eine inklusive Beschulung, als vom Land gefördertes Modellprojekt, gewährleisten. In der Martinschule Greifswald gab es im Schuljahr 2013/14 erstmals das Wahlpflichtfach „Verantwortung“. Die Schüler starteten gemeinsam mit dem Bürgerhafen ein Modellprojekt, in dem sie selbst Verantwortung für eine zusätzliche Aufgabe übernahmen. So engagierten sie sich z. B. bei der Nachmittagsbeschäftigung von Demenzkranken in der Johanna-Odebrecht-Stiftung, der Betreuung von Flüchtlingskindern im Asylbewerberheim oder sie unterstützten Senioren beim Computerkurs. Für das gezeigte Interesse und Verantwortungsbewusstsein erhielten die Schüler im Juni 2014 Abschlusszertifikate.

„In der Martinschule gab es im Schuljahr 2013/2014 erstmals das Wahlpflichtfach ‚Verantwortung‘.“

Die Montessorischule beging ihr 20-jähriges Bestehen am 27.08.2014. In der Schule werden 400 Kinder von mittlerweile 39 Lehrern unterrichtet. Rund 6 Mio. EUR investierte die Bildungsstätte in den vergangenen Jahren in den Neubau von drei Schulgebäuden. Unter dem Motto „Coole Schule“ präsentieren sich am 02.05.2014 Greifswalder Schulen, Vereine und Einrichtungen beim 13. Präventionstag. Dieser beschäftigte sich vor allem mit den Themen Medienkompetenz und Cybermobbing. Parallel dazu konnten die Schüler unterschiedlichste Workshops in verschiedenen Einrichtungen der Innenstadt besuchen.

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Die Freude am Lesen wurde unter dem Motto „Ferienleselust MV – Lesen tut gut“ im Sommer 2014 in der Greifswalder Stadtbibliothek Hans Fallada geweckt. Schüler der Klassen 4 bis 6 konnten sich ab 10.07.2014 anmelden und aus 480 Buchtiteln auswählen. Insgesamt 135 Jungen und Mädchen nutzten diese Sommeraktion, jedes Kind las etwa vier bis fünf Bücher in den Ferien. Am 26.08.2014 wurden Renate Zühlke, Irmgard Schmidt und Corinna Riccius, die sich seit 10 Jahren als ehrenamtliche Lesepaten in der Stadtbibliothek engagieren, mit der Eintragung in das Ehrenbuch der Universitäts- und Hansestadt Greifswald geehrt.

Ausbildung / Fachkräfte Um stärker auf Vorpommern als Wirtschafts- und Arbeitsstandort aufmerksam zu machen, entwickelte die Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern (WFG) mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums ein Maßnahmenpaket „Standortmarketing Vorpommern. Deutschlands Sonnendeck 2014 - 2015“, welches in 2014 mittels zahlreicher Printprodukte sowie Messebesuche seinen Anfang fand und in 2015 fortgeführt wird. Mit Schwerpunkt auf die Branchen, die einen hohen Mitarbeiterbedarf in der Region aufweisen, entstand eine Flyerserie, um die Aufmerksamkeit auf „Industrie & Handwerk“, „Gesundheit & Pflege“ sowie „Hotellerie & Gastronomie“ zu lenken. Lokale Partner, wie die Universitätsmedizin Greifswald, die Gasversorgung Vorpommern, Cheplapharm, edis und die Volkssolidarität, unterstützten die Kampagne zur Fachkräftesicherung als Sponsoren. Im gleichen Zuge schaltete die WFG Vorpommern zahlreiche Anzeigen in der lokalen und überregionalen Presse und nahm gemeinsam mit der Agentur mv4you an vier Jobmessen in Norddeutschland (Kiel, Hannover, Berlin, Hamburg) teil, um dort um Fachkräfte zu werben. Die Greifswalder Arbeitsagentur eröffnete am 13.01.2014 ihr erstes Berufsinformationszentrum (BIZ). Mit dieser neuen Einrichtung bekommen Schüler, Arbeitssuchende oder Studierende des Landkreises Vorpommern-Greifswald, professionelle Hilfe in der Ausbildungs- und Berufssuche.

Bereits zum 15. Mal präsentierte die JOBund BildungsEXPO am 25.01.2014 im BerufsBildungsWerk Greifswald ein umfassendes Angebot für Schüler und Jugendliche bei der Vorbereitung auf die Berufswahl. Mehr als 50 Aussteller informierten über nahezu 100 Ausbildungsmöglichkeiten. Die Jugendlichen konnten sich über Altenpflegehelfer/in, Bankkaufmann/-frau oder Erzieher/in, Grafikdesigner/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder zahnmedizinische/r Assistent/in sowie viele weitere Berufe informieren. Die Agentur für Arbeit Greifswald beteiligte sich am 20.02.2014 an einer internationalen Jobmesse, die das Kreisarbeitsamt in Swinemünde veranstaltete. Das Interesse auf polnischer Seite an einer Tätigkeit in der deutschen Grenzregion ist nach wie vor sehr groß. Viele Polen haben in den letzten Jahren Berufserfahrung in Deutschland erworben und ihre Deutschkenntnisse erheblich verbessert. 27 TOP-Ausbildungsbetriebe des Jahres 2014 nahmen im Mai 2014 vom Vizepräsidenten der IHK, Peter Gebser, und Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Dr. Stefan Rudolph, ihre Urkunden entgegen. Mit der Verleihung des Titels „TOP-Ausbildungsbetrieb“ würdigte die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern die besonderen Leistungen der Unternehmen für eine qualitativ hochwertige Ausbildung junger Menschen, bei der Berufsorientierung und Fachkräfteentwicklung. Zu den Ausgezeichneten gehörten auch die Greifswalder Unternehmen GreifenFleisch GmbH und Riemser Pharma GmbH. Das Technologiezentrum Vorpommern erweiterte im Rahmen des Projektes „MellonPlus – Diversität in der Gesundheitswirtschaft“ sein Beratungsangebot im Cowork Greifswald. Ab dem 17.07.2014 beraten Mitarbeiter des TZV und von BioCon Valley zum Thema Diversität und ausländische Fachkräfte. Die Wirtschaftsakademie Nord gGmbH eröffnete am 20.10.2014 eine neue Pflegeschule am Standort Puschkinring. Greifswalder Unternehmen aus dem Pflegebereich hatten dringenden Bedarf an der Ausbildung von Fachkräften signalisiert. Das Bildungsprogramm der neuen Pflegeschule umfasst nicht nur die Ausbildung von Altenpflegern und Gesundheits- und Krankenpflegern. Auch berufsbegleitende Fortbildungen für Pflegekräfte, wie den Praxisanleiter, die Stations-, Heim-

oder Pflegedienstleitung, sind Bestandteil des Kursplans. Zum Ausbildungsbeginn 2014/15 starteten 18 Schüler mit der Ausbildung zum staatlich geprüften Altenpfleger.

Ausbildungsbeginn für die Altenpfleger von morgen

Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald veranstaltete am 11.11.2014 erstmals einen „Tag des Praktikums“, um Studierenden fachorientierte Praktikumsstellen in der Region vorzustellen. Die Börse bot Unternehmen und Einrichtungen die Möglichkeit, ihre Praktikumsangebote vor Ort den Studierenden zu präsentieren. Damit wurde der Auftakt für einen intensiveren Erfahrungsaustausch zwischen Universität und Arbeitgebern über Berufschancen in der Region gegeben.

„Top-Ausbildungsbetriebe 2014: Greifenfleisch GmbH und Riemser Pharma GmbH.“

Bei der Universitäts-und Hansestadt Greifswald lernten im Jahr 2014 insgesamt 22 Auszubildende in fünf Berufen. Neun Auszubildende erlernten den Beruf der/des Verwaltungsfachangestellten. Zwei Frauen wurden zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste ausgebildet und ein junger Mann zum Straßenwärter. Darüber hinaus befanden sich vier Frauen und zwei Männer in einem dualen Studium zum Bachelor of Laws – öffentliche Verwaltung – im Beamtenverhältnis auf Widerruf. Für die Berufsfeuerwehr absolvierten vier Brandmeisteranwärter ebenfalls im Beamtenverhältnis auf Widerruf ihre Ausbildung im feuerwehrtechnischen Dienst. Die Ausbildungsberufe wurden auf mehreren Messen vorgestellt, wie z. B. beim „Tag der Ausbildung“ am 02.05.2014. Darüber hinaus konnten Schulklassen direkt einen Einblick in die Verwaltungstätigkeit erhalten.

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6.4 Gesundheit Zukunftsorientierte Spitzenforschung und Technologie, hauptsächlich auf den Gebieten Plasmatechnologie, Life-Science und Biotechnologie sowie Tiergesundheit, machen Greifswald einzigartig. (Aus dem Leitbild)

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Die Universitätsmedizin als Maximalversorger sowie größter Arbeitgeber und Ausbilder in Vorpommern verfügt über 926 Betten und 33 Plätze an Tageskliniken. Im Jahr 2014 wurden an den 21 Fachkliniken in der Universitäts- und Hansestadt 169.000 Patienten behandelt (2013: 167.000), davon 36.382 vollstationär (2013: 36.052) und 245 Patienten in der Tagesklinik für Psychiatrie. In Greifswald wurden auch ca. 140 Menschen aus anderen 55 Ländern, unter anderem aus Guatemala, Argentinien, Angola, Polen, Russland und Bulgarien therapeutisch betreut. Das Institut für Community Medicine berichtete im Juli 2014 über die größte Gesundheitsstudie Deutschlands unter dem Motto „Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft“. Über einen Zeitraum von 20 Jahren sollen bundesweit 200.000 Teilnehmer zwischen 20 und 69 Jahren in 18 Studienzentren bundesweit medizinisch untersucht und zu ihren Lebensgewohnheiten und sozialem Umfeld befragt werden. Ziel ist es, Ursachen und Risikofaktoren der wichtigsten Volkskrankheiten zu untersuchen. Das sind unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Demenz und Depressionen. In Mecklenburg-Vorpommern befinden sich zwei Untersuchungszentren. Neben dem Nationalen Kohorten Untersuchungszentrum Neustrelitz ist das Dietrich Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg der zweite Anlaufpunkt für die nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Frauen und Männer. In Neustrelitz begannen die Untersuchungen im Mai 2014. Die Individualisierte Medizin hat sich neben der Community Medizin mittlerweile als zweiter wissenschaftlicher Schwerpunkt der Universitätsmedizin Greifswald etabliert. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistete das Projekt „Greifswald Approach to Individualized Medicine (GANI_MED)“. Unter Führung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald verfolgt das GANI_MED-Konsortium mit universitären, außeruniversitären und industriellen Partnern aus dem In- und Ausland das Ziel, individualisierte Diagnostikund Therapiestrategien zu ergründen und zu validieren. Im September 2014 wurden in Greifswald erste Forschungsergebnisse vorgestellt.

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Der vom 02.07. bis 05.07 in Greifswald durchgeführte 61. Weltkarieskongress der Organization for Caries Research (ORCA) mit 300 Teilnehmern blickte auf 60 Jahre erfolgreiche Kariesforschung zurück. Der Leiter

der Abteilung Präventive Zahnmedizin am Zentrum für Zahn-, Mund – und Kinderzahnheilkunde der Universitätsmedizin, Prof. Dr. Christian Splieth, berichtete über die überdurchschnittlich guten Karieswerte, die die Kinderzahnärzte in Greifwald mit skandinavischen Präventionskonzepten erzielen konnten. Durch regelmäßige Prophylaxe in Kindertagesstätten und Schulen sowie ausreichendes und richtiges Zähneputzen wurden in Greifswald bei 12-jährigen Kindern bessere Karieswerte als in MecklenburgVorpommern und ganz Deutschland bewiesen. Der globale Kariesrückgang ist eine wissenschaftliche Erfolgsgeschichte. Baustart für die neue Notaufnahme mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 20 Mio. EUR und einer Nutzfläche von ca. 2.550 m² war im Juli 2014. Die Inbetriebnahme ist im 2. Quartal 2018 vorgesehen. Eine neue Telemedizinanlage zwischen der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) und der Kinderklinik in Anklam wurde am 28.08.2014 durch die Sozialministerin Birgit Hesse eingeweiht. Das Modellprojekt wird im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und dem Integrierten Funktionsbereich Telemedizin (IFT) des Instituts für Community Medicine der UMG durchgeführt und wissenschaftlich ausgewertet. Die UMG organisiert seit Jahren die kinderärztliche Versorgung im benachbarten AMEOS Klinikum Anklam. Mit dem neuen Angebot können jederzeit rund um die Uhr erfahrene Medi-

ziner zur Behandlung hinzugezogen werden, und eine Liveschaltung in die UMG ermöglicht eine Fallbesprechung direkt mit dem Klinikdirektor für Kinderchirurgie an UMG. Das Modellprojekt soll sicherstellen, dass auch Kinder aus ländlichen Gegenden mit nur noch wenigen Kinderarztpraxen einen schnellen und einfachen Zugang zu universitären Leistungen erhalten. Die MEDIGREIF Parkklinik GmbH beging im März 2014 ihr 15-jähriges Bestehen. Mit der Klinik für Geriatrische und Orthopädische Rehabilitation, dem Zentrum für Ambulante Rehabilitation und der Kurzzeitpflegeklinik „Ludwig Geißel“ beschäftigt das Unternehmen 160 Mitarbeiter. Die Klinik wurde im Jahr 2011 als erste und auch einzige in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Qualitätssiegel der Geriatrie, KTQ-Zertifikat, ausgezeichnet. Dieses Zertifikat steht für Kooperation, Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen. Die Greifswalder Kindertagesstätte „Regenbogen“ gehört zu den insgesamt 300 Kitas und Schulen, die bundesweit für die Initiative „Gesundes Pausenbrot“ ausgewählt wurden. Die Mädchen und Jungen beschäftigten sich aktiv mit ihrer Ernährung, probierten gesunde Zutaten und leckere Pausenbrot-Kreationen. Die Aktion „Gesundes Pausenbrot“ war der Abschluss der Gesundheitstage an der Sport-, Spiel- und Bewegungstagesstätte, die vom 19.05. bis 21.05.2014 veranstaltet wurden. Der Seniorenwohnpark Lewerenz feierte am 01.07.2014 sein 10-jähriges Bestehen. Der Pflegedienst Lewerenz bietet in der Karl-KrullStraße Betreutes Wohnen zum Wohl der älteren und pflegebedürftigen Menschen an. Ein umfassendes Dienstleistungsangebot und eine 24 – Stunden - Betreuung in der Krankenund Altenpflege zeichnet die Einrichtung aus. Der Seniorenwohnpark war einer der ersten Einrichtungen dieser Art in der Stadt. Das Institut für medizinische Diagnostik baut im Ostseeviertel Ryckseite, an der VitusBering-Straße ein neues modernes Laborgebäude. Der Baubeginn war im Juli 2014, die Fertigstellung ist für 2015 geplant. Das Unternehmen, das vor mehr als 20 Jahren in der Hansestadt gegründet wurde, beschäftigt mittlerweile über 100 Mitarbeiter. Eine neue augenärztliche Gemeinschaftspraxis wurde am 30.08.2014 in der Anklamer

Straße 84 in einem modernen mehrstöckigen Neubau eröffnet. Fünf Augenärzte investierten gemeinsam in die Praxis. Sie bieten ein breites Spektrum der Behandlung von Augenkrankheiten für Patienten aller Kassen an. Der Rehabilitationssportverein GreifswaldVorpommern e. V. konnte im September 2014

auf sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken. Der Verein mit rund 800 Mitgliedern ist einer der größten Vereine in Mecklenburg-Vorpommern für Reha-Sport. Er bietet im Greifswalder SINUS Gesundheitssport- und Rehabilitationszentrum beste Trainingsmöglichkeiten. Vorwiegend werden Patienten mit kardiologischen und orthopädischen Diagnosen betreut. Seit vielen Jahren ist es in Greifswald eine gute Tradition, dass die AG „Barrierefreie Stadt“ anlässlich des Weltbehindertentages Bürgerinnen und Bürger ehrt, die sich für Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzen. Bei einer Festveranstaltung am 03.12.2014 im Rathaus wurden geehrt: • Nina Hartwig, Studentin • Ralf Görtler, Hausmeister Kursana • Praxis Dr. Ute Brunstein • Team vom Eldenaer Norma • Doris Daubner, Übungsleiterin im Behinderten- und Seniorensportverein • Ergotherapeutin Frau Meyer und Physiotherapeut Herr Glaubit, BDH-Klinik • Hannelore Ficht, Greifswalder Gruppe der Lebenshilfe Die SHORT CARE Klinik Greifswald belegte zum Ende des Jahres 2014 den 1. Platz bei der Patientenzufriedenheit in Mecklenburg-Vorpommern. Nach einer Bewertung von 34 Kliniken in ganz M-V überzeugten die ärztliche und pflegerische Versorgung der Patienten.

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6.5 Kultur und historisches Erbe Greifswald ist als Geburtsort des großen Malers der Romantik Caspar David Friedrich weltweit bekannt. Die Anziehungskraft seiner Werke wird als verpflichtendes historisches Erbe noch offensiver für den internationalen Tourismus ausgestaltet. (Aus dem Leitbild)

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Kulturveranstaltungen Die Greifswalder Preisträger des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ luden am 28.01.2014 zum Preisträgerkonzert in die Musikschule ein. Nachwuchsmusiker im Alter von 8 bis 18 Jahren präsentierten ihre Stücke und nahmen die Urkunden entgegen. Vom 22.03. bis 23.03.2014 war die Stadt ebenso Gastgeber des Landeswettbewerbs. Beim großen Landesfinale erhielten 136 Jugendliche einen ersten Preis. Davon qualifizierten sich 106 Jugendliche in Greifswald für den Bundeswettbewerb. Anlässlich des Gedenkens an Greifswalder Bürger jüdischen Glaubens, die während des II. Weltkrieges deportiert wurden, lud der Arbeitskreis Kirche und Judentum des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises der Nordkirche am 12.02.2014 zu einem Gedenkweg ein. Seit 2010 wird in Greifswald mit einem Gedenkweg an die Deportation dieser Menschen erinnert. Zum Tag der Archive, am 08.03.2014, wurde im Stadtarchiv eine von den Hansischen Frouwen gestaltete Ausstellung „Greifswalderinnen, beachtliche Frauen – meist unbeachtet“, eröffnet. Anlässlich der Wiedereinrichtung des Stadtarchivs vor 60 Jahren (1954) wurde am 13.03.2014 eine Ausstellung unter dem Titel „Stadtarchiv Greifswald - Gedächtnis der Verwaltung und Quelle der Historiographie“ in der Kleinen Rathausgalerie präsentiert.

Das Ensemble Prisma Wien Oktett spielte in der Bachwoche

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Das Kulturfestival Nordischer Klang fand vom 02.05. bis 12.05.2014 bereits zum 23. Mal statt. Das Festival bot Musik, Ausstellungen, Vorträge, Filme, Tanz und Lesungen aus Nordeuropa und den Ostseeanrainerstaaten. Da Finnland das Schwerpunktthema im Jahr 2014 war, übernahm die finnische Bildungsministerin Krista Kiuru zusammen mit dem Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern die Schirmherrschaft. Am 07.05.2014 eröffneten die Botschafterin Estlands und der Kulturattaché der estnischen Botschaft in der Kleinen Rathausgalerie eine Ausstellung über estnische Mode. Die estnische Modedesignerin Anu Hint hatte die Stücke teilweise selbst entworfen und anschließend gekonnt in Szene gesetzt und fotografiert. Die 68. Greifswalder Bachwoche unter dem Motto „Bach und Die Drei“ fand vom 06.06. bis 22.6.2014 statt. Dabei standen Mozart, Beethoven und Schubert im Mittelpunkt der Veranstaltungen. „Das Festival Geistlicher Musik im Norden“ zog wiederum über 10.000 Besucher an. Im Jahr 2014 konnten sie 44 Veranstaltungen in den mittelalterlichen Kirchen der Hansestadt und an weiteren reizvollen Aufführungsorten erleben. Im Rahmen des 21. Vorpommerschen Chortreffens traten am 14.06.2014 neun Chöre aus Mecklenburg-Vorpommern mit ihren Programmen im Kulturzentrum St. Spiritus auf.

Die Ostseefestspiele des Theaters Vorpommern zeigten vom 14.06. bis 21.06.2014 die Aufführung „Die Abrafaxe und das Geheimnis der Zeitmaschine“ am Museumshafen. Die Greifswalder Koeppentage präsentierten vom 19.06. bis 25.06.2014 rund um den Geburtstag Wolfgang Koeppens ein Literaturfestival, das Aspekte aus dem Leben und Werk des Autors aufgriff. Das Programm umfasste Lesungen, Ausstellungen und Filme bis hin zum Poetry Slam. Der Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis 2014 der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wurde am 23.06.2014 durch

den Oberbürgermeister Dr. Arthur König an den Schriftsteller Karl-Heinz Ott im Geburtshaus des Schriftstellers und Greifswalder Ehrenbürgers, in der Bahnhofstraße, verliehen. Zum 34. Mal verwandelten die Eldenaer Jazz Evenings die Parkanlage um das ehemalige Zisterzienserkloster in eine Open-Air-Bühne mit einzigartiger Atmosphäre. Vom 04.07. bis 05.07.2014 konnten bekannte und teils mit internationalen Preisen ausgezeichnete Künstler aus Deutschland, Polen und Skandinavien für die Eldenaer Jazz Evenings gewonnen werden. Der Verein Opernale e. V. erhielt am 14.08.2014 im Kulturzentrum St. Spiritus den bundesweit ausgelobten Preispokal der Aktion „Land der Ideen“. Anlässlich des 85. Geburtstags von Prof. Manfred Prinz wurde am 11.09.2014 eine Ausstellung des Malers in der Kleinen Rathausgalerie eröffnet. Prof. Prinz wurde zudem mit der Eintragung in das Ehrenbuch der Universitätsund Hansestadt Greifswald gewürdigt. Zur 12. Greifswalder Kulturnacht am 12.09.2014 präsentierte sich die Stadt von ihrer vielseitigsten und buntesten Seite. 40 Einrichtun-

gen, Geschäfte, Vereine und Gastronomen beteiligten sich mit Veranstaltungen verschiedener Genres an der Kulturnacht. Zwischen Schönwalde II und dem Tierpark, der Fleischervorstadt und dem neuen Café Blohm in Neuenkirchen stellten die Mitveranstalter unterschiedlichste Kunst- und Kulturformen zur Schau. Ein Highlight waren die erstmalig ausgerichteten „Singenden Balkone“. Die

Gäste konnten auf einer fußläufigen Tour in Schönwalde II auf unterschiedlichste Weise gesungene, gerappte und getrommelte Musik von Balkonen erleben. Das Stadtarchiv lud Interessenten zu dem Vortrag „150 Jahre Neuer Friedhof. Die Entwicklung vom „Gottesacker“ zum Friedhof mit Parkcharakter“ von HansGeorg Wenghöfer ein. Am 15.09.2014 entschied die Bürgerschaft über das weitere Verfahren zum Standort und der Finanzierung eines Neubaus für das Stadtarchiv Greifswald.

„Die Bürgerschaft entschied über das weitere Verfahren zum Standort und der Finanzierung eines Neubaus für das Stadtarchiv.“

Das Festival der freien Theater, welches am 20.09. und 21.09.2014 traditionell im Kulturzentrum St. Spiritus und in der Stadtbibliothek stattfand, zog auch im Jahr 2014 zahlreiche Familien und Kinder in die Vorstellungen von Künstlern bekannter Bühnen aus ganz Deutschland.

Die internationalen TanzTendenzen wurden am 21.10.2014 im Sozio-kulturellen Zentrum St. Spiritus eröffnet. Gleichzeitig wurde das Engagement von Frau Brigitte Schöpf, als Gründerin, Organisatorin und Veranstalterin des Festivals für zeitgenössischen Tanz und Performance für junge internationale Nachwuchschoreographen, mit dem Eintrag in das Ehrenbuch der Stadt gewürdigt.

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Premiere des Films „Sibylla Back in Town“

In der Zeit vom 27.10. bis 22.11.2014 fanden auch in Greifswald mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, Filmabenden, Podiumsdiskussionen und Vorträgen die landesweit ausgerichteten Entwicklungspolitischen Tage statt. Anlässlich des 25-jährigen Jahrestages des Mauerfalls erinnerte am 09.11.2014 ein Gottesdienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland im Greifswalder Dom an die friedliche Revolution im Herbst 1989. In der Mühlenstraße fand außerdem eine Gedenkveranstaltung des Arbeitskreises Kirche und Judentum im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis zum Jahrestag der Novemberpogrome 1938 statt. Am 19.11.2014 wurde der Pommersche Literaturverein PommLit e. V., der Trägerverein des Falladahauses, mit dem Landes-Kulturförderpreis ausgezeichnet. Die Literaturgesellschaft mit Sitz in Greifswald kümmert sich um das Erbe des in der Hansestadt geborenen Schriftstellers Hans Fallada. Der 17. „polenmARkT“, das größte Festival polnischer Kultur außerhalb Polens, wurde vom 20.11. bis 30.11.2014 mit Veranstaltungen über Kunst, Kultur und Wissenschaft des östlichen Nachbarn in Greifswald durchgeführt. Im Rahmen dieses Festivals erhielt Dr. Mark-Christopher Spoerl, Assistenzarzt am Zentrum für Radiologie der Universitätsmedizin Greifswald, am 24.11.2014 für seine Forschungen am Projekt „Teletumorkonferenzen“ den von der Sparkasse Vorpommern gestifteten Förderpreis für Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit. Der Förderverein Sibylla Schwarz e. V. organisierte am 02.12.2014 im Pommerschen Landesmuseum eine Doppelpremiere für

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die bedeutende Greifswalder Barockdichterin Sibylla Schwarz (1621 - 1638). Es wurden der Film „Sibylla Back in Town“ und die Wanderausstellung „Gerne schryb ich weiter fort“ präsentiert. Zur Erinnerung an die Ereignisse im Herbst 1989 in der DDR fand am 04.12.2014 eine Veranstaltung mit der Thematik „25 Jahre Friedliche Revolution in Greifswald: Stasi damals – Nachrichtendienste heute“ in der Domstraße statt. Anlässlich des 100. Jubiläums der Stadthalle wurde am 11.12.2014 ein „Tag der offenen Stadthalle“ durchgeführt. Eine Sonderausstellung informierte über die Geschichte des Hauses, und ein Film veranschaulichte

die Sanierung der Stadthalle. Sie wurde am 10. Dezember vor 100 Jahren eröffnet und war bis zur Schließung im Jahr 1990 beliebtes Lokal zum Tanzen und Feiern. Nach der komplexen Sanierung für ca. 9 Mio. EUR wurde sie im Jahr 2009 wiedereröffnet und ist heute gemeinsam mit dem Theater und dem Theatercafe ein bedeutender kultureller Veranstaltungsort in der Region. Am Theater Vorpommern sorgte die Aufführung „Lohengrin“ in Regie von Dirk

Am Theater Vorpommern sorgte die Aufführung „Lohengrin“ für überregional starke Beachtung.

Löschner für überregional starke Beachtung. Der Opernchor des Theaters trat gemeinsam mit dem Chor der Oper Stettin auf. Dieser deutsch-polnische Chor wurde von der Opernzeitschrift „Opernwelt“ als „Opernchor des Jahres“ nominiert. Erstmals seit Kriegsende haben polnische Sänger diese WagnerOper mitgestaltet. Zu Beginn des Jahres 2014 haben die Träger der Theater Vorpommern GmbH (TVP) und der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg-Neustrelitz (TOG) sowie das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine Vereinbarung geschlossen, Modelle für eine tragfähige Theater- und Orchesterstruktur im östlichen Landesteil zu untersuchen. Die Untersuchung erfolgte ergebnisoffen. Auf einer gemeinsamen Sondersitzung der Greifswalder und der Stralsunder Bürgerschaft im August 2014 wurde über die Ergebnisse des vom Ministerium beauftragten METRUM-Gutachtens informiert. Zudem wurde der Geschäftsführer beauftragt, alternative Modelle für die Eigenständigkeit der TVP zu berechnen. Die Szenarien der weiteren Eigenständigkeit des Theater Vorpommern wurden den Gremien der Bürgerschaft im November 2014 zur Kenntnis gegeben.

Eine Regionalkonferenz der Kulturausschüsse der Hansestädte Greifswald und Stralsund, der Vertreter der Städte Neubrandenburg und Neustrelitz sowie der Kreistage von Vorpommern-Greifswald, Vorpommern-Rügen und der Mecklenburgischen Seenplatte mit den Geschäftsführern der TVP und der TOG und weiteren fand Anfang Dezember in Greifswald statt und diskutierte über die Zukunft der Bühnen.

„Eine Regionalkonferenz in Greifswald diskutierte über die Zukunft der Bühnen.“

Nach einem Gespräch der Landesregierung mit den Oberbürgermeistern und Landräten der theatertragenden Kommunen am 12.12.2014 unterbreitete die Landesregierung ein Angebot für die Konzentration der Theaterlandschaft in der Region. Diese sieht die Fusion des Theaters Vorpommern und der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg-Neustrelitz zu einem „Staatstheater Nord“ vor. Die grundsätzliche Annahme des Angebotes wird im 1. Quartal 2015 in den Stadtvertretungen und Kreistagen zur Diskussion gestellt.

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Im Dezember 2014 erschien der Tagungsband mit den Vorträgen der Ende November 2012 vom Kulturamt und Stadtarchiv Greifswald gemeinsam mit dem Staatsarchiv Stettin in Greifswald durchgeführten Tagung „Zwangsarbeit in Pommern von 1939 bis 1950. Sachstand und Perspektiven der Forschung und der historischen Bildungsarbeit in Deutschland und Polen“. Das mit EU-Mitteln geförderte Projekt Business Culture Partnership (BCP) lief nach 3-jähriger Förderung zum Jahresende 2014 aus. Im Verlauf des Jahres wurden Veranstaltungen, wie KulturLokal (zur Anbahnung von Partnerschaften zwischen Kulturschaffenden und Unternehmern) sowie Infolokal (know-how-Vermittlung für Kulturschaffende), durchgeführt. Außerdem wurde ein Kulturführer für Unternehmen erstellt.

Pflege des historischen Erbes Das Greifswalder Stadtarchiv gab am 09.01.2014 die Broschüre „Carl Päpke – Verdienstvoller Greifswalder Bürgermeister und Eisenbahnpionier“ heraus. Die Autoren Stadtarchivar Uwe Kiel und der Eisenbahnhistoriker Dieter Grusenick zeichneten wichtige Stationen des Lebens und Wirkens von Bürgermeister Dr. Carl Päpke (Amtszeit 1846-1858) nach. Zum bundesweiten Tag der Archive vom 08.03. bis 09.03.2014 veranstaltete das Stadtarchiv einem „Tag der offenen Tür“ und zwei Ausstellungen. Unter dem Motto „Frauen – Männer – Macht“ gaben die Mitarbeiter einen Einblick in ihre tägliche Arbeit und eröffneten die Ausstellung „Greifswalderinnen, beachtliche Frauen – meist unbeachtet“. Darüber hinaus informierte die Ausstellung „Stadtarchiv Greifswald – Gedächtnis der Verwaltung und Quelle der Historiographie“ ab 13.03.2014 in der Kleinen Rathausgalerie über die Geschichte, die Bestände und die Aufgaben des Stadtarchivs.

„Der Dom St. Nikolai wurde zur Kirche des Jahres 2013 gewählt.“

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland informierte in einer Pressemitteilung vom Januar 2014, dass der Dom St. Nikolai in Greifswald

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zur „Kirche des Jahres 2013“ gewählt wurde. Der Dom ist ein Baudenkmal nationalen Ranges. Er gehört zu den Hauptwerken der norddeutschen Backsteingotik. Das um 1280 erstmals erwähnte Kirchengebäude mit seinen 21 Kapellen, wertvollen Bildern, Epitaphen und Sarkophagen besuchen täglich bis zu 500 Interessierte. Die Sanierung des hoch aufragenden Langhauses nebst dem fast 100 Meter hohen Turm wird 5 Mio. EUR kosten. Die Stiftung fördert die Maßnahmen 2013 und 2014 mit insgesamt 42.000 EUR. Auch das Land MecklenburgVorpommern sowie die Universitäts- und Hansestadt Greifswald beteiligen sich daran. Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des „Neuen Friedhofs“ gab die Universitäts- und Hansestadt am 24.08.2014 eine Broschüre des Autors Hans-Georg Wenghöfer heraus. In der Publikation wird die Geschichte des „Neuen Friedhofs“ und seine Nutzung bis heute ausführlich beschrieben. Mit 23,1 Hektar Fläche ist er im Stadtteil Fettenvorstadt der größere der beiden kommunalen Friedhöfe. Das Gesamtensemble, einzelne Bauten und Grabanlagen stehen unter Denkmalschutz. Die Stadt Greifswald hat eine Reihe von Ehrengräbern ausgewiesen. Unter anderem sind hier Rudolf Petershagen und Johann Kurt Schönfeld bestattet. Auch der Heimatschriftsteller Otto Wobbe und die Lyrikerin Alwine Wuthenow fanden auf dem Neuen Friedhof ihre letzte Ruhestätte. Beim Tag des offenen Denkmals am 14.09.2014 unter dem Motto „Farbe“ wurden besonders farbenfrohe Denkmale in der Universität, in Museen, Kirchen und ausgewählten Einrichtungen präsentiert. Außerdem konnten sich Interessierte in Vorträgen über das Erscheinungsbild mittelalterlicher

„Kirche des Jahres 2013“: Der Dom St. Nikolai

Bauwerke und Farbspektrum der Hausfassaden im 18. Jahrhundert informieren. Traditionell zum Tag des offenen Denkmals wurde das neue Heft der Schriftenreihe „Greifswalder Beiträge“ vorgestellt. Es ist inzwischen das neunte Heft der Schriftenreihe, das über Themen der Stadtgeschichte, Denkmalpflege und Stadtsanierung berichtet. Im Mittelpunkt stand die Fleischerstraße, speziell das städtebaulich und denkmalpflegerisch bedeutsame Haus Nr. 17, an dem Baugeschichte, bauhistorische, archäologische und restauratorische Befunde näher beleuchtet wurden. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald, die Evangelische Studentengemeinde Greifswalds, der Pommersche Evangelische Kirchenkreis, die Ernst-Moritz-Arndt-Universität, der Arbeitskreis Kirche und Judentum, das Dekanat Vorpommern des Erzbistums Berlin sowie die Greifswalder Initiative „Jugend findet Stadt“ luden am 22.10.2014 Bürger aus Greifswald und der Region dazu ein, den Gedenkweg zur Stolpersteinverlegung gemein-

sam zu gehen. An neun Standorten in Greifswald verlegte der Künstler Gunter Demnig insgesamt 14 neue Stolpersteine. Sie erinnern hauptsächlich an Greifswalder jüdischen Glaubens, die in der Zeit des Nationalsozialismus gedemütigt, entwürdigt und ermordet wurden. Erstmals wurde ein Stolperstein für eine Greifswalderin evangelischen Glaubens verlegt, die als politischer Häftling mit dem Vermerk „Verkehr mit Polen“ nach Ravensbrück deportiert wurde und sich nach ihrer Freilassung das Leben nahm. Vertreter unterschiedlicher Einrichtungen erinnerten mit Texten und Musik an die Verfolgten.

„Greifswald wirbt jetzt mit einem gesonderten Internetauftritt für Caspar David Friedrich.“

Caspar David Friedrich Seit dem 03.03.2014 wirbt Greifswald mit einem gesonderten Internetauftritt für Caspar David Friedrich und will damit mehr kulturinteressierte Touristen auf Greifswald als Geburtsstadt des Malers der Romantik aufmerksam machen. Unter der Domain www. caspar-david-friedrich-greifswald.de wurden erstmals unter Mitwirkung der sich Caspar David Friedrich widmenden Greifswalder Institutionen neben dem Werdegang des Malers alle Greifswalder Veranstaltungen und Einrichtungen zusammengefasst, die sich Caspar David Friedrich und der Romantik verschreiben. Dazu gehören das Caspar-David-

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Friedrich-Zentrum, das Pommersche Landesmuseum, der Greifswalder Stadtmarketing Verein e. V., das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg mit den Caspar-DavidFriedrich-Vorlesungen oder die Verleihung des Caspar-David-Friedrich-Preises durch die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft ebenso wie Ausstellungen, Vorträge und Künstlergespräche sowie Führungen und Exkursionen. Anlässlich des 240. Geburtstages von Caspar David Friedrich hatte die Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft eine historische Kupferdruckplatte mit dem Jugendporträt Caspar David Friedrichs beim Kunsthändler Emanuel von Baeyer in London erworben und eine limitierte Sonderedition von 300 Drucken neu aufgelegt. Im April 2014 wurde die Edition der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Nationalgalerie Berlin führte ein Forschungsprojekt zur Konservierung und Restaurierung des wohl berühmtesten Bilderpaars der deutschen Romantik, dem „Mönch am Meer“ und der „Abtei im Eichwald“, von Caspar David Friedrich durch. Die Restauratorin berichtete in einem öffentlichen Abendvortrag am 05.05.2014 in der Universität Greifswald darüber, wie die beiden Werke konserviert und restauriert werden.

Ein Tag mit Caspar David Friedrich: Malendes Mädchen.

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Der Caspar-David-Friedrich-Preis wurde am 28.06.2014 an den Dresdener Meisterschüler Daniel Hoffmann verliehen. Gleichzeitig wurde auch die Sonderausstellung mit den prämierten Arbeiten Hoffmanns im CasparDavid-Friedrich-Zentrum Greifswald eröffnet. Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen im Jahr 2014 war der 240. Geburtstag von Caspar David Friedrich am 05.09.2014. Dieses Jubiläum wurde im Rahmen einer Romantik-Festwoche vom 30.08. bis 06.09.2014 gefeiert und mit einem großen Stadtfest unter dem Motto. „Ein Tag mit Caspar David Friedrich“ am 30.08.2014 eröffnet. Das vielfältige Programm mit historischem Jahrmarkt auf dem Marktplatz, Kunsthandwerkermarkt auf dem Fischmarkt und zahlreichen Konzerten, Führungen und Vorträgen im Pommerschen Landesmuseum, Caspar-David-Friedrich-Zentrum und im Dom St. Nikolai lockte mehr als 6.000 Gäste und Einheimische in die Greifswalder Altstadt. Die Romantik-Festwoche bot zahlreiche Gelegenheiten, um mehr über Caspar David Friedrich und seine Zeit zu erfahren. Am 03.09.2014 stellte Jörg Trempler „Friedrichs Architekturvisionen“ im Alfried Krupp

„####.“

Ein Tag mit Caspar David Friedrich: Theres Behnke, Dr. Arthur König, Uwe Spillmann, Anja Mirasch, Klemens Reimann (v.l.n.r.).

Wissenschaftskolleg vor. Anschließend fand die „Caspar-David-Friedrich-Nacht“ im Dom St. Nikolai statt. Am 05.09.2014, dem 240. Geburtstag Caspar David Friedrichs, wurden der Familienraum und die Sonderausstellung „Die Künstler der Familie Friedrich“ im Caspar-David-FriedrichZentrum eröffnet. Darüber hinaus ehrte die Stadt Greifswald die Kustodin und stellvertretende Direktorin des Pommerschen Landesmuseums, Dr. Birte Frenssen, sowie die Vorstandsvorsitzende der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft, Prof. Dagmar Lißke, für ihr jahreslanges Engagement für Caspar David Friedrich mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.

Die „Lange Nacht der Romantik“ der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern konnte man ebenfalls am 05.09.2014 im Pommerschen Landesmuseum erleben. Drei weitere Konzerte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gab es am 06.09.2014 in der Klosterruine Eldena, im „Salon Romantik“ in der Aula der Universität und im Dom St. Nikolai.

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6.6 Lebensqualität Das außergewöhnliche Kultur- und Sportangebot, das maritime Flair und die Nähe zu den Inseln Rügen und Usedom sichern eine hohe Lebensqualität. (Aus dem Leitbild)

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Wohnen Sowohl die Innenstadt als auch die Fleischervorstadt haben sich infolge des Sanierungsprozesses in den vergangenen Jahren enorm positiv entwickelt. Beide Stadtteile konnten zwischen 2001 und 2011 mehr Einwohner hinzugewinnen (+2.690), als die gesamte Stadt (+1.972). Vor allem junge Leute und junge Familien zog es in diese Quartiere. Auch die Anzahl der Wohnungen nahm zwischen 2004 und 2011 stärker zu als im übrigen Stadtgebiet, sie stieg um fast 40 %. Im Jahr 2004 waren noch knapp zwei Drittel aller Wohnungen vollsaniert, zwischenzeitlich sind es bereits mehr als drei Viertel. Und der Wohnungsleerstand ist dort wie in der gesamten Stadt auf unter 3 % gesunken.

„Sowohl die Innenstadt als auch die Fleischervorstadt haben sich in den vergangenen Jahren enorm positiv entwickelt.“

Im Rahmen der Städtebauförderung erfolgt seit 2014 die Neufassung des städtebaulichen Rahmenplans Innenstadt/ Fleischervorstadt durch das Planungsbüro StadtBüro Hunger aus Berlin, die auch die Steinbeckervorstadt sowie Teile der Nördlichen und Südlichen Mühlenvorstadt einbezieht. Die Erarbeitung des Rahmenplans wurde von einem umfassenden Beteiligungsverfahren begleitet. So wurde im April/Mai eine repräsentative Haushaltsbefragung in den Stadtteilen Innenstadt/Fleischervorstadt, Mühlenvorstadt, Fettenvorstadt sowie in Schönwalde II durchgeführt. Als weiterer Baustein zur Bürgerbeteiligung fand am 05.07.2014 eine ganztägige Zukunftswerkstatt mit dem Titel „Wie sollen Innenstadt und Fleischervorstadt im Jahr 2030 aussehen?“ statt. Der Rahmenplan soll 2015 fertiggestellt und von der Bürgerschaft beschlossen werden.

„Wie sollen Innenstadt und Fleischervorstadt im Jahr 2030 aussehen?“

Die Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH Greifswald (WVG) investierte im Jahr 2014 insgesamt 15,4 Mio. EUR. Davon flossen 6,5 Mio. EUR in Neubauprojekte, die restlichen 8,9 Mio. EUR in Sanierung und Instandhaltung. Vor allem wurden Objekte in

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der Innenstadt, wie z. B. in der Kapaunenstraße, modernisiert und zusätzlich Balkone angebaut. Im Rahmen des Neubauprojektes „Wohnen am Stadtpark“ im Ostseeviertel-Parkseite konnte im März 2014 bereits das erste Haus an die zukünftigen Mieter übergeben werden. 20 Eigentumswohnungen in zwei weiteren Häusern wurden ebenfalls im Jahr 2014 an die Eigentümer übergeben. Die Bauarbeiten für drei weitere Häuser wurden begonnen. Bis Anfang 2016 entstehen insgesamt 78 Miet- und 30 Eigentumswohnungen in 7 Wohnhäusern. Dabei wurde ein Konzept für mobilitätsfreundliches und generationsübergreifendes Wohnen in einem grünen Umfeld - direkt am Stadtpark in Greifswald - entwickelt und umgesetzt. Für den Neubau einer Obdachlosenunterkunft erwarb die WVG ein ca. 2.200 m² großes Grundstück Am Gorzberg. Der Spatenstich erfolgte im April 2014, und bereits

im Dezember 2014 konnte der Neubau an die Betreiberin der Obdachlosenunterkunft übergeben werden. Die neue Obdachlosenunterkunft bietet Platz für 20 Bewohner. In das Bauvorhaben investierte die WVG ca. 520.000 EUR. Die Anfangsmiete beträgt 6,30 EUR/m² und wird teilweise durch die WVG subventioniert. Ebenfalls konnte im Jahr 2014 in großes Umbauprojekt durch die WVG realisiert werden. Während der Projektentwicklung und der Bedarfsanalyse der Mieter wurde für das Wohnhaus in der Lomonossowallee 20 ein komplett neues Konzept entwickelt. Unter dem Slogan „subventionierter Wohnungsbau im Bestand“ entstanden 32 attraktive,

„Wohnen am Stadtpark“ im Ostseeviertel-Parkseite

barrierereduzierte 1- und 2-Zimmer-Wohnungen mit Aufzug für Senioren mit kleinem Geldbeutel. Die Wohnungsbau-Genossenschaft Greifswald eG hat im Jahr 2014 über 10 Mio. EUR in die Entwicklung ihrer Bestände investiert. Mit dem Bau von 70 barrierearmen, zum Teil behindertengerechten und modern ausgestatteten Wohnungen wurde im März 2014 an der Feldstraße 86 begonnen. Schon zum Jahresende vermittelten die ersten beiden Häuser mit je 14 Wohnungen ein beeindruckendes Bild von schönem Wohnen und bezahlbaren Mieten für die Mitglieder der Genossenschaft. Die insgesamt fünf neuen Häuser sollen bis 2017 fertiggestellt werden. Ein weiteres attraktives Gebäude mit 22 Wohnungen als Lückenschluss in der Neunmorgenstraße 3 B und 4 unweit der Innenstadt wurde im Dezember 2014 als Ausdruck zeitgemäßen Wohnens in bester Lage mit gehobener Ausstattung fertiggestellt. Das Baugeschehen in der Genossenschaft wird von einer intensiven Kommunikation mit den Mitgliedern und Wohnungssuchenden begleitet, sodass die Ergebnisse den Wohnbedürfnissen entsprechen.

Das Gründerquartier der Genossenschaft, wie auch die südliche Mühlenvorstadt als beliebter Lebensort, gewinnen durch die neuen Häuser der Genossenschaft an weiterer Ausstrahlung. Die große Nachfrage fordert zu Neubautätigkeit auf. Diese hat die Genossenschaft auf dem rund 15.000 m² großen noch unbebauten Grundstück in der Südstadt vorbereitet. Für das Wohnen mit Betreuungsangebot und einer Begegnungsstätte für die Mitglieder der Genossenschaft und deren Gäste wurden die Planungen abgeschlossen, der Bauantrag befürwortet und mit der Erschließung des Grundstückes begonnen. Für die Bautätigkeit der Genossenschaft ist neben dem Neubau die Bestandshaltung/ -setzung ein millionenschwerer Auftrag. Das gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnen in der Wohnungsbau-Genossenschaft Greifswald eG gab im Jahr 2014 neben vielen anderen Maßnahmen durch den Anbau von Balkonen und Aufzügen im Stadtgebiet Ostseeviertel/Ryckseite eine weitere Antwort auf die demografische Entwicklung der Bevölkerung.

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Neben den beiden Wohnungsunternehmen haben verschiedenste Eigentümer nach § 34 BauGB sowie innerhalb von Bebauungsplänen Wohnbauprojekte in 2014 begonnen bzw. abgeschlossen, wie z. B.: • Senioren-Zentrum in Schönwalde I (B-Plan Nr. 42- Schönwalde I/West)) • Senioren- und Wohnzentrum am Botanischen Garten (B-Plan Nr. 70 Gärtnerei Soldmannstraße) • Bau von Mehrfamilienhäusern in der Hafenstraße, östlich der Speicher • Bau von Wohngebäuden in der Hafenstraße (B-Plan Nr. 62 - An den Wurthen) • Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern in Schönwalde I (B-Plan Nr. 42) • Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern im Ostseeviertel Parkseite • Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern im Ostseeviertel Ryckseite (BPlan Nr. 23 Ostseeviertel-Ryckseite) • Bau von Wohngebäuden in Koitenhagen (B-Plan Nr. 58 - Gut Koitenhagen) • Bau von Einfamilienhäusern in der Stadtrandsiedlung (B-Plan 110 - Südlich Chamissostraße) • Bau von Einfamilienhäusern in Ladebow, (B-Plan 52 - Ladebower Chaussee) • Bau von Einfamilienhäusern in Friedrichshagen

Sport Alle Greifswalder Sportvereine, Sportstätten und wichtigen sportlichen Höhepunkte in der Stadt wurden in einer neuen Sportinformationsbroschüre, die seit Februar 2014 in ihrer 21. Auflage vorliegt, vorgestellt. Das BerufsBildungswerk Greifswald erhielt im Januar 2014 erneut die Auszeichnung als Landesleistungszentrum M-V – Sport mit Handicap – durch das Ministerium für Inneres und Sport M-V sowie den Landessportbund M-V. Damit wurde sie als Einrichtung der Talenteförderung im Leistungssport für den Zeitraum von 2013 bis 2017 anerkannt. Als Schwerpunktsportarten werden in Greifswald die Leichtathletik, Rollstuhlrugby, Rollstuhlfechten und Schwimmen besonders gefördert. Der Greifswalder Citylauf erreichte am 18.05.2014 einen neuen Teilnahmerekord mit 913 Läufern. Das Organisationsteam der HSG veranstaltete die mittlerweile 8. Auflage dieses Laufs, der als eine der größten Sportveranstaltungen im Landkreis Vorpommern-Greifswald gilt. Ganz im Sinne des olympischen Gedankens „Dabei sein ist alles“ trafen sich am 06.06.2014 mehr als 400 Mädchen und Jungen zur 6. Vorschulolympiade im Volkssta-

Im Jahr 2014 bewilligte das Land M-V der Stadt Greifswald folgende Städtebaufördermittel: Innenstadt und Fleischervorstadt Programm Förderung aktive Stadtund Ortsteilzentren: 1.584.000 EUR Programm Städtebaulicher Denkmalschutz: 2.390.000 EUR Stadtumbau Ost, Programmteil Aufwertung: 265.494 EUR Schönwalde II Stadtumbau Ost, Programmteil Aufwertung: 600.000 EUR Soziale Stadt:

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300.000 EUR

dion. Insgesamt 20 Kindertagesstätten der Stadt, darunter 11 kommunale und 9 freie Träger, nahmen an dem sportlichen Wettkampf teil. Erstmals war auch die neue Kita „Hundertwelten“ dabei“. Beim 13. Greifswalder Drachenbootfest vom 14.06. bis 15.06.2014 erkämpften 57 Mannschaftsteams neue beachtliche Rennergebnisse. Die Stadtverwaltung nahm als Mannschaft „Stempelritter“ mit einer guten

Die Stadtverwaltung nahm als Mannschaft „Stempelritter“ am 13. Greifswalder Drachenbootfest teil.

Mittelposition am Rennen teil. Gewinner über Lang- und Kurzstrecken waren die Seebären der Uni Rostock. Über 2.000 Gäste verfolgten das Rennen entlang des Rycks. Der Greifswalder SV 04 e. V. (Verbandsliga) und der FC Pommern Greifswald (Oberliga) unterzeichneten am 25.08.2014 die Verträge für die Gründung eines neuen gemeinsamen Clubs mit dem Namen „Greifswalder FC“. Damit wird ab Juli 2015 eine neue Ära für den Greifswalder Fußballsport beginnen. Am 29.08.2014 feierte der GSV 04 e. V. sein 10-jähriges Vereinsjubiläum mit Ehrungen für besondere Verdienste im Verein und einem bunten Rahmenprogramm im Philipp-MüllerStadion. Die 5. Greifswalder Olympische Woche für Grundschulen und Gymnasien begann am 09.09.2014 in sechs Disziplinen im Greifswalder Volksstadion. Alle Grundschulen der kommunalen und freien Träger aus Greifswald sowie die Einrichtungen aus Neuenkirchen und Kemnitz beteiligten sich. In der Gesamtwertung belegte die Karl-Krull-Grundschule aus Greifswald den ersten Platz.

Das Greifswalder Freizeitbad, ein Unternehmen der Stadtwerke, erhielt am 21.10.2014 von der Deutschen Gesellschaft für Bäderwesen in Stuttgart den Preis „Bestes öffentliches Bad 2014“. Insgesamt hatten sich 28 Bäder um den „Public Value Award“ beworben. Damit wurde die gesellschaftliche Wertschöpfung eines öffentlichen Schwimmbades gewürdigt.

„Beim Sportfest der Gymnasien Vorpommerns errang das Friedrich-LudwigJahn-Gymnasium den Gesamtsieg.“

Bereits zum 23. Mal lud die Universitäts- und Hansestadt Greifswald zum Sportehrentag am 02.12.2014 ein. Bei der Festveranstaltung im Rathaus wurden insgesamt 22 erfolgreiche Sportler, verdienstvolle Übungsleiter sowie Förderer des Sports für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet. Der Sportbund ehrte Sportfreunde mit der Ehrennadel des Sportbundes Greifswald. Mit dem „Blauen Band“ für vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit wurde die Nachwuchsabteilung des Greifswalder Fechtclub e. V. gewürdigt.

Beim 14. Sportfest der Gymnasien Vorpommerns am 10.09.2014 errang das Greifswalder Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium den Gesamtsieg. In diesem, in der Bundesrepublik einmaligen Wettstreit, traten Auswahlmannschaften der Gymnasien einer ganzen Region in den klassischen Schulsportarten Volleyball, Basketball, Fußball sowie in der Leichtathletik sowohl im Mädchen- als auch im Jungenbereich gegeneinander an. Mehr als 1.100 Schülerinnen und Schüler von insgesamt 18 Gymnasien aus ganz Vorpommern wetteiferten.

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Familie/Kinder/Senioren Traditionell am Kindertag, dem 01.06.2014, veranstaltete der Innenstadtverein mit Unterstützung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald sowie der Sparkasse Vorpommern ein buntes Kinderfest im Stadtzentrum. Spiel und Spaß für Kinder und geöffnete Läden für die Großen sorgten für reichlich Unterhaltung und Abwechslung. Ebenfalls zum Kindertag luden der Heimattierpark Greifswald und die Musikschule der Universitäts- und Hansestadt Greifswald zum Musik- und Tierparkfest ein. Unter dem Motto „Musik macht tierisch Spaß“ gestalteten fast 200 Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein buntes Programm. Die Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH Greifswald organisierte am 12.02.214 in der Stadthalle Greifswald eine Messe „Leben und Wohnen im Alter“. Nach einer Umfrage wollen 93 % der über 65-jährigen Menschen im Alter „zu Hause“ eigenständig wohnen bleiben. Die Veranstalter präsentierten Ideen zur seniorengerechten Umrüstung der Wohnungen und individuellen Freizeitgestaltung bis hin zu den technischen Hilfsmitteln im Alltag.

„Der Pommersche Diakonieverein bezog seinen Verwaltungsneubau in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald.“

Im Wohnpark Pappelallee der Medigreif Unternehmensgruppe wurde am 30.09.2014 die landesweit erste kommunale Beratungsstelle für intelligente Alltagshilfen für Senioren eröffnet. Die Beratungsstelle ist in einer Musterwohnung mit 25 verschiedenen Produkten und Technologien, die ein besseres und sicheres Wohnen im Alter ermöglichen sollen, untergebracht. Insbesondere Senioren, Pflegedienste und Wohnungsgesellschaften informieren sich über die Angebote des Projektes „Besser Leben und Wohnen im Alter durch Technik“. Ein neues Seniorenzentrum „Boddensegler“ wurde am 01.10.2014 in Schönwalde I in der Albert Einsteinstraße durch das Familienunternehmen Kervita eröffnet. Der viergeschossige Bau beherbergt 102 Einzel- und Doppelzimmer. Es wurden 10,5 Mio. EUR investiert.

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Das Aktivzentrum „Boddenhus“ der Volkssolidarität Greifswald-Ostvorpommern e. V. wurde am 02.10.2014 im Beisein von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und vielen Gästen eingeweiht. Für 2,7 Mio. EUR entstand ein Begegnungszentrum für Generationen, das Gesundheitsdienstleistungen sowie vielfältige kulturelle Angebote, insbesondere für ältere Menschen, anbietet. Die Einrichtung lebt nach dem Wohlfühlrezept „Gesundes Essen, Bewegung und eine Riesenportion Lebensfreude für Jung und Alt“. Der Pommersche Diakonieverein e. V. (PDV) bezog am 20.10.2014 seinen modernen Ver-

waltungsneubau in der Rakower Straße und wechselte damit den bisherigen Verwaltungssitz von Züssow im Landkreis Vorpommern-Greifswald in die Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Darüber hinaus konnte das Café und Restaurant „Lichtblick“ am Markt im Jahr 2014 auf zehn Jahre erfolgreiches Wirken zurückblicken. Es ist ein beliebtes Restaurant und zugleich ein vorbildliches Inklusionsbeispiel. Am 05.03.2014 eröffnete der PDV ein neues Senioren-und Wohnzentrum mit 90 Plätzen in der Soldmannstraße am Botanischen Garten.

Auch die AWO bietet Computerkurse für Senioren an.

Seit zwei Jahren ist auch die „Alte Sternwarte“ mit BIO-Bistro in der Martin-Luther-Straße wieder in einem denkmalgerecht sanierten Zustand und ermöglicht täglich vielseitige Angebote. Im Besonderen ist dort der „BÜRGERHAFEN“ als Zentrum für bürgerschaftliches Engagement aktiv. Mehr als 100 Engagierte, überwiegend Senioren, sind auf den verschiedensten Gebieten freiwillig tätig: Das Angebot reicht von der Hausaufgabenhilfe für ausländische Kinder und Computerkurse für Ältere, über kostenlosen Deutschunterricht für Asylbewerber bis zum gemeinsamen Musizieren und Singen, Besuch von Konzerten und Wandern. Des Weiteren ist die von der Herbert-QuandtStiftung geförderte „Bürger Akademie Vorpommern“ seit Herbst 2012 eine einzigartige Bildungseinrichtung für bürgerschaftliches Engagement in ganz M-V.

Technische Infrastruktur/ Verkehr Nach dem Neubau des Zentralen Omnibusbahnhofs und dem Rückbau des alten Geländes wurde am 02.01.2014 mit der Sanierung des Platzes vor dem Bahnhofsgebäude begonnen. Es werden rund 1 Mio. EUR inves-

tiert. Das Gesamtkonzept sieht nicht nur vor, den Busbahnhof und den Bahnhofsvorplatz qualitativ hochwertig umzugestalten, sondern auch die Flächen des ehemaligen ZOB als Zugang zur Innenstadt entsprechend der historischen städtebaulichen Gestaltung wiederherzustellen. Damit wird 2015 begonnen. Die Sanierung des Bahngleises vom Greifswalder Bahnhof bis zum Seehafen Ladebow wurde am 15.01.2014 offiziell beendet, nachdem der zuständige Landesbeauftragte für Eisenbahnaufsicht des Landes MecklenburgVorpommern die Betriebserlaubnis für die 5,5 Kilometer lange Strecke erteilte. Da der Bahnverkehr Ende 2002 eingestellt wurde, konnten nach mehr als 10 Jahren wieder Züge rollen. Die Universitäts- und Hansestadt und der Betreiber der Strecke, die Regio Infra Nord-Ost GmbH & Co. KG, luden die Greifswalder zu einer kostenlosen „Schnupperfahrt“ mit einem historischen Museumstriebwagen ein. Mit der Inkraftsetzung des Bebauungsplans Nr. 14 - Hafen Ladebow - im April 2014 wurden für den Seehafen Greifswald-Ladebow nach mehrjähriger Planung die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Intensivierung der gewerblichen Nutzungen geschaffen.

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Bauarbeiten zur Umgestaltung des Museumshafens.

Als eine der größten Straßensanierungsmaßnahmen in der Fleischervorstadt wurde der letzte Bauabschnitt der Umgestaltung der Wiesenstraße zwischen der Langen Reihe und Gützkower Straße am 06.06.2014 für den Verkehr freigegeben. Die Gesamtkosten betrugen rund 2.049.000 EUR. Bund und Land unterstützten die Baumaßnahme mit insgesamt 1.347.000 EUR Städtebaufördermitteln. Die Umgestaltung des Busbahnhofes Greifswald-Süd im Stadtteil „Schönwalde I“ zu einem modernen Knotenpunkt für den Öffentlichen Personennahverkehr begann ab 10.06.2014. Es wird ein großer barrierefreier Bussteig mit neuen Wartehallen errichtet. Dieser wird analog zum ZOB am Bahnhof mit einem dynamischen Fahrgastinformationssystem ausgestattet. Ergänzend gibt es Wartebereiche für weitere Busse. Darüber hinaus werden die Fahrbahn und Gehwege erneuert. Hinzu kommen zahlreiche Fahrradbügel, neue Leuchten, Bänke und Papierkörbe. Für Taxen wird wieder eine eigene Wartezone eingerichtet. Auch die Grünfläche zur Heinrich-HertzStraße wird neu angelegt.

„Am Busbahnhof wird ein barrierefreier Bussteig mit neuen Wartehallen errichtet.“

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Ab dem 10.06.2014 begannen auch die Bauarbeiten im so genannten Westend in der Langen Straße zwischen Kapaunenstraße und dem Kreisel in der Bahnhofstraße. Der erste fertige Abschnitt wurde am 03.12.2014 übergeben. Zwischen der Hirtenstraße und

der Wollweberstraße wurden die Straßenoberfläche und Gehwege erneuert, Bäume gepflanzt sowie Fahrradbügel und Parktaschen errichtet. Das ehemalige Fettentor wurde mit einer Pflasterreihe in der Fahrbahn nachgezeichnet. Die Gesamtkosten liegen bei 1,64 Mio. EUR, davon werden 1,2 Mio. EUR über Städtebaufördermittel finanziert. Darüber hinaus wurden innerhalb des Stadtgebietes mehrere Geh- und Radwege instand gesetzt. Dazu gehörten der Abschnitt entlang des Karl-Liebknecht-Rings zwischen Anklamer Straße und Pappelallee sowie der Gehweg in der Makarenkostraße

vom Karl-Liebknecht-Ring bis zu den Schulen. Entlang der Klosterruine in Eldena wurde ein neuer Gehweg (mit Freigabe für den Radverkehr) gebaut. Auch der Treidelpfad entlang des Rycks wurde auf einer Länge von rund 2.800 Metern saniert. Die Gesamtkosten betrugen rund 70.000 EUR.

Mitte Dezember 2014 trat ein neuer Busfahrplan des ÖPNV in Kraft. Wichtigste Änderung ist eine bessere Erschließung der Innenstadt mit dem zentralen Verwaltungsstandort am Markt durch die Führung der Buslinie 3 über den Marktplatz; die Haltestelle ist in der südlichen Bachstraße eingerichtet.

Der erste Bauabschnitt zur Umgestaltung des Greifswalder Museumshafens, eine neue Uferbefestigung auf der Nordseite des Rycks und die Neugestaltung des westlichen Platzbereiches wurden im Juli 2014 fertiggestellt. Im September begannen die Bauarbeiten rund um den Platz „Am Fangenturm“. Er wird auf einer Fläche von knapp 4.000 m² mit Naturstein- und Betonsteinpflaster wiederhergerichtet. Die Umgestaltung des Greifswalder Museumshafens gehört zu den wichtigen Bauvorhaben innerhalb der Euroregion Pomerania. Gemeinsam mit der polnischen Gemeinde Police wurden Fördermittel über das EU-Programm INTERREG IV A eingeworben. Die Gesamtkosten für die beiden Bauprojekte in Greifswald und Trzebiez betragen etwa 5,2 Mio. EUR. Davon wurden rund 4 Mio. EUR über das EU-Programm finanziert.

Die Umgestaltung der historischen Wallanlagen wurde am 17.12.2014 erfolgreich abgeschlossen. Seit August 2013 wurde der rund zwei Kilometer lange grüne Gürtel rund um die Innenstadt saniert. Nachdem der Münterund Goethegrund bereits im Sommer 2014 übergeben wurden, konnte auch der Abschnitt zwischen Rubenowstraße und Steinbeckerstraße einschließlich der Credneranlagen sowie der Schießwall übergeben werden. Die Gesamtkosten betrugen insgesamt 6,1 Mio. EUR, davon stellte das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern 4,3 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Die Wallanlagen sind nun wieder in ihrer historischen Struktur erkennbar, und die Attraktivität der Innenstadt hat erheblich gewonnen.

Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald und der Museumshafen Greifswald e. V. wollen weiter eng zusammenarbeiten. Der Vorsitzende des Vereins, Dr. Volker Pesch, Oberbürgermeister Dr. Arthur König sowie der 1. Stellvertreter, Jörg Hochheim, unterzeich-

neten am 19.12.2014 eine neue Vereinbarung für die folgenden 25 Jahre. Diese regelt die Nutzung, Dienstleistungen und Entgelte im Bereich des alten Stadthafens. Gemeinsam soll der Museumshafen als attraktiver und öffentlicher Anziehungspunkt inmitten der Stadt bewahrt und weiterentwickelt werden.

„Die Umgestaltung der historischen Wallanlagen wurde erfolgreich abgeschlossen.“

Bei der umfassenden Sanierung der Gützkower Straße konnte der erste Bauabschnitt zwischen Bahnhof- und Wiesenstraße bis auf die Asphaltdeckschicht am 19.12.2014 für Anlieger freigegeben werden. Die Gützkower Straße wird bis zum Ende des Jahres 2015 analog zur Wiesenstraße vollständig umgestaltet. Das betrifft die Straße inklusive der Gehwege, Pkw-Stellplätze und die Randgestaltung mit Bäumen und Beleuchtung. Die Sanierung orientiert sich am historischen Umfeld der Fleischervorstadt. Auch Versorgungsleitungen werden erneuert. Die Gesamtkosten liegen bei rund 3,6 Mio. EUR, davon werden rund 2,4 Mio. über Städtebaufördermittel finanziert. Mit der „Revitalisierung des Industrie- und Gewerbegebietes Herrenhufen“ wird für die ehemalige Industriebrache eine städtebaulich geordnete Neuansiedlung von Gewerbe und Industrie vorbereitet. Die Standortgegebenheiten bieten gute Voraussetzungen und umfangreiche Flächenpotentiale für entsprechende Ansiedlungen. Die Gesamtbaumaßnahme wurde im Sommer 2011 begonnen

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und soll im Sommer 2015 fertiggestellt sein. Die vorhandenen Flächenbefestigungen und Bebauungen wurden abgebrochen, und es wurde eine Schadstoff- und Altlastsanierung durchgeführt. Bestandteil der Neuerschließung des Gebietes ist die Neuverlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen, die Herstellung neuer Verkehrsanlagen (Fahrbahnen, Gehwege, Parkflächen, Straßenbeleuchtung), die Öffnung des Grabens 25 und die Herstellung von zwei Regenrückhaltebecken. Dies umfasst ein finanzielles Gesamtvolumen von rd. 9 Mio. EUR und wird mit 80 % aus Mitteln des EFRE in Verbindung mit Mitteln des Landes MV gefördert. Als Teil des Großprojektes „Regenwassersammler Süd“ wurde im Jahr 2014 der Straßendurchlass Loitzer Landstraße Am Graben 24 auf zwei Meter Durchmesser vergrößert. Im Dezember 2014 wurde mit dem Dammbau zur Vorbereitung des „Regenwasserrückhaltebeckens Brandteichgraben“ nahe der Loitzer Landstraße begonnen. Die Arbeiten zur Umgestaltung der Brandteichgraben-Niederung werden voraussichtlich bis Ende 2015 andauern und ca. 800.000 EUR kosten.

Freizeit /Aktionen/Sondermärkte Ob Oster- und Blumenmarkt, Frühlingskirmes, Töpfermarkt, Kunst- und Handwerkermarkt, Erntedankmarkt oder Weihnachtsmarkt, alle im Stadtzentrum durchgeführten Märkte bereicherten das Freizeitangebot für Greifswalder und Gäste. Im Jahr 2014 wurden zahlreiche Sondermärkte veranstaltet. Zum ersten Mal fanden „Greifswalder Hansetage“ vom 01.05. bis 04.05.2014 auf dem Historischen Marktplatz statt. Der Verein „Greifswalder Innenstadt“ e. V. bot gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Bundesprojekt Perspektive 50+, dem Festival „Nordischer Klang“ sowie dem Präventionsverein und der Universitäts- und Hansestadt Greifswald ein

„Zum ersten Mal fanden ‚Greifswalder Hansetage‘ auf dem Historischen Marktplatz statt.“

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abwechslungsreiches Programm. Schwerpunkt dieser mehrtägigen Veranstaltung waren das Job-Shopping auf dem historischen Marktplatz mit 45 Unternehmen, der Präventionstag mit dem Konzert der Greifswalderin Isabell Schmidt sowie die Eröffnungsveranstaltung des Nordischen Klangs. Am letzten Juni-Wochenende 2014 wurde erstmals auf dem Gelände der Klosterruine Eldena zu einem Klostermarkt mit zahlreichen Ständen in der sanierten Klosterscheune eingeladen. Dort sowie in der

Parkanlage des ehemaligen Klosters Hilda standen in klösterlich-mittelalterlichem Ambiente Handwerk und regionale Produkte im Mittelpunkt des Markttreibens. Wie bei traditionellen Bauern-, Kunst- und Handwerkermärkten wurden alte Gewerke als Schauhandwerk vorgeführt. Vom 18.07. bis zum 20.07.2014 besuchten ca. 50.000 Gäste das Fischerfest Gaffelrigg im Fischerdörfchen Wieck. Das Fest hat seine Wurzeln im Jahre 1908, als der Akademische Seglerverein Greifswalds mit seinen schnittigen Yachten die Wiecker Fischer auf ihren Zeesbooten zum Wettkampf herausforderte. Neben der traditionellen Gaffelrigg gehörten wiederum das Kutter-

Bei strahlendem Sonnenschein: Oster- und Blumenmarkt 2014.

segeln, Ryckhangeln, Boddenschwimmen ab Ludwigsburg sowie das Kinderboddenschwimmen an der Südmole zum sportlichen Angebot des Festes. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Vereins Greifswalder Innenstadt e. V. und des Erntedankmarktes am 03.10.2014 hatten die Händler und Gewerbetreibenden der Innenstadt ihre Geschäfte geöffnet und luden Besucher zu einem Einkaufsbummel mit buntem Rahmenprogramm ein. Auf dem traditionellen Erntedankmarkt boten über 70 Händler ihre Produkte an und stimmten auf den Herbst ein.

ihre Angehörigen Wissenswertes und Nützliches über das Studentenleben, die Stadt und ihre Einrichtungen. Der Greifswalder Weihnachtsmarkt im Zentrum der Stadt trug auch im Jahr 2014 dazu bei, Freuden im Advent vom 28.11. bis 21.12.2014 zu verbreiten. Vier Wochen lang luden rund 60 Markthändler, Gastronomen und Schausteller mit Kinderfahrgeschäften und Kunsthandwerker zum Staunen, Genießen und Kaufen ein.

Immer etwas Besonderes ist der Dommarkt im Oktober, der traditionell zur feierlichen Immatrikulation der neuen Studenten veranstaltet wurde. Hier erfuhren die Erstsemester und

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6.7 Umwelt und Klimaschutz Mit dem Engagement auf dem Gebiet des lokalen Klimaschutzes nimmt die Stadt eine bundesweite Vorreiterrolle ein. (Aus dem Leitbild)

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Unter dem Motto „BEWEG WAS!“ fand der 6. Greifswalder Klima-Aktionstag und das 11. Stadtteilfest der Fleischervorstadt am 10.05.2014 auf dem Gelände der KarlKrull-Grundschule statt. Dazu luden das Klimaschutzbündnis Greifswald 2020, das Quartiersbüro Fleischervorstadt und die Karl-Krull-Schule alle Greifswalder zum Fei-

Parkraumbewirtschaftung sowie einem guten ÖPNV-, Bike- und Carsharing-Angebot – hat die Stadt Greifswald mit Blick auf die Lärmminderung im Straßenverkehr schon einiges erreicht. Trotzdem wurde die Lärmbelastung in einigen Hauptverkehrsstraßen unserer Stadt von Experten als erheblich bis gesundheitsgefährdend eingeschätzt. Aus diesen Gründen wurde im Juli 2014 mit der Erarbeitung eines Lärmaktionsplanes begonnen. Teilweise werden die gleichen Ziele wie beim Klimaschutz verfolgt, wie Vermeidung von motorisierter Mobilität durch den Umstieg auf umweltschonende Alternativen, Förderung des Umweltverbundes, Verlangsamung und Verstetigung des motorisierten Individualverkehrs.

Intakte Umwelt: Blick über die Dänische Wiek

ern, Nachdenken und Mitmachen ein. Unterstützt wurden die Veranstalter von vielen Vereinen und Künstlern. Bei den gut 500 Gästen kamen insbesondere die Mitmachaktionen zum Nistkasten- und Blumenkistenbau, der Fahrradreparaturservice und die Auktion des Fundbüros gut an. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag bei dem Thema Wieder- und Weiternutzung gebrauchter Materialien. Fast 400 gebrauchte und durch den Umzug der Verwaltung in das Stadthaus nicht mehr benötigte Aktenordner fanden freudige Abnehmer. Aus älteren Ordnern wurden Puppenstuben und Bumerangs gebaut. Bei Testfahrten mit elektrischen Rollern, Segways und sogar Einrädern konnten die Besucher auf dem Sportplatz der Schule ihr Können testen. Eine Vielzahl an Informationsmöglichkeiten zum Energieverbrauch, Heizung und Mobilität wurden angeboten und das im April gestartete Carsharing-Angebot vorgestellt.

„Die Stadt Greifswald hat mit Blick auf die Lärmminderung im Straßenverkehr schon einiges erreicht.“

Als Stadt der kurzen Wege – mit einem der höchsten Radverkehrsanteile in ganz Deutschland, einer Vielzahl von Fahrradwegen, Radschutzstreifen, Tempo-30-Zonen, einem Parkleitsystem, einer umfangreichen

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Die Greifswalder Bevölkerung hatte in zwei öffentlichen Veranstaltungen am 10.07. und 10.09.2014 Gelegenheit, Ideen, Anregungen und Vorschläge zum Lärmaktionsplan einzubringen. Die Lärmkarten sämtlicher Straßen waren im Geoportal der Stadt einsehbar. Mit dem Lärmaktionsplan soll die Gesundheit der Einwohner geschützt und zugleich die Lebensqualität in der Stadt erhöht werden. Es wird zum einen angestrebt, den KfzVerkehr langsamer und stetiger fließen zu lassen. Zum anderen sollen umweltfreundliche Alternativen (Fahrrad, Fußgänger, Bus und Bahn) ausgebaut werden. Nachdem die Greifswalder Bürgerschaft am 18.12.2014 den Lärmaktionsplan beschlossen hat, werden die Maßnahmen in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln umgesetzt. Die Greifswalder Bürgerschaft hat sich am 15.09.2014 im Zuge der Neuvergabe der Strombeschaffung für die kommunalen Liegenschaften und Straßenbeleuchtung für ein lokal erzeugtes KWK-Stromprodukt auf Erdgasbasis entschieden. Diese Art der Stromerzeugung gilt als besonders ressourceneffizient und führt zu vergleichsweise geringen CO²-Emissionen. Um die lokalen Klimaschutzbemühungen und die regionalen Wertschöpfungen noch weiter zu stärken, sieht der Bürgerschaftsbeschluss vor, zukünftig auf Strom aus erneuerbaren

Einladungskarte für die öffentlichen Veranstaltungen im Juli und September 2014.

Energien umzusteigen, sobald die Stadtwerke Greifswald diesen mit eigene Anlagen in der Region erzeugen können

daher seit Jahren nur noch LED-Leuchtmittel Verwendung. Dadurch wird der städtische Haushalt langfristig entlastet.

Um Gebäudeeigentümer umfassend über das Thema energetische Sanierung zu informieren, hat die Allianz für Gebäude-EnergieEffizienz gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien und der Privatwirtschaft die Sanierungskampagne DIE HAUSWENDE ins Leben gerufen. Dazu organisierte das Klimaschutzbündnis Greifswald 2020 am 09.12.2014 eine öffentliche Informationsveranstaltung im Greifswalder Rathaus. Diese deutschlandweite Kampagne stellt das energieeffiziente Haus als System aus Heizung, Dämmung, Fenstern und erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt.

Nachdem die Stadtverwaltung entsprechend einem Bürgerschaftsbeschluss im Jahr 2013 den Umstieg von Frischfaser- auf Recyclingpapier bei der Papierbeschaffung und -nutzung begonnen hat, war 2014 das erste Jahr der vollständigen Umsetzung. Inzwischen werden rund 95 % aller Dokumente in der Stadtverwaltung auf Recyclingpapier gedruckt oder kopiert. Im Sinne des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung konnten damit im Vorjahr gegenüber dem Jahr 2012 insgesamt 24,6 Tonnen Holz, 355.078 Liter Wasser, 63.331 kWh Strom sowie 5,2 Tonnen CO2 beim Herstellungsprozess eingespart werden. Unter Ansatz des letztjährigen Papierverbrauchs und auf der Basis der aktuellen Beschaffungskonditionen konnten damit im Vorjahr zudem 855 EUR eingespart werden.

Im Zuge der mit EU-Mitteln geförderten Sanierung und Umgestaltung der Greifswalder Wallanlagen wurden veraltete Beleuchtungsanlagen durch moderne und effiziente LEDLeuchten ersetzt und ergänzt. Ihre Vorteile liegen im äußerst geringen Strombedarf, einer hohen Lichtqualität und gezielten Lichtführung sowie in der langen Lebensdauer und dem geringen Wachstumsbedarf. Bei den kommunalen Straßenneubauprojekten finden

„Veraltete Beleuchtungsanlagen wurden durch moderne und effiziente LED-Leuchten ersetzt und ergänzt.“

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J. Hartleib 2/2015 Institut f. Geogr. & Geol. Universität Greifswald

UNIVERSITÄTS- UND HANSESTADT GREIFSWALD

100 km

6.8 Regionales Zentrum und Vernetzung Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist das Zentrum der Region Vorpommern. Eine weltoffene Stadt, in der Vielfalt gelebt wird. (Aus dem Leitbild)

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Stadthaus Der Neubau des Stadthauses wurde am 30.04.2014 im Beisein von Innenminister Lorenz Caffier und Wirtschaftsminister Harry Glawe feierlich übergeben. In das ehemals Kaiserliche Postamt von 1895 und die drei Neubauten zogen 230 Mitarbeiter der

Kommunalgemeinschaft Pomerania e.  V. Greifswald konnte in den zurückliegenden Jahren im Rahmen der INTERREG-Programme eine Vielzahl deutsch-polnischer Projekte initiieren und umsetzen. Hierzu gehören auch umfangreiche kommunale Investitionen – beispielsweise im Museumshafen – die aus eigener Kraft so nicht realisierbar gewesen wären. Eine im September erschienene Broschüre zeigt, wie viele Projektträger aus der Universitäts- und Hansestadt Greifswald die Fördermöglichkeiten von 2007 bis 2013 in Anspruch nehmen konnten. Greifswald ist Gründungsmitglied der Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e. V. seit 1992.

Architekt Arndt Kerber und Dr. Arthur König

Stadtverwaltung ein. Mit dem Umzug gab die Stadt ihre Verwaltungsstandorte in der Spiegelsdorfer und Gustebiner Wende, am Gorzberg, im Mendelejewweg und in der Baderstraße auf. Die Gesamtkosten für das Vorhaben betrugen 12,5 Mio. EUR. Am 02.05.2014 lud die Stadtverwaltung zum „Tag der offenen Tür“ ein. Sitz der Kreisverwaltung Landrätin Dr. Barbara Syrbe weihte am 31.01.2014 den neuen Sitz der Verwaltung des Landkreises Vorpommern-Greifswald in der Kreisstadt Greifswald ein. Dafür wurde ein Gebäude des BiG-Bildungszentrums in der Feldstraße für rund 2,6 Mio. EUR umgebaut.

Neues Corporate Design Mit einer neuen optischen Visitenkarte machte die Universitäts- und Hansestadt Greifswald ab Dezember 2014 auf sich aufmerksam. Das einheitliche Erscheinungsbild unterstreicht die Identität der Stadt und sorgt für Wiedererkennbarkeit im In- und Ausland. Mit dem neuen Corporate Design will sich Greifswald als selbstbewusste, moderne und aufgeschlossene Stadt präsentieren, die zugleich ihren hansischen Traditionen gerecht wird.

„Das einheitliche Erscheinungsbild unterstreicht die Identität der Stadt.“

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Tourismus Bei den gewerblichen Beherbergungsbetrieben, die über mindestens 10 Schlafgelegenheiten verfügen, waren im Zeitraum von Januar bis Dezember 2014 insgesamt 195.429 Übernachtungen und 84.715 Gästeankünfte zu verzeichnen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 2,3 Tage. Die Universitäts- und Hansestadt ist seit 31.03.2014 mit einer eigenen mobilen Greifswald-App präsent. Bisher konnte man die Stadt innerhalb des Verbundes der Ostsee-App finden, nun hat sich Greifswald ausgegliedert. Insgesamt 17 Rubriken informieren unter anderem über Sehenswertes, Kultur, Gastronomie, Übernachtungen, Shopping, Erleben oder auch die Universität. Der Reiseführer der Europäischen Route der Backsteingotik für die Saison 2014/2015 erschien im Juni 2014. In der 4. aktualisierten Auflage werden die 39 Mitgliedsstädte und -regionen entlang der Route vorgestellt, angefangen von ihren backsteingotischen Sehenswürdigkeiten bis hin zu kulturtouristischen Angeboten. Einen Überblick über Sehens- und Erlebenswertes in Greifswald bietet die neue Broschüre „Greifswald für die Hosentasche“, die im Juli 2014 herausgegeben wurde.

Idyllisch gelegen: Der neue Campingplatz an der Dänischen Wiek

Direkt an der Dänischen Wiek, am CasparDavid-Friedrich-Bildweg und östlichen Stadtrand der Hansestadt Greifswald, wurde ein idyllisch gelegener, familiär geführter Campingplatz als erster Bauabschnitt errichtet und zum Fischerfest Gaffelrigg im Juli 2014 in Betrieb genommen. Um das stadteigene Segelschulschiff „Greif“ entsprechend den Wünschen der Bürgerschaft und Verwaltung als Botschafterin der Universitäts- und Hansestadt Greifswald auch perspektivisch zu erhalten, wurde durch die Verwaltung im Zusammenwirken mit der Bürgerschaft im März 2014 die Zukunftswerkstatt GREIF initiiert. In deren Rahmen haben sich in den vergangenen 10 Monaten eine Vielzahl von Mitarbeitern der Verwaltung, Angehörige der Mannschaft, Bürger und Mitglieder des Fördervereins Rahsegler GREIF e. V. mit ihren Ideen zum Erhalt und Weiterbetrieb der „Greif“ und des Eigenbetriebes See- und

Tauchsportzentrum (STZ) einschließlich des „Schipp in“ eingebracht. Es wurden umfangreiche Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen angestellt, die auf Umsetzbarkeit geprüft werden. Ziel soll es dabei sein, den Zuschussbedarf der „Greif“ deutlich zu reduzieren und den weiteren Betrieb des Schiffes durch die Stadt zu gewährleisten. Dieser Prozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Neben der intensiven und tiefgründigen fachlichen Erörterung der Ergebnisse der vielen Arbeitsgruppen im Rahmen der Zukunftswerkstatt, möchten die Fraktionen der Bürgerschaft im Zusammenspiel mit anderen Beteiligten weitere Ideen entwickeln und in ein von einem möglichst breiten Bündnis getragenen Konzept für den künftigen Betrieb des STZ einbringen.

„Ziel soll es dabei sein, den weiteren Betrieb des Schiffes durch die Stadt zu gewährleisten.“

Internationales Aus der norwegischen Partnerstadt Hamar weilte vom 17.02. bis 19.02.2014 eine Delegation in Greifswald. Sie besuchte Einrichtungen, mit denen Hamar seit langem zusammenarbeitet und führte Gespräche über neue Projekte, u. a. mit dem Verein Nordischer Klang e. V. und dem Kulturamt. Der Hamarer Koordinator für internationale Kontakte, Tore Nilsen, war auf Abschiedstour in Greifswald. Für sein langjähriges Engagement ehrte ihn die Stadt mit einem Eintrag ins Ehrenbuch. Tore Nilsen

Bericht der Verwaltung zur städtischen Entwicklung 2014 | 63

übergab seine Funktion an seinen Nachfolger Miguel da Luz. Der Leiter der Hamarer Wirtschaftsabteilung informierte sich über die wirtschaftliche Entwicklung Greifswalds und lernte das BioTechnikum und die Arbeit des Technologiezentrums Vorpommern kennen. Eine Greifswalder Delegation mit Wissenschaftlern der Universitätsmedizin war unter Leitung von Oberbürgermeister Dr. Arthur König vom 24.02. bis 28.02.2014 in Pomerode und Blumenau im Bundesstaat Santa Catarina in Brasilien zu Gast. Am 26.02.2014 wurde ein neues Untersuchungszentrum im Rahmen des Projektes „SHIPBrasilien“ an der Universität Blumenau feierlich eingeweiht und damit das Vorhaben begonnen. Etwa 1.800 Brasilianer sollen nach Greifswalder Vorbild der Study of Health in Pomerania untersucht werden. Zeitgleich zur ersten internationalen Gesundheitsstudie startete die vierte Untersuchungsreihe der SHIP-Studie in Greifswald. Pomerode und Greifswald verbindet seit 2001 eine enge freundschaftliche Beziehung.

„Pomerode und Greifswald verbindet eine enge freundschaftliche Beziehung.“

Zur traditionellen Maiwoche in Osnabrück lud die Stadt alle Partnerstädte vom 09.05. bis 10.05.2014 ein. Aus Greifswald folgten Oberbürgermeister Dr. Arthur König, Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow sowie der stellvertretende Bürgermeister Ulf Dembski der Einladung. Die Gäste wurden vom im Herbst 2013 neu gewählten Osnabrücker Oberbürgermeister, Wolfgang Griesert, empfangen. Vom 15.05. bis 17.05.2014 lud die schwedische Partnerstadt Lund ihre Partnerstädte zu den 3. Internationalen Tagen ein. Lund präsentierte sich als innovative Stadt mit einem neuen gläsernen Verwaltungsgebäude, dem Ideon Gateway, Unternehmensentwicklungen der kreativen Industrie sowie dem Wissenschaftsdorf Scandinavia, das derzeit von der Stadt Lund, der dortigen Universität und der Region Skáne gemeinsam errichtet wird. Die Hansestadt Lübeck lud vom 22.05. bis 25.05.2014 zum 34. Internationalen Hansetag ein. Greifswald präsentierte sich ge-

Universitäts- und Hansestadt Greifswald | 64

meinsam mit den Hansestädten Wismar, Rostock, Stralsund, Demmin und Anklam in einem eigenständigen Mecklenburg-Vorpommern-Dorf. Das viertägige Großereignis besuchten ca. 500.000 Menschen, zudem präsentierten sich 1.500 Delegierte aus 130 Städten. Vom 16.6. bis 19.6.2014 reisten Vertreter der Stadtverwaltung in die norwegische Partnerstadt Greifswalds, um den Ausbau der weiteren städtepartnerschaftlichen Zusammenarbeit zu eruieren. Dabei hatten sie auch Gelegenheit, der feierlichen Eröffnung von Hamars berühmten Flagstad-Festival in der Klosterruine Hamar beizuwohnen. Nachdem 30 Schüler des Friedrich-LudwigJahn-Gymnasiums im Frühjahr 2014 in Newport News zu Gast waren, weilten im Juni zehn Jugendliche der Menchville Highschool zum Gegenbesuch in Greifswald. Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium pflegt seit 2003 Schulpartnerschaften mit den USA. Anlässlich der Kulturnacht im schwedischen Lund am 20.09.2014 reisten Schüler und Lehrer der Musikschule Greifswald in die Partnerstadt und begeisterten mit einem gemeinsamen Konzert das Lunder Publikum. Nachdem im Mai das Jugendorchester der Kulturschule Lund gemeinsam mit dem Kammerorchester der Musikschule Greifswald beim Festival „Nordischer Klang“ aufspielten, konnten jetzt beide Orchester diese neue musikalische Freundschaft beim Gegenbesuch auffrischen. Zusätzlich mit dabei war die Musikschul-Swing Band „Jasper“. Die Greifswalder Delegation wurde von Bürgermeister Lennard Prytz im Rathaus begrüßt. Anschließend begeisterte die Band „Jasper“ mit Swing, Funk, Pop und Soul das Publikum eine Stunde lang am

Clemenstorget. Auch das Orchesterkonzert in der gut besuchten Aula der Kulturschule war ein voller Erfolg. Mit eigenen und gemeinsam gespielten Werken konnten die Kinder und Jugendlichen überzeugen. Das Theater Vorpommern und die Stettiner Oper luden erneut zu einem gemeinsamen Konzert ein. Zur Eröffnung der neuen Spielzeit wurde am 20.09.2014 in Stettin die „Alpensinfonie op. 64“ von Richard Strauß aufgeführt. Dazu wurde eine Bürgerreise in die polnische Partnerstadt angeboten. „Gemeinsamkeiten finden, Unterschiede feiern“ so lautete das Motto der diesjährigen bundesweiten Interkulturellen Woche, die vom 22.09. bis 03.10.2014 auch in Greifswald stattfand. Das Netzwerk Migration Greifswald organisierte gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern ein vielfältiges Programm aus Filmen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Ausstellung, Sport & Spiel sowie einem Tag der offenen Moschee. Vom 28.09. bis 05.10.2014 besuchte eine Delegation aus Verwaltung, Bürgerschaft und privat reisenden Mitgliedern des Nordamerikafreunde e. V. die US-amerikanische Partnerstadt Newport News in Virginia. Zahlreiche Treffen und Erfahrungsaustausche standen auf dem Programm, wie zum Beispiel Treffen mit Wirtschaftsvertretern, Firmenvorständen, ein Besuch der Menchville High School (Partnerschaft mit dem F.-L.-Jahn-Gymnasium Greifswald) und der Peninsula Catholic High School, eine Diskussionsrunde mit Studenten der Christopher Newport University (CNU) über mögliche Austauschprogramme oder der Besuch der weltgrößten NATO-Marinebasis (Norfolk Naval Base). Im Beisein des Marschalls der Wojewodschaft Westpommern, Olgierd Geblewicz, und des Oberbürgermeister Dr. Arthur König wurde am 17.10.2014 in Stettin ein Kooperationsvertag unterzeichnet, der die künftige Zusammenarbeit des Stettiner Nationalmuseums und des Pommerschen Landesmuseums regelt. Bereits in den letzten Jahren stimmten sich beide Museen fachlich und inhaltlich bei der weiteren Gestaltung von Ausstellungsprojekten ab. Mit Dr. Rafal Makala, Abteilungsleiter im Stettiner Nationalmuseum, arbeitet zudem ein polnischer Vertreter im wissenschaftlichen Beirat des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald mit. Auf der Basis dieses Kooperations-

vertrages sollen in den nächsten Jahren attraktive und sich ergänzende Ausstellungsmodule zur pommerschen Geschichte entstehen. Eine Greifswalder Wirtschaftsdelegation reiste vom 02.11. bis 08.11.2014 in die chinesische Stadt Benxi. Die Millionenmetropole bekundete im Jahr 2014 Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit der Universitäts- und

Hansestadt Greifswald. Benxi in der nordostchinesischen Provinz Liaoning will sich als Medizinstadt etablieren. Mit 5 Universitäten, 3 davon im Bereich Medizin, 85 biopharmazeutischen Unternehmen und 38 biopharmazeutischen Forschungsinstituten weist die chinesische Stadt ein enormes Wachstumspotential auf und ist daher an weiteren Kooperationen interessiert. Seit einigen Jahren bestehen bereits enge Kontakte mit der Ingenieurplanung-Ost GmbH, die den Kontakt initiierten. Für die Chinesen ist Greifswald vor allem als Wissenschafts- und Forschungsstandort sowie als attraktiver Standort der Gesundheitswirtschaft interessant. Anlässlich des polnischen Unabhängigkeitstages reiste eine Delegation unter Leitung des 2. Stellvertreters des Oberbürgermeisters, Ulf Dembski, vom 10.11. bis 11.11.2014 in Greifswalds polnische Partnerstadt Goleniow und nahm am städtischen Lauf sowie am feierlichen Gottesdienst teil. Seit vielen Jahren ist es eine schöne Tradition, dass die schwedische Partnerstadt Lund ihre Lichterkönigin nach Greifswald schickt. Die LuciaSängerinnen waren am 05.12. und 06.12.2014 in Greifswalder Einrichtungen zu Gast, um den Menschen in der dunklen Jahreszeit Helligkeit und Freude zu bringen.

„Es ist eine schöne Tradition, dass die schwedische Partnerstadt Lund ihre Lichterkönigin nach Greifswald schickt.“

Bericht der Verwaltung zur städtischen Entwicklung 2014 | 65

Universitäts- und Hansestadt Greifswald | 66

7. Anlage: Stadtentwicklung in Zahlen

Bericht der Verwaltung zur städtischen Entwicklung 2014 | 67

Statistische Informationen zur Verwaltungsarbeit in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald (Jahreszahlen, vorläufige Ergebnisse)

Merkmal

2014

2013

2012

Wohnberechtigte Bevölkerung (Haupt- und Nebenwohnung)

59 023

59 483

60 358

Bevölkerung mit Hauptwohnung insgesamt davon männlich weiblich darunter Ausländer1) männlich weiblich

55 137 26 401 28 736 2 397 1 314 1 083

55 050 26 273 28 777 2 152 1 165 987

54 402 25 965 28 437 1 849 980 869

Bevölkerung mit Nebenwohnung insgesamt davon männlich weiblich darunter Ausländer1) männlich weiblich

3 886 1 883 2 003 34 17 17

4 433 2 110 2 323 35 12 23

5 956 2 781 3 175 45 21 24

Ausländer und Asylbewerber insgesamt2) davon Ausländer mit Aufenthaltserlaubnis Ausländer mit Niederlassungserlaubnis darunter mit Fiktionsbescheinigung (§ 81 AufenthG3)) Ausländer aus EU/EWR-Staaten Asylbewerber mit Aufenthaltsgestattung Ausländer mit Duldung Ausländer im Antragsverfahren

2 549 968 307 . 958 174 65 77

2 135 703 276 148 775 82 36 263

. . . . . . . .

Lebendgeborene insgesamt davon männlich weiblich

531 266 265

549 273 276

525 274 251

Gestorbene insgesamt davon männlich weiblich

565 258 307

574 276 298

515 228 287

Zuzüge insgesamt davon männlich weiblich

4 269 2 100 2 169

4 304 2 091 2 213

3 643 1 816 1 827

Fortzüge insgesamt davon männlich weiblich

4 148 1 980 2 168

3 631 1 780 1 851

3 839 1 873 1 966

235

229

r 253

Feststellung der deutschen Staatsangehörigkeit und Einbürgerungen

48

48

14

Abschiebung von Ausländern2)

13

7

.

- 34 + 121 + 87

- 25 + 673 + 648

+ 10 - 196 - 186

BEVÖLKERUNG BEVÖLKERUNGSSTAND

BEVÖLKERUNGSBEWEGUNG

Eheschließungen

BEVÖLKERUNGSBILANZ

Lebendgeborenen- (+) bzw. Gestorbenenüberschuss (-) Überschuss der Zu- (+) bzw. Fortzüge (-) Bevölkerungszu- (+) bzw. Bevölkerungsabnahme (-)

1) Einwohnermelderegister (MESO) 2) Ausländerzentralregister (AZR) 3) Aufenthaltsgesetz - Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet vom 25.02.2008

Universitäts- und Hansestadt Greifswald | 68

2

Merkmal

2014

2013

2012

WIRTSCHAFT / ARBEITSMARKT GEWERBE

Anmeldungen Abmeldungen Bestand

363 402 3 132

356 418 3 171

374 360 3 233

3 371 1 908 1 464

3 486 1 966 1 520

3 425 1 896 1 454

11,7 13,2 10,3

12,2 13,7 10,7

12,1 13,3 10,8

26 245 20 048 13 954

r 25 340 r 19 588 r 13 651

24 163 19 116 13 087

12 273 6 094

r 11 676 r 5 937

11 076 6 029

-

40

20

4 660

4 635

1 833

Umgestaltung Eingangsbereich Greifswald-Information

-

-

20

Touristische Beschilderung

2

2

7,2

879

36,9

-

4 794 s 65 000 720 15 301

4 599 s 65 000 608 12 335

5 282 s 65 000 594 11 353

32 423 357 63 36 2

27 384 336 55 30 8

29 400 355 71 22 4

10

15

10

ARBEITSMARKT1)

Bestand an Arbeitslosen (Jahresdurchschnitt) davon

insgesamt Männer Frauen

Arbeitslosenquote in % (Jahresdurchschnitt)

(bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen)

davon

insgesamt Männer Frauen

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.) am

Arbeitsort Wohnort Arbeits- und Wohnort

Einpendler Auspendler VORHABEN ZUR WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG UND ENTWICKLUNG DES TOURISMUS (TEUR)

Förderung von Strukturentwicklungsmaßnahmen am Arbeitsmarkt durch das Land Revitalisierung Herrenhufen Nord

Hochbaumaßnahme Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie TOURISMUS2)

Vermittelte Übernachtungen Besucher der Greifswald-Information Stadtführungen Teilnehmer

BAU- UND WOHNUNGSWESEN / UMWELT BAUVORBEREITUNG

Bauvoranfragen Bauanträge3) Baugenehmigungen jeglicher Art insgesamt3) darunter Neubau von Einfamilienwohnhäusern Mehrfamilienwohnhäusern Wohn- und Geschäftshäusern Abbruchgenehmigungen4)

1) 2) 3) 4)

Quelle: Zentrale Statistikdatenbank der Bundesagentur für Arbeit und eigene Berechnungen Quelle: Fremdenverkehrsverein der Hansestadt Greifswald und Land e.V. einschließlich Bauvorhaben gemäß § 62 Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern einschließlich Anzeigen gemäß § 61 (3) LBauO M-V

Bericht der Verwaltung zur städtischen Entwicklung 2014 | 69

3

Merkmal

2014

2013

2012

BAU- UND WOHNUNGSWESEN / UMWELT (Fortsetzung) Städtebaulich-planungsrechtliche Stellungnahmen Bearbeitete Vorgänge insgesamt davon zu Bauvoranfragen/Bauanträgen zu allgemeinen städtebaulichen Anfragen zu bodenrechtlichen Fragen

639 409 57 173

602 337 59 206

668 403 67 198

Denkmalschutzrechtliche Genehmigungen Kaufanträge lt. § 24 Denkmalschutzgesetz Denkmalschutzrechtliche Stellungnahmen insgesamt davon zu Bauvoranfragen/Bauanträgen zu Abbruchanträgen Sonstige

94 20 402 57 2 343

62 28 458 32 3 423

39 18 543 31 512

Bearbeitung von Förderanträgen im Bereich Denkmalpflege Benachrichtigungen lt. Denkmalschutzgesetz (Gebäude) Denkmalpflegerische Betreuung von Einzelobjekten

12 9 625

14 15 564

9 15 560

39 6 970

53 13 770

391) 6 5051)

x

25

s 20

Innenstadt/Fleischervorstadt kassenwirksame Mittel abgerufene Finanzmittel

8 790,8 7 934,8

10 181,3 3 337,8

11 006,8 5 938,7

Soziale Stadt - Fleischervorstadt kassenwirksame Mittel abgerufene Finanzmittel

2 132,5 2 132,5

2 152,8 258,1

2 110,4 440,5

Schönwalde I kassenwirksame Mittel abgerufene Finanzmittel

367,0 356,8

417,6 1,5

228,5 204,1

Schönwalde II kassenwirksame Mittel abgerufene Finanzmittel

455,5 169,0

83,1 2,2

234,3 76,5

Soziale Stadt - Schönwalde II kassenwirksame Mittel abgerufene Finanzmittel

637,0 407,7

574,5 343,7

247,3 172,5

Ostseeviertel - Parkseite kassenwirksame Mittel abgerufene Finanzmittel

976,1 202,9

574,2 189,5

339,0 339,0

78

r 34

.

.

171

.

326 113/415 134 141

320 114/311 156 152

279 117/320 141 122

26 185

14 189

48 141

ÖFFENTL. UND BESCHRÄNKTE VERGABEN IM VOB BEREICH

Aufträge Aufträge (TEUR)

WOHNBAUFÖRDERUNG

Beratungen

STÄDTEBAUFÖRDERUNG (TEUR)

UMWELT

Wasserrechtliche Erlaubnisse, Genehmigungen, Entscheide und Stellungnahmen Verfügungen/Ordnungswidrigkeitsverfahren, Bescheide und Zustimmungen Naturschutzfachliche Stellungnahmen Baumfällgenehmigungen/gefällte Bäume Immissionsschutzrechtliche Stellungnahmen Behördliche Prüfungen, schalltechnische Messungen und Stellungnahmen

Bodenschutzrechtliche Stellungnahmen, Verfügungen u. Anordnungen

Interdisziplinäre Stellungnahmen zu Bauvorhaben und B-Plänen

1) einschließlich BauBeCon

Universitäts- und Hansestadt Greifswald | 70

4

Merkmal

2014

2013

2012

BAU- UND WOHNUNGSWESEN / UMWELT (Fortsetzung) VERKEHRS- UND GRÜNFLÄCHEN

Neubau (lfd. m)

Straßen Radwege Gehwege Brücken (Anzahl) Ausbau (lfd. m) Straßen Radwege Gehwege Brücken (Anzahl) Instandsetzung (lfd. m) Straßen Radwege Gehwege Brücken (Anzahl) Instandhaltung (lfd. m) Straßen Radwege Gehwege Brücken (Anzahl) Wohngebietserschließung (lfd. m) Straßen Rad- und Gehwege Parkplätze (m2) Unterhaltung von Grünanlagen (ha)

787 1 074 752 1 1 071 5 143 900 3 960 3 960 1 3 300 330 480 17 147,4

150 150 1 670 574 1 1 750 950 950 1 900 450 850 17 220 155 24 147,3

580 55 90 2 4 300 1 200 730 r 147,3

Schüler an kommunalen allgemein bildenden Schulen insgesamt davon Grundschule Regionale Schule Gymnasium Integrierte Gesamtschule ohne gymnasiale Oberstufe Allgemeine Förderschule2) Abendgymnasium

3 922 1 270 808 1 275 357 147 65

3 907 1 244 819 1 294 344 133 73

3 844 1 258 814 1 204 361 136 71

Schüler an allg. bild. Schulen in freier Trägerschaft insgesamt davon Grundschule mit Integrierter Gesamtschule3)

1 550 396

1 464 336

1 325 284

274 306 61 513

264 345 51 468

241 355 49 396

3 078 2 427 651

3 243 2 560 683

3 272 2 599 673

788 967

800 991

840 1 036

333 3 584 6 102

311 3 421 6 234

321 3 487 5 940

BILDUNG / KULTUR / JUGEND / SPORT SCHULEN1)

(Integrierte Gesamtschule ohne gymnasiale Oberstufe mit Grundschule)

Gymnasium mit Grundschule Waldorfschule Schule für Erziehungsschwierige Evangelisches Schulzentrum Martin-Schule

(Integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, Grundschule und Schule zur individuellen Lebensbewältigung)

Schüler an beruflichen Schulen insgesamt darunter öffentlicher Träger freier Träger Musikschule

Schüler Schülerbelegungen

Volkshochschule4)

Kurse und Einzelveranstaltungen Teilnehmer Geleistete Unterrichtsstunden

1) 2) 3) 4)

Quelle: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, Schulverzeichnis in Trägerschaft des Landkreises Vorpommern-Greifswald bis August 2012 Grundschule mit Orientierungsstufe ab 2013 inklusive Unterrichtsort Loitz

Bericht der Verwaltung zur städtischen Entwicklung 2014 | 71

5

Merkmal

2014

2013

2012

BILDUNG / KULTUR / JUGEND / SPORT (Fortsetzung) THEATER VORPOMMERN - HAUS GREIFSWALD -

Besucher

CINESTAR - DER FILMPALAST.1)

Besucher

Spielzeit 2013/14

78 193

Spielzeit 2012/13

64 717

132 014

136 826

141 376

36 463

38 132

34 265

165 376 470 991 232 634 249

170 444 489 499 245 488 259

174 046 460 097 230 498 304

27 215 611 11

34 240 659 7

34 160 646 8

605 3 200

778 4 598

763 4 405

3 844 688 1 725 1 431 186

3 771 667 1 684 1 420 189

3 557 629 1 581 1 347 r 186

1 624 s 3 400

304 s 3 500

363 rs 5 730

9 443

10 065

11 263

Nutzer kommunaler Sporthallen (Schul- und Vereinssport)

s 945 000

s 950 000

Nutzer kommunaler Sportplätze (Schul- und Vereinssport)

s 142 000

s 940 000 s 140 000

215 464 139 098 34 619 41 747

213 183 139 674 33 655 39 854

214 242 142 321 32 549 39 372

37 660

36 700

30 500

Meldepflichtige Neuerkrankungen insgesamt davon männlich weiblich

. . .

1 384 617 767

966 412 564

Betreute psychisch Kranke (Personen) Betreute Suchtkranke (Personen)

. .

425 138

335 97

POMMERSCHES LANDESMUSEUM2)

Besucher

STADTBIBLIOTHEK „HANS FALLADA“

Besucher Entleihungen insgesamt darunter Bücher und Zeitschriften Veranstaltungen

SOZIO-KULTURELLES ZENTRUM

Besucher Veranstaltungen Ausstellungen

STADTARCHIV

Benutzertage Benutzte Archivalien

JUGENDHILFE

Betreute Kinder in Kindertagesstätten insgesamt davon in Kinderkrippen in Kindergärten in Kinderhorten Betreute Kinder in Tagespflege Hilfen zur Erziehung3) Beratungen zu Unterhaltsansprüchen Veranstaltungen Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit4)

SPORT

Besucher des Freizeitbades insgesamt davon öffentliches Baden Schulschwimmen Vereinsschwimmen Besucher Strandbad Eldena5)

s 150 000

GESUNDHEITS- UND SOZIALWESEN GESUNDHEITSWESEN

1) 2) 3) 4) 5)

Quelle: CineStar - Der Filmpalast., Greifswald Quelle: Pommersches Landesmuseum, Greifswald gemäß §§ 27ff, 35a und 41 Kinder- und Jugendhilfegesetz (Achtes Buch Sozialgesetzbuch) nicht alle Träger haben gemeldet Quelle: Verein zur Förderung der Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung e.V., zahlende Besucher, Strandbad geöffnet 2012 - 2014: 15.05. - 15.09.

Universitäts- und Hansestadt Greifswald | 72

6

Merkmal

2014

2013

2012

GESUNDHEITS- UND SOZIALWESEN (Fortsetzung) RECHTSKREIS SGB II1)

Anzahl der Bedarfsgemeinschaften Personen in Bedarfsgemeinschaften Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften

. . .

4 107 6 973 1 773

4 102 6 968 1 736

. . .

. . .

498 144 354

. .

. .

1 070 .

. . . . .

. . . . .

. . 423 147 276

1 139 1 125 14

1 217 1 201 16

1 201 1 188 13

82 682 285

66 568 242

87 516 301

3 67 313 84 53 176

64 213 64 32 117

29 197 101 40 56

. . . . 1 271

. . . . 1 216

. . . . 1 263

Zwangsräumungen Einweisungen in das Obdachlosenheim

40 35

40 25

46 23

Veranstaltungen gemäß Versammlungsgesetz

54

32

26

169

172

181

Hilfe zum Lebensunterhalt (SGB XII, Kap. 1-3)2)

Sozialhilfeempfänger insgesamt (Personen in Zahlfällen) davon außerhalb von Einrichtungen in Einrichtungen3)

GRUNDSICHERUNG (SGB XII, Kap. 4)2)

Bewilligte Anträge darunter in Einrichtungen

HILFE NACH SGB XII, KAP. 5-92)

Sozialhilfeempfänger insgesamt darunter Eingliederungshilfe Hilfe zur Pflege zusammen davon ambulant stationär

WOHNGELD4)

Wohngeldempfänger (Haushalte) insgesamt davon Mietzuschuss Lastenzuschuss

ÖFFENTLICHE SICHERHEIT UND ORDNUNG FEUERWEHR

Brände Hilfeleistungen Fehlalarmierungen

VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ

Brandverhütungsschauen/Nachschauen Löschwasserschauen/Nachschauen Stellungnahmen gemäß § 20 BrSchG insgesamt davon im bauaufsichtlichen Verfahren bei Erteilung von Gewerbegenehmigungen sonstige Stellungnahmen

RETTUNGSDIENST

Bodenrettung Einsätze insgesamt darunter Krankentransporte Notfalleinsätze mit Notarzt Notfalleinsätze ohne Notarzt Luftrettung Einsätze

ORDNUNGSAUFGABEN

Ausstellung von Fischereischeinen 1) 2) 3) 4)

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistik-Service Nordost, Daten Stand Dezember ab dem 4.9.2011 Angaben zusammen für Stadt Greifswald, Amt Jarmen-Tutow und Amt Peenetal/Loitz ab 2012 inklusive Empfänger von Bekleidungshilfe bzw. eines Barbetrages nach § 27b SGB XII Daten Stand Dezember

Bericht der Verwaltung zur städtischen Entwicklung 2014 | 73

7

Merkmal

2014

2013

2012

ÖFFENTLICHE SICHERHEIT UND ORDNUNG (Fortsetzung) ORDNUNGSAUFGABEN

Fundsachen Fundtiere

202 56

170 148

193 152

60 25

53 24

59 20

38 913 31 693 5 666 1 539 15 475

32 382 24 791 7 025 1 749 42 524

33 627 24 776 8 437 1 463 58 356

2 935

2 053

1 966

42 323 31 693 7 205 15 3 410

34 435 24 791 7 025 42 2 577

35 593 24 776 8 437 58 2 322

92 2 45

75 37 95

109 58 64

28 475 24 898 1 828 1 503 2 858

28 067 24 260 1 760 1 414 2 756

27 092 23 764 1 542 1 308 2 697

Straßenverkehrsunfälle2) Getötete Schwerverletzte Leichtverletzte

. . . .

1 735 51 205

1 764 1 48 214

Ursachen (Auswahl)

. . . .

293 21 46 140

279 18 37 131

.

397

385

167 357 47 44 230 19

214 815 65 -

193 257 70 -

Tierkadaverbeseitigungen Veranlassung von Bestattungen Feststellung von Ordnungswidrigkeiten durch den Außendienst der Universitäts- und Hansestadt Greifswald insgesamt davon ruhender Straßenverkehr Geschwindigkeitsüberschreitungen darunter starre Kästen Missachtung Rotlicht an Ampeln sonstige Ordnungswidrigkeiten Polizei- und Bürgeranzeigen Eingeleitete Ordnungswidrigkeitsverfahren insgesamt davon ruhender Straßenverkehr Geschwindigkeitsüberschreitungen Missachtung Rotlicht an Ampeln sonstige Ordnungswidrigkeiten RECHTSPFLEGE

Laufende Gerichtsverfahren Laufende Mahnverfahren1) Zwangsvollstreckungsverfahren1)

VERKEHR STRASSENVERKEHR

Bestand an Kraftfahrzeugen insgesamt darunter Personenkraftwagen Lastkraftwagen Krafträder Bestand an Kraftfahrzeuganhängern

Abstand Alkohol Geschwindigkeit Vorfahrt/Vorrang

Verkehrsunfallflucht GÜTERVERKEHR STADTHAFEN Greifswald-Ladebow3)

Schiffsgüterumschlag (t) Anzahl Schiffe Eisenbahngüterumschlag (t) Züge

1) 2014 keine Bearbeitung von Neufällen auf Grund fehlender technischer Voraussetzungen 2) Quelle bis Merkmal „Verkehrsunfallflucht“: Polizeiinspektion Greifswald, alle der Polizei angezeigten Straßenverkehrsunfälle 3) Quelle: Hafen- und Lagergesellschaft Greifswald und MIBAU

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8

Merkmal

2014

2013

2012

LIEGENSCHAFTEN AN- UND VERKAUF

Kaufverträge insgesamt davon im Gewerbegebiet im Wohngebiet im Sanierungsgebiet in sonstigen Gebieten

41 4 25 5 7

35 5 15 4 11

49 7 28 5 9

1 194

2 225

8 215

100 679,9 108 527,5

95 778,7 102 376,9

92 826,1 95 877,5

96 945,9 101 295,6

95 148,4 95 118,3

87 561,9 91 433,8

Einzahlung Auszahlung

17 608,3 18 564,3

12 267,3 15 605,5

12 129,5 27 689,1

Grundsteuer B

4 388,6 12 740,9 143,7

4 312,7 15 114,1 138,4

4 320,3 15 179,3 137,9

Eigene Vollstreckungsfälle2) Amtshilfeersuchen von anderen

9 472 1 519

10 443 1 637

8 570 1 681

Insolvenzverfahren Schuldenregulierungsverfahren

119 40

44 25

49 17

Erbbaurechtsverträge Erteilte Genehmigungen zu notariellen Verträgen

KOMMUNALFINANZEN DOPPIK (gemäß Haushaltsplan)1) ERGEBNISHAUSHALT (TEUR)

Erträge Aufwendungen FINANZHAUSHALT (TEUR)

Einzahlung Auszahlung INVESTITIONEN (TEUR)

Gewerbesteuer Hundesteuer

ERLEDIGTE VOLLSTRECKUNGSFÄLLE / INSOLVENZ- UND SCHULDENREGULIERUNGSVERFAHREN

1) Einführung der Doppik gemäß Kommunal-Doppik-Einführungsgesetz (KomDoppikEG M-V) 2) enthält auch Fälle mit Amtshilfeersuchen an andere

Zeichenerklärung - nichts vorhanden . Zahlenwert unbekannt oder geheim zu halten x Aussage nicht sinnvoll r berichtigt s geschätzt Abkürzungen EU/EWR Europäische Union / Europäischer Wirtschaftsraum VOB Verdingungsordnung Bauwesen

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Universitäts- und Hansestadt Greifswald | 76

Impressum, Bildnachweis, Quellen Herausgeber Universitäts- und Hansestadt Greifswald Der Oberbürgermeister Rathaus am Markt 17489 Greifswald Redaktion Renate Kühl Gestaltung

Dr. Volker Pesch, www.marktstrategien.com

Druck

Druckhaus Panzig, Greifswald

Greifswald 2015

Bilder und Grafiken: Peter Binder, Jörg Hartleib, Gerhard Kulke, Alois Langforth, Vincent Leifer, Rafael Scheibler, Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald – Werner Hausmann, Pommersche Evangelische Kirche – Rainer Neumann, Theater Vorpommern – Spielstätte Greifswald, Camping an der Dänischen Wiek – Carsten Becker, Rehabilitationssportverein Greifswald-Vorpommern e. V., Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V., Industrie- und Handelskammer zu Neubrandenburg, Wohnungsverwaltungsgesellschaft mbH, Cheplapharm Arzneimittel GmbH – Nancy Klinitzke, Studentenwerk Greifswald – Dr. Jana Kolbe, Stadtmarketingverein, Volkssolidarität GreifswaldOstvorpommern e. V., Arbeiterwohlfahrt – Lucie Braesel, BerufsBildungsWerk Greifswald, Greifen-Fleisch GmbH, Wirtschaftsakademie Nord, Max-Plank-Institut – Jürgen Peters, Universitätsmedizin Greifswald, neoplas tools GmbH, HanseYachts AG, Käthe Kollwitz Schule

Texte und Quellen: Ämter der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, Pressemitteilungen und Meldungen von Unternehmen und Einrichtungen. Zur besseren Lesbarkeit wurde auf die Verwendung geschlechtergerechter Sprachformen verzichtet.

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