6. spieltag

April 16, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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FC BAYERN

Zwei Tore beim Jubiläum: Müller jagt seinen Rekord VFL WOLFSBURG

Schweiz 5,– sFr., Österreich € 2,85, BeNeLux € 3,–, Frankreich € 3,40, Italien € 3,40, Portugal (Cont.) € 3,60, Spanien (Cont.) € 3,60, Kanaren (Luftfracht) € 3,90, Ungarn 1190 Ft., Griechenland € 3,90, Dänemark 28,– Dkr

Transferwahnsinn – das sagt VW-Boss Winterkorn VFB STUTTGART

Kopflos. Hilflos. Punktlos.

LÖW

EM-Quali gegen Polen und in Schottland: Der Bundestrainer über „zwei Spiele der Wahrheit“

Titelfoto: Sven Simon/Hoermann

HANNOVER 96

HAMBURGER SV

SCHALKE 04

Dufners Bilanz – Der große Zoff Breitenreiter Frontzecks Probleme um den Elfmeter will zu viel

EUROPAPOKAL Infos über die 21 deutschen Gruppengegner

Nr.

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31. 8. 2015 36. Woche

€ 2,60 Deutschland

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kicker, 31. August 2015

In dieser Ausgabe

Kaiser und Königsklasse L

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Foto: Winter

Treffpunkt Berlin: Oliver Hartmann und Karlheinz Wild im Gespräch mit Joachim Löw. Rechts DFB-Pressesprecher Jens Grittner

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Von Löw nominiert: Emre Can vom FC Liverpool. Das Porträt eines ungewöhnlichen jungen Profis

Er ist wieder oben: Lionel Messi ist erneut Europas Spieler des Jahres. Hintergründe eines Comebacks

ibero, Trainer, Teamchef. WMBotschafter, Werbe-Ikone, Wasweißichnochalles. Gut, das Wetter im Sommer 2006 hat er nicht gemacht. Obwohl: Spätestens, als Franz Beckenbauer den Ball von einem Weißbierglas feinfühlig in die Torwand des Aktuellen SportStudios spitzelte, war man versucht zu glauben, dass dem Mann einfach alles und alles auch einfach gelingt. Dem ist natürlich nicht so, und wer dem „Kaiser“ begegnet ist, weiß zu schätzen, wie menschlich er im Umgang stets geblieben ist. Sehr persönliche Beiträge von Weggefährten wie Pelé, Uli Hoeneß, Günter Netzer oder Jürgen Klinsmann sowie verblüffende Motive unter den mehr als 200 Fotos aus seinem Leben zeichnen das Franz Beckenbauer gewidmete kicker-Werk aus, das ab Mittwoch im Handel ist und mit dem wir unsere neue Heftreihe „Legenden & Idole“ starten; pünktlich zum 70. Geburtstag der „Lichtgestalt“ am 11. September.

A Neu!

Ehre, wem Ehre gebührt: Franz Beckenbauer feiert seinen 70. Geburtstag, dazu startet unsere neue Heftreihe „Legenden & Idole“. Alles über die Champions League und die Europa League 2015/16 erfahren Sie im neuen Sonderheft.

m Samstag, 5. September, erscheint unser Sonderheft zur Königsklasse und Europa League. Mit exklusiven Interviews, großem Spielplan-Poster, allen Transfers, Daten und Fakten auf 184 Seiten.

Wir wünschen Ihnen eine gute Woche!

Die Ligen. Die Rubriken. Was war da los? Bundesliga Berichte vom 3. Spieltag International Aktuelles aus aller Welt Kolumnistenkreis, Scheinwerfer 2. Bundesliga Berichte vom 5. Spieltag

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3. Liga Berichte vom 6. Spieltag 4. Liga Aktuelles aus den Regionen Business Leserforum Nachspielzeit und Abpfiff

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Jörg Jakob, kicker-Chefredaktion

kicker-sportmagazin ist Mitglied im Verbund „EUROPEAN SPORTS MEDIA“. Dazu gehören: A Bola (Portugal), De Telegraaf (Niederlande), ELF (Niederlande), Fanatik (Türkei), Goal News (Griechenland), Marca (Spanien), Nemzeti Sport (Ungarn), So Foot (Frankreich), Sportal Korea (Südkorea), Sport-Express (Russland), Sport-Magazine (Belgien), Tipsbladet (Dänemark), World Soccer (England).

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kicker, 31. August 2015

WAS WAR DA LOS? Ein Bild für die Götter W

as haben sie in Mainz gehofft. Und vielleicht auch gebetet. Am Ende aber hat Tuchel-Nachfolger Kasper Hjulmand die Kurve einfach nicht gekriegt. Deshalb zogen die Rheinhessen im Februar die Notbremse, zauberten Martin Schmidt aus dem Hut. Der ehemalige U-23-Coach sah sich selbst eher als Stabilisator, wurde von den Fans der 05er aber schnell als Retter gefeiert. Nein, Schmidt ist kein Messias. Auch wenn der Schriftzug „heiler“ auf dem Podest prangt, er ein Holzkreuz um den Hals trägt und die Sonne genau in dem heroischen Augenblick seine Stoppuhr als Reflektor auserwählt … Ein Denkmal, selbst wenn es so aussieht, haben sie dem Schweizer nicht gebaut. Der stellt sich einfach nur gerne auf eine Erhöhung, um so einen besseren Überblick zu bekommen und – zu seinen Schäflein zu sprechen.

Schalke: Magaths Transfer-Roulette

6. 9. 2010: Der Mann geht ins Risiko! Verursacht er Chaos? Oder hat alles System? Felix Magath jedenfalls krempelt den FC Schalke 04 um. Nach drei Transferperioden sind es 27 Zuund 21 Abgänge. Der Erfolg aber bleibt aus. Sechs Monate später, der S04 steht auf Platz zehn, trennen sich die Wege.

Foto: Huebner/Klein

Im “ vor 5 Jahren

INTERVIEW

Fotos: imago (6), Winter

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„Schweinsteigers Wechsel war wichtig. Er ist noch immer ein Weltklassespieler.“

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reffpunkt ist ein Hotel am Potsdamer Platz in Berlin. Joachim Löw ist aus London in der Hauptstadt eingetroffen, am Vorabend hatte er Mesut Özil und Emre Can im Spiel zwischen Arsenal und Liverpool angeschaut. Der Bundestrainer wirkt entspannt und entschlossen im Gespräch mit dem kicker, und er präsentiert sich in allen Fragen meinungsstark. Ist die Partie gegen Polen das Endspiel um den Gruppensieg, Herr Löw? Das Endspiel wahrscheinlich noch nicht, aber für uns stehen zwei Spiele der Wahrheit an. Wir wollen sechs Punkte holen, um unsere Ausgangsposition zu verbessern und um der EM ein Stückchen näherzukommen. Nachdem wir in den letzten Spielen nicht immer weltmeisterlich aufgetreten sind, sind wir jetzt gefordert. Sind Sie sicher, dass die Mannschaft jetzt wieder in die Spur findet? Da bin ich mir sehr sicher. Nach der WM waren etliche Spieler körperlich und geistig müde, ein gewisser Spannungsabfall nach einem großen Turnier ist normal. Jetzt war die Sommerpause für alle lang genug, der Großteil der Spieler konnte die Vorbereitung komplett durchziehen. Deshalb erwarte ich, dass sich die Mannschaft in einer anderen Verfassung präsentieren wird. Wir werden eine Mannschaft auf dem Platz haben, die Polen schlägt. Bedauern Sie es, anders als in den Vorjahren gleich mit einem Pflichtspiel in die Saison starten zu müssen? Wir können es nicht ändern und nehmen die Situation, wie sie ist. Außerdem kommt es auch gar nicht so sehr darauf an, in welcher Form sich die Spieler gerade befinden. Die beiden Partien sind primär eine Frage des unbedingten Siegeswillens.

„Die Entwicklung bei Khedira kommt nicht ganz unerwartet für mich.“

„Hector lernt schnell, er hat insgesamt ein enormes Potenzial.“

Die WM in Brasilien ist Geschichte, nun geht es in der EM-Qualifikation gegen Polen und dann nach Schottland. Bundestrainer JOACHIM LÖW (55) spricht zuvor über einen Spannungsabfall nach dem Titel, Hierarchien, Olympia und natürlich seinen Kader. Sie haben mehrmals betont, die Mannschaft müsse sich ein bisschen neu erfinden, dürfe die Entwicklung nicht verschlafen. Reicht dafür die Zeit bis zur EM? Wir befinden uns in einem Prozess, der 2016 nicht endet, sondern auf vier Jahre ausgerichtet ist. Die EM ist ein großes Ziel, aber die Planungen enden nicht mit dem Turnier in Frankreich. Wir orientieren uns schon jetzt auch an dem, was für die Mission WM-Titelverteidigung gefordert sein wird. Darum drehen sich die Fragen, mit denen wir uns beschäftigen: Wohin entwickelt sich der Weltfußball? Was bedeutet dies für unser Spiel? Welche Anforderungen werden an uns gestellt? Wie wollen wir spielen? Welche Spieler wollen wir in Russland haben? Was sind die Antworten? Eine Erkenntnis ist: Die starken Mannschaften sehen sich immer mehr einer extremen Defensive des Gegners ausgesetzt. Die vermeintlich schwächeren Mannschaften sind inzwischen in der Lage, gut organisiert zu spielen, weil ihre Spieler eine elementar gute taktische und technische Ausbildung besitzen, körperlich über eine Grundfitness verfügen. Für die Weltspitze wird es extrem wichtig, Lösungen gegen solche Gegner zu finden. Wie sehen diese Lösungen aus? Wir kommen damit klar, wenn auch nicht in jedem Spiel über die gesamte Distanz. Wir sind eine Mannschaft, die in der Lage ist, ein Spiel zu machen und die gelernt hat, einen Gegner zu dominieren.

Die Laufwege, die Raumaufteilung, das Spiel im letzten Drittel sind entscheidend, vor allem der letzte Pass. Wir machen das noch nicht perfekt, aber schon sehr gut. Haben sich ein Jahr nach der WM neue Hierarchien im Team verfestigt? Der Prozess ist noch nicht ganz abgeschlossen. Miroslav Klose, Philipp Lahm und Per Mertesacker haben die Mannschaft jahrelang geprägt und natürlich eine Lücke hinterlassen: Das hat aber zu keinerlei Problemen im Gefüge der Mannschaft geführt. Denn wir haben genügend Spieler, die Verantwortung annehmen und in der Lage sind, eine Mannschaft zu führen:

Bastian Schweinsteiger natürlich, mittlerweile auch Manuel Neuer oder Sami Khedira. Thomas Müller bringt sich in seiner Art und Weise hervorragend mit ein, er ist einer, der integriert. Und Jerome Boateng, Mats Hummels und Toni Kroos sind mittlerweile ebenfalls Spieler, die Führung übernehmen können. Was halten Sie von Schweinsteigers Wechsel zu Manchester United? Ich glaube, dass der Wechsel gut und wichtig für ihn ist. Basti hat eine neue Herausforderung gesucht. Er hat den Charakter, sich verändern und nochmals neue Reize in der Premier League erleben zu wollen. Wenn er körperlich gesund ist, weiß man doch, was er für die Mannschaft bedeutet: Er sorgt für eine gute Symmetrie auf dem Platz, er ist ein Stratege, er führt die Mannschaft, er ist mit einem unglaublichen Kampfes- und Siegeswillen ausgestattet. Skeptiker fürchten, er werde in England Tempoprobleme bekommen.

kicker, 31. August 2015

„Can selbst war sein größter Kritiker, diese Art der Reflexion gefällt mir.“ Das glaube ich nicht. Basti ist ein anpassungsfähiger Spieler, und seine körperliche Robustheit war eine seiner größten Stärken. Vielleicht ist er etwas verletzungsanfälliger geworden und auch nicht mehr dauerhaft in jedem Spiel über 90 Minuten einsetzbar. Bei Spielern über 30, die über Jahre hinweg einer unglaublich hohen Belastung ausgesetzt waren, muss man als Vereins- oder Nationaltrainer auch wissen, wann man ihnen eine Pause zugesteht. Ich brauche ihn nicht in jedem Testspiel, aber ich bin sicher: Wenn es drauf ankommt, ist er immer noch ein Weltklassespieler. Macht Ihnen Sami Khediras Verletzungsanfälligkeit allmählich Sorgen? Ich sehe keine grundlegenden Probleme. Die erneute Verletzung ist bedauerlich, aber die Entwicklung kommt nicht ganz unerwartet. Diese muskulären Probleme resultieren aus den Anstrengungen, die er nach seinem Kreuzbandriss unternommen hat, als er sich mit aller Energie

„Ich ziehe den Hut vor Weidenfeller. Wir wissen, was wir an ihm haben.“

wieder fit machte für die WM. Das war ein Kraftakt, das hat man in den Monaten danach gemerkt. Aber ich weiß, dass es Sami mit seinem Charakter und seiner Willensstärke schaffen wird, wieder heranzukommen. Ich bin mir sicher, er kommt topfit wieder zurück. Geht es im zentralen Mittelfeld nur darum, wer neben Toni Kroos spielen darf? Über Tonis Klasse müssen wir nicht reden, seine Pässe, seine Übersicht, sein Spielverständnis, all das ist überragend. Im Mittelfeld haben wir ein Überangebot an Ausnahmespielern, auch wenn Sami jetzt ausfällt. Für mich ist diese Auswahl an Topspielern allenfalls ein Luxusproblem. Deshalb bin ich auch glücklich, dass Ilkay Gündogan wieder auf einem hohen Niveau spielt. Er war ja bei uns schon Ende 2012, 2013 in einer

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„Gomez ist im Sechzehner einer der besten Spieler, die es gibt.“

überragenden Form, hat da unser Spiel mitgeprägt. Wo liegt Mesut Özils Zukunft? Mesut sehe ich in der Mitte, obwohl er bei Arsenal von der Seite kommt. Mesut ist der Spieler, der mit seiner überragenden Technik und Übersicht die Spieler in der vordersten Reihe richtig einsetzen kann. Bleibt die Viererkette das Maß der Dinge oder wird es die Dreierkette?

Die Systeme spielen nicht die entscheidende Rolle, sondern die taktische Vorgabe. Ich will keinen Zufallsfußball, den wird es bei mir nicht geben. Ich will keine langen Bälle und auf Glück hoffen, dass der Ball irgendwie abgefälscht oder verlängert wird und dann jemandem vor die Füße fällt. Für uns ist wichtig, wie wir aus der Dreier- oder Viererkette Lösungen nach vorn finden können. Wie meinen Sie das? Gegen Mannschaften, die ein frühes Pressing spielen wie beispielsweise zuletzt die USA oder Australien gegen uns, war immer das Thema, wie es gelingt, mit einer Überzahl an Spielern aus der Abwehr heraus zu spielen. Wir beschäftigen uns genauso damit, wie man aus einer Unterzahl das Spiel von hinten aufbauen Lesen Sie weiter auf Seite 8

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INTERVIEW

„Götze hat eine ganz hohe Präsenz, er setzt Maßstäbe. Ich vertraue ihm.“ Fortsetzung von Seite 7

Bei diesen beiden muss man sehen, wie die Saison läuft. Auch für sie gilt, dass die Tür weiterhin offen ist. Sie haben erstmals Emre Can nominiert. Ist er eine Rechtsverteidiger-Alternative? Er wäre auch eine Möglichkeit, das stimmt. Er ist von seinem Naturell her zwar eher ein Sechser, aber er ist vielfältig einsetzbar. Mir gefällt die Art und Weise, wie er spielt. Er ist technisch sehr versiert, spielt den sauberen, einfachen Pass, hat ein gutes Positionsgefühl. Und er wirkt mitunter, wenngleich nicht immer, sehr dynamisch. Wenn er das verbessern kann, dann bin ich mir sicher, dass ihm der Sprung zu uns auch konstant gelingen kann. Can stand nach der Halbfinal-Pleite gegen Portugal bei der U-21-EM in Tschechien stark in der Kritik. Sein größter Kritiker war er selbst, diese Art der Reflexion hat mir gefallen. Die Erwartung an die U 21 war insgesamt hoch. Zumindest die öffentliche. Ich habe schon früh gemahnt und darauf hingewiesen, dass wir nicht davon ausgehen, im U-Bereich nun automatisch alles zu gewinnen. Vielleicht sind diese Spieler doch noch nicht so weit gewesen, wie viele glaubten.

Fotos: imago (4), firo

kann, um weiter vorn mehr Möglichkeiten und Anspielstationen zu haben und eine Überzahl zu schaffen. Vielleicht ist das in Zukunft die Kunst – erst recht, wenn man einen Torhüter hat wie Manuel Neuer, der quasi wie ein Feldspieler agiert. Sie haben zuletzt mehrmals Jonas Hector gelobt. Ist er die Lösung für die Problemzone Linksverteidigung? Jonas ist auf jeden Fall ein Spieler, der schnell lernt und die Dinge zumindest in seinem Offensivspiel so umsetzt, wie man das von ihm möchte. Defensiv kann er sich noch entwickeln, aber er hat insgesamt enormes Potenzial. Sehen Sie auf der linken Seite neue oder wieder aufgeblühte Alternativen? Ich halte Erik Durm nach wie vor für einen talentierten Spieler, der über eine gute Physis verfügt und auch technisch gute Möglichkeiten hat. Er hatte jetzt das Pech, dass er sich in der Vorbereitung wieder verletzt und seinen Rhythmus verloren hat. Aber ihn werde ich auf gar keinen Fall abschreiben. Außerdem gibt es noch einen Marcel Schmelzer oder einen Dennis Aogo.

„Ginczek steht schon seit einiger Zeit unter unserer Beobachtung.“

Schauen genau hin: Löw und Co-Trainer Thomas Schneider bereiten ihr Team auf die EM-Qualifikationsspiele gegen Polen und Schottland vor.

„Ich erwarte, dass Draxler sein enormes Potenzial nun dauerhaft ausschöpft.“

Rafinha will deutscher Staatsbürger werden. Ist er damit ein Kandidat? Das ist für uns kein Thema. Wir haben auch in den vergangenen Jahren nie versucht, mithilfe der Nationalmannschaft den Wechsel einer Staatsbürgerschaft zu forcieren. Werden Mario Gomez und Lukas Podolski in der Türkei noch mal Schwung in ihre Karrieren bringen? Die Erwartungen und Ansprüche sind hoch in der Türkei, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Für beide war es notwendig, dass sie die Wechsel vollzogen haben. Beide hatten zu wenige Einsätze, damit zu wenig Wettkampfpraxis. Sie sind jetzt in einer Liga, die europaweit nicht zur absoluten Spitze gehört, die Süper Lig wird aber immer stärker. Außerdem spielen Galatasaray und Besiktas international. Haben Sie Gomez denn überhaupt noch auf der Rechnung? Er hat jetzt zwei schwierige Jahre hinter sich. Aber wenn er seinen Rhythmus findet und sich schnell integriert, ist er ein Spieler, der Tore erzielt. Im Sechzehner ist er einer der besten Spieler, die es gibt. Könnte Daniel Ginczek zur Lösung des Sturmproblems werden? Er ist auch ein Spieler mit guten Abschlussqualitäten, hat es im vergangenen Halbjahr sehr gut gemacht in Stuttgart und steht schon seit einiger Zeit unter unserer Beobachtung. Wenn wir gerade bei Stürmern sind: Tut sich ein Talent wie Davie Selke mit dem Wechsel in die 2. Liga einen Gefallen? RB Leipzig ist ein Verein mit Perspektive und einem klaren Plan für die nächsten Jahre, Selke ist ein junger Spieler. Ich denke, er hat keinen Fehler gemacht mit dem Wechsel. Warum halten Sie noch an Podolski fest? Weil wir ihn kennen, weil wir wissen, was er leisten kann und weil er bei der Nationalmannschaft fast noch nie enttäuscht hat. Es gibt für

mich zum jetzigen Zeitpunkt auch überhaupt keinen Grund, endgültige Entscheidungen zu treffen. Gibt es Spieler, auf deren Saison-Entwicklung Sie besonders gespannt sind? Es gibt nicht so viele, wie alle immer denken. Aber es gibt einige Spieler mit hervorragenden Anlagen, die es mal in die Weltspitze schaffen und damit unseren Ansprüchen genügen könnten. Die Messlatte ist hoch. Zum Beispiel bei Julian Brandt? Julian ist ein hervorragender Spieler, ebenso Leon Goretzka, der aber sehr lange verletzt war. Julian Draxler hat sehr gute Möglichkeiten, hat diese in den vergangenen zwei Jahren aus verschiedenen Gründen auch nicht ausgeschöpft. Das sind Spieler, bei denen ich erwarte, dass sie im nächsten Jahr oder in den nächsten beiden Jahren einen richtigen Sprung machen. Aber mehr Namen möchte ich nicht nennen. Es wäre nicht seriös, wenn ich jetzt sagen würde, ich bin sicher, dass der und der es schafft. Die Spieler sollen sich in Ruhe weiterentwickeln können. Muss man bei Draxler die Sorge haben, dass er den Anschluss verliert? 2012 in der Vorbereitung zur EM war ich angetan von diesem unwiderstehlichen Tempo, das er hatte, und von dieser Qualität im Eins-gegen-eins. Dieses enorme Potenzial muss er dauerhaft ausschöpfen, das erhoffe und erwarte ich mir schon. Ist die Berufung von Champions-LeagueSieger Marc-André ter Stegen schon eine Richtungsentscheidung? Unsere Gedanken sind die, dass wir diese drei Doppelspieltage in diesem Jahr nutzen, um die jungen Torhüter zu sehen. Generell gilt: Wir haben eine klare Nummer 1 mit Neuer, dahinter gibt es weder Baustellen noch Hierarchien. Auch dies ist ein Luxusproblem. Viele unserer besten Torhüter sind noch sehr

kicker, 31. August 2015

jung. Und unsere Aufgabe muss es generell sein, immer wieder auch junge Spieler an die Nationalmannschaft heranzuführen, das gilt auch für die Torhüter. Ist damit Roman Weidenfeller abgeschrieben für die EM in Frankreich? Bei Roman wissen wir, was wir an ihm haben, auch wenn er jetzt in Dortmund nicht gespielt hat. Roman hat bei der WM in jeder Beziehung einen wichtigen Teil zum Titel beigetragen. Seine Trainingsleistungen waren hervorragend, seine Persönlichkeit innerhalb der Mannschaft war wahnsinnig wertvoll. Er hat sich voll eingebracht, hat intern eine riesige Akzeptanz. Ich ziehe den Hut vor Roman. Am Ende einer Saison und vor einem Turnier gilt es, dies alles zu bewerten. Inwieweit verfolgen Sie die Debatte über Mario Götze beim FC Bayern? Für mich ist wichtig, dass ich zu Mario direkt einen guten Draht habe. Ich bin mit ihm sehr häufig im Austausch. Welchen Stellenwert hat er für Sie? Mario hat eine ganz hohe Präsenz, in der Wahrnehmung und Orientierung auf engem Raum setzt er Maßstäbe. Er ist ein Spieler, der mit das beste Orientierungsvermögen hat. Dank dieser Gabe kann er schnelle Entscheidungen treffen, er findet immer spielerische Lösungen. Mario macht in der Nationalmannschaft Tore gegen die allerbesten Gegner, gegen Brasilien in einem seiner ersten Länderspiele erzielte er ein Weltklassetor, er trifft auch gegen Argentinien im WM-Finale. Mario ist sehr wichtig für uns. Ich vertraue ihm zu 100 Prozent. Haben Sie ihm einen Rat für seine Zukunft im Klub gegeben? Natürlich haben wir darüber gesprochen, mehrmals. Mario hat sich entschieden, beim FC Bayern zu bleiben. Er will sich durchsetzen. Das finde ich gut, er ist eine Bereicherung für Bayern und die Liga. Im Sommer folgen auf die Europameisterschaft die Olympischen Spiele. Wie soll dieser Spagat bewältigt werden? Olympia ist eine völlig emotionale Geschichte. Das erlebt ein Fußballer, wenn überhaupt, nur einmal. Intern haben wir das Bestreben, die bestmögliche Mannschaft nach Rio zu schicken, wie immer die auch aussehen wird. Da gilt es natürlich auch, mit der Liga und den Vereinen diese Terminproblematik zu bewältigen. Sehen Sie eine Möglichkeit, dass ein Spieler beide Turniere bestreitet? Nein, das kann ich mir angesichts der Terminkonstellation fast nicht vorstellen. Das würde schwierig. INTERVIEW: OLIVER HARTMANN UND KARLHEINZ WILD

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Gesucht & Gefunden Genug der Anlaufzeit. POLEN setzt im Sturm auf Arkadiusz Milik und Bayern-Angreifer Robert Lewandowski.

B

ayern-Star Robert Lewandowski gehört zweifelsohne zu den Topstürmern in Europa. Jahrelang aber gab es für ihn Probleme in Polens Nationalmannschaft. Das ist Vergangenheit. Seit Arkadiusz Milik an seiner Seite stürmt, ist Polens Angriff brandgefährlich. Fast könnte man sagen, der junge Milik verleiht den Weißen Adlern Flügel … Das sah vor einem Jahr noch ganz anders aus. Im September 2014 vor dem Auftakt zur EMQualifikation forderten viele Experten, dass der junge Milik besser die Qualifikation der U 21 in Griechenland spielen solle – zumal die A-Mannschaft in Gibraltar ja ohnehin gewinnen würde. Zudem war Milik bei seinem neuen Klub Ajax Amsterdam kein Stammspieler, sondern hinter dem Isländer Kolbeinn Sigthorsson zweite Wahl. Doch Nationaltrainer Adam Nawalka entschied sich anders. Er nahm den jungen Milik mit nach Faro, wo die A-Mannschaft ihr Spiel gegen Gibraltar bestritt. Und stellte ihn prompt neben Lewandowski in den Angriff. Milik aber wirkte leblos beim 7:0 über den Fußballzwerg, Lewandowski erzielte vier Treffer. Nawalka nahm sich den Youngster zur Brust. „Ja“, gestand Milik damals, „das waren deutliche Worte!“ Einen Monat später dann, beim Quali-Doppelpack gegen Deutschland und Schottland, forderte ein Journalist, gegen den Weltmeister eine bessere Reserve ins Rennen zu schicken, um so die besten Kräfte für die Schotten zu schonen. Doch davon wollte Nawalka nichts wissen, er setzte im Angriff auf seine Top-Elf mit Lewandowski und – Milik. Mit viel Glück und großem Kampf holten die Polen einen historischen 2:0-Sieg, den ersten in der Länderspielgeschichte! Milik traf per Kopf zur Führung. Nur wenige Tage später gab es dann ein schwer umkämpftes 2:2 gegen die Schotten. Nachdem Lewandowski

Torhungrige Weiße Adler: Der ehemalige Bundesligaprofi Milik und Lewandowski harmonieren prächtig in Polens Nationalmannschaft. früh brutal gefoult worden war und sich durch die Partie schleppte, gelang seinem Partner das Tor zum verdienten 2:2-Endstand. Spätestens nach dieser Partie stand fest, dass der Youngster neben dem Kapitän in den Angriff gehört. Dies bestätigte sich auch in den nächsten Quali-Spielen. Beim 4:0 in Georgien traf Milik in der Nachspielzeit – nach brillanter Vorarbeit Lewandowskis, der selbst ohne Treffer blieb und unkte: „Da mache ich vier Tore gegen Gibraltar und treffe in den folgenden drei Spielen nichts. Solch einen Treffer wie Arek schieße ich auch gerne.“ Dafür war Lewandowski nach einem schmucklosen 1:1 in Irland dann beim 4:0 im Rückspiel über Georgien wieder dran, markierte einen Hattrick. Den Führungstreffer musste er aber seinem Pendant überlassen: Milik traf mit einem fantastischen Schuss aus 25 Metern. Lewandowski und Milik – zwei, die sich gesucht und gefunden haben. Die bisherige Bilanz des Duos kann sich sehen lassen: Lewandowski erzielte sieben Tore (drei Assists) nach sechs Spielen, Milik vier Tore und gab vier Assists. Nebenbei ist der Bayern-Stürmer auch sein Vorbild, wie er nach seinem Erstligadebüt 2011 für Gornik Zabrze bekannte. Doch dort blieb Milik nur eineinhalb Jahre, das Talent zog es gen Westen. Im Januar 2013 wechselte es zu Leverkusen (6  Einsätze/ 0 Tore/1 Assist), wurde aber nach Startschwierigkeiten an Augsburg ausgeliehen. Dort brachte Milik es in 18 Spielen ebenfalls nur auf 616 Minuten Einsatzzeit (18/2/0), sodass er sich zu Beginn der Saison 2014/15 zu Ajax ausleihen ließ.

Und dort will Milik vorerst auch bleiben. Bis 2019 hat der niederländische Rekordmeister das polnische Talent gebunden, nachdem man ihn dank einer Klausel für 2,5 Millionen Euro von Bayer Leverkusen kaufte. Ein aktuelles Angebot von Olympique Marseille (elf Millionen) ist vom Tisch. „Arek braucht Stabilität, das habe ich mit ihm abgesprochen“, erklärt sein Berater Przemyslaw Dawid Pantak. „Bitte nicht falsch verstehen, aber Zlatan Ibrahimovic war auch drei Jahre in Amsterdam und ging dann erst zu Juventus. Und auch Luis Suarez kickte dreieinhalb Jahre bei Ajax, bevor er nach Liverpool wechselte.“ Setzt Milik diese Serie fort? Polens Verbandspräsident Zbigniew Boniek, schließlich früher selbst ein Weltklassespieler, frohlockt schon: „Deutschland arbeitet vorbildlich mit der Jugend, die Mannschaft ist Weltmeister – aber so starke Stürmer wie wir haben die Deutschen R O M A N KO LT O N nicht.“

Arkadiusz Milik Geboren: 28. 2. 1994 in Tichy/Polen Größe 1,86 m, Gewicht 76 kg Seine Vereine seit 1.7. 2014 Ajax Amsterdam 08/13 – 06/14 FC Augsburg 01/13 – 08/13 Bayer Leverkusen 07/11 – 12/12 Gornik Zabrze 07/00 – 06/11 Rozwoj Kattowitz Seine Einsätze/seine Tore 24 Bundesligaspiele 2 38 Erstligaspiele in Polen 11 24 Erstligaspiele in Holland 13 14 Europapokalspiele 6 17 A-Länderspiele für Polen 7 Stand: 28. 8. 2015

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LÄNDERSPIEL

Vor dem Polen-Länderspiel wurde erstmals EMRE CAN (21) in den deutschen A-Kader berufen. Was spricht für den jungen Profi des FC Liverpool?

W

er mit Emre Can spricht, der muss gut hinhören. Leise, beinahe zaghaft kommen ihm die Sätze über die Lippen. Fast könnte man einen Leisetreter vor sich vermuten und keineswegs den Lautsprecher, der Emre Can auch sein kann. Oder sein muss? Zuweilen bekommt der Beobachter den Eindruck, dass da einer in eine (Führungs-)Rolle hineingedrängt wurde, die seinem eigentlichen Naturell gar nicht recht entspricht. „Es war von klein auf meine Art voranzugehen“, behauptet Can von sich, „ich übernehme gerne Verantwortung. Das ist mein Charakter, meine Mentalität.

Zwischen Größe und Größenwahn Ich bin vom Typ her Führungsspieler.“ Das mag durchaus sein, was den Fußball betrifft. Da war der Hochbegabte Gleichaltrigen stets überlegen, athletisch wie fußballerisch in der Entwicklung seinem Alter deutlich voraus. Geborene Führungsspieler aber artikulieren sich in der Regel anders. Unmissverständlich. „Es ist nicht selten der Fall, dass der Spieler und die Privatperson sich unterscheiden“, räumt Can ein, „das ist bei mir auch so.“ Mit 15 schon zu gut für Eintracht Frankfurt, wechselte Can ins Internat des FC Bayern München. Früh wurde das Talent aus seinem gewohnten Umfeld gerissen und musste alleine klarkommen. Mit 17 war der Frühreife Kapitän

Neun aus der Premier League Hier die Einsätze der Profis, die Joachim Löw als Spieler der Premier League bislang eingesetzt hat: Name

LS gesamt LS als Premier-League-Spieler

Lukas Podolski 125 Per Mertesacker 104 Michael Ballack 98 Mesut Özil 66 Jens Lehmann 61 Jerome Boateng 52 Thomas Hitzlsperger 52 André Schürrle Robert Huth

20 29 28 19 23 3 1

Arsenal Arsenal Chelsea Arsenal Arsenal Manchester City Aston Villa, West Ham, FC Everton 46 18 Chelsea 19 2 Chelsea, Middlesbrough, Stoke, Leicester

der deutschen U 17, debütierte mit 18 für die überstreifte. Jenes 0:0 gegen Frankreich offenBayern, spielte mit 19 seine erste U-21-EM, im barte freilich, dass die designierte Führungsfigur Sommer nun schon seine zweite. Eine mögliche sowohl in der hierarchischen als auch in der dritte unterstreicht das Tempo seines Aufstieges. taktischen Rolle noch überfordert war. Schon Doch dazu wird es nicht kommen, Bundeszur Pause brach Hrubesch das Experiment ab. Beim Endturnier diesen Sommer in Tschetrainer Joachim Löw hat den Durchstarter nun chien schließlich schien Can den Erwartungen auch in Deutschlands Elitekader befördert. Der nächste logische Schritt für zunächst auch ohne Binde gerecht zu werden. Als kaum den Karrieristen, der rechtzeitig die Gefährdung seiner „Vielleicht habe ich gedacht, zu zügelnder Antreiber auf der kontinuierlichen Weiterent- ich bin der Größte.“ Doppelsechs spielte das Enerwicklung im brutalen Kongiebündel seine Qualitäten EMRE CAN kurrenzkampf des Münchner aus. Mit resoluten ZweikämpEdelkaders erkannte und sich fen eroberte er einen Ball nach deshalb 2013 nach Leverkusen absetzte. Dort dem andern, stieß mit seiner enormen Schnelvollzog Can schnell den Schritt zur Stammkraft. ligkeit in des Gegners Nahtstellen, suchte mit Und schaffte nur ein Jahr später den Sprung zum beeindruckender Schusskraft in beiden Füßen selbst den Abschluss oder servierte passgenau FC Liverpool und in eine der anspruchsvollsten Ligen. Auch auf der Insel ist der Frankfurter mit dem Nebenmann. So erzielte Can den deutschen den türkischen Wurzeln rasant zum StammTreffer beim 1:1 gegen Serbien und brachte das spieler gereift. Die dynamische, körperbetonte DFB-Team mit überragender Vorarbeit zu Kevin Vollands 1:0 auf die Siegerstraße beim 3:0 gegen Spielweise kommt ihm entgegen. Zunächst als sehr offensivfreudiger Rechtsverteidiger in einer Dänemark. Dreier-Abwehrreihe, nähert sich Can nun auch Doch schon beim 1:1 gegen Tschechien entin Liverpool seiner als Bestimmung ersehnten glitt der Führungskraft die Leitung des GeschePosition im zentralen Mittelfeld immer mehr an hens. Erst auf dem Platz, wo sich das DFB-Team („Dort fühle ich mich zu Hause“), aktuell bei den über die Zeit rettete, später aber auch im MannReds als Achter im 4-1-4-1-System. schaftskreis, wo sich Can wohl zu allzu selbstgefälligen und -sicheren Parolen hinreißen ließ vor So richtig im Zentrum hat man ihn bislang eigentlich nur in den DFB-Teams gesehen. Horst dem Halbfinale gegen Portugal. Worte, denen Hrubesch signalisierte von Anfang an, auf wen keine Taten folgten. Nach dem 0:5-Desaster platzte Matthias Giner in dieser Legislaturperiode setzen würde, als ter der Kragen. Diplomatisch-kryptisch förderte er Emre Can im August 2013 in dessen zweitem der Dortmunder das Fehlverhalten Cans zutage. Spiel für die U 21 gleich mal die Kapitänsbinde

Fotos: Witters

kicker, 31. August 2015

Willkommen in Liverpool: Emre Can will sich dort durchsetzen – wie in den deutschen U-Teams.

„Jeder Spieler muss sich an die eigene Nase fassen, ob er sich bei der Vorbereitung auf dieses Spiel professionell verhalten hat.“ Der Angeklagte gab sich schnell geständig. „Ich wurde viel gelobt, vielleicht war es ein bisschen zu viel“, ahnte Can, „vielleicht habe ich nur gedacht, ich bin der Größte. Ich glaube, ich muss wieder auf den Boden kommen.“ Die kaum zu überbietende Deutlichkeit der kleinlaut, aber offen und öffentlich vorgetragenen Selbstkritik sprach wiederum für Emre Can. „Ich werde daraus lernen“, versprach er. Das sollte und das kann er auch. Er ist ja gerade mal 21. Zeit genug zu realisieren, dass Fü h r u n g s a n s p r u c h nicht mit Sprüchen oder aufgesetzten Chef-Attitüden zu untermauern ist. Nicht mit unnötigen Wortgefechten mit Schiedsrichtern, nicht mit demonstrativem Abwinken oder Austrudeln. Sondern durch Leistung, im besten Fall gepaart mit einem guten Schuss Demut. Die Rolle des jungen Herausforderers spielt

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Can tadellos. Das wird sicher auch in der Nationalelf so sein, wo er sich erst einmal behaupten muss. Mit steigender Selbstsicherheit neigt Can (noch) zur Selbstgefälligkeit. Dann wandelt er auf einem schmalen Grat. Ein Balanceakt zwischen fußballerischer Größe und Größenwahn. „Ich bin der Größte“, ganz in Anlehnung an sein Vorbild Muhammad Ali. Überhöhung und Überheblichkeit könnten diesen Überflieger bremsen. Spannend bleibt allerdings auch die Frage, ob Can seine Anlagen tatsächlich in der Mitte des Spielfeldes am besten entfalten kann. Bei aller vorhandenen Dynamik und Technik präsentiert sich Can eher als gradliniger Spieler. Unter hohem Zeit- und Gegnerdruck aus allen Richtungen wirkt er zuweilen hölzern, weniger wendig als andere Sechser. Das macht das Spiel auf engem Raum problematisch. Eine Aufgabe, die die deutsche Auswahl indes sehr oft zu lösen hat. In den Grenzbereichen des Spielfeldes tut sich Can leichter. Da kann er seine Geschwindigkeit voll ausleben. Weil Löw nach wie vor nach einer Ideallösung auf der rechten Seite fahndet, könnte das durchaus Cans künftiges Einsatzgebiet sein (siehe auch Löw-Interview, ab Seite 6) Wo auch immer – sollte Emre Can in den EMQualifikationsspielen gegen Polen und/oder in Schottland zum Einsatz kommen, hat er jedenfalls eine Option verspielt: Die Möglichkeit, auch für die Nationalmannschaft der Türkei aufzulaufen, wäre mit dem ersten Pflichtspiel für das deutsche A-Team hinfällig. MICHAEL PFEIFER ANZEIGE

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BUNDESLIGA

Er ist gekommen, um zu gehen. Als Manager wurde DIRK DUFNER (47) bei Hannover 96 nie wirklich heimisch. Einfach aber hatte er es während seiner nur 28-monatigen Amtszeit nicht. Eine Bilanz.

Abschied mit Anlauf

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ie letzte Phase seiner Amtszeit kann Dirk Dufner entspannt für all jene Dinge nutzen, die halt so anstehen bei einem, der aufhört. Sachen packen, Schreibtisch ausräumen, sich von den Mitarbeitern verabschieden, die letzten Interviews geben. Transfertätigkeiten, wohl die wichtigste Aufgabe der meisten Bundesliga-Manager in diesen Tagen, waren zuletzt nicht mehr geplant. Und am 7. September ist quasi Schluss, ruht Dufners Vertrag, der bis Juni 2016 läuft. Der Mann hat es nicht einfach gehabt in 28 Monaten Hannover. Nur vier Tage nach der Demission des beliebten und erfolgreichen Jörg Schmadtke trat der Volljurist Ende April 2013 dort an. Steinig war der Weg hin zum Gewinn eines eigenen Profils zwischen zwei Alphatieren wie Klubboss Martin Kind und dem damaligen 96-Trainer Mirko Slomka. Dufner meisterte ihn zunächst auch deshalb, weil er offen mit den internen Problemen rund um Slomka, dessen Funktionsteam und der Mannschaft umging – obwohl es für ihn durchaus ein Spagat war. „Ich war in der Vergangenheit nicht da, habe es nicht selbst erlebt“, sagte er damals, „dennoch wird da eine Analyse von mir erwartet.“ So

Nur im Regen vereint: Dufner und 96-Klubboss Martin Kind

„Man kann auch von Stagnation sprechen …“

Fotos: Witters, imago

MAR T IN KIND, 96-Klubboss habe er eben Dinge beurteilen müssen, die er „aus zweiter Hand“ erfahren habe, ehe er sie dann später selbst erlebte. Und handelte. Kurioserweise wuchsen ausgerechnet infolge der Entlassung Slomkas im Dezember 2013 auch erste Zweifel an Dufner. Dieser hatte den Niederländer Ricardo Moniz als neuen Coach quasi eingetütet. Ein Nobody wie Tayfun Korkut, mit dem er zuvor als möglichem „Co“ an Slomkas Seite mal verhandelt hatte, wäre ihm nach eigenem Bekunden damals nicht in den Sinn gekommen. Auf diese Idee musste ihn Kind stoßen, der Moniz einen Abstand zahlte, Korkut verpflichtete – und Dufner damit düpierte. Der Zersetzungsprozess zwischen Klubboss und Manager begann. „Man könnte einige Einzelbeispiele nennen“, deutet Kind heute an, dass es an verschiedenen Stellen mit seinem Angestellten hakte – im Lizenzspielerbereich wie im Unterbau, wo Dufner zur dringend notwendigen personellen und strukturellen Modernisierung des Nachwuchsleistungszentrums we-

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nig beisteuerte. Doch der 96-Boss formuliert seine Kritik komprimiert: „Wir haben uns in den Jahren nicht weiterentwickelt. Man kann auch von Stagnation sprechen …“ Groß waren die Hoffnungen, nach zwei Europa-League-Saison 2011 bis 2013 dauerhaft zur Upper Class aufzuschließen. 2014 investierte der Klub wie nie in seiner Geschichte: elf Millionen Euro, vor allem für Torjäger Joselu und MittelfeldMann Kiyotake. Ein Jahr zuvor von Dufner verpflichtete Neue wie Marcelo, Bittencourt, Prib oder Sané hatten zusammen ebenfalls über zehn Millionen gekostet. Große Einnahmen wurden in Zeiten des Umbruchs nicht erwartet. Immerhin, Beifall gab’s für den Verkauf Joselus in diesem Juni für stolze acht Millionen plus Boni nach Stoke. Martin Kinds Urteil über die Ära Dufner fällt nach zwei Jahren Abstiegskampf durchaus auch selbstkritisch aus: „Unsere gemeinsame Meinung, mehr Qualität und Stabilität zu erreichen, hat sich nicht bestätigt.“ Bei der Analyse direkt nach Saisonschluss hatten beide Seiten daraufhin die Übereinkunft erzielt, die Sommer-Transfers noch abzu-

wickeln und dann auseinanderzugehen. „Wir haben darüber gesprochen und sind dann gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, dass wir es vorzeitig beenden“, bestätigt Dufner, führt allerdings eher organisatorische Dinge als Grund ins Feld: „Martin Kind will die Struktur verändern und die Führung idealerweise mit zwei Mann besetzen. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich mich perspektivisch verändern will. Da war es nur logisch, dass man es eventuell schon früher macht.“ Es war ein schleichender Prozess, der zu diesem Abschied mit Anlauf führte. Gekommen, um zu gehen – so der finale Eindruck. Lob gab es wenig in Hannover, wo Dufner repräsentative Aufgaben eher unwillig bis gar nicht wahrnahm und vielleicht auch deshalb nie heimisch wurde. Bei der Suche nach Schuldigen für den Abschwung war auch der nun Scheidende stets ein Genannter, der freilich weniger zu ertragen hatte als Kind, der von Teilen der Fanszene permanent attackiert wurde. Die Chance, hier als Vermittler zu punkten, verpasste Dufner. Während der Boss einsteckte, entzog sich sein Manager auffäl-

In bester Gesellschaft Seit dem Aufstieg 2002 blieb kein 96-Manager bis zum Vertragsende. Ricardo Moar (2002 bis 2004): Geht nach Kaenzigs Verpflichtung ein Jahr vor Vertragsende mit einer Abfindung. Ilja Kaenzig (2004 bis 2006): Auch er verlässt 96 mit einer Abfindung, eineinhalb Jahre vor Vertragsende. Christian Hochstätter (2006 bis 2009): Sein Vertrag wird nicht verlängert, er wirft fünf Monate vorher hin. Jörg Schmadtke (2009 bis 2013): Auch er tritt zurück – trotz eines unbefristeten Vertrags.

lig oft schwierigen Situationen und ging auf Tauchstation. Dennoch klagte er noch zuletzt in der Bild. Mit unsachlicher Kritik müsse man in diesem Job umgehen können. „Aber die Art und Weise, wie das hier zum Teil über einen langen Zeitraum passiert ist, das war für mich schon eine neue Erfahrung.“ Alte Erfahrung aus Klubs mit charismatischen Präsidenten besaß der gebürtige Schwarzwälder derweil. Bis 2004 hatte er beim TSV 1860 mit Karl-Heinz Wildmoser zu-

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sammengearbeitet, später in Freiburg mit Achim Stocker und Fritz Keller. Mit Kind jedoch klappte es auch bei ihm nicht, wie der 71-jährige Unternehmer bestätigt: „Wir sind unterschiedliche Menschen, mit den Philosophien, die dazugehören. Uns verbindet die Führungsverantwortung – wir müssen uns messen lassen an den Ergebnissen.“ Diese stimmten eben nicht und lieferten den Hauptgrund für Dufners vorzeitiges Aus. Die offizielle Form der Trennung von dem 47-Jährigen präzisiert Kind: „Arbeitsrechtlich ist es eine Freistellung. Herr Dufner beendet seine Tätigkeit unter Fortzahlung der Bezüge.“ Das Geld fließt, bis er anderswo unterschreibt. Was er nach 20 Jahren im Geschäft irgendwann wieder vorhat. Es muss sich erst zeigen, ob der Ruf gelitten hat mit dieser Episode bei 96. „Ich habe, obwohl ich wusste, dass es dem Ende entgegengeht, alles gemacht, was ich machen konnte“, sagt Dirk Dufner und hofft auf bessere Tage. Dass es mit ihm in Hannover einfach nicht gepasst hat, muss ja nicht zwangsläufig auch für künftige Aufgaben gelten. MICHAEL RICHTER ANZEIGE

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CHAMPIONS LEAGUE

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Sempre San Siro Die Endstation heißt MAILAND . Und der Endspielort in der Königsklasse heißt 2016 Stadio Giuseppe Meazza. Da werden deutsche Erinnerungen wach. Die Deutschen genossen hier fantastische Erfahrungen. 1990 schoss sich die DFB-Elf bei der WM in fünf San-Siro-Auftritten als „adoptierte Heimelf“ ins Halbfinale von Turin – der Rest ist bekannt. Lothar Matthäus und Andreas Brehme hatten mit Inter ein Jahr zuvor schließlich eine Rekord-Meisterschaft (58 von 68 möglichen Punk-

ten) gefeiert. Jürgen Klinsmann gesellte sich in der Folge zu den vortrefflich teutonischen Erinnerungen an Karl-Heinz Rummenigge, Hansi Müller oder Karl-Heinz Schnellinger. Es kommt schon zum vierten Endspiel des Landesmeister-Cups im San Siro, im letzten triumphierten die Bayern am 23. Mai 2001 über Valencia.

Fotos: imago

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ie U-Bahn-Treppen der Station „Lotto“ hoch, die Straße am Hippodrom vorbei, wo die italienischen Bratwürste Salsicce in den Imbiss-Wagen brutzeln und Läden gefälschte Original-Merchandising-Artikel günstig feilbieten. Eine Salsiccia mit Mayo, Zwiebeln und Paprika ist Pflicht, und kurz bevor sie verdrückt ist, nimmt man eine Kurve. Dann taucht es plötzlich wie aus dem Nichts am Horizont auf, das San Siro. Seine pompösen Türme, über die sich der Besucher hoch zu den drei Rängen schlängeln muss. Besonders im Flutlicht eines stickigen Mailänder Frühlingsabends nimmt die Arena mystische Züge an. Aus seitlicher Perspektive scheint sie über dem Erdboden auf- und abzuschwingen. Wenn man ein vollgepacktes San Siro betritt, versteht man mühelos die Worte von MilanGeschäftsführer Adriano Galliani, das sei die Scala des Fußballs. Er nannte die Arena einst auch Wohnzimmer der Champions League, doch die beiden Mailänder Klubs schauen in diesem Jahr nostalgisch berührt nur zu, wenn sich Europas Elite auf den Weg zum berühmten Endspielort des 28. Mai macht.

Krönung: Die Bayern feiern 2001 den Sieg in der Königsklasse in Mailand.

Milan-Präsident Piero Pirelli strengte die Konstruktion 1925 an und ließ binnen 13 Monaten eine neue AC-Heimat erstellen. Ingenieur Ulisse Stacchini, der auch das Projekt für den Mailänder Hauptbahnhof austüftelte, stellte das Design fertig. 10 000 Doppelzentner Zement, 3500 Kubikmeter Sand, 1500 Doppelzentner Rundeisen auf einer Fläche von 37 000 Quadratmetern für damals fünf Millionen Lire und 30 000 Zuschauer. Zur Einweihung am 19. September 1926 gewann Stadtrivale Inter 6:3, der in der Arena Civica kickte. Seit 1947 beherbergt das San Siro auch Inter. Am 2. März 1980 verlieh man dem Tempel den Namen „Stadio Giuseppe Meazza“, in Gedenken an den ein Jahr zuvor verstorbenen Star. Der zweimalige Weltmeister trug 42-mal das Milan-Trikot und 408-mal das von Inter. Italien nennt die Arena weiterhin meist San Siro, wo sich das Stadion im gleichnamigen Viertel erhebt. Hier gaben auch die Rolling Stones, U2, Michael Jackson oder Bruce Springsteen legendäre Konzerte. Kommenden Mai hoffen derzeit noch vier Bundesligaklubs auf deutschen Fußball-Rock. OLIVE R BIRKNE R

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CHAMPIONS LEAGUE

Die Bayern-Gegner Piräus

Zagreb

1Olympiakos ist zwar Dauergast

1Dinamo hat in Kroatien die Dau-

in der Champions League, doch in der Regel ist das Kapitel zum Jahreswechsel beendet. Beständig ist beim griechischen Abonnementsmeister (42 Titel!) nur der personelle Wechsel im Kader. Erfahrenster Neuzugang in diesem Sommer ist der Argentinier Esteban Cambiasso (Leicester City) im defensiven Mittelfeld. Zum Stamm gehört auch der Ex-Lauterer Fortounis. Trainer ist der Portugiese Marco Silva (38).

erkarte in Sachen Meisterschaft gezogen – man feierte zuletzt den zehnten Titel in Folge. Europäisch ist die Gruppenphase das höchste der Gefühle, diesmal qualifizierte sich Zagreb gegen die Albaner von Skenderbeu Korce. Zurückgekehrt ist der Ex-Frankfurter Schildenfeld (Dynamo Moskau). Top-Angreifer ist der torgefährliche algerische WM-Akteur Soudani, Trainer der Ex-Leverkusener Zoran Mamic (43).

Arsenal 1Einen weiteren, den 18.  Angriff starten die Gunners in der Champions League. Diesmal mit dem neuen Keeper Petr Cech, der sicher eine Verstärkung bei Arsenal ist. Die deutschen Weltmeister Per Mertesacker und Mesut Özil sind ebenso Fixpunkte im Team von Coach Arsene Wenger wie auch Angreifer Alexis Sanchez. Ob’s in dieser Saison zum großen Wurf langt? Wohl eher nicht, es fehlt an Effizienz im Angriff – trotz Theo Walcott.

Die neue Nummer 1 bei Arsenal: Petr Cech kam vom FC Chelsea.

Die Wolfsburger Gegner ZSKA Moskau 1 Erst in den letzten Minuten konnte sich der Vizemeister Russlands in den Play-offs gegen Sporting Lissabon behaupten. Ausschlaggebend waren die beiden afrikanischen Angreifer Seydou Doumbia (2 Tore) und Ahmed Musa, der erneut das Tor zur Königsklasse aufstieß. Der stoische Trainer Leonid Slutskiy arbeitet inzwischen in doppelter Funktion – er ist auch Nationaltrainer Russlands.

ManUnited

Eindhoven

1Nach einjähriger Abwesenheit in

1Der Meister aus den Niederlan-

Europa ist der Sieger von 1999 und 2008 zurück: mit Wunschspieler Bastian Schweinsteiger, fürs Mittelfeld kam auch Morgan Schneiderlin (Southampton). Memphis Depay (PSV) soll die Offensive beleben, der trotz Wayne Rooney nach den Abgängen von Angel di Maria, Robin van Persie und Falcao, die sich unter van Gaal nicht durchsetzen konnten, ein Stoßstürmer fehlt.

den ist erstmals seit 2008 wieder dabei. Auf dem Transfermarkt nahm man 50 Millionen Euro ein, doch der Aderlass war mit Memphis Depay (zu ManUnited) und Georginio Wijnaldum (Newcastle) groß. Immerhin wurde der Ex-Leverkusener Andres Guardado gehalten. Coach Cocu sagt: „Ich freue mich auf United, aber auch Wolfsburg und ZSKA sind große Herausforderungen.“

Routinier im United-Mittelfeld: Bastian Schweinsteiger

CHAMPIONS LEAGUE 2015/16: GRUPPENPHASE Die Ersten und Zweiten jeder Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale, die Dritten für die Zwischenrunde der Europa League. Sind nach Abschluss der Gruppenphase zwei oder mehr Mannschaften punktgleich, so entscheidet über das Weiterkommen: 1. die höhere Punktzahl aus den Direktbegegnungen, 2. die Tordifferenz aus den Direktbegegnungen, 3. die höhere Anzahl erzielter Tore in den Direktbegegnungen, 4. die höhere Anzahl an Auswärtstoren aus den Direktbegegnungen. Sollten danach immer noch Mannschaften gleich sein, werden die Kriterien 1 bis 4 erneut angewendet. Erst danach

GRUPPE A

GRUPPE B

GRUPPE C

GRUPPE D

SCHACHTAR DONEZK PARIS SAINT-GERMAIN MALMÖ FF REAL MADRID

MANCHESTER UNITED VFL WOLFSBURG ZSKA MOSKAU PSV EINDHOVEN

FC ASTANA GALATASARAY ISTANBUL ATLETICO MADRID BENFICA LISSABON

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH MANCHESTER CITY JUVENTUS TURIN FC SEVILLA

Dienstag, 15. September (20.45 Uhr): Paris Saint-Germain – Malmö FF Real Madrid – Schachtar Donezk

Dienstag, 15. September (20.45 Uhr): PSV Eindhoven – Manchester United VfL Wolfsburg – ZSKA Moskau

Dienstag, 15. September (20.45 Uhr): Benfica Lissabon – FC Astana Galatasaray Istanbul – Atletico Madrid

Dienstag, 15. September (20.45 Uhr): Manchester City – Juventus Turin FC Sevilla – Bor. Mönchengladbach

Mittwoch, 30. September (20.45 Uhr): Schachtar Donezk – Paris Saint-Germain Malmö FF – Real Madrid

Mittwoch, 30. September (20.45 Uhr): Manchester United – VfL Wolfsburg ZSKA Moskau – PSV Eindhoven

Mittwoch, 30. September (20.45 Uhr): FC Astana – Galatasaray Istanbul (18.00) Atletico Madrid – Benfica Lissabon

Mittwoch, 30. September (20.45 Uhr): Juventus Turin – FC Sevilla Bor. Mönchengladbach – Manchester City

Mittwoch, 21. Oktober (20.45 Uhr): Paris Saint-Germain – Real Madrid Malmö FF – Schachtar Donezk

Mittwoch, 21. Oktober (20.45 Uhr): ZSKA Moskau – Manchester United VfL Wolfsburg – PSV Eindhoven

Mittwoch, 21. Oktober (20.45 Uhr): Atletico Madrid – FC Astana Galatasaray Istanbul – Benfica Lissabon

Mittwoch, 21. Oktober (20.45 Uhr): Juventus Turin – Bor. Mönchengladbach Manchester City – FC Sevilla

Dienstag, 3. November (20.45 Uhr): Real Madrid – Paris Saint-Germain Schachtar Donezk – Malmö FF

Dienstag, 3. November (20.45 Uhr): PSV Eindhoven – VfL Wolfsburg Manchester United – ZSKA Moskau

Dienstag, 3. November (20.45 Uhr): FC Astana – Atletico Madrid (16.00) Benfica Lissabon – Galatasaray Istanbul

Dienstag, 3. November (20.45 Uhr): FC Sevilla – Manchester City Bor. Mönchengladbach – Juventus Turin

Mittwoch, 25. November (20.45 Uhr): Schachtar Donezk – Real Madrid Malmö FF – Paris Saint-Germain

Mittwoch, 25. November (20.45 Uhr): ZSKA Moskau – VfL Wolfsburg (18.00) Manchester United – PSV Eindhoven

Mittwoch, 25. November (20.45 Uhr): FC Astana – Benfica Lissabon (16.00) Atletico Madrid – Galatasaray Istanbul

Mittwoch, 25. November (20.45 Uhr): Juventus Turin – Manchester City Bor. Mönchengladbach – FC Sevilla

Dienstag, 8. Dezember (20.45 Uhr): Paris Saint-Germain – Schachtar Donezk Real Madrid – Malmö FF

Dienstag, 8. Dezember (20.45 Uhr): PSV Eindhoven – ZSKA Moskau VfL Wolfsburg – Manchester United

Dienstag, 8. Dezember (20.45 Uhr): Benfica Lissabon – Atletico Madrid Galatasaray Istanbul – FC Astana

Dienstag, 8. Dezember (20.45 Uhr): Manchester City – Bor. Mönchengladbach FC Sevilla – Juventus Turin

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Die Gladbacher Gegner FC Sevilla

ManCity

Juventus

1Der Europa-League-Sieger ver-

1Der Klub hat mit Manuel Pel-

1Im neuen Gewand tritt Juve, zu-

teidigte nicht nur seinen Titel, sondern profitierte von einer Regelung der UEFA, die den aktuellen Gewinner erstmals für die Königsklasse zuließ. Dass man Barca beim 4:5 fast den europäischen Supercup wegschnappte, zeigt: Trotz wichtiger Abgänge (Aleix Vidal zu Barca, Carlos Bacca zu Milan) sind die Andalusier zu Großem fähig. Vor allem Ciro Immobile will beweisen, dass er mehr kann als beim BVB gezeigt.

legrini bis 2017 verlängert, obwohl der Chilene im Vorjahr gehäuft taktisch wie personell danebengriff. Da die Skyblues im Vorjahr in der Königsklasse erneut chancenlos waren, wurde erneut geklotzt: Für 200 Millionen Euro kamen Raheem Sterling (Liverpool), Nico Otamendi (Valencia) und wohl auch der Wolfsburger Kevin De Bruyne. Edin Dzeko, ein Ex-Wolf, wurde zur Roma verliehen.

letzt im CL-Finale von Berlin, in der neuen Saison an. Ohne Pirlo, Tevez und Vidal wird Coach Allegri ein neues Team aufbauen müssen: mit Weltmeister Sami Khedira (Real), mit Mandzukic (Atletico), mit Cuadrado, der von Chelsea ausgeliehen wurde. Ob der Rekordmeister (31 Titel) schon die Stärke der Vorsaison hat, muss bezweifelt werden: Zum Auftakt der Serie A gab’s eine Heimpleite gegen Udinese Calcio.

Ein Ex-Münchner bei Juventus: Mario Mandzukic im neuen Dress

Die Leverkusener Gegner Barcelona

AS Rom

1 Weißrusslands Serienmeister

1Dass der Titelverteidiger ver-

1Italiens Vize setzt Saison auf

aus Baryssau (9 Titel in Folge) hat sich in den vergangenen Jahren fast zum Dauergast in der Königsklasse entwickelt, war immerhin schon fünfmal dabei. Zur neuen Saison kehrte auch Nationalspieler Aliaksandr Hleb (34, Ex-Stuttgart) aus der Türkei wieder mal zu seinem Klub zurück. Für die größte Sensation sorgte BATE 2012, als man Bayern München mit 3:1 besiegte.

wundbar ist, zeigten Europas und Spaniens Supercup: acht Gegentore beim 5:4 gegen Sevilla und dem 0:4 gegen Bilbao. Die Defensive wackelt oft, die Außenverteidiger haben defensiv Probleme, Mascherano im Luftkampf. Oft kann sich Barca das leisten, dank des tollen Mittelfeldes und, vorne, Messi, Neymar und Suarez. Ob Marc-André ter Stegen wie 2014/15 im Tor steht, ist unklar.

neue Angreifer. Neben dem wuchtigen Edin Dzeko (von ManCity) stürmt auch der Ägypter Mohamed Salah, der aus Florenz kam. Da auch Gervinho vorerst blieb, kommt Kapitän Francesco Totti (38) nur noch die Rolle des Stand-by-Stürmers zu. Im Tor verstärkten sich die Römer mit dem Polen Maciej Szczesny (Arsenal), in der Defensive mit Antonio Rüdiger (Stuttgart.)

Fotos: imago

BATE

Neuer Torjäger für die Roma: Der Bosnier Edin Dzeko am Ball

entscheidet: 5. die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, 6. die höhere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen, 7. die höhere Anzahl an Auswärtstoren aus allen Gruppenspielen, 8. die höhere Anzahl an Siegen aus allen Gruppenspielen, 9. die höhere Anzahl an Auswärtssiegen aus allen Gruppenspielen, 10. die niedrigere Gesamtzahl an Strafpunkten (UEFA-Fair-Play-Wertung), 11. der UEFA-Koeffizient – Weitere Termine: Auslosung Achtelfinale: 14. 12. – Spiele: 16./17./23./24. 2. und 8./9./15./16. 3. – Auslosung Viertelfinale: 18. 3. – Spiele: 5./6. und 12./13. 4. – Auslosung Halbfinale: 15. 4. – Spiele: 26./27. 4. und 3./4. 5. – Endspiel: 28. 5. in Mailand.

GRUPPE E

GRUPPE F

GRUPPE G

GRUPPE H

FC BARCELONA BAYER 04 LEVERKUSEN BATE BARYSSAU AS ROM

BAYERN MÜNCHEN DINAMO ZAGREB FC ARSENAL OLYMPIAKOS PIRÄUS

MACCABI TEL AVIV DYNAMO KIEW FC PORTO FC CHELSEA

OLYMPIQUE LYON FC VALENCIA ZENIT ST. PETERSBURG KAA GENT

Mittwoch, 16. September (20.45 Uhr): Bayer 04 Leverkusen – BATE Baryssau AS Rom – FC Barcelona

Mittwoch, 16. September (20.45 Uhr): Olympiakos Piräus – Bayern München Dinamo Zagreb – FC Arsenal

Mittwoch, 16. September (20.45 Uhr): FC Chelsea – Maccabi Tel Aviv Dynamo Kiew – FC Porto

Dienstag, 29. September (20.45 Uhr): FC Barcelona – Bayer 04 Leverkusen BATE Baryssau – AS Rom

Dienstag, 29. September (20.45 Uhr): Bayern München – Dinamo Zagreb FC Arsenal – Olympiakos Piräus

Dienstag, 29. September (20.45 Uhr): FC Porto – FC Chelsea Maccabi Tel Aviv – Dynamo Kiew

Mittwoch, 16. September (20.45 Uhr): FC Valencia – Zenit St. Petersburg KAA Gent – Olympique Lyon Dienstag, 29. September (20.45 Uhr): Zenit St. Petersburg – KAA Gent Olympique Lyon – FC Valencia

Dienstag, 20. Oktober (20.45 Uhr): Bayer 04 Leverkusen – AS Rom BATE Baryssau – FC Barcelona

Dienstag, 20. Oktober (20.45 Uhr): FC Arsenal – Bayern München Dinamo Zagreb – Olympiakos Piräus

Dienstag, 20. Oktober (20.45 Uhr): FC Porto – Maccabi Tel Aviv Dynamo Kiew – FC Chelsea

Dienstag, 20. Oktober (20.45 Uhr): Zenit St. Petersburg – Olympique Lyon FC Valencia – KAA Gent

Mittwoch, 4. November (20.45 Uhr): FC Barcelona – BATE Baryssau AS Rom – Bayer 04 Leverkusen

Mittwoch, 4. November (20.45 Uhr): Bayern München – FC Arsenal Olympiakos Piräus – Dinamo Zagreb

Mittwoch, 4. November (20.45 Uhr): FC Chelsea – Dynamo Kiew Maccabi Tel Aviv – FC Porto

Dienstag, 24. November (20.45 Uhr): BATE Baryssau – Bayer Leverkusen (18.00) FC Barcelona – AS Rom

Dienstag, 24. November (20.45 Uhr): Bayern München – Olympiakos Piräus FC Arsenal – Dinamo Zagreb

Dienstag, 24. November (20.45 Uhr): FC Porto – Dynamo Kiew Maccabi Tel Aviv – FC Chelsea

Mittwoch, 4. November (20.45 Uhr): Olympique Lyon – Zenit St. Petersburg KAA Gent – FC Valencia Dienstag, 24. November (20.45 Uhr): Zenit St. Petersburg – FC Valencia (18.00) Olympique Lyon – KAA Gent

Mittwoch, 9. Dezember (20.45 Uhr): Bayer 04 Leverkusen – FC Barcelona AS Rom – BATE Baryssau

Mittwoch, 9. Dezember (20.45 Uhr): Olympiakos Piräus – FC Arsenal Dinamo Zagreb – Bayern München

Mittwoch, 9. Dezember (20.45 Uhr): FC Chelsea – FC Porto Dynamo Kiew – Maccabi Tel Aviv

Mittwoch, 9. Dezember (20.45 Uhr): FC Valencia – Olympique Lyon KAA Gent – Zenit St. Petersburg

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EUROPA LEAGUE

EUROPA LEAGUE 2015/16: GRUPPENPHASE Die Ersten und Zweiten jeder Gruppe qualifizieren sich für die Zwischenrunde (letzte 32). Sind nach Abschluss der Gruppenphase zwei oder mehr Mannschaften punktgleich, so entscheidet über das Weiterkommen: 1. die höhere Punktzahl aus den Direktbegegnungen, 2. die Tordifferenz aus den Direktbegegnungen, 3. die höhere Anzahl erzielter Tore in den Direktbegegnungen, 4. die höhere Anzahl an Auswärtstoren aus den Direktbegegnungen. Sollten danach immer noch Mannschaften gleich sein, werden die Kriterien 1 bis 4 erneut angewendet. Erst danach entscheidet: 5. die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, 6. die höhere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen, 7. die höhere Anzahl an Auswärtstoren aus allen Gruppenspielen, 8. die höhere Anzahl an Siegen aus allen Gruppenspielen, 9. die höhere Anzahl an Auswärtssiegen aus allen Gruppenspielen, 10. die niedrigere Gesamtzahl an Strafpunkten (UEFA-Fair-Play-Wertung), 11. der UEFA-Koeffizient. – Weitere Termine: Auslosung Zwischenrunde: 14. 12. – Spiele: 18. und 25. 2. – Auslosung Achtelfinale: voraussichtlich am 26. 2. – Spiele: 10. und 17. 3. – Auslosung Viertelfinale: 18. 3. – Spiele: 7. und 14. 4. – Auslosung Halbfinale: 15. 4. – Spiele: 28. 4. und 5. 5. – Endspiel: 18. 5. in Basel.

RUBIN KASAN GIRONDINS BORDEAUX FC LIVERPOOL FC SION Donnerstag, 17. September (19 Uhr): Girondins Bordeaux – FC Liverpool FC Sion – Rubin Kasan Donnerstag, 1. Oktober (21.05 Uhr): Rubin Kasan – Girondins Bordeaux FC Liverpool – FC Sion Donnerstag, 22. Oktober (21.05 Uhr): FC Liverpool – Rubin Kasan Girondins Bordeaux – FC Sion Donnerstag, 5. November (19 Uhr): Rubin Kasan – FC Liverpool FC Sion – Girondins Bordeaux Donnerstag, 26. November (21.05 Uhr): Rubin Kasan – FC Sion FC Liverpool – Girondins Bordeaux Donnerstag, 10. Dezember (19 Uhr): Girondins Bordeaux – Rubin Kasan FC Sion – FC Liverpool

BELENENSES LISSABON AC FLORENZ FC BASEL LECH POSEN Donnerstag, 17. September (21.05 Uhr): AC Florenz – FC Basel Lech Posen – Belenenses Lissabon Donnerstag, 1. Oktober (19 Uhr): FC Basel – Lech Posen Belenenses Lissabon – AC Florenz Donnerstag, 22. Oktober (19 Uhr): FC Basel – Belenenses Lissabon AC Florenz – Lech Posen Donnerstag, 5. November (21.05 Uhr): Lech Posen – AC Florenz Belenenses Lissabon – FC Basel Donnerstag, 26. November (19 Uhr): FC Basel – AC Florenz Belenenses Lissabon – Lech Posen Donnerstag, 10. Dezember (21.05 Uhr): AC Florenz – Belenenses Lissabon Lech Posen – FC Basel

GRUPPE G

OLYMPIQUE MARSEILLE SLOVAN LIBEREC SPORTING BRAGA FC GRONINGEN Donnerstag, 17. September (19 Uhr): Slovan Liberec – Sporting Braga FC Groningen – Olympique Marseille Donnerstag, 1. Oktober (21.05 Uhr): Olympique Marseille – Slovan Liberec Sporting Braga – FC Groningen Donnerstag, 22. Oktober (21.05 Uhr): Sporting Braga – Olympique Marseille Slovan Liberec – FC Groningen Donnerstag, 5. November (19 Uhr): Olympique Marseille – Sporting Braga FC Groningen – Slovan Liberec Donnerstag, 26. November (21.05 Uhr): Olympique Marseille – FC Groningen Sporting Braga – Slovan Liberec Donnerstag, 10. Dezember (19 Uhr): Slovan Liberec – Olympique Marseille FC Groningen – Sporting Braga

ROSENBORG TRONDHEIM DNIPRO DNIPROPETROWSK LAZIO ROM AS SAINT-ETIENNE Donnerstag, 17. September (21.05 Uhr): Dnipro Dnipropetrowsk – Lazio Rom AS Saint-Etienne – Rosenborg Trondheim Donnerstag, 1. Oktober (19 Uhr): Lazio Rom – AS Saint-Etienne Rosenborg Trondheim – Dnipro Dnipropetrowsk Donnerstag, 22. Oktober (19 Uhr): Dnipro Dnipropetrowsk – AS Saint-Etienne Lazio Rom – Rosenborg Trondheim Donnerstag, 5. November (21.05 Uhr): AS Saint-Etienne – Dnipro Dnipropetrowsk Rosenborg Trondheim – Lazio Rom Donnerstag, 26. November (19 Uhr): Lazio Rom – Dnipro Dnipropetrowsk Rosenborg Trondheim – AS Saint-Etienne Donnerstag, 10. Dezember (21.05 Uhr): Dnipro Dnipropetrowsk – Rosenborg Trondheim AS Saint-Etienne – Lazio Rom

GRUPPE J QARABAG AGDAM RSC ANDERLECHT AS MONACO TOTTENHAM HOTSPUR Donnerstag, 17. September (21.05 Uhr): Tottenham Hotspur – Qarabag Agdam RSC Anderlecht – AS Monaco Donnerstag, 1. Oktober (19 Uhr): AS Monaco – Tottenham Hotspur Qarabag Agdam – RSC Anderlecht Donnerstag, 22. Oktober (19 Uhr): RSC Anderlecht – Tottenham Hotspur AS Monaco – Qarabag Agdam Donnerstag, 5. November (21.05 Uhr): Tottenham Hotspur – RSC Anderlecht Qarabag Agdam – AS Monaco Donnerstag, 26. November (19 Uhr): AS Monaco – RSC Anderlecht Qarabag Agdam – Tottenham Hotspur Donnerstag, 10. Dezember (21.05 Uhr): Tottenham Hotspur – AS Monaco RSC Anderlecht – Qarabag Agdam

GRUPPE K

Endgültige Anstoßzeiten der Heimspiele von Qarabag Agdam am 1. September

GRUPPE I

GRUPPE F

Endgültige Anstoßzeiten der Heimspiele von Dinamo Minsk am 1. September

GRUPPE E DINAMO MINSK RAPID WIEN FC VILLARREAL VIKTORIA PILSEN Donnerstag, 17. September (19 Uhr): Viktoria Pilsen – Dinamo Minsk Rapid Wien – FC Villarreal Donnerstag, 1. Oktober (21.05 Uhr): FC Villarreal – Viktoria Pilsen Dinamo Minsk – Rapid Wien Donnerstag, 22. Oktober (21.05 Uhr): FC Villarreal – Dinamo Minsk Rapid Wien – Viktoria Pilsen Donnerstag, 5. November (19 Uhr): Viktoria Pilsen – Rapid Wien Dinamo Minsk – FC Villarreal Donnerstag, 26. November (21.05 Uhr): FC Villarreal – Rapid Wien Dinamo Minsk – Viktoria Pilsen Donnerstag, 10. Dezember (19 Uhr): Viktoria Pilsen – FC Villarreal Rapid Wien – Dinamo Minsk

FK KRASNODAR FK QÄBÄLA PAOK SALONIKI BORUSSIA DORTMUND Donnerstag, 17. September (19 Uhr): Borussia Dortmund – FK Krasnodar FK Qäbälä – PAOK Saloniki Donnerstag, 1. Oktober (21.05 Uhr): PAOK Saloniki – Borussia Dortmund FK Krasnodar – FK Qäbälä Donnerstag, 22. Oktober (21.05 Uhr): PAOK Saloniki – FK Krasnodar FK Qäbälä – Borussia Dortmund Donnerstag, 5. November (19 Uhr): Borussia Dortmund – FK Qäbälä FK Krasnodar – PAOK Saloniki Donnerstag, 26. November (21.05 Uhr): PAOK Saloniki – FK Qäbälä FK Krasnodar – Borussia Dortmund Donnerstag, 10. Dezember (19 Uhr): Borussia Dortmund – PAOK Saloniki FK Qäbälä – FK Krasnodar

GRUPPE D

SPARTA PRAG APOEL NIKOSIA FC SCHALKE 04 ASTERAS TRIPOLIS Donnerstag, 17. September (21.05 Uhr): APOEL Nikosia – FC Schalke 04 Asteras Tripolis – Sparta Prag Donnerstag, 1. Oktober (19 Uhr): FC Schalke 04 – Asteras Tripolis Sparta Prag – APOEL Nikosia Donnerstag, 22. Oktober (19 Uhr): FC Schalke 04 – Sparta Prag APOEL Nikosia – Asteras Tripolis Donnerstag, 5. November (21.05 Uhr): Sparta Prag – FC Schalke 04 Asteras Tripolis – APOEL Nikosia Donnerstag, 26. November (19 Uhr): FC Schalke 04 – APOEL Nikosia Sparta Prag – Asteras Tripolis Donnerstag, 10. Dezember (21.05 Uhr): APOEL Nikosia – Sparta Prag Asteras Tripolis – FC Schalke 04

FC BRÜGGE FC MIDTJYLLAND LEGIA WARSCHAU SSC NEAPEL Donnerstag, 17. September (19 Uhr): SSC Neapel – FC Brügge FC Midtjylland – Legia Warschau Donnerstag, 1. Oktober (21.05 Uhr): FC Brügge – FC Midtjylland Legia Warschau – SSC Neapel Donnerstag, 22. Oktober (21.05 Uhr): Legia Warschau – FC Brügge FC Midtjylland – SSC Neapel Donnerstag, 5. November (19 Uhr): SSC Neapel – FC Midtjylland FC Brügge – Legia Warschau Donnerstag, 26. November (21.05 Uhr): FC Brügge – SSC Neapel Legia Warschau – FC Midtjylland Donnerstag, 10. Dezember (19 Uhr): SSC Neapel – Legia Warschau FC Midtjylland – FC Brügge GRUPPE H BESIKTAS ISTANBUL SPORTING LISSABON LOKOMOTIVE MOSKAU SKENDERBEU KORCE Donnerstag, 17. September (21.05 Uhr): Sporting Lissabon – Lokomotive Moskau Skenderbeu Korce – Besiktas Istanbul Donnerstag, 1. Oktober (19 Uhr): Besiktas Istanbul – Sporting Lissabon Lokomotive Moskau – Skenderbeu Korce Donnerstag, 22. Oktober (19 Uhr): Sporting Lissabon – Skenderbeu Korce Lokomotive Moskau – Besiktas Istanbul Donnerstag, 5. November (21.05 Uhr): Besiktas Istanbul – Lokomotive Moskau Skenderbeu Korce – Sporting Lissabon Donnerstag, 26. November (19 Uhr): Besiktas Istanbul – Skenderbeu Korce Lokomotive Moskau – Sporting Lissabon Donnerstag, 10. Dezember (21.05 Uhr): Sporting Lissabon – Besiktas Istanbul Skenderbeu Korce – Lokomotive Moskau GRUPPE L FC AUGSBURG PARTIZAN BELGRAD AZ ALKMAAR ATHLETIC BILBAO Donnerstag, 17. September (21.05 Uhr): Athletic Bilbao – FC Augsburg Partizan Belgrad – AZ Alkmaar Donnerstag, 1. Oktober (19 Uhr): AZ Alkmaar – Athletic Bilbao FC Augsburg – Partizan Belgrad Donnerstag, 22. Oktober (19 Uhr): AZ Alkmaar – FC Augsburg Partizan Belgrad – Athletic Bilbao Donnerstag, 5. November (21.05 Uhr): Athletic Bilbao – Partizan Belgrad FC Augsburg – AZ Alkmaar Donnerstag, 26. November (19 Uhr): AZ Alkmaar – Partizan Belgrad FC Augsburg – Athletic Bilbao Donnerstag, 10. Dezember (21.05 Uhr): Athletic Bilbao – AZ Alkmaar Partizan Belgrad – FC Augsburg

Endgültige Anstoßzeiten der Heimspiele von Lokomotive Moskau am 1. September

CELTIC GLASGOW FENERBAHCE ISTANBUL MOLDE FK AJAX AMSTERDAM Donnerstag, 17. September (19 Uhr): Ajax Amsterdam – Celtic Glasgow Fenerbahce Istanbul – Molde FK Donnerstag, 1. Oktober (21.05 Uhr): Celtic Glasgow – Fenerbahce Istanbul Molde FK – Ajax Amsterdam Donnerstag, 22. Oktober (21.05 Uhr): Fenerbahce Istanbul – Ajax Amsterdam Molde FK – Celtic Glasgow Donnerstag, 5. November (19 Uhr): Ajax Amsterdam – Fenerbahce Istanbul Celtic Glasgow – Molde FK Donnerstag, 26. November (21.05 Uhr): Celtic Glasgow – Ajax Amsterdam Molde FK – Fenerbahce Istanbul Donnerstag, 10. Dezember (19 Uhr): Ajax Amsterdam – Molde FK Fenerbahce Istanbul – Celtic Glasgow

GRUPPE C

Endgültige Anstoßzeiten der Heimspiele von FK Qäbälä und FK Krasnodar am 1. September

GRUPPE B

Endgültige Anstoßzeiten der Heimspiele von Rubin Kasan am 1. September

GRUPPE A

kicker, 31. August 2015

19

Die Augsburger Gegner Bilbao

Alkmaar

131 Jahre nach dem nationalen

1Ein Team im Umbau: Dem über-

Triple gewann Athletic gegen Barca den Supercup und den ersten Titel seit 1984. Zehntausende feierten das Team von Trainer Valverde, der einst noch unter Jupp Heynckes spielte, sowie Aritz „SuperAduriz“, den vierfachen Torschützen gegen Barca. Bilbao hat eben die heißesten Fans Spaniens. Vom Stamm sind nur Aduriz, Iraizoz (beide 34) und Gurpegi (35) jenseits der 30, auf Verteidiger Laporte hatte bereits Bayern ein Auge geworfen, an Benat war einst Wolfsburg dran.

raschenden 3. Platz der Vorsaison folgte der Exodus: Ein halbes Dutzend Stammspieler verließ AZ, etwa Aron Johannsson (zu Bremen), Nemanja Gudelj (Ajax), Simon Poulsen (PSV) oder Steven Berghuis (Watford). Geholt wurden eher unbekannte Profis, am bekanntesten noch Alireza Jahanbakhsh von NEC Nijmegen, WM-Teilnehmer 2014 mit dem Iran. Verloren hat AZ auch Marco van Basten. Bisher „Co“ von John van den Brom, assistiert er nun Nationaltrainer Danny Blind.

Partizan 1Einst zählte Partizan Belgrad zu den Topklubs in Europa. Doch das ist Vergangenheit. Trainer Zoran Milinkovic (47, ehemals Hansa Rostock) will „attraktiven Angriffsfußball“ spielen lassen. Hoffnungsträger sind die beiden U-20-Weltmeister Andrija Zivkovic und Ivan Saponjic, beides Stürmer. Rechtsaußen Zivkovic war mit 17 Jahren schon Kapitän bei den SchwarzWeißen und jüngster Nationalspieler Serbiens. Leader im Team sind Sasa Ilic und Bulgariens Weltenbummler Valeri Bojinov.

Verfügt über ein außergewöhnlich großes Talent: Andrija Zivkovic

Die Schalker Gegner APOEL 1Für APOEL fängt die Saison nach

dem überraschenden Aus in den Play-offs zur Champions League gegen Astana jetzt erst an. Mit dem am Freitag verpflichteten neuen Trainer Temuri Ketsbaia (47, der Domingo Paciencia ablöste) und dem neuen argentinischen Torjäger Fernando Cavenaghi. Mit den beiden Hoffnungsträgern will Zyperns Top-Klub seine Titel (2014 und 2015 holte man jeweils das Double) verteidigen. Und nebenbei in die K.-o.-Phase der Europa League vordringen. Wenn nicht, folgt der nächste Trainerwechsel!

Sparta Prag 1Während Sparta-Coach Zdenek Scasny (58) nicht gerade glücklich über die Auslosung ist, freut sich Nationalspieler Ladislav Krejci. „Eigentlich hatte ich auf Dortmund gehofft, aber Schalke ist auch ein sehr guter Gegner“, meint Krejci, der auch Chancen aufs Weiterkommen sieht. Mit dem Ex-HSVer Petr Jiracek und Markus Steinhöfer (unter anderem Frankfurt) stehen zwei ehemalige Bundesliga-Profis in den Reihen von Sparta. In der Champions-League-Qualifikation scheiterte Sparta nur knapp an ZSKA Moskau (2:2 und 2:3).

Tripolis 1Asteras? Da war doch was. In der

Vorsaison scheiterte Mainz 05 in der Qualifikation an den Griechen. Der Klub aus der 40 000-Einwohner-Stadt auf dem Peleponnes, der erst seit 2007 in der 1.  Liga spielt, wird sehr solide geführt. Seit Oktober 2013 ist Staikos Vergetis (39) Trainer. Der setzt auf Latinos – auf Argentinier und Spanier. Wie schon in der Vorsaison, als Mainz nach dem Aus den Argentinier de Blasis von Asteras holte. Fraglich allerdings, wie der Klub den Weggang des besten Torschützen Jeronimo Barrales (Sivas) verkraftet hat.

Muss ohne einen Top-Torjäger auskommen: Staikos Vergetis

Die Dortmunder Gegner 1PAOK Saloniki ist neben Serienmeister Olympiakos der wohl beliebteste Klub in Griechenland. Unter der Führung des russischen Griechen Ivan Savvidis (Tabak-Industrie), der den Klub 2012 übernahm und ein enger Vertrauter Putins ist, heißt die Devise jetzt Erneuerung und Verjüngung. Verantwortlich dafür sind Sportdirektor Frank Arnesen (58, Ex-HSV-Sportdirektor) und Trainer Ivan Tudor. So musste Ikone und Torjäger Dimitrios Salpingidis gehen. Auffällig: der Ex-Nürnberger Robert Mak, der sehr torgefährlich ist.

Krasnodar 1Wegen einer Schwächephase in den letzten Spielen der Vorsaison verpasste der FK Krasnodar die sicher geglaubte Königsklasse. Schon im letzten Jahr gastierte der Klub in der Europa League, scheiterte in der Gruppenphase an Everton und Wolfsburg. Der Klub wurde erst 2008 von Geschäftsmann Sergey Galitskiy gegründet und entwickelte sich rasend schnell. Wegen Problemen mit dem Financial Fair Play verlor das Team von Trainer Kononov mit Marat Izmaylov (nach Porto zurück) und Roman Shirokov (Spartak) gleich zwei Schlüsselspieler.

Qäbälä 1Das Team aus Aserbaidschan

ist ein Überraschungsgast in der Gruppenphase der Europa League. Immerhin schalteten die Azeris mit Panathinaikos Athen ein höher gehandeltes Team aus. Beim 2:2 in Athen (nach 0:0 im Hinspiel) gelangen beide entscheidenden Treffer dem Brasilianer Dodo. Er ist einer der Leistungsträger im Team des ukrainischen Trainers Roman Hryhorchuk (50), der im Dezember 2014 die Nachfolge des ehemaligen Bundesliga-Profis Dorinel Munteanu antrat. Qäbäla verfügt über ein Stadion für 15 000 Zuschauern.

Fotos: imago

PAOK

Er sorgte für den Einzug in die Gruppenphase: Stürmer Dodo

% -TOP-THEMA

31. August 2015

21

K

laus Allofs weiß, wovon er spricht. Der Wolfsburger Geschäftsführer kaufte dem FC Chelsea vor zwei Jahren Kevin De Bruyne für rund 25 Millionen Euro ab. Heute, wo er für diesen Spieler rund 75 Millionen (Rekordtransfer der Bundesliga) kassiert, sagt er: „Das ist eine neue Situation, auf die wir uns alle einstellen müssen. Bislang hat man geglaubt, dass man einen Spieler, den man für 20 Millionen verpflichtet, nicht mehr gewinnbrinKevin De Brunye war zum Abschied in Wolfsburg nur noch Tribünengast. Als Ersatz für De Bruyne vom VfL umworben: Julian Draxler

Der Drahtseilakt Der TRANSFERSCHLUSS steht bevor. Die Bundesliga verliert namhafte Spieler, nimmt aber unglaublich viel Geld ein. Zumindest manche Vereine. Eine neue Situation – und eine Herausforderung für die gesamte Bundesliga.

Foto: imago/Eisenhuth, Getty Images/Rose, firo

Name

von (Bundesligist)

zu

Kevin De Bruyne Roberto Firmino Heung-Min Son Abdul Rahman Baba Shinji Okazaki Bastian Schweinsteiger Joselu Kevin Wimmer Philipp Wollscheid Sebastian Polter Valon Behrami Christian Fuchs Sebastian Prödl

VfL Wolfsburg TSG Hoffenheim Bayer Leverkusen FC Augsburg 1. FSV Mainz 05 Bayern München Hannover 96 1. FC Köln Bayer Leverkusen 1. FSV Mainz 05 Hamburger SV FC Schalke 04 Werder Bremen

Manchester City FC Liverpool Tottenham Hotspur FC Chelsea Leicester City Manchester United Stoke City Tottenham Hotspur Stoke City Queens Park Rangers FC Watford Leicester City FC Watford

Ablöse in Mio. Euro

Name

von (Zweitligist)

zu

Uwe Hünemeier Rouwen Hennings Philipp Hofmann Gesamt:

SC Paderborn 07 Brighton Hove & Albion 2,7 Karlsruher SC FC Burnley 2,1 1. FC Kaiserslautern FC Brentford 2 217,15 Millionen

75 41 30 20 10 10 8 7 5 2,35 2 0 0

Ablöse in Mio. Euro

kickerinfografik

Von einem deutschen Profiklub nach England – alle 16 Wechsel dieses Sommers:

Spieler

Über 200 Millionen für 16 Spieler

kommt zu uns“, sagt MatMehr Transfers, mehr Geld thias Sammer und fragt: „Ist das so schlecht?“ Ist es natürlich nicht. 217 Aus Deutschland nach England Aber was ist es wert? Mio. Transfersumme Und was stellt es an? Jörg Schmadtke fürchtet um die 16 wirtschaftliche Balance der Liga. Weil Klubs, die gerade kein Juwel im Kader haben, 10 keine 30 oder 40 Millionen 29,4 15 Euro kassieren können. Mio. Mio. Gewachsene Strukturen ge4 raten in Gefahr, wenn der 2013 2014 2015 FC Augsburg plötzlich dank des Transfers seines Linksverteidigers Baba zum FC Chelsea um knapp 20 Millionen dersetzten: „Ich habe gesagt, dass Euro reicher ist. Können Vereine, es ein anderer Wettbewerb wird die bisher knapsen mussten, plötz- durch England. Aber dorthin werlich auf große Einkaufstour gehen? den doch nicht plötzlich 50 Prozent Oder explodieren die Preise derma- der Bundesligaspieler wechseln. Ich ßen, dass man bald für viel Kohle habe keine Angst vor England. Der nur noch wenig Klasse bekommt? Plan muss sein, viel Geld aus EngDas Kaufverhalten der Engländer land nach Deutschland zu holen wirft Fragen auf. Aufarbeitungen und trotzdem wettbewerbsfähig zu sind nötig, die Bundesliga muss sich bleiben“, sagte er Anfang Juli im kider neuen Situation stellen. Chris- cker. Im Spiegel legte er nun nach: tian Heidel, der Mainzer Manager, „Ich finde, es wird ein zu großer war einer der ersten Protagonisten, die sich analytisch damit auseinanLesen Sie weiter auf Seite 22 Spieler

Was ist passiert? Der englische Fußball hat den deutschen Markt entdeckt. Und im Sommer 2015 knapp 200 Millionen Euro mehr in Bundesligaprofis investiert als in den beiden Jahren zuvor. „Das Geld

Spieler

gend verkaufen kann. Das scheint jetzt möglich. Aber vielleicht sieht es in zwei Jahren schon wieder ganz anders aus.“ Hat der Wahnsinn Methode? Oder verändert sich gerade die Realität? „Ja“, sagt Jörg Schmadtke, Geschäftsführer des 1. FC Köln, „was aktuell passiert, ist völlig irreal.“ Jeden Tag passiert etwas, jede Stunde, jede Minute. Julian Draxlers Wechsel zum VfL Wolfsburg wurde am Sonntagmorgen vermeldet – und dementiert. Dante bekam aus München zu hören, wie wichtig er sei – und gleichzeitig die Freigabe für den VfL. Das Transferfenster steht weit offen, scheint gleichsam mit den Angeln aus der Wand gerissen. Und wenn es am Montag um 18 Uhr in Deutschland geschlossen wird (in England am Dienstag um 19 Uhr MESZ), dann wird Bilanz gezogen, und sie wird völlig anders aussehen als in den Jahren zuvor.

22

BUNDESLIGA gescheitert und der Kommunismus gleich mit!“ Doch der Münchner gibt zu: „Wir müssen uns über die veränderte Situation Gedanken machen, konstruktiv nach vorne schauen und nicht kapitulieren.“ Solange das Konsumverhalten des britischen TV-Fußballfans sich nicht ändert (rund 15 Millionen Kunden verbuchen Sky UK und BT Sport, „nur“ rund 4,5 Millionen Sky Deutschland, dazu kommt der große finanzielle Vorsprung in der internationalen Vermarktung), wird die Premier League ihren Vorsprung halten. Und solange in Deutschland so gut ausgebildet und gescoutet wird, bleibt es ein interessanter Markt. Es ist ein Drahtseilakt für die Bundesliga, der möglicherweise auf Sicht ein Substanzverlust droht. Die Fragen, die sich stellen, müssen beantwortet werden. Im kommenden Jahr verfügen die Engländer über noch mehr Geld. Kaum auszudenken, was dann passiert.

Fortsetzung von Seite 21

F R A N K LU ß E M

Englands Transferausgaben

750 Mio. € kickerinfografik

Hype um das Geld aus der Premier League gemacht.“ Würden zukünftig noch mehr Spieler deutscher Klubs auf die Insel gelockt, „sollten wir Danke sagen und das viele Geld erneut in unser Scouting und in unsere Jugendarbeit investieren. Das rentiert sich“, sagte der Mainzer Manager. So weit, so gut. Dann aber spricht er ein Thema an, das in Zukunft viel heftiger unter den Nägeln brennen wird: „Die Engländer geben irre Gehälter für durchschnittliche Spieler aus. Was wir im Monat zahlen, gibt es dort in einer Woche. Wenn ein Spieler dann vorzeitig den Klub verlassen soll, weil es sportlich nicht mehr passt, gibt es kaum noch einen Markt für ihn.“ Annähernd hohe Gehälter könnten höchstens noch Klubs „in der Golfregion, in Russland und mit Abstrichen in der Türkei“ zahlen. Allerdings: Zunächst einmal gibt es diese hohen Gehälter – ein verführerischer Lockstoff für Spieler und deren Berater. Das bedeutet: Spieler, die es auf der Insel nicht schaffen, werden im Normalfall nicht mehr in die Bundesliga zurückkehren – es sei denn, diese passt die Gehälter an. Eine Vorstellung, der man nicht folgen möchte. Robin Dutt vom VfB Stuttgart („Die Gier frisst unseren Fußball auf!“) brachte eine Gehaltsobergrenze in die Diskussion ein, Matthias Sammer konterte sofort und barsch: „Der Sozialismus ist

2013

1,051 Mrd. €

2014

? 2015

Sie spielen bereits in England: Roberto Firmino wechselte aus Hoffenheim nach Liverpool, Baba von Augsburg zum FC Chelsea.

DIE AUFREGER: Elfmeter,

Holtby: Was

Aufregung: Labbadia und Holtby reklamieren.

Foto: Team2

1Es war die Szene,

an der alle Hamburger ihre Niederlage in Köln festmachten. Elfmeter und Rote Karte nach Emir Spahics Körperkontakt im Laufduell mit Anthony Modeste. „Ein Witz“, schimpfte HSV-Coach Bruno Labbadia, „wir sind um einen Punkt betrogen worden.“ Nachvollziehbare Empörung, auch wenn sich Schiedsrichter Deniz Aytekin im Rahmen der vorgeschriebenen Regelauslegung bewegte (siehe Kommentar auf Seite 27). Unter anderem auch Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke bezeichnete die Entscheidung noch am nächsten Morgen im „Doppelpass“ auf Sport 1 sportlich-fair als „sehr fragwürdig“. Denn: „Es gibt einen kleinen Kontakt, aber wenn der ausreicht für einen Elfmeter …“

kicker, 31. August 2015

23

Sagen Sie mal . . . Martin Winterkorn

CHEF DES WOLFSBURG-EIGNERS VW Kevin De Bruyne verlässt den VfL Wolfsburg und wechselt zu Manchester City. Sagen Sie mal, Herr Winterkorn, wie sehr bedauern Sie das? Das ist sehr schade, es tut uns leid, aber so ist die Branche. Ich glaube, man hat gegen Schalke gesehen, dass unsere Mannschaft dieses Thema wegspielen wollte, was ihr gut gelungen ist. Vielleicht gibt es einen gewissen Auftrieb für die Mannschaft, die zeigen will, dass sie auch ohne De Bruyne erfolgreich sein kann. Ich habe eine völlig andere Köperhaltung, völlig andere Laufbereitschaft,

Ein Ausnahmespieler wie De Bruyne wird in der Saison sicher fehlen. Das können wir nicht wegdiskutieren. Aber es gibt Überlegungen, wie man den sportlichen Verlust auffangen kann. Die Reaktion des Teams gegen Schalke hat zudem gezeigt, dass eine Mannschaft nicht nur aus einem Spieler besteht, sondern aus einem Kollektiv. Haben Sie noch mal versucht, De Bruyne vom Bleiben zu überzeugen? Nein, das habe ich nicht gemacht. Das war Sache des Aufsichtsrates und der sportlichen Führung.

Fotos: imago (3)

„Ja, irgendwann ist man machtlos“

Neu in der Premier League: Heung-Min Son verließ Leverkusen und ging zu Tottenham Hotspur – für eine Ablöse von 30 Millionen Euro.

Rot – und ein Profi, der sich vergaloppiert

er Aytekin verdankt Überlagert wurde die Entscheidung an sich freilich schon am Samstagabend von einem Aufreger, den HSV-Profi Lewis Holtby produziert hatte. Während Spahic alle Interviewanfragen ablehnte, plauderte Holtby drauflos: Aytekin sei in der Kabine gewesen und habe sich bei Spahic „für die Fehlentscheidung entschuldigt“. Aytekin indes bestritt dies komplett – und erhielt umgehend Bestätigung von Hamburgs Mediendirektor Jörn Wolf: „Der Schiedsrichter war nicht in der Kabine und hat sich auch nicht entschuldigt für irgendwas. Da war Lewis falsch informiert.“ Am Sonntag ruderte auch Holtby zurück, der die Story zunächst so erzählt hatte, als hätte er sie live miterlebt: „Ich habe das in der Hektik nach dem Spiel falsch ver-

standen. Ganz sicher habe ich nicht bewusst irgendetwas erfunden. Ich weiß jetzt, dass es nur einen kurzen Wortwechsel zwischen Herrn Aytekin und Emir Spahic im Kabinengang gab, in dem Herr Aytekin seine Wahrnehmung geschildert hat.“ Womöglich aus persönlichem Frust, dass sein erstes HSV-Tor nicht wenigstens zu einem Punkt reichte, schoss der 24-Jährige übers Ziel hinaus. Nach Abpfiff stürmte er noch vor Labbadia zu Aytekin, um diesen als Erster ins Gebet zu nehmen. Dabei hatte Holtby schon bei seiner Auswechslung Glück, nicht selbst mit Rot bestraft zu werden, als er im Zuge wilder Beschwerden sogar Körperkontakt zum vierten Offiziellen aufnahm. So gesehen müsste sich Holtby bei Aytekin sogar noch THIEMO MÜLLER bedanken.

völlig andere Konzentriertheit im Vergleich zur Partie vorher gesehen. Schlägt Ihr Herz als Wirtschaftsboss höher bei den 75 Millionen Euro, die ManCity für De Bruyne zahlt? Ob die Summen gerechtfertigt sind oder nicht: Uns wäre es lieber gewesen, wenn Kevin hiergeblieben wäre. Aber wenn in England genügend Geldgeber da sind, muss man sich in Deutschland überlegen, was gemacht werden muss, um den Ausverkauf zu verhindern. Es war Ihnen ein großes Anliegen, dass De Bruyne bleibt. Ist man machtlos gegen derartige Summen? Ja, man ist irgendwann machtlos. Selbst der FC Bayern, der interessiert war, hat am Ende des Tages gesagt: Gegen diese Summen können wir momentan nicht antreten. Muss man sich Sorgen machen um den deutschen Fußball? Sorgen sicher nicht. Aber man muss sich überlegen, was man tut, um sich gegen die vermeintliche Übermacht der Engländer, die mit viel Geld um sich werfen, zu behaupten und den deutschen Fußball aufrechtzuerhalten. Ivan Perisic wechselt wiederum nach Italien zu Inter Mailand. Auch da zählt natürlich, was der andere Verein bietet. Machen Sie sich gar keine Sorgen, in dieser Champions-League-Saison zwei Leistungsträger verloren zu haben?

De Bruyne stand bis 2019 unter Vertrag. Haben diese Laufzeiten gar keine Relevanz mehr? Das ist ein Thema, das nicht erst seit gestern existiert. Denken Sie an Diego oder Dzeko, so ist nun mal die Branche. Aber das gibt es auch anderswo. Haben Sie Verständnis für Kevin De Bruyne, der sich nach nur anderthalb Jahren in Wolfsburg gegen den VfL entschieden hat? Aus finanziellen Gründen ja, aus sportlichen Gründen verstehe ich ihn nicht. Ich bin nicht überzeugt davon, dass er bei Manchester City diese Rolle spielt, die er auch bei uns gespielt hat. Ich glaube, ein weiteres Jahr bei uns hätte ihm noch gutgetan. Das wäre für seine sportliche Karriere das Richtige gewesen. Und deswegen gab es ja unsere Überlegung, dass er noch ein Jahr bleibt und dann wechselt. Ich denke, das wäre der bessere Weg gewesen. Stört es Sie, dass diese nicht unbedeutenden Wechsel alle erst zum Ende dieser Transferperiode zustande gekommen sind? Sicher wäre es in der Transferphase jedem Verein lieber, früher Klarheit über die endgültige Zusammensetzung des Kaders zu haben, keine Frage. Jetzt ist die Reaktionszeit trotz aller getroffenen Vorbereitungen natürlich knapp. Aber ich habe Vertrauen in Klaus Allofs und Dieter Hecking. I N T E RVI E W : T H O M A S H I E T E

24

BUNDESLIGA

3. SPIELTAG

BUNDESLIGA 1. (1) 2. (2) 3. (6) 4. (5) 5. (8) 6. (3) 7. (9) 8. (12) 9. (4) 10. (7) 11. (15) 12. (11) 13. (10) 14. (16) 15. (14) 16. (12) 17. (17) 18. (18)

28. 8. – 30. 8. 2015 VfL Wolfsburg – FC Schalke 04 VfB Stuttgart – Eintr. Frankfurt FC Augsburg – FC Ingolstadt 04 1. FC Köln – Hamburger SV 1. FSV Mainz 05 – Hannover 96 SV Darmstadt 98 – Hoffenheim FC Bayern – Bayer Leverkusen Bor. Dortmund – Hertha BSC W. Bremen – Mönchengladbach

3:0 (1:0) 1:4 (1:2) 0:1 (0:0) 2:1 (0:0) 3:0 (2:0) 0:0 3:0 (1:0) 3:1 (1:0) 2:1 (1:1)

Freitag, 11. September (20.30 Uhr) Mönchengladbach – HSV (1:0, 1:1) Samstag, 12. September (15.30 Uhr) Bayern München – FC Augsburg (0:1, 4:0) B. Leverkusen – Darmstadt 98 ( - , - ) Hannover 96 – Bor. Dortmund (2:3, 1:0) Hertha BSC – VfB Stuttgart (3:2, 0:0) Ingolstadt 04 – VfL Wolfsburg ( - , - ) Samstag, 12. September (18.30 Uhr) Eintracht Frankfurt – 1. FC Köln (3:2, 2:4) Sonntag, 13. September (15.30 Uhr) TSG Hoffenheim – W. Bremen (1:2, 1:1) Sonntag, 13. September (17.30 Uhr) FC Schalke 04 – FSV Mainz 05 (4:1, 0:2)

Borussia Dortmund Bayern München (M) VfL Wolfsburg (P) 1. FC Köln 1. FSV Mainz 05 Bayer 04 Leverkusen FC Ingolstadt 04 (N) Eintracht Frankfurt FC Schalke 04 Hertha BSC Werder Bremen SV Darmstadt 98 (N) Hamburger SV TSG Hoffenheim FC Augsburg Hannover 96 VfB Stuttgart Bor. Mönchengladbach

3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3

3 3 2 2 2 2 2 1 1 1 1 0 1 0 0 0 0 0

v.

zu Hause auswärts Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.

0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 0 2 2 2 2 3 3

11:1 10:1 6:2 6:3 5:2 3:4 2:4 6:4 4:4 3:4 3:5 3:3 4:9 2:4 1:3 2:6 4:10 2:8

0 0 1 1 0 0 0 1 1 1 1 3 0 1 1 1 0 0

+ 10 +9 +4 +3 +3 -1 -2 +2 0 -1 -2 0 -5 -2 -2 -4 -6 -6

9 9 7 7 6 6 6 4 4 4 4 3 3 1 1 1 0 0

2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 2 2 1 1 2 1 2 1

2 2 2 1 1 1 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0

0 0 0 1 0 0 0 1 1 1 0 2 0 0 0 0 0 0

0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 1 0 0 1 2 1 2 1

7:1 8:0 5:1 3:2 3:1 2:1 0:4 1:1 1:1 1:1 2:4 2:2 3:2 1:2 0:2 0:1 2:7 1:2

6 6 6 4 3 3 0 1 1 1 3 2 3 0 0 0 0 0

1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 1 1 2 2 1 2 1 2

1 1 0 1 1 1 2 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0

0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 1 0 1 1 1 0 0

0 0 0 0 0 1 0 1 1 1 0 0 2 1 0 1 1 2

4:0 2:1 1:1 3:1 2:1 1:3 2:0 5:3 3:3 2:3 1:1 1:1 1:7 1:2 1:1 2:5 2:3 1:6

3 3 1 3 3 3 6 3 3 3 1 1 0 1 1 1 0 0

% -ELF DES TAGES

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4. SPIELTAG

Sp. g. u.

Muto (1)

Castaignos (1)

1. FSV Mainz 05 Eintracht Frankfurt

Douglas Costa (3)

Müller (2)

Robben (1)

Bayern München

Bayern München

Bayern München

SPERREN

Roger (2) FC Ingolstadt 04

Rote Karten Spahic (Hamburger SV) Tyton (VfB Stuttgart) Gesamtzahl 2015/16 Vergleich 3. Spieltag 2014/15 Gesamt Saison 2014/15

R. Rodriguez (1) Hummels (2) Vestergaard (1) Träsch (1)

2 0 25

VfL Wolfsburg

Borussia Dortmund

Werder Bremen

VfL Wolfsburg

Mathenia (1)

Weiterhin gesperrte Spieler: niemand

SV Darmstadt 98

TOP-SCHIEDSRICHTER mindestens 33 % der möglichen Spiele Pl. Schiedsrichter Notenschnitt/Spiele 1. Günter Perl ......................... 1,00/ 1 2. Dr. Jochen Drees ................ 2,00/ 1 Knut Kircher ....................... 2,00/ 1 Peter Sippel ....................... 2,00/ 1 5. Christian Dingert................. 2,50/ 2 Tobias Stieler...................... 2,50/ 2 Tobias Welz ......................... 2,50/ 1

kicker-Ergebnisdienst Unter Telefon (0137) 82 23 32 22 (0,50/Anruf/Festnetz), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischenund Endresultate der Bundesligaspiele. Aus Österreich: (0900) 21 02 20 (0,61 Euro/Min./Festnetz)

FC Augsburg Hertha BSC Werder Bremen SV Darmstadt 98 Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt Hamburger SV Hannover 96 TSG Hoffenheim FC Ingolstadt 04 1. FC Köln Bayer 04 Leverkusen 1. FSV Mainz 05 Bor. Mönchengladbach Bayern München FC Schalke 04 VfB Stuttgart VfL Wolfsburg

VfL Wolfsburg

VfB Stuttgart

FC Schalke 04

Bayern München

Mönchengladbach

1. FSV Mainz 05

Bayer Leverkusen

1. FC Köln

FC Ingolstadt 04

TSG Hoffenheim

Hannover 96

Hamburger SV

Eintracht Frankfurt

SV Darmstadt 98

2015/16

Werder Bremen

Saison

Hertha BSC

5 1 28

FC Augsburg

Gelb-Rote Karten Für das nächste Spiel gesperrt: Xhaka (Bor. Mönchengladbach) Gesamtzahl 2015/16 Vergleich 3. Spieltag 2014/15 Gesamt Saison 2014/15

Borussia Dortmund

In Klammern Anzahl der Berufungen in die Elf des Tages

K 0:1 7.11. 17.10. 19.3. 30.1. 14.5. 20.9. 26.9. 0:1 30.4. 5.3. 31.10. 27.2. 13.2. 12.12. 16.4. 28.11. 23.1. I 1:1 7.5. 6.2. 2.3. 3.10. 9.4. 21.11. 19.3. 22.9. 5.12. 19.12. 31.10. 23.4. 12.3. 12.9. 20.2. 9.4. 30.1. C 27.2. 31.10. 14.5. 28.11. 5.3. 13.2. 19.9. 12.12. 26.9. 19.3. 2:1 17.10. 0:3 30.4. 16.4. 12.3. 12.12. 22.9. K 2.3. 30.4. 7.11. 2:2 0:0 16.4. 28.11. 13.2. 3.10. 14.5. 19.9. 30.1. 2.4. 24.10. 24.10. 3:1 2.4. 27.9. E 12.12. 16.4. 13.2. 27.2. 30.1. 14.5. 20.9. 12.3. 4:0 5.3. 7.11. 28.11. 30.4. 1:1 27.9. 19.12. 5.12. 7.5. R 20.2. 19.3. 9.4. 5.3. 12.9. 21.11. 23.4. 17.10. 31.10. 27.2. 6.2. 23.1. 19.12. 5.3. 23.4. 9.4. 21.11. 19.9. S 31.10. 19.3. 27.2. 6.2. 17.10. 5.12. 13.2. 23.1. 26.9. 3:2 7.5. 20.2. 7.11. 3.10. 23.1. 12.9. 24.10. 2.4. P 7.5. 28.11. 12.3. 0:1 6.2. 16.4. 19.12. 30.4. 23.9. 2.3. 2.3. 16.4. 13.9. 6.2. 23.9. 7.11. 24.10. 12.12. O 30.4. 2.4. 23.1. 20.2. 28.11. 1:2 14.5. 3.10. 12.3. 6.2. 24.10. 20.2. 21.11. 0:4 3.10. 22.9. 23.4. 5.12. R 2.3. 19.12. 23.1. 9.4. 7.5. 2.4. 12.3. 12.9. 5.12. 27.2. 7.5. 23.4. 19.12. 13.2. 2:1 17.10. 31.10. 25.9. T 9.4. 21.11. 19.9. 19.3. 5.3. 23.1. 1:1 3.10. 30.4. 2.3. 12.9. 20.2. 16.4. 12.3. 30.1. 2:1 14.5. 7.11. M 23.9. 12.12. 6.2. 28.11. 24.10. 2.4. 2.4. 14.5. 24.10. 5.3. 17.10. 28.11. 30.4. 3:0 18.9. 0:1 16.4. 27.2. A 30.1. 26.9. 13.2. 12.12. 7.11. 23.9. 2.4. 6.2. 19.12. 23.1. 12.3. 11.9. 21.11. 23.4. 7.11. 20.2. 7.5. 1:2 G 5.12. 24.10. 2.3. 3.10. 12.9. 28.11. 12.3. 20.2. 3.10. 2.4. 5:0 14.5. 30.1. 12.12. 24.10. 3:0 2.3. 30.4. A 16.4. 7.11. 22.9. 7.5. 17.10. 23.1. 1:1 9.4. 23.9. 2.3. 5.12. 19.12. 31.10. 3.10. 23.4. 13.9. 19.3. 21.11. Z 20.2. 6.2. 21.11. 13.2. 5.12. 31.10. 23.4. 1:4 30.1. 27.2. 5.3. 17.10. 1:3 19.3. 7.5. 26.9. 9.4. 20.9. I 19.12. 23.4. 19.9. 21.11. 19.3. 5.12. 2:1 12.12. 26.9. 17.10. 13.2. 30.1. 31.10. 9.4. 5.3. 27.2. 3:0 14.5. N

Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.

kicker, 31. August 2015

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Spieler des Tages Luc Castaignos Eintracht Frankfurt

Foto: imago

D

Refugees welcome

Viele Fans setzten wie hier beim FC Bayern ein Zeichen, Klubs wie Mainz luden Flüchtlinge zu den Spielen ein.

ie Zahlen sprechen für sich. Vier Treffer erzielte Frankfurt in Stuttgart, zwei besorgte Luc Castaignos, einen bereitete der Angreifer beim Foulelfmeter vor. Besser geht es eigentlich nicht – was Armin Veh etwas anders sieht. „Ich habe auch viele Dinge gesehen, die er verbessern muss“, meint der Eintracht-Coach. Und: „Ich glaube, der Junge weiß noch gar nicht, was in ihm steckt.“ Der Neuzugang von Twente Enschede (2,5 Millionen Euro teuer) habe beim 4:1 in Stuttgart „ein bisschen angedeutet, was in ihm steckt. Aber er kann mehr, er ist erst 22.“ Ob der von seinem Coach so streng beurteilte Stürmer deswegen nach seinem 2:1 einen wütenden Blick Richtung Bank schickte, statt sich ausgiebig feiern zu lassen? „Nein“, sagte Castaignos am Sonntag, „nach dem zweiten Tor habe ich ja auch gelacht.“ (siehe GEORGE MOISSIDIS auch Seite 39).

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Torchancen

Zuschauer

Torschützenliste Tore am 3. Spieltag Tore 5 (2) 3 (1) 2 (1) 2 (-) 2 (-) 2 (-) 2 (2) 2 (1) 2 (-) 2 (2) 2 (-) 2 (1) 2 (-) 2 (1)

25 (Schnitt 2,78)

Spieler Müller Aubameyang Kalou Heller Mkhitaryan Reus Castaignos Modeste Zoller Muto Lewandowski Didavi Ginczek Dost

Gesamt 2015/16: 77 (Schnitt 2,85) Vergleich 2014/15: 843 (Schnitt 2,75)

Verein Bayern München Borussia Dortmund Hertha BSC SV Darmstadt 98 Borussia Dortmund Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt 1. FC Köln 1. FC Köln 1. FSV Mainz 05 Bayern München VfB Stuttgart VfB Stuttgart VfL Wolfsburg

rechts 3 1 2 2 1 2 2 2 1 2 1 1

links 1 1 1 1 2 1 1

Kopf 1 1 1 1 -

davon Elfer 1 1 1 2 1 -

In Klammern Zahl der am letzten Spieltag erzielten Tore.

Scorer-Liste Jeder Torschütze erhält für einen Treffer einen Punkt. Dem Spieler, der die Vorarbeit geleistet hat, wird ebenfalls ein Punkt gutgeschrieben. Bei Foulelfmetern erhält der gefoulte Spieler einen Scorer-Punkt. Punkte/Name/Verein (Tore + Vorarbeit) 6 Modeste (1. FC Köln) (2+4) 5 Douglas Costa (FC Bayern) (1+4) 5 Müller (Bayern München) (5+0)

4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 3

Aubameyang (Bor. Dortmund) Mkhitaryan (Bor. Dortmund) Seferovic (Eintracht Frankfurt) Kalou (Hertha BSC) Ginter (Borussia Dortmund) Kagawa (Borussia Dortmund) Reus (Borussia Dortmund) Castaignos (Eintr. Frankfurt) Jairo (1. FSV Mainz 05) Lewandowski (FC Bayern) Didavi (VfB Stuttgart)

(3+1) (2+2) (1+3) (2+1) (1+2) (1+2) (2+1) (2+1) (1+2) (2+1) (2+1)

am 3. Spieltag

Ausbisher lastung erreicht Ø

letzte Saison Ø

Dortmund München Schalke Berlin Hamburg Stuttgart Gladbach Köln Frankfurt Bremen Hannover Hoffenheim Wolfsburg Augsburg Leverkusen Mainz Darmstadt Ingolstadt

80 500 75 000 49 327 50 000 42 100 30 000 30 003 26 872 17 000 -

99 % 100 % 82 % 100 % 100 % 100 % 98 % 79 % 100 % -

80 930 75 000 61 565 56 376 54 618 54 414 50 172 48 000 45 000 42 100 39 100 30 150 29 563 29 067 27 125 27 012 17 000 15 000

80 056 72 966 61 343 47 324 53 341 49 709 50 364 48 014 47 642 39 624 42 106 25 040 26 343 27 431 29 093 29 780 13 953* 9 823*

Gesamt

400 802

95 %

782 192

768 330

Schnitt

44 534

43 899

42 685

*) = Zuschauerschnitt in der 2. Bundesliga

Die Zahl der erzielten Tore geteilt durch die Anzahl der Torchancen ergibt die Chancenverwertung. Chancenverwertung/Torchancen 1. Wolfsburg 54,5 % 11 2. Frankfurt 50,0 % 12 3. Hamburg 40,0 % 10 4. Köln 37,5 % 16 5. Dortmund 35,5 % 31 6. Darmstadt 33,3 % 9 7. München 26,3 % 38 8. Schalke 25,0 % 16 9. Mainz 23,8 % 21 10. Hannover 20,0 % 10 11. Stuttgart 19,0 % 21 12. Berlin 18,8 % 16 13. Hoffenheim 18,2 % 11 Ingolstadt 18,2 % 11 15. Bremen 16,7 % 18 16. Gladbach 16,7 % 12 17. Leverkusen 13,6 % 22 18. Augsburg 5,9 % 17

Top-Torhüter

Top-Feldspieler

Berücksichtigt sind nur Spieler, die in mind. 50 % der Spiele benotet wurden. Bei außergewöhnlichen Leistungen werden auch Spieler benotet, die weniger als 30 Minuten eingesetzt wurden.

Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Douglas Costa (FC Bayern) ......1,67 Müller (Bayern München) ........1,67 3. Modeste (1. FC Köln) ..............2,00 4. Hummels (Bor. Dortmund) .......2,17 Kagawa (Bor. Dortmund) .........2,17 Mkhitaryan (Bor. Dortmund) ....2,17 Weigl (Borussia Dortmund)......2,17 Xabi Alonso (FC Bayern) ..........2,17 9. Ginter (Borussia Dortmund).....2,25 10. Ujah (Werder Bremen) .............2,50 Aubameyang (Bor. Dortmund) ..2,50 Reus (Borussia Dortmund) ......2,50 Schmelzer (Bor. Dortmund) .....2,50 Roger (FC Ingolstadt 04) .........2,50 Dost (VfL Wolfsburg) ................2,50

Nach dem 3. Spieltag Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Baumann (TSG Hoffenheim) ....2,33 2. Wiedwald (Werder Bremen) .....2,50 3. Hradecky (Eintracht Frankfurt)..2,67 Casteels (VfL Wolfsburg) ..........2,67 5. Özcan (FC Ingolstadt 04) .........2,75 6. Zieler (Hannover 96) ...............2,83 Karius (1. FSV Mainz 05) .........2,83 Fährmann (FC Schalke 04)......2,83

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DER 3. SPIELTAG: ANALYSIERT VON DER “-DATENREDAKTION

Robben überflügelt 3:0 Der Treffer von Ricardo Rodriguez bedeutet für den Schweizer die Einstellung eines Bundesligarekords. Alle seine zwölf Tore erzielte er in Heimspielen. Er schloss damit zu Fred Hoff auf, der für Hannover und Oberhausen (1965 bis 1972) ebenfalls ausschließlich vor heimischer Kulisse zwölfmal getroffen hatte.

2:1

In der letzten Saison war Schalke neben anderen Klubs das Team mit den wenigsten Elfmetern gegen sich (zwei geschossen, davon einen verwandelt). Mit dem Strafstoß von Rodriguez kassierte S 04 schon jetzt so viele Gegentreffer vom Punkt wie in der kompletten Vorsaison.

Santiago Garcia spielt seit 2013 in der Bundesliga – in jeder Saison erhielt er beim ersten Einsatz eine Gelbe Karte. Der letzte Spieler mit dieser Quote in seinen ersten drei Spielzeiten war mit Diego (2006-2008) auch ein Bremer.

Saisonübergreifend blieb die Borussia in fünf Pflichtspielen hintereinander nicht mehr ohne Gegentor. Eine längere Phase gab es zuletzt von Dezember 2013 bis März 2014, damals waren es sogar neun Pflichtspiele in Serie.

Überflügelt: Für den Rekordmeisterr absolvierte Arjen Robben sein 130. Ligaspiel, ist st jetzt alleiniger ei Bayern. niederländischer Rekordhalter bei Roy Makaay kam in 129 Spielen auf 107 Scorerobben in jetzt punkte (78 Tore, 29 Vorlagen), Robben 130 Spielen auf 119 (74 Tore, 45 Vorlagen).

Als erster BundesligaBundesli verein knackte Bay Bayern München die Ma Marke von 300 zugesproc zugesprochenen Elfmetern. Von 301 wurd Strafstößen wurden verwand 235 verwandelt.

3:1 Roman Bürki kassierte nach 257 Minuten sein erstes Bundesligagegentor beim BVB und überholte in diesem Ranking Roman Weidenfeller (242 Minuten, 2002/03). Spitzenreiter bleibt Marc Ziegler (287 Minuten, 2007/08).

m Jahr und Die Hertha kassierte erstmals in diesem erstmals unter Pal Dardai mehr als zwei Gegentore. Positiv hingegen: In fünf Pflichtspielen in Folge treffen die Berliner, was eine neue Bestmarke marke für Dardai bedeutet.

2:1 In drei Duellen mit dem HSV traf Anthony Modeste viermal. So häufig traf er in der Bundesliga nur gegen Wolfsburg (in fünf Spielen).

Am 3. Spieltag erhielt der Hamburger SV seine erste Ecke – das gab es noch nie, seit der kicker die Ecken erfasst (1998/99).

Das Dutzend ist voll: Der FC wurde in keinem der letzten zwölf BL-Heimspiele besiegt (zuletzt am 6. 12. 2014 beim 1:2 gegen Augsburg). Eine solche Serie hatten die Kölner zuletzt 1991/92, damals waren es sogar 13 Heimspiele.

René Adler wurde im 215. Bundesligaspiel das erste Mal ausgewechselt, nur 13 Spieler wurden noch später erstmals ausgewechselt. Rekordhalter ist Michael „Ata“ Lameck, der in seinem 335. Einsatz erstmals ausgewechselt wurde.

0:0 Das bis Samstag letzte Darmstädter Bundesligaspiel ohne Gegentor datiert vom vom 15. 5. 1982 (2:0 in Duisburg). In einem BL-Heimspiel blieben die Lilien letztmals am 16. 1. 1982 beim 1:0-Sieg gegen Bielefeld ohne Gegentreffer.

Kevin Kuranyi bestritt sein erstes Bundesligaspiel über 90 Minuten seit dem 1. 5. 2010 (damals mit Schalke 0:2 gegen Bremen).

Von den vergangenen neun Auswärtsspielen bei Aufsteigern gewann Hoffenheim nur eines (vier Remis, vier Niederlagen): am 9. 3. 2013 mit 3:0 in Fürth.

kicker, 31. August 2015

Die Meinung

Landsmann Makaay

THIEMO MÜLLER

kicker-Redakteur

3:0 Eine frühere Einwechslung als die e) gab von Danny Latza (8. Minute) zeiten es zu Mainzer Bundesligazeiten am am dreimal: Milorad Pekovic kam ür Tim 26. 9. 2009 in der 5. Minute für m 8. 2. Hoogland, Junior Diaz am istoph 2014 in 6. Minute für Christoph lorian Moritz am 8.2.2014 und Florian Heller am 17. 4.2010 in der n Soto. 7. Minute für Elkin

Seit seiner Bundesligarückkehr 2013 verursachte Roberto Hilbert sieben Elfmeter. Damit ist er in diesem Zeitraum klar die Nummer eins vor Benedikt n Höwedes (4). Drei der letzten vier Spieler, die zwei Elfmeterr in einer Partie verursachten, n „schafften“ das gegen Bayern München. Neben Hilbert der Gladbacher Alvaro Dominguez (9. 8. 2013) und der Herthaner Alfredo Morales (17.3.2012). Ausreißer ist HSV-Verteidiger Johan Djourou (am 28.2.2015 gegen Frankfurt).

Das Manko der Regelauslegung

Zum let letzten Mal hielt 96-Torh 96-Torhüter RonRobert Z Zieler am 16. 12. 22014 beim 2:0 A gegen Augsburg seinen Kasten ssauber. Seitdem folgten 221 Spiele mit mindeste einem Gemindestens Den BL-Rekord gentor. D hält Duisburg, Dui das in 38 Partie Partien ohne weiße Weste vom vo Platz ging (von Ok Oktober 1974 bis Novemb November 1975).

D

ie zweifellos sachkundigen Experten fürs Schiedsrichterwesen sind sich einig: Den Körperkontakt zwischen Hamburgs Spahic und Kölns Modeste mit Elfmeter und Rot zu bestrafen, war korrekt. Also ist Schiri Aytekin aus dem Schneider. Und die vom HSV beklagte Benachteiligung eine rein subjektive Betrachtung. Ein ungutes Gefühl bleibt aber auch beim objektiven Beobachter. Ja, anscheinend sogar bei Aytekin selbst, der seine Entscheidung als „diskussionswürdig“ bezeichnet. Nicht von ungefähr. Auch wenn alle zweifelsfrei eine Berührung sehen – in den allermeisten, die sich dem Fußball verbunden fühlen, sträubt sich etwas dagegen, den Elfmeterpfiff als „gerecht“ zu bezeichnen. Ob sie nun Hamburger, neutral oder sogar Kölner sind. Denn: Modeste strauchelt schon Sekundenbruchteile vor dem (leichten) Körperkontakt.

Land des Lächelns: In der Bundesliga Bunde ist Yoshinori Muto der sechste Japaner, Japan dem zwei Tore in einem Spiel gelangen. Zuvor schafften das Yasuhiko Okudera (zw (zwei Doppelpacks für Köln, einen für Brem Bremen), Naohiro Takahara (zwei für den HSV, eeinmal sogar drei Tore für Frankfurt), Shinji Kagawa (3/ Dortmund), Hiroshi Kiyotake (1/Nürnberg) und Shinji Okazaki (7/Mainz) (7/Mainz).

3:0

1:4 In seinem dritten Bundesligaspiel verursachte VfB-Keeper Przemyslaw Tyton bereits seinen zweiten Elfmeter. Einen solchen Start legte zuletzt der Mainzer Torhüter Heinz Müller 2009 hin, der nur zwei Partien für zwei Strafstöße benötigte.

Die Eintracht siegte in der Liga auswärts erstmals seit dem 22. 11. 2014 (damals 3:1 in Gladbach). Vier Auswärtstore – so viele übrigens wie in den vergangenen sieben Auswärtsspielen zusammen – schoss Frankfurt letztmals am 23. 3. 2014 beim 5:2 in Nürnberg.

Drei Spiele, nur drei Gegentore, aber dennoch nur einen Punkt. Eine solche Bilanz quittierte zuletzt Arminia Bielefeld 2004/05 (ebenfalls ein Punkt bei 1:3 Toren).

Jahren Ingolstadts Startelf war mit 27,46 Jahren n die älteste, die Ralph Hasenhüttl je in einem Pflichtspiel für die Schanzer aufgeboten hat. Letztmals eine ältere Startelf gab es beim FCI am letzten Zweitligaspieltag 2012/13 (0:3 gegen Köln). tt Tomas Oral schickte ein im Schnitt 27,98 Jahre altes Team aufs Feld.

Fotos: imago

0:1 Der FCA kassierte das erste Weitschussgegentor der Saison. Vergangene Saison mussten die Augsburger neben Bayern und Schalke die wenigsten Distanztreffer (3) hinnehmen.

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Die TV-Bilder stützen die These, dass Spahics Berührung nicht zwingend ursächlich war für Modestes Fall. Das Gros der Zuschauer hatte das auch in Echtzeit im Stadion genau so wahrgenommen. Aytekin fehlte diese Intuition. Oder er überging sie, weil seine Fixierung auf die Regelauslegung stärker war. Halten und Schubsen im Strafraum vermehrt zu ahnden, hat sich die Schiri-Gilde ausdrücklich vorgenommen. Das irritiert schon deshalb, weil so zwangsläufig die auch von den Referees viel beklagte „Doppelbestrafung“ (Elfer und Rot) noch häufiger greift. Vor allem aber wird ein fundamentaler Aspekt ignoriert: Besteht zwischen Berührung und Fall ein kausaler Zusammenhang? Die Verantwortung, das zu bewerten, ist jedem Spielleiter zuzumuten. Fehlentscheidungen sind nicht das Problem. Doch im Fall Spahic hat sich die offiziell vorgegebene Regelauslegung vom Geist des Spiels deutlich entfernt.

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BUNDESLIGA

Borussia Dortmund – Hertha BSC

3:1

Bürki (3,5) Ginter (2,5)

Sokratis (3)

(1:0)

Hummels stellt

Trainer: Tuchel

Hummels (2)

Schmelzer (3)

Weigl (2,5) Gündogan (3) Mkhitaryan (3)

Borussia Dortmund geht als Spitzenreiter in die Pause. Sportdirektor MICHAEL ZORC (53) versucht weiter, den BVB-Kader zu optimieren.

Kagawa (2) Reus (3,5)

Aubameyang (3) Haraguchi (4,5)

van den Bergh (4,5) Plattenhardt (4,5)

Darida (4,5)

Skjelbred (4)

Brooks (4,5) Lustenberger (4)

Trainer: Dardai

D

arauf hat Adrian Ramos länger als zehn Monate gewartet. Mit seinem ersten Tor seit dem 22. Oktober 2014, damals in der Champions-League-Partie bei Galatasaray Istanbul (4:0), schoss der Kolumbianer Borussia Dortmund wieder an die Tabellenspitze. Hochglanzfußball bot der BVB beim 3:1 gegen Hertha BSC diesmal nicht. „Das war von uns kein so gutes Spiel“, resümierte Mats Hummels, „aber wir haben es gewonnen. Das ist das Relevante.“ Der BVB-Kapitän macht körperliche Erschöpfung dafür verantwortlich, dass sich eine ganze Reihe leichter Fehler einschlichen, „wir waren etwas platt“. Hummels glänzte am Sonntag als Dortmunder Lebensversicherung:

Stocker (4,5)

Langkamp (5)

Pekarik (4,5)

Kraft (3,5)

Eingewechselt: 71. Hofmann (–) für Aubameyang, 79. Piszczek (–) für Reus und Ramos (–) für Gündogan – 46. Weiser (4,5) für Stocker, 58. Baumjohann (3,5) für Skjelbred, 71. Kalou (–) für van den Bergh – Reservebank: Weidenfeller (Tor), Subotic, Bender, Castro – Jarstein (Tor), Stark, Beerens, Cigerci Tore: 1:0 Hummels (27., Kopfball, Vorarbeit Kagawa), 2:0 Aubameyang (51., Linksschuss, Ginter), 2:1 Kalou (78., Rechtsschuss, Darida), 3:1 Ramos (90./+3, Rechtsschuss, Mkhitaryan) – Chancen: 9:4 – Ecken: 5:1 SR-Team: Winkmann (Kerken – Assistenten: Bandurski, Blos – Vierte Offizielle: Steinhaus), Note 4, lange souverän und sachlich, übersah allerdings die Abseitsstellung von Kalou bei Herthas Anschlusstor, pfiff Ramos wegen Abseits fälschlicherweise zurück, und vor dem 3:1 war Hofmann mit dem Ball im Aus. – Zuschauer: 80 500 – Gelbe Karten: van den Bergh, Weiser – Spielnote: 3, spannende Partie mit einigen Längen, vor allem in der ersten Halbzeit. berichten T. Hennecke, A. Hunzinger, %-ANALYSE EsT. Lieto und J. Reinold Defensivtaktik schmeckt dem BVB nicht

2,8

4,3

Ø-Alter

25,8

26,4

Teamlaufleistung (km) 108,9

109,4

112 Weigl

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BERLIN: Trainer rügt die „Tore aus dem

12,26 Darida

Dardais Plan geht 1Pal Dardai redete nicht um den

62 %

38 %

Ballbesitz

68 Kraft, Langkamp

72

54

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Ø-Note

Meiste Ballkontakte

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SPIELER DES SPIELS: Antreiber Shinji Kagawa war an allen drei Treffern beteiligt. Einmal direkt, zweimal mit dem vorletzten Pass führte der Japaner Dortmund zum Sieg.

Berlin

11,45 Weigl

Kann der BVB den Bayern den Titel abjagen?

FAZIT: Ein verdienter Dortmunder Sieg. Der BVB verpasste es allerdings, früher den Sack zuzumachen, musste am Ende zittern.

Dortmund

Laufstärkster Spieler (km)

?

Führung übte Dortmund deutlich mehr Kontrolle aus, bekam die Partie in den Griff. Mit Baumjohanns Einwechslung beim Stand von 2:0 wurde Hertha offensiver. Lustenberger wechselte fest auf die Sechs, Berlin war fortan mutiger im 4-4-1-1, nahm mehr am Spiel teil und setzte mit Kalou am Ende alles auf eine Karte.

ȠǍփ ɐǍ๡

Hertha agierte mit einer FünferAbwehrkette gegen den Ball und schob bei Ballbesitz Lustenberger als Sechser hinter die vordere Viererkette. Eine defensive Gangart, der Kalou zunächst weichen musste. Coach Dardai setzte auf Konterstürmer Haraguchi ganz vorne. Eine Taktik, die nach 15 Minuten fast aufgegangen wäre, doch der allein auf Bürki zustrebende Japaner wurde im letzten Moment noch von Hummels gestoppt. Dieses Berliner Bollwerk behagte der Borussia lange nicht, der Gastgeber brauchte fast eine halbe Stunde, ehe der Bann gebrochen werden konnte, als Kagawa (gegen Stocker) zum Flanken kam und Hummels (vor Langkamp) einköpfte. Nach dieser

FRAGE DER WOCHE

Erst rettete er in letzter Sekunde gegen Berlins Haraguchi, dann nickte er nach Kagawas Vorarbeit zum wichtigen 1:0 ein. Letzte Zweifel am achten Sieg im achten Pflichtspiel der Saison (Torverhältnis 30:6) beseitigte Ramos in der Nachspielzeit. Um ihn ranken sich seit Tagen Wechselspekulationen. Überhaupt, in Dortmund dreht sich das Personalkarussell mit ordentlicher Geschwindigkeit: Michael Zorc kann sich über einen Mangel an Beschäftigung derzeit nicht beklagen. Als Sportdirektor wickelte er vier bereits feststehende Transfers ab: Kevin Kampl (Bayer Leverkusen), Jeremy Dudziak (St. Pauli) und Oliver Kirch (Paderborn) wurden abgegeben. Bis 2018 unter Vertrag genommen wurde Außenverteidiger Joo-Ho Park (Mainz, Ablöse drei Millionen Euro), den Trainer Thomas Tuchel als „tolle Ergänzung“ und Back-up für Marcel Schmelzer, die klare Nummer 1 auf dieser Position, vorstellte: „Park ist ballsicher, verteidigt clever und besitzt ein gutes Gefühl fürs Gegenpressing.“ Weitere Transfers liegen im Bereich des Möglichen: Ramos soll Premier-League-Klub FC Sunderland eine hohe Ablöse – deutlich über zehn Millionen Euro – wert sein. Diese Summe könnte Dortmund dann in die Lage versetzen, Andriy Yarmolenko von Dynamo Kiew zu holen, er ist eine der

heißen Brei herum. Der HerthaTrainer räumte nach der ersten Niederlage in der noch jungen Saison ohne Umschweife ein, dass der Erfolg des BVB verdient war. Mit der Darbietung seines Teams, das unter seiner Führung erstmals mehr als zwei Gegentore kassierte, war der 39-Jährige nur in der Anfangsphase einverstanden. „Die ersten 20 Minuten haben wir gut gespielt. Da lief alles nach Plan“, sagte Dardai. Nach

den ersten beiden Gegentoren sei Dortmund besser gewesen, während man bei seinem Team gesehen habe: „Es fehlt noch etwas.“ Sein Vorhaben, die Dortmunder Offensivwucht mit einer kompakten Defensive auszubremsen, wurde durch Fehlverhalten bei der Ecke vor dem 0:1 konterkariert. „Wir bekommen zu viele Tore aus dem Nichts“, kritisierte der Coach, „das müssen wir abstellen. Deswegen tut die Niederlage weh.“ Ehe Mats

kicker, 31. August 2015

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Dortmunder Offensiv-Optionen. Rechts vorne, links vorne oder als hängende Spitze hat sich der robuste Ukrainer einen Namen gemacht und in der Landesmeisterschaft mit 71 Treffern in 177 Spielen (Stand: 29. August) einen starken Arbeitsnachweis geliefert. Zwölf Tore in der Europa League (42 Spiele) und drei in der Champions League (22 Spiele) runden das Bild des Linksfüßers ab. Für Berichte ukrainischer Medien am Sonntagabend, dass der Transfer geplatzt sei, gibt es bisher keine offzielle Bestätigung. Zunächst war von einer Ablöse in Höhe von 19 Millionen Euro und einem Vertrag bis 2019 die Rede gewesen. Noch immer unklar ist, ob sich Kevin Großkreutz und Jakub Blasz-

czykowski verändern werden. Beide standen auch gegen Hertha BSC nicht im Kader. Bei Großkreutz spüre er „eine gewisse Unruhe“, verriet Tuchel am Samstag. Dann sagte er auch: „Das ist eine schwierige Situation für ihn, weil er im Moment hinten dran ist und er das in dieser Form nicht gewohnt ist. Kevin verkörpert etwas, was wir so nicht im Kader haben. Eine Schlitzohrigkeit, ein bisschen was Listiges und Freches, nicht ganz so filigran und technisch sauber wie die übrigen Offensivspieler.“ Dass Großkreutz sich in der U 23 Wettkampfpraxis holte, findet der Trainer „bemerkenswert und toll“. Es könne für Großkreutz „ein weiter Weg zurück in den Kader“ sein, sagte Tuchel, „aber die Tür ist nicht zu“.

Foto: Huebner

die Weichen

Auf die Siegerstraße: BVB-Kapitän Mats Hummels springt höher als Sebastian Langkamp und köpft zu Dortmunds Führung ein.

Die Leidenszeit nähert sich nach sechs Monaten Pause dem Ende

Wieder im Kommen: Tuchel bewundert Sahin

Foto: imago

1 Auch am Sonntag saß

Wird er ein Borusse? Andriy Yarmolenko von Dynamo Kiew

Nuri Sahin nur auf der Tribüne. Er ist verletzt, jetzt schon seit einem halben Jahr, und noch ist nicht genau absehbar, wann er ins Rampenlicht zurückkehrt. Immerhin hat Thomas Tuchel jetzt in Aussicht gestellt, dass der Mittelfeldspieler nach der Länderspielpause ins Wiedereingliederungstraining einsteigen und „Teile mit der Mannschaft“ trainieren werde. „Das“, sagt Tuchel, „wäre ein enormer emotionaler Schritt.“ Am 28. Februar hat Sahin das bisher letzte seiner 191 Bundesligaspiele bestritten, beim 3:0 über

Schalke führte er glänzend Regie, bis er kurz vor dem Ende ausgewechselt wurde. Von einer kurzen Pause war danach die Rede, bis eine Sehnenansatzentzündung festgestellt wurde und eine Operation erfolgte. Vor dem Trainingslager in der Schweiz musste Sahin dann Mitte Juli einen Rückschlag verkraften: Bei Intervallläufen erlitt er „eine kleine Verletzung am Narbengewebe“, berichtet Tuchel. Er bewundere Sahin dafür, verrät der Coach, wie der mit diesem Rückschlag umgegangen sei – und „mit welcher Akribie, Zuverlässig-

keit und Konsequenz“ der türkische Nationalspieler sein „Programm runtergerissen“ habe. Tuchel hatte sich auf die Zusammenarbeit mit Sahin gefreut, als ball- und passsicherer Spieler entspricht er genau seinen fußballerischen Wunschvorstellungen. Tuchel: „Ich kann es nicht erwarten, Nuri in Übungsformen oder im Spiel zu sehen.“ Immerhin hat Sahin trotz der ihn belastenden Situation innerlich die Balance bewahrt. „Auf mich“, versichert Tuchel, „macht er einen sehr gefestigten und ruhigen Eindruck“. Außerdem komme es jetzt „nicht mehr auf Tage oder Wochen“ an.

Nichts“– Langkamp vor Vertragsverlängerung

Angreifer wird bis 2016 geliehen – mit Option

nur 20 Minuten auf

Die Lösung heißt Ibisevic

Hummels einköpfte, ließ Valentin Stocker Shinji Kagawa unbedrängt flanken und Sebastian Langkamp kam gegen den BVB-Kapitän zu spät. Langkamp gab denn auch zu: „Sicher, das ist mein Gegenspieler.“ Nicht gut sah die Defensive auch beim 0:2 aus. Vor beiden Gegentoren habe man „schlecht verteidigt“, monierte auch Manager Preetz. Abwehrchef Langkamp sorgte aber auch für positive Signale. Der 27-Jährige soll sich mit Hertha über

eine Verlängerung seines noch bis 2016 laufenden Vertrages bis 2019 einig sein. „Der Verein und ich haben eine klare Vereinbarung“, sagte Langkamp, „wir hatten gute Gespräche. Ich glaube, dass wir die am Montag zum Ende bringen werden.“ Auch Preetz sagt: „Es sieht gut aus.“ Bliebe noch Ronny, der gehen soll. Das hat noch etwas Zeit. In Saudi-Arabien, wo sich zwei Klubs für ihn interessieren, ist ein Transfer bis Mitte September möglich.

1Herthas neuer Angreifer

ist gefunden. Vedad Ibisevic kommt vom VfB Stuttgart nach Berlin. „Vedad ist ein Mann mit Erfahrung, der weiß, wo das Tor steht“, sagt Manager Michael Preetz. Der 31-Jährige, der in Stuttgart zuletzt auf dem Abstellgleis stand (letzter Einsatz am 29. April in Augsburg), wird laut Preetz bis 2016 ausgeliehen, mit einer Übernahme-Vereinbarung für die kommende Saison. Seine neuen Kollegen wird Ibisevic

erst am nächsten Montag kennenlernen. Dann erst tritt er seinen Dienst in Berlin an. Erst mal reist er zum Nationalteam Bosniens, das in der EM-Qualifikation am 3. September in Belgien und am 6. September zu Hause gegen Andorra antritt. Dass Ibisevic dann bei Hertha einen weiteren Neuzugang antrifft, ist nicht zu erwarten. Preetz will nichts ausschließen, „aber es ist unwahrscheinlich, dass bei uns noch was passiert.“

30

BUNDESLIGA

Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach

2:1

Wiedwald (2,5) Gebre Selassie (3,5)

(1:1)

Der nächste Rückschlag

Trainer: Skripnik

Lukimya (3,5)

Vestergaard (1,5)

Bargfrede (2,5)

Junuzovic (3)

S. Garcia (3)

Fritz (3,5)

U. Garcia (3) Ujah (2)

Johannsson (3,5)

Nach sechs Gegentreffern in den ersten beiden Partien krempelt LUCIEN FAVRE seine Defensive um. Dennoch bleibt Gladbach Tabellenletzter.

Raffael (5) Herrmann (4)

Wendt (3,5)

Stindl (3,5)

Hazard (4)

Xhaka (4)

Nordtveit (4)

M. Schulz (4,5)

Brouwers (4,5)

Trainer: Favre

K

eine Frage: Neue Köpfe mussten her. Borussia Mönchengladbach zeigte sich zum Saisonstart ungewohnt wacklig, längst nicht so stabil wie in der überaus starken Rückrunde, als Yann Sommer insgesamt nur zehnmal hinter sich greifen musste. Also schickte Lucien Favre in Bremen erstmals den bewährten Roel Brouwers ins Rennen, zudem feierte Havard Nordtveit im defensiven Mittelfeld nach abgelaufener Sperre sein Saison-Debüt. Das Resultat: Insgesamt wirkte Borussia in Bremen etwas stabiler, war aber bei den Schlüsselszenen nicht im Bilde. Also gab es die dritte Saison-Niederlage; der ChampionsLeague-Starter hängt mit null Punkten auf Platz 18 fest. Die frühere Stabilität in der Defensive fehlt, die Leichtigkeit im Angriffsspiel ebenfalls. Offensichtlich wurde erneut, dass die Aufteilung im Zentrum noch nicht passt. Diesmal schickte Favre Neu-Erwerbung

Jantschke (3,5)

Sommer (2,5)

Eingewechselt: 70. Bartels (–) für Johannsson, 77. Kroos (–) für U. Garcia, 86. Galvez (–) für Junuzovic – 68. Dahoud (–) für Nordtveit, 72. Hahn (–) für Herrmann, 81. Drmic (–) für Raffael – Reservebank: Zetterer (Tor), Sternberg, M. Eggestein, Öztunali – Sippel (Tor), Christensen, Korb, N. Schulz Tore: 1:0 Johannsson (39., Rechtsschuss, Foulelfmeter, M. Schulz an Ujah), 1:1 Stindl (45., Rechtsschuss, Vorarbeit Hazard), 2:1 Vestergaard (53., Kopfball, Junuzovic) – Chancen: 10:5 – Ecken: 5:6 SR-Team: Zwayer (Berlin – Assistenten: Steuer, Achmüller – Vierter Offizieller: Stark), Note 3, nicht immer souverän in einigen Zweikampfbeurteilungen und persönlichen Strafen. Die beiden Elfmeter-Entscheidungen waren indes korrekt. – Zuschauer: 42 100 (ausverkauft) – Gelbe Karten: S. Garcia, U. Garcia, Wiedwald – Nordtveit – Gelb-Rote Karte: Xhaka (87.) – Besonderes Vorkommnis: Kroos schießt Foulelfmeter neben das Tor (88., Xhaka an Lukimya) – Spielnote: 3, unterhaltsam und spannend bis zum Schluss, aber auch mit einigen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten. berichten Hans-Günter Klemm, %-ANALYSE EsMichael Richter und Oliver Bitter Bremen mutig, Borussia ist beeindruckt

siv fanden sie lediglich statt, wenn sie konstruktiv durchs Mittelfeld (Xhaka/Stindl) eine bessere Spielkontrolle anstrebten. Werder aber hielt den Druck konstant hoch, sodass sich die Gäste kaum befreien konnten. Werder ließ am Ende zu viele Chancen liegen (Ujah, Bartels, Kroos).

BREMEN: Team löst Skripniks Versprechen ein –

Jubel um Johannsson

FAZIT: Verdienter Sieg des engagierteren und zielstrebigeren Teams, Gladbach war zu ideenlos.

1Vier Punkte aus drei Spielen,

SPIELER DES SPIELS: Wieder einmal bestach er durch seine Lufthoheit in der Defensive und der Offensive. Zudem gelang Jannik Vestergaard der entscheidende Siegtreffer.

Gladbach

Ø-Note

2,9

3,9

Ø-Alter

26,5

25,5

Teamlaufleistung (km) 112,5

112,9

38 %

Laufstärkster Spieler (km)

11,19 Fritz

12,02 Stindl

Meiste Ballkontakte

68 Vestergaard

94 Wendt, Xhaka

62 %

Ballbesitz

74

72

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Bremen

ȟǍՔ ɔǍྑ

Werder-Coach Skripnik beorderte Eggestein auf die Bank, Santiago Garcia feierte dafür sein Saisondebüt und Ulisses Garcia rückte vor. Bei Gladbach rotierte Korb auf die Bank, Traoré fehlte angeschlagen – dafür durften Nordtveit und Brouwers erstmals in dieser Saison ran. Diese Umstellung verhalf den Gästen aber nicht zu mehr Stabilität. Sie zeigten sich von mutigen Bremern beeindruckt, zumal Junuzovic sich nach der Balleroberung aus der Doppelsechs löste, das Werder-Mittelfeld zur offensiver Raute formte. Die Borussen konnte sich von dem Druck fast nur durch lange, unpräzise Zuspiele befreien. Offen-

Lars Stindl weiter nach vorne, doch auch in der Offensive erzielte der Ex-Hannoveraner zu Beginn wenig Wirkung. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte tauchte Stindl plötzlich aus der Versenkung auf, schirmte im Werder-Strafraum den Ball bestens ab und zeigte seine Abschluss-Qualitäten mit einem leicht abgefälschten Schuss zum 1:1 ins kurze Eck: sein erster Bundesligatreffer für Möchengladbach. Aber auch eine seiner wenigen sehenswerten Szenen. Stindl spielte diesmal zunächst in vorderer Linie, ebenso wie Raffael, der weiter äußerst rätselhaft auftritt. Mitunter ist er der Spielmacher mit glänzenden Ideen und feinem Abschluss, wie beim vorigen Auftritt im Weserstadion am 16. Mai, als Raffael mit seinen zwei Treffern den 2:0-Sieg und damit am 33. Spieltag Gladbachs Einzug in die Champions League sicherte. Manchmal aber taucht der FeinTechniker auch völlig ab, so wie

gegen Champions-League-Starter Gladbach den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach gebracht – „ein gelungener Start“ für Werder, wie Aufsichtsratschef Marco Bode frohlockt. „Nun können wir in Ruhe weiterarbeiten.“ Hörbares Durchatmen an der Weser. „Mutig spielen“ hatte Trainer Viktor Skripnik vor dem Anpfiff als Parole ausgegeben. Anders als beim 0:3 gegen Schalke hielten sich seine Schützlinge diesmal an die Marschroute des Chefs. Aggressiv, mit hoher Lauf- und Einsatzbereitschaft gingen die Grün-Weißen zu Werke. Der Auftritt vom Sonntagabend beinhaltete somit genau die Trümpfe, die Werder gerade im Weserstadion

konstant ausspielen will. Dass Jannik Vestergaard das 2:1 nach einer Ecke erzielte, passte zudem exakt in Skripniks Konzept. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hatte der Fußballlehrer unter der Woche spezielles Standardtraining angesetzt. Der Siegtreffer fiel dann freilich nicht nach einer raffinierten Variante, sondern eher nach der Masche „Karo einfach“ durch ein gewonnenes Kopfballduell im Zentrum. Die Freude schmälerte das aber keineswegs. Ebenfalls zu den positiven Aspekten gehörte das Heimdebüt von Aron Johannsson in der Startelf. Mit einer starken Balleroberung leitete der US-Nationalspieler vor dem 1:0 den Angriff ein, an dessen Ende

kicker, 31. August 2015

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KICKER-KULISSE

Foto: Fishing 4

NOTIERT VON

Schlechtester Start der Bundesligageschichte: Nach drei Spieltagen stand die Borussia noch nie ohne einen einzigen Punkt da. diesmal. „Einige Leistungsträger haben ihre Form noch nicht gefunden“, merkte Sportdirektor Max Eberl bereits vor dem Spiel an und nannte unter anderem den Brasilianer, der erneut weit unter seinen Möglichkeiten blieb. Damit war er allerdings nicht der Einzige. Ganz ungeachtet der Partie in Bremen könnte sich bei Borussia quasi in letzter Minute noch ein Transfer ergeben. Das Bemühen um eine Rückkehr des Brasilianers Dante vom FC Bayern zeigt: Ge-

sucht wird noch eine Alternative für die Innenverteidigung, möglichst ein erfahrener Mann. Talentierte Kräfte für das Abwehrzentrum sind genug vorhanden: Andreas Christensen, Marvin Schulz und Nico Elvedi. Weil aber routinierte Profis wie Martin Stranzl, der seit März mit Sehnenbeschwerden ausfällt, sowie Alvaro Dominguez (anhaltende Rückenschmerzen) zunächst nicht zuverlässig einzuplanen sind, könnte Borussia hier auf den letzten Drücker noch nachlegen.

Bemerkenswerte Betrachtungen des eigenen Berufsstands lieferte dieser Tage Michael Frontzeck. In einem Interview, das u. a. in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung erschien, erklärte der 96-Coach: „Ich verstehe sogar Trainer, die in Erfolgszeiten ihr Ego über die Mannschaft stellen, um Eigenwerbung zu betreiben. (...) Weil sie auch die Ersten sind, die auf die Schnauze kriegen.“ Er selbst, betont Frontzeck jedoch, werde „dies nie machen“. Noch brisanter: Der Kommentar zu seinem Gladbach-Nachfolger Lucien Favre, der die Rettung der Borussia 2011 als „Wunder“ bezeichnet habe. Frontzeck: „Das muss jeder für sich entscheiden, wie solidarisch er gegenüber seinem Vorgänger ist. (...) Er macht tolle Arbeit, bis heute. Aber ein Wunder ist, wenn einer übers Wasser gehen kann. Und ganz unabhängig von Lucien Favre: Der eine oder andere in unserer Branche meint das ganz bestimmt von sich.“

2

Unmutsbekundungen von der Tribüne sind bei einem 1:3-Rückstand vor heimischer Kulisse relativ normal. Für Aufsehen sorgte deshalb am Samstag die Durchsage von Stuttgarts Stadionsprecher Holger Laser, der gegen Frankfurt in der 78. Minute via Mikro verkündete: „Es wird gebeten, das Pfeifen von den Rängen zu un-

THIEMO MÜLLER terlassen.“ Die Folge: ein wütendes Pfeifkonzert der VfB-Fans, die einen Maulkorb-Erlass witterten. Mit seiner nachfolgenden Erklärung, die Aufforderung habe lediglich einem Besucher mit Trillerpfeife gegolten, der die Spieler irritierte, bekam Laser dann aber immerhin doch noch ein paar Lacher auf seine Seite.

2

Beim 3:2 gegen Stuttgart vor einer Woche zog sich Hamburgs Johan Djourou einen Faserriss zu, noch weitaus schlimmer erwischte es einen Fan auf der Tribüne kurz nach dem Siegtreffer des HSV-Kapitäns: Wie erst einige Tage später bekannt wurde, brach sich Anhänger Guenes Tarakci beim frenetischen Jubel den Unterschenkel, posierte dann im Internet mit originellem Shirt: „3:2 – Großer Einsatz, kleiner Bruch.“

2

Wahrlich nicht gesundheitsgefährdend war diesen Samstag das Einsteigen von Emir Spahic gegen Anthony Modeste. Die Rote Karte füttert gleichwohl die Statistik des Hamburgers als Liga-Rüpel. Im 52. Bundesligaspiel flog Spahic zum vierten Mal vom Platz. Schneller „schafften“ das nur Luiz Gustavo (46 Spiele) – und Bernhard Trares (36). Der Rekordhalter ist seit diesen Sommer übrigens Co-Trainer beim HSV und musste in Köln nach Spahics Platzverweis wegen Reklamierens auf die Tribüne. Erstmals im dritten Bundesligaspiel …

Hajrovic-Ausleihe nach Eibar ist perfekt

Sturmkollege Anthony Ujah den Elfmeter sprichwörtlich herausholte. „Tony hat das Bein des Verteidigers gesehen und dankend angenommen“, wertete Sportdirektor Rouven Schröder auf Sky treffend. Zum folgerichtigen Strafstoß durfte prompt Neuling Johannsson ran, womit der Stürmer auch als Elfmeterschütze in die Fußstapfen von Franco di Santo tritt. Diese Wahl fiel ganz offensichtlich mit Bedacht. Schröder: „Für einen neuen Stürmer sind Tore natürlich besonders wichtig. Einfach schön für Aron, seinen Namen im Stadion zu hören.“ Ein Schritt nach vorne also für den 24-Jährigen, auch wenn er später abtauchte. Ein weiterer Grund zum Feiern: Das Comeback von Linksverteidi-

ger Santiago Garcia nach monatelangen Patellasehnenproblemen. Erstmals seit dem 21. März (1:1 in Köln) stand der Argentinier wieder auf Bundesliga-Rasen, überzeugte in der Viererabwehrkette auf Anhieb mit einer stabilen Vorstellung. Anders als bei diversen Ligakonkurrenten beinhaltet die am Montagabend zu Ende gehende Transferperiode an der Weser keine große Spannung mehr. „Wir werden nichts mehr tun“, erklärte Schröder gegenüber dem kicker in Bezug auf etwaige Neuzugänge. Fix ist unterdessen die Ausleihe von Flügelspezialist Izet Hajrovic zum spanischen Erstligisten SD Eibar, wie Sportchef Thomas Eichin am Sonntagabend bestätigte.

Foto: Sielski

und Vestergaard

Der erste Werder-Dreier der Saison: Siegtorschütze Jannik Vestergaard und Anthony Ujah bejubeln den Treffer zum 2:1.

32

BUNDESLIGA

Bayern München – Bayer 04 Leverkusen

3:0

Neuer (3) Lahm (3,5)

Treffsicher: Thomas Müller erzielt das 1:0.

Trainer: Guardiola

Xabi Alonso (2)

Alaba (2)

Vidal (3)

Thiago (4)

Robben (2)

(1:0)

Müller (1,5)

Juan Bernat (4)

Douglas Costa (1,5)

Lewandowski (3,5) Mehmedi (4,5)

Kießling (3,5)

Calhanoglu (3,5)

Wendell (4)

Bellarabi (3) Kramer (4,5)

Bender (4,5)

Papadopoulos (5)

Tah (4,5)

Trainer: Schmidt

4 x 13 – und

Hilbert (5)

Leno (3)

Eingewechselt: 73. Dante (–) für Juan Bernat, 78. Götze (–) für Robben, 83. Rode (–) für Thiago – 46. Brandt (4) für Mehmedi, 61. Kruse (–) für Calhanoglu, 78. Boenisch (–) für Wendell – Reservebank: Ulreich (Tor), Rafinha, Steinhart, Kimmich – Kresic (Tor), Donati, Ramalho, Ryu Tore: 1:0 Müller (26., Rechtsschuss, Vorarbeit Douglas Costa), 2:0 Müller (60., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Hilbert an Vidal), 3:0 Robben (71., Linksschuss, Handelfmeter, Hilbert) – Chancen: 9:3 – Ecken: 7:5 SR-Team: Meyer (Burgdorf – Assistenten: Bornhorst, Kleve – Vierter Offizieller: Siebert), Note 2, er behielt seine konsequente Linie über 90 Minuten bei, lag bei den Gelben Karten und aufgrund der Regelauslegung auch bei beiden Strafstößen richtig. – Zuschauer: 75 000 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Juan Bernat, Thiago – Wendell, Kramer, Kruse – Spielnote: 2, eine in der ersten Hälfte von Taktik geprägte Partie mit wenigen Strafraumszenen. Im zweiten Durchgang dann mit mehr Tempo und Offensivdrang auf beiden Seiten.

In seinem 200. Spiel in der Bundesliga erzielte THOMAS MÜLLER zwei Treffer. In dieser Saison will er eine neuen persönlichen Rekord schaffen.

T

homas Müller (25) hat es eilig, aber diese Klarstellung muss sein. „Die 13“, betont er, „nicht die 10.“ Viermal standen in der persönlichen Bundesligabilanz des BayernStürmers jeweils 13 Treffer, „die 13 will ich in diesem Jahr knacken“. Nach einem Traumstart mit fünf Toren in erst drei Spielen „stehe ich natürlich unter Druck“, sagt er eher witzelnd, „so darf es weitergehen“, werde es aber nicht, wie er vermutet: „Es werden nicht zehn Tore nach sechs Spielen sein.“ Die Bestmarke nach drei Liga-Partien setzte Gerd Müller – wer sonst! –, 1977/78 mit sieben Einschüssen, am Saisonende waren es 24; mit einem anderen Müller, Dieter vom 1. FC Köln, gewann der Bayern-Tor-

berichten F. Lußem, G. Holzner, %-ANALYSE EsK. Wild und M. Zitouni Bayer ohne Mittel gegen Bayerns Flügel

gegen die schnellen Außen der Münchner. Der Tempoerhöhung mussten die müder werdenden Leverkusener Tribut zollen. Bayern nutzte die freien Räume und hätte in der Schlussviertelstunde das Ergebnis noch deutlich klarer gestalten können. FAZIT: Leverkusen konnte in der zweiten Hälfte nicht mehr mithalten. Auch wenn Bayern nur ein Tor aus dem Spiel heraus erzielte, war das 3:0 hochverdient.

Götze: „Ich will mich bei Bayern durchbeißen“ –

SPIELER DES SPIELS: Mit seinem zweiten Doppelpack in dieser Saison avancierte Thomas Müller erneut zum Matchwinner. Er arbeitete gewohnt viel und war stets anspielbar.

Leverkusen

Ø-Note

2,7

4,1

Ø-Alter

27,3

24,9

Teamlaufleistung (km) 106,9

111,0

Laufstärkster Spieler (km)

11,12 Müller

12,33 Bender

Meiste Ballkontakte

98 Xabi Alonso

65 Wendell

Coman: Ein Flügelmann 1Während die Kollegen von

65 %

35 %

Ballbesitz

70

71

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

München

ȚǍѯ ɉǍ൬

Xabi Alonso, überraschend in der Innenverteidigung aufgestellt, rückte bei Ballbesitz oft aus der Vierabwehrkette heraus und übernahm größtenteils den Spielaufbau. Leverkusen versuchte früh mit seiner Doppelspitze zu stören, hatte aber schon vor der Pause Probleme, die meist über außen eingeleiteten Bayern-Angriffe (Robben, Douglas Costa) zu unterbinden – so wie auch beim 1:0. Die Gäste, mit zu wenigen Impulsen aus dem Mittelfeld, hatten in der ersten Hälfte nur eine Chance per Lattenfreistoß von Calhanoglu (37.). Danach spielten die Gäste, mit Brandt für Mehmedi, ein wenig mutiger nach vorne, fanden aber weiter keine Mittel

jäger die kicker-Torjägerkanone. Auch Thomas Müller wird dieser persönliche Triumph in dieser noch jungen Spielzeit zugetraut. „Er hat gute Chancen, dass er Torschützenkönig wird, wenn er so weitermacht“, meint Arjen Robben. „Und das ist ihm gegönnt. Thomas ist ein super Typ, ein guter Junge.“ Robben verdankt Müllers Kollegialität seinen ersten Saisontreffer, 17 waren es in der vorigen Runde gewesen, Platz zwei im Gesamtranking. Als Florian Meyer zum zweiten Mal einen Elfmeter verfügte, machte der neue Kapitän der niederländischen Nationalelf „kurz eine fragende Kopfbewegung“, so Müller, der Robbens Anfrage großzügig bewilligte, obwohl er erster

Juventus am Sonntagabend beim AS Rom aufliefen, weilte Kingsley Coman (19, Foto) bereits in München zum Medizincheck. Der Franzose, der 2014 ablösefrei von Paris St. Germain nach Italien gewechselt war, wird von den Bayern für zwei Jahre ausgeliehen. Kosten: sieben Millionen Euro. Wollen die Münchner den französischen U- 21-Nationalspieler 2017 dann

fest verpflichten, wären weitere 21 Millionen Euro fällig. Viel Geld für ein Talent, das bisher noch nicht groß in Erscheinung getreten ist. In Turin war der 19-Jährige 2014/15 Ergänzungsspieler (insgesamt 20 Einsätze, siebenmal von Beginn an, ein Tor). Der beidfüßige Coman lebt von seiner Schnelligkeit, ist als offensiver Außen auf beiden Flügeln einsetzbar, kann aber auch als hängende Spitze oder gar

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LEVERKUSEN: Schmidt und Völler auf der Suche

jetzt mehr Schütze ist und seinen sechsten Saisontreffer hätte erzielen können. „Thomas hätte voll recht gehabt zu sagen, ich will auch den zweiten Elfer schießen“, sagte Robben, der dann noch Arturo Vidal verdeutlichen musste, dass der Neue aus Turin in dieser Abfolge auf Platz drei steht. Der Chilene musste den Ball rausrücken. Das ist es, was Sportvorstand Matthias Sammer vor einer Woche im kicker mit der neuen Selbstbestimmung der Mannschaft in dieser Saison meinte. Müller hatte zuvor bei seinem 200. Bundesligaauftritt zum 1:0 und 2:0 vollendet und damit seinen persönlichen Ausgleich geschafft: 76  Tore plus 76 Vorlagen ergeben sagenhafte 152 Scorerpunkte. Ein guter Helfer ist ihm dabei Douglas Costa, der ihm bislang zu drei Toren servierte. Müller versteht es allerdings perfekt, im richtigen Moment nach vorne zu stoßen und diese Hereingaben zu veredeln. Costa selbst traf noch die

Latte, später sorgte der Brasilianer mit einer spektakulären Einlage – er schlenzte den zwischen beide Hacken eingeklemmten Ball über den angreifenden Brandt – für kontroverses Aufsehen: Applaus hier, nachvollziehbare Kritik dort, bei Robben, der sagte: „Ich würde aufpassen. Das ist schön, das Publikum klatscht. Aber es steht 3:0, und man muss den Gegner respektieren.“ Derweil hat Dante den FC Bayern in Richtung Wolfsburg verlassen (siehe Seite 34). Ein zusätzlicher Innenverteidiger wird dennoch nicht mehr eingestellt, so Sportvorstand Matthias Sammer, der auf die Fachkräfte Jerome Boateng und Medhi Benatia sowie die Rekonvaleszenten Holger Badstuber und Javi Martinez verwies, vor allem aber die Aushilfe Xabi Alonso lobte: „Er hat ein Weltklassespiel geboten, heute wurde ein neuer Innenverteidiger geboren.“ David Alaba spielte nicht schlechter. Er ist eine weitere gute Möglichkeit für diesen Job.

Franzose kommt als Leihgabe von Juve

mit Perspektiven ganz vorne eingesetzt werden. „Er ist eines der größten Talente des europäischen Fußballs“, freut sich Sportvorstand Matthias Sammer. Coman, der „in München den nächsten Schritt“ machen will, kann als strategischer Transfer angsehen werden. Er ist ein Perspektivspieler, der mittelfristig als Alternative für den 32-jährigen und derzeit verletzten Franck Ribery aufgebaut werden soll. Für die Offensive bedeutet das: Pep Guardiola hat eine

weitere Option. Der Franzose ist damit auch Konkurrenz für Mario Götze. Der Nationalspieler spielte gegen Leverkusen nur zwölf Minuten, präsentierte sich aber durchaus agil und elanvoll. Ein Wechsel ist für Götze endgültig vom Tisch. Trotz einiger Angebote sieht der 23-Jährige seine Zukunft in München. Zum kicker sagte er: „Ich will mich hier, beim FC Bayern, durchbeißen.“ Eine Einstellung, die den Verantwortlichen und Fans gefallen wird.

Foto: pixathlon

Folgen Hernandez und Kasami auf Kampl? 1So umstritten die erste Länderspielpause der noch jungen Saison bei vielen Beteiligten ist – in Leverkusen kommt sie gut an: „Ja“, sagt Rechtsverteidiger Roberto Hilbert, „das kommt schon zum richtigen Zeitpunkt.“ Der Start in die Saison sei durchaus gelungen mit zwei Siegen in der Liga und dem Erreichen der Gruppenphase in der Champions League. Doch in München wurde deutlich, dass die Reibungsverluste zu hoch sind in dieser Frühphase der Saison. Ob der Rekordmeister „die beste Mannschaft der Welt“ (Trainer Roger Schmidt) ist oder nicht – für Bayer ist dieser FC Bayern eine Nummer zu groß, da muss man sich nicht grämen, das ist seit Jahrzehnten regelmäßig so, da ändert auch der eine oder andere Überraschungserfolg nichts dran. Es sind nicht diese „Top-Spiele“, die Bayer Leverkusen gewinnen muss. Diese Erfolge bringen Aufmerksamkeit, die ohnehin keiner wirklich will in diesem Verein. Trainer Schmidt hat eine WagenburgMentalität um sein Team herum aufgebaut, Öffentlichkeitsarbeit beschränkt sich bei ihm fast ausschließlich auf die offiziellen Pressekonferenzen und Interviews mit den filmenden Geldgebern; wird regelmäßig gespielt, ist das Training meist „nicht öffentlich“. Immerhin: Solange der Erfolg da ist, wird Schmidt alles zugestanden. Anders ist auch der Transfer von Kevin Kampl  (25) nicht zu verste-

hen. Man war nicht unglücklich, als der im Winter für zwölf Millionen Euro aus Salzburg nach Dortmund wechselte. Dass man ihn jetzt für die annähernd gleiche Summe kauft, verwundert nicht wenige Insider. Immerhin: Kampl und Schmidt gelten als „Traumpaar“. In München konnte er nicht eingesetzt werden, die nötigen Unterlagen waren nicht bis Freitag, 15 Uhr bei der Deutschen Fußball-Liga. Kampl soll nicht der letzte Neuzugang bleiben, hartnäckig hält sich der Name des Mexikaners Javier „Chicarito“ Hernandez, Edelreservist bei Manchester United mit Vertrag bis 2016. Zwar misst er nur 1, 75 Meter, gilt jedoch als kopfballstark. Für rund zwölf Millionen Euro gäbe es einen Spieler mit interessanter Vita: Für Manchester United absolvierte er 102 Spiele, erzielte 37 Tore. Für Real Madrid traf er in 23 Spielen siebenmal. Der 27-Jährige ist aggressiv, technisch stark und schnell. Möglicherweise aber legt man auch im zentralen Mittelfeld – wo Neuzugang Charles Aranguiz ja bis ins kommende Jahr ausfällt – noch einmal nach. Hartnäckig halten sich die Gerüchte, wonach Bayer mit dem Schweizer Pajtim Kasami (23, Olympiakos Piräus) flirtet. Der Linksfuß spielt im zentralen Mittelfeld, als offensiver Sechser, Achter oder Zehner. Der Nationalspieler steht bis 2018 in Piräus unter Vertrag, wäre wohl für eine einstellige Millionensumme zu haben. ANZEIGE

34

BUNDESLIGA

VfL Wolfsburg – FC Schalke 04

3:0 Casteels (3)

Träsch (2)

Neue VfL-Stars: Dantes Wechsel ist fix, mit Draxler ist man sich einig.

Trainer: Hecking

Naldo (2,5)

Klose (2)

Guilavogui (3)

Luiz Gustavo (2,5)

Vieirinha (3,5)

(1:0)

R. Rodriguez (2)

Kruse (4)

Caligiuri (4)

Dost (2) Huntelaar (4,5) Sané (3,5)

Draxler (4,5)

Kolasinac (5,5)

Choupo-Moting (5)

Aogo (5)

Geis (5)

Neustädter (4,5)

Matip (4,5)

Trainer: Breitenreiter

Riether (4)

Fährmann (3)

Fotos: firo, imago

Eingewechselt: 76. Schürrle (–) für Caligiuri, 79. Bendtner (–) für Dost, 87. Arnold (–) für Kruse – 59. di Santo (5) für Choupo-Moting, 71. Goretzka (–) für Sané, 73. Meyer (–) für Draxler – Reservebank: Grün (Tor), Knoche, Schäfer, Hunt – Gspurning (Tor), Ayhan, Junior Caicara, Höger Tore: 1:0 Dost (17., Rechtsschuss, Vorarbeit Träsch), 2:0 R. Rodriguez (59., Linksschuss, Foulelfmeter, Kolasinac an Luiz Gustavo), 3:0 Klose (61., Linksschuss, R. Rodriguez) – Chancen: 5:4 – Ecken: 2:3 SR-Team: Dr. Brych (München – Assistenten: Borsch, Lupp – Vierter Offizieller: Thomsen), Note 2, immer Herr der Lage, nahm mit den Verwarnungen von Luiz Gustavo und Riether aufkommende Härte aus dem Spiel. – Zuschauer: 30 000 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Luiz Gustavo – Riether, Aogo – Spielnote: 3,5, viele Fehler, vor allem auf Schalker Seite, nach einer Stunde war das Spiel entschieden.

Wolfsburger Wahnsinn

Thomas Hiete, %-ANALYSE EsToniberichten Lieto und Michael Richter Heckings Geis-Plan geht voll auf

finden. Der VfL hatte wiederum einen Geis-Plan, der voll aufging: Kruse und Dost attackierten den Schalker Sechser, der überhaupt nicht in die Partie fand. Einzig Sané brachte ein wenig Tempo ins S04-Spiel. Leicht hatte es der VfL nach der Pause bei Standards: Zwei Rodriguez-Ecken führten zu den Toren, vor allem Kolasinac präsentierte sich dabei völlig überfordert.

Der VfL reagiert auf seine Abgänge: Neben DANTE (31) soll JULIAN DRAXLER (21) kommen. Mit dem Schalker ist alles klar.

K

FAZIT: Verdienter Wolfsburger Sieg gegen enorm passive und lustlos auftretende Schalker. SPIELER DES SPIELS: Für seine Gegenspieler war er nie zu kontrollieren. Bas Dost rackerte gegen den Ball, war spielerisch eingebunden und erzielte das wichtige Führungstor.

Schalke

Ø-Note

2,8

4,5

Ø-Alter

26,6

25,0

Teamlaufleistung (km) 111,3

113,1

Laufstärkster Spieler (km)

11,37 Luiz Gustavo

11,46 Aogo

Meiste Ballkontakte

99 Träsch

96 Neustädter

56 %

44 %

Ballbesitz

62

61

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Wolfsburg

ȚǍѯ ȡǍ֭

VfL-Trainer Hecking verzichtete auf die wechselwilligen De Bruyne und Perisic und krempelte seine Mannschaft um. Vieirinha übernahm die offensive Flügelrolle, Träsch rückte als Verteidiger ins Team, Caligiuri spielte für De  Bruyne. Zudem ersetzte Guilavogui den zuletzt schwachen Hunt. Auch Schalke veränderte das Team, Kolasinac, Riether und Sané starteten für Junior Caicara, Höger und di Santo. Anstatt mutig gegen die aufgrund der Wechselwirren vermeintlich verunsicherten Wolfsburger zu agieren, blieb der Gast jedoch überraschend passiv. Ohne Druck und Tempo arbeitete das Team gegen den Ball und ließ den VfL vor allem über die rechte Seite, auf der vor allem Träsch anschob, ins Spiel

laus Allofs wirkte entspannt, als er am Sonntag ans Telefon ging. „Wir müssen ruhig bleiben“, sagte der Manager des VfL Wolfsburg. Ruhig bleiben an Tagen, an denen mit Kevin De Bruyne (für 75 Millionen Euro zu Manchester City) und Ivan Perisic (für 18 Millionen zu Inter Mailand) mal eben zwei Leistungsträger den Klub verlassen, an denen er mit Dante einen Spieler für 4,5 Millionen vom FC Bayern loseist, mit dem 17-jährigen Ismail Azzaoui ein belgisches Talent für 1,5 Millionen aus Tottenham verpflichtet und sich mit Schalkes Julian Draxler auf eine Zusammenarbeit einigt. „Viele Dinge laufen parallel“, sagt Allofs, der natürlich vorbereitet war auf den Tag X. „Wir hatten Dinge im Kopf“, räumt der Geschäftsführer ein, „die Umsetzung ist aber noch mal etwas anderes.“

Im Fall Dante auf jeden Fall sehr unproblematisch. Mit dem Brasilianer hatte sich Allofs schnell auf einen Vertrag bis 2018 geeinigt, und auch die Gespräche mit dem FC Bayern verliefen zügig. Warum kommt der 31-Jährige? Allofs: „Er verkörpert das, was wir in der jetzigen Situation benötigen. Hinten müssen wir sicher stehen.“ Was keine Kritik am zuletzt neben Abwehrchef Naldo spielenden Timm Klose sein soll. „Timm macht das sehr gut“, lobt Allofs. „Aber was ist, wenn jemand ausfällt?“ Zudem bringe Dante noch ein paar Dinge mit, die dem VfL gerade in Hinsicht auf die Champions League helfen sollen. „Er hat die Erfahrung in diesem Wettbewerb, ist zudem ein Linksfuß, der uns bislang in der Innenverteidigung gefehlt hat.“

kicker, 31. August 2015

Über die Erfahrung von 25 Einsätzen (fünf Tore, vier Vorlagen) in der Königsklasse verfügt Julian Draxler. Damit hat er in diesem Wettbewerb ganze 16 Spiele mehr auf dem Buckel als Kevin De Bruyne, der für Genk und Chelsea in der Champions League im Einsatz war. Inwieweit Draxler, der auf Schalke eine schwere Zeit hinter sich hat, die hochkarätigen VfLAbgänge ersetzen kann, bleibt hingegen abzuwarten. Eine Rolle in den Wolfsburger Überlegungen spielte jedoch, dass Draxler vom Typus her sowohl den temporeichen Spielgestalter De Bruyne als auch den kopfballstarken Flügelspezialisten Perisic in sich vereint. Am Freitag nach dem Spiel gegen Schalke nahm die Personalie an Fahrt auf, als sich abzeichnete, dass die

Breitenreiter will zu viel Der FC SCHALKE befindet sich im Umbruch. Mit drei Wechseln in der Startelf, zwei neuen Rollen und einem veränderten System kommt das Team noch nicht zurecht. Nun gilt es auch, Neuzugang Höjbjerg ins Team zu integrieren.

B

ei aller Enttäuschung müssen die Schalker das ernüchternde 0:3 in Wolfsburg auch unter dem Aspekt „Erfahrung sammeln“ betrachten. Denn unterm Strich steht die unerschütterliche Erkenntnis, dass sich der Ruhrpottklub „noch im Umbruch befindet“, wie es Torwart Ralf Fährmann formulierte. Trainer André Breitenreiter warb ebenso um Geduld, betonte, dass seine Mannschaft „noch in der Findungsphase“ stecke. Drei Personalwechsel im Vergleich zur Vorwoche, zwei Profis mit neuen Aufgabengebieten und zudem ein verändertes Startsystem scheinen in diesem Zusammenhang dann aber auch ein bisschen viel Veränderung auf einmal … Ein neues System: Zum ersten Mal vertraute Breitenreiter in einem Pflichtspiel nicht seiner Doppelsturm-Formation. Der aus Bremen gekommene Franco di Santo

„Wir haben weiterhin eine Mannschaft auf Topniveau.“

wurde auf die Reservebank versetzt, Klaas Jan Huntelaar bildete die einzige Spitze. Schalke wollte die Aufgabe beim VfL im 4-2-3-1 angehen, damit hatte das Team jedoch einige Probleme. Zwei neue Aufgabengebiete: Ihre erhoffte Wirkung verfehlte Breitenreiters Idee, insbesondere zwei tragende Rollen zu verändern. Dennis Aogo musste für Kolasinac zwar Platz in der Viererabwehrkette machen, kam allerdings im defensiven Mittelfeld unter – und Leon Goretzka saß wieder einmal nur auf der Bank. Zudem erhielt Julian Draxler, unter Breitenreiter bisher linker Flügelspieler, erstmals die Chance, sein Talent auch auf der Zehn zu entfalten. Es misslang. Drei Wechsel in der Startelf: Di-SantoErsatz Leroy Sané wirbelte zwar gut durch Wolfsburgs Reihen, offenbarte jedoch Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Routi-

nier Sascha Riether wirkte weniger souverän als einst beim 3:0 in Bremen, und Sead Kolasinac erwischte bei seinem Startelfdebüt einen ganz schlechten Tag – nicht nur, weil der Linksverteidiger den Strafstoß zum 0:2-Zwischenstand verursachte. Nun steht bei den Schalkern noch eine weitere Veränderung bevor: Pierre-Emile Höjbjerg, der bis zum Saisonende vom FC Bayern München ausgeliehen wird und für den die Königsblauen keine Kaufoption besitzen, soll zu möglichst vielen Einsätzen kommen. Für die Rolle im defensiven Mittelfeld sei er mit seiner „Aggressivität und der fußballerischen Qualität prädestiniert“, erklärt Sportvorstand Horst Heldt. Einen neuen Innenverteidiger wird es indes nicht mehr geben. „Das“, so Heldt, „hat sich mit der Personalie Höjbjerg erledigt.“

Foto: Getty Images

DIE T ER HECKING , Trainer Verhandlungen der Gelsenkirchener bezüglich Draxler mit Juventus Turin nicht zur Einigung führen würden. Am Abend stieg der VfL in den Poker ein, am Samstag trafen sich nach kicker-Informationen Allofs und Trainer Dieter Hecking mit dem 21-Jährigen und überzeugten ihn vom VfL. Nach dem Gespräch machte Draxler bei seinem Noch-Klub deutlich, dass er nach Wolfsburg will. Allofs greift für den Nationalspieler tief in die Tasche. 36 Millionen Euro, also vier mehr als für André Schürrle, sollen von Niedersachsen in den Ruhrpott wandern. In Wolfsburg und bei Draxler herrschten bei Redaktionsschluss großer Optimismus, dass der Deal über die Bühne gehen wird. Der Wolfsburger Wahnsinn. Binnen weniger Tage verändert sich das Gesicht einer Mannschaft, die sich anschickte, die Bayern attackieren zu können. Und jetzt? „Klar wünscht man sich als Trainer nicht, dass der Kader sich noch einmal so verändert“, sagt Trainer Dieter Hecking, der dennoch optimistisch ist, dass der VfL seine Ziele auch ohne De Bruyne und Perisic erreicht. „Ich lasse sie nur schweren Herzens gehen, aber wir werden weiterhin eine Mannschaft auf Topniveau haben. Das Team hat schon gegen Schalke die richtige Antwort gegeben.“ Reagieren musste der Pokalsieger dennoch, weil der Kader durch die Abgänge zu klein geworden war. Einen weiteren Abgang könnte es trotzdem noch geben: Aaron Hunt, am Freitag 90 Minuten auf der Bank, steht beim HSV hoch im Kurs.

35

Noch in der Findungsphase: Coach André Breitenreiter und seine Schützlinge

36

BUNDESLIGA

1. FC Köln – Hamburger SV

2:1 Horn (3)

Olkowski (4)

Spürbar

Trainer: Stöger

Sörensen (3)

Heintz (3)

Vogt (3,5)

Lehmann (3,5)

Risse (4)

(0:0)

Hector (3)

Zoller (3,5)

Bittencourt (3)

„Spürbar anders“ wählte der 1. FC KÖLN vor der Saison als Motto. Nach drei Spieltagen ohne Niederlage sind sie am Dom mehr als zufrieden.

Modeste (2,5) Schipplock (3) Ilicevic (3,5)

Ostrzolek (3)

Holtby (3)

Gregoritsch (4)

Jung (4,5)

Ekdal (3)

Cleber (3,5)

Spahic (3,5)

Trainer: Labbadia

M

itunter überkam den Beobachter das Gefühl, Spieler und Verantwortliche des 1. FC Köln müssten sich entschuldigen für den Sieg gegen den Hamburger SV. Als hätte nie ein anderer Verein von einer zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung profitiert, als sei es nicht völlig normal im Mittelfeld der Liga, dass sich die Heimmannschaften schwer tun gegen Gegner, die wenig Räume anbieten. Als entscheidend für diesen Erfolg kann etwas verbucht werden, das der Trainer zwei Tage vor dem Spiel thematisiert hatte. Ein Lob für den Gegner kam von Peter Stöger am vergangenen Donnerstag für dessen Fähigkeit, während eines Spiels trotz Rückstandes zurück zu kommen und die Sache noch umzubiegen. So geschehen zuletzt gegen den VfB Stuttgart, als der Hamburger SV ins Hintertreffen geraten war und am Ende 3:2 gewonnen hatte. An solchen Ereignissen, so Stöger, könne sich eine Mannschaft nach vorne entwickeln. Am Samstag wusste man: Er kann exakt die gleichen Worte auf

Diekmeier (3,5)

Adler (4)

Eingewechselt: 59. Jojic (2,5) für Lehmann, 66. Hosiner (–) für Olkowski, 81. Gerhardt (–) für Zoller – 40. Hirzel (3) für Adler, 46. Kacar (4) für Jung, 83. Lasogga (–) für Holtby – Reservebank: Kessler (Tor), Nagasawa, Svento, Finne – Sakai, Diaz, N. Müller, Olic Tore: 0:1 Holtby (47., Linksschuss, Vorarbeit Schipplock), 1:1 Hosiner (76., Rechtsschuss, Hector), 2:1 Modeste (81., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Spahic an Modeste) – Chancen: 6:5 – Ecken: 3:8 SR-Team: Aytekin (Oberasbach – Assistenten: Cortus, Beitinger – Vierter Offizieller: Alt), Note 4, Elfmeter und Rot waren gemäß vorgegebener Regelauslegung vertretbar, ebenso Risses Handspiel im Strafraum als nicht strafbar zu werten (90./+2). Dennoch keine souveräne Spielleitung, verstärkte mit übertriebener Gestik die Hektik gegen Ende und verlor dabei selbst den Überblick. – Zuschauer: 50 000 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Zoller, Vogt, Risse – Schipplock, Ekdal – Rote Karte: Spahic (79., Notbremse an Modeste) – Besonderes Vorkommnis: Hamburgs Co-Trainer Trares wurde wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen (85.). – Spielnote: 3,5, vor der Pause fast ohne Höhepunkte, gewann die Partie im zweiten Abschnitt an Intensität und Rasse. Frank Lußem %-ANALYSE Esundberichten Thiemo Müller Stögers Joker bringen die Wende

bei Hamburg spürbar die Kräfte schwanden, genau das richtige Signal. Kardinalfehler des HSV, auch nach dem 1:1 trotz nachlassender Power mit vollem Risiko zu stürmen, was mit dem Konter vorm 2:1 prompt bestraft wurde.

HAMBURG: Die Bosse basteln noch an einer

Wird Hunt zum neuen

FAZIT: Der FC hatte am Ende mehr zuzusetzen, Hamburg agierte in letzter Konsequenz zu naiv.

1Wer die Hamburger Auftritte ge-

SPIELER DES SPIELS: Bei aller Hektik um den an ihm selbst verwirkten Elfer behielt Anthony Modeste die Nerven und sicherte dem FC einen immens wichtigen Heimsieg.

Hamburg

Ø-Note

3,2

3,5

Ø-Alter

24,6

26,1

Teamlaufleistung (km) 114,2

114,4

Laufstärkster Spieler (km)

11,95 Bittencourt

11,80 Ekdal

Meiste Ballkontakte

81 Heintz

64 Cleber

48 %

52 %

Ballbesitz

61

73

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Köln

ȬǍ࣎ ȦǍ‫މ‬

Köln mit der gleichen Startelf wie beim 1:1 gegen Wolfsburg, beim HSV ersetzte Cleber den verletzten Djourou. Von Anfang an versuchten beide schnell nach vorne umzuschalten, doch fehlten offensiv jeweils zunächst Plan und Präzision. Schon gegen Ende der ersten Halbzeit entwickelte der HSV mehr Durchschlagskraft, ging kurz nach der Pause in Führung und drängte aufs 2:0. Mit den Einwechslungen von Jojic und Hosiner setzte aber auch FC-Coach Peter Stöger bei gleichbleibendem System auf totale Offensive. In einer Phase, in der

sein eigenes Team anwenden: „Natürlich entwickelt sich hier auch etwas.“ Stöger weiß, woran es liegt: „Wir profitieren davon, dass wir seit zwei Jahren hier ein gesundes Herzstück haben“, sagt er und ergänzt: „Dazu kommt, dass die Jungs, die wir geholt haben, froh darüber sind, hier zu spielen.“ Der Stamm mit Horn, Hector, Maroh, Gerhardt, Lehmann und Risse, dazu die Neuen, die nach dem Aufstieg kamen, zunächst Olkowski, Vogt und Zoller, nun die Zugänge Sörensen, Heintz, Bittencourt, Hosiner und Modeste. Ohne Probleme wurden die Verluste von Kevin Wimmer (Tottenham) und Tony Ujah (Werder Bremen) kompensiert, der FC wirkt heute stärker, homogener, gefestigter denn je. „Spürbar zufrieden“ – das ist die Momentaufnahme nach drei Spielen und vor der Länderspielpause, die Stöger gar nicht ungelegen kommt: „Wir haben jetzt die Möglichkeit, intensiv an dem zu arbeiten, was uns aufgefallen ist.“ Trotz des momentanen Höhenfluges: Genug zu tun bleibt allemal. „Spürbar glücklich“ ist die Ausbeu-

gen Stuttgart und in Köln vergleicht, wird unschwer feststellen, wo das größte Problem dieser HSV-Mannschaft liegen muss: Nicht in den Füßen, sondern im Kopf. Mit dem glücklichen 3:2 über den VfB im Rücken, präsentierte sich das Team gleich wesentlich stabiler, entschlossener und spielstärker. Jedenfalls, anders als eine Woche zuvor, unterm Strich nicht wie ein Abstiegskandidat. Genau in diesem Zusammenhang liegt nun aber die Gefahr des eher unglücklichen 1:2 in Köln: Bricht beim nächsten Spiel in Mönchengladbach wieder die altbekannte Verunsicherung aus? Oder gelingt

es, „das Positive mitzunehmen“, wie es Lewis Holtby fordert. Davon gab es gewiss einiges in Köln. Etwa, dass Cleber als Ersatz für den verletzten Kapitän Johan Djourou einen souveränen Part im Abwehrzentrum spielte, von der Teilschuld am 1:1 einmal abgesehen. Oder, dass Linksverteidiger Matthias Ostrzolek seine Nerven offenbar in den Griff bekommt und endlich Ballsicherheit ausstrahlte. Oder, dass Albin Ekdal kraft Physis und Vorwärtsdrang grundsätzlich in der Lage ist, das HSV-Spiel zu prägen. Außer Youngster Gideon Jung, der dem Bundesliga-Tempo diesmal nicht gewachsen war, durfte fast jeder

37

kicker, 31. Au August 2015

glücklich te von sieben Punkten nämlich auch – sowohl in Stuttgart als auch gegen den HSV hätten es jeweils zwei Zähler weniger sein können. Andererseits: Mit etwas mehr Zielstrebigkeit wäre der VfL Wolfsburgg geschlagen heim geschickt worden. Es gibt also reichlich Ansätze – und endlich auch reichlich Potenzial. Milos Jojic – am Samstag ein fußballerisch belebendes Element – soll endgültig integriert werden. Der Ex-Dortmunder zeigte gegen den

Tor nach Nieren-OP

Hosiner: „Ich bin einfach dankbar“ 1Die Emotionen kamen erst am

„Diesen Jungs muss man doch die Fehler zugestehen.“ P E T ER S T ÖGER, Trainer

Was für ein Jubel: Anthony Modeste und Milos Jojic nach dem 2:1

Foto: Müller

Hamburger SV in einigen Szenen, warum der FC um ihn warb: Sein wunderschöner Volley-Pass auf Hosiner führte letztlich zu der Szene, in der es Elfmeter gab. Einmal noch steckte er im Strafraum geschickt auf Modeste durch – das sind die Ansätze, die Stöger erwartet, jetzt soll der nächste Schritt gelingen: „Nicht nur mit ihm, wir haben viele U-21-Spieler. Diesen Jungs muss man Fehler zugestehen und mit ihnen gemeinsam geduldig arbeiten.“ Was bislang erfolgreich klappt. Und vor allen Dingen auch deshalb sind sie beim FC derzeit „spürbar glücklich“.

Abend vor dem Bildschirm. Als er in Ruhe genießen konnte, was ihm da passiert war. Flanke von Jonas Hector, Fuß reingehalten – Tor Philipp Hosiner! Ausgerechnet Hosiner. In Köln wurde bei ihm im Januar am letzten Tag der Wechselfrist bei der sportärztlichen Untersuchung ein lebensbedrohender Nierentumor entdeckt. Eine sofortige Operation war unumgänglich. Dank eiserner Disziplin kämpft er sich zurück, kommt im Sommer wieder nach Köln und schießt genau sieben Monate nach der Diagnose im ersten Bundesligaeinsatz sein erstes Tor. Eine Story, die bewegt. Kollege Marc Janko vom FC Basel twitterte: „Der Fußball schreibt mitunter die schönsten Geschichten! Freu mich sehr für Dich! Ganz stark!“ Der Burgenländer vermied den lauten Jubel, freute sich buchstäblich nach innen. Ihn beherrschte ein anderes Gefühl: „Ich bin einfach dankbar, nach dieser Geschichte noch einmal die Chance in der Bundesliga bekommen zu haben.“

Verstärkung – In Köln fehlte die Cleverness

Erste Diagnose bringt vorläufig Entwarnung

Hoffnungsträger?

Adler: Ein Crash mit Folgen

Feldspieler für sich diverse hoffnungsvolle Momente reklamieren. Allerdings zeigte sich auch: Als Kollektiv fehlt dem HSV noch die Balance. Als Köln dank seiner Auswechslungen immer konterstärker wurde und Hamburg dem eigenen Aufwand zusehends Tribut zollen musste (vorm 1:1 konnte etwa Michael Gregoritsch auf dem Flügel nur noch hinterhertraben), fehlte eine ordnende Hand. Immerhin: Es folgten richtige Einsichten. „Wir rennen nach dem 1:1 mit sieben Mann nach vorne“, stellte Gregoritsch fest, „da wollten wir vielleicht zu viel.“ Auch Holtby bemerkte treffend: „Nach dem 1:1 müssen wir als Verbund cleverer agieren.“

Derweil sickerte am späten Sonntagnachmittag durch, dass die Verantwortlichen auf den letzten Drücker noch intensiv an einer Verstärkung fürs offensive Mittelfeld basteln. Definitiv auf der Liste steht nach kicker-Informationen Wolfsburgs Aaron Hunt. Der VfL würde den 28-Jährigen (Vertrag bis 2018) gehen lassen. Doch Hunts Gehaltsvorstellungen gelten als Knackpunkt für die Hanseaten. Auch Jonathan de Guzman (SSC Neapel) wird gehandelt. Trainer Bruno Labbadia am Sonntag über einen etwaigen Transfer: „Das schließe ich nicht aus. Aber es ist kompliziert, wenn man sieht, welche Summen auf dem Markt gehandelt werden.“

1Am Sonntag gab es zumindest

eine vorläufige Entwarnung für René Adler: Der Torwart, so die erste Diagnose, erlitt beim Zusammenprall mit Mitspieler Cleber lediglich eine Schulterprellung. Allerdings: Lassen die Beschwerden nicht nach, sind für diesen Montag weitere Untersuchungen vorgesehen. Noch heißt es also bangen um den Keeper, der von Debütant Andreas Hirzel nach seiner Auswechslung fehlerfrei vertreten wurde. Adler selbst hatte derweil übermotiviert gewirkt, zunächst schon Modeste umgerannt (was Elfmeter hätte geben müssen, wäre der Stürmer nicht im Abseits gewesen). Auch in das für ihn dann fatale Luftduell ging Adler ohne Not und mit

schlechtem Timing. Dass er danach verletzt raus musste, schränkte zu allem Überfluss die Wechselmöglichkeiten ein, die Trainer Bruno Labbadia am Ende dringend gebraucht hätte. Rundum also ein Nachmittag zum Vergessen für den einstigen Leverkusener in Köln. ANZEIGE

38

BUNDESLIGA

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt

1:4

Tyton (3,5) Schwaab (5)

(1:2)

Kopflos. Hilflos. Punktlos.

Trainer: Zorniger

Baumgartl (5)

Hlousek (5,5)

Insua (4,5)

Gentner (3,5)

Serey Dié (2,5)

Didavi (3,5)

Kostic (4) Harnik (5,5)

Ginczek (4)

Castaignos (1)

Seferovic (2)

Stendera (2,5)

Aigner (3,5) Reinartz (2,5)

Hasebe (3,5)

Russ (4)

Zambrano (2,5)

Oczipka (4) Trainer: Veh

Chandler (4)

Hradecky (3)

Eingewechselt: 46. Werner (5) für Harnik, 68. Vlachodimos (–) für Didavi, 85. Rupp (–) für Serey Dié – 46. Ignjovski (3,5) für Chandler und Abraham (3) für Russ, 79. Waldschmidt (–) für Stendera – Reservebank: Heise, Niedermeier, Ferati, Maxim – Lindner (Tor), Djakpa, Flum, Kadlec Tore: 0:1 Hlousek (11., Eigentor, Vorarbeit Seferovic), 1:1 Didavi (30., Linksschuss, Serey Dié), 1:2 Castaignos (42., Rechtsschuss, Seferovic), 1:3 Seferovic (69., Linksschuss, Foulelfmeter, Tyton an Castaignos), 1:4 Castaignos (87., Rechtsschuss, Reinartz) – Chancen: 6:5 – Ecken: 6:1 SR-Team: Dankert (Rostock – Assistenten: Osmers, Rohde – Vierter Offizieller: R. Kempter), Note 2,5, machte viel richtig, alle persönlichen Strafen waren okay, dass er das 1:1 trotz Abseitsstellung gelten ließ, war nicht spielentscheidend. – Zuschauer: 49 327 – Gelbe Karten: Didavi, Hlousek, Ginczek – Chandler, Stendera, Abraham – Rote Karte: Tyton (67., Notbremse an Castaignos) – Spielnote: 2,5, flotte Begegnung, mit vielen erzwungenen, aber auch mit leichtfertigen Fehlern.

Neue Negativrekorde beim VfB. ALEXANDER ZORNIGER (47) will aber dennoch an der Spielphilosophie festhalten.

E

ine neue Ära wollten sie einleiten, erfolgreich sein, Geschichte schreiben. Vor allem Letzteres ist gelungen, wenn auch anders, als es sich Sportvorstand Robin Dutt und Trainer Alexander Zorniger vorgestellt haben. Null Punkte und 4:10 Tore bedeuten für Stuttgart den schlechtesten Bundesligastart aller Zeiten. Zwar wurde auch 2010/11 und 2013/14 kein Zähler geholt. Aber wenigstens war das Torverhältnis besser, in dem sich jetzt zehn Gegentore verewigt haben. Was es nach drei Bundesligaspielen ebenfalls noch nie gab.

berichten Michael Ebert, Fabian Istel, %-ANALYSE EsMartin Messerer und George Moissidis Eintracht-Wechsel sorgen für Stabilität

Veh frühzeitig und richtig auf die schmeichelhafte Führung, um stabiler zu stehen – dieser Plan ging voll auf. Die Hessen mussten nur eine Schrecksekunde überstehen (Werner-Schuss, 56.), danach waren sie dem dritten Treffer immer näher als der VfB dem Ausgleich.

FRANKFURT: Medojevic steht vor Wechsel –

Vehs neue Achse

FAZIT: Nach der Pause verdiente sich die Eintracht den Sieg mit einer sehr reifen Vorstellung und zwei Spitzen, die Stuttgarts Schwachpunkte klar aufzeigten.

1 Hradecky,

SPIELER DES SPIELS: Zwei Tore und ein an ihm verursachter Elfmeter standen für Luc Castaignos zu Buche. Insgesamt noch besser als sein starker Partner Seferovic.

Frankfurt

Ø-Note

4,3

3,0

Ø-Alter

25,4

25,7

Teamlaufleistung (km) 106,5

108,3

Laufstärkster Spieler (km)

11,20 Schwaab

11,66 Reinartz

Meiste Ballkontakte

78 Baumgartl

69 Oczipka

53 %

47 %

Ballbesitz

80

79

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Stuttgart

ȚǍѯ ȢǍ‫ל‬

Mit dem wiedergenesenen Serey Dié, aber ähnlich schwacher Zweikampfführung wie zuletzt, agierte der VfB wieder einmal mit hohem Aufwand, allerdings unglaublich naiv. Frankfurt nutzte die ersten beiden Chancen, während der Gastgeber mehrmals kläglich scheiterte (vor allem Harnik). Beide Teams auf dem Papier in einem ähnlichen System (4-2-2-2), jedoch mit komplett anderer Herangehensweise. Stuttgart lief hoch und riskant an, während die Eintracht konsequent verteidigte und auf Umschaltspiel setzte. Bei diesen Temperaturen letztlich die bessere Variante. Mit den beiden Wechseln zur Halbzeit reagierte

Dass Zorniger als erster VfB-Coach der Historie mit drei Bundesliganiederlagen zum Dienstantritt startete, bringt auch noch eine persönliche Note ein. Konnten die Schwaben nach den zwei Niederlagen gegen Köln und den HSV wenigstens mit der Umsetzung der neuen Spielphilosophie zufrieden sein, setzte es gegen Frankfurt einen herben Dämpfer. Nichts wollte richtig klappen, in keinem Mannschaftsteil. Erst recht nicht nach dem 1:2 und nach der Pause, als sich die Mannschaft in den Augen ihres Trainers „zum Teil

Reinartz, Castaignos – drei Neue waren maßgeblich am ersten Frankfurter Dreier der Saison beteiligt. „Wenn man gegen eine Mannschaft wie Stuttgart zu solch einem tollen Auswärtssieg kommt, dann hilft einem das möglicherweise die ganze Saison über“, sagt Heribert Bruchhagen. Dem Vorstandsboss war ein Stein vom Herzen gefallen. Auch Trainer Armin Veh zeigt sich erleichtert: „Ich kenne es aus der vergangenen Saison, wie es ist, mit einer Niederlage in die Länderspielpause zu gehen.“ Für die Eintracht waren die Punkte nach zwölf Auswärtsspielen ohne Sieg und lediglich einem

Saisonzähler wie ein kleiner Befreiungsschlag, und so strahlten am Sonntag die Spieler mit der Sonne um die Wette. Ein Sonderlob erhielt der Torhüter von Armin Veh: „Er ist mit seinen Reflexen ein totaler Rückhalt. Wir haben mit Kevin Trapp einen richtig guten Torwart abgegeben und mit Lukas Hradecky einen richtig guten bekommen.“ Allzu oft musste der finnische Nationalkeeper allerdings nicht eingreifen. Sehr positiv registrierte der Trainer zudem das Zuspiel von Stefan Reinartz auf Luc Castaignos, das zum Elfmeter und zur Vorentscheidung führte. Gelungen war Vehs Schachzug, Kapitän Marco Russ in die Innen-

kicker, 31. August 2015

39

Kostic mit S04 einig

Dutt fordert über 30 Millionen Euro

Fotos: GES/Prang, Baumann

1Natürlich wolle er „nichts aus-

ergeben“ hat. Zorniger weiter: „Bei allem Verständnis“ für die Situation, „so was darf nicht sein“. Wie so vieles mehr nicht. „Wir leisten uns in jedem Spiel viele einfache Fehler, die vom Gegner eiskalt bestraft werden“, erklärt Daniel Ginczek. „Wir hingegen verpassen es zu häufig, die Fehler des Gegners genauso eiskalt auszunutzen.“ Offensiv kopflos, defensiv hilflos, insgesamt punktlos fürchten die Stuttgarter um die erhoffte ruhige Spielzeit und den erneuten Abstiegskampf. „Die Situation ist äußerst gefährlich“, warnt der Stürmer.

Trotzdem bleibt Zorniger seiner Philosophie treu. „Davon werden wir nicht abgehen. Ich bin davon überzeugt, dass es erfolgreich ist“, sagt der Chefcoach und verweist auf die ähnlich auftretenden Leverkusener und Mainzer. „Das ist nichts, was wir im Labor ausprobieren.“ Er werde in der nächsten Zeit allerdings intensiv mit seinem Personal üben, wie sich die vielen individuellen Aussetzer – vorne wie hinten –, die im Übrigen angesichts ihrer Häufigkeit in den vergangenen Jahren die Frage nach der Qualität aufwerfen, minimieren lassen.

Grundsätzlich gehe es vor allem darum, vorne zu treffen und hinten „Zweikämpfe zu gewinnen“. Allerdings auch darum, „dass alle mitmachen“. Große Hoffnungen liegen dabei auf Toni Sunjic (26), der für rund drei Millionen Euro von Kuban Krasnodar kam. Schon allein, „wenn er seine Zweikämpfe gewinnt, hilft er uns“. Was gegen Frankfurt der VfB-Defensive unzureichend gelang. Blöd nur, dass der Bosnier, ein 1,93 m großer Innenverteidiger, jetzt erst einmal auf Länderspielreise ist. Ihn anzulernen muss dann in Rekordzeit gelingen.

schließen“, erklärt Alexander Zorniger. Schließlich dreht das Transferkarussell derzeit regelrecht durch. Aber man könne sich „nicht erlauben, Qualität zu verlieren“. Robin Dutt ist offiziell sogar konkreter: Der VfB werde weder bei Daniel Didavi noch bei Filip Kostic (siehe auch S. 34), der sich mit Schalke einig ist und wechseln will, grünes Licht geben. Hinter den Kulissen wird allerdings nach kicker-Informationen durchaus geredet. Der Manager fordert eine Ablöse von über 30 Millionen Euro. Schalke bietet rund 15 als Basisbetrag. Im Gegenzug beschäftigen sich die Schwaben mit Dortmunds Jakub Blaszczykowski, der angesichts eines Vertrags bis 2018 und eines Jahressalärs von rund 3,5 Millionen ohne den KosticVerkauf nicht zu haben sein dürfte. Und zwar trotz der Einsparungen, die der ausgemusterte Vedad Ibisevic (Gehalt rund drei Millionen Euro im Jahr) bringt, dieser ist kostenfrei zu Hertha BSC gewechselt (siehe S. 29), erhielt eine Abfindung von rund 500 000 Euro. Unterdessen erwägt man aufgrund der Ausfälle von Mitch Langerak (Knie-OP) und der Rotsperre von Przemyslaw Tyton die Verpflichtung eines vierten Keepers „für hintendran“ (Zorniger). Benjamin Uphoff (22), bis zum Sommer vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen, soll fest verpflichtet werden.

Chandler wird operiert

Castaignos über Emotionen, Seferovic und die Kritik des Trainers

dreht auf

„Ich kann noch besser spielen“

verteidigung zurückzuziehen, wo dieser sich wohler fühlt als auf der Sechs gegen einen wendigen Mittelfeldspieler. Zur Halbzeit ging Russ mit Adduktorenproblemen raus. Es ist nichts Schwerwiegendes. Anders bei Timothy Chandler, der sich das rechte Knie verdrehte. Am Sonntag wurde ein Außenmeniskusriss festgestellt. Chandler muss operiert werden, der Termin ist noch offen. Unterdessen mehren sich die Anzeichen, dass es Bewegung auf dem Transfermarkt geben könnte. Der defensive Mittelfeldspieler Slobodan Medojevic (24) steht vor dem Absprung. Stürmer Vaclav Kadlec (23) darf wohl nur gehen, wenn Ersatz gefunden wird. Dieser ist aber (noch) nicht in Sicht.

1Trainer Armin Veh erkennt bei

Luc Castaignos trotz dessen ersten Bundesligatoren noch viel Luft nach oben. Der niederländische Stürmer, der für Twente Enschede die vergangenen drei Jahre ständig zweistellig traf, freut sich derweil über seinen Erfolg. Am Tag nach der Partie sprach der 22-Jährige über … … die Kritik des Trainers: „Natürlich kann ich besser spielen. Es ist noch vieles neu für mich. Ich werde weiter hart an mir arbeiten. Hoffentlich werde ich dann irgendwann perfekt.“ … die höheren Anforderungen in der Bundesliga: „Es ist anders als bei meinen bisherigen Stationen in Holland oder Italien, wo das Spiel sehr von der Taktik geprägt war. In der

Bundesliga ist die Intensität sehr hoch. Die Gegenspieler haben ein höheres Niveau.“ … den Doppelpack: „Natürlich sind meine Tore gut für das Selbstvertrauen. Es war ein tolles Gefühl, die ersten Treffer zu erzielen.“ … den Unterschied zum enttäuschenden Heimspiel gegen Augsburg: „Ich hatte mehr Platz, wir haben auch insgesamt einfach besser gespielt. Es kamen gute Bälle an, die ich verwerten konnte. Wir haben es als Mannschaft einfach gut gemacht. Der Sieg ist wichtig für uns.“ … den Jubel nach dem zweiten Tor: „Ich bin zur Bank gerannt. Dort saßen einige, die gesagt hatten, diesmal werde ich doppelt treffen. Bei ihnen wollte ich mich bedanken.“

… die grimmige Miene nach dem ersten Tor: „Es war irgendwie aus der Emotion heraus, es gab keinen speziellen Grund. Es ist auch nicht so, dass ich meine Tore nicht feiern will, nach meinem zweiten Treffer habe ich ja auch gelacht.“ … das Zusammenspiel mit Haris Seferovic: „Wir haben uns immer im Blick und schauen, was der andere macht. In Stuttgart hat er ein wirklich gutes Spiel gezeigt. Sein Tor war sehr wichtig.“ … die Bestimmung des Elfmeterschützen ohne Alex Meier: „Elfmeter sind nicht mein Ding. Haris wollte den Strafstoß unbedingt schießen, damit hatte ich kein Problem. Er hat ihn verwandelt. Jetzt ist er unser Spezialist (lacht).“

40

BUNDESLIGA

FC Augsburg – FC Ingolstadt 04

0:1 Hitz (4,5)

Verhaegh (3,5)

(0:0)

Entschlüsselt

Trainer: Weinzierl

Hong (3)

Klavan (4)

Max (4,5)

Altintop (5)

Werner (5)

Baier (4) Kohr (4)

Bobadilla (3)

G

Caiuby (4,5) Hinterseer (4)

Leckie (2,5) Morales (3) Suttner (3,5)

Hartmann (4) Groß (2,5)

Roger (2) Hübner (3)

Trainer: Hasenhüttl

Matip (2,5)

Levels (3,5)

Özcan (3)

Eingewechselt: 46. Matavz (4,5) für Caiuby, 57. Esswein (4,5) für Altintop, 83. Mölders (–) für Kohr – 61. Lex (–) für Hartmann, 76. Bauer (–) für Suttner, 81. Bregerie (–) für Hinterseer – Reservebank: Manninger (Tor), Callsen-Bracker, Janker, Feulner – Nyland (Tor), da Costa, Cohen, Kachunga Tor: 0:1 Leckie (63., Linksschuss, Vorarbeit Groß) – Chancen: 4:5 – Ecken: 3:4 SR-Team: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim – Assistenten: Gerach, Gittelmann – Vierter Offizieller: Dr. Kampka), Note 2, hatte die intensive Partie durch seine konsequente Leitung gut im Griff; noch vertretbar, das grenzwertige Einsteigen von Klavan gegen Lex nicht mit Elfmeter zu ahnden (66.). – Zuschauer: 30 003 – Gelbe Karten: Caiuby, Hong, Matavz – Leckie, Hartmann, Matip – Spielnote: 4, zäh und weitgehend unansehnlich, Augsburg fand gegen taktisch extrem disziplinierte Ingolstädter keine spielerischen Lösungen. David Bernreuther %-ANALYSE Esundberichten Harald Kaiser Werner vergibt in der Schlüsselszene

stark) war Ingolstadt der Führung schon vor der Pause nahe. Eine Schlüsselszene ereignete sich in der 53. Minute, als Werner den Ball aus kurzer Distanz am leeren Tor vorbeischob. Auf der Gegenseite leitete Groß den Ball nach Fehlpass von Max zu Leckie, dessen haltbarer Schuss brachte das Siegtor. Weinzierls Elf fand darauf keine Antwort. FAZIT: Mit Leidenschaft und Konsequenz bei der Abwehrarbeit verdiente sich Ingolstadt den Sieg, von Augsburg kam viel zu wenig. SPIELER DES SPIELS: Zweikampfstark, aggressiv, robust – als Wellenbrecher vor der Ingolstädter Abwehrkette stoppte Roger zahlreiche Augsburger Angriffe.

Augsburg

Ingolstadt

Ø-Note

4,2

3,0

Ø-Alter

27,9

26,9

Teamlaufleistung (km) 107,8

112,6

ȢǍ‫ל‬ ɊǍඒ

Trainer Hasenhüttl hatte seinem Team einen Plan an die Hand gegeben, der dem FC  Augsburg überhaupt nicht schmeckte: disziplinierte Arbeit gegen den Ball, Verdichten der Räume, konsequentes Verschieben – und dazu situativ immer wieder frühes Anlaufen und Stören des Spielaufbaus. Die Gäste setzten diese Taktik vorbildlich um, dagegen fanden die Augsburger überhaupt keine Lösungen, weil sie zu statisch und fehlerhaft agierten. Nur selten gelangen schnelle Verlagerungen oder Zuspiele in den Rücken der Abwehr, die Außenverteidiger flankten oft aus dem Halbfeld, einzig Bobadilla riss mit seiner Wucht gelegentlich Lücken. Durch Suttner (31., Latte) und Hartmann (43., Hitz parierte

64 %

36 %

Ballbesitz

11,12 Werner

11,85 Groß

Meiste Ballkontakte

92 Hong

73 Groß

72

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

80

Laufstärkster Spieler (km)

anz am Ende seiner Ausgezwungen wird. „Die Erwarführungen zum 0:1 gegen tungshaltung ist mir wurst“, Ingolstadt sagte Stefan kontert Torwart Marwin Hitz: Reuter am Samstag zwei Sät„Niemand braucht uns darze, die das große Problem des an zu messen, dass wir einmal FC  Augsburg entlarven: „Wir sind Fünfter geworden sind. Das war nicht mehr die Unbekannten. In- eine riesige Sensation. Die Schalker golstadt war sehr gut vorbereitet, sie und Dortmunder fragen sich jetzt haben unsere Stärken aus dem Spiel noch, wie das sein kann. Wir köngenommen.“ Das klingt wie ein nettes Lob für den Gegner, es ist aber zugleich eine bittere Erkenntnis: Das Überraschungsteam der Vorsaison kann kaum noch überraschen, die auf schnelles Umschalten ausgelegte Spielweise ist entschlüsselt, sie bringt nichts gegen tiefstehende Teams. Das Problem ist alles andere als neu. Die Heimspiele gegen Mainz (0:2) und Köln (0:0) im ersten Halbjahr 2015 verliefen nach demselben Schema wie jetzt das bayerische Derby. Mit Siegen gegen die Topklubs Bayern, Gladbach, Dortmund und Wolfsburg kaschierte der FCA diese Schwäche damals glänzend, zum Start in die neue Saison fällt sie umso stärker ins Gewicht. Weil Augsburg nach drei Spielen gegen Teams auf Augenhöhe mit nur einem Punkt dasteht. Weil nach zwei Partien, in denen mangelnde Effizienz der größte Kritikpunkt war, nun auch die Leistung nicht stimmte. Weil die Mannschaft durch den Fehlstart die Chance verstreichen ließ, sich ein Polster für die folgenden englischen Wochen zu verschaffen. Die Dreifachbelastung ab Mitte September bietet angesichts der bisherigen Ausbeute eher Anlass zur Sorge als zur Euphorie. Zudem haben zwei Jahre Höhenflug und die sensationelle Qualifikation für die Europa League Ansprüche geweckt: Auf einmal pfeifen die Zuschauer, wenn der FCA das Spiel gegen Ingolstadt nicht gestalten kann, sondern immer Er hat viele Gründe zum Nachdenken: wieder zu Rückpässen Augsburgs Trainer Markus Weinzierl

kicker, 31. August 2015

Entfesselt

nen nicht meinen, wir spielen immer um den fünften, zehnten oder elften Platz. Es kann sein, dass wir das ganze Jahr gegen den Abstieg spielen. Dann ist das eben so.“ Auch Markus Weinzierl ahnt: „Die nächsten Wochen werden hart.“ Für drei Wettbewerbe wurde der Kader zwar ein wenig verbreitert, als Verstärkung erwies sich bislang allerdings kein Einkauf. Mit Philipp Max stand gegen Ingolstadt nur ein Zugang im Aufgebot. Trotz der Baba-Millionen zog Augsburg bei der Spielersuche in einigen Fällen den Kürzeren: Hertha schnappte Vladimir Darida und Niklas Stark weg, bei Pierre-Emile Höjbjerg hatte der FCA letztlich keine Chance. Am Samstag zerschlug sich zudem eine Verpflichtung von Predrag Rajkovic (19), der serbische Keeper (ein Länderspiel) wechselte stattdessen zu Maccabi Tel Aviv. Reuter hält die Augen offen, gesucht wird vor allem fürs zentrale Mittelfeld und den Sturm. „Wir schauen, ob überhaupt etwas machbar ist, was wir stemmen können“, sagt der Manager. Der Kader ist zwar eingespielt, aber eben klar auf Konterspiel ausgerichtet. Und einige Schlüsselfiguren haben damit zu kämpfen, das überragende Niveau der Vorjahre zu halten. Sehr deutlich zu sehen bei Halil Altintop, an dem die Partie völlig vorbeilief. An guten Tagen ist der Deutsch-Türke der Fixpunkt in der Augsburger Offensive. Am Samstag wechselte ihn Weinzierl zum achten Mal in Folge deutlich vor der 70. Minute aus. „Halil tut sich im Moment schwer, ins Spiel zu kommen“, analysiert Reuter. „Er war im letzten Jahr häufig zwischen den Linien anspielbar, kam in den Schnitt, konnte aufdrehen. So kamen wir ins letzte Drittel, das geht uns im Moment ab.“ Zwei Wochen haben Altintop und der FCA, um diese Fähigkeiten neu zu beleben – dann geht es gegen die Bayern. ANZEIGE

Zwei Spiele, zwei Siege: Auswärts geht der Plan von RALPH HASENHÜTTL  (48) bislang perfekt auf.

Fotos: DeFodi, imago/Eibner o/Eibner

Es wartet viel Arbeit auf MARKUS WEINZIERL  (40). Dem Fehlstart folgen die englischen Wochen.

41

Er springt, er jubelt, er ballt die Faust: Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem Sieg in Augsburg

F

ast schon hat man sich an die Bilder gewöhnt. Mit geballten Fäusten, immer wieder jubelnd in die Luft springend, stürmte Ralph Hasenhüttl wie entfesselt aufs Spielfeld und umarmte jeden einzelnen seiner Spieler, ehe er in der Kurve mit den rund 2000 mitgereisten Fans feierte. Als erster Neuling seit Fortuna Düsseldorf 1966 hat der FC Ingolstadt auch sein zweites Bundesliga-Auswärtsspiel gewonnen, erneut mit 1:0, und auch die Geschichte des Spiels liest sich ähnlich wie die des Sieges in Mainz vor zwei Wochen. Mit ihrer Spielweise des frühen Attackierens, häufig schon am gegnerischen Strafraum, bereitete der FCI dem Gegner erneut unlösbare Probleme im Spielaufbau. „Es ist nicht einfach, sich gegen uns Chancen zu erarbeiten“, sagt Hasenhüttl. „Ich hatte gehofft, dass

der FCA nicht so viele Lösungsmöglichkeiten findet wie Dortmund vor einer Woche.“ Und wie schon in Mainz gelang dem FCI mitten in die stärkste Phase des Gegners hinein der entscheidende Schlag: Kurz nachdem Tobias Werner die größte Augsburger Chance der gesamten Partie vergeben hatte, erzielte Mathew Leckie in der 63. Minute das goldene Tor; in Mainz hatte Lukas Hinterseer in der 66. Minute getroffen. Zwischen den Pfosten des Ingolstädter Tores stand, wie in Mainz, Ramazan Özcan, dem gegen Dortmund überraschend der Norweger Örjan Nyland vorgezogen worden war. „Solange ich hier bin, werde ich alles geben“, sagt der Österreicher zum Duell der Torhüter nur. Auch den unter der Woche geäußerten Gedanken, seinem Sechser Roger einen zweiten defensiven Mittelfeldspieler an die Seite zu

stellen, hatte Hasenhüttl wieder verworfen. „Wir wollten auftreten wie in Mainz und das DortmundSpiel einfach ausblenden“, erzählt der Trainer, „und wir sind mutig geblieben.“ Auch ohne Verstärkung neben sich schaffte es Roger – von seinen Mitspielern perfekt unterstützt –, die Augsburger Angriffe und vor allem den wuchtigen Raul Bobadilla zu stoppen. „Mein ganzer Körper tut weh“, erzählte der Brasilianer, „überall blaue Flecken. Gut, dass ich mich jetzt zwei Wochen lang behandeln lassen kann.“ Genau – erst in zwei Wochen, nach der Länderspielpause, steht das zweite Heimspiel an, gegen den VfL Wolfsburg. Das gleiche Resultat wie bei der Premiere im AudiSportpark gegen Dortmund, ein 0:4, wollen die Ingolstädter dann um jeden Preis vermeiden. „Diesmal sollten wir nur 0:2 oder 0:3 verlieren“, witzelt Hasenhüttl.

Der Australier schießt im zwölften Spiel sein erstes Bundesligator

Leckie: Ein Traum aus über 20 Metern 1Im zwölften Anlauf erfüllte sich

sein großer Traum. „Ich bin sehr glücklich über mein erstes Bundesligator“, sagte Mathew Leckie, „mit Mönchengladbach hat es damals ja leider nicht geklappt.“ Neun Bundesligaspiele absolvierte der Australier in der Saison 2011/12 nach seinem Wechsel von Down Under nach Europa für die Borussia,

„doch damals war ich noch sehr jung“, meint er, der Angreifer ging leer aus. Schon in der dritten Partie mit Aufsteiger Ingolstadt nun trug er sich erstmals in die Torschützenliste ein: mit dem linken, seinem schwächeren Fuß erzielte er – unter freundlicher Mithilfe des Augsburger Torhüters Marwin Hitz – aus über 20 Metern den zweiten Bun-

desligatreffer der Oberbayern. „Ich habe den Ball perfekt getroffen“, freute sich der 24-Jährige, während sein Sturmkollege Lukas Hinterseer frotzelte: „Ich wusste gar nicht, dass Mathew mit links so einen Hammer hat.“ Der Bann also ist gebrochen, „und jetzt“, so Leckie, „hoffe ich, dass noch viele weitere Tore folgen werden“.

42

BUNDESLIGA

SV Darmstadt 98 – TSG Hoffenheim

0:0

Mathenia (2,5) Garics (5)

Heller (5)

Sulu (3,5) Gondorf (4,5) Stroh-Engel (5) Kuranyi (4)

Echte Falsche

Trainer: Schuster

Caldirola (3,5)

Holland (4)

Niemeyer (5) Rausch (5)

Sailer (4,5)

Volland (4)

Zuber (4)

Uth (3) Polanski (3,5)

Schwegler (3,5)

Süle (2)

Schär (3)

Kim (3,5) Trainer: Gisdol

Kaderabek (4)

Im ersten Spiel über die volle Distanz verpasst KEVIN KURANYI (33) den verdienten Siegtreffer für Hoffenheim. Und macht sich Vorwürfe.

Baumann (3)

Eingewechselt: 76. Rosenthal (–) für Sailer, 83. Jungwirth (–) für Niemeyer, 86. Wagner (–) für Stroh-Engel – 67. Schmid (–) für Zuber, 68. Rudy (–) für Schwegler, 76. Vargas (–) für Uth – Reservebank: Platins (Tor), Junior Diaz, Kempe, Vrancic – Grahl (Tor), Bicakcic, Strobl, Toljan Chancen: 1:6 – Ecken: 4:6 SR-Team: Fritz (Korb – Assistenten: Schaal, Pelgrim – Vierter Offizieller: Dingert), Note 4,5, keine Linie in der Beurteilung von Zweikämpfen, übersah viele Fouls, pfiff dann wiederum teils zu kleinlich, unterband das Darmstädter Zeitspiel nicht. – Zuschauer: 17 000 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Niemeyer, Gondorf, Garics – Zuber, Uth – Spielnote: 5, viele Unterbrechungen, zäher Spielfluss, der Hauch an Spannung konnte die fußballerische Magerkost, die vor allem die Gastgeber zeigten, nicht wettmachen.

A

m Ende fehlten nur wenige Zentimeter und etwas Glück. Da hatte es Kevin Kuranyi in der Nachspielzeit doch noch geschafft, Darmstadts Torhüter Christian Mathenia zu überwinden, und der Ball trudelte zum vermeintlichen Siegtreffer für Hoffenheim Richtung Torlinie. Aber nicht drüber. Denn der eigentlich auf dem falschen Fuß erwischte Luca Caldirola fuhr doch noch den rechten Fuß weit nach hinten aus und bremste den Ball mit einem Spreizschritt. So nah war Kuranyi lange nicht mehr dran an einem Bundesligatreffer. In seinem ersten Spiel für die TSG über die volle Distanz war diese Szene allerdings bereits die dritte gute Einschussgelegenheit für den Angreifer, der alle ausließ.

Julian Franzke %-ANALYSE Esundberichten Michael Pfeifer Caldirola rettet den Lilien den Punkt

FAZIT: Ein glücklicher Punktgewinn für nur kämpferisch überzeugende, ansonsten biedere Darmstädter. Hoffenheim fehlten Entschlossenheit und Glück beim Abschluss zum verdienten Dreier.

Schuster: „Vor uns 1Wohl kaum jemand hätte Darm-

SPIELER DES SPIELS: Fast alle gegnerische Versuche erstickte Niklas Süle schon im Ansatz. Viele Standards räumte er mit dem Kopf ab und spielte gute Pässe in die Tiefe.

Darmstadt

Hoffenheim

4,3

3,4

28,0

25,3

Teamlaufleistung (km) 107,9

106,5

Ø-Alter

DARMSTADT: Der Aufsteiger überzeugt nur

Laufstärkster Spieler (km)

11,31 Gondorf

10,81 Volland

Meiste Ballkontakte

49 Garics

88 Süle

70 %

30 %

Ballbesitz

60

59

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Ø-Note

diese Räume ließen sich häufig auch die beiden Spitzen fallen, dann überholten die Zehner. So schaffte die TSG Zuständigkeitsprobleme zwischen Darmstadts Innen- und Außenverteidigern. Erst gegen Ende resultierten daraus gute Chancen, weil zuvor die letzten Pässe zu ungenau gerieten.

ȚǍѯ ɓǍ཈

Im Grunde präsentierten die spielerisch arg limitierten Gastgeber eine Fußball-VerhinderungsStrategie. Mit oft übertriebener Härte und vielen versteckten Fouls unterbanden die Lilien den Spielfluss, provozierten jede nur mögliche Unterbrechung, die zudem – leider ungestraft – über Gebühr in die Länge gezogen wurde. Hoffenheims Spielaufbau aus der hintersten Reihe störten die Gastgeber mutig und lange auch wirkungsvoll. Aber mit schwindender Kraft der 98er rollten die Angriffe Hoffenheims immer massiver und nach diesem Muster: Im flachen 4-4-2 schoben die Außenverteidiger weit nach vorne, die offensiven Außen räumten dann den Flügel und erzeugten eine Zehn auf den Halbpositionen. In

„Kevin wird sich selbst sicher am meisten ärgern“, vermutete Manager Alexander Rosen, „der Zeitpunkt wird kommen, dass er sie über die Linie drückt.“ Diesen Zeitpunkt sehnen sie herbei im Kraichgau, allen voran Kuranyi. Den plagte hinterher ein schlechtes Gewissen. „Ich mache mir Vorwürfe“, gab der Ex-Nationalspieler zu, „wir hätten uns belohnen müssen, ich hätte die Torchancen reinmachen müssen, dann gewinnen wir das Spiel.“ Vor allem sich selbst will Kuranyi beweisen, dass er den Ansprüchen der Liga noch gewachsen ist. Es schauen aber alle genau hin. „Wir müssen aus diesen Chancen mal ein Tor machen“, rügte auch Trainer Markus Gisdol, „das war der

stadt 98 vorher zugetraut, dass der Aufsteiger ungeschlagen in die erste Länderspielpause gehen würde. Insofern dürfen die Lilien durchaus zufrieden sein. Einerseits. Der schwache Auftritt gegen die TSG Hoffenheim zeigte andererseits, dass auf das Trainerteam noch Schwerstarbeit wartet. Kämpferisch stimmte die Leistung einmal mehr, die 98er stürzten sich in jeden Zweikampf, als ginge es bereits jetzt um die Existenz. Fußballerisch war der Auftritt jedoch nicht ansatzweise erstligareif. Zwar darf niemand ernsthaft erwarten, dass das Team wie aus

einem Guss nach vorne spielt und die Gegner fußballerisch dominiert. Dazu mangelt es ihm schlichtweg an individueller Klasse. Derart viele einfache Fehlpässe und blinde Befreiungsschläge darf sich der SVD dennoch nicht erlauben, will er mal ein Spiel gewinnen. Anders als in den ersten beiden Partien schafften es die Lilien so gut wie nie, in die gefährlichen Räume einzudringen. Bezeichnend: Joker Sandro Wagner besaß in der Nachspielzeit die einzige Torchance, als er mit einem satten Schuss an Baumann scheiterte. Dirk Schuster fasst die Gesamtsituation treffend zusammen. „Wir

kicker, 31. August 2015

Aufgeheizte Stimmung

9 0

Uth: „Niemeyer hat ständig provoziert“

Foto: Holschneider

1Seine Mannschaft habe „zu kei-

Echte Neun, falscher Fuß: Kevin Kuranyi kann den Ball mit dem rechten Außenrist nicht ins Tor drücken. einzige Makel.“ Zuvor war Kuranyi aus spitzem Winkel an Mathenia gescheitert (73.), und um Sebastian Rudys Flanke am langen Pfosten aus kurzer Distanz zu verwerten, wählte der Rechtsfuß seinen starken Fuß – die falsche Entscheidung. Die Automatismen stimmten grundsätzlich bei Kuranyi. Er erahnte die Situationen und wählte die notwendigen Laufwege instinktiv wie ein richtiger Neuner. Doch beim Abschluss selbst wirkte

43

Hoffenheims Nummer 22 noch fahrig und unruhig, ohne die nötige Selbstsicherheit und Entschlossenheit. Und am Ende stand dann die falsche Null, Hoffenheims Angriff lahmte. „Auf der einen Seite stimmt die Null, auf der anderen nicht“, resümierte Eugen Polanski. „Es fehlt noch ein bisschen in der Feinabstimmung, man sieht ja, dass es noch hakt“, beschreibt auch Kevin Volland den noch stockenden Hoffenheimer Offensivschwung.

kämpferisch – Erschreckend viele Fehlpässe

Auch Kollege Mark Uth findet: „Die Abschlüsse sind noch nicht gut genug, und der letzte Pass auch nicht.“ Doch Kuranyi hat auch Positives erkannt: „Dass ich viele Chancen hatte, ist schon mal ein Fortschritt. Ich hatte nicht das Glück, dass der Ball reingeht.“ Der Druck, auch der selbstauferlegte, steigt für den Torjäger in Lauerstellung: „Ein Tor wäre eine Befreiung, dann werde ich der Mannschaft besser helfen können.“ Am besten bald.

ner Zeit die Disziplin verloren“, lobte Markus Gisdol, dabei meinte der TSG-Trainer freilich den taktischen Aspekt. Denn nach 24 Minuten verlor Mark Uth in seinem ersten Spiel von Beginn an für die TSG kurzzeitig die Beherrschung. Nachdem der schon mehrfach auffällige Peter Niemeyer erneut überhart zu Werke gegangen war, knöpfte sich Uth den Darmstädter vor. Uth baute sich vor dem Kontrahenten auf und versetzte ihm einen Schubser mit der Brust, worauf Niemeyer wie vom Blitz getroffen zu Boden sank. Schiedsrichter Marco Fritz beließ es trotz der nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen enorm aufgeheizten Stimmung am Böllenfalltor zu Recht bei zwei Verwarnungen. „Es war sicherlich unnötig von mir. Aber es war auch nicht so schlimm, dass er hätte Rot zeigen müssen, damit habe ich auch nie gerechnet“, schilderte Uth und erklärte seinen Aussetzer so: „Niemeyer hat die ganze Zeit provoziert. Das war nicht das erste Mal. Er ist in uns reingesprungen und hat sich dann auch noch beschwert, obwohl überhaupt nichts war.“ Da steigt wohl mit jeder Szene das Bedürfnis, sich auch mal wehren zu müssen. „Es wurden viele Zweikämpfe geführt, und wir haben gut dagegengehalten“, findet Uth, „aber unterm Strich haben wir zwei Punkte liegenlassen, eigentlich hätten wir gewinnen müssen.“

Zaluska kommt als zusätzlicher Torwart

liegt sehr viel Arbeit“ Hilft das Karussell? freuen uns, dass wir den Nachweis erbracht haben, in der 1. Liga punkten und teilweise mithalten zu können, von der Einsatzbereitschaft und Willensstärke her angekommen zu sein. Ich weiß aber auch, dass wir in den Spielen das eine oder andere Mal einen Schluck aus der Pulle mit der Aufschrift Glück genommen haben“, resümiert der Trainer und erklärt: „Vor uns liegt noch sehr viel Arbeit, speziell in Hinblick auf Kontersituationen und die Spielfortsetzung nach Balleroberungen in der eigenen Hälfte. Oft wählen wir den Befreiungsschlag und sehen den gut postierten, freien Mitspieler nicht. Da

müssen wir noch einiges tun.“ Eine Passquote von nur 47 Prozent ist alarmierend. „Toni“ Sailer sagt: „Wir haben nicht jeden Pass optimal gespielt. Es war sehr warm und wir sind viel gelaufen. Dabei ging ein bisschen die Konzentration verloren, die nötig ist, um den entscheidenden Pass zu spielen.“ Darmstadt hat nun zwei Wochen Zeit, um „das Offensivspiel zu verfeinern“, wie es Aytac Sulu ausdrückt. Dann kommt es knüppeldick. Leverkusen, Bayern und Dortmund heißen drei der nächsten vier Gegner. Sailer: „Wir als kleines gallisches Dorf haben in solchen Spielen nichts zu verlieren.“

1Bisher hat Darmstadt 98 Glück gehabt, ist durch die Vorbereitung und die ersten Pflichtspiele ohne größere Verletzungen gekommen. Gegen die TSG Hofffenheim standen Dirk Schuster alle Mann zur Verfügung. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kader mit 21 Feldspielern in der Breite sehr dünn besetzt ist – zumal bei einigen Reservisten sehr fraglich ist, ob sie im Notfall einen adäquaten und bundesligatauglichen Ersatz darstellen würden. Die letzten Stunden bis zur Schließung des Transferfensters dürften deshalb spannend werden. „Das Karussell springt jetzt gerade

richtig an. Vielleicht haben einige Vereine eine Idee, welcher Spieler in ihren Planungen keine große Rolle mehr spielt, sodass wir noch die eine oder andere Verstärkung zu uns holen können“, sagt Schuster. Einen zusätzlichen Torhüter haben die Lilien mit Lukasz Zaluska (33) bereits verpflichtet, nachdem bis Sonntag mit Christian Mathenia und Patrick Platins lediglich zwei Keeper unter Vertrag standen. Neben Zaluska, der sechs Jahre bei Celtic Glasgow spielte, zuletzt aber vereinslos war, hatte der Neuling auch Vanja Milinkovic-Savic (18, Manchester United) getestet. Zaluska unterschrieb bis Saisonende.

44

BUNDESLIGA

1. FSV Mainz 05 – Hannover 96

3:0

Karius (3) Balogun (3)

Clemens (3)

(2:0)

Abstieg mit Anlauf?

Trainer: Schmidt

Bungert (2,5)

Bell (2)

Baumgartlinger (2)

Frei (–)

Bengtsson (2,5)

Jairo (2,5)

Malli (1,5)

Muto (1)

Benschop (5) Klaus (4,5)

Prib (5,5)

Schmiedebach (4,5)

Große Probleme in HANNOVER . Nach dem Fehlstart wachsen Zweifel an der Tauglichkeit des Teams – Trainer Frontzeck hält konsequent dagegen.

Bech (4)

Sané (4) Sorg (5)

Schulz (4,5)

Trainer: Frontzeck

Marcelo (5,5)

Sakai (5)

Zieler (3)

Eingewechselt: 8. Latza (2,5) für Frei, 73. Brosinski (–) für Balogun, 87. Niederlechner (–) für Muto – 46. Saint-Maximin (3,5) für Bech und Karaman (4) für Klaus, 74. Sobiech (–) für Benschop – Reservebank: Huth (Tor), Sereno, Koo, Moritz – Tschauner (Tor), Albornoz, Felipe, Andreasen Tore: 1:0 Muto (15., Linksschuss, Vorarbeit Jairo), 2:0 Muto (29., Kopfball, Bell), 3:0 Malli (47., Linksschuss, –) – Chancen: 11:4 – Ecken: 8:5 SR-Team: Sippel (München – Assistenten: Leicher, Schüller – Vierter Offizieller: Siewer), Note 2, souveräne Leistung; richtig, bei Klaus’ Schuss nicht auf Handspiel gegen Bungert zu entscheiden (23.). – Zuschauer: 26 872 – Gelbe Karten: Prib, Sorg – Spielnote: 2,5, einseitige, dafür aber chancenreiche Partie, der logischerweise ab der 47. Minute die Spannung fehlte. berichten M. Ebert, B. Hofmann, %-ANALYSE EsT. König und M. Richter Das 3:0 ist der frühe Knockout

hoffte Stabilität brachte das nicht, die Rheinhessen führten bis zur Pause nach Chancen mit 5:0. Mallis 3:0 direkt nach dem Seitenwechsel war der Knockout für die Gäste, die nur dann Tempo in ihre Aktionen bekamen, wenn Sané eingebunden wurde. Mainz verlegte sich nun aufs Kontern, 96 kam so noch zu der ein oder anderen Gelegenheit.

SPIELER DES SPIELS: Zwei Tore erzielte er selbst, vor dem 3:0 setzte er Marcelo unter Druck. Yoshinori Muto glänzte als Vollstrecker und arbeitete mit leidenschaftlicher Hingabe.

Hannover

Ø-Note

2,3

4,5

Ø-Alter

25,3

25,1

Teamlaufleistung (km) 113,1

108,9

Laufstärkster Spieler (km)

11,55 Baumgartlinger

11,39 Prib

Meiste Ballkontakte

64 Bell

77 Marcelo

48 %

52 %

Ballbesitz

66

55

Gewonnene Zweikämpfe

Daten: opta

Mainz

A

Dirk Dufner. Dass nach dessen „Abschied mit Anlauf“ (Seiten 12/13) als nächstes sportlich ein „Abstieg mit Anlauf“ bevorsteht, glauben immer mehr Betrachter. Nach dem Fehlstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen wachsen Zweifel an der Tauglichkeit des noch mit Dufner neu zusammengestellten Teams. Frontzeck hält konsequent dagegen. Motto des Trainers: „Überzeugung gegen Aktionismus – auch wenn das schwer fällt nach so einem Spiel, zumindest nach so einer halben Stunde.“ Doch spielte seine Mannschaft in Mainz wirk-

MAINZ: Nach U-21-Aus

Eine Mio. Euro Ablöse

Die Türkei will Malli, Bussmann kommt Malli will Zeit als Park-Ersatz

FAZIT: Mit Tempo, Zweikampfhärte und Präzision nahm Mainz 05 eine Hannoveraner Mannschaft auseinander, die in dieser Verfassung nicht erstligareif ist.

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Mainz-Trainer Schmidt brachte mit Balogun für Brosinski mehr Körpergröße und musste bereits nach sieben Minuten Frei (Sehnenteilriss im hinteren Oberschenkel) durch Latza ersetzen, woran sich an der Statik aber nichts änderte. Bei den Gästen debütierte Neuzugang Bech. Der Däne und Klaus kamen für Karaman und Erdinc (Wadenprellung). Nach anfänglichem Abtasten zogen die Platzherren ihr gewohntes Angriffspressing über die fleißigen Muto und Malli auf, während bei Hannover ein systematisches Verschieben nicht zu erkennen war. Folgerichtig übernahm Mainz die Kontrolle und ging verdient in Führung. Frontzeck versuchte zu korrigieren, indem er Schmiedebach ab der 20. Minute neben Sané agieren ließ. Die er-

m Samstag, so stöhnte Michael Frontzeck noch einen Tag später, habe ihm im Glutofen des Mainzer Stadions die Sonne fast unerträglich auf der Stirn gebrannt. „Gefühlt“, so Hannovers Coach mit Verweis auf die Stimmungslage im Umfeld, „sind wir hier aber im November. Es ist noch nicht ganz verhallt, dass wir gemeinsam etwas Großes erreicht haben. Doch nach vier Pflichtspielen entsteht ein Szenario, das düsterer nicht sein kann.“ Endzeitstimmung zumindest auch für einen auf der 96-Bank. Zum letzten Mal saß dort in Mainz

1Den Frust über die für ihn wenig

1Bereits am Sams-

befriedigende U-21-Europameisterschaft dürfte sich Yunus Malli spätestens mit seinem Gala-Auftritt am Samstag von der Seele gespielt haben. In Tschechien kam der 23-Jährige, der dem DFB-Nachwuchs nun entwachsen ist, nur zu einem Kurzeinsatz. Durch die 96-Defensive marschierte der beste FSV-Torschütze der vergangenen Rückrunde (sechs Treffer) wie das Messer durch die Butter. „Es wird immer Spiele geben“, sagt der Techniker, „in denen man umschalten muss wie in Gladbach. Und solche, in denen man Ballbesitz hat. Da muss man sich weiterentwickeln. Diesmal sah es gut aus.“ Die ganz persönliche Entwicklung Mallis ist auch dem türkischen Verband nicht verborgen geblieben. Nach kicker-Informationen klopfte Fatih Terim vor der Länderspielpause beim gebürtigen Kasselaner an. Malli aber, so heißt es aus gut unterrichteten Kreisen, will sich noch nicht festlegen und braucht für seine Entscheidung Zeit.

tag hatte Christian Heidel erklärt, beim Transfer von Gaetan Bussmann fehlen nur noch Details. Nun ist klar: Der Franzose kommt für eine Million Euro vom FC Metz als Ersatz für den zum BVB abgewanderten Joo-Ho Park, für den Mainz 3,5 Millionen kassiert plus erfolgsorientiertem Nachschlag. Es ist nicht ganz risikofrei, zu einem so späten Zeitpunkt einen Leistungsträger abzugeben. Pierre Bengtsson, der vorerst hinten links die Nummer eins sein dürfte, bot gegen Hannover jedoch eine gute Leistung. Und Bussmann, dessen Vertrag mit Verlängerungsoption bis 2017 läuft, ist laut Heidel und Martin Schmidt ein anderer Spielertyp für die Position. „Er ist eine gute Ergänzung zu Bengtsson. Beide passen je nach Anforderung zu unserem Spiel.“ Vor allem aufgrund seiner Physis ist der kopfballstarke 24-Jährige mit 1,84 Metern eine sinnvolle Option für den Schweizer.

kicker, 31. August 2015

Foto: dpa/von Erichsen

„Steiniger Weg“: Christian Schulz und Artur Sobiech

lich nur 30 Minuten lang „2. Liga“, wie 96-Idol Dieter Schatzschneider es ungeschminkt formulierte? Dass sein Team insgesamt in der Entwicklung dem gesteckten Zeitplan hinterherläuft, will Frontzeck jedenfalls nicht so stehen lassen. „Darmstadt war unterm Strich okay, Leverkusen waren wir unterlegen.“ 2:2 und 0:1 lauteten da die Resultate. Nun diese Pleite in Mainz, in der die Mannschaft in der entscheidenden Phase Basics wie Defensivarbeit, Laufstärke (erneut rannte der Gegner insgesamt über vier Kilometer mehr) und Geschlossenheit gefehlt hätten. Doch die Probleme sind da. „Nach den 90 Minuten muss man feststellen, dass die Mainzer uns in allen Belangen überlegen waren“, so Kapitän Christian Schulz, selbst nur mit 33 Prozent Zweikampfquote, deutlich. „Da gibt es Redebedarf. Mit der Leistung kommt man nicht weiter.“ Doch in der Länderspielpause lichten sich auch in Hannover die Reihen. Frontzeck: „Sicherlich hättest du sie jetzt gerne eng beieinander, um Dinge zu besprechen. Das fällt natürlich aus.“ Und so geht es in den nächsten Tagen weiter auf dem laut Frontzeck „steinigen“, aber alternativlosen Weg, aus dem vorhandenen Spieler-

45

bestand eine wettbewerbsfähige Mannschaft zu bauen, die bestenfalls im Winter noch einmal Verstärkungen von außerhalb erhalten soll. Personelle Änderungen stehen dennoch intern erneut an, die Suche nach der idealen Form (Frontzeck: „Der eine oder andere ist im Moment nicht bei 100 Prozent“) und Formation geht weiter. Gewisse Erwartungen werden in Hiroshi Kiyotake gesetzt, der vor allem dem Spiel nach vorne endlich Struktur verleihen soll. Arbeitet sich der Japaner weiterhin so gut nach seinem Mittelfußbruch heran, ist er Samstag in einer Woche ein Thema. Dann folgt gegen Dortmund die Probe aufs Exempel. „Da kommt eine Monsteraufgabe auf uns zu. Aber das sind die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen“, weiß Frontzeck, der voll auf Vertrauen und Geduld auch seines Vorgesetzten baut. „Bin ich von Dingen überzeugt, dann vertrete ich sie, auch wenn es stürmisch wird. Wenn es auf meinem Kopf ausgetragen wird, stehe ich auch in ein paar Monaten dazu. Aber wenn Martin Kind nach dem zweiten Spiel gefragt wird, wie viel Kredit der Trainer noch besitzt, dann ist eine Zeit angebrochen, über die wir doch nicht ernsthaft reden müssen.“

Japaner feiert Tordebüt mit Doppelpack, im Angriff könnte sich dennoch etwas tun

Heidel lobt: „Muto läuft, bis der Arzt kommt“ Mensch. Das ist sehr schön für die Fans. Denn obgleich der Japaner nach einem Interview-Marathon unter Zeitdruck stand, weil er den 20.45-Uhr-Flieger nach Tokio zur Nationalelf erwischen musste, führte er auf dem Parkplatz vor der Arena ein grotesk-lustiges Schauspiel auf. Muto unterbrach seinen Dauerlauf gegen die Abflugzeit immer wieder für Foto- und Autogrammwünsche. Im Laufschritt signierte er Trikots, Poster und Tickets, ehe ihn sein mit nervösem Blick auf die Uhr wartender Fahrer am weinroten Kleinbus empfing und gemeinsam mit Landsmann Hiroki Sakai zum Flughafen Frankfurt karrte. Dass sich der 23-Jährige überhaupt noch ohne Rollator bewegen konnte, gleicht einem Wunder. Bis zu seiner Auswechslung nervte er Sakai und Co., arbeitete mit einem Elan, der in Mainz bislang untrennbar mit dem Namen Shinji Okazaki verbunden war, gegen den Ball und traf doppelt. „Der Junge läuft, bis der Arzt kommt“, lobte Christian

Heidel seinen 2,8 Millionen Euro teuren Zugang vom FC Tokio. „Das ist genau das, was wir wollten.“ Der FC Chelsea wollte das übrigens auch, allerdings erst nach einem mit einer Leihe zu Virtesse Arnheim verbundenen Europareifetest, weshalb sich Muto für Mainz entschied. Bereut haben wird er es nicht. Nach Schlusspfiff forderten ihn die Fans zur traditionellen Humba auf. Nach kurzem Zögern machte er mit, auch wenn er sich nicht ganz bewusst war, was er da so tat auf dem Kurvenzaun, wie er hinterher grinsend zugab: „Ich habe nicht ganz verstanden, was ich da gesungen habe. Aber ich gehe davon aus, dass es etwas über Mainz war.“ Heidel freute sich über Mutos Tordebüt, nichtsdestotrotz kann im Angriff noch etwas passieren. Bereits vor Wochen war der Manager nach kicker-Informationen an Aston Villas Libor Kozak (26) dran, eine Verpflichtung zerschlug sich aber. Der englische Mirror berichtet nun erneut vom Mainzer Interesse – ob dies nur ein aufgewärmtes Ge-

rücht ist oder Fakt, lässt sich nicht seriös beurteilen. Zumindest brächte der Tscheche mit 1,93 Metern die erforderliche Körpergröße für den gesuchten Wandstürmer mit. Sozusagen ein Gegenstück zu Muto, der „Schnelligkeit und Be-

weglichkeit“ als seine Stärken nennt. Sofern er den Samstagseindruck auf Sicht bestätigt, hätte er auch noch seine feine Technik erwähnen können oder präzise Abschlüsse. Aber er ist ja ein höflicher und bescheidener Mensch.

Foto: picture-alliance/dpa

1Yoshinori Muto ist ein höflicher

Langstreckenläufer und -flieger: Für Yoshinori Muto ging es nach dem Sieg gegen Hannover gleich zur japanischen Nationalmannschaft.

3. Spieltag 28. – 30. August 2015

Bundesliga-Saison 2015/16:

VfL Wolfsburg

VfB Stuttgart

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Arnold Bendtner Caligiuri Casteels De Bruyne Dost Guilavogui Hunt Klose Kruse Luiz Gustavo Naldo Perisic R. Rodriguez Schürrle Träsch Vieirinha 17 Spieler

3/1 3/– 2/1 3/3 2/2 3/3 2/2 2/1 3/3 3/3 2/2 3/3 2/2 3/3 1/– 2/1 3/3

–/– 1/– –/1 –/– –/– 2/– –/– –/– 1/– –/1 –/1 –/– 1/– 1/1 –/– –/1 –/– 6/5

3,50 – 4,00 2,67 4,25 2,50 3,50 4,50 3,17 3,67 2,75 3,33 3,25 3,00 – 2,00 3,67 3,26

Baumgartl Didavi Gentner Ginczek Gruezo Harnik Hlousek Insua Klein Kliment Kostic Maxim Rupp Schwaab Serey Dié Tyton Vlachodimos Werner 18 Spieler

3/3 3/3 3/3 3/3 1/– 3/3 3/3 3/3 2/2 1/– 3/3 1/– 3/2 2/1 1/1 3/3 1/– 3/–

–/– 2/1 –/1 2/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/1 –/– –/– –/– –/1 –/– –/– –/– 4/4

4,00 2,83 3,17 3,33 – 4,00 4,33 3,50 3,75 – 3,50 – 3,00 4,50 2,50 4,17 – 5,00 3,67

Noch nicht eingesetzt: Ascues, Azzaoui, Benaglio, Dante, Felipe, Grün, Jung, Knoche, F. Rodriguez, Schäfer, Seguin, Sprenger, Stolze, Zawada

Noch nicht eingesetzt: Ferati, Heise, Kiesewetter, Langerak, Niedermeier, Ristl, Sunjic, Wanitzek

Beste Zweikampfquote: Ricardo Rodriguez

66,7 %

Beste Zweikampfquote: Timo Baumgartl

94,2 %

Beste Passquote: Timo Baumgartl

Beste Passquote: Josuha Guilavogui

FC Augsburg

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

63,9 % 79,3 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Vieirinha 95,0

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Emiliano Insua 65,9

Der Trend der letzten Spiele

Der Trend der letzten Spiele

1. FC Köln

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Altintop Baier Bobadilla Caiuby Esswein Feulner Hitz Hong Ji Klavan Kohr Matavz Max Mölders Stafylidis Verhaegh Werner 17 Spieler

3/3 3/3 2/2 3/2 3/2 2/1 3/3 3/3 1/– 3/3 3/3 1/– 2/1 3/– 1/1 3/3 3/3

–/1 –/– –/– 1/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– 1/1

4,33 3,50 4,00 3,50 3,67 4,50 3,33 3,00 – 3,83 3,83 4,50 4,50 – 4,00 3,33 4,33 3,76

Noch nicht eingesetzt: Callsen-Bracker, Ekin, Framberger, Janker, Kurz, Manninger, Moravek, Oettl, Opare, Parker, Reinthaler, Rieder, Schuster, Trochowski, Uhde Beste Zweikampfquote: Daniel Baier Beste Passquote: Ragnar Klavan

71,1 %

Bittencourt Gerhardt Hector Heintz Horn Hosiner Jojic Lehmann Modeste Olkowski Osako Risse Sörensen Vogt Zoller 15 Spieler

3/3 3/1 3/3 3/3 3/3 1/– 3/1 3/3 3/3 3/3 1/– 3/3 3/3 3/2 3/2

–/– –/– –/1 –/– –/– 1/– –/– –/– 2/4 –/– 1/– –/– –/– –/1 2/– 6/6

3,00 4,50 2,83 2,83 3,00 – 3,50 3,17 2,00 4,00 3,00 3,50 3,17 2,67 3,25 3,10

Noch nicht eingesetzt: Finne, Kessler, Maroh, Mavraj, Mesenhöler, Nagasawa, Peszko, Svento Beste Zweikampfquote: Dominique Heintz Beste Passquote: Frederik Sörensen

64,7 % 80,8 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Jonas Hector 57,0

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Balogun Baumgartlinger Bell Bengtsson Brosinski Bungert Clemens Frei Jairo Karius Koo Latza Malli Muto Niederlechner Park 16 Spieler

3/1 3/3 3/3 2/2 3/2 3/3 3/3 3/3 3/3 3/3 2/– 2/– 3/3 3/2 2/1 1/1

–/– –/– –/1 –/– –/– –/– 1/1 –/– 1/2 –/– –/– –/– 1/– 2/– –/– –/– 5/4

3,00 2,83 3,17 3,00 3,75 3,17 3,17 3,75 3,17 2,83 – 2,50 2,83 2,75 3,50 3,00 3,09

Noch nicht eingesetzt: Beister, Bussmann, Curci, De Blasis, Huth, Jara, Moritz, Nedelev, Parker, Serdar, Sereno, Soto, Zimling Beste Zweikampfquote: Stefan Bell

80,0 %

Beste Passquote: Niko Bungert

86,4 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Stefan Bell 76,7

84,0 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Daniel Baier 79,0

1. FSV Mainz 05

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Der Trend der letzten Spiele

Der Trend der letzten Spiele

Der Trend der letzten Spiele

FC Schalke 04

Eintracht Frankfurt

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Aogo Choupo-Moting di Santo Draxler Fährmann Geis Goretzka Höger Huntelaar Junior Caicara Kolasinac Matip Meyer Nastasic Neustädter Riether Sané 17 Spieler

3/3 3/3 3/2 3/3 3/3 3/3 2/1 2/1 3/3 1/1 1/1 3/3 2/– 1/1 3/2 2/2 3/1

–/– 1/– –/1 1/– –/– –/– –/– –/– 1/– –/– –/– –/2 –/– –/– –/– –/– –/1 3/4

4,00 3,33 4,50 3,00 2,83 3,83 3,00 4,00 4,00 4,50 5,50 3,17 – – 3,67 3,75 3,50 3,68

Noch nicht eingesetzt: Ayhan, Boateng, Felipe Santana, Friedrich, Giefer, Gspurning, Höjbjerg, Höwedes, Kehrer, Multhaup, Nübel, Platte, Sam, Uchida

Abraham Aigner Castaignos Chandler Gerezgiher Hasebe Hradecky Ignjovski Inui Oczipka Reinartz Russ Seferovic Stendera Waldschmidt Zambrano 16 Spieler

3/2 3/3 3/3 2/1 2/1 3/3 3/3 3/– 1/1 3/3 3/3 3/3 3/3 1/1 3/– 3/3

–/– –/– 2/1 –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– 1/1 1/– 1/3 –/– –/1 –/– 5/6

3,50 3,67 3,17 4,00 5,00 4,33 2,67 3,25 4,50 4,17 3,17 3,67 3,00 2,50 – 3,17 3,51

Bauer Bregerie Engel Groß Hartmann Hinterseer Hübner Kachunga Leckie Levels Lex Matip Morales Nyland Özcan Roger Suttner 17 Spieler

2/– 3/1 2/2 3/3 3/3 3/3 3/3 1/– 3/3 3/3 2/– 3/2 3/3 1/1 2/2 3/3 2/1

–/– –/– –/– –/1 –/– 1/– –/– –/– 1/– –/– –/– –/– –/1 –/– –/– –/– –/– 2/2

– 4,00 4,25 3,17 4,17 3,50 3,17 – 3,17 3,33 – 3,00 3,50 3,50 2,75 2,50 3,50 3,34

Noch nicht eingesetzt: Christiansen, Cohen, da Costa, Danilo, Ortag, Pekhart, Pledl, Wannenwetsch

Beste Zweikampfquote: David Abraham

67,5 %

Beste Zweikampfquote: Marvin Matip

82,7 %

Beste Passquote: Marvin Matip

63,3 %

Beste Passquote: David Abraham

Beste Passquote: Roman Neustädter

93,0 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Stefan Reinartz 67,3 Der Trend der letzten Spiele

Hamburger SV

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Noch nicht eingesetzt: Anderson, Balayev, Djakpa, Flum, Gacinovic, Kadlec, Kinsombi, Kittel, Lindner, Medojevic, Meier, Zummack

Beste Zweikampfquote: Roman Neustädter

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Roman Neustädter 81,9

FC Ingolstadt 04

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

69,0 % 81,8 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Pascal Groß 71,7

Hannover 96

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Adler Cleber Diaz Diekmeier Djourou Ekdal Gregoritsch Hirzel Holtby Ilicevic Jung Kacar Lasogga N. Müller Olic Ostrzolek Schipplock Spahic 18 Spieler

3/3 1/1 1/– 3/3 2/2 3/3 3/3 1/– 3/3 3/3 3/3 1/– 3/– 1/– 2/– 3/3 3/3 3/3

–/– –/– –/– –/– 1/1 –/– –/– –/– 1/– 1/– –/– –/– 1/1 –/– –/1 –/– –/1 –/– 4/4

3,50 3,50 – 3,67 3,75 4,17 4,50 3,00 4,00 3,67 3,83 4,00 2,00 – – 4,67 3,83 4,33 3,90

Noch nicht eingesetzt: Altintas, Drobny, Götz, Marcos, P. Müller, Rudnevs, Sakai, Stieber Beste Zweikampfquote: Emir Spahic Beste Passquote: Ivo Ilicevic

75,8 % 79,5 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Emir Spahic 64,5

Der Trend der letzten Spiele

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Albornoz Andreasen Bech Benschop Erdinc Karaman Klaus Marcelo Prib Saint-Maximin Sakai Sané Schmiedebach Schulz Sobiech Sorg Zieler 17 Spieler

1/1 2/– 1/1 3/2 2/2 3/2 2/2 3/3 3/3 2/– 2/2 3/3 3/3 3/3 3/– 3/3 3/3

5,50 – 4,00 4,00 4,75 4,33 4,75 4,50 4,83 4,00 4,50 3,83 4,17 3,83 – 4,00 2,83 4,18

Noch nicht eingesetzt: Anton, Bähre, Dierßen, Ernst, Felipe, Gülselam, Hirsch, Hoffmann, Kiyotake, Königsmann, Radlinger, Rankovic, Sulejmani, Teichgräber, Tschauner Beste Zweikampfquote: Hiroki Sakai

66,7 %

Beste Passquote: Marcelo

82,9 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Marcelo 67,0

Der Trend der letzten Spiele Der Trend der letzten Spiele

–/– –/– –/– 1/– –/1 –/– –/– –/– –/1 –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– 1/2

Der Trend der letzten Spiele

Alle Spieler, alle Tore, alle Noten Bayern München

Borussia Dortmund

Foto: imago/Hartung

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Am 3. Spieltag vor 39 Jahren

Röntveds doppeltes Pech Saarbrücken war Gründungsmitglied der Bundesliga, stieg aber sofort als Letzter ab. 1976 schafften die Saarländer die Rückkehr ins Oberhaus und starteten mit zwei Niederlagen. Am 3. Spieltag war Bremen zu Gast und der FCS feierte den ersten Sieg nach dem Wiederaufstieg. Beide Tore beim 2:0 erzielte Werders Per Röntved. Nur der Däne überwand Keeper Dieter Burdenski, der als Einziger die kicker-Note 1 erhielt – gegen die Treffer seines Mitspielers war er

machtlos. Sechs Akteuren unterliefen bisher Eigentor-Doppelpacks, doch nur bei Röntved waren es die alleinigen Tore in dem Spiel. Insgesamt fabrizierte er fünf Eigentore, so traf er in der Saison zuvor schon an zwei Spieltagen in Folge ins eigene Netz. Damit liegt er im Eigentor-Ranking der Bundesliga nur knapp hinter den führenden Nikolce Noveski und Manfred Kaltz (je sechs), aber noch vor Franz Beckenbauer und 13 weiteren, die je viermal falsch trafen.

SV Darmstadt 98

TSG Hoffenheim

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Caldirola Garics Gondorf Heller Holland Jungwirth Kempe Mathenia Niemeyer Rausch Rosenthal Sailer Stroh-Engel Sulu Vrancic Wagner 16 Spieler

3/3 2/2 3/3 3/3 3/3 2/1 2/– 3/3 3/3 3/3 2/– 3/2 3/3 3/3 1/1 3/–

–/– –/– –/– 2/– –/– –/– –/– –/– –/– 1/– –/– –/– –/1 –/– –/– –/– 3/1

3,50 4,00 4,00 3,00 3,83 4,00 – 3,00 4,00 3,67 – 3,83 4,50 3,67 4,50 – 3,75

Alaba Benatia Boateng Dante Douglas Costa Götze Juan Bernat Lahm Lewandowski Müller Neuer Rafinha Robben Rode Thiago Vidal Xabi Alonso 17 Spieler

3/3 3/3 3/3 3/3 2/– 3/3 2/– 3/3 3/2 3/3 1/– 3/3 3/1 1/– 3/3 3/3

–/– –/– –/– –/– –/– –/1 –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– 1/– 1/– 2/1

2,33 3,67 4,17 4,00 – 3,50 – 3,33 3,75 3,33 3,50 2,67 3,00 – 3,83 3,17 3,41

–/– 1/– –/– –/– 1/4 –/– –/– –/– 2/1 5/– –/– –/1 1/– –/– –/– –/1 –/1 10/8

3,17 3,25 3,75 – 1,67 2,50 4,00 3,50 2,75 1,67 3,00 3,25 3,00 – 3,75 3,00 2,17 2,88

Noch nicht eingesetzt: Badstuber, Coman, Gaudino, Green, Javi Martinez, Kimmich, Kirchhoff, Kurt, Ribery, Starke, Ulreich, Weihrauch Beste Zweikampfquote: Philipp Lahm Beste Passquote: Arturo Vidal

70,6 % 90,5 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Xabi Alonso 106,5

Bellarabi Bender Boenisch Brandt Calhanoglu Hilbert Kießling Kramer Kruse Leno Mehmedi Papadopoulos Ramalho Son Tah Wendell 16 Spieler

3/2 3/3 1/– 3/1 3/3 3/3 3/3 3/3 2/– 3/3 3/2 3/2 2/1 1/1 3/3 3/3

–/– –/– –/– 1/– 1/– –/– 1/– –/– –/– –/– –/1 –/– –/– –/– –/– –/1 3/2

2,75 3,50 – 4,00 3,33 3,67 3,17 3,83 – 3,00 3,50 4,25 3,50 4,00 3,17 3,17 3,44

Noch nicht eingesetzt: Aranguiz, Boeder, Donati, Frey, Jedvaj, Kampl, Kresic, Ryu, Toprak, Yelldell, Yurchenko

Beste Zweikampfquote: Aytac Sulu

65,5 %

Beste Zweikampfquote: Niklas Süle

75,0 %

Beste Zweikampfquote: Kyriakos Papadopoulos

60,9 %

Beste Passquote: Niklas Süle

83,3 %

Beste Passquote: Christoph Kramer

Der Trend der letzten Spiele

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Niklas Süle 59,3 Der Trend der letzten Spiele

3/1 2,50 –/– – –/– 3,17 –/– – 1/2 2,25 –/– 2,67 –/1 – 1/– 2,17 1/2 2,17 –/– – 2/2 2,17 –/– 3,00 1/– – 2/1 2,50 –/2 2,50 –/– 2,75 –/– 4,00 –/– 2,17 11/11 2,52

Bargfrede Bartels M. Eggestein Fritz Galvez S. Garcia U. Garcia Gebre Selassie Grillitsch Johannsson Junuzovic Kroos Lukimya Öztunali Ujah Vestergaard Wiedwald 17 Spieler

3/3 3/1 1/1 3/3 3/– 1/1 3/3 3/3 1/– 3/2 3/3 1/– 3/3 2/1 3/3 3/3 3/3

–/– –/– –/– –/– –/– –/– –/1 –/– –/– 1/– –/1 –/– –/– –/– 1/1 1/– –/– 3/3

2,83 4,00 5,00 3,67 – 3,00 3,83 4,00 – 3,67 3,67 – 2,83 5,00 2,50 2,67 2,50 3,34

Noch nicht eingesetzt: Blaszczykowski, Bonmann, Durm, Großkreutz, Kirch, Leitner, Park, Sahin, Weidenfeller

Noch nicht eingesetzt: Aycicek, Busch, Fröde, Hajrovic, Husic, Hüsing, Lorenzen, Pavlovic, Sternberg, von Haacke, Wolf, Yildirim, Zander, Zetterer

Beste Zweikampfquote: Mats Hummels

78,6 %

Beste Zweikampfquote: Jannik Vestergaard

69,0 %

92,7 %

Beste Passquote: Jannik Vestergaard

81,7 %

Beste Passquote: Julian Weigl

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Ilkay Gündogan 102,2

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Jannik Vestergaard 72,3

Der Trend der letzten Spiele

Der Trend der letzten Spiele

Hertha BSC

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Noch nicht eingesetzt: Amiri, Bicakcic, Elyounoussi, Gimber, Grahl, Hamad, Herdling, Joelinton, Malbasic, Mees, Rapp, Stolz, Szalai, Toljan

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Peter Niemeyer 40,9

3/3 1/– 3/3 1/– 2/2 3/3 2/– 3/3 3/3 1/– 3/3 2/1 3/– 3/3 3/3 2/2 1/1 3/3

Bayer Leverkusen

Noch nicht eingesetzt: Finger, Gorka, Ivana, Junior Diaz, Kazimi, Platins, Sirigu, Stark, Stegmayer, Volk, Wembacher

Beste Passquote: Marco Sailer

Aubameyang Bender Bürki Castro Ginter Gündogan Hofmann Hummels Kagawa Kampl Mkhitaryan Piszczek Ramos Reus Schmelzer Sokratis Subotic Weigl 18 Spieler

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Der Trend der letzten Spiele

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Baumann Kaderabek Kim Kuranyi Ochs Polanski Rudy Schär Schmid Schwegler Strobl Süle Uth Vargas Volland Zuber 16 Spieler

3/3 2/2 2/2 1/– 3/3 3/1 1/1 3/3 3/2 3/3 3/3 2/– 3/3 1/– 3/1 3/3 3/3

Werder Bremen

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

71,0 % 89,0 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Wendell 81,9

Bor. Mönchengladbach

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Baumjohann Beerens Brooks Darida Haraguchi Hegeler Kalou Kraft Langkamp Lustenberger Pekarik Plattenhardt Schulz Skjelbred Stocker van den Bergh Weiser 17 Spieler

2/– 1/1 3/1 3/3 3/2 2/2 3/2 3/3 3/3 3/3 3/3 3/3 1/– 3/3 3/3 1/1 2/–

–/– –/– –/– –/1 –/– –/1 2/1 –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– 1/– –/– –/– 3/3

3,50 5,00 4,50 4,00 3,75 3,75 3,75 3,00 3,67 3,50 3,50 4,00 3,50 3,83 3,50 4,50 4,50 3,75

Noch nicht eingesetzt: Allagui, Ben-Hatira, Cigerci, Gersbeck, Ibisevic, Jarstein, Kohls, N.-J. Körber, Mittelstädt, Ronny, Schieber, Stark Beste Zweikampfquote: Fabian Lustenberger Beste Passquote: Fabian Lustenberger

76,9 % 87,8 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Sebastian Langkamp 70,0

Der Trend der letzten Spiele

Spiele/ Tore/ Note von Beginn Assists

Brouwers Christensen Dahoud Drmic Hahn Hazard Herrmann Hrgota Jantschke Johnson Korb Nordtveit Raffael M. Schulz Sommer Stindl Traoré Wendt Xhaka 19 Spieler

1/1 1/1 3/– 3/1 1/– 3/2 3/2 1/– 3/3 1/1 1/1 1/1 3/3 3/3 3/3 3/3 2/2 3/3 3/3

–/– –/– –/– –/– –/– –/1 1/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– –/– 1/1 –/– –/– –/– 2/2

4,50 5,00 – 5,00 – 4,00 3,25 – 3,83 5,00 4,00 4,00 4,67 4,33 3,17 4,00 4,50 3,83 3,83 4,06

Noch nicht eingesetzt: Alvaro Dominguez, Elvedi, Heimeroth, Ritter, N. Schulz, Sippel, Stranzl Beste Zweikampfquote: Tony Jantschke

71,4 %

Beste Passquote: Marvin Schulz

90,8 %

Meiste Ballkontakte pro 90 Minuten: Granit Xhaka 113,7

Der Trend der letzten Spiele Der Trend der letzten Spiele

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NATIONALMANNSCHAFT/JUNIOREN

kicker, 31. August 2015

NATIONALMANNSCHAFT: Neuer sieht den Weltmeister „in Zugzwang“

A-JUNIORENBUNDESLIGA

Özils Start wegen Knieprellung fraglich

NORD

chim Löw sein Personal in Frankfurt in Empfang, allerdings stehen zunächst lediglich die Dreharbeiten für eine Kamapgne des Teamausrüsters adidas auf dem Programm. Erst für Dienstag hat der Bundestrainer vor dem Training eine Mannschaftssitzung anberaumt, in der er sein Team auf die wegweisenden EM-Qualifikationsspiele am Freitag gegen Polen und drei Tage später in Schottland einschwören will. „Wir wissen, dass wir möglichst sechs Punkte mitnehmen sollten. Wir sind in Zugzwang“, sagt Manuel Neuer treffend. Die Polen stehen in der Gruppe D mit 14 Zählern vor dem deutschen Team (13), die Schotten (11) liegen dicht dahinter. „Wir wissen, dass es in diesen Spielen keine Geschenke gibt, und dass wir wirklich etwas investieren müssen“, warnt deshalb Thomas Müller, „wir müssen wirklich guten Fußball spielen, den man lange nicht gesehen hat von uns“. Ob alle 23 berufenen Spieler in der ausverkauften CommerzbankArena einsatzfähig sind, war am Sonntag noch offen. Ein Frage-

Keine schwerwiegende Blessur: Mesut Özil konnte beim Ligaspiel nicht mitwirken, muss aber ein paar Tage mit dem Training pausieren. zeichen stand hinter Mesut Özil. Der Mittelfeldspieler des FC Arsenal lief sich zwar am Samstag vor dem Duell bei Newcastle United warm, ließ sich dann aber wegen einer Knieprellung vom Spielberichtsbogen streichen. Am Sonntag mutmaßte der Weltmeister, dass es sich nicht um eine schwerwiegende Blessur handle, er aber wohl einige Tage mit dem Training aussetzen müsse.

U 21: Jung und Wolf

Das deutsche Aufgebot gegen Polen und Schottland Name

Verein

Alter

TOR Manuel Neuer Marc-André ter Stegen Ron-Robert Zieler

Bayern München FC Barcelona Hannover 96

29 23 26

Bei der Kader-Nominierung überraschte Löw mit dem Comeback von Matthias Ginter. Der Dortmunder stand zuletzt im November 2014 bei der Dienstreise nach Spanien im Aufgebot, wurde danach in die U 21 zurückgestuft. Auch Sebastian Rudy erhielt wieder eine Einladung, obwohl der Hoffenheimer in seinem Klub den Status als Stammspieler eingebüßt O. H A RT M A N N / K . W I L D hat.

Länderspiele/Tore

58/– 4/– 6/–

ABWEHR Jerome Boateng Emre Can Matthias Ginter Jonas Hector Mats Hummels Shkodran Mustafi Sebastain Rudy

Bayern München FC Liverpool Borussia Dortmund 1. FC Köln Borussia Dortmund FC Valencia TSG Hoffenheim

26 21 21 25 26 23 25

52/– –/– 5/– 5/– 39/4 8/– 9/–

MITTELFELD Karim Bellarabi Ilkay Gündogan Christoph Kramer Toni Kroos Thomas Müller Mesut Özil Lukas Podolski Marco Reus André Schürrle Bastian Schweinsteiger

Bayer 04 Leverkusen Borussia Dortmund Bayer 04 Leverkusen Real Madrid Bayern München FC Arsenal Galatasaray Istanbul Borussia Dortmund VfL Wolfsburg Manchester United

25 24 24 25 25 26 30 26 24 31

7/1 11/3 10/– 58/9 63/27 66/18 125/48 25/9 46/20 111/23

ANGRIFF Mario Götze Max Kruse Kevin Volland

Bayern München VfL Wolfsburg TSG Hoffenheim

23 27 23

45/14 13/3 3/–

Hrubesch holt zwei völlige Neulinge 1In seinem Aufgebot für die ers-

ten beiden Länderspiele der neuen U-21-Generation hat Trainer Horst Hrubesch neben den erwarteten Kandidaten auch zwei Spieler nominiert, die noch nie für den DFB im Einsatz waren. Hamburgs Gideon Jung und Marius Wolf vom Zweitligisten TSV München 1860 stehen im Testspiel am Donnerstag gegen Dänemark (18 Uhr in Lübeck) und im EM-Qualifikationsspiel am Dienstag darauf in Aserbaidschan vor ihrem Debüt. MP Tor: Schwäbe (Osnabrück), Vlachodimos (Stuttgart), Wellenreuther (Mallorca) – Abwehr: Akpoguma (Düsseldorf), Baumgartl (Stuttgart), Klostermann (Leipzig), Süle (Hoffenheim), Tah (Leverkusen), Toljan (Hoffenheim) – Mittelfeld: Arnold (Wolfsburg), Brandt (Leverkusen), Gerhardt (Köln), Gnabry (West Bromwich Albion), Goretzka, Meyer (beide Schalke), Jung (HSV), Kimmich (FC Bayern), Öztunali (Bremen), Stark (Hertha BSC), Weigl (Dortmund), Wolf (1860 München) – Angriff: Sané (Schalke), Selke (Leipzig), Werner (Stuttgart)

Foto: picture-alliance/dpa

1An diesem Montag nimmt Joa-

4. SPIELTAG Holstein Kiel – RasenBallsport Leipzig FC St. Pauli – VfL Wolfsburg Carl Zeiss Jena – Hertha BSC Hannover 96 – Energie Cottbus Hamburger SV – Werder Bremen Eintr. Braunschweig – Rot-Weiß Erfurt Viktoria 1889 Berlin – TSV Havelse

2:4 0:11 1:4 3:2 3:4 4:1 4:2

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

23:2 12 18:12 9 14:15 9 7:5 7 15:9 6 11:11 6 5:10 6 8:6 4 10:10 4 4:6 4 6:8 3 4:7 3 4:14 0 6:20 0

VfL Wolfsburg Werder Bremen FC St. Pauli Hannover 96 Hertha BSC (P) RasenBallsport Leipzig (M) Energie Cottbus (N) Eintracht Braunschweig Hamburger SV Rot-Weiß Erfurt Viktoria 1889 Berlin (N) Carl Zeiss Jena Holstein Kiel TSV Havelse (N)

4 4 4 3 4 4 4 3 4 3 3 3 3 4

(0:1) (0:4) (0:2) (0:1) (2:1) (1:0) (2:2)

TORJÄGER 8 J. Eggestein (Werder Bremen) 8 Putaro (VfL Wolfsburg) 6 Morina (FC St. Pauli)

WEST 4. SPIELTAG 1. FC M’gladbach – MSV Duisburg Schalke 04 – Bor. Mönchengladbach Bayer Leverkusen – Bor. Dortmund Rot-Weiss Essen – Fortuna Köln Wuppertaler SV – VfL Bochum 1. FC Köln – TSG Sprockhövel Fortuna Düsseldorf – Preußen Münster 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

Borussia Dortmund VfL Bochum FC Schalke 04 (M) 1. FC Köln Bor. Mönchengladbach Fortuna Düsseldorf Rot-Weiss Essen (N) 1. FC Mönchengladbach MSV Duisburg Bayer Leverkusen Fortuna Köln (N) TSG Sprockhövel (N) Preußen Münster Wuppertaler SV

3:3 1:1 1:5 4:1 0:1 7:0 3:0

(0:2) (1:0) (1:2) (1:1) (0:1) (2:0) (0:0)

4 21:3 12 4 9:2 12 4 10:3 10 4 18:2 9 4 9:4 7 4 4:3 6 4 6:6 6 4 6:6 5 4 8:12 4 4 7:10 3 4 4:21 3 3 2:14 1 3 2:11 0 4 1:10 0

TORJÄGER 7 Passlack (Borussia Dortmund) 7 Mause (1. FC Köln) 5 Risa (1. FC Köln)

SÜD 4. SPIELTAG 1. FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt 2:1 FC Ingolstadt 04 – 1. FC Saarbrücken 0:2 SC Freiburg – Karlsruher SC 1:5 TSG Hoffenheim – 1. FC Heidenheim 3:1 1. FC Nürnberg – SV Darmstadt 98 4:0 TSV München 1860 – Bayern München 1:0 SpVgg Greuther Fürth – VfB Stuttgart 1:4 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

TSV München 1860 TSG Hoffenheim (M) 1. FSV Mainz 05 1. FC Nürnberg Bayern München Karlsruher SC VfB Stuttgart 1. FC Saarbrücken SC Freiburg FC Ingolstadt 04 (N) SpVgg Greuther Fürth 1. FC Heidenheim (N) Eintracht Frankfurt SV Darmstadt 98 (N)

(2:0) (0:1) (1:2) (3:0) (3:0) (0:0) (1:3)

4 18:4 12 4 17:4 12 4 7:7 9 3 6:1 7 4 6:2 7 4 10:7 6 3 6:3 6 4 5:12 6 4 5:9 4 4 5:7 3 4 4:8 3 4 4:11 1 3 2:6 0 3 0:14 0

TORJÄGER 7 Heinrich (TSV München 1860) 4 Skenderovic (TSG Hoffenheim) 4 Daferner (TSV München 1860)

FRAUEN/BUNDESLIGA

kicker, 31. August 2015

49

FRAUEN-FUSSBALL BUNDESLIGA: Bayern dreht das Spitzenspiel

Joker Däbritz trifft doppelt Bayern München – Turbine Potsdam

3:1

(0:0)

Doppel-Ehrung: Die mittlerweile zurückgetretene Celia Sasic wurde als Deutschlands „Fußballerin des Jahres“ und mit der kickerTorjägerkanone ausgezeichnet. Es gratulierten DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg und Rainer Franzke aus der kicker-Chefredaktion.

NACHRICHTEN Champions League im Free-TV Pay-TV-Sender Sky überträgt alle Champions-League-Spiele live. Pro Spieltag kommt auch eine Partie im ZDF, das sich für die ersten vier Spieltage schon festgelegt hat: Jeweils an einem Mittwoch gibt’s Olympiakos Piräus – Bayern München (16. September), Manchester United – VfL Wolfsburg (30. September), Juventus Turin – Borussia Mönchengladbach (21. Oktober) und FC Bayern – FC Arsenal (4. November).

Über 6 Millionen sahen Bayer Den Einzug von Bayer Leverkusen durch das 3:0 gegen Lazio Rom in die Gruppenphase der Champions League verfolgten am letzten Mittwoch im Durchschnitt 6,1 Millionen Zuschauer. Dies bedeutete einen Marktanteil von 22,6 Prozent.

Tests: BVB spielt bei St. Pauli Einige Vereine haben Tests in der nun folgenden Länderspielpause im September vereinbart: Bedburger  SV  – 1. FC Köln (1. Sep-

tember, 17.30 Uhr), Germania Egestorf – Hannover 96 (2. September, 18 Uhr in Barsinghausen) Auswahl Rhein-Erft-Kreis – 1. FC Köln (3. September, 18 Uhr in BergheimNiederaußem), Heeslinger SC – Werder Bremen (4. September, 17.30 Uhr), 1. FC Heidenheim – VfB Stuttgart (5. September, 18 Uhr in Crailsheim), FC St. Pauli – Bor. Dortmund (8. September, 18.30 Uhr).

FC Bayern verabschiedete Pizarro Torjäger Claudio Pizarro ist am Samstagabend im Vorfeld der Partie gegen Bayer 04 Leverkusen offiziell vom FC Bayern München verabschiedet worden. Der am Ende der vergangenen Saison ausgelaufene Vertrag des 36 Jahre alten Angreifers war vom deutschen Rekordmeister nicht noch einmal verlängert worden. Mit 176 Toren in 383 Partien ist Pizarro der erfolgreichste ausländische Torschütze in der Geschichte der Fußball-Bundesliga.

Testspiel Fanclub Red Power – Bay. München 0:5 Tore: Weihrauch (2), Green, Gaudino, Rode

TV FUSSBALL

Potsdam: Fischer – Wesely, Siwinska, Kulis – Schmidt (78. Schwalm), Kellond-Knight, Wälti, Kemme – Hanebeck – Mauro, Huth (78. Makanza) – Trainer: Schröder Tore: 0:1 Kellond-Knight (51.), 1:1 Evans (65.), 2:1 Däbritz (76.), 3:1 Däbritz (84.) – SR: Rafalski (Baunatal) – Zuschauer: 1720 – Gelb: Manieri

XSara Däbritz hatte allen Grund zur Freude. „Viel besser hätte es nicht laufen können“, jubelte der Neuzugang des FC Bayern nach dem 3:1-Erfolg zum Saisonauftakt gegen Turbine Potsdam. Däbritz war erst in der 57. Minute eingewechselt worden. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste aus Potsdam im Stadion an der Grünwalder Straße noch mit 1:0 in Führung. Nachdem Lisa Evans in der 65. Minute für den amtiernden Deutschen Meister ausgeglichen hatte, schlug die große Stunde von Däbritz, die innerhalb von neun Minuten zwei Treffer erzielte (76. und 84.). „Wir haben hinten zu viele Fehler gemacht“, ärgerte sich Potsdams Trainer Bernd Schröder, dessen Mannschaft in den ersten 45 Minuten überlegen war. In Halbzeit zwei wurden dieMüchnerinnen allerdings deutlich stärker. „Der Ausgleich durch Lisa Evans war für mich der Knackpunkt im Spiel“, meinte Schröder. Evans spielte in der abgelaufenen Saison noch für Turbine, war im Sommer nach München gewechselt und feierte einen gelungenen Einstand. Bayern-Trainer Thomas Wörle war allerdings nicht zufrieden. „Man hat gemerkt, dass noch Sand im Getriebe war nach der WM“, sagte der 33-Jährige. G U N NA R M E G G E R S D

präsentiert von

Mehr Sportprogramm finden Sie unter www.tvdirekt.de

MONTAG 20.15 Uhr Sport 1/Sky: VfL Bochum – TSV München 1860 (2. Liga) DIENSTAG 20.15 Uhr Sport 1: SG Wattenscheid – Rot-Weiss Essen (Regionalliga West)

Neu bei den Bayern: Sara Däbritz kam vom SC Freiburg. (46.), 3:2 Schiechtl (52.), 4:2 Eta (56.), 5:2 Sanders (75.), 6:2 Goddard (89., Foulelfmeter) – Zuschauer: 650 – Rote Karte: Nuding (Köln, 89.) USV Jena – VfL Wolfsburg 0:8 (0:4) Tore: 0:1 Wullaert (9.), 0:2 Popp (22.), 0:3 Wullaert (26.), 0:4 Simic (36.), 0:5 Faißt (71.), 0:6 Jensen (76.), 0:7 Bussaglia (80.), 0:8 Bernauer (86.) – Zuschauer: 936 1. FFC Frankfurt – SGS Essen 2:0 (0:0) Tore: 1:0 Ogimi (76.), 2:0 Linden (90.+2) – Zuschauer: 1870 SC Sand – B. Leverkusen 4:0 (3:0) Tore: 1:0 Burger (7.), 2:0 Skorvankova (25), 3:0 Burger (32.), 4:0 Meyer (90. + 1) – Zuschauer: 580

TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 8. 9. 10. 11. 12.

VfL Wolfsburg (P) Werder Bremen (N) SC Sand Bayern München (M) 1. FFC Frankfurt SC Freiburg TSG Hoffenheim Turbine Potsdam SGS Essen 1. FC Köln (N) Bayer Leverkusen USV Jena

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

8:0 6:2 4:0 3:1 2:0 0:0 0:0 1:3 0:2 2:6 0:4 0:8

3 3 3 3 3 1 1 0 0 0 0 0

2. SPIELTAG

Die Statistik der Spiele: SC Freiburg – Hoffenheim

Foto: Rauchensteiner

Foto: Harder

München: Korpela – Maier, Abbé, Manieri (35. Schnaderbeck), Lewandowski – Holstad Berge – Evans, Behringer, Leupolz, Bürki (57. Däbritz) – Miedema (82. Rolser) – Trainer: Wörle

0:0

Zuschauer: 612 Werder Bremen – 1. FC Köln 6:2 (1:2) Tore: 0:1 Munk (6.), 0:2 Gerhardt (17.), 1:2 Wallenhorst (45.+1), 2:2 Sanders

Samstag, 5. September (12 Uhr) TSG Hoffenheim – 1. FFC Frankfurt (1:7, 0:4) Sonntag, 6. September (14 Uhr) Turb. Potsdam – Freiburg (11.00) (6:1, 4:2) 1. FC Köln – Bayern München ( - , - ) SGS Essen – SC Sand (2:2, 1:0) Bayer Leverkusen – USV Jena (0:1, 2:1) VfL Wolfsburg – Werder Bremen ( - , - )

50

ENGLAND AU S E N G L A N D B E R I C H T E T KEIR RADNEDGE

INTERNATIONAL

V

ier Spiele, vier Punkte – das ist die bescheidene Zwischenbilanz des amtierenden Meisters FC Chelsea. Auch wenn’s noch früh in der Saison ist, schon jetzt haben die Blues acht Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City! Eigentlich lässt sich ein erfahrener und erfolgreicher Teammanager durch solch eine mageren Startbilanz nicht beirren. Erst recht dann nicht, wenn es sich um José Mourinho handelt. Doch die 1:2-Heimpleite gegen Crystal Palace (es war deren erster Sieg an der Stamford Bridge seit 1982!) hat den so selbstbewussten Coach, der ansonsten mit seiner Arroganz jede Kritik abprallen lässt, schon getroffen. Schließlich war es in seinem 100. Premier-League-Heimspiel erst die zweite Niederlage überhaupt. Zudem war es die dritte Niederlage in den letzten fünf Wettbewerbsspielen. Und ganz nebenbei kassierte der FC Chelsea neun Gegentore in den bisherigen vier Begegnungen der Premier League. Chelsea entzaubert. Es gab am Samstag eine der bescheidensten Vorstellungen in den beiden Amtszeiten von Mourinho an der

Entzaubert Erneute Niederlage für den FC Chelsea. Coach JOSE MOURINHO scheint ratlos, zumal er jetzt nur eingeschränkt arbeiten kann.

453

Foto: imago

Punkte holte José Mourinho in 200 Spielen als Coach in der Premier League. Damit führt er deutlich vor Sir Alex Ferguson (416), Rafa Benitez (385), Arsene Wenger (380) und Kenny Dalglish (353).

Stamford Bridge. Die Schlüsselspieler sind alle gemeinsam außer Form. So konnte der eingewechselte Radamel Falcao (79. Minute) zwar die Führung des Maliers Bakary Sako noch egalisieren, doch nur zwei Minuten später legte Sako für Joel Ward zum spielentscheidenden 2:1 auf. Die Abwehr ohne den gesperrten Terry, dafür mit dem unsicheren Cahill und der aktuellen Schwachstelle Branislav Ivanovic, über dessen rechte Seite mehr und mehr Gegner die Angriffe fahren, wirkt anfällig. Zudem ist Regisseur Cesc Fabregas weit von der Vorjahresform entfernt – seine Kreativität ist dem Spanier abhandengekommen. „Ich kann nicht sagen, dass wir als Team aufgetreten sind“, gestand Mourinho, der sich diesmal nicht in Nebenkriegsschauplätze flüchtete, „zwei, drei Profis waren weit von ihrer Normalform entfernt. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht mal einen von ihnen ausgewechselt habe. Als ich die dritte Auswechslung vornahm, merkte ich, dass ich auch noch eine vierte benötige. . .“ Die Frage ist jetzt, ob es mit einem Transfer von John Stones getan ist. Noch immer sperrt sich der FC Everton, das Abwehrtalent zu verkaufen. Setzt Mourinho auf weitere Transfers? „Ich kann versuchen, meine Profis besser zu machen“, meint der Coach, „vielleicht werden sie stärker. Vielleicht auch nicht.“ Doch da sind dem Portugiesen in den nächsten zwei Wochen die Hände gebunden. Der Großteil seines Kaders ist auf Länderspiel-Reisen, da kann er ihn auf dem Trainingsplatz nicht verbessern.

Heimpleite für Liverpool – Anfield Road verliert ihren Schrecken

1Es ist schon sehr bemerkens-

wert, dass es bei den bisherigen 40 Spielen der Premier League lediglich neun Heimsiege gab. Dennoch war es eine faustdicke Überraschung, dass der FC Liverpool 0:3 gegen West Ham United unterlag. Das letzte Mal, dass West Ham die Punkte an der Anfield Road entführte, war im Jahr 1963 – damals waren die Beatles die Nr. 1 der Hitparade, John F. Kennedy war US-Präsident und die Top-Fußballer verdienten im Durchschnitt etwa knapp 40 Euro pro Woche.

Doch Anfield hat viel von seinem einstigen Schrecken verloren. Schon in der Vorsaison konnten die Reds nur 14 von insgesamt 28 Heimspielen (in allen Wettbewerben) gewinnen. Und auch am Samstag verließen viele der treuen 43 680 Anhänger das Stadion vorzeitig. Zu groß die Enttäuschung über ein Team, das keine Form, keinen Glauben und keine Identität hat. Im Mittelfeld setzte Coach Brendan Rodgers auf Lucas Leiva, James Milner und den Deutschen Emre Can. Doch der frisch

in die Nationalmannschaft berufene 21-Jährige musste schon zur Halbzeit raus. Aber auch die personellen und taktischen Änderungen halfen indes nicht. „Wir haben enttäuscht“, gestand Rogers, „das frühe Gegentor in der dritten Minute hat West Ham aufgebaut. Dann folgten das 0:2 und der Platzverweis für Coutinho. Wir kamen nie ins Spiel.“ Daran versucht Rodgers jetzt in der Länderspielpause zu arbeiten. Doch danach werden die Aufgaben nicht leichter – die Reds müssen zu ManUnited. Immerhin ein Auswärtsspiel . . .

Foto: picture-alliance/empics

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0:3 – Can muss zur Pause raus

Enttäuscht gegen West Ham: Liverpools Emre Can

kicker, 31. August 2015

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

(1) (5) (2) (6) (3) (9) (3) (11) (7) (18) (13) (14) (10) (8) (20) (15) (12) (15) (17) (19)

Manchester City Crystal Palace Leicester City Swansea City Manchester United FC Arsenal (P) FC Liverpool West Ham United FC Everton FC Southampton AFC Bournemouth (N) Aston Villa FC Chelsea (M) Norwich City (N) West Bromwich Albion Tottenham Hotspur FC Watford (N) Stoke City Newcastle United AFC Sunderland

4. SPIELTAG Newcastle Utd. – FC Arsenal Aston Villa – AFC Sunderland Bournemouth – Leicester City FC Chelsea – Crystal Palace FC Liverpool – West Ham Utd. Manchester City – FC Watford Stoke City – West Bromwich Tottenham Hotsp. – FC Everton FC Southampton – Norwich City Swansea City – Manchester Utd.

0:1 (0:0) 2:2 (2:1) 1:1 (1:0) 1:2 (0:0) 0:3 (0:2) 2:0 (0:0) 0:1 (0:1) 0:0 3:0 (1:0) 2:1 (0:0)

FC Liverpool – West Ham Utd. 0:3 (0:2) Sp.

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4

4 3 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0

0 0 2 2 1 1 1 0 2 2 1 1 1 1 1 3 3 2 2 2

0 1 0 0 1 1 1 2 1 1 2 2 2 2 2 1 1 2 2 2

10:0 8:5 8:5 7:4 3:2 3:3 2:3 9:6 5:4 5:5 5:6 4:5 6:9 5:8 3:6 3:4 2:4 3:5 2:5 6:10

+ 10 +3 +3 +3 +1 0 -1 +3 +1 0 -1 -1 -3 -3 -3 -1 -2 -2 -3 -4

12 9 8 8 7 7 7 6 5 5 4 4 4 4 4 3 3 2 2 2

Newcastle Utd. – FC Arsenal

Arsenal: Cech – Bellerin, Gabriel Paulista, Koscielny, Monreal – Coquelin, Santi Cazorla – Oxlade-Chamberlain (81. Arteta), Ramsey, Sanchez – Walcott (70. Giroud) – Trainer: Wenger Tor: 0:1 Coloccini (52., ET) – SR: Marriner – Zuschauer: 50 388 – Rote Karte: Mitrovic (16., grobes Foulspiel)

Aston Villa – AFC Sunderland 2:2 (2:1)

5. SPIELTAG Samstag, 12. September (16 Uhr) FC Everton – Chelsea (13.45) (3:6, 0:1) FC Arsenal – Stoke City (3:0, 2:3) Crystal Palace – ManCity (2:1, 0:3) Norwich City – Bournemouth (1:1, 2:1) FC Watford – Swansea City ( - , - ) West Brom – FC Southampton (1:0, 0:0) ManUnited – Liverpool (18.30) (3:0, 2:1) Sonntag, 13. September (14.30 Uhr) AFC Sunderland – Tottenham (2:2, 1:2) Leicester – Aston Villa (17.00) (1:0, 1:2) Montag, 14. September (21 Uhr) West Ham Utd. – Newcastle Utd. (1:0, 0:2)

TORJÄGER 4 4 4 3

(1) (–) (1) (1)

Wilson (AFC Bournemouth) Mahrez (Leicester City) Gomis (Swansea City) A. Ayew (Swansea City)

18 Spieler erzielten je 2 Tore

West Ham: Randolph – Tomkins, W. Reid, Ogbonna, Cresswell – Kouyaté, Obiang, Noble – Lanzini (81. Oxford), Sakho (90./+6 Cullen), Payet (88. Jarvis) – Trainer: Bilic Tore: 0:1 Lanzini (3.), 0:2 Noble (29.), 0:3 Sakho (90./+2) – SR: Friend – Zuschauer: 43 680 – Gelb-Rote Karte: Coutinho (52.) – Rote Karte: Noble (78., grobes Foulspiel)

Manchester City – FC Watford 2:0 (0:0) ManCity: Hart – Sagna, Kompany, Mangala, Kolarov – Yaya Touré, Fernandinho – Jesus Navas (46. Nasri), Silva (75. Delph), Sterling (89. Iheanacho) – Aguero – Trainer: Pellegrini Watford: Gomes – Nyom, Prödl, Cathcart, Holebas – Capoue (76. Watson), Behrami – Abdi (62. Anya), Jurado, Ighalo (72. Layun) – Deeney – Trainer: Quique Flores Tore: 1:0 Sterling (47.), 2:0 Fernandinho (56.) – SR: Clattenburg – Zuschauer: 53 218

0:1 (0:0)

Newcastle: Krul – Janmaat, Mbemba, Coloccini, Haidara – Anita (72. Ayoze Perez), Colback – Sissoko (78. Cissé), Wijnaldum, Thauvin (87. de Jong) – Mitrovic – Trainer: McClaren

Villa: Guzan – Hutton, Richards, Clark, Amavi – A. Westwood, Sanchez, Gueye – Bacuna (68. Gil), Gestede, Sinclair – Trainer: Sherwood Sunderland: Pantilimon – Bi. Jones, O’Shea, Kaboul, van Aanholt – M’Vila, Cattermole (46. Toivonen), Rodwell – Lens (77. Larsson), Graham (46. S. Fletcher), Defoe – Trainer: Advocaat Tore: 0:1 M’Vila (8.), 1:1 Sinclair (11., FE), 2:1 Sinclair (41.), 2:2 Lens (52.) – SR: Madley – Zuschauer: 35 399

Stoke City – West Bromwich

0:1 (0:1)

Stoke: Butland – Johnson (63. Wilson), Cameron, Muniesa, Pieters – Whelan, van Ginkel – Shaqiri (68. Arnautovic), Adam, Afellay – Diouf (81. Ireland) – Trainer: Hughes West Brom: Myhill – C. Dawson, McAuley, J. Olsson, Lescott – C. Gardner (46. McManaman), D. Fletcher, Yacob (33. Lambert), J. Morrison, McClean (63. Gamboa) – Rondon – Trainer: Pulis Tor: 0:1 Rondon (45.) – SR: Oliver – Zuschauer: 26 747 – Rote Karten: Afellay (26., Tätlichkeit), Adam (32., Tätlichkeit)

Tottenham Hotspur – FC Everton

Bournemouth: Boruc – Francis, Elphick, Cook, Daniels (46. Mings/57. Smith) – Ritchie, O’Kane, Surman, Gradel (67. Pugh) – Tomlin – Wilson – Trainer: Howe Leicester: Schmeichel – de Laet (90./+1 Benalouane), Huth, Morgan, Schlupp – Drinkwater, King – Mahrez (46. Okazaki), Kante, Albrighton (72. Dodoo) – Vardy – Trainer: Ranieri Tore: 1:0 Wilson (24.), 1:1 Vardy (86., FE) – SR: Swarbrick – Zuschauer: 11 155

FC Chelsea – Crystal Palace

1:2 (0:0)

Chelsea: Courtois – Ivanovic, Zouma, Cahill, Azpilicueta (68. Kenedy) – Fabregas, Matic (73. Loftus-Cheek) – Pedro, Willian (66. Falcao), Hazard – Diego Costa – Trainer: Mourinho Palace: McCarthy – Ward, Dann, Delaney, Souaré – McArthur, Cabaye (82. Ledley) – Puncheon, Sako (83. C.-Y. Lee), Zaha (55. Bolasie) – Wickham – Trainer: Pardew Tore: 0:1 Sako (65.), 1:1 Falcao (79.), 1:2 Ward (81.) – SR: Pawson – Zuschauer: 41 581

Erstes Ligator im neuen Trikot: Raheem Sterling

Sterling mit Premierentor Raheem Sterling traf seit seinem Wechsel für 68 Millionen Euro zu ManCity nun zum ersten Mal. Kurz nach der Pause schoss er das 1:0 gegen Watford. Seinen Status als teuerster Transfer der Citizens musste Sterling dank Kevin De Bruyne aber nun abgeben.

1:2 – Dämpfer für ManUnited Erste Saison-Niederlage für ManUnited in Swansea: Ein Doppelschlag von Ayew und Gomis drehte das Spiel, nachdem Juan Mata die Gäste in Front gebracht hatte. United kassierte nach 331 Minuten das erste Saisongegentor. Bastian Schweinsteiger wirkte erstmals 90 Minuten bei den Red Devils mit und spielte gut.

0:0

Tottenham: Lloris – Walker, Alderweireld, Vertonghen, Rose – Dier, Bentaleb – Dembelé (53. Alli), Mason (85. Pritchard), Chadli – Kane – Trainer: Pochettino Everton: Howard – Coleman, Stones, Jagielka, Oviedo – J. McCarthy, Barry – Koné (84. Deulofeu), Barkley, Cleverley (45./+1 Mirallas) – Lukaku (69. Naismith) – Trainer: Martinez SR: Jones – Zuschauer: 35 865

Southampton – Norwich City 3:0 (1:0) Bournemouth – Leicester City 1:1 (1:0)

SZENE ENGLAND

Liverpool: Mignolet – Clyne, Skrtel, Lovren, Gomez (78. Ibe) – Can (46. Alberto Moreno), Lucas, Milner – Roberto Firmino (61. Ings), Benteke, Coutinho – Trainer: Rodgers

Foto: picture-alliance/dpa

Premier League

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Southampton: Stekelenburg – Cedric (72. Martina), José Fonte, Yoshida, Targett – Oriol Romeu, Ward-Prowse – Mané (81. Juanmi), St. Davis (46. Rodriguez), Tadic – Pelle – Trainer: Koeman Norwich: Ruddy – Whittaker, R. Martin, Bassong, Brady – Redmond, Dorrans (70. B. Johnson), Tettey, Howson – Hoolahan (32. Wisdom), Jerome (89. Hooper) – Trainer: Neil Tore: 1:0 Pelle (45./+1), 2:0 Tadic (64.), 3:0 Tadic (67.) – SR: Moss – Zuschauer: 29 573 – Gelb-Rote Karte: Whittaker (31.)

Swansea City – Manchester U. 2:1 (0:0) Swansea: Fabianski – Naughton, Fernandez, A. Williams, N. Taylor – Cork, Shelvey (89. Bartley) – A. Ayew, Sigurdsson, Routledge (58. Ki) – Gomis (81. Eder) – Trainer: Monk ManUnited: Romero – Darmian, Smalling, Blind, Shaw – Schneiderlin (70. Carrick), Schweinsteiger – Mata (70. Young), Ander Herrera (76. Fellaini), Depay – Rooney – Trainer: van Gaal Tore: 0:1 Mata (48.), 1:1 A. Ayew (61.), 2:1 Gomis (66.) – SR: Atkinson – Zuschauer: 20 828

Gewonnen, aber nicht getroffen In drei der vier bisherigen Ligaspiele ist dem FC Arsenal kein Tor gelungen, doch die Gegner helfen aus. Nachdem schon gegen Crystal Palace ein Eigentor den Sieg brachte, sorgte in Newcastle der unfreiwillige Treffer von Coloccini für den 1:0-Sieg der Gunners. Mertesacker und Özil fehlten krank und leicht verletzt.

Afellay fliegt vom Platz Ohne den Ex-Schalker Ibrahim Afellay und Charlie Adam, die beide schon in der ersten halben Stunde die Rote Karte sahen, war für Stoke City zu Hause nichts zu holen. Salomon Rondon schoss West Bromwich zum Sieg.

Huth im Glück Beim 1:1 zwischen Bournemouth und Leicester hätte das Spiel für Robert Huth schon in der 48. Minute beendet sein können, als er Tyrone Mings die Hand ins Gesicht drückte. Er sah nur Gelb.

Tottenham weiter ohne Sieg Evertons Tim Howard verhinderte mehrfach stark die ersten drei Punkte für Tottenham. Es reichte zu Hause nur zu einem 0:0.

SPANIEN

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AU S S PA N I E N B E R I C H T E T P E T E R S C H WA R Z - M A N T E Y

S

tell dir vor, Real Madrid schießt fünf Tore – und der Weltfußballer geht leer aus. Beim 5:0 gegen Aufsteiger Betis war das so. Nur ein Betriebsunfall? Linksverteidiger Marcelo erklärte: „Cristiano wird für uns da sein, wenn wir ihn wirklich brauchen.“ Und Coach Rafa Benitez dozierte: d i t „Niemand Ni dh hatt mehr h aufs f Tor geschossen als Ronaldo, seine Tore werden noch fallen.“

0

Tore von Cristiano Ronaldo nach zwei Spielen gab’s bei Real auch in den Spielzeiten 10/11, 12/13 und 13/14. Doch dass, wie aktuell, zeitgleich Rivale Messi torlos blieb, gab es noch nie. Der ging zuletzt 07/08 in den ersten zwei Spielen für Barca leer aus.

Fünf Tore – und keines von CRISTIANO RONALDO (30). Einer der Gründe dafür: Gareth Bales Position. Formkrise bei Ronaldo? Nicht nur. Denn vor allem macht „CR7“ die von Benitez gesetzte neue Rolle für Gareth Bale zu schaffen. Die Folge: null Tore nach zwei Spielen. Der Waliser indes traf gegen Betis d ti doppelt lt und d llegte t als l „Zehner“ Z h “ hinter Benzema diesem auch das 3:0 auf. Und anders als in der Vorwoche beim 0:0 in Gijon, wo Bale noch Ronaldos Laufwege blockierte, stahl der von Präsident Perez designierte zukünftige Superstar der dereinst mal anbrechenden „PostRonaldo-Ära“ dem Portugiesen nun die Show. Äußern zu der heiklen Rollenverteilung wollten sich aber weder Bale noch Ronaldo.

Der stand gleich auch noch im Schatten von James. Erst legte der Kolumbianer Bales 1:0 auf, dann verwandelte er einen Freistoß und zum 4:0 traf er nach missglücktem Schussversuch von Toni Kroos gar per Fallrückzieher. F ll ü k i h Und U d Ronaldo? R ld ? Scheiterte zweimal frei vorm Tor am früheren Real-Ersatzkeeper Adan – während bei Madrid Navas unter den Ovationen der Fans einen Elfer hielt. Auch er ein Protagonist. Ob dem am Ende frustrierten Ronaldo, der zuletzt 2012 bei einem ähnlichen Torfestival (5:1 gegen Bilbao) leer ausgegangen war, bald die Rotation trifft? Auch die Stars müssen sich daran gewöhnen.

So startete James in Gijon auf der Bank, Benzema machte gegen Betis nach der Pause Isco Platz. Und selbst Dauerläufer Toni Kroos, unter Ex-Trainer Carlo Ancelotti quasi „unauswechselbar“, ging nach solider, wenn auch glanzloser Ballverteilung früh, für ihn kam Casemiro. Benitez’ Idee dabei: ausgeruhte Spieler. „Wir wollen nicht nur am Anfang, sondern auch am Ende der SSaison i gewinnen“, i “ sagtt der d Coach. C h Bei Betis fehlten derweil Rafael van der Vaart (Knöchelverstauchung) und Heiko Westermann. Bruno und German Pezzella konnten jedoch nicht für sich werben, gut möglich, dass Westermann nach der Länderspielpause eine Chance erhält. Ach ja, noch dies: Der Hybridrasen, der erstmals in der Historie des Bernabeu den Naturrasen ersetzte, hielt bestens.

Trotz Supersturm: Verteidiger sichert das 1:0 über Malaga

1Wer hätte das gedacht: Da

spielte der amtierende TripleGewinner Barca nach Neymars ausgestandener Mumpserkrankung wieder mit dem scheinbar unwiderstehlichen Dreizack-Sturm aus Lionel Messi, Luis Suarez und eben Neymar. Aber das einzige Tor gegen Malaga erzielte ein Verteidiger: ausgerechnet der zu Beginn seiner Barca-Zeit so geschmähte Thomas Vermaelen. Der Belgier war 2014 für 19 Millionen Euro vom längst geschassten Sportdirektor Andoni Zubizarreta (verletzt) von Arsenal geholt worden und hatte in seiner Premie-

rensaison nicht eine Minute gespielt. Nun stand er, in Abwesenheit des gesperrten Gerard Piqué, zum zweiten Mal in Folge in der Startelf und erzielte sein erstes Tor. Trainer Luis Enrique, bis heute ein guter Freund Zubizarretas, erklärte souverän: „Vermaelen überrascht mich nicht, wir wussten immer, was er kann.“ Fakt ist: Messi, Neymar und Suarez (der in der Vorwoche zum 1:0-Startsieg in Bilbao getroffen hatte) scheiterten reihenweise an Malagas mehrfach klasse parierendem Keeper Kameni. So war das auch vergangene Saison, als

Malaga das einzige Team war, gegen das Barca nicht gewann und beim 0:0 auswärts und dem 0:1 im Camp Nou torlos blieb. Auch diesmal machte der geschickt, aber zahnlos konternde Gegner vieles richtig, am Ende verstolperte Charles gar das 1:1 vor Keeper Claudio Bravo, der erneut den Vorzug vor Marc-André ter Stegen erhalten hatte. In der Defensive verbaute Malaga Iniesta und Rakitic die Passwege und ließ nur Flanken zu, die man dann mehr oder weniger kontrolliert bereinigte. Nur einmal nicht, als Suarez flankte, Kameni schlecht abwehrte – und Vermaelen traf.

Foto: picture-alliance/epa

Vermaelen: Was lange währt, . . .

Premierentor: Der lange verletzte Thomas Vermaelen jubelt.

kicker, 31. August 2015

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 10.

13. 14. 15. 16. 17.

20.

(2) (3) (8) (6) (1) (3) (3) (8) (8) (8) (8) (8) (8) (8) (6) (16) (17) (17) (17) (20)

Celta Vigo FC Barcelona (M, P) Real Madrid FC Villarreal SD Eibar Atletico Madrid Espanyol Barcelona Sporting Gijon (N) Real Sociedad San Sebastian Deportivo La Coruna FC Sevilla FC Valencia FC Malaga Rayo Vallecano Real Betis Sevilla (N) UD Levante Athletic Bilbao FC Getafe UD Las Palmas (N) FC Granada

2. SPIELTAG FC Villarreal – Espanyol 3:1 (0:1) Real Sociedad – Sporting Gijon 0:0 FC Barcelona – FC Malaga 1:0 (0:0) Celta Vigo – Rayo Vallecano 3:0 (1:0) Real Madrid – Betis Sevilla 5:0 (2:0) SD Eibar – Athletic Bilbao * FC Sevilla – Atletico Madrid * FC Valencia – Dep. La Coruna * UD Las Palmas – UD Levante * FC Getafe – FC Granada * *) Bei Redaktionsschluss nicht beendet

3. SPIELTAG Freitag, 11. September (20.30 Uhr) UD Levante – FC Sevilla (1:2, 1:1) Samstag, 12. September (16 Uhr) Espanyol – Real Madrid (1:4, 0:3) Sport. Gijon – Valencia (18.15) ( - , - ) Atl. Madrid – Barcelona (20.30) (0:1, 1:3) B. Sevilla – Real Soc. (22.00) ( - , - ) Sonntag, 13. September (12 Uhr) FC Granada – FC Villarreal (0:0, 0:2) Athl. Bilbao – Getafe (16.00) (4:0, 2:1) C. Vigo – Las Palmas (18.15) ( - , - ) FC Malaga – SD Eibar (20.30) (2:1, 0:1) Montag, 14. September (20.30 Uhr) R. Vallecano – Dep. La Coruna (1:2, 2:2)

Sp.

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

2 2 2 2 1 1 2 2 2 1 1 1 2 2 2 1 1 1 1 1

2 2 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

0 0 1 1 0 0 0 2 2 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0

0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1

5:1 2:0 5:0 4:2 3:1 1:0 2:3 0:0 0:0 0:0 0:0 0:0 0:1 0:3 1:6 1:2 0:1 0:1 0:1 1:3

+4 +2 +5 +2 +2 +1 -1 0 0 0 0 0 -1 -3 -5 -1 -1 -1 -1 -2

6 6 4 4 3 3 3 2 2 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0

Real Madrid – Betis Sevilla

5:0 (2:0)

Real: Navas – Danilo, Varane, Sergio Ramos, Marcelo – Modric (75. Kovacic), Kroos (64. Casemiro) – James, Bale, Cristiano Ronaldo – Benzema (53. Isco) – Trainer: Benitez Betis: Adan – Piccini, Pezzella, Bruno, Molinero (46. Jorge Molina) – Alvaro Cejudo, Xavi Torres, N‘Diaye (81. Petros), Vargas – Dani Ceballos (53. Digard), Ruben Castro – Trainer: Pepe Mel Tore: 1:0 Bale (2.), 2:0 James (39.), 3:0 Benzema (47.), 4:0 James (50.), 5:0 Bale (89.) – SR: Hernandez Hernandez – Zuschauer: 70 876 – Bes. Vorkommnis: Navas hält FE von Ruben Castro (61.)

FC Barcelona – FC Malaga

1:0 (0:0)

Barcelona: Bravo – Sergi Roberto, Mascherano, Vermaelen (90. Mathieu), Jordi Alba – Rakitic (63. Rafinha), Busquets, Iniesta – Messi, Suarez, Neymar (87. Sandro Ramirez) – Trainer: Luis Enrique Malaga: Kameni – Rosales, Angeleri, Weligton (25. Albentosa), Torres – Ricardo Horta (75. Juanpi), Recio, Tissone, Juan Carlos – Cop, Amrabat (54. Charles) – Trainer: Javi Gracia

Tor: 1:0 Vermaelen (73.) – SR: Jaime Latre – Zuschauer: 80 812

FC Villarreal – Espanyol

SZENE SPANIEN

3:1 (0:1)

Villarreal: Areola – Mario, Bailly, Victor Ruiz, Jaume Costa – Nahuel, Pina (76. J. dos Santos), Manu Trigueros, Samu Castillejo (64. Samuel) – Baptistao (64. Bakambu), Soldado – Trainer: Marcelino

Foto: picture-alliance/epa

Primera Division

Espanyol: Pau Lopez – Arbilla, Alvaro Gonzalez, Raillo, Duarte – Montanes (57. Hernan Perez), Victor Sanchez, Javi Lopez, Victor Alvarez (86. Burgui) – Caicedo (73. Canas), Gerard – Trainer: Sergio

Statt Real Madrid wieder Real Sociedad: Asier Illarramendi

Tore: 0:1 Caicedo (5.), 1:1 Soldado (67.), 2:1 Bakambu (87.), 3:1 Bakambu (90./+3) – SR: Velasco Carballo – Zuschauer: 16 698

Real Sociedad – Sporting Gijon

Torlose Rückkehr Auch mit dem von Real zurückgekehrten Asier Illarramendi wartet San Sebastian auf das erste Saisontor. Gegen Gijon, das auch noch nicht traf, gab es nach dem 0:0 bei Depor erneut ein torloses Remis. Coach Moyes fand aber, dass sich der Kauf des 17-Millionen-Mannes gelohnt habe: „Illarra war auf Anhieb unser Bester.“ 2013 hatte Real für den Mittelfeldspieler noch 32 Millionen gezahlt.

0:0

Real Sociedad: Rulli – A. Elustondo, Reyes, Inigo Martinez, de la Bella – Illarramendi (75. Markel Bergara), Ruben Pardo – Xabi Prieto (71. Canales), Vela, Bruma (71. Chori Castro) – Jonathas – Trainer: Moyes Gijon: Cuellar – Lora, Rodriguez, Bernardo, Isma Lopez – Carmona (56. Halilovic), Sergio Alvarez (68. Mascarell), Nacho Cases, Jony – Guerrero (77. Juan Muniz), Sanabria – Trainer: Abelardo

Starke Barca-Emigranten Beim Sieg Celtas gegen Rayo zeigten emigrierte Barcas-Profis, die es dort nicht schafften, was sie können: Nolito traf doppelt, Andreu Fontas nach einem NolitoAssist zum 3:0. Rayos Neuzugang Patrick Ebert spielte wie in der Vorwoche durch, enttäuschte aber diesmal wie das ganze Team.

SR: Sanchez Martinez – Zuschauer: 22 487

Celta Vigo – Rayo Vallecano

3:0 (1:0)

Celta: Sergio Alvarez – Hugo Mallo, Cabral, Fontas, Jonny Castro (70. Planas) – Wass (85. Radoja), Augusto, Hernandez (78. Guidetti) – Orellana, Iago Aspas, Nolito – Trainer: Berizzo

Unterstützung für Mustafi

Rayo: Tono – Quini, D. Llorente, Zé Castro (25. Amaya), Nacho – Trashorras, Raul Baena – Bangoura, Ebert, Bebé (10. Juan Carlos) – Manucho (72. Miku) – Trainer: Paco Jemez

Prominenter Neuer für Gladbachs Königsklassengegner Sevilla: Fernando Llorente kam ablösefrei von Juve. Valencia holte derweil die Verteidiger Santos (für zehn Millionen aus Braga) und Abdennour (20 Millionen, Monaco). Sie sollen nach Otamendis Abgang zu ManCity Weltmeister Mustafi in der Defensive unterstützen.

Tore: 1:0 Nolito (11., FE), 2:0 Nolito (50.), 3:0 Fontas (88.) – SR: Martinez Munuera – Zuschauer: 17 606 – Rote Karte: Tono (9., Notbremse)

Glänzender Soldado Roberto Soldado und Cedric Bakambu machten beim 3:1 den ersten Saisonsieg Villarreals klar. Gegen Espanyol überragte der von den Spurs geholte Soldado, der traf und Bakambu zweimal auflegte. Zudem wurde der zuletzt von Barca an Sevilla ausgeliehene Denis Suarez fest verpflichtet.

TORJÄGER (2) (2) (2) (2) (1)

Bale (Real Madrid) James (Real Madrid) Nolito (Celta Vigo) Bakambu (FC Villarreal) Soldado (FC Villarreal)

Foto: picture-alliance/dpa

2 2 2 2 2

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Zwei Spiele, zwei Tore: Villarreals Roberto Soldado hat sich nach zwei schwachen Jahren bei Tottenham bestens in der Liga zurückgemeldet.

Atletico setzt auf die Zukunft Matias Kranevitter wechselt im Januar für acht Millionen Euro von River Plate zu Atletico. Der 22-jährige Kranevitter gilt als Argentiniens „neuer Mascherano“, war zuletzt Schlüsselspieler bei Rivers Copa-Libertadores-Sieg.

ITALIEN

kicker, 31. August 2015

Serie A 2. SPIELTAG FC Bologna – Sassuolo Calcio 0:1 (0:0) AC Mailand – FC Empoli 2:1 (1:1) AS Rom – Juventus Turin * Atalanta Bergamo – Frosinone * FC Carpi – Inter Mailand * AC Chievo – Lazio Rom * CFC Genua 1893 – Hellas Verona * SSC Neapel – Sampdoria Genua * FC Turin – AC Florenz * Udinese Calcio – US Palermo * *) Bei Redaktionsschluss nicht beendet

TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 7. 10. 11. 13. 15. 18. 19.

Sassuolo Calcio Sampdoria Genua AC Chievo AC Florenz Lazio Rom FC Turin Inter Mailand US Palermo Udinese Calcio AC Mailand AS Rom Hellas Verona Frosinone Calcio (N) SSC Neapel Atalanta Bergamo CFC Genua 1893 Juventus Turin (M, P) FC Bologna (N) FC Carpi (N) FC Empoli

2 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 2 1 2

3:1 5:2 3:1 2:0 2:1 2:1 1:0 1:0 1:0 2:3 1:1 1:1 1:2 1:2 0:1 0:1 0:1 1:3 2:5 2:5

6 3 3 3 3 3 3 3 3 3 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0

FC Bologna – Sassuolo Calcio 0:1 (0:0) Bologna: Mirante – Mbaye (46. Ferrari), Rossettini, Maietta, Masina – Donsah (55. Diawara), Crisetig, Pulgar – Falco, Destro (70. Mancosu), Brienza – Trainer: Rossi Sassuolo: Consigli – Vrsaljko, Acerbi, Cannavaro, Peluso – Missiroli, Magnanelli, Duncan – Politano (62. Floro Flores), Defrel (74. Falcinelli), N. Sansone (80. Laribi) – Trainer: di Francesco Tor: 0:1 Floro Flores (86.) – SR: Russo – Zuschauer: 15 732

AC Mailand – FC Empoli

2:1 (1:1)

Milan: Diego Lopez – de Sciglio, Zapata, Romagnoli, Antonelli – Nocerino (46. Kucka), de Jong, Bertolacci (83. Poli) – Suso (55. Bonaventura) – Luiz Adriano, Bacca – Trainer: Mihajlovic Empoli: Skorupski – Zambelli, Tonelli, Barba (80. Costa), Mario Rui – Croce, Diousse (76. Maiello), Zielinski – Saponara – Maccarone (62. Mchedlidze), Pucciarelli – Trainer: Giampaolo Tore: 1:0 Bacca (16.), 1:1 Saponara (20.), 2:1 Luiz Adriano (69.) – SR: Giacomelli – Zuschauer: 34 382

3. SPIELTAG Samstag/Sonntag, 12./13. September FC Empoli – SSC Neapel (4:2, 2:2) AC Florenz – CFC Genua 1893 (0:0, 1:1) Frosinone Calcio – AS Rom ( - , - ) Hellas Verona – FC Turin (1:3, 1:0) Inter Mailand – AC Mailand (0:0, 1:1) Juventus Turin – AC Chievo (2:0, 1:0) Lazio Rom – Udinese Calcio (0:1, 1:0) US Palermo – FC Carpi ( - , - ) Sampdoria – FC Bologna ( - , - ) Sassuolo Calcio – Bergamo (0:0, 1:2)

„Unverdient gewonnen“ Ganz neue Töne beim AC MAILAND . Neu-Trainer Sinisa Mihajlovic bringt die Leistung knallhart auf den Punkt. AU S I TA L I E N B E R I C H T E T O L I VE R B I R K N E R

D

er Samstagabend im San Siro zwischen Milan und Empoli bot eine Menge Episoden und Einblicke. Das scheu fordernde Dreinschauen von Mario Balotelli beispielsweise. Der alte neue Milanista erhielt zaghaften Applaus beim Warmlaufen, verweilte trotz seiner ständigen Blicke in Richtung Trainer Sinisa Mihajlovic jedoch 90 Minuten auf der Bank. Carlos Bacca und Luiz Adriano schauten hingegen zweimal sich bekreuzigend gen Himmel, wie es Südamerikaner so an sich haben. Wenigstens im Sturm scheinen die hohen Investitionen des AC Milan Rendite auszuschütten. Der Kolumbianer Bacca kam für 30 Millionen Euro vom FC Sevilla und traf nach einem unwiderstehlichen Lauf über den halben Platz zur Führung (16.). Der millimetergenaue Pass kam von Luiz Adriano, ein Acht-MillionenKauf aus Donezk. Dem Brasilianer gelang später per majestätischem Kopfball das 2:1-Siegtor. Die restliche Zeit kämpfte Empoli bemerkenswert gegen sein zu Unrecht blasses Image. Im Sommer operierten die Provinzler aus der Nähe von Florenz auf dem Transfermarkt mit der Hälfte der Ablöse von

Foto: Getty Images

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Erster Milan-Treffer in der neuen Saison: Carlos Bacca feiert sein Tor zum 1:0 gegen Empoli und dessen Torhüter Lukasz Skorupski. Luiz Adriano und erteilten Milan eine Lektion in Organisation und Spielwitz. Eine formidable Stafette führte zum Ausgleich des Ex-Milanistas Riccardo Saponara (20.), der neben dem 17 Jahre alten Eigengewächs Assane Dioussé im Mittelfeld eine prächtige Partie ablieferte. Letztlich triumphierte am Samstag jedoch millionenstarker Zynismus über die spielerisch gefälligeren Gäste. „Wir haben zweimal aufs Tor geschossen, und das langte für drei Punkte. Doch der Sieg fühlte sich wie eine Niederlage an“, seufzte AC-Coach Mihajlovic. „Zwei KlasseStürmer haben die Partie entschieden und basta. Bei dieser Leistung

haben die Fans uns viel zu höflich behandelt.“ Angenehm drastische Worte, nachdem Vorgänger Filippo Inzaghi das inkohärente Geschnipsel häufig zu ordentlichem Fußball stilisiert hatte. Die Mailänder Malaise ist seit einigen Jahren offensichtlich. Bacca, Balotelli oder Luiz Adriano werden durch ihre Tore nur marginal eine eklatant fehlende Fantasie im Mittelfeld oder das defensive Durcheinander verdecken. Immerhin behielt Mihajlovic mit seinem Schlussfazit recht: „Wir haben unverdient gewonnen, doch solche Spiele hätte Milan vergangene Saison verloren.“

Präsident Squinzi: „Natürlich können wir Meister werden“

Sassuolo grüßt von der Spitze 1Unter der Woche setzte

Giorgio Squinzi (Foto) zunächst eine ernste Miene auf. „Natürlich kann Sassuolo auch Meister werden“, sagte der 72-Jährige. Ein leichtes Lächeln ging ihm dann doch über die Lippen. Am Wochenende wurde es dann womöglich breiter. Die Tordifferenz gibt im Klassement keinen Ausschlag, demnach darf sich Sassuolo nach den Siegen über Napoli und in Bologna zumindest bis zum nächsten Spieltag zum ersten Mal Tabellenführer der Liga

nennen. Squinzi ist Chef des Bauchemie-Unternehmens Mapei und Präsident des Arbeitgeberverbandes. Der flammende Milan-Fan aus der Lombardei kehrte einst dem Radsport den Rücken und entschied sich 2002 für das Calcio-Geschäft in Form der Provinz Sassuolo in der Nähe von Modena. Giorgio Squinzi könnte seine Millionen in den Fußball verschwenden, doch bis 2013 schaffte es der Klub aus der 4. Liga ohne wahnwitzige Investitionen in Liga 1

und hält sich dort bescheiden ordentlich. 2013/14 rettete man sich auf Platz 17, in der Vorsaison rangierte man ungefährdet auf Rang 12. Als Sinnbild mag der unaufgeregte Trainer Eusebio di Francesco (45) gelten, der unter anderem einst für die Roma kickte. Womöglich könnte Sassuolo nach dem nächsten Heimspiel gegen Squinzis Heimat Bergamo durchaus Spitzenreiter bleiben. Danach geht es wohl wieder in Richtung sanftem Klassenerhalt – ohne Millionen und Meisterschaft.

INTERNATIONAL

kicker, 31. August 2015

Portugal Vitoria Setubal - Rio Ave FC Porto - GD Estoril Praia Benfica - Moreirense FC Tondela - Nac. Funchal Pacos Ferreira - FC Arouca Sporting Braga - Boavista Porto Acad. Coimbra - Sporting Belenenses - Maritimo Uniao Madeira - Guimaraes 1. FC Porto 3 6:1 2. Benfica (M) 3 7:3 3. FC Arouca 2 3:0 4. Vitoria Setubal 3 8:4 5. FC Rio Ave 3 6:5 6. Sporting Lissabon (P) 2 3:2 Boavista Porto 2 3:2 8. Pacos de Ferreira 2 2:1 9. Sporting Braga 2 2:2 Uniao Madeira (N) 2 2:2 11. Nacional Funchal 3 2:3 CD Tondela (N) 3 2:3 13. GD Estoril Praia 3 2:6 14. CF Belenenses 2 4:4 15. Maritimo Funchal 2 2:3 16. Vitoria Guimaraes 2 1:4 17. Moreirense FC 3 2:7 18. Acad. Coimbra 2 0:5

2:2 2:0 3:2 1:0 * * * Mo. Mo. 7 6 6 5 5 4 4 4 3 3 3 3 3 2 1 1 0 0

Frankreich EA Guingamp - Ol. Marseille SM Caen - Olymp. Lyon SCO Angers - OGC Nizza ES Troyes - Montpellier Lille OSC - GFC Ajaccio Stade Reims - FC Lorient Stade Rennes - FC Toulouse AS St. Etienne - SC Bastia Bordeaux - FC Nantes AS Monaco - Paris SG 1. Stade Reims 4 2. Paris St. Germain (M, P) 3 3. Stade Rennes 4 4. SCO Angers (N) 4 5. Olympique Lyon 4 6. SC Bastia 4 7. AS St. Etienne 4 8. FC Nantes 4 9. SM Caen 4 10. Girondins Bordeaux 4 11. AS Monaco 3 12. OGC Nizza 4 13. Lille OSC 4 14. FC Toulouse 4 15. Olympique Marseille 4 16. EA Guingamp 4 17. ES Troyes (N) 4 18. FC Lorient 4 19. Montpellier HSC 4 20. GFC Ajaccio (N) 4

7:3 4:0 7:4 5:1 6:2 7:4 5:4 2:2 3:6 4:3 3:2 7:7 1:1 4:6 6:4 2:5 3:9 2:6 0:4 0:5

2:0 0:4 1:1 0:0 1:0 4:1 3:1 2:1 2:0 * 9 9 9 8 7 7 7 7 6 5 5 5 5 4 3 3 3 2 1 1

Russland U. Jekaterinburg - Terek Grosny 3:3 FK Rostow - Amkar Perm 1:0 Dyn. Moskau - FK Ufa 2:0 Zenit - Samara 1:3 Spartak Moskau - Machatschkala 1:2 Lok Moskau - FK Krasnodar 2:1 M. Saransk - Rubin Kasan 2:1 Kuban Krasnodar - ZSKA Moskau * 1. ZSKA Moskau 6 10:2 18 2. Lok Moskau (P) 7 13:4 17 3. Zenit St. Petersburg (M) 7 14:8 15 4. Spartak Moskau 7 11:7 13 5. FK Rostow 7 9:5 12 6. Dynamo Moskau 7 11:8 12 7. Krylia Sowj. Samara (N) 7 8:7 10 8. FK Krasnodar 7 5:4 9 9. Amkar Perm 7 5:8 7 10. Mordowia Saransk 7 5:6 7 11. Ural Jekaterinburg 7 9:13 6 12. Terek Grosny 7 6:9 6 13. A. Machatschkala (N) 7 7:11 5 14. FK Ufa 7 5:11 5 15. Rubin Kasan 7 3:12 3 16. Kuban Krasnodar 6 3:9 3

Ukraine Schachtar - Saporischschja Uschhorod - Dniprodserschynsk Worskla Poltawa - Met. Charkiw Wolyn Luzk - Olimpik Donezk PFK Oleksandrija - TM Odessa Sorja Luhansk - Dynamo Kiew Dnipro - Karpaty Lwiw 1. Dynamo Kiew (M, P) 5 11:2 2. Schachtar Donezk 6 12:5

2:0 0:0 1:0 1:0 0:0 * * 15 13

3. Wolyn Luzk 4. Sorja Luhansk 5. Karpaty Lwiw 6. Dnipro Dnipropetrowsk 7. Worskla Poltawa 8. Metalist Charkiw 9. Dniprodserschynsk 10. Howerla Uschhorod 11. PFK Oleksandrija (N) 12. Olimpik Donezk 13. Tschornom. Odessa 14. Met. Saporischschja

6 5 5 5 6 6 6 6 6 6 6 6

9:8 12:2 6:5 9:6 7:6 7:6 5:5 5:7 2:5 3:10 4:14 2:13

11 10 9 8 8 7 7 5 5 4 2 2

Niederlande Willem II - NEC Nijmegen 0:1 FC Utrecht - FC Groningen 2:0 Heerenveen - PEC Zwolle 1:1 Excelsior - De Graafschap 3:0 Heracles Almelo - FC Twente 2:0 Ajax Amsterdam - ADO Den Haag 4:0 AZ Alkmaar - Roda JC 0:1 Vitesse Arnhem - SC Cambuur 4:1 PSV Eindhoven - Feyenoord 3:1 1. Ajax Amsterdam 4 12:0 12 2. Heracles Almelo 4 12:4 9 3. Feyenoord Rotterdam 4 8:5 9 4. Roda JC Kerkrade (N) 4 5:4 9 5. PSV Eindhoven (M) 4 8:4 8 PEC Zwolle 4 8:4 8 7. Vitesse Arnhem 4 8:4 7 8. SC Heerenveen 4 6:4 6 9. NEC Nijmegen (N) 4 2:5 6 10. FC Utrecht 4 6:5 5 11. ADO Den Haag 4 7:8 5 12. Excelsior R’dam 4 5:5 4 13. FC Groningen (P) 4 3:5 4 14. AZ Alkmaar 4 2:6 2 15. Willem II Tilburg 4 1:5 2 16. FC Twente 4 3:9 1 17. SC Cambuur 4 4:14 1 18. De Graafschap (N) 4 1:10 0

Belgien KRC Genk - RSC Charleroi 2:0 Oud-Heverlee - St.-Truidense VV 1:0 KV Oostende - Zulte Waregem 0:2 Mouscron-P. - KV Kortrijk 0:1 KAA Gent - KV Mechelen 2:2 FC Brügge - Standard 7:1 KVC Westerlo - RSC Anderlecht * KSC Lokeren - Waasland-Beveren * 1. KV Oostende 6 11:7 13 2. FC Brügge (P) 6 13:6 10 3. SV Zulte Waregem 6 9:5 10 4. St.-Truidense VV (N) 6 8:5 10 5. RSC Anderlecht 5 8:6 10 KRC Genk 6 8:6 10 7. KAA Gent (M) 6 6:4 10 8. KV Kortrijk 6 5:5 8 9. Waasland-Beveren 5 9:9 7 10. KV Mechelen 6 8:12 7 11. Standard Lüttich 6 7:13 7 12. Oud-Heverlee (N) 6 7:10 6 13. RSC Charleroi 6 4:7 6 14. KVC Westerlo 5 6:7 5 15. KSC Lokeren 5 5:6 5 16. Mouscron-Peruwelz 6 6:12 2

Schweiz FC Lugano - FC Luzern FC Vaduz - FC St. Gallen FC Thun - FC Sion FC Basel - FC Zürich Grasshoppers - Young Boys 1. FC Basel (M) 7 2. Grasshoppers 7 3. FC Luzern 7 4. FC Sion (P) 7 5. Young Boys Bern 7 6. FC St. Gallen 7 7. FC Vaduz 7 8. FC Thun 7 9. FC Lugano (N) 7 10. FC Zürich 7

0:1 1:0 0:2 3:1 3:2 20:6 21 24:14 16 11:9 11 10:10 11 11:9 9 4:7 7 7:10 6 9:16 6 6:15 6 11:17 5

Türkei Gaziantepspor - Besiktas Genclerbirligi - Kasimpasa Basaksehir - Bursaspor Konyaspor - Galatasaray Mersin I. Y. - Kayserispor Trabzonspor - Akhisar BGS Eskisehirspor - Rizespor Sivasspor - Osmanlispor FK Fenerbahce - Antalyaspor 1. Besiktas 3 10:4 2. Antalyaspor (N) 2 6:3

0:4 1:0 2:1 1:4 1:2 * * * * 6 6

3. Kasimpasaspor 4. Trabzonspor 5. Kayserispor (N) 6. Galatasaray (M, P) 7. Akhisar BGS Fenerbahce 9. Rizespor 10. Osmanlispor FK 11. Eskisehirspor 12. Basaksehir FK 13. Genclerbirligi Ankara 14. Gaziantepspor 15. Konyaspor 16. Sivasspor 17. Bursaspor 18. Mersin I. Y.

3 2 3 3 2 2 2 2 2 3 3 3 3 2 3 3

4:1 3:1 4:3 7:5 3:1 3:1 4:3 3:2 4:4 4:5 4:6 1:7 3:6 4:6 1:4 3:9

6 6 5 4 4 4 4 4 3 3 3 3 2 1 0 0

5:0 3:0 3:1 2:0 2:1 1:0 1:0 0:0 1:1 0:0 1:2 0:1 0:3 0:3 0:3 0:4

0:2 0:2 0:0 * * * * Mo. 6 4 4 3 3 3 3 2 1 1 0 0 0 0 0 0

Griechenland Panthrakikos - AE Veria Levadiakos - Olympiakos Skoda Xanthi - AEK Athen Asteras Tripolis - Panetolikos Panathinaikos - AEL Kallonis Iraklis - Panionios Athen PAS Ioannina - PAOK Saloniki AO Platanias - Atromitos 1. Olympiakos (M, P) 2 2. AEK Athen (N) 2 3. AE Veria 2 4. Asteras Tripolis 1 5. Panathinaikos 1 6. Atromitos Athen 1 Iraklis Saloniki (N) 1 8. Skoda Xanthi 2 9. PAS Ioannina 1 10. PAOK Saloniki 1 11. Panetolikos Agrinio 1 12. AEL Kallonis 1 13. Panionios Athen 1 Levadiakos (A) 2 Platanias Chanion 1 16. Panthrakikos Komotini 2

Österreich FC Admira Wacker - Austria Wien 0:1 Rapid Wien - SV Mattersburg 2:4 SV Grödig - SV Ried 4:1 Sturm Graz - RB Salzburg 2:3 Wolfsberger AC - SCR Altach * 1. Rapid Wien 7 19:10 16 2. Austria Wien 7 17:11 14 3. FC Admira Wacker 7 13:9 14 4. SV Mattersburg (N) 7 14:14 12 5. RB Salzburg (M, P) 7 15:11 11 6. Sturm Graz 7 9:8 9 7. SV Grödig 7 13:14 8 8. Wolfsberger AC 6 4:9 4 9. SV Ried 7 5:18 4 10. SCR Altach 6 6:11 3

Kroatien NK Zagreb - Lok Zagreb 1:2 RNK Split - Istra Pula 3:0 Dinamo Zagreb - Slaven Belupo 3:0 Inter Zapresic - Hajduk Split * HNK Rijeka - NK Osijek * 1. Dinamo Zagreb (M, P) 8 16:4 16 2. RNK Split 8 10:7 14 3. HNK Rijeka 7 11:7 11 4. Lokomotiva Zagreb 8 15:13 10 5. Hajduk Split 7 9:8 10 6. Inter Zapresic (N) 7 6:8 10 7. Istra Pula 8 12:15 10 8. Slaven Belupo 8 14:16 9 9. NK Osijek 7 5:12 5 10. NK Zagreb 8 7:15 3

Polen Bielsko-Biala - Lechia Danzig 1:1 Wisla Krakau - Slask Breslau 4:2 Piast Gleiwitz - Gornik Leczna 3:0 Zaglebie Lubin - Ruch Chorzow 3:1 Korona Kielce - Pogon Stettin 1:1 LKS Nieciecza - Lech Posen 3:1 Gornik Zabrze - Cracovia Krakau 1:1 Jagiellonia - Legia Warschau * 1. Piast Gleiwitz 7 12:6 18 2. Cracovia Krakau 7 9:5 12 3. Pogon Stettin 7 9:7 11 4. Zaglebie Lubin (N) 7 10:9 11 5. Korona Kielce 7 9:9 11 6. Legia Warschau (P) 6 14:6 10 7. Wisla Krakau 7 13:9 10 8. Jagiellonia Bialystok 6 11:8 10 9. Ruch Chorzow 7 11:10 10 10. Slask Breslau 7 10:12 9 11. LKS Nieciecza (N) 7 8:10 9

12. Lechia Danzig 13. Gornik Leczna 14. Lech Posen (M) 15. Podbesk. Bielsko-Biala 16. Gornik Zabrze

7 7 7 7 7

9:9 7:12 5:11 6:13 8:15

7 7 4 4 2

Dänemark Aarhus GF - Esbjerg fB 0:0 SönderjyskE - Viborg FF 2:1 Aalborg - Randers FC 0:2 Nordsjaelland - Bröndby IF 0:2 Odense BK - FC Kopenhagen * FC Midtjylland - Hobro IK * 1. FC Midtjylland (M) 6 8:2 14 2. SönderjyskE 7 13:7 12 3. Randers FC 6 13:9 10 4. Bröndby IF 7 12:9 10 5. Aalborg BK 7 11:10 10 Aarhus GF (N) 7 11:10 10 7. FC Kopenhagen (P) 5 8:5 9 8. Viborg FF (N) 7 5:10 8 9. Odense BK 6 10:12 7 10. FC Nordsjaelland 7 7:12 7 11. Esbjerg fB 7 6:11 6 12. Hobro IK 6 4:11 4

Schottland Celtic - St. Johnstone FC Dundee - Inverness CT Hamilton Acad. - Hearts FC Motherwell - Kilmarnock Partick Thistle - FC Aberdeen Ross County - Dundee Utd. 1. Celtic Glasgow (M) 6 2. FC Aberdeen 5 3. Heart of Midlothian (N) 6 4. Hamilton Acad. 5 5. Ross County 6 6. FC Dundee 6 7. FC Motherwell 6 8. FC St. Johnstone 6 9. Dundee United 6 10. Inverness CT (P) 6 11. Partick Thistle 6 12. FC Kilmarnock 6

3:1 1:1 3:2 1:0 0:2 2:1 16:6 16 9:1 15 15:8 15 9:4 10 10:6 10 10:8 8 4:8 6 9:12 5 6:12 4 4:9 3 2:9 3 4:15 2

Serbien FK Jagodina - Borac Cacak 0:0 Radnik Surdulica - FK Vozdovac 1:3 Partizan - OFK Belgrad 2:1 FK Novi Pazar - FK Rad 1:0 Javor Ivanjica - Radnicki Nis 0:0 SZV Subotica - Vojvodina 2:1 Met. G. Milanovac - Cukaricki * Mladost Lucani - Roter Stern * 1. Roter Stern 7 16:6 17 2. Javor Ivanjica (N) 8 9:4 16 3. Partizan Belgrad (M) 7 21:9 15 4. Radnicki Nis 8 7:4 13 5. Vojvodina Novi Sad 7 14:12 13 6. FK Novi Pazar 8 10:11 12 7. Borac Cacak 8 7:7 11 8. FK Vozdovac 8 9:9 9 9. Met. G. Milanovac (N) 7 7:9 9 10. Spartak ZV Subotica 8 5:8 9 11. Cukaricki Belgrad (P) 7 7:6 8 12. FK Rad Belgrad 7 9:10 8 Mladost Lucani 7 9:10 8 14. OFK Belgrad 8 9:14 6 15. Radnik Surdulica (N) 8 6:15 6 16. FK Jagodina 7 1:12 3

Argentinien Argentinos Juni. - Crucero del Norte 4:0 Quilmes AC - CA Temperley 0:0 CA Aldosivi - CA San Martin 2:0 Gimnasia LP - Boca Juniors 1:2 Newell‘s OB - Colon Santa Fe 0:1 Velez Sarsfield - Defensa y Justicia 2:1 Die übrigen Sonntagsspiele waren bei Redaktionsschluss nicht beendet.

Brasilien Vasco da Gama - Figueirense FC FC Sao Paulo - Ponte Preta Gremio - FC Coritiba Avai FC - Internacional Die übrigen Sonntagsspiele waren Redaktionsschluss nicht beendet.

0:1 3:0 0:0 3:0 bei

*) bei Redaktionsschluss nicht beendet

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NEWS Layvin Kurzawa (22) wechselt aus Monaco zum Ligakonkurrenten Paris Saint-Germain. Der Linksverteidiger unterschreibt einen FünfJahresvertrag und kostet eine Ablöse von 25 Millionen Euro. Lazar Markovic (21) kommt für ein Jahr auf Leihbasis zu Fenerbahce Istanbul. Der Serbe steht in Liverpool unter Vertrag. Die Copa America findet 2016 womöglich doch nicht wie geplant in den USA statt. Grund ist die Verwicklung der für die Entscheidung verantwortlichen Funktionäre der Verbände CONMEBOL und CONCACAF in den FIFA-Korruptionsskandal. Zum 100-jährigen Bestehen der Meisterschaft soll das Turnier einmalig außerhalb des VierjahresRhythmus stattfinden. Douglas (27) verlässt Dynamo Moskau und unterschreibt für drei Jahre bei Trabzonspor. Rony Lopes (19) spielt ab sofort für den AS Monaco. Er kommt für rund zwölf Millionen Euro von ManCity. Ola Toivonen (29) wurde von Stade Rennes an den AFC Sunderland verliehen. Eduardo Villegas (51) wird neuer Nationaltrainer Boliviens. Der Verband hatte eigentlich schon Miguel Angel Portugal (59) als neuen Coach vorgestellt, doch diese Personalie stieß auf großen Widerstand bei vielen bolivianischen Vereinen. Joey Barton (32) hat beim FC Burnley angeheuert. Der Engländer war vereinslos, sein Vertrag bei den Queens Park Rangers war im Sommer ausgelaufen. Twente Enschede hat sich nach der jüngsten 0:2-Niederlage bei Heracles Almelo von Trainer Alfred Schreuder (42) getrennt.

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EUROPA LEAGUE

kicker, 31. August 2015

ÖSTERREICH: Dem Europa-League-Aus folgt ein 3:2 über Fodas Sturm

TÜRKEI

Zittersieg für die verunsicherten Bullen

Gomez spielt, aber trifft noch nicht

1Nach 66 Minuten war klar: Sturm

1Lukas Podolski und Galatasaray

Foto: imago/GEPA

Graz würde am siebten Spieltag sein zweites Spiel verlieren, Red Bull Salzburg sein drittes gewinnen. Takumi Minamino, der Japaner im Dress der Gäste, hatte nach einem Fehler des deutschen Sturm-Keepers Michael Esser zur 3:0-Führung abgestaubt. Am Ende wurde es dann aber noch einmal knapp, Graz kam auf 2:3 heran. Logisch fast, denn Coach Franco Foda hatte seine Truppe von Beginn an ganz auf Sieg eingestellt – was dann aber über weite Strecken nach hinten losging und auch mit dem Aufbäumen am Ende nicht mehr korrigiert werden konnte. Denn die Versager in der Champions-League-Qualifikation und der zur Europa League zeigten, dass sie auf nationaler Ebene noch immer ein schwer ausrechenbarer Brocken sind. Erst recht, wenn sie in der dritten Minute dank eines Grazer Eigentores (Spendlhofer) in Führung gehen. Die Situation hatte für RB Hany Mukhtar, der deutsche U-20-Nationalspieler, ausgelöst. Von Benfica ausgeliehen, stand er sofort in der Startaufstellung. In dieser fehlten aber Jonatan Soriano, der überragende Torjäger (107 Spiele, 91 Tore) und der 22-jährige Jungnationalspieler Mar-

Erleichterung: Die angeschlagenen Salzburger, darunter der deutsche U-20-Nationalspieler Hany Mukhtar (z. v. l.), beim Sieg in Graz. tin Hinteregger. Gemunkelt worden war ja, dass beide das Spiel boykottierten, um gegen die Personalpolitik zu protestieren. Beiden war vom Klub ein international wettbewerbsfähiges Team versprochen worden. Die Realität ist eine andere, wie sich zeigte. Von der BullenFührung hieß es jedoch, beide Profis hätten in Graz verletzt gefehlt. Und weil Sturm vor der Pause zu viele Chancen vergab, konnten die Gäste aus Salzburg kurz nach

dem Seitenwechsel 2:0 in Führung gehen: Yordy Reyna, zurückgeholt aus Leipzig, traf für die konternden Gäste. Und als Minamino zum 3:0 traf, schien alles klar für den kriselnden Großklub. Doch es wurde noch eine Zitterpartie für den Titelverteidiger, der in Keeper Alexander Walke seinen besten Akteur hatte. Anel Hadzic (70.) und Josip Tadic (88.) brachten Sturm auf 2:3 ran und zeigten, dass RB auch bei einer 3:0-Führung zu verunsichern ist. H U B E RT W I N K L BAU E R

feierten mit einem 4:1 in Konya am dritten Spieltag den ersten Saisonsieg. Trotz des Ergebnisses war es aber kein spektakuläres Spiel. Podolski war über linksaußen bemüht, aber blieb ohne Torerfolg. In der 79. Minute musste der deutsche Nationalspieler aus taktischen Gründen – Galatasaray spielte ab der 67. Minute in Unterzahl – für José Rodriguez raus. Erst Sneijder sorgte in den letzten beiden Minuten mit einem Doppelpack für den hohen Sieg gegen die schwachen Hausherren. „Das war ein sehr wichtiger Auswärtssieg für uns“, freute sich Podolski über den Dreier, der wenigstens schon einen Ligatreffer (beim 2:2 in Sivas) für sich verbuchen konnte. Auf einen persönlichen Torjubel wartet Mario Gomez bei Besiktas noch immer. Beim 4:0-Sieg in Gaziantep durfte der Goalgetter von Beginn an ran. Doch Besiktas nutzte die Stärken des Deutschen nicht aus und vernachlässigte das Flügelspiel. Nach dem Freistoßtreffer von Oguzhan Özyakub (76.) wurde Gomez ausgewechselt und musste auf der Bank die drei weiteren Tore miterleben, wodurch sein Klub vorübergehend die Tabellenspitze HAKAN UZUN erklomm.

EUROPA LEAGUE 2015/16: PLAY-OFFS, RÜCKSPIELE Borussia Dortmund – Odds BK Skien (NOR) .............................................. 7:2 Qairat Almaty (KAZ) – Girondins Bordeaux (FRA)........................................ 2:1 FK Jablonec (CZE) – Ajax Amsterdam (NED) ............................................... 0:0 Qarabag Agdam (AZE) – Young Boys Bern (SUI) .......................................... 3:0 Rubin Kasan (RUS) – Rabotnicki Skopje (MKD).......................................... 1:0 Videoton Szekesfehervar (HUN) – Lech Posen (POL)................................... 0:1 HJK Helsinki (FIN) – FK Krasnodar (RUS) .................................................... 0:0 AS Saint-Etienne (FRA) – Milsami Orhei (MDA) .......................................... 1:0 FC Thun (SUI) – Sparta Prag (CZE).............................................................. 3:3 Rosenborg Trondheim (NOR) – Steaua Bukarest (ROU) .............................. 0:1 Bröndby IF (DEN) – PAOK Saloniki (GRE).................................................... 1:1 Panathinaikos Athen (GRE) – FK Qäbälä (AZE)............................................ 2:2 AZ Alkmaar (NED) – Astra Giurgiu (ROU)..................................................... 2:0 Hajduk Split (CRO) – Slovan Liberec (CZE) ................................................. 0:1 Fenerbahce Istanbul (TUR) – Atromitos Athen (GRE) .................................. 3:0 Standard Lüttich (BEL) – Molde FK (NOR)................................................... 3:1 Vojvodina Novi Sad (SER) – Viktoria Pilsen (CZE) ....................................... 0:2 RB Salzburg (AUT) – Dinamo Minsk (BLR) ........ n. V. 2:0, Elfmeterschießen 2:3 Athletic Bilbao (ESP) – MSK Zilina (SVK) ................................................... 1:0 FC Midtjylland (DEN) – FC Southampton (ENG) ......................................... 1:0 Legia Warschau (POL) – Sorja Luhansk (UKR) ............................................ 3:2 Belenenses Lissabon (POR) – SCR Altach (AUT)......................................... 0:0

(4:3) (0:1) (0:1) (1:0) (1:1) (0:3) (1:5) (1:1) (1:3) (3:0) (0:5) (0:0) (2:3) (0:1) (1:0) (0:2) (0:3) (0:2) (2:3) (1:1) (1:0) (1:0)

(In Klammern Hinspielergebnisse – Vereine, die die Gruppenphase erreicht haben, in Fettdruck. Den Spielplan der Gruppenphase finden Sie auf S. 18)

Borussia Dortmund – Odds BK Skien

7:2 (4:1)

Dortmund: Weidenfeller (3,5) – Ginter (3), Sokratis (3; 64. Piszczek/–), Hummels (2,5), Schmelzer (2,5) – Weigl (2) – Gündogan (1; 66. Bender/–) – Hofmann (3,5), Kagawa (2), Mkhitaryan (1,5; 64. Aubameyang/–) – Reus (1,5) – Trainer: Tuchel Skien: Rossbach (5) – Hurme (5), Bergan (5), Hagen (5), Grögaard (5) – Jensen (5) – Nordkvelle (5; 64. Gashi/–), Berg (4) – Halvorsen (3,5), Zekhnini (4; 76. Akabueze/–) – Occean (5; 46. Flo/5) – Trainer: Fagermo Tore: 0:1 Halvorsen (19., Kopfball, Grögaard), 1:1 Mkhitaryan (25., Rechtsschuss, Hummels), 2:1 Reus (27., Rechtsschuss, Gündogan), 3:1 Reus (32., Rechtsschuss, Mkhitaryan), 4:1 Kagawa (40., Linksschuss, Ginter), 5:1 Gündogan (51., Rechtsschuss, Hofmann), 6:1 Reus (57., Rechtsschuss, Mkhitaryan), 6:2 Berg (64., Rechtsschuss, Halvorsen), 7:2 Kagawa (90., Rechtsschuss, Aubameyang) – Chancen: 18:2 –  Ecken: 9:1 – SR: Aranovskiy (Ukraine), Note 2, brachte die wohltuend faire Partie ohne Mühe über die Runden. – Zuschauer: 64 200 – Gelbe Karte: Halvorsen – Spielnote: 2, streckenweise Fußball vom Feinsten – gegen hoffnungslos unterlegene Norweger. – Spieler des Spiels: Ilkay Gündogan

UEFA-Fünfjahreswertung Pl. Land 15/16 Ges. Vereine * 1. Spanien 3,357 85,142 7/7 2. Deutschland 3,000 66,749 7/7 3. England 3,000 65,034 6/8 4. Italien 1,666 60,605 5/6 5. Portugal 2,000 44,582 5/6 6. Frankreich 2,750 44,416 6/6 7. Russland 3,300 42,882 5/5 8. Ukraine 2,800 37,883 3/5 9. Belgien 2,000 34,600 3/5 10. Niederlande 1,583 31,396 4/6 11. Türkei 1,800 29,800 3/5 12. Schweiz 1,300 29,775 2/5 13. Tschechien 2,300 27,925 3/5 14. Griechenland 2,400 26,700 3/5 15. Rumänien 2,250 25,383 0/4 Platz 1 bis 3: Drei Plätze in der ChampionsLeague-Gruppenphase, ein Platz in der Champions-League-Qualifikation, zwei Plätze in der Europa League (3/1/2); Platz 4 bis 6: 2/1/2; Platz 7 bis 12: 1/1/2; Platz 13 bis 15: 0/2/2 – Dazu kommt noch der nationale Pokalsieger oder der bestplatzierte Klub aus der Liga nach den Europa-League-Rängen. *) Erste Zahl = noch im Wettbewerb verbliebene Europapokalstarter; zweite Zahl = Gesamtzahl der Teilnehmer eines Landes

MEINUNGEN

kicker, 31. August 2015

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kicker-Kolumnisten-Kreis JOACHIM STREICH Rekordnationalspieler und -Torjäger der DDR

Transfersummen: Ich finde sie Wahnsinn A

n diesem 3. Bundesligaspieltag ging es weniger um den Sport, als darum, welcher Transfer noch getätigt wird. Die Schnelllebigkeit, vor allem aber die Beträge, die kursieren – vor allem der, den Manchester City für Kevin De Bruyne bezahlt –, sind Wahnsinn. Wenn zudem für gute, aber nicht herausragende Spieler wie Heung-Min Son 30 Millionen bezahlt werden, finde ich das bedenklich. Der Premier League kann man nicht vorwerfen, dass sie einen solche gigantischen TV-Vertrag ausgehandelt hat. Aber der englische Verband sollte sich darüber im Klaren sein: Wenn mit viel Geld herumgeschmissen wird, bleibt auf Dauer die Nationalmannschaft auf der Strecke. Die jungen Leute haben keine Chance mehr zu spielen. Die Auswirkungen hat man zuletzt gesehen. England hat bei großen Turnieren schon lange nichts mehr gerissen.

kick kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh dreht den Der klare Sieg der Bayern gegen Leverkusen war derweil ein klares Signal. Obwohl fast alle Abwehrspieler gefehlt haben, hat Pep Guardiolas Team gegen Bayer, das in der Champions-League-Qualifikation überzeugt hatte, beeindruckt. Trotzdem erwarte ich keinen Durchmarsch der Münchner. Wolfsburg hat in den vergangenen Jahren den Kader nicht nur aufgebläht, sondern gezielt verstärkt. Und die Partie gegen Schalke hat gezeigt, dass der VfL auch ohne De Bruyne und Ivan Perisic guten Fußball spielen kann. Ich denke, dass Wolfsburg, aber auch Dortmund ein Wort mitsprechen können und sich mit Bayern einen Dreikampf liefern. Noch ein Wort zum Spiel Köln gegen den HSV: Bei einem Duell wie dem von Modeste mit Spahic Elfmeter zu pfeifen, ist Wahnsinn. Für mich ist Modeste gestolpert. Überhaupt gab es an diesem Spieltag die eine oder andere Fehlentscheidung zu viel. Die Entwicklung meines 1. FC Magdeburg bereitet mir dagegen große Freude. Der FCM hat gezeigt, dass er in der 3. Liga angekommen ist. Vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit ist bemerkenswert. Allerdings sollte man realistisch bleiben. Natürlich träumen die Fans von einem Weg, wie ihn Darmstadt 98 genommen hat. Aber die 3. Liga ist sehr ausgeglichen, deswegen muss das vordringlichste Ziel sein, sich zu etablieren. Der kicker-Kolumnistenkreis: Sergej Barbarez, Giuseppe Bergomi, Thomas Berthold, Fredi Bobic, Marco Bode, Didier Deschamps, Eduard Geyer, Thomas Helmer, Bernd Heynemann, Jürgen Kohler, Morten Olsen, Uli Stein, Joachim Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Marc Wilmots

SCHEINWERFER De Bruyne und die Chance für Wolfsburg E

in schwerwiegender Verlust, dauerhaft viel größerer Nutzen oder einfach eine Chance für eine Neuausrichtung des VfL Wolfsburg? Der Verkauf von De Bruyne an Manchester City spült eine Unsumme Geld in die alles andere als klammen Kassen des Vizemeisters, schwächt aber zweifellos – gemäß seines überdurchschnittlichen Könnens – die sportlichen Ambitionen. Zumindest vorerst. Denn dank dieser Zusatzeinnahme kann das Duo Allofs/Hecking endlich die sportliche Substanz des gesamten Kaders peu à peu, damit aber entscheidend verbreitern, ohne das Damoklesschwert des Financial Fair Play über sich zu wissen. Wobei die Finanztechniker in Verein und Werk sicherlich eine Menge Ahnung einbringen müssen, um die Ablösesumme optimal in Rendite umzusetzen. Dennoch: Ein erheblicher Batzen wird dem VfL für Investitionen bleiben. Denn noch ist das mannschaftliche Gefüge nicht ausgereift genug, um international in die absolute Elite vorzudringen. Der klare Sieg über Schalke und die ohne den zuletzt verunsicherten De Bruyne gesteigerte Spielfreude verdecken diese Erkenntnis nicht. Klar ist: Auch wenn der Verlust eines formstarken De Bruyne nachhaltig richtig schmerzen mag, so kann man mit einer Summe, die in die Kategorie der Superstars vorstößt, mit Sinn und Verstand ganz

andere Stärken einbauen als bisher. Gerade dem Wolfsburger Führungsduo ist diese Weitsicht eher zuzutrauen als dem fast blindwütig zu nennenden Kaufgehabe der Engländer. Am Freitag gegen Polen fällt wohl schon die Vorentscheidung, ob die deutsche Nationalmannschaft problemlos die EM-Endrunde 2016 in Frankreich erreicht oder wie 2001 in der WMQualifikation bis zur allerletzten Stunde zittern muss. In der vergangenen Saison ist die DFBAuswahl ihrem Ruf als frischgebackener Weltmeister nicht annähernd gerecht geworden. Jetzt gelten weder mentale Nachwehen des Titels noch Verletzungsprobleme: Jogi Löw muss seine Truppe auf Erfolgskurs trimmen, um das Bild der strahlenden Helden nicht allzu schnell verblassen zu lassen. Der Münchner Talente-Born fließt zwar nicht mehr so üppig nach dem MasseZukauf aus Latino-Ländern. Doch die nominierten Namen genießen durchaus einen international hohen Ruf. Gerade rechtzeitig scheinen vor allem die Dortmunder ihre Begeisterung der großen Jahre unter Klopp wiedergefunden zu haben, sodass die Mischung aus München, Dortmund und einigen Ergänzungsklubs schon erfolgversprechend klingt. Überzeugenden Fußball zu spielen sind zumindest alle in der Lage …

2. BUNDESLIGA

Foto: Zink

2. BUNDESLIGA

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Mehr als ein Tor: Hanno Behrens schiebt den nach einem Pfostenschuss von Kevin Möhwald zurückprallenden Ball über die Linie.

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_2bl_li

D

Die Befreiung

ie höchsten Wogen sind fürs Erste geglättet. „Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Bei beiden Mannschaften hat man den Resultatsdruck gespürt“, sagte Nürnbergs Trainer René Weiler nach dem 1:0 über Fortuna Düsseldorf. Mit seinem zweiten Saisonsieg Mit dem 1:0-Erfolg gegen die Fortuna, dem zweiten vermied der Club am Sonntag den Absturz in den Tabellenkeller und schaffte den AnSaisonsieg, hat der 1. FC NÜRNBERG zumindest für ein schluss ans Mittelfeld. „Wer heute verliert, bisschen Ruhe in seinem aufgeregten Umfeld gesorgt. kriegt ein Problem“, hatte auch der sportliche Leiter Wolfgang Wolf vor dem Anpfiff erklärt. Durch das goldene Tor von Hanno Behrens dürfte sich die Aufregung bei den Franken Die Spieler also glauben an die Stärke des Ondrej Petrak gegen die Fortuna nicht im ein wenig legen. „Zwei Wochen sollten wir Kaders. In Nürnberg wird in diesen wieder Kader stand – fehlende Qualität? einmal turbulenten Tagen munter gestritnun Ruhe haben“, hofft Weiler. Nein, die vor dem Start von Wolf leise geIn einer zähen ersten Halbzeit hatte man ten, wer für welchen der in diesem Sommer äußerten Aufstiegshoffnungen erscheinen seiner Elf die Anspannung und den Druck getätigten Transfers verantwortlich zeichnet angesichts des Formats der Einzelspieler alles angemerkt. Es gab allerdings auch positive – ob nun Sportvorstand Martin Bader, Wolf andere als utopisch. Doch der Club hat nach Aspekte: Etwa die defensive oder Weiler –, anstatt die fünf Saisonspielen nur sieben Punkte auf seiStabilität beim ersten Spiel auch von Trainerseite aus nem Konto. In den ersten Partien fehlte es an ohne Gegentor in dieser „Wir können es besser, als wir immer wieder verbreitete Kompaktheit, Stabilität und einer klaren SpieAnsicht, dem Kader fehle lidee, mit jedem Misserfolg schrumpfte das Saison. Oder das überra- es bisher gezeigt haben.“ es an Qualität, zu hinterfra- Selbstbewusstsein. „Insofern konnte niemand schend gute Debüt des neuen Innenverteidigers HANNO BEHRENS, Siegtorschütze gen. Thorsten Kirschbaum – davon ausgehen, dass wir gegen die Fortuna ein bundesligaerfahrener ein völlig anderes Gesicht zeigen“, sagt Weiler. Georg Margreitter bis zu seiner kräftebedingten Auswechslung. Oder Torhüter. Miso Brecko, Even Hovland, der Es zählte allein das Ergebnis, das dem Club die starke Leistung von Kevin Möhwald auf noch verletzte Laszlo Sepsi, Jan Polak, Rurik eine ruhigere Vorbereitung auf das Derby in seiner angestammten Position im defensiven Gislason, Guido Burgstaller, Jakub Sylvestr – Fürth in zwei Wochen ermöglicht. Mittelfeld. „Wir wissen, was wir können. Das allesamt aktuelle bzw. frühere Nationalspieler. Ob sich die von Weiler gewünschte Verhaben wir bisher zwar noch nicht gespielt. Hanno Behrens und Alessandro Schöpf – zwei pflichtung eines weiteren Stürmers bis zum Aber es war ein erster Schritt in die richtige der noch vor einem halben Jahr meistumwor- Ende der Transferfrist an diesem Montag verRichtung“, fasste der 22-Jährige zusammen. benen Mittelfeldspieler der 2. Liga. Dass ein wirklichen lässt, ist offen. „Wir haben einen Für Torschütze Behrens war „der Sieg das Sylvestr, der in drei deutschen Zweitligajahren großen Kader“, sagt Wolf, „den müssten wir Einzige, was zählt“. Auch er aber ist „der Über- 32 Tore erzielte, in dieser Saison außen vor erst abspecken, bevor wir noch einen holen.“ zeugung, dass wir es besser können, als wir es ist – fehlende Qualität? Dass auch der ins All- Gut möglich, dass Sylvestr und/oder Petrak bisher gezeigt haben“. Star-Team der diesjährigen U-21-EM gewählte noch gehen. HARALD KAISER

kicker, 31. August 2015

Sagen Sie mal . . .

DÜSSELDORF: Trotz Verletzung ein Leader

Koch: „Es fehlt die Initialzündung“ 1Julian Koch riss die Arme hoch,

ließ sich kurz feiern, weil er dachte, dass ihm fast mit dem Pausenpfiff ein so wichtiger Treffer für Fortuna Düsseldorf beim 0:1 in Nürnberg gelungen war. Endlich schien die Initialzündung vollbracht. Doch zur grenzenlosen Enttäuschung des Vizekapitäns der Rheinländer erkannte Schiedsrichter Christian Dingert den Treffer nicht an. Über Pech wollte Koch nicht klagen, da kurz vorher auch den Nürnbergern ein reguläres Tor nicht anerkannt worden war. „Man kann es nicht ändern. Das ist vielleicht das Quäntchen Glück, das wir uns noch nicht verdient haben“, sagte Koch, der da noch nicht wusste, dass ihm Kollege Mike van Duinen mit einer ebenso knappen wie unabsichtlichen Abseitsposition dieses Erfolgserlebnis verdorben hatte. Ohnehin war es überraschend, dass Koch überhaupt in der Startelf gestanden hatte, nachdem er vor einer Woche im Spiel gegen Freiburg mit einer Sprunggelenkverletzung stark humpelnd vom Platz geführt worden war. „Am Mittwoch hatte ich nicht gedacht, dass es klappt“, sagte der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler. „Am Freitag ging es dann gut, und ich wollte mich reinhauen.“ Und Trainer Frank Kramer setzte auf Koch und ging damit bewusst ein Risiko ein. Koch entschied letztlich selbst, meldete sich fit. „Ein solcher Spieler, der auch

59

Rani Khedira 21, RB LEIPZIG Herr Khedira, warum hat es bei Union nicht zum Sieg gereicht? Bis zum gegnerischen 16er haben wir gut gespielt, dann haben der letzte Pass und die Präzision Richtung Tor gefehlt. Aber es ist auch schwer, wenn zehn Unioner mit allem, was sie haben, verteidigen. Dennoch: Wir haben es insgesamt gut gemacht. Fehlt dem RB-Spiel Entschlossenheit? Nein, das glaube ich nicht. Die Partie bei Union war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben am Ende ein paar Möglichkei-

über den Schmerzpunkt hinaus geht und mehr als 100 Prozent geben will, den muss man dann bei diesen Temperaturen auch bringen“, sagte Kramer, der überraschenderweise statt Lukas Schmitz zudem den unerfahrenen Marcel Sobottka an die Seite von Koch in die Mittelfeldzentrale gestellt hatte. „Man hat gesehen, was Julian für uns bedeutet. Diese Präsenz in den Zweikämpfen ist für uns ganz wichtig. Die Qualitäten einer aggressiven Leaderfigur haben wir dringend gebraucht.“ Doch letztlich nutzte auch das dem Spiel der Fortuna nicht so viel, dass endlich der erste Sieg dabei heraussprang. „Ganz ehrlich, ich habe gerade keine Antworten auf die Frage, warum es wieder nicht geklappt hat“, sagte Koch. „Ich bin brutal enttäuscht, dass wir jetzt wieder fünf Stunden nach Hause fahren und nichts in der Hand haben.“ Eine oder zwei Unaufmerksamkeiten, ein Gegentor – das reicht derzeit, um die Fortuna zu bezwingen, weil die Düsseldorfer vorne zu harmlos sind. Julian Koch ist jetzt als Vizekapitän gefragt, die Einheit, die Trainer Frank Kramer nach innen und außen fordert, um aus der misslichen Situation herauszukommen, mit zu leben. „Wir betreiben Aufwand ohne Ende, die Initialzündung fehlt einfach“, meinte Koch. Um ihn noch mal jubeln zu lassen – und dann aus gutem Grund. N O R B E RT K R I N G S

ist nun mal so. Wir wissen intern, worauf es ankommt. Wenn wir unsere Qualitäten Woche für Woche auf den Platz bringen, dann kann es schon was werden damit, dass wir uns vorne festsetzen. Sie standen erstmals in dieser Saison Startelf. Zufrieden mit ihrem Spiel? Für den ersten Einsatz war es ordentlich. Wir hatten die Kontrolle über das Spiel und haben sowohl nach vorne als auch nach hinten wenige Fehler gemacht. War es schwer zu warten? Jeder Fußballer ist unglücklich, wenn er auf der

„Der Druck kommt immer nur von außen“ ten nicht verwertet. Das ist Pech, aber manchmal auch fehlende Durchschlagskraft. Fünf Spiele, acht Punkte: Ihr Urteil? Das bisherige Ergebnis ist gerecht. Wir haben gute Spiele gemacht und weniger gute. In Berlin war es ein gutes Spiel – mit einem normalen Ergebnis. Am 1. Spieltag in Frankfurt etwa haben wir nicht ganz so gut gespielt und drei Punkte geholt. In einer Saison gleicht sich alles aus. Wir lassen uns nicht verrückt machen. RB gilt als Topfavorit auf den Aufstieg. Erzeugt das zu viel Druck? Der Druck kommt immer nur von außen. Ob das Publikum gegen uns ist oder die Medien uns zum Aufstiegsfavoriten erklären, das

Bank sitzt. Ich bin 21 und will so viel spielen wie möglich. Natürlich befriedigt mich ein Bankplatz nicht, aber ich muss mich dem Trainer anbieten, damit ich im nächsten Spiel wieder auflaufen kann. Dazu habe ich jetzt knapp zwei Wochen Zeit. Auf Ihrer Position ist die Konkurrenz groß. Beflügelt das? Oder ist es Druck? Alle vier defensiven Mittelfeldspieler kann das beflügeln. Es ist immer gut, wenn Konkurrenz vorhanden ist – für Trainer und Spieler. Man muss sich an die Situation gewöhnen, mal draußen zu sitzen. Aber ich will mich nicht daran gewöhnen. Ich will zeigen, dass ich eine Startelf-Option bin. I N T E RVI E W : A . H U N Z I N G E R

der 2. Bundesliga

Foto: Huebner

Beim 2:1 in Paderborn gewinnt Bielefeld zum fünften Mal in seiner Zweitligageschichte ein Spiel bei einem Bundesliga-Absteiger trotz eines 0:1-Rückstandes. Letztmals gelang dies am 8. 4. 2004 in Cottbus.

Ignoriert sein schmerzendes Sprunggelenk: Düsseldorfs Julian Koch lief in Nürnberg beim 0:1 nach kurzer Rekonvaleszenz als Sechser auf.

In dieser Saison fielen erst drei Tore ab der 89. Minute. Zweimal profitierte Greuther Fürth davon. Am 1. Spieltag durch Stiepermanns Siegtor gegen den KSC (89., 1:0), jetzt erneut durch Stiepermann beim 2:2-Ausgleichstreffer in Duisburg (90./+3).

Das ist ein m in der Novum 2. Liga! Sören Brandy von Union Berlin sieht in jedem der ersten fünf Spiele eine Gelbe Karte. In der Bundesliga „gelang“ dies nur dem Rostocker René Rydlewicz (2001/02), in der 3. Liga Christopher Lamprecht (Kiel 2009/10).

2. BUNDESLIGA

5. SPIELTAG 28. 8. – 31. 8. 2015 SC Freiburg – SV Sandhausen 4:1 (3:0) 1. FC Union Berlin – RB Leipzig 1:1 (1:0) Heidenheim – Kaiserslautern 3:1 (0:1) SC Paderborn – Arm. Bielefeld 1:2 (1:0) MSV Duisburg – Greuther Fürth 2:2 (1:0) Braunschweig – Karlsruher SC 6:0 (2:0) 1. FC Nürnberg – F. Düsseldorf 1:0 (0:0) FSV Frankfurt – FC St. Pauli 1:0 (0:0) Montag, 31. August (20.15 Uhr): VfL Bochum – 1860 München (0:3, 1:2)

6. SPIELTAG Freitag, 11. September (18.30 Uhr) Kaiserslautern – SC Freiburg ( - , - ) RB Leipzig – SC Paderborn 07 ( - , - ) SV Sandhausen – VfL Bochum (0:0, 0:0) Samstag, 12. September (13 Uhr) Karlsruher SC – 1. FC Union (0:0, 0:2) Arm. Bielefeld – Heidenheim ( - , - ) Sonntag, 13. September (13.30 Uhr) F. Düsseldorf – 1860 München (1:1, 1:0) Greuther Fürth – 1. FC Nürnberg (5:1, 0:0) FSV Frankfurt – E. Braunschweig (0:3, 0:2) Montag, 14. September (20.15 Uhr) FC St. Pauli – MSV Duisburg ( - , - )

2. Bundesliga 1. (1) 2. (3) 3. (7) 4. (2) 5. (6) 6. (4) 7. (5) 8. (11) 9. (9) 10. (12) 11. (14) 12. (8) 13. (10) 14. (13) 15. (15) 16. (16) 17. (18) 18. (17)

Sp. g. u.

VfL Bochum SC Freiburg (A) 1. FC Heidenheim FC St. Pauli RB Leipzig 1. FC Kaiserslautern SV Sandhausen Eintr. Braunschweig FSV Frankfurt 1. FC Nürnberg Arminia Bielefeld (N) Karlsruher SC SpVgg Greuther Fürth 1. FC Union Berlin SC Paderborn 07 (A) TSV München 1860 MSV Duisburg (N) Fortuna Düsseldorf

4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 4 5 5

4 4 3 3 2 2 3 2 2 2 1 2 1 0 1 0 0 0

v.

zu Hause auswärts Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt.

0 1 1 1 1 1 1 2 2 2 1 3 2 1 4 2 3 4

9:2 14:8 7:4 6:4 6:4 7:6 14:8 9:5 4:3 10:12 4:5 5:10 7:9 7:8 3:11 2:4 5:12 3:7

0 0 1 1 2 2 1 1 1 1 3 0 2 4 0 2 2 1

+7 +6 +3 +2 +2 +1 +6 +4 +1 -2 -1 -5 -2 -1 -8 -2 -7 -4

12 12 10 10 8 8 7 7 7 7 6 6 5 4 3 2 2 1

2 3 3 2 2 2 2 3 3 3 2 2 2 3 3 2 3 2

2 2 3 1 0 1 1 1 1 2 0 1 1 0 0 0 0 0

5:1 11:7 5:1 3:2 2:3 1:0 4:3 7:5 2:3 6:4 0:2 3:2 1:2 4:4 1:9 0:1 5:7 2:4

6 6 9 4 1 4 4 3 3 7 1 3 3 3 0 1 2 0

2 2 2 3 3 3 3 2 2 2 3 3 3 2 2 2 2 3

2 2 0 2 2 1 2 1 1 0 1 1 0 0 1 0 0 0

0 0 1 0 1 1 0 1 1 0 2 0 2 1 0 1 0 1

0 0 1 1 0 1 1 0 0 2 0 2 1 1 1 1 2 2

4:1 3:1 2:3 3:2 4:1 6:6 10:5 2:0 2:0 4:8 4:3 2:8 6:7 3:4 2:2 2:3 0:5 1:3

6 6 1 6 7 4 6 4 4 0 5 3 2 1 3 1 0 1

% -ELF DES TAGES

Torjäger 5 5 4 3 3 3 3 3

(1) (–) (–) (1) (2) (1) (–) (1)

Petersen (SC Freiburg) Wooten (SV Sandhausen) Terodde (VfL Bochum) Halimi (FSV Frankfurt) Grifo (SC Freiburg) Przybylko (1. FC Kaiserslautern) Bouhaddouz (SV Sandhausen) Hübner (SV Sandhausen)

Berggreen

Morabit

Braunschweig

Heidenheim

Grifo

Stiepermann

Frantz

SC Freiburg

Fürth

SC Freiburg

Behrendt Bielefeld

4 3 21

Feick

Decarli

Correia

Feltscher

Heidenheim

Braunschweig

Braunschweig

Duisburg

Weis

Weiterhin gesperrte Spieler: Kessel (1. FC Union Berlin) noch 1 Spiel Bittroff (FSV Frankfurt) noch 1 Spiel Torrejon (SC Freiburg) noch 1 Spiel

Frankfurt

Gelbe Karten Für das nächste Spiel gesperrt 5 Brandy (1. FC Union Berlin)

kicker-Ergebnisdienst Unter Telefon (0137) 82 23 32 22 (0,50 Euro/Anruf), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischenund Endresultate der Bundesligaspiele. Aus Österreich: (0900) 21 02 20 (0,61 Euro/Min.)

FC St. Pauli

SV Sandhausen

SC Paderborn 07

1. FC Nürnberg

1860 München

RB Leipzig

Karlsruher SC

1. FC Heidenheim

Greuther Fürth

SC Freiburg

FSV Frankfurt

Fortuna Düsseldorf

MSV Duisburg

Eintr. Braunschweig

2015/16

VfL Bochum

Saison

Arminia Bielefeld

3 4 27

1. FC Union Berlin

Die endgültige Elf des Tages – einschließlich des Spiels vom Montag – lesen Sie in unserer Donnerstagsausgabe.

Gelb-Rote Karten Für das nächste Spiel gesperrt: niemand Gesamtzahl 2015/16 Vergleich 5. Spieltag 2014/15 Gesamt Saison 2014/15

0 1 0 0 1 0 0 2 2 0 1 1 1 0 3 1 1 2

Wegen Verstößen gegen Lizenzierungsauflagen wurden dem SV Sandhausen drei Punkte abgezogen.

Rote Karten niemand Gesamtzahl 2015/16 Vergleich 5. Spieltag 2014/15 Gesamt Saison 2014/15

0 0 0 1 1 1 1 0 0 1 1 0 0 3 0 1 2 0

1. FC Kaiserslautern

60

1. FC Union Berlin K 29.11. 1.5. 20.3. 26.9. 1:1 6.3. 15.5. 20.9. 17.4. 2:2 28.2. 1:1 14.2. 8.11. 25.10. 20.12. 18.10. Arminia Bielefeld 8.5. I 22.9. 0:2 7.2. 3.4. 0:0 2.3. 24.4. 12.9. 17.4. 6.12. 22.11. 4.10. 13.3. 21.2. 25.10. 13.12. VfL Bochum 22.11. 6.3. C 8.5. 3:0 18.9. 10.4. 7.2. 20.3. 6.12. 25.9. 24.4. 18.10. 31.8. 2:1 13.12. 28.2. 1.11. Eintracht Braunschweig 4.10. 14.2. 29.11. K 6.3. 15.5. 28.2. 17.4. 28.9. 25.10. 20.12. 6:0 0:2 8.11. 1.5. 3.4. 1:3 20.9. MSV Duisburg 13.3. 2:2 20.12. 23.9. E 1.5. 20.9. 8.11. 2:2 3.4. 1:3 14.2. 15.5. 17.4. 25.10. 4.10. 29.11. 28.2. Fortuna Düsseldorf 13.12. 18.10. 2.3. 6.12. 22.11. R 8.5. 1:2 1.11. 7.2. 20.3. 6.3. 10.4. 13.9. 21.2. 1:2 25.9. 24.4. FSV Frankfurt 23.9. 20.12. 25.10. 13.9. 2.3. 29.11. S 13.3. 14.2. 4.10. 1.5. 1:2 0:1 15.5. 3.4. 17.4. 8.11. 1:0 SC Freiburg 6.12. 18.9. 1:3 1.11. 24.4. 14.2. 27.9. P 18.10. 8.5. 28.2. 20.3. 6.3. 20.12. 6:3 22.11. 4:1 10.4. SpVgg Greuther Fürth 2.3. 8.11. 4.10. 13.3. 21.2. 17.4. 0:2 3.4. O 1.5. 29.11. 1:0 20.12. 25.10. 13.9. 23.9. 15.5. 7.2. 1. FC Heidenheim 1.11. 28.2. 15.5. 10.4. 18.10. 1:0 20.3. 29.11. 22.11. R 3:1 27.9. 18.9. 1:0 20.12. 24.4. 14.2. 6.3. 1. FC Kaiserslautern 7.2. 1.11. 13.3. 0:0 13.12. 4.10. 22.11. 11.9. 8.5. 21.2. T 10.4. 24.4. 2.3. 22.9. 1:0 3.4. 6.12. Karlsruher SC 12.9. 15.5. 8.11. 21.2. 2:0 22.9. 7.2. 4.10. 13.12. 13.3. 25.10. M 29.11. 3.4. 17.4. 2.3. 1.5. 1:2 RasenBallsport Leipzig 21.2. 1.5. 3.4. 7.2. 6.12. 25.10. 13.12. 24.9. 2:2 2.3. 8.11. 8.5. A 13.3. 4.10. 11.9. 17.4. 0:1 1860 München 0:0 20.3. 21.2. 24.4. 1.11. 28.2. 6.12. 0:1 10.4. 13.12. 19.9. 18.10. 27.9. G 7.2. 8.5. 6.3. 22.11. 1. FC Nürnberg 24.4. 25.9. 14.2. 22.11. 10.4. 1:0 18.10. 13.12. 28.2. 3:2 6.3. 1.11. 20.3. 2:2 A 6.12. 19.9. 8.5. SC Paderborn 07 10.4. 1:2 0:1 18.10. 20.3. 20.12. 1.11. 1.5. 6.3. 8.11. 14.2. 19.9. 28.2. 29.11. 15.5. Z 0:6 26.9. SV Sandhausen 4:3 10.4. 11.9. 13.12. 8.5. 13.3. 24.4. 21.2. 6.12. 0:0 18.10. 22.11. 1.11. 22.9. 2.3. 7.2. I 20.3. FC St. Pauli 3.4. 0:0 17.4. 2.3. 14.9. 8.11. 21.2. 25.10. 3:2 23.9. 15.5. 20.12. 14.2. 1.5. 29.11. 13.3. 4.10. N Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.

kicker, 31. August 2015

61

Das Top-Spiel an diesem Montag

„Jetzt müssen Ergebnisse her“ N

ecat Aygün ist Löwe durch und durch. Sechs Jahre spielte der gebürtige Münchner in der 1860-Jugend, dann bei den Amateuren und später auch für die Profis. 2014 wechselte Aygün in die Scoutingabteilung. Seit dem 31. Juli ist er Nachfolger des zurückgetretenen Sportdirektors Gerhard Poschner. Herr Aygün, Sie wurden als „Übergangslösung“ bezeichnet. Stört Sie das? Nein. Für mich war klar, dass ich den Job des Sportchefs erst mal bis Ende August mache. Was danach passiert, entscheiden andere. Klar ist, dass ich Gas gebe. Sie wollen den Klub überzeugen, dass Sie der richtige Mann sind?

VfL Bochum – 1860 München Montag, 20.15 Uhr live bei Sky und Sport1

Voraussichtliche Aufstellungen:

BOCHUM: Luthe – Celozzi, Fabian, Bastians, Perthel – Losilla, Hoogland – Bulut, Haberer, Terrazzino – Terodde MÜNCHEN: Eicher – Kagelmacher, Schind-

ler, Bülow, Wittek – Degenek, Adlung – Claasen, Rama – Liendl – Okotie

Meine Motivation liegt darin, dass ich jetzt das Beste für den Verein mache. Es ist für mich natürlich eine große Chance. Ich bin nicht abgeneigt, weiter zu machen. Was war die größte Umstellung? Ich habe natürlich eine größere Verantwortung. Dazu steht man mehr in der Öffentlichkeit. Das hat schon eine andere Dimension. Im Sommer 2014 waren Sie noch Spieler, jetzt sind Sie der Chef des Profiteams. Natürlich juckt es noch in den Beinen. Ich kenne die Jungs gut, mit mehr als der Hälfte habe ich selbst zusammengespielt. Das Verhältnis ist dadurch eng. Das kann durchaus vorteilhaft sein. Wie war für Sie die Ausgangsposition, als Sie Ende Juli anfingen? Fakt war, dass wir uns verstärken mussten. In der Breite waren wir nicht so gut aufgestellt. Wir haben eine Kandidatenliste aufgestellt und die abgearbeitet. Wir sind jetzt glücklich, dass Stefan Mugosa und Michael Liendl da sind. Inwiefern gehen Sie Ihre eigenen Wege? Zunächst bin dankbar, dass Gerhard Poschner mir die Möglichkeit gab, als Scout anzufangen. Das war sein Verdienst. Ich habe natürlich auch meine eigenen Ideen. Die ver-

Foto: sampics

Seit einem Monat ist NECAT AYGÜN (34) Sportchef von 1860. Gerne würde der Ex-Profi das auch bleiben.

suche ich jetzt einzubringen und kann die Dinge selbst anpacken, von denen wir überzeugt sind. Wie wichtig war der Liendl-Transfer? Alle Transfers haben ihre Wichtigkeit. Michael will und wird hier eine Führungsrolle übernehmen. Das ist auch sein Anspruch. Nun wartet das Spitzenteam aus Bochum. Bochum ist super aus den Startlöchern gekommen. Es hat einen Grund, dass sie da oben stehen, aber wir stellen uns der Herausforderung. Wir fahren selbstbewusst nach Bochum und wollen dort mindestens einen Punkt holen.

Was ist mit dieser Mannschaft möglich? Wir müssen Torsten Fröhling ein Kompliment machen, wie er in den letzten Monaten mit dieser Mannschaft gearbeitet hat. Er hat sie geformt. Die Mannschaft entwickelt sich fußballerisch, doch jetzt müssen auch die Ergebnisse her. Das wissen die Spieler. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie auch 2016 noch Sportchef sind? Ich hätte nichts dagegen, aber ich lebe im Hier und Jetzt. Ich konzentriere mich auf die sportliche Situation, den Rest wird man sehen. IN TE RVIEW: MOUNIR Z IT OUNI

BOCHUM: Ein Last-minute-Transfer von Torjäger Terodde ist endgültig vom Tisch

Verbeeks Startelf-Vergleich mit der glücklichen Ehe 1Die aktuelle Tabellenkonstellation weist dem

VfL Bochum für das Heimspiel gegen 1860 München eindeutig die Favoritenrolle zu. Doch VfLTrainer Gertjan Verbeek will sich davon nicht beeindrucken lassen. „Damit beschäftige ich mich nicht. Ich befasse mich nur mit dem jeweiligen Spiel und damit, meine Spieler immer besser zu machen.“ Und trotz fünf Pflichtspielsiegen in Serie bleibt der Niederländer, der den Offensivfußball lehrt, in seinen Aussagen lieber defensiv: „Wir werden auch mal ein Spiel verlieren, und

wenn wir nicht aufpassen, kann das auch gegen 1860 München passieren.“ Zwar waren die Verteidiger Stefano Celozzi und Felix Bastians in der Trainingswoche leicht angeschlagen, doch es spricht viel dafür, dass im Heimspiel gegen die Löwen zum fünften Mal in Serie dieselbe Startfelf aufläuft. Dass Verbeek auch dazu tendiert, unterstrich er in der obligatorischen Pressekonferenz zum Spieltag mit diesem launigen Zitat: „Wenn du glücklich bist in der Ehe, nimmst du dir auch keine neue Frau.“

Unmittelbar vor dem Ende der Transferperiode ist auch klar, dass die Spekulationen über einen Transfer von Torjäger Simon Terodde nichts als heiße Luft waren. „Es sieht ganz danach aus, dass wir mit unserem aktuellen Kader zunächst einmal bis in den Winter gehen“, erklärte Christian Hochstätter. Bochums Sportvorstand machte deutlich, dass er ab September bereits mit den personellen Planungen für die nächste Spielzeit beginnen werde. Welche Nahziele derVfL verfolgt, wird nicht kommuniziert. U L I K I E N E L ANZEIGE

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2. BUNDESLIGA

STATISTIK Scorer-Liste Punkte/Name/Verein (Tore + Vorarbeit) 7 Petersen (SC Freiburg) (5+2) 5 Frantz (SC Freiburg) (2+3) 5 Philipp (SC Freiburg) (1+4) 5 Blum (1. FC Nürnberg) (1+4) 5 Bouhaddouz (SV Sandhausen) (3+2) 5 Wooten (SV Sandhausen) (5+0)

Der 5. Spieltag im Überblick: die Tore, Weiße Weste

Top-Torhüter

Top-Feldspieler

Zu-null-Spiele Name (Verein) 3 Gikiewicz (Eintracht Braunschweig) 3 Weis (FSV Frankfurt) 3 Zimmermann (1. FC Heidenheim) 2 Hesl (Arminia Bielefeld) 2 Luthe (VfL Bochum) 2 Marius Müller (Kaiserslautern) 2 Coltorti (RasenBallsport Leipzig) 2 Knaller (SV Sandhausen) 2 Himmelmann (FC St. Pauli)

Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Haas (1. FC Union Berlin) ........ 2,60 Rensing (Fortuna Düsseldorf) .. 2,60 Himmelmann (FC St. Pauli) ...... 2,60 4. Weis (FSV Frankfurt) ................ 2,80 Schwolow (SC Freiburg) ........... 2,80 6. Hesl (Arminia Bielefeld) ........... 2,90 Gikiewicz (E. Braunschweig) ..... 2,90 Kruse (SC Paderborn 07) ........ 2,90 9. Eicher (TSV München 1860) .... 3,00 10. Coltorti (RB Leipzig) ................. 3,10

Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Bouhaddouz (Sandhausen) ..... 2,33 2. Philipp (SC Freiburg) ............... 2,50 Kosecki (SV Sandhausen) ....... 2,50 4. Rzatkowski (FC St. Pauli).......... 2,60 5. Petersen (SC Freiburg) ............. 2,63 6. Halstenberg (FC St. Pauli) ........ 2,67 7. Grifo (SC Freiburg) ................... 2,70 Forsberg (RB Leipzig) ............... 2,70 9. Bastians (VfL Bochum) ............ 2,75

SC Freiburg – SV Sandhausen SC Freiburg: Mujdza (2,5)

Schwolow (2,5) Höhn (2,5) Abrashi (2,5)

Föhrenbach (3,5) Höfler (2,5)

Frantz (2)

Philipp (2)

Petersen (2,5)

Zillner (4) Paqarada (4,5)

Wooten (4) Kratz (4,5) Kulovits (3,5) Linsmayer (4) Hübner (3,5) Kister (4)

4:1

(3:0)

Trainer: Streich

MSV Duisburg – SpVgg Greuther Fürth Feltscher (1,5)

Ratajczak (2) Meißner (2,5) Holland (3,5)

Bajic (3) Albutat (3,5)

Scheidhauer (3)

Brandstetter (–)

Dausch (2)

Freis (5)

Trimmel (3,5)

Grifo (1,5)

Skrzybski (4)

Thiede (4)

Bruno (4)

Klingmann (4,5)

Klostermann (3)

Gießelmann (5)

Haas (2,5) Leistner (4) Parensen (3) Zejnullahu (3) Kreilach (5) Brandy (2,5) Wood (4) Selke (4)

2:2

(1:0)

Trainer: Lettieri

Wolze (3) Bohl (2)

Berisha (4) Gjasula (2,5) Stiepermann (2) Hofmann (3,5) Röcker (3) Caligiuri (4)

Berlin:

Günter (3)

Trainer: Schwartz Sandhausen: Knaller (4,5) Eingewechselt: 81. Hufnagel (–) für Grifo, 84. Guedé (–) für Philipp, 85. Schuster (–) für Abrashi – 76. Kuhn (–) für Kratz, 84. Roßbach (–) für Paqarada – Reservebank: Klandt (Tor), Hedenstad, Kempf, Kath – Kühn (Tor), Hammann, Schulz, Bieler, Jovanovic Tore: 1:0 Frantz (9., Rechtsschuss, Vorarbeit Petersen), 2:0 Petersen (30., Linksschuss, Frantz), 3:0 Grifo (37., Rechtsschuss, Philipp), 4:0 Grifo (79., Rechtsschuss, direkter Freistoß), 4:1 Hübner (88., Kopfball, Zillner) – Chancen: 10:3 – Ecken: 4:1 SR-Team: Dietz (Kronach – Assistenten: Mix, Ostheimer – Vierter Offizieller: Christ), Note 2,5, hatte wenig Probleme mit einem sehr fairen Spiel, ließ viel laufen, vielleicht ein bisschen zu viel. – Zuschauer: 21 900 – Gelbe Karten: Grifo – Hübner – Spielnote: 2, das Spiel brauchte keine Anlaufphase, viele Offensivaktionen und teilweise sehenswerte Kombinationen der Freiburger, bis auf eine kurze Phase im zweiten Abschnitt eine unterhaltsame Partie. – Spieler des Spiels: Vincenzo Grifo, mit Doppelpack, guten Offensivaktionen und gefährlichen Standards.

Duisburg:

1. FC Union Berlin – RasenBallsport Leipzig

Demme (3) Orban (3)

Khedira (3,5) Ilsanker (3,5)

(1:0)

Trainer: Düwel

Schönheim (3) Thiel (–)

Poulsen (5) Teigl (3)

Trainer: Rangnick Leipzig: Coltorti (3) Eingewechselt: 19. Korte (4) für Thiel, 80. Fürstner (–) für Wood – 46. Forsberg (3) für Poulsen, 69. Kalmar (–) für Bruno, 78. Quaschner (–) für Khedira – Reservebank: Amsif (Tor), Prychynenko, Puncec, Daube, Nikci – Gulacsi (Tor), Jung, Sorge, Strauß Tore: 1:0 Brandy (25., Kopfball, Vorarbeit Parensen), 1:1 Parensen (83., Eigentor, Kalmar) – Chancen: 4:4 – Ecken: 3:5 SR-Team: Ittrich (Hamburg – Assistenten: Schult, Neitzel – Vierter Offizieller: Pflaum), Note 3,5, insgesamt Herr der Lage, mit einigen kleineren Fehlern und einem folgenreichen: Der Freistoß vor dem 1:0 für Union war unberechtigt. – Zuschauer: 21 283 – Gelbe Karten: Schönheim, Brandy (5., gesperrt) – Spielnote: 3,5, intensive und spannende Begegnung, die fußballerisch allerdings nur auf mittelmäßigem Niveau war. – Spieler des Spiels: Sören Brandy, stark einsatzfreudig und mit entschlossenem Handeln beim Führungstor. Kleinere technische Patzer.

Eintracht Braunschweig – Karlsruher SC Braunschweig:

Gikiewicz (2,5)

6:0

(2:0)

Trainer: Lieberknecht

Correia (2) Decarli (2) Baffo (2,5) Matuschyk (2,5) Boland (3) Sauer (2) Reichel (1,5) Khelifi (2,5) Holtmann (3,5) Berggreen (1)

Weilandt (3,5)

Yamada (5,5)

Schröck (3,5)

Sallahi (5)

Trainer: Ruthenbeck Fürth: Mielitz (4,5) Eingewechselt: 8. Iljutcenko (3,5) für Brandstetter, 59. De Wit (3) für Albutat, 78. Grote (–) für Scheidhauer – 58. Tripic (5) für Freis, 75. Trinks (–) für Berisha, 86. Sukalo (–) für Hofmann – Reservebank: Lenz (Tor), Bomheuer, Klotz, Onuegbu – Flekken (Tor), Franke, Thesker, Zulj Tore: 1:0 Feltscher (35., Rechtsschuss, Vorarbeit Scheidhauer), 1:1 Gjasula (50., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Dausch an Gjasula), 2:1 Bohl (73., Kopfball, Feltscher), 2:2 Stiepermann (90./+3, Linksschuss, Sukalo) – Chancen: 8:11 – Ecken: 4:5 SR-Team: Aarnink (Nordhorn – Assistenten: Pfeifer, Steffens – Vierter Offizieller: Gasteier), Note 4, hatte keine klare Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen, die Elfmeterentscheidung war hart, aber vertretbar. – Zuschauer: 12 695 – Gelbe Karten: Albutat, Meißner, De Wit, Holland – Gjasula, Hofmann – Spielnote: 2,5, fünf Aluminiumtreffer, vier Tore und zahlreiche Chancen sorgten für ein Spektakel. – Spieler des Spiels: Rolf Feltscher, Torschütze, Vorbereiter und mit dem meisten Ballkontakten beim MSV ein Antreiber auf der rechten Seite.

Sabitzer (4)

1:1

Hoffer (3,5) Barry (5) Meffert (5) Peitz (4,5) Mauersberger (5,5) Gulde (6)

Torres (5) Prömel (5,5)

Trainer: Kauczinski Karlsruhe: Orlishausen (4) Eingewechselt: 44. Pfitzner (2,5) für Boland, 46. Zuck (2,5) für Holtmann, 74. Hochscheidt (–) für Berggreen – 46. Valentini (3,5) für Prömel und Gouaida (4) für Barry, 62. Krebs (–) für Meffert – Reservebank: Fejzic (Tor), Baghdadi, Schönfeld, Ademi – Vollath (Tor), Thoelke, Marvin Mehlem, Nazarov Tore: 1:0 Berggreen (9., Rechtsschuss, Vorarbeit Matuschyk), 2:0 Reichel (43., Linksschuss, Berggreen), 3:0 Peitz (53., Eigentor, Zuck), 4:0 Pfitzner (58., Rechtsschuss, Sauer), 5:0 Berggreen (64., Rechtsschuss, direkter Freistoß), 6:0 Reichel (71., Linksschuss, Sauer) – Chancen: 10:2 – Ecken: 3:5 SR-Team: Stieler (Hamburg – Assistenten: Thielert, Gorniak – Vierter Offizieller: Jablonski), Note 2, hatte keine Probleme mit der leicht zu leitenden Partie. – Zuschauer: 20 630 – Gelbe Karte: Meffert – Spielnote: 2,5, dank Braunschweig erlebten die Zuschauer ein unterhaltsames Spiel, weil die Gastgeber auch nach der hohen Führung weiter Powerfußball boten. – Spieler des Spiels: Emil Berggreen, von der KSC-Defensive nie in den Griff zu bekommen, traf doppelt und legte einen weiteren Treffer vor.

kicker, 31. August 2015

Spieler des Tages

die Spiele, die Fakten Zuschauer

Chancenverwertung/Torchancen 1. Nürnberg 47,6 % 21 2. Freiburg 46,7 % 30 3. Sandhausen 45,2 % 31 4. Braunschweig 39,1 % 23 5. Bochum 36,0 % 25 6. Duisburg 31,3 % 16 7. FSV Frankfurt 28,6 % 14 8. Union 28,0 % 25 9. Karlsruhe 25,0 % 20 10. Kaiserslautern 24,1 % 29

1. FC Heidenheim – 1. FC Kaiserslautern Heidenheim: Heidinger (3)

Zimmermann (3) Wittek (4) Theuerkauf (4)

Kraus (3,5) Griesbeck (2,5)

Morabit (2)

Voglsammer (3,5)

Colak (5,5)

Przybylko (3)

Leipertz (4)

Jenssen (4) Löwe (3)

S

Torchancen

Verein Zuschauerschnitt 1. RasenBallsport Leipzig 34 506 2. Kaiserslautern 30 420 3. 1. FC Nürnberg 29 250 4. FC St. Pauli 28 984 5. Fortuna Düsseldorf 28 825 6. SC Freiburg 23 100 7. VfL Bochum 22 337 8. TSV München 1860 22 050 9. Eintracht Braunschweig 20 875 10. 1. FC Union Berlin 20 739

Ring (3,5) Heubach (4)

Karl (3) Vucur (5)

3:1

(0:1)

Trainer: Schmidt

1. FC Nürnberg – Fortuna Düsseldorf Brecko (3,5)

Kirschbaum (2,5) Hovland (2,5) Möhwald (3)

Margreitter (3) Polak (4)

Burgstaller (3)

Blum (3)

Ya Konan (3,5)

van Duinen (4,5)

Gislason (4,5)

Bellinghausen (3,5)

Koch (2,5) Haggui (3,5)

Paderborn:

Halfar (3)

Nöthe (4)

Zimmer (3)

Schuppan (4,5)

(0:0)

Trainer: Weiler

Leibold (3,5)

Schauerte (3,5)

Trainer: Kramer Düsseldorf: Rensing (3) Eingewechselt: 46. Behrens (3) für Polak, 57. Bulthuis (4) für Margreitter, 59. Schöpf (3) für Kerk – 41. Bebou (5) für Bolly, 72. Demirbay (–) für Sobottka, 76. Pohjanpalo (–) für Bebou – Reservebank: Rakovsky (Tor), Füllkrug, Hercher, Kutschke – Unnerstall (Tor), Akpoguma, Schmitz, Fink Tor: 1:0 Behrens (67., Rechtsschuss, Vorarbeit Möhwald) – Chancen: 4:4 – Ecken: 0:4 SR-Team: Dingert (Lebecksmühle – Assistenten: Reichel, Zorn – Vierter Offizieller: Schiffner), Note 4, mit einer Fehlentscheidung: erkannte in der 38. Minute zu Unrecht auf Abseits bei Burgstallers Tor. – Zuschauer: 26 379 – Gelbe Karten: Möhwald, Polak, Gislason – Strohdiek, Haggui, Ya Konan, Koch – Besonderes Vorkommnis: Schiedsrichter Christian Dingert ersetzte den erkrankten Martin Petersen. – Spielnote: 4, die Partie bekam erst nach ganz schwachem ersten Abschnitt etwas mehr Schwung. – Spieler des Spiels: Even Hovland, souveräner Abwehrchef, hauptverantwortlich für das erste Zu-null des FCN in dieser Saison.

1:2

Kruse (3)

Koc (4)

1:0

eit Saisonbeginn wirkte Emil Berggreen gehemmt, die starken Auftritte aus der vergangenen Spielzeit schienen Geschichte. Kein Treffer bis zum Spiel gegen den KSC. Zu sehr machten dem 22-Jährigen die Spekulationen um einen Wechsel in die Bundesliga zu schaffen. Kürzlich erklärte Eintracht-Manager Marc Arnold den Angreifer für unverkäuftlich – und diese Gewissheit scheint Berggreen zu beflügeln. Beim 6:0 gegen Karlsruhe traf der Däne doppelt, per direktem Freistoß und per Hacke. Für Arnold kommt die Leistungsexplosion vielleicht einen Tag zu früh – auch wenn Berggreen als unverkäuflich gilt, die Bundesliga hat sicher zugeschaut. THOMAS FRÖHLICH

SC Paderborn 07 – Arminia Bielefeld

Schnatterer (2,5)

Bolly (4,5) Sobottka (3,5) Strohdiek (3)

Eintracht Braunschweig

Ndjeng (4,5)

Kerk (3,5)

Sararer (4)

Emil Berggreen

Feick (2,5)

Trainer: Runjaic Kaiserslautern: Marius Müller (6) Eingewechselt: 72. Halloran (–) für Voglsammer, 90. Göhlert (–) für Leipertz, 90./+2 Reinhardt (–) für Morabit – 66. Deville (–) für Colak, 70. Fomitschow (–) für Jenssen, 82. Thommy (–) für Karl – Reservebank: Müller (Tor), Scioscia, Widemann, Frahn – Alomerovic (Tor), Mockenhaupt, Klich, Ziegler Tore: 0:1 Przybylko (19., Kopfball, Vorarbeit Karl), 1:1 Morabit (58., Rechtsschuss, –), 2:1 Schnatterer (62., Rechtsschuss, Heidinger), 3:1 Leipertz (86., Rechtsschuss, Wittek) – Chancen: 6:7 – Ecken: 2:4 SR-Team: Ben. Brand (Bamberg – Assistenten: Schröder, Assmuth – Vierter Offizieller: Färber), Note 6, erkannte die Notbremse von Heubach (30.) nicht als solche und auch das klar reguläre vermeintliche 2:0 der Lauterer durch Zimmer sah er nicht (47.), griff zudem bei einigen Fouls nicht konsequent genug durch. – Zuschauer: 14 553 – Gelbe Karten: Jenssen, Deville – Spielnote: 2, kurioser Spielverlauf, für die Zuschauer intensiv und abwechslungsreich, zudem mit Diskussionsstoff für jeden DFB-Lehrfilm. – Spieler des Spiels: Smail Morabit, spulte wieder zig Kilometer ab, cool beim 1:1-Ausgleich.

Nürnberg:

63

(1:0)

Trainer: Gellhaus

Wahl (3,5)

Hoheneder (4) Bakalorz (3,5) Saglik (5) Stöger (4) Proschwitz (4)

Klos (3,5) Schütz (3,5) Junglas (4,5) Behrendt (2,5) Salger (2,5) Börner (3,5)

Hartherz (4,5) Stoppelkamp (4,5)

Hemlein (3,5) Dick (4)

Trainer: Meier Bielefeld: Hesl (2,5) Eingewechselt: 67. Bickel (–) für Koc und Wydra (–) für Saglik, 85. Brasnic (–) für Ndjeng – 70. Görlitz (–) für Hemlein, 81. Ulm (–) für Behrendt, 90. Mast (–) für Nöthe – Reservebank: Heuer Fernandes (Tor), Ruck, Schonlau, Vucinovic – Davari (Tor), Burmeister, Hornig, van der Biezen Tore: 1:0 Proschwitz (33., Linksschuss, Vorarbeit Stoppelkamp), 1:1 Behrendt (53., Rechtsschuss, direkter Freistoß), 1:2 Görlitz (78., Linksschuss, Klos) – Chancen: 5:8 – Ecken: 6:4 SR-Team: Hartmann (Wangen – Assistenten: Grudzinski, Henschel – Vierter Offizieller: Bauer), Note 3, mit wenigen Fehlern in der Zweikampfbeurteilung; Gelb gegen Klos (30.) war zu hart. – Zuschauer: 15 000 (ausverkauft) – Gelbe Karten: Dick, Klos, Nöthe – Spielnote: 3,5, nach einer zähen ersten Hälfte steigerten sich die Arminen mit zunehmender Spieldauer; in der Schlussphase lebte die Partie von der Spannung. – Spieler des Spiels: Brian Behrendt, leitete mit dem wuchtigen Freistoßtor zum Ausgleich die Spielwende ein, zudem ein aufmerksamer Sechser.

FSV Frankfurt – FC St. Pauli Frankfurt: Huber (4)

Weis (1,5) Gugganig (4) Perdedaj (3) Halimi (2,5) Felipe Pires (4,5)

Buballa (3,5)

Rzatkowski (4) Ziereis (3)

(0:0) Trainer: Oral

Oumari (4) Epstein (4) Konrad (3,5) Engels (4,5) Schahin (4,5)

Thy (4,5) Maier (4)

Buchtmann (5)

1:0

Sobota (4,5) Alushi (4) Sobiech (3)

Nehrig (4)

Trainer: Lienen St. Pauli: Himmelmann (3) Eingewechselt: 45./+1 Golley (4,5) für Felipe Pires, 77. Kruska (–) für Halimi, 80. Kapllani (–) für Schahin – 63. Deichmann (–) für Nehrig und Dudziak (–) für Rzatkowski, 85. Choi (–) für Alushi – Reservebank: Pirson (Tor), Barry, Yann, Dedic – Heerwagen (Tor), Drobo-Ampem, Startsev Tor: 1:0 Halimi (46., Linksschuss, ohne Vorarbeit) – Chancen: 1:6 – Ecken: 3:6 SR-Team: Storks (Velen – Assistenten: Börner, Wollenweber – Vierter Offizieller: Schütz), Note 2,5, lediglich kleinere Fehleinschätzungen, hatte meist alles im Griff. – Zuschauer: 10 217 – Gelbe Karten: Huber, Oumari, Perdedaj, Kruska, Konrad – Nehrig – Spielnote: 4, durchwachsene Partie, der FSV präsentierte sich offensiv einfallslos, St. Pauli ging zu großzügig mit seinen Chancen um. Immerhin war es spannend. – Spieler des Spiels: André Weis, rettete seiner Mannschaft bei mehreren Aktionen den Sieg.

64

2. BUNDESLIGA

Erwischt – das gleich doppelt N

un hat es den FC St. Pauli erwischt, und das gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen müssen die Hamburger doch noch den Abgang eines Leistungsträgers verkraften, nachdem am Sonntag bekannt wurde, dass Marcel Halstenberg (fehlte in Frankfurt verletzt) per sofort den Verein verlässt – der 23-Jährige wechselt ausgerechnet zum wenig beliebten Liga-Rivalen RasenBallsport Leipzig. Und während diese schlechte Nachricht noch die Runde machte, kassierte die Elf von Trainer Ewald Lienen durch das 0:1 beim FSV die erste Saisonniederlage. „Das haben wir uns selbst zuzuschreiben“, übte Daniel Buballa (25) Selbstkritik. „Wir waren lange Zeit nicht mutig genug.“ In der Tat legten die Gäste bei brütender Hitze erst nach dem unglücklichen Rückstand eine Schippe drauf. Ein Rückstand, der auf die Kappe des sonst sehr agilen Christopher Buchtmann ging (mit 10,58 km laufstärkster Spieler auf dem Platz). „Das hätte mir nicht

passieren dürfen“, ärgerte sich der 23-Jährige über den unfreiwilligen Assist beim FSV-Siegtreffer. „So ein Mist, wir hätten unser Punktekonto ausbauen können.“ In der Tat hätte der FC St. Pauli nicht nur aus der Sicht von Trainer Ewald Lienen „einen Punkt verdient gehabt. Wir haben wenig zugelassen, aber insgesamt auch zu wenig für das Spiel nach vorne getan“. So aber standen die Braun-Weißen erstmals in dieser Serie mit leeren Händen da. „Aber das“, versprach Stürmer Lennart Thy (23), „wirft uns nicht um.“ Unabhängig von der ersten Euphoriebremse ergebnistechnischer Natur stellt sich die Frage, ob, beziehungsweise wie, der Kiezklub die durch den Verkauf Halstenbergs eingenommenen drei Millionen Euro sofort reinvestiert. Wie dünn das Aufgebot aufgestellt ist, zeigt die Tatsache, dass der erst am Freitag von Borussia Dortmund verpflichtete Jeremy Dudziak (20) in Frankfurt bereits zu einem 27-Mi-

FSV FRANKFURT: Orals Anerkennung für Halimi

Foto: Huebner

In Frankfurt kassiert der FC ST. PAULI seine erste Niederlage der Saison. Dazu muss der Klub den Abgang eines Leistungsträgers verkraften.

Das ging daneben: Kyoung-Rok Choi und Lennart Thy (rechts) verlieren mit dem FC St. Pauli erstmals in dieser Saison. nuten-Einsatz kam. Lienen glaubt trotzdem, dass Quantität und Qualität seines kickenden Personals ausreichen: „Wir werden keinen Neuen mehr holen, wir können das Kaderintern auffangen.“ Für Kopfschütteln sorgte derweil ein Vorgehen um den ebenfalls frisch unter Vertrag genommenen Davidson Drobo-Ampem (27), ohne dass der etwas dafür könnte. Der Rückkehrer bekam ohne jede Not

die Rückennummer 17 – jene Nummer, die zwölf Jahre lang Ex-Profi Fabian Boll trug und die eigentlich vorerst nicht mehr vergeben werden sollte. Warum der Klub den noch als Co-Trainer bei der U 23 beschäftigten Boll derart vergrätzt, bleibt ein Geheimnis. Ex-Coach Holger Stanislawski ist mit seiner Meinung über die Aktion jedenfalls nicht alleine: „Ich finde das traurig.“ S T E FA N K R AU S E

HEIDENHEIM: Stürmer ist derzeit unverzichtbar

„Ein besonderer Spielertyp“ Morabit übertrifft sich selbst 1 Mit hoher Einsatzbereitschaft und dem nötigen Quäntchen Glück beendete der FSV nach zuvor acht sieglosen Spielen in Serie seine Heimmisere. Für das Tor des Tages sorgte Besar Halimi mit einem herrlichen Distanzschuss. „Ich habe gesehen, dass der Ball vor mir gut aufhüpft, und gedacht, ich zieh einfach mal ab. Er hat dann perfekt gepasst“, freut sich die 20-jährige Leihgabe aus Mainz. Sein Coach Tomas Oral sagt: „Wir wissen, dass Besar ein besonderer Spielertyp ist, man sieht aber auch in vielen Phasen des Spiels, dass er Luft nach oben hat.“ So muss sich der Offensivspieler noch weiter an das Tempo in der 2. Liga gewöhnen und an

Zweikampfhärte zulegen. Den Unterschied ausmachen kann er schon jetzt. Gegen St.  Pauli traf er im dritten Spiel in Serie. Bedanken muss sich die Mannschaft vor allem aber bei Torhüter André Weis, der mit einigen Glanztaten den Sieg festhielt. Nach dominanter und druckvoller Anfangsphase lud der FSV die Gäste mit leichten Fehlern zu Großchancen ein. Die eigenen Angriffe spielte Frankfurt wiederum nicht gut aus, es fehlte an Ideen und Passpräzision, sodass Halimis Treffer die einzige echte Chance in 90 Minuten war. Am Montag wird noch ein variabler Mann für die linke Seite präsentiert, Florijon Belegu soll gehen. JULIAN FRANZKE

1 Die

Trainingsleistungen hatten Frank Schmidt letztlich überzeugt. „Da hat er ein Tor nach dem anderen gemacht“, erklärte der Heidenheimer Trainer die Maßnahme, Andreas Voglsammer beim 3:1 gegen Kaiserlautern für den noch glücklosen Daniel Frahn im Sturm zu bringen. Voglsammers Startelf-Premiere war passabel, der andere Debütant in der ersten Elf, Sebastian Heidinger, sammelte einen Scorerpunkt, als er Schnatterer mit feinem Solo das 2:1 auflegte. Wesentlich mehr im Mittelpunkt als diese beiden stand allerdings Schiedsrichter Benjamin Brand, der eine klare Notbremse von Tim Heubach an Voglsammer nicht ahnde-

te und ein reguläres Tor von Lauterns Jean Zimmer nicht gab. Speziell wegen letzterer Szene avancierte der fleißige Stürmer Smail Morabit zum Mann der Partie. Den Ball von Zimmer grätschte er deutlich hinter der Torlinie aus der Gefahrenzone und bewahrte den FCH somit vor dem 0:2. Vorne nutze er einen Aussetzer von FCK-Torwart Marius Müller kaltschnäuzig zum 1:1. Für Schmidt ist der Stürmer „derzeit unverzichtbar“. In der vergangenen Saison stand der Franko-Marokkaner meist im Schatten von Torjäger Florian Niederlechner – jetzt trifft er selbst. Bereits zweimal und damit schon einmal öfter als in der Saison 2014/15. T I M O L Ä M M E R H I RT

kicker, 31. August 2015

65

„Wir müssen Eier zeigen“ Drei Niederlagen in Folge. Bei Kapitän MARVIN BAKALORZ (25) schrillen die Alarmglocken. Ein Neuer soll für Stabilität sorgen.

E

rst 0:1 gegen den VfL Bochum, dann 0:6 gegen den SV Sandhausen und jetzt 1:2 gegen Arminia Bielefeld. Der SC Paderborn hat auch das dritte Heimspiel der neuen Saison verloren. Der Fehlstart ist komplett. Nach der Niederlage im Ostwestfalenderby wurde die Mannschaft von den eigenen Fans im ausverkauften Stadion ausgepfiffen. Die Unmutsäußerungen galten einer zweiten Hälfte, in der den Paderbornern der nötige Biss fehlte. Der Bundesligaabsteiger ließ den Arminen zu viel Raum, agierte selbst zu passiv und zweikampfschwach. So verloren die Hausherren vor dem Bielefelder Siegtor gleich drei Zweikämpfe in Folge. Eine ordentliche erste Hälfte, in der der SCP zum ersten Mal in dieser Spielzeit mit 1:0 in Führung gegangen war, geriet zur Makulatur. Immerhin mangelte es den Akteuren nicht an Selbstkritik. „Wir hatten in der zweiten Hälfte zu wenig Zugriff. Wir brauchen aber volles Engagement über 90 Minuten“, befand Marcel Ndjeng. Florian Hartherz erklärte das Problem ähnlich. „Wir haben nach der Pause zu wenig gemacht.“ Eine Erklärung dafür, warum sogar im Prestigeduell gegen den Nachbarn die Einstellung nicht stimmte, konnte auch Markus Gellhaus nicht liefern. Der Leistungsabfall nach der Pause sei für ihn nicht nachvollziehbar, gab der SCP-Trainer zu und bemängelte die fehlende Stabilität. Dieses Manko sei angesichts der jüngsten Personalwechsel aber nicht verwunderlich.

Findungsphase beendet: SCP-Kapitän Marvin Bakalorz fordert endlich Siege von seinem Team. Gegen die Arminia hatten zwei nachverpflichtete Akteure debütiert. Hauke Wahl (21), aus Kiel gekommen, lieferte bei seinem Zweitliga-Debüt eine gute Leistung ab und war in einer wackligen Viererkette noch der beste Paderborner. Der als Spielgestalter geholte Kevin Stöger (22), vergangene Saison vom VfB Stuttgart an Kaiserslautern ausgeliehen, hatte in den ersten 45 Minuten gute Momente, baute aber später ab. „Hauke hat uns Stabilität geben. Kevin hat das Spiel belebt“, stärkte Marvin Bakalorz den Neuen den Rücken. Der Kapitän ließ ansonsten keine Ausreden

BERLIN: Personell wird nicht nachgebessert

mehr zu. „Ich kann das mit der Findungsphase nicht mehr hören. Wir müssen jetzt Eier zeigen und punkten“, redete Bakalorz Klartext. Der ist sicher auch nötig. Mit der dritten Niederlage in Folge ist der SCP ins Trudeln geraten. Um für mehr Stabiltät in der Defensive zu sorgen, wurde Oliver Kirch von Bundesligist Borussia Dortmund verpflichtet. Der 33-jährige Sechser unterschreibt bis 2017. In Leipzig und gegen Karlsruhe müssen nach der Länderspielpause Punkte unbedingt her, sonst könnte es für Gellhaus eng werden. JOCHEM SCHULZE

BIELEFELD: Meier sieht Team „absolut“ im Soll

Düwel macht in Optimismus Behrendts Schritt nach vorne 1Wenn es bei Union nicht

läuft, verordnet Coach Norbert Düwel dem Team ein Kurztrainingslager. So auch jetzt. Nach zwei Tests in dieser Woche – am Dienstag bei Lichtenberg 47 und tags darauf beim SV Babelsberg – gehen die Eisernen vom 7. bis zum 10. September erneut in Kienbaum in Klausur. Das letzte Mal passierte das im Herbst 2014, damals steckte Union in der Krise. Davon ist derzeit noch nicht die Rede. Unstrittig ist aber: Union läuft den Erwartungen hinterher. Nach dem Umbruchsjahr 2014/15 sollte der nächste Schritt erfolgen, stattdessen findet Union wieder schwer in Tritt. Düwel muss in diesem Jahr indes Fortschritte liefern. Er sieht

nach dem erneut verpassten ersten Sieg „keinen Grund, dass wir bedröppelt da stehen. Wir haben sehr viel richtig gemacht“. Für die Defensive gilt das, aber sie erlaubte sich wieder einen entscheidenden Aussetzer, das Umschalten in die Offensive wirkte oft hektisch. Zudem haben die neun Zugänge bisher nicht bewiesen, dass sie dem Team den gewünschten Qualitätsschub zu verleihen können. Da Benjamin Kessel gesperrt fehlte, stand gegen Leipzig nur Bobby Wood in der Startelf. Personell soll nicht nachgebessert werden. Und ob ein Reservist (Bajram Nebihi) noch geht, ist offen – aber eher nicht wahrscheinANDREAS HUNZINGER lich.

1 Mit einem guten Gefühl

geht Bielefeld in die Länderspielpause. „Es ist wichtig zu wissen, dass wir gewinnen können“, sagte Michael Görlitz, Siegtorschütze beim 2:1 in Paderborn. Für den Aufsteiger war es der erste Erfolg der Saison. „Sechs Punkte aus fünf Spielen, wir sind absolut im Soll“, erklärte Trainer Norbert Meier, der sich vor allem darüber freute, dass sich sein Team endlich für den Aufwand belohnte. Zudem brachte die Begegnung in Paderborn einige Erkenntnisse, die den Arminen weiteres Selbstvertrauen geben sollte. Die Mannschaft zeigte nach dem schwachen Spiel gegen Braunschweig gleich eine doppelte Reaktion. Zum einen

auf die Partie der Vorwoche, zum anderen drehte sie einen Rückstand noch in einen Dreier um. Im Mittelpunkt standen dabei drei Neuzugänge. Wolfgang Hesl war ein sicherer Rückhalt im Tor, Brian Behrendt und Görlitz schossen die Treffer. Vor allem für Behrendt war Paderborn ein Schritt nach vorne. In seinen bisherigen Auftritten in dieser Spielzeit (in St. Pauli zur Pause raus, Gelb-Rot in Duisburg) agierte der 23-Jährige glücklos. Dieses Mal war er einer der Garanten für den Erfolg: Sein Freistoßhammer zum 1:1 bedeutete die Wende. „Die Schussgewalt ist eine meiner Stärken“, meint Behrendt. C A R S T E N B LU M E N S T E I N

iKiMo

66

2. BUNDESLIGA

Ratlose Auch DANIEL HALFAR (27) findet keine Erklärung für Lauterns Schwächen. Piossek kommt aus Münster.

M

Foto: dpa/Puchner

Bitter: Ein klares Tor von Jean Zimmer wird nicht anerkannt, Kosta Runjaic und seine Elf verlieren in Heidenheim.

it dem nicht anerkannten regulären Tor von Jean Zimmer (47.), das das 2:0 und möglicherweise die Vorentscheidung in Heidenheim bedeutet hätte, hielten sich die Roten Teufel nach der ersten Saisonniederlage nicht lange auf. Sie taten gut daran. Denn das 1:3 war selbst verschuldet. Die Quittung für peinliche Fehler in der Abwehr und haarsträubendes Versagen beim Abschluss. Hinten patzte diesmal gleich zweimal der zuvor so starke Marius Müller, vorne waren es Kacper Przybylko, Ruben Jenssen und Maurice Deville, die sich in die Misere beim Torschuss einreihten. Alles nichts Neues in der Pfalz. Im Vorjahr wurde auf der Zielgeraden ein Aufstiegsplatz verspielt, durch einen Leistungsabfall mit nur zwei Punkten in den letzten vier Spielen. In dieser Saison könnte durch die anhaltende Großzügigkeit beim Punkteverschenken schon nach fünf Spieltagen die Aufstiegschance dahin sein. So schwarz will Daniel Halfar (noch) nicht sehen: „Für Vorhersa-

KARLSRUHE: Kauczinski will nach der schlechtesten Leistung seit Jahren die Ruhe bewahren

1Nach zwei Siegen in Serie gab

es in Braunschweig eine absolut verdiente 0:6-Klatsche für den KSC – die höchste Niederlage unter Cheftrainer Markus Kauczinski. Der KSC ist nach dem „Höhenrausch Relegation“ wieder auf dem Boden der Realität. Allen muss so langsam klar werden: Bringt nicht jeder in jedem Zweikampf alles – dann wird das eine knallharte Saison. Sportdirektor Jens Todt beschönigte nichts: „Das war eine Abreibung erster Güte. Wir haben es zugelassen, dass der Gegner sich in einen Rausch spielen konnte. Wir waren heute in allen Belangen unterlegen.“ Weitere Neuverpflichtungen wird Todt aber wohl

nicht mehr verpflichten. Fast jeder Braunschweiger Torschuss war ein Treffer, Kapitän Dirk Orlishausen konnte es kaum fassen: „Die hatten goldene Schuhe an.“ Dennoch: die Badener enttäuschten total. In den ersten 45 Minuten trafen die Gäste nicht einmal das Tor. Ein Offensivspiel des KSC fand nicht statt. Ungenaues Passspiel am Fließband, behäbiger Breitwandfußball brachte die Gastgeber nicht einmal in Gefahr. Der emsige Angreifer Erwin Hoffer konnte einem leid tun, war im Angriff auf verloren Posten. Dabei hatte Kauczinski noch vor dem Anpfiff gesagt: „Alle sind heiß, alle wollen mit aller Macht gewinnen.“ Wenn aber nur

jeder dritte Zweikampf gewonnen wird – dann ist das nicht so. Der KSC legte Lethargie an den Tag, lieferte die schlechteste Leistung seit Jahren ab. Spielerisch – aber auch in Sachen Kampf und Konzentration. Nach zuletzt zwei Siegen wollten die Karlsruher mit Selbstbewusstsein agieren, doch das gelang nie. Das schnelle Umschaltspiel war nie zu sehen, auch weil die offensiven Außenbahnen, Manuel Torres und Hiroki Yamada, Totalausfälle waren. Doch Kauczinski versucht, die Pleite zu erklären und dennoch positiv in die Zukunft zu blicken. „Wir sind im Umbruch, das dauert. Wir müssen Ruhe bewahren.“ Die hat der KSC nun in der Länderspielpause P E T E R PU T Z I N G zur Genüge.

Foto: imago/Baumann

0:6 – Todt: „Das war eine Abreibung erster Güte“

Plant ohne weitere Neuzugänge: KSC-Sportdirektor Jens Todt

kicker, 31. August 2015

Rote Teufel

BRAUNSCHWEIG: Zufrieden mit der neuen Rolle

Reichels perfekter Tag

am Sonntabend zumindest Vollzug in Sachen Außenbahnspieler: Von Preußen Münster kommt Marcus Piossek (Vertrag bis 2018). Der 26-Jährige, der 72 Spiele (14 Tore, 12 Assists) für den Drittligisten bestritt, bekam nun doch die Freigabe. Ab sagte Alexander Gorgon (Austria Wien); er war zu teuer. ULI GERKE

KOMMENTAR von kicker-Redakteur Thomas Roth

Hawk-Eye auch in der 2. Liga

S

ie gilt als die beste ihrer Art in Europa, wenn nicht der Welt: Die deutsche 2. Liga. Doch in einem Punkt hinkt sie der Entwicklung hinterher. Während in der Bundesliga seit Saisonbeginn Torlinientechnologie verpflichtend ist, will das Unterhaus noch ohne auskommen. Was nicht klappt, wie das Beispiel Heidenheim zeigt, wo Bundesliga-Aufsteiger (!) Benjamin Brand ein klar reguläres Tor nicht anerkannte. Vereine wie der betroffene FCK haben einen zweistelligen Millionenetat pro Saison. 150 000 Euro für das HawkEye sollten da für alle drin sein.

1Helmut Kohl ist Bundeskanzler

und Dieter Baumann holt OlympiaGold in Barcelona – wir schreiben das Jahr 1992. 23 Jahre ist das her, genauso lange wie der letzte 6:0Sieg der Eintracht in der 2. Liga, damals gegen Mainz 05. Am Sonntag musste der Karlsruher SC daran glauben. Entsprechend begeistert gab sich Torsten Lieberknecht nach der Partie: „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Mein Team hat alles von der Trainingswoche umgesetzt.“ Besonders freute den Trainer, „dass wir uns nach dem 3:0 nicht zufriedengegeben haben“. Zu erwarten war das Schützenfest nicht unbedingt. In den letzten drei Heimspielen gegen den KSC blieb die Eintracht jeweils tor- und punktlos. Die Elf von Trainer Lieberknecht zeigte aber von Beginn an, dass diese Statistik keine Fortsetzung finden sollte. Die Karlsruher wurden weit in der eigenen Hälfte attackiert, das Pressing funktionierte und schnelle Ballgewinne waren die Folge – ebenso wie eine positive Zweikampfquote von 70 Prozent. Besonders Ken Reichel, der zum zweiten Mal auf der rechten Offensivseite agieren durfte, dankte es mit zwei Treffern. „Ich kann dort meine Athletik und Dynamik besser einbringen“, erklärte der 28-Jährige. Sein Tor zum 6:0-Schlusspunkt, ein Volleyschuss vom Strafraumeck, war ein Duplikat

Foto: picture-alliance/Steffen

gen ist es noch zu früh.“ Gleichwohl räumt er ein: „Fünf Siege wären aktuell eine bessere Ausgangslage um oben mitzuspielen, aber auch noch keine Garantie für den Aufstieg. In der Tat lassen wir unnötig Punkte liegen, die uns guttun würden.“ Woran krankt es beim FCK? Drei Auswärtsspiele, drei starke Leistungen – zumindest eine Stunde lang. Ein Gegentor in Duisburg, zwei in Berlin, nun drei in Heidenheim. Ist es eine Frage der Konzentration, der Kondition oder einfach der Qualität? Halfar ist ratlos: „Es gibt keine Erklärung, warum wir unsere Chancen nicht zu Toren nutzen, warum wir uns als Mannschaft mit unnötigen Fehlern selbst bestrafen, warum wir Punkte in Spielen verlieren, die wir gewinnen müssen.“ Was kann helfen? „Verstärkungen, die die Qualität heben und die Mannschaft voranbringen, sind immer gut“, sagt Halfar. Den 27-Jährigen mit seiner Erfahrung aus Köln heimzuholen, zahlt sich auf Anhieb aus. Doch Kosta Runjaics Team braucht mehr Typen wie Halfar, der mit Leistung vorangeht und dem Anspruch eines Führungsspielers gerecht wird. Andere Hoffnungsträger wie Antonio Colak, Erik Thommy, Lukas Görtler (alle 21) mögen Talent haben, sind aber keine Soforthilfe. Die aber braucht Lautern. Deshalb ist Markus Schupp im Stress. Der Sportdirektor meldete

67

Treffsicher: Gegen Karlsruhe trifft Eintrachts Ken Reichel doppelt. zu seinem einzigen Bundesligatreffer beim 1:1 in der Saison 2013/14 in Leverkusen. „Beim letzten Tor hat alles gepasst, an einem schlechten Tag geht so ein Ball auf die Tribüne.“ Getoppt wurde Reichels Leistung nur noch von Emil Berggreen. Der Stürmer traf erstmals in dieser Saison, dafür doppelt. „Ein geiles Spiel. Es war wichtig, den ersten Heimsieg einzufahren.“ Zwar waren beide Tore sehenswert, das Tor des Tages erzielte aber Marc Pfitzner. Der Sechser, für den am Oberschenkel verletzten Mirko Boland eingewechselt, traf per Fallrückzieher. „Das gehört einfach zu so einem Sahnetag“, schmunzelte Lieberknecht. T H O M A S F R Ö H L I C H

LEIPZIG: Rangnick sieht trotz Remis „Schritt in die richtige Richtung“ – Vertrauen in Bruno

1Leipzig hat ein Tor weniger er-

zielt als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres, drei Gegentore mehr kassiert und vor allem drei Punkte weniger auf dem Konto. Zahlen, die belegen, dass es beim Aufstiegsfavoriten längst noch nicht wie gewünscht läuft. Trotzdem zog Ralf Rangnick aus dem Remis in Berlin vornehmlich positive Erkenntnisse. „Das war ein Schritt in die richtige Richtung“, lautet das Urteil des Trainers, der konkretisiert: „Wir sind im Stil einer Heimmannschaft aufgetreten, hatten im Mannschaftsverbund eine viel bessere Platzbelegung als zuletzt. Und ich hatte nie das Gefühl, dass hinten etwas aus dem Spiel heraus passieren könnte.“

Allerdings: Die hochdekorierte Offensivabteilung hat weiterhin arge Probleme, aus der spielerischen Überlegenheit hochkarätige Chancen zu kreieren. Auch Rangnick räumt ein: „Die Pässe in der Endzone, da müssen wir uns verbessern.“ Dies gilt für Marcel Sabitzer (21), Yussuf Poulsen (21) und vor allem für Massimo Bruno (21). Es ist eine Augenweide, dem für fünf Millionen Euro aus Anderlecht geholten Belgier bei der Ballarbeit zuzuschauen. Doch in den Schlüsselszenen agiert der Mittelfeldspieler zögerlich, trifft oft die falschen Entscheidungen. „Ein bisschen mehr Entschlossenheit und Zielstrebigkeit kann dazukommen“, meint

auch Rangnick, „aber er ist auf einem guten Weg und körperlich in einer Verfassung, in der er zuvor lange nicht war. Ich bin überzeugt, dass er noch weiterkommen wird.“ Offensiv waren die Transferbemühungen längst abgeschlossen, defensiv hat Rangnick kurz vor Toreschluss noch einmal nachgerüstet. Linksverteidiger Marcel Halstenberg (23) vom FC St. Pauli erhält einen langfristigen Vertrag. Er soll Anthony Jung den Startplatz streitig machen, nachdem der aus St. Petersburg geholte Dmitri Skopintcev (18) dazu nicht in der Lage war. Knapp drei Millionen Euro Ablöse lassen sich die Sachsen ihren letzten Deal des Sommers kosten. O L I VE R H A RT M A N N

Foto: Witters

Der letzte Sommer-Millionendeal: Halstenberg

Neu in der Abwehr: Von St. Pauli kommt Marcel Halstenberg zu RB.

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2. BUNDESLIGA

kicker, 31. August 2015

Offensiv flexibel zum Erfolg Mit dem vierten Saisonsieg bleibt FREIBURG dran an der Spitze. Defensiv stabil sucht der SC trotz der Erfolge weiterhin noch nach zwei Verstärkungen.

Foto: picture-alliance/dpa

F

ür den souveränen 4:1-Sieg gegen die zuvor torgefährlichste Mannschaft aus Sandhausen waren die vier Offensivspieler des SC Freiburg zwar nicht allein verantwortlich, sie hatten aber großen Anteil daran. Und das nicht nur wegen der vier Tore, die sie allesamt erzielt und vorbereitet haben. Mit konsequenter Defensivarbeit und frühem Stören sorgten sie dafür, dass die eigene Viererkette nur selten gefordert wurde. „Sie haben gut gegen den Ball gearbeitet“, lobte Trainer Christian Streich. In der Offensive scheint er also genau die richtige Konstellation gefunden zu haben. Nils Petersen, Vincenzo Grifo, Maximilian Philipp und Mike Frantz haben zwar schon in den ersten beiden Partien gegen Nürnberg und in München die vorderste Reihe gebildet, inzwischen haben Grifo und Philipp aber die Positionen getauscht und fühlen sich so offensichtlich wohler. Der zweifache Torschütze Grifo rückte auf die linke Offensivseite und Philipp dafür in die Mitte. Allerdings hält beim Sportclub ohnehin keiner der Offensiven statisch seine Position ein. Grifo findet es „gut, dass wir rotieren können“. Damit werde auch der Gegner verwirrt. „Das kriegt nicht jede Mannschaft so hin.“ Durch den Neuzugang vom FSV Frankfurt

Zwei Torschützen mit defensiven Aufgaben: Freiburgs Nils Petersen und Mike Frantz jubeln zusammen über ihre Treffer zum 1:0 und 2:0.

hat sich der Sportclub außerdem Qualität bei Standards dazu geholt. Besonders eindrucksvoll demonstrierte Grifo das bei seinem direkt verwandelten Freistoß zum 4:0. „Vince hat eine außergewöhnliche Schusstechnik“, sagt Streich, „das hat man schon bei seinem ersten Tor gesehen, und das sieht man auch im Training.“ Beim Verteidigen der gegnerischen Standards hat der SC hingegen noch Verbesserungspotenzial. Der Kopfballtreffer von Florian Hübner (88. Minute) nach einer Ecke schmerzte die Freiburger diesmal aber nicht so sehr wie die vielen späten Gegentore der vergangenen Saison. Schließlich kostete es diesmal keine Punkte, sondern nur die vorübergehende Tabellenführung. Trotz des gelungenen Saisonstarts mit zwölf Punkten aus fünf Spielen will sich der SC auf der offensiven Außenbahn und in der Defensive immer noch verstärken. Die Wunschspieler werden allerdings nicht kommen, es fehlte die Zustimmung der abgebenden Vereine. „Wir würden deshalb gerne noch zwei junge und hoffnungsvolle Talente holen“, sagt Sportdirektor Klemens Hartenbach. Mit einem seien die Verhandlungen schon sehr weit fortgeschritten. Vollzug könne aber wohl erst an diesem Montag gemeldet werden. DA N I E L A F R A H M

SANDHAUSEN

DUISBURG

FÜRTH

Hoffen auf Kosecki

Brandstetter im Pech

„Uns fehlt die Gier“

1Das spielfreie Wochenende kommt

1Weiter sieglos, aber irgendwie doch

1Zweimal ärgerte er sich über Alu-

Sandhausen gerade recht. Jürgen Machmeier riet seinen Spielern, die Zeit zu nutzen, um die Köpfe wieder freizubekommen. Die Mannschaft sei „wieder auf dem Boden angekommen“, sagte der Präsident. Gleichwohl ist er nicht unzufrieden: „Mit den drei Punkten, die uns abgezogen wurden, hätten wir jetzt zehn Zähler aus fünf Spielen. Das ist ein hervorragender Start.“ Machmeier ist froh, dass der nächste Gegner ein Spitzenteam ist: „Einen besseren Gegner als Bochum kann es nicht geben, um sich für die Niederlage in Freiburg zu rehabilitieren.“ Eine Entschuldigung für das 1:4: Es fehlten zwei ganz wichtige Offensivspieler. Während Stürmer Aziz Bouhaddouz wegen seines doppelten Bänderrisses wohl noch drei bis vier Wochen ausfallen wird, hofft Trainer Alois Schwartz, dass Flügelflitzer Jakub Kosecki gegen Bochum wieder dabei sein kann. Der Pole hat sich ein Band im Sprunggelenk gerissen, das andere hängt noch C L AU S W E B E R an Fasern.

gewonnen: Trotz des spät kassierten 2:2 gegen Greuther Fürth überwog bei Aufsteiger MSV Duisburg das Positive. „Wenn wir immer so spielen, dann wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen“, sagt Mittelfeldmotor Martin Dausch. Der MSV kombinierte mit Mut, Leidenschaft, Entschlossenheit und Kampfstärke. Symbolfiguren des Aufschwungs waren der zuletzt nicht berücksichtigte Steffen Bohl und Außenverteidiger Rolf Feltscher, die beide trafen. „So richtig genießen kann ich es nicht. Ich bin glücklich, dass wir als Team aufgetreten sind. Noch glücklicher wäre ich aber mit drei Punkten gewesen“, erklärte Feltscher. Einziger Wermutstropfen: Angreifer Simon Brandstetter brach sich gegen Fürth nach wenigen Minuten den Knöchel und fällt mehrere Monate aus. Der Schuh drückt beim MSV aber in der Abwehr auf der offensiven Außenbahn. Dort will Duisburg bis Transferschluss nochmals nachbessern. T H O M A S TA RT E M A N N

minium, ehe sich Marco Stiepermann in der Nachspielzeit mit dem Ausgleichstreffer zum 2:2 belohnte und dem Team einen Punkt sicherte. „Es ist natürlich bitter, dass wir zwei Punkte haben liegen lassen“, sagte der 24-Jährige enttäuscht über die vergebenen Möglichkeiten. Klar, es ist positiv, vor fremder Kulisse zwei Tore zu erzielen, aber „wir müssen den Fokus mehr auf die Defensive richten“, fordert Stiepermann, der mit seinem Team zum vierten Mal in Folge sieglos blieb. Er ergänzt: „Mit derselben Aggressivität wie Duisburg hätten wir das Spiel hundertprozentig gewonnen – leider fehlt uns in der Defensive die Gier.“ In zwei Wochen empfängt die SpVgg den Club zum Frankenschlager. Die Pause kommt den Fürthern daher entgegen. „Nun haben wir Zeit, uns perfekt auf das Derby vorzubereiten“, sagt Stiepermann. Die Gier muss also schleunigst zurückkehren – mit Nürnberg als nächstem Gegner dürfte das gelingen. GEORG HOLZNER

3. LIGA

kicker, 31. August 2015

Die erste Trainerentlasssung der Saison gab es am Sonntag in HALLE . Sven Köhler hatte dort acht Jahre lang Erfolge gefeiert.

Das Aus

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_3liga_li

Foto: imago

3. LIGA

A

m Sonntag Nachmittag, rund 22 Stunden nach der fünften Niederlage im sechsten Saisonspiel, verkündete das Präsidium nach intensiven Beratungen, dass der bisherige Cheftrainer Sven Köhler mit sofortiger Wirkung freigestellt ist. Sicherlich keine leichte, aber in Anbetracht der jüngsten sportlichen Entwicklung eine nachvollziehbare Entscheidung. Nur gegen Wiesbaden gab es einen Dreier (3:0). Die jüngsten Ergebnisse waren nicht mehr mit Pech für die eigene Mannschaft und Glück für den Gegner zu erklären, alleine drei Mal genügte eine Führung am Ende nicht zu einem Punktgewinn. Immer öfter brach die Mannschaft förmlich in sich zusammen und leistete sich eklatante Abwehrfehler. Auch die Umstellungen, besonders in der Innenverteidigung, brachten keine Stabilität. Besonders bei gegnerischen Standardsituationen reagierte das Team oftmals nur amateurhaft. Die Mannschaft hat, von den Namen her, bemer-

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kenswert viel Potenzial, konnte dies aber lediglich im Pokalspiel gegen Braunschweig (0:1) auch abrufen. Doch in dieser Partie wurden, wie auch in fast allen Partien, klare Chancen kläglich vergeben. In den ersten beiden Punktspielen war die Mannschaft sogar ganz ohne eigenen Treffer geblieben (0:2 in Cottbus, 0:2 zu Hause gegen Kiel) „Das Präsidium kam zu der Einschätzung, dass hier ein Impuls von außen vonnöten ist, um der Mannschaft wieder Selbstvertrauen, Siegermentalität und Leidenschaft einzuimpfen“, schrieb der Verein in seiner offiziellen Mitteilung. Er weist aber auch auf die Verdienste von Köhler hin, der seit dem 1. Juli 2007 im Amt und damit zuletzt der dienstälteste Trainer im deutschen Profifußball war: „Er hat mit seiner ruhigen, sachlichen und fleißigen Arbeitsweise den HFC in den letzten Jahren entscheidend geprägt.“ Unter Köhler hatte sich die Mannschaft entwickelt und war von der fünftklassigen Oberliga in die 3. Liga geklettert. Zunächst wird Co-Trainer Benjamin Duray das Training der Profimannschaft verantwortlich übernehmen. Bis zum nächsten Punktspiel zu Hause gegen den Tabellenletzten VfB Stuttgart II am 12. September (die fürs kommende Wochenende angesetzte Partie in Großaspach ist auf den 15. September verlegt worden) soll ein neuer Cheftrainer her.

Ende einer Ära: Sven Köhler muss Halle nach acht Jahren verlassen.

ROLAND HEBESTREIT

MAGDEBURG

CHEMNITZ

DRESDEN

Doppelter Schmerz

Ein tolles Geschenk

Wieder ein Kraftakt

1Nun hat es auch den so ful-

1Es ist nicht bekannt, was am

1Mit sieben Punkten aus der

minant gestarteten Neuling erwischt: Das 1:2 bei Fortuna Köln, die erste Auswärtspleite seit Oktober, schmerzt doppelt, denn neben drei Punkten verloren die Elbestädter am Rhein auch beide Innenverteidiger. Felix Schiller erlitt einen Achillessehnenriss, wurde noch in Köln operiert. Für den 25-Jährigen ist die Hinrunde gelaufen. Und Christopher Handke zog sich einen Faserriss in der Bauchmuskulatur zu, er hofft in vier Wochen wieder dabei sein zu können. Die eingewechselten Steffen Puttkammer und Silvio Bankert sind nun plötzlich wieder erste Wahl, zudem hoffen die Magdeburger Verantwortlichen auf die schnelle Rückkehr von Nils Butzen (Nasenbeinbruch). „Die Niederlage war ärgerlich, weil wir nach unserer Führung zehn Minuten lang so inaktiv waren“, so Sportchef Mario Kallnik, der nun noch eine weitere Defensivverpflichtung plant. H A N S -J OA C H I M M A L L I

Samstag alles auf dem Gabentisch von Alexander Dartsch lag. Aber das schönste Geschenk zu seinem 21. Geburtstag machte sich der CFCSpieler selbst. In der 80. Minute eingewechselt, donnerte er vier Minuten später das Leder zum 1:0-Siegtor in den Kasten der Gäste aus Wiesbaden. „Ich habe den Ball optimal getroffen“, freute sich Dartsch, „es ist einfach nicht in Worte zu fassen, dass ich zu meinem Geburtstag das Tor mache.“ Dabei lief es bisher nicht besonders, bei einigen Spielen musste der Blondschopf sogar auf der Tribüne Platz nehmen. „Natürlich war ich darüber unzufrieden, aber ich bin noch jung, muss Geduld haben und will mich weiter anbieten,“ sagte Dartsch. Sein Einsatz war allerdings nicht als Geschenk zu verstehen. „Wenn ein Spieler Geburtstag hat, singen wir ihm ein Lied. Aber aufgestellt wird nach wie vor nach dem Leistungsprinzip“, stellte TraiK NU T B E R G E R ner Karsten Heine klar.

englischen Woche hat Dresden seine Position ausgebaut – Grund genug für Trainer Uwe Neuhaus, der Mannschaft zwei freie Tage zu spendieren. Die Kraftakte gegen Halle und in Bremen, bei denen jeweils ein Rückstand noch gedreht wurde – haben Spuren hinterlassen. „Der Kopf wollte, aber die Beine haben es irgendwie nicht gebracht“, sagte Kapitän Michael Hefele. Erneut gelang Dynamo aber eine bessere Spielkontrolle in Halbzeit zwei – trotz einer Ampelkarte gegen Andreas Lambertz, den Schützen des 1:1. Nach einem Foul an JimPatrick Müller verwandelte Justin Eilers den Strafstoß zum 2:1-Sieg. Der Gefoulte hatte ab der 31. Minute Aias Aosman ersetzt – und seine Chance mit einem guten Auftritt genutzt. „Ich bin froh, dass ich Jimmy das Vertrauen geschenkt habe“, sagte Neuhaus, „ich hatte keine Bedenken. Er ist der laufstärkste und fitteste Spieler überhaupt.“ E VA WAG N E R

70

3. LIGA

6. SPIELTAG 28. 8. – 30. 8. 2015 Fortuna Köln – 1. FC Magdeburg Chemnitzer FC – SV Wehen W. Bremen II – Dynamo Dresden Hallescher FC – Pr. Münster Rot-Weiß Erfurt – VfB Stuttgart II Würzb. Kickers – Erzgebirge Aue Stuttg. Kickers – Energie Cottbus VfL Osnabrück – Holstein Kiel FSV Mainz 05 II – Großaspach VfR Aalen – Hansa Rostock

2:1 (2:1) 1:0 (0:0) 1:2 (1:0) 1:3 (1:0) 3:0 (2:0) 1:0 (0:0) 0:0 3:2 (3:0) 2:1 (0:0) 1:1 (1:1)

7. SPIELTAG Samstag, 5. September (14 Uhr) Erzgeb. Aue – Hansa Rostock ( - , - ) SV Wehen – Fortuna Köln (0:1, 1:2) Holstein Kiel – Stuttg. Kickers (0:2, 0:0) Energie Cottbus – VfR Aalen ( - , - ) Würzburger Kickers – RW Erfurt ( - , - ) Pr. Münster – Werder Bremen II ( - , - ) Sonntag, 6. September (14 Uhr) Dyn. Dresden – Chemnitzer FC (1:0, 0:2) Dienstag, 15. September (18.30 Uhr) 1. FC Magdeburg – Osnabrück ( - , - ) Großaspach – Hallescher FC (2:1, 2:0) VfB Stuttgart II – Mainz II (19.00) (1:0, 2:0)

TORJÄGER 6 5 5 4 4 4 3 3 3 3

(1) (1) (1) (–) (2) (1) (–) (–) (1) (–)

Eilers (Dynamo Dresden) Beck (1. FC Magdeburg) Höler (1. FSV Mainz 05 II) A. Fink (Chemnitzer FC) Kammlott (Rot-Weiß Erfurt) Derstroff (1. FSV Mainz 05 II) P. Breitkreuz (Energie Cottbus) Rizzi (SGS Großaspach) Schnellhardt (Holstein Kiel) Jänicke (Hansa Rostock)

ROTE KARTEN niemand

GELB-ROTE KARTEN Für das nächste Spiel gesperrt: Könnecke (Erzgebirge Aue) Lambertz (Dynamo Dresden) Engelman (Fortuna Köln)

3. Liga 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

(1) (4) (2) (6) (3) (10) (11) (7) (15) (8) (5) (16) (12) (13) (9) (19) (14) (17) (18) (20)

Dynamo Dresden 1. FSV Mainz 05 II 1. FC Magdeburg (N) Chemnitzer FC Erzgebirge Aue (A) Preußen Münster Würzburger Kickers (N) Stuttgarter Kickers Fortuna Köln Hansa Rostock SGS Großaspach VfL Osnabrück VfR Aalen (A) Energie Cottbus Holstein Kiel Rot-Weiß Erfurt SV Wehen Wiesbaden Werder Bremen II (N) Hallescher FC VfB Stuttgart II

Fort. Köln – 1. FC Magdeburg 2:1 (2:1) Fort. Köln: Poggenborg (2,5; 82. Boss/-) – Engelman (3), Uaferro (3), Hörnig (3,5), T. Fink (4,5) – Andersen (2; 74. O. Schröder/-), Pazurek (3) – Rahn (2), Kessel (2) – Biada (3; 58. Bender/3,5), Königs (3) – Trainer: Koschinat Magdeburg: Glinker (4) – Hainault (4,5), Handke (4; 36. Puttkammer/3), Schiller (4; 36. Bankert/3), Niemeyer (4) – Löhmannsröben (3,5), Brandt (3,5) – Razeek (2,5), L. Fuchs (4; 78. Hebisch/-), Farrona Pulido (4) – Beck (2,5) – Trainer: Härtel Tore: 0:1 Beck (19.), 1:1 Rahn (26., FE), 2:1 Rahn (29., FE) – SR: Kempkes (Thür), Note 3 – Zuschauer: 3323 – Gelbe Karten: Biada, Poggenborg – Hainault, Handke – Gelb-Rote Karte: Engelman (90./+4)

Chemnitzer FC – SV Wehen

1:0 (0:0)

Chemnitz: Kunz (1,5) – Stenzel (2,5), Endres (2,5), Röseler (3), Conrad (3) – Steinmann (3; 89. Rapp/-), Dem (3,5) – Türpitz (2,5; 69. Cappek/-), A. Fink (3), Ofosu (3,5; 80. Dartsch/-) – König (3,5) – Trainer: Heine Wehen: Kolke (2) – Wein (3), Dams (2,5), Geyer (2,5), Mintzel (3) – Pezzoni (3,5), Vitzthum (3,5) – Schindler (4), Blacha (4; 82. Lindner/-), Lorenz (4) – Mayer (4; 59. Schnellbacher/3) – Trainer: Demandt Tor: 1:0 Dartsch (84.) – SR: Waschitzki (Essen), Note 4 – Zuschauer: 8085 – Gelbe Karten: keine

W. Bremen II – Dyn. Dresden 1:2 (1:0)

ELF DES TAGES Kammlott (1) Reichwein (1) Erfurt

Münster

Kara (2)

Rahn (1)

Münster

Fort. Köln

Andersen (2) Judt (1) Fort. Köln

Erfurt

Czichos (1)

Stenzel (1)

Kiel

Chemnitz

Bremen II: Duffner (3) – Busch (2,5), Hüsing (3), Mainka (3,5), Argyris (3,5) – Fröde (2,5), Grillitsch (3,5) – von Haacke (3; 87. Papunashvili/-), Hilßner (2,5) – Manneh (3,5; 69. Kobylanski/-), Lorenzen (4; 55. Kazior/3,5) – Trainer: Nouri Dresden: Blaswich (3) – Fa. Müller (3,5), Modica (3), Hefele (2,5), Teixeira (3,5) – Lambertz (2,5), Moll (3) – Eilers (3,5), Aosman (4; 31. J.-P. Müller/3,5), Stefaniak (3,5; 79. Mar. Hartmann/-) – Testroet (3,5; 61. Tekerci/-) – Trainer: Neuhaus Tore: 1:0 Hilßner (10.), 1:1 Lambertz (71.), 1:2 Eilers (90., FE) – SR: Kornblum (Grabenstätt), Note 3,5 – Zuschauer: 2900 – Gelbe Karten: Argyris, Duffner – Stefaniak, Hefele, J.-P. Müller – Gelb-Rote Karte: Lambertz (77.)

Würzburg

Kunz (1) Chemnitz In Klammern Anzahl der Berufungen in die Elf des Tages

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6

4 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 2 1 2 2 1 1 1 1 1

2 3 2 2 1 3 3 3 2 2 2 2 4 1 1 3 3 1 0 0

0 0 1 1 2 1 1 1 2 2 2 2 1 3 3 2 2 4 5 5

14:7 11:5 10:7 7:5 5:4 8:5 4:2 4:4 11:10 8:7 8:8 6:6 3:3 5:6 11:13 8:8 4:6 5:12 7:12 6:15

+7 +6 +3 +2 +1 +3 +2 0 +1 +1 0 0 0 -1 -2 0 -2 -7 -5 -9

14 12 11 11 10 9 9 9 8 8 8 8 7 7 7 6 6 4 3 3

Kevin Kunz Chemnitzer FC

D

as Lob erhielt Kevin Kunz vom Trainer persönlich. „Kevin hat in der Schlussphase einen Ball gehalten, den man eigentlich gar nicht halten kann“, stellte Karsten Heine den großen Anteil seines Keepers am 1:0 über Wiesbaden heraus. Der 23 Jahre junge Torwart, der aus Großaspach kam, demonstrierte dabei wiederholt, warum er verpflichtet wurde. K B

SR: Sather (Grimma), Note 3 – Zuschauer: 3840 – Gelbe Karten: Kaufmann, Zeitz

Tore: 1:0 Furuholm (34.), 1:1 Reichwein (59.), 1:2 Kara (73., FE), 1:3 Reichwein (80.) – SR: Heft (Neuenkirchen), Note 4 – Zuschauer: 5214 – Gelbe Karten: Brügmann, Kruse, Diring, Aydemir – P. Hoffmann

Osnabrück: Schwäbe (2,5) – Bleker (3), Pisot (2,5), Willers (3,5), Dercho (3) – Tüting (2,5; 72. S. Chahed/-), C. Groß (3,5) – Ornatelli (3), Hohnstedt (2,5) – Savran (3; 80. Syhre/-), Alvarez (3; 65. Kandziora/-) – Interimstrainer: Enochs

RW Erfurt – VfB Stuttgart II

3:0 (2:0)

Erfurt: Klewin (3) – Odak (3), Laurito (2,5), Erb (2), Hergesell (2,5) – Judt (2; 69. Tyrala/-), Menz (3) – Bichler (3; 67. Pigl/-), Aydin (2,5) – Szimayer (2; 85. Nikolaou/-), Kammlott (1,5) – Trainer: Preußer Stuttgart II: M. Funk (3,5) – Mwene (4), Sama (4), Kirchhoff (4), Celik (3,5) – Zimmermann (5; 46. Ripic/5), Rathgeb (4) – Kiesewetter (3,5), Owusu (3; 74. Elva/-) – Grüttner (3), Tashchy (5; 46. Besuschkow/4) – Trainer: Kramny Tore: 1:0 Szimayer (33.), 2:0 Kammlott (40.), 3:0 Kammlott (62.) – SR: Gräfe (Berlin), Note 1 – Zuschauer: 4298 – Gelbe Karten: Judt, Nikolaou – Zimmermann, Rathgeb, Grüttner

Würzb. Kickers – Erzgeb. Aue 1:0 (0:0)

VfL Osnabrück – Holstein Kiel 3:2 (3:0)

Kiel: Zentner (3) – Herrmann (3), D. Schmidt (4), Krause (4,5; 50. Nyarko/2,5), Czichos (2,5) – Weidlich (4), Kegel (3,5) – Lewerenz (3,5; 46. Janzer/3), Schnellhardt (3,5) – Schäffler (4; 46. Sané/3), Heider (4) – Trainer: Neitzel Tore: 1:0 Pisot (12., FE), 2:0 Savran (40.), 3:0 Tüting (44.), 3:1 Schnellhardt (67.), 3:2 Nyarko (74.) – SR: S. Stegemann (Niederkassel), Note 2,5 – Zuschauer: 7265 – Gelbe Karten: Pisot – Schäffler, Weidlich, Kegel, Czichos

Mainz 05 II – Großaspach

2:1 (0:0)

Mainz II: Huth (3) – Schilk (3,5), Ihrig (4), Hack (3), Wachs (3,5) – Saller (3), D. Bohl (4) – Pflücke (4; 67. Derstroff/-), Klement (2,5; 80. Seydel/-), Parker (3; 83. Tim Müller/-) – Höler (2,5) – Trainer: Schwarz

Würzburg: Wulnikowski (2) – Demirtas (3), Weil (3), Schoppenhauer (2), Kurzweg (4; 76. Nothnagel/-) – Karsanidis (3,5; 72. Vocaj/-), Fennell (4) – Russ (4), Benatelli (3), Shapourzadeh (4; 58. Haller/4) – Bieber (3) – Trainer: Hollerbach

Großaspach: Gäng (3) – Schiek (3,5), Leist (3), R. Schuster (3,5), Kienast (4; 79. Schommer/-) – Rizzi (3,5), Schröck (4) – Röttger (4; 56. Breier /2,5), Binakaj (3) – Rühle (4), Dittgen (4; 62. Renneke/-) – Trainer: Rehm

Aue: Männel (3) – Rizzuto (3,5), Susac (2,5), S. Breitkreuz (3), Hertner (3,5) – Riese (4), Samson (3,5; 67. Yildiz/-) – Skarlatidis (3,5), Handle (4; 61. Wegner/-) – Könnecke (5), Kvesic (4; 82. Nattermann/-) – Trainer: Dotchev

Tore: 1:0 Höler (52.), 2:0 Derstroff (79.), 2:1 Breier (84.) – SR: Schlager (Niederbühl), Note 3 – Zuschauer: 832 – Gelbe Karte: Schröck

Tor: 1:0 Bieber (57.) – SR: Schriever (Wurster Nordseeküste), Note 3,5 – Zuschauer: 5359 – Gelbe Karten: Karsanidis, Benatelli, Demirtas – Rizzuto – Gelb-Rote Karte: Könnecke (83.)

Stuttg. Kickers – Energie Cottbus

0:0

1:3 (1:0)

Halle: Bredlow (3,5) – Rau (4; 83. Baude/-), Acquistapace (4), Engelhardt (3), Brügmann (3,5; 83. Wallenborn/-) – Kruse (4,5), Diring (3) – Pfeffer (2,5; 83. Aydemir/-), Furuholm (3), Bertram (2,5) – Osawe (3,5) – Trainer: Köhler

Cottbus: Lück (2) – Mimbala (3), Hübener (3), Möhrle (3,5), Szarka (4) – Kauko (4), Zeitz (4) – Holz (4,5; 85. Zickert/-), Ledgerwood (4), P. Breitkreuz (4,5; 75. Bouziane/-) – Kaufmann (4; 85. Garbuschewski/-) – Trainer: Krämer

Hallescher FC – Pr. Münster

Spieler des Tages

Münster: Lomb (2,5) – Kopplin (3), Heitmeier (2,5), Pischorn (2,5), Fe. Müller (3) – Laprevotte (3), Schwarz (3) – Piossek (4; 90. Wiebe/-), Bischoff (3,5; 57. P. Hoffmann/2), Kara (2) – Özkara (4; 57. Reichwein/1,5) – Trainer: Loose

Stg. Kickers: Sattelmaier (3) – Pachonik (4), Bihr (3), Stein (3), Baumgärtel (3) – Marchese (3,5), Braun (2,5) – Bahn (3; 74. Jordanov/-) – Berko (4; 79. Mendler/-), G. Müller (4; 65. Soriano/-), Badiane (3,5) – Trainer: Steffen

Erb (1) Schoppenhauer (1) Erfurt

Sp.

VfR Aalen – Hansa Rostock

1:1 (1:1)

Aalen: Bernhardt (2,5) – Menig (4), Barth (4), Neumann (4), Chessa (4) – Schwabl (3,5) – Welzmüller (2), Ojala (3; 63. Edwini-Bonsu/-), Kartalis (4; 66. Klauß/-) – Drexler (2,5; 87. Kienle /-), Wegkamp (3) – Trainer: Vollmann Rostock: Schuhen (2) – Ahlschwede (4), Henn (2,5), Erdmann (3), Dorda (4) – Jänicke (4; 84. M. Hoffmann/-), Kofler (4), Ikeng (4), Gardawski (3) – Lukowicz (2,5; 75. Ülker/-), Perstaller (5; 46. Gottschling/4) – Trainer: Baumann Tore: 0:1 Gardawski (21.), 1:1 Ojala (41., FE) – SR: Welz (Wiesbaden), Note 3 – Zuschauer: 5631 – Gelbe Karten: Welzmüller – Kofler, Ahlschwede

kicker, 31. August 2015

Foto: firo

Knipser und Matchwinner: Marcel Reichwein

Der Knipser ist zurück Vor einem Monat wurde Marcel Reichwein, Angreifer aus MÜNSTER , am Knie operiert. Bei seinem dritten Einsatz als Einwechsler war er der Matchwinner.

V

iel effektiver kann ein Trainer wohl nicht wechseln. Keine 60 Sekunden zuvor eingewechselt, sorgte die Co-Produktion von Passgeber Philipp Hoffmann und Torschüt-

ze Marcel Reichwein für das 1:1 und damit die Wende beim Gastspiel in Halle. Reichwein und Hoffmann ließen sich auch in der 80. Minute nicht lumpen und stellten den 3:1-Endstand her. „Viel besser kann es nicht lau-

fen, als mit dem ersten Ballkontakt ein Tor zu schießen. Ich war relativ frei im gegnerischen Strafraum, warum weiß ich auch nicht“, befand Reichwein. Außerdem hatte sich der 29-Jährige erst vor gut einem Monat einen Meniskusriss zugezo-

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gen, musste operiert werden und verpasste so die ersten drei Saisonspiele. Nun unterstrich er seinen Torriecher gleich doppelt. „Das funktioniert selten so gut mit Einwechselungen“, freute sich Trainer Ralf Loose über sein glückliches Händchen. Zuletzt stand er beim eigenen Anhang in der Kritik für späte und wenig effektive Wechsel. Nach dem 1:1-Ausgleich gerieten die Hausherren aus Halle dann auch völlig aus dem Takt, Münster übernahm spät, aber umso eindrucksvoller die Regie des Spiels. Der SCP, der kurz vor dem Ausgleich fast das 0:2 kassiert hatte und auf der Kippe stand, drehte nun die Partie. Mehmet Kara verwandelte nach 72 Minuten zudem einen Strafstoß zum 2:1, ehe das „Joker-Duett“ Reichwein und Hoffmann ein zweites Mal ganze Arbeit ablieferte. „Nach dem katastrophalen Spiel gegen Mainz war das eine brutale Kopfsache“, sagte Kara im Hinblick auf die 0:1-Heimniederlage am vergangenen Mittwoch. Lange Zeit sah es nicht nach einer Wiedergutmachung aus. „Nein, mit der ersten Halbzeit konnten wir nicht zufrieden sein“, sagte Mittelfeldspieler Benjamin Schwarz. „Zum Glück haben wir ein anderes Gesicht als gegen Mainz gezeigt“, meinte Loose. Er erlebte den Ausgleich seiner Schützlinge als eine Art Befreiung, fast eine Stunde hatten sie dafür Anlauf genommen. Die wichtigste Erkenntnis: „Wir müssen als Mannschaft von der ersten Minute an viel aggressiver agieren.“ A L E X A N D E R H E F L I K

OSNABRÜCK

WÜRZBURG

AUE

Enochs Erleichterung

Das Abwehrbollwerk

„Ein bisschen unreif“

1Viel länger hätte das Spiel nicht

1„So kann es weitergehen“, sagte

1Im Vorjahr beendete Aue nur

dauern dürfen. „Am Ende mussten wir froh sein, die drei Punkte behalten zu haben“, sagte der neue Trainer Joe Enochs. Von ihm war eine Zentnerlast abgefallen, nachdem sein Team in der zweiten Halbzeit fast schon fahrlässig mit der 3:0-Pausenführung umgegangen war und noch zwei Gegentreffer schluckte. „Wir haben den Ball in der zweiten Halbzeit nicht mehr richtig laufen lassen. Es gab viel Licht, aber auch viel Schatten“, meinte Simon Tüting, der zum 3:0 traf. Er gehört zu den Gewinnern des Trainerwechsels, ist plötzlich Stammkraft wie Rechtsverteidiger Lars Bleker. „Am Ende fehlte uns nach der anstrengenden Woche etwas die Luft. Aber wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, einige Dinge aufzuarbeiten“, äußerte Enochs, der nach zwei Spielen mit sechs Punkten gute Chancen hat, seinen Posten zu behalten. „Ich wünsche mir, dass Joe Cheftrainer bleibt“, sagte Geschäftsführer Jürgen Wehlend. A L F O N S BAT K E .

Würzburgs Siegtorschütze Christopher Bieber nach dem 1:0 gegen Aue. Zwei Siege in Serie haben dem Aufsteiger frisches Selbstvertrauen verschafft. Trainer Bernd Hollerbach stellte nach dem knappen Erfolg gegen die Sachsen fest, „dass mein Team in dieser Woche einen Entwicklungsschritt gemacht hat.“ Geduldig und diszipliniert hatten die Kickers auf die eine Chance gewartet, die Bieber zum Tor des Tages nutzte. „Wir sind ruhig geblieben und nicht hektisch geworden, obwohl sich nur wenige Gelegenheiten ergeben haben. Aber das wussten wir schon vorher“, so Hollerbach. Die Defensivarbeit ist die große Stärke des Aufsteigers aus Unterfranken. Nur zwei Gegentore haben die Kickers bislang kassiert. „Wir sind für die Gegner eine eklige Mannschafft, das haben wir schon bewiesen“, sagt auch Torschütze Bieber und erklärt: „Bei uns arbeiten alle Spieler konsequent FRANK KRANEWITTER nach hinten.“

ein Spiel in Unterzahl, als Nils Miatke gegen Ingolstadt (0:3) die Ampelkarte sah. Jetzt gab es schon drei Platzverweise – nach nur sechs Spielen. Pawel Baranowski flog in Großaspach nach einem groben Foul vom Platz, Björn Kluft nach einer Tätlichkeit gegen Aalen. Nun erwischte es Mike Könnecke: Nachdem er schon Gelb wegen Ballwegschlagens gesehen hatte, wagte er sieben Minuten vor Schluss eine Schwalbe im gegnerischen Strafraum und sah dafür Gelb-Rot. „Wir sind da noch ein bisschen unreif“, ärgerte sich Trainer Pavel Dotchev. „Ich habe mit Mike gesprochen, er war am Boden zerstört. Er sagte mir, dass ein Kontakt da war. Für mich war das auch keine astreine Schwalbe.“ Der Coach fordert von seinem Team Aggressivität, „aber ich fordere positive Aggressivität, gesunde Härte und keine Dummheiten. Da müssen wir noch lernen, cleverer werden.“ T H O M A S NA H R E N D O R F

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3. LIGA

kicker, 31. August 2015

3. LIGA KOMPAKT Energie Cottbus Sukuta-Pasu kommt

SV Wehen Wiesbaden 0:1 – Demandt zufrieden

Stuttgarter Kickers Debüt für Jordanov Edisson Jordanov (22), Neuzugang von Dortmund II, feierte beim 0:0 gegen Cottbus sein Debüt im Kickers-Trikot. Nach 74 Minuten kam er für Bentley Baxter Bahn, mit dem er sich künftig um die offensive Position im Dreier-Mittelfeld streiten wird. Aber auch er schaffte es nicht, die entscheidenden Akzente zu setzen, um die Kickers für ihren großen Aufwand zu belohnen. Von Rechtsverteidiger Tobias Pachonik (20), der für den gelb-rotgesperrten Fabio Leutenecker sein Startelf-Debüt gab, kamen ebenfalls wenig Impulse – auch weil seine Geschwindigkeit gegen mauernde Cottbuser nicht zum Tragen kam.

Werder Bremen II Weiteres Sturmtalent geht Mit Maik Lukowicz verliert Werders Nachwuchs eines seiner zahlreichen Sturmtalente, der 20-Jährige wurde bis Saisonende an Ligakonkurrent Rostock ausgeliehen. Lukowicz hatte 12 seiner 13 Treffer der vergangenen Regionalliga-Saison in der ersten Saisonhälfte erzielt. Nach einer Verletzungspause schaffte er es allerdings nur noch selten in die Startelf.

VfB Stuttgart II Analyse ohne Wirkung Unter der Woche war die instabile Defensivleistung gründlich analysiert worden, doch gefruchtet haben die Sitzungen letztlich wenig. Die zuletzt schwachen Thomas Hagn (Verdacht auf Fersenprellung) und Jan Kliment blieben unberücksichtigt. So kamen zwar Linksfuß Mete Celik und Caniggia Elva zu ihrem Debüt, doch die Kompaktheit im Team fehlt weiter.

Foto: imago/Eibner

Der FC Energie hat mit der Verpflichtung des ehemaligen U-19Europameisters Richard SukutaPasu (25) den gewünschten Stoßstürmer bekommen. Der gebürtige Wuppertaler hat sich mit dem belgischen Zweitligisten Cercle Brügge auf eine Vertragsauflösung verständigt, in Cottbus muss er am Montag noch den Medizincheck bestehen. Trainer Stefan Krämer ist froh über den Neuzugang, der schon in Leverkusen, Kaiserslautern, St. Pauli und Bochum spielte: „Der Spieler vereinigt viel von dem, was wir brauchen. Er hat Größe, Wucht und Tempo und hat auch schon nachgewiesen, dass er Tore machen kann.“ Hiergeblieben: Aalens Kapitän Markus Schwabl (links) gegen den Rostocker Marcel Gottschling. Der VfR und Hansa trennten sich 1:1.

VfR Aalen Wegkamp sofort in Startelf Das wäre ein Einstand gewesen: Freistoß Ojala, Kopfball Wegkamp. Nach sieben Minuten bereits zappelte das Leder im Netz der Rostocker – doch der Schiedsrichter gab den Treffer nicht wegen einer mutmaßlichen Abseitsstellung. Doch Aalens Neuzugang Gerrit Wegkamp warf das nicht um. Der Stürmer, der vom FC Bayern II kam, hat gezeigt, dass er das Spiel des VfR beleben kann und hätte am Ende beinahe doch noch den siegbringenden Schlussakkord gesetzt – doch Hansa-Torwart Marcel Schuhen klärte mit einer Glanzparade. Davon ungetrübt war Wegkamps Freude darüber, dass er nach zwei Trainingseinheiten gleich das Vertrauen seines Trainers Peter Vollmann für die Startelf erhalten hat. Und die Tore, „die werden wir schon noch machen“, meint der 22-Jährige.

Hansa Rostock Lange Pause für Grupe Mit Neuzugang Maik Lukowicz (20, Bremer Leihgabe, siehe WerderMeldung links), aber ohne Tommy Grupe gelang Hansa ein 1:1 beim Zweitliga-Absteiger Aalen. Der 23-jährige defensive Mittelfeldspieler zog sich am Donnerstag im Training einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zu. Grupe, der zuvor in allen fünf Punktspielen eingesetzt worden war (wenn auch viermal nur als Einwechsler in der Schlussphase), hatte bereits im März 2014 einen Kreuzbandriss im selben Knie erlitten.

1. FSV Mainz 05 II Klement stabilisiert sich Nach mehrwöchiger Verletzungspause stand Regisseur Philipp Klement beim 2:1-Heimsieg gegen Großaspach zum zweiten Mal in Folge in der Mainzer Startelf. Der 22-jährige Kreativspieler, der dem Spiel der 05er jede Menge Impulse gibt, gehörte in der vergangenen Rückrunde zu den besten offensiven Mittelfeldakteuren der 3. Liga und will sich mit weiteren starken Auftritten für die BundesligaMannschaft empfehlen. „Natürlich ist die Hoffnung da. Aber die Basis dafür ist harte Arbeit und dass meine Leistung stimmt“, sagt Klement, den der Mainzer Chefcoach Martin Schmidt aus seiner Zeit als U-23-Trainer gut kennt.

SG Sonnenhof Großaspach Kleiner Trend nach unten Einttäuschung in Aspach: Dem 2:2 gegen Erfurt (nach 2:0-Pausenführung) folgte gestern eine 1:2-Niederlage in Mainz. Dabei gelang dem eingewechselten Pascal Breier (84.) der Anschlusstreffer. Trainer Rüdiger Rehm weiß, warum seine Mannschaft ohne Punktgewinn blieb: „Wir haben in den ersten 60 Minuten nie richtig zu unserem gewohnten Spiel gefunden. Schlussendlich haben wir heute zu wenig gezeigt, daher ist der Sieg für Mainz auch verdient.“ Positiv aus Sicht des Coaches: „Nach den Gegentoren haben wir Druck gemacht und sind dann auch bedingt durch die Einwechselspieler besser in die Partie gekommen.“

„Wir hätten einen Punkt verdient gehabt, die Jungs haben sich extremst reingehauen“, haderte Trainer Sven Demandt nach dem 0:1 in Chemnitz. Der Ärger entzündete sich an einem Tor von Luca Schnellbacher, das wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegeben wurde – eine Fehlentscheidung. So verkam zu Nebenerscheinungen, dass Keeper Markus Kolke einmal mehr tolle Reflexe zeigte und dass Michael Vitzthum, der diesmal im defensiven Mittelfeld auflief, seine Vielseitigkeit bewies. „Entscheidend für mich ist, wie die Jungs aufgetreten sind, damit bin ich vollauf zufrieden“, sagt Demandt.

RW Erfurt Judt reißt sein Team mit Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg: Das 3:0 über Stuttgart II fiel auch deshalb so klar aus, weil die Rot-Weißen dem Tabellenletzten den Schneid abkauften – allen voran Juri Judt. Für Kapitän Sebastian Tyrala in die Startelf gerückt, erkämpfte der 29-Jährige zahlreiche Bälle und initiierte häufig Angriffe. Nach knapp 70 Minuten verließ er humpelnd, aber glücklich das Feld und gab sogleich Entwarnung, die Probleme am Oberschenkel seien halb so schlimm.

Holstein Kiel Zentners Debüt verdorben Seinen Auftakt im Tor der Kieler hatte sich Robin Zentner (20) anders vorgestellt: Der nach dem Kreuzbandriss von Kenneth Kronholm vergangene Woche aus Mainz verpflichtete Schlussmann bekam sofort das Vertrauen von Trainer Karsten Neitzel. In seinen ersten 45 Minuten im KSV-Dress musste Zentner jedoch gleich dreimal hinter sich greifen. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und haben uns von dem 0:1 zu sehr runterziehen lassen“, so Zentner.

Fortuna Köln Vorsichtige Entwarnung Die schlimmste Befürchtung bei der Fortuna, dass sie das 2:1 gegen Magdeburg teuer würde bezahlen müssen, hat sich nicht bestätigt: Torwart André Poggenborg hatte sich in der Schlussphase am Knie verletzt und musste ausgewechselt werden, doch am Wochenende gab der Keeper vorsichtige Entwarnung: „Es war zum Glück wohl nicht das Knie, sondern die Wade“, sagte Poggenborg. „Ich hoffe, dass es nur ein Muskelfaserriss ist.“

REGIONALLIGA

kicker, 31. August 2015

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„Es war einfach zu wenig“ Zweite Saisonniederlage für den bisherigen Tabellenführer EINTRACHT BRAUNSCHWEIG II . Die Enttäuschung hält sich aber in Grenzen.

Foto: imago/Hübner

REGIONALLIGA

W

ohin geht die Reise? Auch nach dem sechsten Spieltag der neuen Regionalligasaison sind konkrete Prognosen weiterhin schwierig. Denn auch im Heimspiel am Freitagabend gegen den BV Cloppenburg wusste der bisherige Tabellenführer Eintracht Braunschweig II über weite Strecken zu überzeugen, doch die Durchschlagskraft ließen die Braunschweiger vermissen. So gab es eine 0:1-Niederlage gegen den BV Cloppenburg. Eintracht-Kapitän Lukas Kierdorf war nach einer zweiten Halbzeit mit vielen strittigen Schiedsrichterentscheidungen enttäuscht: „Offensiv war das sicher nicht unser bester Auftritt, vielleicht haben einige den Gegner zu leicht genommen.“ Fest steht: Gegen defensiv kompakt stehende Gegner wie Cloppenburg braucht das Team von Trainer Henning Bürger bislang eine zu lange Anlaufzeit. Erst nach dem Gegentor in der 50. Minute legte die Eintracht einen höheren Gang ein, schnürte die Cloppenburger in deren Hälfte ein und kam zwangsläufig zu guten Torchancen. Doch entweder scheiterten die Braunschweiger

Schon zwölf Punkte nach sechs Spielen: Braunschweigs Trainer Henning Bürger sorgt in dieser Saison für Überraschungen.

REHDEN: Ein Spieler soll noch kommen

am starken Keeper Christian Meyer oder am eigenen Unvermögen. Die besten Torchancen besaßen Kyeremeh (78.) und Dogan per Freistoß (85.). Henning Bürger sprach nach dem Abpfiff von einer verdienten Niederlage: „Es war einfach zu wenig. Wir wussten, dass die Cloppenburger auswärts äußerst unangenehm zu spielen sind und hatten letztlich fast keine klaren Torchancen.“ Mit zwölf Punkten nach sechs Spielen kann der Saisonstart trotz der aktuellen Enttäuschung als gelungen betrachtet werden. Die junge Mannschaft hat auch am Freitag erneut bewiesen, dass mehr als der sichere Klassenerhalt in dieser Spielzeit möglich ist. Aus einer soliden Defensive um den souveränen Deniz Dogan wird sich meist überlegt nach vorne durchkombiniert. Dank starker Techniker wie dem auch gegen Cloppenburg starken Belgier Gyamfi Kyeremeh oder Felix Drinkuth spielt sich die Braunschweiger Truppe bislang fast in jedem Spiel ihre Chancen heraus. Die Reise könnte am Ende der Saison also durchaus mit einem einstelligen Tabellenplatz für den Braunschweiger Nachwuchs enTORBEN RITZINGER den.

LÜNEBURG: Guter Start in die Saison

Kiene zieht positives Fazit Ostermann wartet auf Kurt Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

1War es nun ein Punktge-

winn oder ein Punktverlust? Da musste Alexander Kiene am Samstag länger überlegen. „Natürlich hatten wir uns vorgenommen, dieses Heimspiel zu gewinnen“, stellte der Trainer des BSV Rehden nach dem 2:2 gegen den Lüneburger SK klar. Dennoch zog Kiene ein positives Fazit. Vor allem, weil seine durch Verletzungen arg gebeutelte Mannschaft „Moral und Einstellung gezeigt hat“, lobte er das Aufbäumen nach dem Rückstand durch Kwasi Okyere Wriedt (32.) und Leon Heine (83.). Jeff Gyasi erzwang immerhin noch das 2:2 (85.). Rehden bleibt damit in dieser Saison ungeschlagen. „Wir haben die Ausfälle also wieder mal kompensiert“, freute sich der Coach, wusste aber, dass das auf

Dauer nicht immer funktionieren kann. Torschütze Gyasi ist da das beste Beispiel: Der etatmäßige Partner von Marcel Stutter auf der Doppelsechs musste in der Innenverteidigung aushelfen. Dies schwächte das defensive Mittelfeld. Deshalb will Rehden bis zum Ende der Wechselfrist noch auf dieser Position nachrüsten. Namen wollte BSV-Vereinsboss Friedrich Schilling noch nicht nennen, „denn bisher ist nichts unterschrieben“, mahnte der Vorsitzende. Doch Kiene ist sicher, dass dies schnell über die Bühne geht. „Es ist jemand, der die entsprechenden Körpermaße wie Jeff mitbringt“, verriet der Trainer mit Blick auf den breitschultrigen 1,90-MeterMann Gyasi. C O R D K RÜ G E R

12:2 in Rehden – es war

ein verdientes Remis für den Lüneburger SK, der mit zwei Siegen, drei Unentschieden und nur einer Niederlage gut in die Saison gestartet ist. „Wir sind mit dem Entwicklungsstand der Mannschaft zufrieden“, findet Trainer Elard Ostermann. Erst seit acht Wochen ist der Großteil der Mannschaft zusammen, deshalb „können wir mit dem Start insgesamt leben“, so der Coach. Neun Punkte sind für ihn in Ordnung. Dabei mussten der Coach und seine Mitstreiter wie LSKVorstand Gerald Kayser eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen, was viel schneller klappt als erwartet. Ganz zufrieden ist Ostermann aber natürlich noch nicht. Ihm stößt

etwa die Nachlässigkeit in der Schlussphase von Spielen auf, wie jetzt in Rehden oder zuletzt beim 3:3 gegen St. Pauli II. „Einige Spieler sind zu schnell zufrieden und so haben entscheidende Meter gefehlt.“ Seine Mannschaft könne 90 Minuten durchpowern, „aber es müssen eben alle tun“. Bald fest zum Kader soll Mehmet Kurt gehören. Der Defensivallrounder, der zuletzt bei Borussia Dortmund in der A-Jugend kickte, „passt vom Typ her super bei uns rein“, so Ostermann. Der 19-Jährige, der auch Probetrainings beim türkischen Erstligisten Sivaspor und West-Regionalligisten Lotte absolvierte, müsste nach Lüneburg ziehen. Findet er eine Arbeitsstelle, spielt er künfULI POTT tig für den LSK.

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REGIONALLIGA

RL NORD TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Eintracht Norderstedt VfB Oldenburg Eintracht Braunschweig II VfL Wolfsburg II SV Meppen ETSV Weiche Flensburg BSV Rehden TSV Havelse Lüneburger SK Hansa VfB Lübeck Hamburger SV II BV Cloppenburg Hannover 96 II FC St. Pauli II SV Drochtersen/A. (N) Goslarer SC 08 VfV 06 Hildesheim (N) TSV Schilksee (N)

6 6 6 6 5 5 6 6 6 6 6 6 5 6 6 6 6 7

16:8 11:7 8:5 13:4 11:3 15:6 9:4 11:10 9:8 12:12 9:12 5:12 8:9 10:15 4:9 7:13 7:16 7:19

13 13 12 11 11 10 10 10 9 9 8 8 6 5 5 3 3 1

6. SPIELTAG Hannover 96 II – VfL Wolfsburg II 1:2 (0:2) E. Braunschweig II – Cloppenburg 0:1 (0:0) FC St. Pauli II – Goslarer SC 08 3:2 (1:0) BSV Rehden – LSK Hansa 2:2 (1:1) TSV Havelse – TSV Schilksee 2:1 (2:0) Hamburger SV II – Drochtersen/A. 2:1 (1:0) E. Norderstedt – VfV Hildesheim 3:1 (2:1) VfB Lübeck – VfB Oldenburg 0:1 (0:0) Sonntag, 13. Dezember (14 Uhr): SV Meppen – ETSV Weiche (2:2, 1:0)

Hannover 96 II – Wolfsburg II 1:2 (0:2)

TSV Havelse – TSV Schilksee

Hannover II:   Radlinger  – Arkenberg, Hoffmann, Schwarz, Wilton – Anton, Hirsch (80. Jahn) – Sarenren-Bazee (70. Sulejmani), Ernst (61. Dierßen), Hortum – Prokoph – Trainer: Krüger

Havelse:   Dlugaiczyk  – Kina, Fölster, Strunkey, Hansmann –  Hintzke, Holm –  D. Wolf, Cicek (64. Deppe), Wenzel (51. Plume) – Undav (75. Kohn) – Trainer: Gehrke

Wolfsburg II: Brunst –  Kleihs, Klamt, Sprenger, Schick – B. Schulz, Seguin (46. Wimmer) – Stolze, F. Rodriguez (75. Hansen), Herrmann (65. Ebot-Etchi) – Medjedovic – Trainer: Ismael

Schilksee: Kröhnert – Gürntke,  Rook, von Randow, Bräunling – Schlagelambers (31. Warncke) – Schilling, Grützmacher (70. Durak), Vones (46. Cumur) –  Petrick, Nath – Trainer: Th. Gutzeit

Tore: 0:1 F. Rodriguez (9.), 0:2 Medjedovic (32.), 1:2 Prokoph (61.) – SR: Yilmaz (Hamburg) – Zuschauer: 350 – Gelbe Karten: Hirsch – Brunst, Seguin, Schick

Tore: 1:0 D. Wolf (8.), 2:0 D. Wolf (37.), 2:1 Nath (50., FE) – SR: Jost Steenken (Nordhorn) – Zuschauer: 322 – Gelbe Karte: Warncke – Rote Karte: Kina (49., Notbremse)

Br'schweig II – Cloppenburg

2:1 (2:0)

0:1 (0:0)

Braunschweig II: Engelhardt – Kaffenberger, L. Kierdorf, Dogan, Henschel (72. Capli) – Kabashi – Drinkuth, Hartwig (60. Dacaj),  Kyeremeh  – Düker (46. SassoSant), Huseni – Trainer: Bürger Cloppenburg:  C. Meyer – B. Gerdes (67. Köster), Willen, Niemeyer, D. Olthoff – Wangler, Westerveld, Thomes, Bentka (75. Suew) – Baloki (80. Assinouko), Mi. Faqiryar – Trainer: Groothuis Tor: 0:1 Mi. Faqiryar (50.) – SR: Mewes (Laatzen) – Zuschauer: 415 – Gelbe Karten: Dogan – B. Gerdes, Willen, Bentka, Köster

HSV II – SV Drochtersen/A.

2:1 (1:0)

HSV II:  Mickel – D. Jordan, Kim, Marcos, Feka – P. Müller, A. Arslan, Küc (76. Limaj), Brand (63. Haut) – Jurcher, Benkarit (66. Charrier) – Trainer: Zinnbauer Drochtersen/A.: P. Siefkes – Mau, Behrmann,  Johrden, Grahle – F. Nagel, Ioannou, Wolk, Ingreso (46. J. Gooßen) – Kühn, A. Neumann (90. Sung) – Trainer: Maaßen Tore: 1:0 A. Arslan (40.), 1:1 F. Nagel (60.), 2:1 Charrier (78.) – SR: Kunkel (Hamburg) – Zuschauer: 540 – Gelbe Karten: Küc, D. Jordan – Kühn, F. Nagel, Behrmann

TORJÄGER 7 5 5 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3

(1) (2) (–) (–) (–) (1) (1) (–) (–) (–) (1) (–) (1) (–) (–) (1) (–) (–) (1) (1) (–) (–) (–)

Prokoph (Hannover 96 II) D. Wolf (TSV Havelse) Kramer (VfB Lübeck) Shirdel (ETSV Weiche Flensburg) Kremer (SV Meppen) Toksöz (Eintracht Norderstedt) Kifuta (VfB Oldenburg) B. Schulz (VfL Wolfsburg II) Drinkuth (Eintr. Braunschweig II) Huseni (Eintr. Braunschweig II) Mi. Faqiryar (BV Cloppenburg) C. Jürgensen (ETSV Weiche) A. Arslan (Hamburger SV II) D. Hartmann (VfV 06 Hildesheim) Senger (VfB Lübeck) Wriedt (Lüneburger SK Hansa) Lüneburg (Eintracht Norderstedt) L. Meyer (Eintracht Norderstedt) Kargbo (BSV Rehden) Nath (TSV Schilksee) Petrick (TSV Schilksee) Empen (FC St. Pauli II) Avdijaj (VfL Wolfsburg II)

FC St. Pauli II Die letzten acht Minuten musste St. Pauli im Spiel gegen den Goslarer SC in Unterzahl bestreiten, nachdem sich Innenverteidiger Laurens Rogowski (21) bei einem Zusammenprall mit seinem Mitspieler Michael Ambrosius (19) eine Sprunggelenkverletzung zugezogen hatte.

VfB Lübeck Im Probetraining stellte sich Defensivakteur Julian Prochnow (29, SV Babelsberg 03) vor. Über eine Verpflichtung soll zu Wochenbeginn entschieden werden. +++ Mit einer Wadenzerrung fällt Nachwuchsstürmer Cemal Sezer (19) derzeit aus.

VfV 06 Hildesheim Stürmer Omar El-Zein (30) steht aus privaten Gründen aktuell nicht zur Verfügung.

Eintracht Norderstedt Der in Spanien aufgewachsene David Karg (22) ergänzt den Kader. Zuletzt war der Mittelfeldspieler beim Drittligisten Atletico Levante aktiv gewesen.

SV Meppen

7. SPIELTAG Freitag, 4. September (19 Uhr) BV Cloppenburg – Hannover 96 II (1:1, 1:2) Samstag, 5. September (13 Uhr) VfL Wolfsburg II – TSV Havelse (4:0, 2:1) Goslarer SC – Rehden (14.00) (4:1, 1:3) Sonntag, 6. September (14 Uhr) TSV Schilksee – FC St. Pauli II ( - , - ) E. Norderstedt – Hamburger SV II (4:1, 0:3) ETSV Weiche – E. Braunschweig II (1:0, 1:0) Hildesheim – Oldenburg (15.00) ( - , - ) LSK Hansa – VfB Lübeck (15.00) (2:3, 0:0) Drochtersen/A. – Meppen (15.00) ( - , - )

PERSONALIEN

FC St. Pauli II – Goslarer SC

3:2 (1:0)

E. Norderstedt – Hildesheim

3:1 (2:1)

St. Pauli II:   Brodersen  – Nadjem (63. Stegmann), Ambrosius, Rogowski, Keller – Pinarlik (60. Conteh), Kurt, Rosin, Kunze (75. Zazai) – Park – Schneider – Trainer: Elert

Norderstedt: Springer – Kunath (62.Kevac), T. Petersen, Ma. Mandic, Lindener – Koch – Jozic (69. Marxen), Toksöz, L. Meyer, Zekjiri (88. Schluchtmann) – Lüneburg – Trainer: Seeliger

Goslar: Junghan – Ziemann, Malembana, Luhaka,  Schmidt  (75. Maresch) – K. Fischer – Affo, Erbek, Golombek (66. Jahn) – Bezak, J. Schubert (63. Schaare) – Trainer: Thoß

Hildesheim: Zumbeel – D. Franke, Rockahr (66. Schlichting),  Lange, Papadopoulos (89. Rauch) – Magiera, Zlatkov – Plaschke, Panagiotidis, D. Hartmann – Fahmy – Trainer: Stoffregen

Tore: 1:0 Pinarlik (28.), 2:0 Kunze (59.), 3:0 Conteh (73.), 3:1 Bezak (75.), 3:2 Luhaka (90.) – SR: Schönheit (Lüneburg) – Zuschauer: 181 – Gelbe Karten: Nadjem, Ambrosius – Schmidt

Tore: 0:1 Fahmy (15.), 1:1 Ma. Mandic (18.), 2:1 T. Petersen (37.), 3:1 Toksöz (90.) – SR: Meermann (Vechta) – Zuschauer: 415 – Gelbe Karten: L. Meyer, Toksöz – Plaschke, Lange

BSV Rehden – LSK Hansa

VfB Lübeck – VfB Oldenburg

2:2 (1:1)

Rehden:   Mi. Mandic  – Pekrul, Wessel,  Gyasi, Kljajic – Stutter, Artmann – Siala (57. Fehr), Kargbo, Tietz – GerdesWurpts (82. März) – Trainer: Kiene Lüneburg: Alberti – Tanidis, Pägelow, Opalka – Ungureanu (86. Ehrenberg), Büchler (60. Hübner), P. Eggert (60. Heine), Pauer, Owusu – A. Moslehe, Wriedt – Trainer: Ostermann Tore: 1:0 Kargbo (9.), 1:1 Wriedt (32.), 1:2 Heine (83.), 2:2 Gyasi (85.) – SR: Rath (Bremen) – Zuschauer: 320 – Gelbe Karten: Tietz, Stutter – Owusu

0:1 (0:0)

Lübeck: Toboll – Bohnsack, Nogovic, Marheineke, Sirmais – Maletzki, Wehrendt, Voß (69. Sievers), Senger (69. Thiel) – Kramer, S. Richter (76. Barendt) – Trainer: Skwierczynski Oldenburg:  Kisiel – Engel, Uzelac, Volkmer, Canizales – Hadzhiev, Stütz (82. Temin) – Kifuta, Winkelmann, Tönnies (88. Steinwender) – Tomas (72. N. Laabs) – Trainer: Uzelac Tor: 0:1 Kifuta (64.) – SR: Thiemann (Diepholz) – Zuschauer: 1455 – Gelbe Karten: Nogovic – Kifuta, Stütz, Temin, Kisiel

Innenverteidiger Martin Hudec (33) soll nach mehrwöchiger Pause wegen Kniebeschwerden am Montag wieder ins Training einsteigen. + + +Verteidiger Marcel Thomas (22) und Mittelfeldspieler Thorben Deters (20) trainieren nach Verletzungspause bereits wieder mit der Mannschaft.+ + + Offensivakteur Viktor Maier (25) hat erneut eine Einladung zu einem Länderspiel: Kirgisien muss im WM-Qualifikationsspiel der asiatischen Gruppe B am Donnerstag in Jordanien antreten.

ETSV Weiche Mit einem 3:0-Sieg beim SH-Liga-Spitzenreiter TSB Flensburg hat der ETSV das Halbfinale im schleswig-holsteinischen Landespokal erreicht. Die Tore erzielten Jonas Walter (2 Elfmeter) und Christian Jürgensen. In der Schlussphase der Partie feierte Abwehrspieler Matthias Hummel (30) gut zehn Monate nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback.

Hannover 96 II Markus Ballmert (21) wechselt vom Zweitligisten FSV Frankfurt nach Hannover. „Markus ist ein junger Spieler, der universell einsetzbar ist“, sagt 96-Trainer Michael Krüger (61).

REGIONALLIGA

kicker, 31. August 2015

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Wagner sieht keine Krise Momentan läuft es bei der Reserve – anders als bei der BundesligaMannschaft des BVB – nicht rund. Wie kann das noch besser werden?

Foto: picture-alliance/dpa

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E

in einziger Punkt aus den ersten sechs Spielen – selbst in ihren vier Drittliga-Jahren ist die Reservemannschaft von Borussia Dortmund niemals auch nur annähernd so schlecht gestartet wie in diese RegionalligaSaison. Die Partie in der Vorwoche gegen Lotte, als sie durch einen Treffer von Christoph Zimmermann in der Nachspielzeit wenigstens einen Zähler gerettet hatten, sollte die Wende einleiten. Doch nach dem Tiefpunkt drei Tage später bei der bösen 1:5-Schlappe in Ahlen, erfüllten sich auch zum Abschluss der englischen Woche die Hoffnungen auf den ersten Saisonsieg nicht. Trotz der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen den Aufstiegsaspiranten Alemannia Aachen im heimischen Stadion Rote Erde sprach Trainer David Wagner von einem Neubeginn: „Das war eine deutliche Reaktion auf das Ahlen-Spiel. Die Jungs haben begriffen, dass man auch mal versuchen muss, ein Spiel über den Kampf zu entscheiden, und alles umgesetzt, was wir besprochen hatten. Leider haben wir uns wieder einmal nicht belohnt.“ Mit einem Altersschnitt von 19,8 (!) Jahren hatte Dortmunds Trainer die jüngste Startelf seiner Amtszeit aufgeboten. Das sei kein Experiment gewesen, sondern eine logische Konsequenz

Soll Schwung in den Angriff bringen: Marvin Ducksch (21) hat seinen Mittelfußbruch auskuriert und steht wieder zur Verfügung.

aus der Philosophie des Vereins: „Wir haben nach dem Abstieg bewusst darauf verzichtet, den Kader mit älteren Spielern zu verstärken und werden diesen Weg weiter gehen, auch wenn die Jungs Lehrgeld zahlen müssen.“ Wie gegen Aachen, als sie bereits ihr zehntes (!) Gegentor nach einem Standard kassierten. Von einer Krise will Wagner dennoch nichts wissen. Das Tabellenbild sei zwar erschreckend, dramatisch aber sei die Lage nicht: „Dafür präsentieren sich die Jungs insgesamt zu gut. In vier der sechs Spiele hätten wir punkten oder sogar gewinnen können. Oftmals fehlte auch ein wenig Glück.“ Sein Vertrauen in die Mannschaft hat in den letzten Woche nicht gelitten und ist „nach dieser Partie und diesem Auftritt sogar noch gestiegen“. Klar ist aber auch ihm, „dass die Jungs jetzt endlich einen Dreier einfahren müssen“. Helfen sollen dabei Kapitän David Solga, Wagners einziger Routinier, der nach einem Muskelfaserriss im nächsten Spiel gegen Oberhausen zurückkehren wird. Dazu kommt noch der Profi Marvin Ducksch, der nach seinem Mittelfußbruch früher als erwartet ins Teamtraining eingestiegene Stürmer soll schon im September sein Comeback feiern. Er könnte für diese junge Mannschaft, dessen Manko eindeutig der uneffektive Spielstil in der Offensive ist, einen enormen Wert haben. U D O S TA R K

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AACHEN: Innenverteidiger verlängert vorzeitig um ein Jahr – Benbennek lobt die Standards

„Torjäger“ Löhden: „Es hat hier von Anfang an gepasst“ 1Besser hätte die englische Wo-

che für Alemannia Aachen nicht laufen können. Die Tivoli-Kicker bleiben nach dem 1:0-Sieg bei Borussia Dortmund II ungeschlagen und haben sich oben in der Tabelle der Regionalliga West festgesetzt. Klar ist aber auch: „Trotz des guten Saisonstarts müssen wir weiter an uns arbeiten, dürfen zu keinem Zeitpunkt nachlassen“, wie Trainer Christian Benbennek nach dem dritten 1:0-Erfolg im fünften Ligaspiel mahnend feststellte.

Ungewöhnlich beim „Arbeitssieg“ (Benbennek) im Stadion Rote Erde war allerdings, dass Jannik Löhden diesmal nicht als Torschütze glänzte, wie zuvor schon drei Mal in der englischen Woche und vier Mal insgesamt. „Wir werden das nicht sehen, dass ein Innenverteidiger 36 Tore in 36 Spielen machen wird“, sagte Coach Benbennek zu seinem kopfballstarken Abwehrmann. „Es ist klar, dass das nicht immer funktioniert“, fügte er hinzu, „aber er bleibt gefährlich“.

Und das bis 2017 für die Alemannia. Denn der 2,01-MeterMann, erst zu Saisonbeginn von Viktoria Köln gekommen und in Aachen zunächst mit einem Einjahresvertrag ausgestattet, verlängerte in der vergangenen Woche seinen Kontrakt um ein weiteres Jahr. „Es hat von Anfang an gepasst, ich spüre die Rückendeckung des Vereins und es macht einfach Spaß, hier zu spielen“, hatte Löhden seine frühzeitige Vertragsverlängerung mitten in der englischen Woche begründet, um sie beim 1:0 gegen Kray

gleich mit dem „Tor des Tages“ zu krönen. „Was will man mehr?“ Gegen Dortmund II blieb Löhden zwar ohne Torerfolg – übrigens erst zum zweiten Mal im fünften Spiel – doch erneut war es mit Aimen Demais Freistoß (76.) eine Standardsituation, die nach einem mühsamen Spiel drei Punkte bescherte. „Wenn Du keinen Zugriff auf das Spiel bekommst, dann ist es gut zu wissen, dass die Standards funktionieren“, sagte Benbennek. „Aber das trainieren wir auch gezielt.“ HOLGER RICHTER

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RL WEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.

SV Rödinghausen Sportfreunde Lotte Alemannia Aachen Bor. M'gladbach II (M) SSVg Velbert (N) FC Viktoria Köln Fortuna Düsseldorf II Rot Weiss Ahlen (N) Rot-Weiß Oberhausen SC Wiedenbrück SC Verl Rot-Weiss Essen SG Wattenscheid 09 FC Schalke 04 II 1. FC Köln II TuS Erndtebrück (N) FC Kray Bor. Dortmund II (A) FC Wegberg-Beeck (N)

6 5 5 6 5 5 5 6 5 6 5 3 3 5 5 5 5 6 5

16:5 12:3 8:2 17:7 12:9 8:5 6:3 9:7 8:7 6:4 5:4 10:5 8:4 6:11 3:9 6:17 3:9 3:13 2:24

14 13 13 11 10 8 8 8 8 7 7 4 4 3 3 3 2 1 0

6. SPIELTAG Bor. Dortmund II – Alem. Aachen 0:1 (0:0) SV Rödinghausen – FC Vikt. Köln 4:2 (2:1) TuS Erndtebrück – F. Düsseldorf II 0:1 (0:1) FC Wegberg-Beeck – SSVg Velbert 2:6 (0:4) 1. FC Köln II – Sportfr. Lotte 2:4 (1:2) SC Wiedenbrück – RW Ahlen 1:1 (0:0) RW Oberhausen – M'gladbach II 2:0 (2:0) FC Kray – FC Schalke 04 II 1:1 (0:0) Dienstag, 1. September (20.15 Uhr): Wattenscheid 09 – RW Essen (0:3, 0:6) spielfrei: SC Verl

7. SPIELTAG Freitag, 4. September (19.30 Uhr) Schalke II – Dortmund II (14.00) ( - , - ) SF Lotte – Rödinghausen (19.00) (1:1, 2:1) RW Essen – FC Wegberg-Beeck ( - , - ) Alem. Aachen – SC Wiedenbrück (2:1, 0:1) Samstag, 5. September (14 Uhr) Rot Weiss Ahlen – 1. FC Köln II ( - , - ) RW Oberhausen – FC Kray (3:2, 0:0) Fort. Düsseldorf II – Wattenscheid (1:3, 2:0) Bor. M’gladbach II – SSVg Velbert ( - , - ) SC Verl – TuS Erndtebrück ( - , - ) spielfrei: FC Viktoria Köln

TORJÄGER 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3

(–) (–) (–) (1) (–) (–) (–) (2) (–) (–) (1) (3) (–) (–) (–)

Löhden (Alemannia Aachen) Ritter (Bor. Mönchengladbach II) Veselinovic (SV Rödinghausen) Ph. Schmidt (SSVg Velbert) Sangare (Fortuna Düsseldorf II) Baier (Rot-Weiss Essen) Studtrucker (Rot-Weiss Essen) Freiberger (Sportfreunde Lotte) Pisano (Bor. Mönchengladbach II) Da. Jansen (RW Oberhausen) Steinmetz (RW Oberhausen) Tumanan (SSVg Velbert) Buckmaier (SG Wattenscheid 09) Glowacz (SG Wattenscheid 09) Bednarski (SC Wiedenbrück)

B. Dortmund II – Alem. Aachen 0:1 (0:0)

1. FC Köln II – Sportfr. Lotte

Dortmund II: Bonmann – P. Stenzel, C. Zimmermann,  Gorenc-Stankovic  (60. Güll), M. Sarr – Sauerland (79. Eberwein), Karazor – Dieckmann, Harder, Hanke (88. Flores) – Ozbolt – Trainer: Wagner

Köln II: Mesenhöler – Klünter, Hübers, Tuncer, Mabanza – J. Hoffmann (68. Ban), Budimbu,  M. Laux, Scepanik (61. Capkin), Cueto – Kühlwetter (46. Bors) – Trainer: Heck

Aachen:  Löhe – Winter, Hackenberg, Löhden, Vrzogic –  B. Müller, Dowidat (65. Demai), Staffeldt, Graudenz – Maier (47. Propheter), Rüter (82. Gödde) – Trainer: Benbennek Tor: 0:1 Demai (76.) – SR: Visse (Recke) – Zuschauer: 3159 – Gelbe Karten: Sauerland – Löhden, Dowidat Rödinghausen – FC Vikt. Köln 4:2 (2:1) Rödinghausen: Schönwälder – Tünte, Kalkan, Leeneman, Langer – D. Müller (75. Buddecke), Siek – Schlottke, Bülter (88. Langemann) – Veselinovic, Jakubiak (75. Höner) – Trainer: Ermisch Vikt. Köln: Pellatz – Reiche, Costa, Brzenska, Guirino – Schwarz (65. Nottbeck),  Wunderlich  – Koronkiewicz (46. Mombongo-Dues), Schwadorf (60. Dias) – Kreyer, Reimerink – Trainer: Kaczmarek Tore: 1:0 Schlottke (9.), 2:0 Bülter (25.), 2:1 Schwarz (42.), 3:1 Jakubiak (59.), 4:1 Leeneman (64.), 4:2 Langer (82., ET) – SR: Sikorski (Moers) – Zuschauer: 1292 – Gelbe Karten: Leeneman, Siek – Brzenska, Schwadorf, Wunderlich, Koronkiewicz, Mombongo-Dues Erndtebrück – F. Düsseldorf II 0:1 (0:1) Erndtebrück:   Bäcker  – Tuysuz, Kröner, Miyazawa, Engelke – Kadiata (71. Lubaca), Kaminishi, Ziegler (46. Nakai), Andrijanic – Wassinger, R. Schmidt (67. Böhmer) – Trainer: Schnorrenberg Düsseldorf II: Kampmann – M. Ajani, Goralski, Bormuth, Budde –  Sangare, Lippold, C. Weber, Garcia (63. Abdelkarim) – Rybacki (90. Rüzgar), Erat – Trainer: Aksoy Tor: 0:1 Erat (41.) – SR: Fischer (Hemer) – Zuschauer: 391 – Gelbe Karten: Kaminishi, Wassinger, Böhmer – Budde, M. Ajani, Erat – Bes. Vorkommnis: Bäcker hält FE von Sangare (15.) FC Wegberg-Beeck – Velbert

2:6 (0:4)

Wegberg-Beeck: Nettekoven – Thelen, P. Ajani, Walbaum, Karamarko – Wirtz (72. Lambertz), Simoes Ribeiro, Azin, Bischoff (58. D. Richter) – Dagistan, Berkigt – Trainer: Henßen Velbert: Sprenger –  Tumanan, Zander, Andersen, Mondello – Hagemann (58. Schlösser), Winking, D. Müller, Trisic (46. Zumbe) – Ph. Schmidt, Dogan (72. Mühlhause) – Trainer: Pawlak Tore: 0:1 Tumanan (7., FE), 0:2 Tumanan (23.), 0:3 Trisic (32.), 0:4 Ph. Schmidt (39.), 0:5 Winking (56.), 1:5 Zumbe (64., ET), 1:6 Tumanan (76.), 2:6 Berkigt (78.) – SR: Heller (Köln) – Zuschauer: 361 – Gelbe Karten: Simoes Ribeiro, Wirtz – Andersen, Ph. Schmidt

2:4 (1:2)

Lotte: Fernandez – Hazaimeh, G. Nauber, M. Rahn, Langlitz (78. Neidhart) – Hettich, Dej, Pas. Schmidt (51. Daglar), Rosinger, Wendel (70. Brock) –  Freiberger  – Trainer: Atalan Tore: 0:1 Freiberger (2.), 1:1 M. Laux (8.), 1:2 Hazaimeh (41., FE), 1:3 Freiberger (60.), 1:4 Daglar (65.), 2:4 Cueto (84.) – SR: Weirich (Bergisch Gladbach) – Zuschauer: 200 – Gelbe Karten: Tuncer, Kühlwetter – Dej SC Wiedenbrück – RW Ahlen 1:1 (0:0) Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Twyrdy, Spinrath, Rogowski (70. Puhl) – Strickmann – Bockhorn, Wassey, Batarilo-Cerdic (86. Wilschrey) – Bednarski, Kotuljac (46. Zech) – Trainer: Beckstedde Ahlen: Kampe –  Dahlhoff, Wolff, Klauke, Heermann – Schaffer, Meschede, Backszat, Yilmaz (67. Bechtold) – Yildirim (87. Kolodzig), Bolat (62. Marzullo) – Trainer: Antwerpen Tore: 0:1 Backszat (56.), 1:1 Wassey (60.) – SR: Brüggemann (Rheine) – Zuschauer: 825 – Gelbe Karten: Bockhorn – Yildirim Oberhausen – M'gladbach II

2:0 (2:0)

Oberhausen: Udegbe – Reinert, Nakowitsch, Weigelt (73. Hermes), Herzenbruch –  Scheelen, Kurt – Bauder, Gügör (68. Steurer) – Steinmetz (63. Krystofiak), Engelmann – Trainer: A. Zimmermann M'gladbach II: Kompalla – Berauer, Elvedi (64. Nkansah), Knipping, C. Lenz – T. Kraus – Ritter (37. Sezer), Ndenge (37. B. Mohr), Sow, Holzweiler – Pisano – Trainer: Schubert Tore: 1:0 Steinmetz (5.), 2:0 Scheelen (24.) – SR: Visse (Recke) – Zuschauer: 1773 – Gelbe Karten: Gügör, Kurt – Sow FC Kray – FC Schalke 04 II

1:1 (0:0)

Kray: Kunz – Meißner, Wagner (85. Alic), Mengert, J. Zimmermann – Aubameyang, Akman – Yahkem (57. Kadiu), Grumann, Steuke (65. Bluni) – Kehrmann – Trainer: Skorzenski Schalke II: Schilder – Göcer, Neubauer, Friedrich, Dum (14. Uphoff) – T. Öztürk – Pick, Talarski, Sam (86. J. Przybylko), J.-L. Mickels (69. Rathgeber) – Gasilin – Trainer: Luginger Tore: 0:1 Gasilin (57.), 1:1 Kadiu (78.) – SR: Brüster (Kaarst) – Zuschauer: 153 – Gelbe Karten: Wagner, Akman – Neubauer, Talarski, Göcer, J. Przybylk

PERSONALIEN SV Rödinghausen Angreifer Cellou Diallo (19, Sprunggelenk) gehörte gegen Viktoria Köln (4:2) erstmals wieder zum Kader, kam aber noch nicht zum Einsatz. David Loheider (24, Rückenprobleme) sammelte Spielpraxis in der U 23 (Westfalenliga). + + + Rechtsverteidiger Kai-Bastian Evers (25, Schambeinreizung) soll in dieser Woche mit den ersten Trainingseinheiten beginnen. + + + Trainer Mario Ermisch (56) spendierte zwei trainingsfreie Tage. Am Dienstag beginnt dann die Vorbereitung auf den „Doppelpack“ bei den Sportfreunden Lotte (4. September Ligaspiel, 8. September erste Runde des Westfalenpokals).

Rot-Weiss Essen Rechtverteidiger Jeffrey Obst (21) kehrt im Derby bei der SG Wattenscheid 09 am Dienstag (20.15 Uhr, live bei Sport1) nach abgesessener Rotsperre aus dem Auftaktspiel gegen den SC Wiedenbrück (0:3) in den Kader zurück.

FC Schalke 04 II Das für den 4. September angesetzte Derby gegen Dortmund II muss verlegt werden. Grund: Die Umkleidekabinen in der Herner Mondpalast-Arena stehen nicht zur Verfügung, weil dort Flüchtlinge untergebracht sind. Der Spielort und ein neuer Termin sollen Anfang dieser Woche geklärt werden. Alle anderen Schalker Heimspiele bis zur Winterpause können im Bottroper Jahnstadion ausgetragen werden, weil es bei diesen Partien keine Sicherheitsbedenken gibt.

Wegberg-Beeck Wegberg-Beeck und Lennart Ingmann (19) gehen künftig getrennte Wege. Der Kontrakt des Angreifers wird in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Ingmann war im Sommer von Bayern München II nach Beeck gewechselt und hatte einen Dreijahresvertrag unterschrieben. + + + Stammtorhüter Stefan Zabel (23, Muskelblessur) fiel indes auch für das Spiel gegen Velbert aus. + + + Kurz vor Ende der Transferperiode ist der FC Wegberg-Beeck noch einmal aktiv geworden. Sowohl Torhüter Patrick Nettekoven (28, RW Oberhausen) als auch der defensive Mittelfeldakteur David Azin (25, CF Uniao Madeira) haben für ein Jahr unterschrieben. Beide standen beim jüngsten 2:6 gegen Velbert bereits in der Startelf.

FUSSBALL IM OSTEN

Foto: Jan Hübner

FUSSBALL IM OSTEN

kicker, 31. August 2015

Der entscheidende Rückschlag für Aue: Das 1:0 für Würzburg

Auszeit im Erzgebirge Entgegen vieler Prognosen ist Absteiger AUE gut in die Drittliga-Saison gekommen. Doch die neufomierte Mannschaft weist noch Defizite auf.

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ie Sportler-Weisheit ist nicht wegs schlechter, aber irgendwo neu: Aus Niederlagen lernst war etwas die Luft raus. Die letzdu, siehst deine Fehler, die te Konsequenz war vorne und bei Siegen oft überdeckt werden. hinten nicht zu sehen, Aue war Pavel Dotchev (49), der Trainer gedanklich nicht bei 100 Prodes FC Erzgebirge Aue, wird da- zent. Dotchevs Team nahm sich her in den kommenden Tagen im Unterbewusstsein eine kleine so manche Unterrichtsstunde Auszeit. Schlimm ist es nicht, es abhalten. muss aber ausgewertet werden, Im Grunde war die Niederlage denn gegen biedere Würzburger bei den Würzburger Kickers eine war ein Punkt mehr als nur drin. logische Folge der vergangenen „Wir hatten in der englischen Wochen. Vier Pflichtspielsiege Woche zwei schwere Spiele in nacheinander hatte Aue den Knochen, in denen wir zuvor geholt, das hatte der viel investiert haben. Auf dem Platz waren gefühlte 40 neuformierten Mannschaft kaum einer zugetraut. Der Grad. Daher wollten wir mit FCE fand schnell wenig Aufwand in die Drittligadas Spiel kontSpur. Schneller, Pavel Dotchevs Team fehlt rollieren“, sagt als die kühns- die letzte Konsequenz. Dotchev. „Das ten Optimisten ist uns über 90 glaubten. Zehn Minuten gelunPunkte nach sechs Spielen und gen, wir haben nur eine Chance eine Runde weiter im Pokal: Am zugelassen. Umso bitterer ist die 26. Juli, wenige Stunden vor dem Niederlage. Sie muss uns eine Saisonstart gegen Osnabrück, Lehre sein.“ Eine der Lehren ist, hätten diese Bilanz sämtliche stets voll konzentriert zu sein, in Verantwortlichen sofort un- jeder Aktion. Aue leistete sich terschrieben. Die Mannschaft schlichtweg zu viele Ballverluste macht Spaß, sie passt. Aber sie ist in der Vorwärtsbewegung, spieltrotzdem noch dabei, zu lernen. te oft zu hektisch. Die Ruhe am Ball war weg, und vorn fehlte die Sie muss noch wachsen. Neun Punkte in Folge wa- Durchschlagskraft. ren sehr, sehr gut. So mancher Dotchev hat also zu tun in dieschwere Fehler fiel dabei nicht sen Tagen, denn jetzt beginnen ins Gewicht. In Würzburg waren drei Derby-Wochen. Am Samssie umso deutlicher zu sehen. tag kommt Hansa Rostock, dann Aue war in Unterfranken keines- geht es zu Rot-Weiß Erfurt, bevor

Cottbus ins Erzgebirge reist. „Die Spiele haben sicherlich mehr Brisanz als andere. Das ist für Fans etwas ganz Besonderes. Für uns geht es jetzt erstmal darum, die englische Woche aus dem Kopf zu bekommen“, sagt Kapitän Martin Männel (27). Der Keeper ergänzt: „Sie war mental und kör-

perlich brutal. Wir werden uns jetzt ausruhen und gegen Rostock wieder frisch sein.“ Frisch im Kopf und in den Beinen. Klappt das, hat der Unterricht von Dotchev gefruchtet. Und Aue kann sich vielleicht doch mit dem Thema vordere Plätze befassen. THOMAS NAHRENDORF

ANSTOSS Marko Rehmer Vizeweltmeister 2002, spielte u.a. für Rostock und Union Berlin Dixie Dörner, Eduard Geyer, Steffen Heidrich, Martin Pieckenhagen, Marko Rehmer und Joachim Streich analysieren die Entwicklung im Ost-Fußball.

Der Umbruch in Aue braucht Zeit V

ier Vereine aus dem Osten sind derzeit in der 3. Liga oben dabei. Das ist schön und kommt für mich auch nicht überraschend. In den Klubs wird gute Arbeit geleistet. Dass Aufsteiger Magdeburg so gut in die Saison reingekommen ist, habe ich mir gedacht. Jens Härtel ist ein sehr guter Trainer, zudem hat der FCM im besten Sinne eine Mannschaft. Die Geschlossenheit ist ein Pfund. In Dresden ruhen die Hoffnungen zu Recht auf Trainer Uwe Neuhaus, der schon bei

anderen Klubs – etwa bei Union Berlin – gezeigt hat, dass er ein Team zum Aufstieg führen kann. Allerdings muss man abwarten, wie die junge Truppe mit dem Druck zurechtkommt. Zumal das Umfeld in Dresden durchaus speziell ist. Erzgebirge Aue sehe ich dagegen nicht als Aufstiegsanwärter, auch wenn das Team im Moment ganz gut steht. Aber die Mannschaft wurde nach dem Abstieg völlig neu zusammengestellt. Ein solcher Umbruch braucht erfahrungsgemäß Zeit.

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RL NORDOST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

FSV Zwickau Berliner AK 07 Wacker Nordhausen FC Oberlausitz (N) TSG Neustrelitz SV Babelsberg 03 Carl Zeiss Jena FC Schönberg 95 (N) Berliner FC Dynamo Hertha BSC II VfB Auerbach Budissa Bautzen ZFC Meuselwitz Optik Rathenow (N) RB Leipzig II (N) Germania Halberstadt Viktoria 89 Berlin FSV Luckenwalde (N)

6 6 6 6 6 6 5 6 6 6 6 5 6 6 6 6 6 6

16:0 8:1 9:5 10:7 10:5 6:1 7:3 8:5 14:13 8:9 7:12 6:6 4:9 5:9 7:13 6:14 1:11 2:11

18 12 11 11 10 10 10 9 9 9 7 6 6 5 4 4 3 1

6. SPIELTAG Babelsberg 03 – W. Nordhausen 0:0 G. Halberstadt – Optik Rathenow 4:2 (2:1) FC Oberlausitz – TSG Neustrelitz 2:1 (2:1) FC Schönberg 95 – Meuselwitz 3:0 (1:0) FSV Zwickau – FSV Luckenwalde 3:0 (3:0) RB Leipzig II – Hertha BSC II 2:3 (1:1) Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:0 (0:0) BFC Dynamo – Viktoria 89 Berlin 3:0 (1:0) Mittwoch, 2. September (17.30 Uhr): Carl Zeiss Jena – Budissa Bautzen (2:1, 1:0)

ERGEBNIS VOM DONNERSTAG VfB Auerbach – BFC Dynamo

4:1 (1:0)

7. SPIELTAG Freitag, 11. September (19 Uhr) FSV Luckenwalde – G. Halberstadt ( - , - ) ZFC Meuselwitz – BFC Dynamo (0:0, 1:3) Sonntag, 13. September (13.30 Uhr) B. Bautzen – Schönberg (13.00) ( - , - ) VfB Auerbach – Viktoria 89 Berlin (1:0, 0:0) Optik Rathenow – Carl Zeiss Jena ( - , - ) Berliner AK 07 – RB Leipzig II ( - , - ) Hertha BSC II – FC Oberlausitz ( - , - ) TSG Neustrelitz – Babelsberg 03 (1:0, 0:1) W. Nordhausen – FSV Zwickau (0:3, 0:3)

TORJÄGER 5 4 4 4 4 4 3 3 3 3

(–) (1) (2) (–) (–) (1) (–) (1) (–) (–)

N‘Diaye (BFC Dynamo) Eisele (Hertha BSC II) Benyamina (Berliner AK 07) Nemec (FC Oberlausitz) Semmer (Wacker Nordhausen) Frick (FSV Zwickau) A. Jakubov (Budissa Bautzen) Mlynikowski (Hertha BSC II) Jovanovic (Carl Zeiss Jena) M.-P. Zimmermann (FSV Zwickau)

VfB Auerbach – BFC Dynamo 4:1 (1:0) Auerbach: Ebersbach – Mattern, F. Paul, P. Müller, Lambach – Kötzsch (79. Herold) – Ratifo, Paradies, Schlosser, Wild (85. Melkonyan) – Hampf (17.  Schuch) – Trainer: Hiemisch BFC Dynamo: Hendl – Pröger (46. Rockenbach da Silva), Steinhauer, Brendel, Zurawsky – Güntner –  Weidlich, Putze, Muhovic, Preiß (46. Or. Yildirim) – N‘Diaye (64. Rehbein) – Trainer: Stratos Tore: 1:0 Schuch (21.), 2:0 Schuch (65.), 3:0 Schlosser (70.), 3:1 Muhovic (78.), 4:1 Herold (90.) – SR: Lossius (Sondershausen) – Zuschauer: 810 – Gelbe Karten: Lambach, Mattern, Kötzsch, Schuch – Weidlich SV Babelsberg 03 – W. Nordhausen 0:0 Babelsberg: Gladrow – Mihm, von Piechowski, Akdari, Cepni – Sindik, Hellwig – Uzun, Cubukcu, Steinborn (90./+2 Fiegen) – Shala (79. Grundler) – Trainer: Efe Nordhausen: Berbig –  Schulze,  Becken, Blume,Schlüter – Peßolat – Hanne (81.M.Goslar), Rischker, Behrens (62. Pichinot) – Semmer, B. Förster (75. Makangu) – Trainer: J. Goslar SR: Schwermer (Magdeburg) – Zuschauer: 1605 – Gelbe Karten: von Piechowski, Cepni, Uzun – Schlüter, Blume, Peßolat, Becken – Bes. Vorkommnis: Babelsbergs Trainer Efe wurde wegen Reklamierens auf die Tribüne verwiesen (90.). G. Halberstadt – O. Rathenow 4:2 (2:1) Halberstadt: P. Nagel – Beil, Schunke, Adomah, Ströhl (46. Einsiedel) – Bremer, Worbs – Tomita,  Ristovski  (74. Teixeira Rebelo), Kodes (77. Fraus) –  Dadashov  – Trainer: Fuchs Rathenow: Rogall – Bahr, Turan, Cakmakci, Stachnik (30. Printemps) – Wilcke, Leroy (56. Lindau), Ucar (56. Boachie) – Turhan, Deniz, Balde – Trainer: Kahlisch Tore: 1:0 Dadashov (3.), 1:1 Turhan (12.), 2:1 Ristovski (17.), 3:1 Tomita (52.), 3:2 Beil (71., ET), 4:2 Schunke (88.) – SR: Herde (Dresden) – Zuschauer: 406 – Gelbe Karte: Balde FC Oberlausitz – Neustrelitz 2:1 (2:1) FC Oberlausitz: Flückiger – Kunze, Penc, Kusic (82. R. Wolf), Huth (37. Krautschick) – Loucka – Dittrich, Petrick – Sisler – Nemec (68. Pekdemir), Nezmar – Trainer: Da Silva Neustrelitz: Braunsdorf – Zolinski, S. Müller, Mustapha, Pütt (77. von Walsleben-Schied) – Viteritti, Ilter, P. Schulz, Franziskus (61. Behnke) –  Adamyan, Albrecht (46. Brinkmann) – Trainer: Petersen Tore: 1:0 Nezmar (5.), 1:1 Adamyan (32.), 2:1 Nezmar (39.) – SR: Müller (Cottbus) – Zuschauer: 327 – Gelbe Karten: Nezmar, Dittrich, Kunze – S. Müller – Gelb-Rote Karte: Ilter (74.) – Rote Karte: Zolinski (86., grobes Foulspiel) FC Schönberg – Meuselwitz 3:0 (1:0) Schönberg: Hahnel – T. Schulz, K.-F. Schulz, Halke, R. Müller – Steinwarth, Max. Rausch, Gladrow (83. A. Müller), Matern (90. Rönnau) – Kunstmann, Haufe (74. M. Okada) – Trainer: Rietentiet

Meuselwitz: Teichmann – le Beau, F. Müller, Urban, Schuhmann (36. Starke) – Lubsch (69. Weinert), Luck – Albert, Trübenbach, Kamm Al-Azzawe – Krieger (53. Vojta) – Trainer: Weber Tore: 1:0 T. Schulz (29.), 2:0 R. Müller (73.), 3:0 Steinwarth (89., FE) – SR: Bärmann (Leipzig) – Zuschauer: 514 – Gelbe Karten: Max. Rausch, Steinwarth, K.-F. Schulz – le Beau

FSV Zwickau – Luckenwalde 3:0 (3:0) Zwickau: Unger – P. Göbel,  Mai, R. Paul – Lange (46. Nietfeld), Wachsmuth – M.P. Zimmermann (72. Schröter),  Frick  (62. P. Wolf), C. Göbel –  A. Öztürk, Genausch – Trainer: Ziegner Luckenwalde: Roggentin – Leimbach (46. Sprenger), Hadel, Koplin, Francisco – Repetylo, Ost (66. Goslinowski), Blazynski, Bogdan – Stober (46. F. Schmidt), Salhab – Trainer: Heinrich Tore: 1:0 Frick (6.), 2:0 A. Öztürk (15.), 3:0 Genausch (26.) – SR: Wartmann (Großvargula) – Zuschauer: 1731 – Gelbe Karten: A. Öztürk – Koplin, Blazynski, Sprenger RB Leipzig II – Hertha BSC II 2:3 (1:1) RB Leipzig II: Bellot – Mäder (62. Sucsuz), Sorge, Reddemann, Jung – Strauß, Hierländer (88. Endres), Siebeck – Palacios Martinez – Rabiega (70. Barth), Quaschner – Trainer: Vogel Hertha II: N.-J. Körber – Regäsel (37. Mar. Rausch), Beyer (79. Morack), Torunarigha, Mittelstädt –  Br. Henning, Pelivan – Mlynikowski,  T. Fuchs  –  Eisele, Mirbach (75. Hasse) – Trainer: Covic Tore: 0:1 Mirbach (9.), 1:1 Rabiega (14., HE), 1:2 Eisele (60.), 1:3 Mlynikowski (90.), 2:3 Quaschner (90./+3) – SR: Wilske (Bretleben) – Zuschauer: 386 – Gelbe Karten: Mäder – Mittelstädt, Mlynikowski Berliner AK 07 – VfB Auerbach 3:0 (0:0) BAK 07: Flauder – Corbin-Ong, Trapp, Kahlert, Lichte –  Skoda  – Gottschick, Kapan, Gutsche (61. Stephan), Erkic (73. Kelbel) – Benyamina (86. Siemund) – Trainer: Baumgart Auerbach: Ebersbach – Mattern, F. Paul, P. Müller, Dressel (6. Ratifo) – Paradies (46. Lietz), Kötzsch (86. Melkonyan), Lambach – Schlosser  – Wild, Schuch – Trainer: Hiemisch Tore: 1:0 Benyamina (56.), 2:0 Benyamina (75.), 3:0 Stephan (90.) – SR: Hösel (Rövershagen) – Zuschauer: 386 – Gelbe Karten: Erkic – Kötzsch BFC Dynamo – Viktoria 89 3:0 (1:0) BFC Dynamo: Hendl – Güntner, Brendel, Haastrup, Mannsfeld – Putze, Schünemann – Weidlich, Muhovic (66.  Rockenbach da Silva), Or. Yildirim (59. Preiß) – Pröger (74. N‘Diaye) – Trainer: Stratos Viktoria Berlin: Merz – Hentschel (46. Jelitto), Eglseder, Joshua Silva, Zingu (58. Beyazit) – O. Hofmann, Hollwitz, Giese (46. Böttcher), Borowski – Watzka, Ergirdi – Trainer: Jaspert Tore: 1:0 Putze (36., FE), 2:0 Rockenbach da Silva (70.), 3:0 Rockenbach da Silva (87.) – SR: Koslowski (Berlin) – Zuschauer: 732 – Gelbe Karten: Merz, O. Hofmann, Borowski, Hentschel, Ergirdi

FSV ZWICKAU:

Ziegner lobt und Heinrich tobt 1 Der FSV Zwickau bleibt das Team der Stunde. Auch am sechsten Spieltag baute der FSV seine Führung auf nunmehr 18 Zähler aus. Einmal mehr sorgte die mannschaftliche Geschlossenheit dafür, dass der FSV beim 3:0 gegen Luckenwalde die klar bessere Mannschaft war. Bereits in der ersten Halbzeit mussten die Gäste stark aufpassen, nicht unterzugehen und hoch in Rückstand zu geraten. Somit blieb auch in Halbzeit zwei nur die Schadensbegrenzung. Die Luckenwalder konnten nicht mehr, und Zwickau wollte nicht mehr. Trainer Jörg Heinrich blieb nur festzuhalten: „Wir haben uns heute einiges ausgedacht, doch der Plan ging von der ersten Minute an nach hinten los. Wir hatten keine Chance, wir hatten keine Mannschaft auf dem Platz“. Zwickaus Coach Torsten Ziegner war zufrieden: „Ich habe ein ordentliches Spiel meiner Mannschaft gesehen.“ ANDRE PETZOLD

PERSONALIEN BFC Dynamo Der offensive Mittelfeldspieler Tino Istvanic (20), der in der vergangenen Saison für die U 23 des 1. FC Union Berlin aktiv war, unterschrieb einen Einjahresvertrag.

Germania Halberstadt Mittelfeldakteur Torge Bremer (20) wechselt auf Leihbasis vorerst bis zum Winter vom 1. FC Magdeburg.

FC Carl Zeiss Jena Niclas Erlbeck (22), zuletzt für die U 23 von Eintracht Braunschweig tätig, erhält in Jena einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016.

TSG Neustrelitz Matthias Zeugner (21, Abwehr) liegt nach Problemen mit dem Herzen zur weiteren Behandlung im Klinikum Karlsburg und fällt für die nächste Zeit erstmal aus.

Berliner AK Defensivmann Atakan Yigitoglu hat sich am Dienstag während einer Trainingseinheit schwer am Knie verletzt. Der 22-Jährige zog sich einen Kreuzbandriss zu.

REGIONALLIGA

kicker, 31. August 2015

75

NORDHAUSEN: Ohne Tore und ohne Pascal Bieler in Babelsberg

BFC DYNAMO:

Goslars Ansage: „Wir sind gewappnet“

Rockenbach macht den Unterschied

1Unentschieden trennten sich

RL NORD

Eintracht Norderstedt VfB Oldenburg Eintracht Braunschweig II VfL Wolfsburg II SV Meppen ETSV Weiche Flensburg BSV Rehden TSV Havelse Lüneburger SK Hansa VfB Lübeck Hamburger SV II BV Cloppenburg Hannover 96 II FC St. Pauli II SV Drochtersen/A. (N) Goslarer SC 08 VfV 06 Hildesheim (N) TSV Schilksee (N)

Otimistischer Blick in die Zukunft: Nordhausens Trainer Jörg Goslar will von einer Zwickauer Dominanz nichts wissen. sind ordentlich gestartet.“ Der Kader von Nordhausen besitzt auch in der Breite die Qualität, um ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitreden zu können. So konnte sich Goslar den Luxus erlauben, den Ex-Bundesligaspieler Pascal Bieler gar nicht in den Kader für das Spiel in Babelsberg zu berufen. Verbesserungswürdig, so Goslar, sei bei seiner Mannschaft, „das Passspiel beim Umkehrspiel und die Chancenverwertung“. In Babelsberg vergab Benjamin Förster die größte Möglichkeit, als er in der sechsten Minute eine Her-

RL WEST

6. SPIELTAG Hannover 96 II – VfL Wolfsburg II E. Braunschweig II – BV Cloppenburg FC St. Pauli II – Goslarer SC 08 BSV Rehden – Lüneburger SK Hansa TSV Havelse – TSV Schilksee Hamburger SV II – SV Drochtersen/A. Eintr. Norderstedt – VfV 06 Hildesheim VfB Lübeck – VfB Oldenburg Sonntag, 13. Dezember (14 Uhr): SV Meppen – ETSV Weiche Flensburg

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

1Nach zuletzt zwei Heimnieder-

Foto: imago7streiflicht

am Samstag der SV Babelsberg 03 und Wacker Nordhausen. Die Nordhausener verpassten mit dem 0:0 in Babelsberg den dritten Sieg in Folge und konnten den Abstand zum Tabellenführer Zwickau am sechsten Spieltag nicht weiter verkürzen. Wacker-Trainer Jörg Goslar war dennoch mit dem Punktgewinn zufrieden „Mit sieben Punkten aus der englischen Woche haben wir eine gute Grundlage geschaffen. Dieser Zähler kann noch sehr wichtig werden.“ Der Trainer schaut auch den kommenden Aufgaben optimistisch entgegen: „Erst wollen wir zeigen, dass Zwickau zu schlagen ist. Dann folgt das Derby gegen Halberstadt und schließlich erwarten wir Jena.“ Schon vor der Saison hatte Goslar das Saisonziel formuliert, bis zum Ende um die Meisterschaft mitspielen zu wollen. „Dies muss unser Anspruch sein, wir wollen nach hinten heraus unsere Souveränität durchdrücken“, formuliert der Teamchef des Vorjahresdritten. Und er prophezeit: „Das wird ein interessanter Spätsommer, wir sind dafür gewappnet.“ Von einer Dominanz der Zwickauer will der 51-Jährige, angesichts des Startrekords des FSV, trotzdem nichts wissen: „Keine Frage, derzeit geben die Zwickauer den Takt vor. Sie haben es sehr gut gemacht, aber auch wir

6 6 6 6 5 5 6 6 6 6 6 6 5 6 6 6 6 7

1:2 0:1 3:2 2:2 2:1 2:1 3:1 0:1

(0:2) (0:0) (1:0) (1:1) (2:0) (1:0) (2:1) (0:0)

(2:2, 1:0)

16:8 11:7 8:5 13:4 11:3 15:6 9:4 11:10 9:8 12:12 9:12 5:12 8:9 10:15 4:9 7:13 7:16 7:19

13 13 12 11 11 10 10 10 9 9 8 8 6 5 5 3 3 1

RL SÜDWEST

6. SPIELTAG Bor. Dortmund II – Alemannia Aachen SV Rödinghausen – FC Viktoria Köln TuS Erndtebrück – Fort. Düsseldorf II FC Wegberg-Beeck – SSVg Velbert 1. FC Köln II – Sportfreunde Lotte SC Wiedenbrück – Rot Weiss Ahlen RW Oberhausen – Bor. M'gladbach II FC Kray – FC Schalke 04 II Dienstag, 1. September (20.15 Uhr): Wattenscheid 09 – Rot-Weiss Essen spielfrei: SC Verl 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.

SV Rödinghausen Sportfreunde Lotte Alemannia Aachen Bor. M'gladbach II (M) SSVg Velbert (N) FC Viktoria Köln Fortuna Düsseldorf II Rot Weiss Ahlen (N) Rot-Weiß Oberhausen SC Wiedenbrück SC Verl Rot-Weiss Essen SG Wattenscheid 09 FC Schalke 04 II 1. FC Köln II TuS Erndtebrück (N) FC Kray Borussia Dortmund II (A) FC Wegberg-Beeck (N)

eingabe von Tino Semmer an den Querbalken setzte. „Leider konnten wir das Spiel nicht in unsere Bahnen lenken“, analysiert Goslar, „nun müssen wir endlich mal auch ein Spitzenspiel gewinnen. Dies ist uns in der vergangenen Saison gar nicht gelungen“. Der Coach verweist dabei auch auf die beiden klaren 0:3-Niederlagen gegen Zwickau im Vorjahr. Der Spätsommer wird darüber Aufschluss geben, ob Wacker Nordhausen seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden kann und am Ende um die Meisterschaft mitspielen wird. M A RT I N E I S E N

6 5 5 6 5 5 5 6 5 6 5 3 3 5 5 5 5 6 5

0:1 4:2 0:1 2:6 2:4 1:1 2:0 1:1

(0:0) (2:1) (0:1) (0:4) (1:2) (0:0) (2:0) (0:0)

lagen gelang dem BFC Dynamo mit einem 3:0 im Derby gegen Viktoria Berlin der erste Dreier im eigenen Haus. Von Beginn an drückten die Hausherren auf den Führungstreffer. Innerhalb der ersten 15 Minuten hatte der BFC drei Chancen, welche aber nicht genutzt werden konnten. Ein Foul an Kevin Weidlich und der folgende Elfmeter, der von Joshua Putze verwandelt wurde, lösten dann den Knoten. Noch vor der Halbzeitpause hatte Philipp Haastrup das 2:0 auf dem Fuß, ließ die Chance aber ungenutzt. Auch in der zweiten Halbzeit blieb Dynamo das dominierende Team. Mit der Einwechslung von Rockenbach da Silva kam es zur spielentscheidenen Aktion. Kaum auf dem Platz erhöhte dieser zum 2:0 und markierte kurz vor Abpfiff sogar noch den Endstand. Offensichtlich hatte Trainer Thomas Stratos die richtigen Worte nach dem 1:4-Debakel in Auerbach gefunden. Zudem bewies er ein gutes Händchen bei den Einwechslungen sowie Umstellungen. Stratos selbst war nach dem Spiel erleichtert und resümierte: „Die Einstellung der Mannschaft war heute sehr gut. Auch wenn reihenweise Chancen nicht genutzt wurden, hatten wir alles im Griff.“ FELIX NEY

RL BAYERN

6. SPIELTAG Waldhof Mannheim – Kaiserslautern II SV Elversberg – 1. FC Saarbrücken FK Pirmasens – Kickers Offenbach Wormatia Worms – SC Freiburg II TSV Steinbach – FC Homburg Saar 05 Saarbrücken – Bahlinger SC SV Spielberg – Hessen Kassel Eintracht Trier – SpVgg Neckarelz TSG Hoffenheim II – FC Ast. Walldorf

2:0 0:0 1:2 3:3 0:2 3:3 0:1 2:0 2:3

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

14:3 13:2 18:7 10:3 7:0 10:4 12:8 9:6 9:7 15:12 4:9 6:10 6:12 4:11 4:12 3:15 6:15 6:20

(1:0) (1:2) (2:1) (0:1) (0:1) (0:0) (1:0) (0:0)

8. SPIELTAG FC Augsburg II – FC Amberg 1. FC Schweinfurt 05 – FV Illertissen Jahn Regensburg – SpVgg Bayreuth FC Ingolstadt 04 II – 1860 München II FC Memmingen – SV Schalding-Hein. 1. FC Nürnberg II – TSV Rain/Lech Vikt. Aschaffenburg – TSV Buchbach Greuther Fürth II – Wacker Burghausen FC Bayern II – SpVgg Unterhaching

2:2 1:1 1:1 1:1 3:0 2:0 1:1 0:2

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

22:8 16:7 15:7 15:14 21:14 14:7 10:8 12:12 15:17 11:17 12:10 13:14 5:7 12:22 11:12 9:16 9:20 3:13

(1:1) (1:1) (1:1) (1:0) (0:0) (1:0) (0:0) (0:1) abges.

(0:3, 0:6) 16:5 12:3 8:2 17:7 12:9 8:5 6:3 9:7 8:7 6:4 5:4 10:5 8:4 6:11 3:9 6:17 3:9 3:13 2:24

14 13 13 11 10 8 8 8 8 7 7 4 4 3 3 3 2 1 0

Hessen Kassel Waldhof Mannheim Kickers Offenbach (M) SV Elversberg 1. FC Saarbrücken Eintracht Trier FC Astoria Walldorf 1. FC Kaiserslautern II FC Homburg TSG Hoffenheim II SV Spielberg (N) Bahlinger SC (N) Wormatia Worms FK Pirmasens SpVgg Neckarelz TSV Steinbach (N) SC Freiburg II Saar 05 Saarbrücken (N)

6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6

16 16 14 14 14 13 12 10 9 7 7 4 4 3 3 3 2 1

Jahn Regensburg (A) Wacker Burghausen Bayern München II 1. FC Nürnberg II FC Amberg (N) 1860 München II SpVgg Bayreuth FC Memmingen Viktoria Aschaffenburg (N) SV Schalding-Heining FC Ingolstadt 04 II FV Illertissen SpVgg Unterhaching (A) TSV Rain/Lech (N) TSV Buchbach 1. FC Schweinfurt 05 SpVgg Greuther Fürth II FC Augsburg II

8 8 6 8 8 8 8 8 9 8 8 8 7 8 7 8 9 8

22 17 14 14 13 13 10 10 10 10 9 9 8 8 6 6 6 3

REGIONALLIGA

kicker, 31. August 2015

Die drei AUFSTEIGER der Regionalliga sind nur gekommen, um auch zu bleiben.

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Mit Zuversicht voran

Rost fühlt sich „bombastisch“ 1Ein schöneres Geschenk hät-

te es für Ambergs Trainer Timo Rost nicht geben können: Am Freitag ein 2:2-Unentschieden in Augsburg am achten Spieltag der Regionalliga Bayern, Platz fünf in der Tabelle – der FC Amberg ist der beste Aufsteiger. Der Chefcoach feierte danach am Samstag mit der ganzen Familie im Zillertal seinen 37. Geburtstag. „Da sind einige Überraschungsgäste gekommen, wir waren 40 Mann.“ Seine Spieler wussten nichts vom zweitägigen Kurztrip, haben aber alle angerufen, um ihm zu gratulieren: „Ich habe den Jungs freigegeben, die haben sich das verdient.“ Timo Rost und seine Mannschaft: Er hat auf sie gesetzt nach der erfolgreichen Relegation („Wer aufsteigt, hat auch verdient, in der Regionalliga im

ersten Jahr zu spielen.“) und sie geformt. „Wir hätten es uns leicht machen können, und acht, neun Spieler holen. Aber das wollten wir nicht. Ich weiß, was die Jungs können“, erklärt Rost. Auf wenigen Positionen hat er seine Mannschaft ergänzt („Ich will einen kleinen Kader, aber qualitativ ausgeglichen.“) und den offensiven Stil weiterentwickelt: Mit 21 Toren hat der FC Amberg den zweitbesten Angriff der Liga hinter Tabellenführer Jahn Regensburg (22). Kein Wunder, dass Rost nicht viele Worte braucht, um die Stimmung beim Aufsteiger zu beschreiben: „Bombastisch, ein Traum.“ Er habe immer gesagt, wenn seine Mannschaft sich schnell an das Tempo in der Regionalliga gewöhne, dann könne sie gut

ASCHAFFENBURG: Überall Zufriedenheit

Foto: imago

REGIONALLIGA

AMBERG: Der beste Neuling

Fixpunkt Klassenerhalt: Trainer Timo Rost genießt die aktuellen Erfolge seines Teams und hat doch nur den Nicht-Abstieg als Ziel. mitspielen. Aber dass sie so gut mitspiele, „damit hat kaum einer gerechnet. Jetzt stehen also weitere Aufgaben an, die Infrastruktur soll regionalligatauglich gemacht werden: ein Kunstrasenplatz, Umbau des Stadions und einige weitere Dinge im Umfeld. Sportlich will Rost am anfangs ausgegebenen Ziel festhalten: „Wir

lassen uns durch den Tabellenstand nicht blenden. Wir wollen vier Mannschaften am Ende hinter uns lassen.“ Denn trotz aller Erfolge bisher habe sein Team noch viel zu lernen, wie beim 2:2 in Augsburg: „Wir gehen in Führung, und dann müssen wir das zweite Tor machen. Aber wir lassen den Gegner kommen.“ REINER FRÖHLICH

RAIN/LECH: Behutsames Herantasten

Komljenovic variiert mehr Steib trotzt Tiefschlägen Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

1Nach gut einem Viertel

der Saison ist bei Viktoria Aschaffenburg die Zuversicht in Sachen Klassenerhalt gestiegen. Mit vier Punkten aus den letzten beiden Heimspielen hat sich der Aufsteiger auf Rang zehn vorgeschoben. Kevin Wittke (31), der zunehmend zum Taktgeber im Mittelfeld wird, sieht in der Kombination der beiden Partien den Schlüssel zum Erfolg: „Gegen Fürth haben wir die Aufgabe spielerisch gelöst, gegen Buchbach mit der kämpferischen Einstellung. Wenn wir beides durchhalten, dann sammeln wir schnell unsere Punkte.“ Auch Simon Schmidt (31) ist mit der Runde zufrieden. „Wir waren bis auf das Spiel bei 1860 immer mindestens gleichwertig, manch-

mal haben nur Kleinigkeiten gegen uns entschieden.“ Das, so der Kapitän, werde die Mannschaft noch in den Griff bekommen. Dazu kommt eine deutlich bessere personelle Basis. „Ich habe mehr Variationsmöglichkeiten, der Kader ist breiter geworden“, freut sich Trainer Slobodan Komljenovic (44), der zuletzt mehrfach rotieren konnte. Zufriedenheit herrscht ebenfalls bei der Vereinsführung, wie bei Vorstandssprecher Holger Stenger (53): „Wir haben gezeigt, dass wir in diese Klasse gehören.“ Die Zuschauer honorieren den Erfolg. Fast 1300 kamen im Schnitt zu den bisherigen Heimspielen, rund 600 mehr als in der letztjährigen Meistersaison in der Bayernliga. K L AU S G A S T

1 Die Worte „Harakiri“

und „Wahnsinn“ fielen bei Trainer Jürgen Steib (47) zu Beginn der Saison, wenn er davon sprach, mit dem ihm zur Verfügung stehenden Kader in der Regionalliga Bayern zu spielen. Nach den Abgängen von Rekordtorjäger Sebastian Kinzel und Stürmer Patric Lemmer rückte das gesetzte Ziel Klassenerhalt für den Aufsteiger scheinbar in weite Ferne. Doch nun, nach acht Spielen und der Ausbeute von acht Punkten, herrscht im Team eine positive Grundstimmung. Und die kann auch die jüngste Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg II nicht trüben. „Natürlich gibt es noch Leistungsschwankungen“, gibt Steib zu, „doch wir sind auf einem guten Weg.“ Die starken Vor-

stellungen der Rainer gegen Unterhaching und Memmingen und auch das Remis gegen Greuther Fürth II haben gezeigt, der TSV ist in der Regionalliga angekommen. Grund dafür ist sicherlich auch die Einstellung der Mannschaft, wie Steib erklärt: „Natürlich gab es einige Tiefschläge, etwa durch verletzungsbedingte Ausfälle. Aber die Spieler kämpfen für jeden, der nicht mitkicken kann.“ Zudem habe sich das Bewusstsein seiner Mannschaft deutlich gewandelt. „Die Spieler opfern nun viel mehr, sie sind topfit“, sagt Steib und verrät: „Wir haben ein Motto ausgegeben: Leben wie ein Profi.“ Neben Beruf, Schule und Freundin stehe nun auch der Fußball im Vordergrund. STEPHANIE UTZ

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REGIONALLIGA FC Augsburg II – FC Amberg

RL BAYERN TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Jahn Regensburg (A) Wacker Burghausen Bayern München II 1. FC Nürnberg II FC Amberg (N) 1860 München II SpVgg Bayreuth FC Memmingen Vikt. Aschaffenburg (N) SV Schalding-Heining FC Ingolstadt 04 II FV Illertissen SpVgg Unterhaching (A) TSV Rain/Lech (N) TSV Buchbach 1. FC Schweinfurt 05 SpVgg Greuther Fürth II FC Augsburg II

8 8 6 8 8 8 8 8 9 8 8 8 7 8 7 8 9 8

22:8 16:7 15:7 15:14 21:14 14:7 10:8 12:12 15:17 11:17 12:10 13:14 5:7 12:22 11:12 9:16 9:20 3:13

22 17 14 14 13 13 10 10 10 10 9 9 8 8 6 6 6 3

8. SPIELTAG FC Augsburg II – FC Amberg 2:2 (1:1) Schweinfurt 05 – FV Illertissen 1:1 (1:1) J. Regensburg – SpVgg Bayreuth 1:1 (1:1) FC Ingolstadt 04 II – TSV 1860 II 1:1 (1:0) FC Memmingen – SV Schalding-H. 3:0 (0:0) 1. FC Nürnberg II – TSV Rain/Lech 2:0 (1:0) V. Aschaffenburg – TSV Buchbach 1:1 (0:0) Greuther Fürth II – W. Burghausen 0:2 (0:1) FC Bayern II – SpVgg Unterhaching abges.

9. SPIELTAG Freitag, 4. September (18 Uhr) SpVgg Bayreuth – Schweinfurt 05 (2:0, 3:5) Bayern II – Memmingen (19.00) (3:0, 4:1) Samstag, 5. September (14 Uhr) SpVgg Unterhaching – FC Amberg ( - , - ) FV Illertissen – FC Augsburg II (3:0, 2:0) Schalding-H. – Greuther Fürth II (1:3, 1:1) Burghausen – 1. FC Nürnberg II (2:1, 0:1) TSV Rain – Aschaffenburg (16.00) ( - , - ) Sonntag, 6. September (13 Uhr) TSV Buchbach – Ingolstadt 04 II (2:1, 1:1) 1860 II – J. Regensburg (14.00) ( - , - )

TORJÄGER 7 5 5 5 4 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3

(1) (1) (2) (–) (1) (–) (1) (1) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–) (–)

Ziereis (Jahn Regensburg) Mar. Duhnke (Wacker Burghausen) Geldhauser (FC Memmingen) Weihrauch (Bayern München II) M. Wiedmann (FC Amberg) Hämmerle (FV Illertissen) Morina (FV Illertissen) Ammari (FC Ingolstadt 04 II) Lux (1. FC Nürnberg II) Pillmeier (SV Schalding-Heining) Hauck (FC Amberg) Plänitz (FC Amberg) S. Schmidt (Viktoria Aschaffenburg) Petrovic (TSV Buchbach) Maderer (SpVgg Greuther Fürth II) Lappe (Bayern München II) Karger (1860 München II) Goia (TSV Rain/Lech) Witasek (TSV Rain/Lech) Hesse (Jahn Regensburg) Pusch (Jahn Regensburg) Krautschneider (Schweinfurt 05)

2:2 (1:1)

FC Memmingen – Schalding-H. 3:0 (0:0)

Augsburg II: Kastenmeier – Framberger, Künzel, Rieder (22. Vrenezi), Uhde – Richter, Tugbay, Thiel, Spies (90. Önat) – Kurz, Bekiroglu – Trainer: Luderschmid

Memmingen: Gruber – Robinson, Schmeiser, Anzenhofer (81. Weiler), Eisenmann – R. Friedrich (59. Lhotzky), Heger, D. Hoffmann, And. Mayer –  Sapina  (87. Ruiz), Geldhauser – Trainer: Reinhardt

Amberg: Götz – Ceesay, Gorgiev, Göpfert (54. Knorr) – Hempel, Plänitz, T. Schneider,  M. Wiedmann  – Dietl (54. Jobst), Hauck, Wiesner (68. Werner) – Trainer: Rost

Schalding-H.: Resch – Buchinger (79. Rockinger), Escherich, D. Gashi, Gahabka – Alagöz – Krenn (59. R. Huber), Lüftl, Eibl – Wirth (69. Rott), Pillmeier – Trainer: Tanzer

Tore: 0:1 M. Wiedmann (13.), 1:1 Spies (41.), 2:1 Richter (61.), 2:2 Ceesay (75.) – SR: Bacher (Kirchensur) – Zuschauer: 305 – Gelbe Karten: Thiel, Bekiroglu, Vrenezi – Hauck, Hempel

Tore: 1:0 And. Mayer (75., FE), 2:0 Geldhauser (85.), 3:0 Geldhauser (89.) – SR: Hanslbauer (Altenberg) – Zuschauer: 1028 – Gelbe Karten: R. Friedrich, Robinson, Heger – Gahabka, Escherich

Schweinfurt 05 – Illertissen

1. FC Nürnberg II – TSV Rain

1:1 (1:1)

2:0 (1:0)

Schweinfurt:   Pfeiffer  –  Messingschlager, A. Bauer, Janz, Lunz – Fery, Krämer – Kraus (84. Jäckel), C. Kracun, Krautschneider (65. Mar. Müller) – Diroll – Trainer: Klaus

Nürnberg II:  Uphoff – K. Sané, T. Weber, Erras, Lippert – Preißinger, Theisen – Kardovic (72. S. Wenninger),  Evseev  (88. Bergmeister), Weimar – Baumann (60. Knezevic) – Trainer: Prinzen

Illertissen: Rösch – Ludmann, Rupp, Strahler, Heikenwälder – Nierichlo, Frick, L. Kling, Jocham (72. Hämmerle) – Morina  (60. Kiral), Hindelang (80. Akaydin) – Trainer: Bachthaler

Rain:  Jozinovic – Riedelsheimer, Bobinger, Schuster, Liebsch – Nießner (46. Jorsch), Mitterhuber – Friedl (46. Habermeyer), Arkadas, Goia – Doll (64. J. Müller) – Trainer: Steib

Tore: 0:1 Morina (3.), 1:1 Diroll (29.) – SR: Fleischmann (Kreith/Pittersberg) – Zuschauer: 933 – Gelbe Karten: C. Kracun – Rupp, Morina

Tore: 1:0 Erras (16.), 2:0 Weimar (77.) – SR: Baumann (Seebach) – Zuschauer: 187 – Gelbe Karten: Weimar, Lippert – Bobinger

Jahn Regensburg – Bayreuth

1:1 (1:1)

V. Aschaffenburg – Buchbach 1:1 (0:0)

Regensburg:   Pentke  – Hofrath, T. Kurz, Palionis, Hein – Lais – George (68. Luge),  Pusch, Knoll (76. Schöpf), Hesse (86. Trettenbach) – Ziereis – Trainer: Brand

Aschaffenburg: Steigerwald – Galm,Daudi, Lekaj – Alikhil, Wittke (85. Wolfert), Gerhart (59. Gavric), S. Schmidt, Cheron – Schnitzer (74. Arslan), Toch – Trainer: Komljenovic

Bayreuth:  Freiberger – Eckert (45. Jainta), Ascherl, Zitzmann, Horter – T. Özdemir, Gareis (62. Strangl), C. Wolf, Do. Schmitt, Makarenko (81. Lieder) – Ulbricht – Trainer: Starke Tore: 0:1 Ulbricht (26.), 1:1 Ziereis (30.) – SR: Stein (Weibersbrunn) – Zuschauer: 7093 – Gelbe Karten: Hein, Pusch – Eckert, Ascherl, Horter, Ulbricht Ingolstadt II – TSV 1860 II

Buchbach: Max. Weber – M. Hain, Drum, Leberfinger, Brucia – Löffler (60. Alschinger), Walleth, Grübl (73. Dotzler) – Petrovic – M. Bauer (60. Breu), Drofa – Trainer: Bobenstetter Tore: 1:0 Alikhil (52.), 1:1 Dotzler (86.) – SR: Söder (Schwarzenbruck) – Zuschauer: 686 – Gelbe Karten: Daudi, Lekaj – Alschinger, Drofa

1:1 (1:0)

Ingolstadt II: Ortag – Räuber, Hagmann, Blomeyer, Büch –  Wannenwetsch  – Pledl, Christiansen (76. Rasch), A. Gashi (65. Posselt), Buchner (86. St. Müller) – Ammari – Trainer: Leitl TSV 1860 II: Netolitzky – Scheidl, F. Weber, Yegenoglu (69. Marton), Genkinger – E. Taffertshofer (65. Seferings) – Helmbrecht, Andermatt, Hürzeler (46. Kokocinski), Karger – Pieper – Trainer: Bierofka Tore: 1:0 Ammari (38.), 1:1 Pieper (85.) – SR: Badstübner (Windsbach) – Zuschauer: 450 – Gelbe Karten: Christiansen, Büch, Wannenwetsch – Hürzeler, Helmbrecht

Gr. Fürth II – W. Burghausen

0:2 (0:1)

Fürth II: Skowronek – Tischler (51. Guerra), Held (67. Gressel), Schlicke, Golla – Kolbeck, Trybull – Wartenfelser, Bajrami (76. Mar. Weber),  Bodenröder  – Steininger – Trainer: Kleine Burghausen: Eiban – Weiß, Hofstetter, Rech, Moser, Hingerl – Mar. Duhnke, Burkhard, Kauffmann (46. Knochner), Ebeling (63. Schulz) – Kadrijaj (46. Kindsvater) – Trainer: Wolf Tore: 0:1 Trybull (13., ET), 0:2 Mar. Duhnke (70.) – SR: Marx (Würzburg) – Zuschauer: 198 – Gelbe Karten: Kolbeck, Guerra, Wartenfelser – Moser

PERSONALIEN FC Bayern München II Gerrit Wegkamp (22) wechselt zum Drittligisten VfR Aalen. Im Sommer 2014 war der Stürmer von Fortuna Düsseldorf an die Säbener Straße gekommen. In der vergangenen Spielzeit wurde er in allen Regionalligapartien des FCB II eingesetzt. Dabei erzielte der ehemalige U-19-Nationalspieler 15 Treffer und bereitete acht weitere Tore vor.

1. FC Nürnberg II Abwehrspieler Özgür Özdemir (20) musste gegen Rain am Lech wegen einer Zerrung im rechten Oberschenkel passen. + + + Angreifer Vitalij Lux (26) weilt bei der kirgisischen Nationalmannschaft, die am Donnerstag in der WMQualifikation in Jordanien antritt. + + + Co-Trainer Andreas Wolf (33) saß aufgrund des Engpasses in der Abwehrzentrale als Ersatzspieler auf der Bank.

FC Memmingen Kapitän Sebastian Bonfert (27, Mittelfeld) muss sich kurzfristig einer Leistenoperation unterziehen und wird weitere Wochen ausfallen. + + + Nach 544 Minuten hat Torjäger Michael Geldhauser (25) seine Torflaute beendet – seit 21. Juli hatte der Stürmer nicht mehr getroffen, nun gleich zweimal gegen Burghausen.

Viktoria Aschaffenburg Von Kickers Offenbach kommt Mittelfeldspieler Jan Biggel (25), der für den OFC und den SC Pfullingen insgesamt 86 Regionalligaspiele bestritten hat. + + + Yannick Franz (19, Mittelfeld) wechselt zum Bayernligisten Alemannia Haibach.

SpVgg Greuther Fürth II Nach der Verletzung von Keeper Bastian Lerch (19) hat der Zweitligaverein reagiert und Torhüter Leopold Zingerle vom FC Bayern München II in den Kader geholt. Der 21-Jährige wechselt mit sofortiger Wirkung und erhält zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende.

FC Augsburg II Abwehrspieler Tim Rieder (21) musste in der 22. Minute die Partie gegen den FC Amberg verletzungsbedingt und mit starken Schmerzen verlassen. Ihm war ein Gegenspieler auf das Sprunggelenk gefallen. Eine genauere Diagnose über Art und Dauer der Verletzung steht noch aus.

REGIONALLIGA

kicker, 31. August 2015

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Zum Topteam fehlen Tore Der 1. FC SAARBRÜCKEN bleibt auch im Derby bei der SV ELVERSBERG ohne Gegentor. Im Angriff fehlt jedoch die nötige Durchschlagskraft.

Foto: Schlichter

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F

ür Elversbergs Abwehrchef Kevin Maek war es „ganz bitter“, ausgerechnet beim SaarDerby gegen seinen Ex-Klub aus Saarbrücken rotgesperrt zu fehlen. Schließlich konnte er seinem Team beim 0:0 im Topspiel aber eine gute Leistung bescheinigen: „Bis zum Platzverweis hatten wir das Spiel eigentlich im Griff, haben es aber versäumt, Tore zu schießen.“ Dabei hatte die SVE auch ohne ihren „TopTorjäger“ Maek (3 Treffer) durchaus Chancen, konnte die Saarbrücker Defensive, die seit Saisonbeginn noch kein Gegentor kassiert hat, aber nicht überwinden. SVE-Trainer Michael Wiesinger war mit der Punkteteilung durchaus zufrieden: „Mein erstes Saar-Derby war sehr intensiv, ein richtiger Fight. Ich denke, mit dem Unentschieden können beide Mannschaften leben.“ Sein Gegenüber Falko Götz tat sich damit schwer: „Mein Kollege kann mit dem Punkt sicher besser leben als ich, denn wir hatten mehr Chancen. Schon seit Saisonbeginn haben wir das Problem, dass wir zu wenig Tore machen“, haderte Götz mit der Chancenverwertung. Der FCS hat in sechs Spielen bislang erst sieben Treffer erzielt. Jetzt droht mit Matthew Taylor (3 Tore) auch noch der beste Schütze auszufallen. Der US-Amerikaner hat sich eine Muskelverletzung im

Hinten top, vorne flop: FCS-Trainer Falko Götz (links) und SVECoach Michael Wiesinger haderten mit der Chancenverwertung. rechten Oberschenkel zugezogen, wurde durch den Ex-Elversberger Felix Luz ersetzt. „Wenigstens waren wir besser als letztes Jahr“, erinnerte sich Luz an die beiden Derby-Niederlagen der vergangenen Saison. „Nichtsdestotrotz wollten wir mehr. Viel-

leicht müssen wir vorne noch torgeiler und noch konsequenter werden“, hofft der Stürmer mit der ungeliebten Jokerrolle künftig auf mehr Durchschlagskraft, aber auch auf mehr Einsatzzeiten. Ein Schicksal, das im Derby auch Lukas Kohler ereilte. „Saarbrücken

ist und bleibt mein Heimatverein, ich habe dort die gesamte Jugend durchlaufen, daher war es für mich ein besonderes Spiel, das ich auch gerne gewonnen hätte“, ärgert sich der Ex-Saarbrücker in Reihen der SVE über den verpassten Sieg. Zum Topteam fehlten beiden die Tore. Durch die Punkteteilung haben die Aufstiegsanwärter jetzt zwei Zähler Rückstand auf die Tabellenspitze. Darin sieht Kohler aber kein Problem: „Wir sind beide ungeschlagen, haben uns oben festgesetzt. Da ist noch alles drin.“ Auf Saarbrücken wartet gleich das nächste Derby, diesmal gegen Saar 05 sogar ein Stadtderby. „Das wird für Saar 05 das Spiel des Jahres und im Derby ist immer alles möglich, egal gegen wen du spielst“, warnt Felix Luz. „Das muss uns keine Angst machen, aber wir müssen konzentriert bleiben und dürfen die 05er auf keinen Fall unterschätzen.“ Für Elversberg steht bei Hessen Kassel ein weiteres Spitzenspiel an: „Kassel hat eine gute Mannschaft und ist gut gestartet, aber wir fahren mit Sicherheit nicht dorthin, um zu verlieren“, gibt sich Lukas Kohler optimistisch. Dort ist Maek nach der Sperre wieder dabei und mit Aaron Berzel (Preußen Münster) vielleicht auch ein neuer rechter Verteidiger. Dagegen hat neben Max Nicu (Unterhaching) auch Christian Eggert (Saar 05) die SVE verlasS A N D R A B E RT R A N D sen.

HOMBURG: Dooley hofft nach erneutem Auswärtserfolg nun auf eine Serie

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

Gallego: Erst Vaterfreuden, dann der Matchwinner 1Nach den ersten fünf Par-

tien wurden im Umfeld des FC Homburg bereits Parallelen zur Vorsaison gezogen. Damals konnte die Elf von Trainer Jens Kiefer die vielen Punkte, die im schwachen ersten Saisondrittel verspielt wurden, trotz einer guten Restrunde nicht mehr aufholen. In dieser Saison war die Homburger Leistung lediglich bei der 0:2-Heimniederlage gegen Eintracht Trier schwach. Bei den drei Remis zu Beginn hatten jeweils krasse individuelle Fehler dazu geführt, dass trotz starker

Leistung kein Dreier heraussprang. Umso wichtiger war der 2:0-Erfolg beim TSV Steinbach. Matchwinner war ausgerechnet Marc Gallego. Dessen Ehefrau hatte in der Nacht zuvor in Homburg einen Jungen zur Welt gebracht. Der 30-Jährige verbrachte fast die gesamte Nacht im Krankenhaus und wurde dann von Teammanager Angelo Vaccaro nach Steinbach gefahren. Trotz sehr wenig Schlaf zeigte sich der Mittelfeldspieler während der Partie hellwach und avancierte nicht nur aufgrund

seiner beiden Treffer zum besten Spieler auf dem Platz. „Diesmal haben nur die drei Punkte gezählt“, sagten Kiefer und Sportkoordinator Steven Dooley nach dem wichtigen Sieg unisono. Laut Trainer sei es nach dem schwachen Auftritt gegen Trier darum gegangen, eine Trotzreaktion zu zeigen: „Zu Saisonbeginn musste ich nach drei guten Spielen die Unentschieden erklären. Nun bin ich froh, dass es andersherum ist.“ Allerdings beträgt der Rückstand zur Spitze immer noch satte sieben Punkte. „Von daher

heißt es bis zur Winterpause für uns, die individuellen Fehler abzustellen. Wenn wir näher an die Spitzengruppe heranrücken wollen, muss nun möglichst eine Serie her“, betont Dooley. Dem Vorsitzenden Herbert Eder ist jedenfalls vor den kommenden Aufgaben nicht bange: „Wir stehen doch erst am Saisonanfang. Es wird in der Tabelle noch viele Positionswechsel geben. Wir müssen versuchen, in den nächsten Wochen an die guten Leistungen aus den ersten vier Spielen anzuknüpfen.“ S T E FA N H O L Z H AU S E R

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RL SÜDWEST TABELLE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Hessen Kassel Waldhof Mannheim Kickers Offenbach (M) SV Elversberg 1. FC Saarbrücken Eintracht Trier FC Astoria Walldorf 1. FC Kaiserslautern II FC Homburg TSG Hoffenheim II SV Spielberg (N) Bahlinger SC (N) Wormatia Worms FK Pirmasens SpVgg Neckarelz TSV Steinbach (N) SC Freiburg II Saar 05 Saarbrücken (N)

6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6

14:3 13:2 18:7 10:3 7:0 10:4 12:8 9:6 9:7 15:12 4:9 6:10 6:12 4:11 4:12 3:15 6:15 6:20

16 16 14 14 14 13 12 10 9 7 7 4 4 3 3 3 2 1

6. SPIELTAG SV Waldhof – Kaiserslautern II Elversberg – 1. FC Saarbrücken FK Pirmasens – Kickers Offenbach Wormatia Worms – SC Freiburg II TSV Steinbach – FC Homburg SV Saar 05 – Bahlinger SC SV Spielberg – Hessen Kassel Eintracht Trier – SpVgg Neckarelz TSG Hoffenheim II – FCA Walldorf

2:0 0:0 1:2 3:3 0:2 3:3 0:1 2:0 2:3

(1:0) (1:2) (2:1) (0:1) (0:1) (0:0) (1:0) (0:0)

7. SPIELTAG Freitag, 4. September (19 Uhr) 1. FC Saarbrücken – SV Saar 05 ( - , - ) Samstag, 5. September (14 Uhr) FC Homburg – SpVgg Neckarelz (1:0, 1:1) Bahlinger SC – SV Waldhof ( - , - ) Kaiserslautern II – Hoffenheim II (0:1, 0:0) FC Ast. Walldorf – Eintracht Trier (2:1, 0:0) TSV Steinbach – Wormatia Worms ( - , - ) SC Freiburg II – FK Pirmasens (2:1, 1:1) Kickers Offenbach – SV Spielberg ( - , - ) Hessen Kassel – SV Elversberg (1:0, 2:0)

TORJÄGER 8 5 4 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 3 3

(–) (2) (–) (–) (–) (1) (–) (2) (–) (–) (–) (2) (1) (–) (–) (–) (1)

Bektasi (Hessen Kassel) D. Gerlinger (Eintracht Trier) Trümner (TSG Hoffenheim II) Pat. Schmidt (FC Homburg) Burgio (Waldhof Mannheim) Dobros (Kickers Offenbach) M. Schäfer (SV Spielberg) Bozic (FC Astoria Walldorf) Maek (SV Elversberg) Tunjic (SV Elversberg) Mees (TSG Hoffenheim II) Gallego (FC Homburg) Sommer (Waldhof Mannheim) Pintol (Kickers Offenbach) M. Röser (Kickers Offenbach) Taylor (1. FC Saarbrücken) Treske (Wormatia Worms)

SV Waldhof – Kaiserslautern II 2:0 (1:0) Mannheim:  Scholz – Marco Müller, M. Seegert, Fink, Mühlbauer –  D. di Gregorio, Balitsch – Sommer (86. Sabah), P. Förster, Ibrahimaj (75. P. Haag) – Burgio (83. Lindner) – Trainer: Kocak Kaiserslautern II: Pollersbeck – C. Becker, Schultz, Schindele, Scheffer – Lensch, Reiß (74. Grösch), Pokar, T. Schmidt (65. Dorow) – Wekesser,  Görtler  (79. Glatzel) – Trainer: Fünfstück Tore: 1:0 Sommer (45.), 2:0 P. Förster (90.) – SR: M. Kempter (Sauldorf) – Zuschauer: 7457 – Gelbe Karten: M. Seegert, P. Förster, Balitsch, Ibrahimaj – C. Becker, Scheffer, Görtler, Glatzel – Bes. Vorkommnis: Scholz hält FE von Pokar (35.) SV Elversberg – 1. FC Saarbrücken 0:0 Elversberg: M. Jensen – Gross, Feisthammel, Balkestein, Birk – J. Nagel (82. Sellentin), Cuntz, Leandro, Obernosterer – Tunjic (90. Merkel), Dulleck (61. Kohler) – Trainer: Wiesinger 1. FC Saarbrücken: Hohs – Meyerhöfer, Chrappan, A. Hahn, Luksik – Fießer – Mendy, S. Sökler (84. Sauter), Taylor (63. Luz), Puclin (54. Amin) – Okoronkwo – Trainer: Götz SR: Weickenmeier (Frankfurt) – Zuschauer: 7124 – Gelbe Karten: Gross – A. Hahn, Okoronkwo, Chrappan, Meyerhöfer, Fießer – Gelb-Rote Karte: Cuntz (59.) FK Pirmasens – K. Offenbach 1:2 (1:2) Pirmasens:  Kläs – Hammann, Steil, Heinze, K. Schug – Bouzid (85. Jorrin), D. Becker – Schmieden (57. Bürger), Reinert, Bier (70. Grimm) – Auer – Trainer i. V.: Schaufler Offenbach: Endres – Vetter (60. Korb), Gebers, T. Franke, Theodosiadis –  Gjasula, M. Schwarz –  Dobros  (60. Markus Müller), Pintol, M. Röser – Bäcker (87. Maslanka) – Trainer: Schmitt Tore: 0:1 Gebers (5.), 0:2 Dobros (22.), 1:2 Auer (28.) – SR: Lehmann (Seitingen-Oberflacht) – Zuschauer: 1350 – Gelbe Karten: Hammann, Reinert, Steil, Heinze, D. Becker – M. Schwarz, Vetter, Gjasula Worm. Worms – SC Freiburg II 3:3 (2:1) Worms: Paterok – Just, Auracher, Raimondo-Metzger, Stulin – Pinheiro, Himmel (68. Antonaci) – Lahn, Saiti (73. M. Tahiri) – Akcam (55. Loechelt), Treske – Trainer: Eller Freiburg II: Steffen – Faller,  Gbadamassi, T. Müller, Rodas Steeg – Hofgärtner (46. Dräger), Stanko – Kath (23. V.-L. Stenzel), Schleusener, Möller Daehli – Kinoshita (89. Brünker) – Trainer: Schweizer Tore: 0:1 Kinoshita (7.), 1:1 Treske (12.), 2:1 Akcam (43.), 2:2 Kinoshita (65.), 2:3 Dräger (67., FE), 3:3 M. Tahiri (90./+2) – SR: Hartmann (Groß-Zimmern) – Zuschauer: 640 – Gelbe Karten: Raimondo-Metzger, Saiti, Antonaci, Treske, M. Tahiri – Gbadamassi, T. Müller, Rodas Steeg TSV Steinbach – FC Homburg 0:2 (0:1) Steinbach: Vogl – Below, Saighani, Waldschmidt, Missbach – Zeller,  Pires Rodrigues  (72. Burk) – Matsuda (46. Reith), Hamanaka (58. Jakobs), H. Tahiri – Göttel – Trainer: Cestonaro Homburg: Buchholz – Gaebler, S. Wolf, Noll, Stegerer – Kröner, N. Fischer – Gallego (82.

Amri), Kilian (63. Steimetz), J. Schäfer (87. Timpone) – K. Hesse – Trainer: Kiefer Tore: 0:1 Gallego (43.), 0:2 Gallego (67., FE) – SR: Göpferich (Bad Schönborn) – Zuschauer: 1200 – Gelbe Karten: Vogl, H. Tahiri – Noll, N. Fischer, Gaebler – Rote Karte: Saighani (41., Notbremse)

SV Saar 05 – Bahlinger SC 3:3 (0:1) SV Saar 05: Lehmann – Löber (46. Hertel), Gornik, Britz, Krauß – D. Seibert, Cissé (70. Fuhr) – D. Engel, M. Schug, L. Anton – Dausend (61. Simon) – Trainer: T. Seibert Bahlingen: De. Müller –  Wiesler, Nopper, Klein, Adam –  Fiand  (80. Göppert), Häringer, Schlegel, Bührer – Sautner (69. Barella), Fellanxa (72. Ulubiev) – Trainer: Pilipovic Tore: 0:1 Klein (26.), 1:1 Dausend (47.), 1:2 Barella (73.), 2:2 Hertel (75.), 3:2 L. Anton (77.), 3:3 Ulubiev (83.) – SR: Schütz (Westhofen) – Zuschauer: 300 – Gelbe Karten: Britz, Gornik SV Spielberg – Hessen Kassel 0:1 (0:0) Spielberg:   Günther  – Kappler,  S. Müller, Nirmaier, Can – Schoch (87. Jäckh), Weimer – Brunner (57. Ja. Malsam), Benz, Hasel (82. Jo. Malsam) – M. Schäfer – Trainer: Kaufmann Kassel: Rauhut – Welker, Brill (58. Evljuskin), Lorenzoni – Schmik, T. Becker, Pepic  (90. T. Schulze),  Giese  – Bektasi, Damm, Feigenspan (46. Comvalius) – Trainer: Mink Tor: 0:1 Pepic (72.) – SR: Götte (Framersheim) – Zuschauer: 500 – Gelbe Karten: Hasel, Schoch – Welker, Schmik, Pepic, Rauhut, Giese, Brill – Gelb-Rote Karten: Bektasi (87.), Comvalius (90.) – Bes. Vorkommnis: Ja. Malsam verschießt FE (89.) Eintracht Trier – Neckarelz 2:0 (1:0) Trier: Keilmann – Karpuz, Dingels, Fiedler, Mario Müller –  D. Gerlinger, Telch, Spang, C. Anton (70. Garnier) – Lienhard (76. Varnhagen), Koep (65. Hammel) – Trainer: Rubeck Neckarelz: Tekin – Kiermeier, Bindnagel, Keusch, Bückle – Bellanave, Kizilyar, Gondorf, Beyazal (77. Cancar) – Krasniqi (59. Mau. Müller), Albrecht (59. Bo. Müller) – Trainer: P. Hogen Tore: 1:0 D. Gerlinger (2.), 2:0 D. Gerlinger (50., FE) – SR: Klein (Wiebelskirchen) – Zuschauer: 1412 – Gelbe Karten: Karpuz, Mario Müller – Bückle, Bellanave, Krasniqi, Bindnagel Hoffenheim II – FCA Walldorf 2:3 (0:0) Hoffenheim II: Cymer – Dehm, Mann, Rapp, Gimber (84. Öztürk) – Canouse (66. Ademi) – Amiri, Atik – Trümner, Ochs (60. Schindler), Lohkemper – Trainer: Wildersinn Walldorf: Rennar – B. Hofmann, Kaufmann, Nyenty, Pellowski – N. Groß (74. Hofbauer), T. Kern, Horn, M. Meyer (63. Etzold) – Bozic, Carl (85. Mohr) – Trainer: Born Tore: 0:1 Bozic (49.), 0:2 T. Kern (54.), 1:2 Gimber (69.), 2:2 Schindler (73.), 2:3 Bozic (78.) – SR: Gasteier (Weisel) – Zuschauer: 288 – Gelbe Karten: Mann, Amiri, Atik, Ademi – T. Kern, Nyenty, Bozic

PERSONALIEN Eintracht Trier Christoph Buchner (26, Abwehr) soll nach einer langwierigen Verletzung in der Leistengegend in dieser Woche wieder komplett ins Mannschaftstraining einsteigen. Sein bis dato letzter RegionalligaEinsatz liegt bereits fast neun Monate zurück.

TSV Steinbach Der Aufsteiger hat personell noch einmal nachgebessert und in dieser Woche die seit 1. Juli vertragslosen zentralen Mittelfeldspieler Kevin Pires-Rodrigues (23, zuletzt SF Lotte), Sascha Marquet und Dino Bisanovic (beide 25 und zuletzt Fortuna Köln) verpflichtet.

FK Pirmasens Da Chefcoach Peter Tretter privat verhindert war, trug Co-Trainer Jens Schaufler gegen Offenbach (1:2) erstmals die Verantwortung. +++ Attila Baum (29), der aufgrund einer schweren Knieverletzung seine Karriere beenden musste und vor der Partie gegen Offenbach nach zwölf Jahren offiziell verabschiedet wurde, bleibt dem Verein als Spiel- und Spielerbeobachter erhalten.

Wormatia Worms Alper Akcam (27) wurde verpflichtet. Der zuletzt vereinslose Stürmer, der bereits in der Saison 13/14 und in der Rückrunde der abgelaufenen Saison für die Wormatia aktiv war, erhält einen Vertrag bis Saisonende. +++ Vom 1. FC Kaiserslautern II kommt Abwehrspieler Marco RaimondoMetzger (23). Ebenfalls neu ist Fatih Köksal (19, Mittelfeld). Beide erhalten in Worms einen Vertrag bis Saisonende.

Bahlinger SC Mittelfeldspieler Gabriel Gallus (26) hat seinen Vertrag beim Aufsteiger aufgelöst. Gallus wechselte erst im Sommer zum BSC und sucht nun seine sportliche Zukunft beim Oberligisten SV Oberachern. +++ Mittelfeldspieler Colin Kanwischer (24) wechselt zum Verbandsligisten SV Endingen. +++ Aslan Ulubiev (23, Beinbruch) und Damir Ismanovic (19, Handbruch) sind wieder einsatzbereit. Ulubiev gab gegen Saar 05 (3:3) sein Ligadebüt und erzielte gleich einen Treffer.

SC Freiburg II Verteidiger Denis Perger (22) hat sich dem polnischen Drittligisten Drava Ptuj angeschlossen.

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TOURENWAGEN

kicker, 31. August 2015

Ekström mit Geduld ans Ziel E

rstmals in der diesjährigen DTM-Saison gab es am Wochenende in den beiden Rennen auf dem Moscow Raceway zwei Sieger, die nicht zu einer Marke gehörten: Pascal Wehrlein (Mercedes) und Mike Rockenfeller (Audi). Kurios: In ihrem jeweils zweiten Lauf belegten sie im äußerst engen DTM-Feld lediglich Rang zehn. Das letzte DTM-Rennen im österreichischen Spielberg hatte für Audi noch ein unerfreuliches Nachspiel: Der zweimalige DTMChampion Timo Scheider, der zunächst Platz sechs belegt hatte, wurde einige Stunden nach dem zehnten Saisonlauf aus der Wertung genommen. Die Sportkommissare waren aufgrund der Fahrzeugdaten und der Videoaufnahmen davon überzeugt, dass die Kollision von Scheider mit Mercedes-Fahrer Robert Wickens „absichtlich herbeigeführt“ worden sei. Kurz zuvor hatte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich seinen Schützling Scheider per Boxenfunk aufgefordert: „Timo, schieb ihn raus!“ Scheider will den ungeheuerlichen Funkspruch allerdings nicht gehört haben. Trotzdem

Foto: Audi

MOTORSPORT

In Moskau sichert der Schwede AUDI die Führung in der DTM. Noch kein Ende der Funkspruch-Affäre.

Haben gut lachen: Sieger Rockenfeller genießt die Dusche vom drittplatzierten Audi-Kollegen Ekström. drängte er Wickens von der Strecke. Der Kanadier riss in einer Art Kettenreaktion auch noch seinen Teamkollegen, den aktuellen Tabellenführer Pascal Wehrlein, mit ins Aus. Die beiden „Sternfahrer“ blieben punktlos. In einer zweiten Entscheidung leiteten die Sportkommissare vor Ort die Vorfälle an das Sportge-

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse und Hintergründe auch auf kicker.de

DTM in Zahlen: 11. und 12. Lauf in Moskau Lauf 1: 1. Pascal Wehrlein (GER) AMG-Mercedes C63 41:56,506 Min. (Ø 134,964 km/h), 2. Marco Wittmann (GER) BMW M4 + 1,853 Sekunden, 3. Bruno Spengler (KAN) BMW M4 + 2,536, 4. Jamie Green (GBR) Audi RS5 + 2,967, 5. Daniel Juncadella (ESP) AMG-Mercedes C63 + 3,249, 6. Edoardo Mortara (ITA) Audi RS5 + 4,332, 7. Gary Paffett (GBR) AMG-Mercedes C63 + 8,867, 8. Tom Blomqvist (GBR) BMW M4 + 10,039, 9. Nico Müller (SUI) Audi RS5 + 10,350, 10. Mike Rockenfeller (GER) Audi RS5 + 11,001. Schnellste Runde: Wehrlein (1:29,891 Min./23. Rd.). Pole-Position: Wittmann 1:28,810 Min. Lauf 2: 1. Mike Rockenfeller (GER) Audi RS5 1:02:14,818 Min. (Ø 155,353, km/h), 2. Bruno Spengler (KAN) BMW M4 + 4,132 Sek., 3. Mattias Ekström (SWE) Audi RS5 + 9,204, 4. Maxime Martin (BEL) BMW M4 + 11,789, 5. Jamie Green (GBR) Audi RS5 + 12,585, 6. Gary Paffett (GBR) AMG-Mercedes C63 + 14,393, 7. Marco Wittmann (GER) BMW M4 + 16,593, 8. Edoardo Mortara (ITA) Audi RS5 + 18,050, 9. Nico Müller (SUI) Audi RS5 + 18,548, 10. Pascal Wehrlein (GER) AMG-Mercedes + 18,810. Schnellste Runde: Rockenfeller (1:29,870 Min./21. Rd.) Pole-Position: Rockenfeller 1:28,540 Min. Fahrerwertung (nach 12 von 18 Läufen): 1. Ekström 126 Punkte, 2. Wehrlein 120, 3. Mortara 110, 4. Green 103, 5. Spengler 85, 6. Wittmann 75, 7. Paffett 75, 8. Rockenfeller 67, 9. Robert Wickens (KAN) Mercedes-AMG C63 57, 10. Christian Vietoris (GER) Mercedes-AMG C63 56. Markenwertung: 1. Audi 416 Punkte, 2. Mercedes 388, 3. BMW 321. Nächster Termin: Sa./So., 12./13. September, in Oschersleben.

richt des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) weiter. Am vergangenen Mittwoch bestätigte das Gremium in Frankfurt die Entscheidung der Sportkommissare in Spielberg. Außerdem wurden Audi Sport und das Audi Sport Team Phoenix – für das Scheider fährt – wegen unsportlichen Verhaltens mit der DTMRekordstrafe von 200 000 Euro belegt. Zudem verlor die Marke mit den vier Ringen die im zweiten Rennen in Spielberg erzielten 62 Punkte in der Herstellerwertung. Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich wurde das Betreten der Boxengasse sowie der Zugang zum Boxenfunk bis zum Saisonende verboten. Scheider durfte bei den Rennen in Moskau nicht starten. Für ihn fuhr der Italiener Antonio Giovinazzi, aktueller Spitzenreiter in der Formel-3Europameisterschaft. Inzwischen ermittelt auch die Staatsanwalt in Leoben/Österreich in der Funkspruch-Affäre. Der Rennleiter des SpielbergRennens wurde bereits vernommen. Nach kicker-Informationen wurden auch Vertreter der DTMOrganisation ITR, des DMSB (Renndirektor und Sportkommis-

sare) sowie von Audi (Scheider und Ullrich) zeitnah um Stellungnahmen gebeten. Audi-Sprecher Daniel Schuster bestätigte dem kicker am Rennort Wolokolamsk, dass gegen Scheider und Ullrich ermittelt werde. Auch im elften Saisonrennen am Samstag setzte sich der Ärger für die Ingolstädter fort. Tabellenführer Mattias Ekström wurde nach einer Kollision mit BMW-Pilot Timo Glock, die für beide das Aus bedeutete, von den Sportkommissaren für den zweiten Lauf am Sonntag um drei Plätze auf Startplatz fünf zurückversetzt. Wehrlein, der das Rennen vor den BMW-Piloten Marco Wittmann und Bruno Spengler gewonnen hatte, konnte die Gunst der Stunde aber nicht nutzen. So holte sich Ekström, der am Sonntag hinter Rockenfeller und Spengler auf Position drei fuhr, die Tabellenführung von dem zukünftigen Formel-1Piloten zurück. „Am Samstag war ich zu ungeduldig – das habe ich heute besser gemacht“, lobte sich Ekström nach seinem fünften Podestplatz, der ihm im Klassement nun sechs Punkte Vorsprung bescherte. ARNO WESTER

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EHRUNG

Das Comeback Fast einstimmig: Barcas cas LIONEL MESSI (28) hat Cristiano Ronaldo alss Europas Fußballer des es Jahres abgelöst. Schon on 2009 und 2011 siegte er.

Foto: AFP/Getty Images

A

ls Eduardo Galeanos berühmühmtes Buch erschien, war Europas Fußballer des Jahres 2015 gerade mal acht Jahre alt. 19955 veröffentlichte der im Frühjahr verstorbene Uruguayer Galeano eine Fußballfibel, in der es nicht nur ur um Traumtore von Maradona und Pelé, Helmut Rahns 3:2 oder Uwe Seelers eelers Treue zum HSV geht, sondern auch um den Missbrauch des Fußballs ßballs durch Diktaturen, politischee wie wirtschaftliche. „El Futbol a sol y sombra“, Fußball zwischen Sonne onne und Schatten, heißt das wundernderbare Werk, doch weil Lionel Messi damals, 1995, noch nicht die Stadien dieser Welt, sondern vorerst st nur den Pausenhof der Grundschule chule „Nummer 66 General Las Heras“ ras“ mt in Rosario aufmischte, kommt der Wunderfußballer in Galeaanos Schatzkästchen nicht vor. Der Journalist und Autorr hatte vor seinem Tod im April aber eine wunderbare Theorie über den nun zum dritten Mal nach 2009 und 2011 ausgezeichneten Messi kreiert: „Während Maradona der Ball am Fuß klebte, steckt er beii Messi direkt im Fuß drin.“ Messi hat der Ansatz über dieses ieses „physische Phänomen“, so Galeaaleano, offenbar gefallen, denn der er Aruayer gentinier schenkte dem Uruguayer sst irdaraufhin ein Trikot. Das passt gendwie. Wenn Messi spricht, dann selten mit Worten. Gesten und Tore sind es, über die der 28-Jährige hrige kommuniziert. Am Donnerstag ag im Grimaldi Forum von Monte Carlo lich. wurde dies einmal mehr deutlich. Als Messi auf der Bühne stand und im Beisein von kicker-HerHerausgeber Rainer Holzschuh von UEFA-Präsident Michel Platini ni die Auszeichnung erhielt, da warr der Superstar vom FC Barcelonaa mal wieder fast sprachlos. Nicht, dass er den Triumph über den Zweiten, eiten,

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So wurde abgestimmt Der Sieger wurde in drei Stufen ermittelt. In der ersten Runde konnten für fünf Spieler Punkte (5-1) verteilt werden. Die zehn Spieler mit den meisten Stimmen erreichten die zweite Runde. Dort waren für drei Spieler Punkte (3-1) zu verteilen. Die Top 3 dieser Runde standen am Ende zur Auswahl. Hier durfte nur noch ein Spieler gewählt werden – live im Grimaldi Forum in Monaco. Die Jury setzte sich aus je einem Journalisten aus allen 54 UEFA-Mitgliedsländern zusammen. Die deutsche Stimme vergab in Monte Carlo Rainer Franzke (kicker-Chefredaktion). Die Stimmenverteilung war im entscheidenden Wahlgang wie folgt: Messi 49, Suarez 3, Cristiano Ronaldo 2.

90,7 % Lionel Messi

3,7 % Cristiano Ronaldo

5,6 %

Ausgezeichnet: Sieger Lionel Messi im Gespräch mit den Moderatoren Peter Schmeichel und Melanie Winiger. kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh beobachtet an der Seite von UEFA-Chef Michel Platini die Szenerie. Luis Suarez, und Cristiano Ronaldo nicht erwartet hätte, zu grandios waren seine Leistungen vergangene Saison: 58 Tore in 57 Pflichtspielen mit Barca, darunter der in der Online-Wahl der UEFA zu Europas Tor des Jahres gewählte Heber über Manuel Neuer hinweg im HalbfinalHinspiel der Champions League. Es war damals im Mai das 2:0 und das Ende für Bayerns Titelträume. Am Schluss stand es 3:0, Neymar hatte auf Pass von Messi vollendet.

Der war in der Vorsaison ja viel mehr als ein Supertorjäger. Er war Barcas Spielmacher, Barcas Anführer. Trotz aller Iniestas oder Piqués. Auch dafür ist er als UEFA Best Player in Europe 2014/15 geehrt worden, dieser von der European Sports Media (ESM) unter Federführung des kicker und der UEFA organisierten Auszeichnung. In Monaco aber brachte der Gelobte kaum ein Wort heraus. Mal wieder. „Es war ein unglaubliches

Jahr“, viel mehr sagte er nicht. Man, so spricht er: man. Und meint Barca. Also: Man habe „viel gearbeitet, Demut gezeigt, wir sind eine tolle Einheit“. Die Barca-Kollegen und er. Was bedeutet Ihnen nun dieser Erfolg, Herr Messi? Das ist ein großartiges Ende der vergangenen Saison und zugleich ein großartiger Start in die neue. Ich bin sehr glücklich. Der Grund für den Triple-Erfolg 2014/15?

Luis Suarez

Dass wir uns bei Barca seit Jahren kennen. Nun werden alle versuchen, diese Erfolge zu wiederholen. Das, was noch keiner geschafft hat. Wollen Sie sich jetzt auch als Europas Fußballer des Jahres noch verbessern? Ich will mich stets weiterentwickeln, neue Varianten in mein Spiel einbauen, mich verbessern. Auch in puncto Elfmeter? Zum Ligastart vergaben Sie ja beim 1:0 in Bilbao. Lesen Sie weiter auf Seite 80

Europas Fußballer des Jahres: Barca zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren – Lew Jaschin bleibt der einzige Keeper 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996

Lionel Messi (ARG/FC Barcelona) Cristiano Ronaldo (POR/Real Madrid) Franck Ribery (FRA/Bayern München) Andres Iniesta (ESP/FC Barcelona) Lionel Messi (ARG/FC Barcelona) nicht vergeben Lionel Messi (ARG/FC Barcelona) Cristiano Ronaldo (POR/Manchester Utd.) Kaka (BRA/AC Mailand) Fabio Cannavaro (ITA/Real Madrid) Ronaldinho (BRA/FC Barcelona) Andriy Shevchenko (UKR/AC Mailand) Pavel Nedved (CZE/Juventus Turin) Ronaldo (BRA/Real Madrid) Michael Owen (ENG/FC Liverpool) Luis Figo (POR/Real Madrid) Rivaldo (BRA/FC Barcelona) Zinedine Zidane (FRA/Juventus Turin) Ronaldo (BRA/Inter Mailand) Matthias Sammer (Borussia Dortmund)

1995 1994 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 1984 1983 1982 1981 1980 1979 1978 1977 1976

George Weah (LIB/AC Mailand) Hristo Stoichkov (BUL/FC Barcelona) Roberto Baggio (ITA/Juventus Turin) Marco van Basten (NED/AC Mailand) Jean-Pierre Papin (FRA/Olymp. Marseille) Lothar Matthäus (Inter Mailand) Marco van Basten (NED/AC Mailand) Marco van Basten (NED/AC Mailand) Ruud Gullit (NED/AC Mailand) Igor Belanow (URS/Dynamo Kiew) Michel Platini (FRA/Juventus Turin) Michel Platini (FRA/Juventus Turin) Michel Platini (FRA/Juventus Turin) Paolo Rossi (ITA/Juventus Turin) Karl-H. Rummenigge (Bayern München) Karl-H. Rummenigge (Bayern München) Kevin Keegan (ENG/Hamburger SV) Kevin Keegan (ENG/Hamburger SV) Allan Simonsen (DEN/Bor. M’gladbach) Franz Beckenbauer (Bayern München)

1975 1974 1973 1972 1971 1970 1969 1968 1967 1966 1965 1964 1963 1962 1961 1960 1959 1958 1957 1956

Oleg Blochin (URS/Dynamo Kiew) Johan Cruyff (NED/FC Barcelona) Johan Cruyff (NED/FC Barcelona) Franz Beckenbauer (Bayern München Johan Cruyff (NED/Ajax Amsterdam) Gerd Müller (Bayern München) Gianni Rivera (ITA/AC Mailand) George Best (NIR/Manchester United) Florian Albert (HUN/Ferencvaros Budapest) Bobby Charlton (ENG/Manchester United) Eusebio (POR/Benfica Lissabon) Denis Law (SCO/Manchester United) Lew Jaschin (URS/Dynamo Moskau) Josef Masopust (CSV/Dukla Prag) Omar Sivori (ITA/Juventus Turin) Luis Suarez (ESP/FC Barcelona) Alfredo di Stefano (ESP/Real Madrid) Raymond Kopa (FRA/Real Madrid) Alfredo di Stefano (ESP/Real Madrid) Stanley Matthews (ENG/FC Blackpool)

Bis 2009 wurde die Auszeichnung jährlich von der französischen Fachzeitschrift „France Football“ vergeben. 2011 führte die UEFA in Zusammenarbeit mit ESM (European Sports Media) die Auszeichnung „UEFA Best Player in Europe“ ein. Länderkürzel: ARG = Argentinien, BRA = Brasilien, BUL = Bulgarien, CSV = Tschechoslowakei, CZE = Tschechien, DEN = Dänemark, ENG = England, ESP = Spanien, FRA = Frankreich, HUN = Ungarn, ITA = Italien, LIB = Liberia, NED = Niederlande, NIR = Nordirland, POR = Portugal, SCO = Schottland, UKR = Ukraine, URS = Sowjetunion Deutsche Spieler sowie Spieler aus deutschen Vereinen in Fettdruck.

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EHRUNG

kicker, 31. August 2015

Fortsetzung von Seite 79

Das will ich hoffen, ich versuche es. Und ich werde auch weiter Elfmeter schießen (lacht). Ein wenig Selbstironie gönnte er sich dann doch. Es ist ja eine Art Comeback, auch als Preisträger. 2014 hatte Messi es hinter Sieger Cristiano Ronaldo, Manuel Neuer und Arjen Robben nicht mal in die Top 3 geschafft. Doch fast traumtänzerisch fand der Ausnahmekönner zurück zu alter Sonderklasse, vergessen sind die ein, zwei schwächeren Jahre, ausgelöst durch eine langwierige Muskelverletzung, zugezogen im Frühjahr 2013 im Viertelfinale der Champions League in Paris. Im Januar wird vermutlich auch noch seine Auszeichnung zum Weltfußballer folgen.

„Mehr killen können sie mich nicht mehr.“

Barca hatte ihn dann alibimäßig beim 0:4 im Münchner Halbfinale auf den Platz gestellt, beim 0:3 im Rückspiel im Camp Nou saß er verletzt nur auf der Bank. In seiner Tristesse erinnerte der Barca-Messi da an den Nationalspieler Messi. In der argentinischen Heimat ist das Verhältnis ja weiter angespannt, neulich erst hatte er gesagt: „Mehr killen können sie mich nicht mehr.“ Am Rio de la Plata hatten sie ihm ja zuletzt, wie 2014 in Rio, die Final-Niederlage bei der Copa America gegen Chile angelastet. Dabei hatte er in Chile sein bis dato bestes Turnier im Trikot der Albiceleste gespielt, und hätte Gonzalo Higuain in der allerletzten Minute der regulären Spielzeit aus drei Metern nicht das Tor verfehlt . . . Messi war es, der den Konter lanciert hatte. Im Berliner Champions-LeagueFinale gegen Juventus Turin war es ähnlich gewesen – jedoch mit positivem Ausgang. Zwar traf er beim 3:1 nicht selbst, doch in seiner neuen Rolle als Organisator war Messi Ausgangspunkt aller drei Tore. Viel Arbeit, das sei die Basis des Erfolgs. Seines Erfolges und dem Barcas natürlich. Ein „Geheimnis“ dafür, hat Messi in Monaco noch gesagt, gebe es jedoch nicht. Vermutlich hat der große Uruguayer Galeano schlicht recht: Ein Ball war auf der Bühne des Grimaldi Forum nicht zu sehen. Wahrscheinlich war er mal wieder im Fuße von Lionel Messi versteckt. JÖRG WOLFRUM

Foto: Getty Images

ME S SI, zur Kritik in der Heimat

Top: Celia Sasic (re.) setzte sich gegen Ihre Ex-Kollegin Dzenifer Marozsan (li.) und Amandine Henry (Lyon) durch.

FRAUEN: Celia Sasic über Teamgeist, Lionel Messi und ihr neues Leben

„Das ist schon ein komisches Gefühl“ 1Sie hat eine tolle Saison abgelie-

fert, gewann mit dem 1. FFC Frankfurt die Champions League und wurde in der Bundesliga und bei der Weltmeisterschaft in Kanada Torschützenkönigin. Danach beendete Celia Sasic ihre Fußballkarriere – im Alter von 27 Jahren. Frau Sasic, wie ist denn das Gefühl, wenn man zu Europas Fußballerin des Jahres gewählt worden ist? Ich habe nicht damit gerechnet und bin einfach nur sehr glücklich über diese Wahl. Hat Lionel Messi Ihnen denn gratuliert? Ja, das hat er. Wir haben uns gegenseitig zur Wahl gratuliert. Ganz einfach war die Kommunikation allerdings nicht, weil Lionel Messi kein Englisch spricht. Sie haben im Juli Ihre Fußballkarriere beendet und wurden danach zu Deutschlands und Europas Fußballerin des Jahres gewählt. Am Sonntag in Frankfurt haben Sie außerdem die Torjägerkanone des kicker überreicht bekommen. Im Mo-

ment werden Sie mit Ehrungen förmlich überschüttet. Das ist schon ein komisches Gefühl, nach dem Ende der Karriere noch so viele Auszeichnungen zu bekommen. Aber auch ein schönes Gefühl und etwas Besonders. Haben Sie schon Abstand vom Fußball gewinnen können? Noch nicht so richtig. Ich habe ja noch Benefizspiele bestritten und viele Interviews gegeben. Insofern habe ich bislang gar keinen neuen Lebensrhythmus finden können, aber das kommt wohl noch mit der Zeit, obwohl mein Leben jetzt ohne Training und Spiele natürlich schon ein anderes ist. Treiben Sie noch Sport oder sind Sie froh, erst mal nichts mehr machen zu müssen? Ich mache schon noch Sport, aber nicht unbedingt Fußball, sondern andere Sportarten – so lange und so oft wie ich will. Sie haben nach der Wahl in Monaco ausdrücklich betont, dass der Teamgeist beim 1. FFC Frankfurt Ihnen sehr geholfen

habe, so gute Leistungen zu bringen. Fehlen Ihnen die Mitspielerinnen? Ja, das schon. Wir hatten in Frankfurt nicht nur einen sehr guten Teamgeist, sondern auch eine enorm hohe Qualität in der Mannschaft und konnten Ausfälle während der Saison immer gut kompensieren. Davon habe ich als Stürmerin ja auch sehr profitiert. Haben Sie schon mal gezweifelt, ob es richtig war, mit 27 Jahren die Fußballkarriere zu beenden? Ich habe diese Entscheidung, mit dem Fußball aufzuhören, selbst getroffen, und ich fühle mich wohl damit. Insofern war es auch schön, das Spiel meiner ehemaligen Mannschaft gegen Essen am Sonntag von der Tribüne aus verfolgen zu können. Haben die Verantwortlichen des 1. FFC mal angefragt, ob Sie Ihre Entscheidung vielleicht revidieren? Nein, danach hat mich keiner gefragt. I N T E R VI E W : G U N NA R M E G G E R S

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FRANKREICH

Ein heißer Sommer Es ist immer etwas los bei OLYMPIQUE MARSEILLE . Der Klub kommt selten zur Ruhe. Inzwischen ist der Rücktritt von Coach Bielsa am ersten Spieltag aber verdaut.

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ie Sonne hat es besonders gut gemeint. Über 40 Grad Celsius waren an Frankreichs Mittelmeerküste in diesem Sommer keine Seltenheit. Und es waren nicht nur die ungewöhnlichen Temperaturen, die die Gemüter der ohnehin heißblütigen Fans von Olympique Marseille überforderten. Schon wenige Tage vor dem Trainingsauftakt machten sie ihrem Frust Luft. „Scheiß Mercato!“, „Labrune, verschwinde!“, „MLD, hau ab!“ – so ähnlich prangte es von den Plakaten, die die enttäuschten Anhänger am Trainingszentrum Robert Louis-Dreyfus aufgehängt hatten. Befeuert von der Enttäuschung der Vorsaison, als der Herbstmeister OM (und das erstmals seit 2003) am Ende nur auf dem enttäuschenden vierten Platz der Ligue 1 landete. Lediglich Europa League statt angestrebter Königsklasse – nicht nur sportlich eine Enttäuschung. Vielmehr auch ein finanzieller Rückschlag für den ambitionierten Klub von der Cote. Ohne die Einnahmen aus der Champions League musste Olympique bis zum 30. Juni ein Loch von insgesamt 30 Millionen Euro stopfen, um überhaupt die Lizenz zu bekommen.

Neuer Trainer, neue Sitten: Während Marcelo Bielsa auf seinem Koffer kauerte, dirigiert der Spanier Michel seine Anweisungen von der Seitenlinie.

kicker, 31. August 2015

Aderlass bei OM

Fotos: imago

Schon zum Saisonende im Mai räumten Leistungsträger wie Torjäger André-Pierre Gignac (UNAL Tigres/Mexiko), Offensivspieler André Ayew (Swansea City) und Verteidiger Jeremy Morel (Olympique Lyon) ihren Spind. Das Problem: Bei auslaufenden Verträgen brachten die drei keinen müden Cent. Schlechte Stimmung schon beim Trainingsauftakt am 22. Juni. Nur der Trainer fehlte noch. Der Argentinier Marcelo Bielsa (60) erholte sich noch in der Nähe seiner Heimatstadt Rosario. Vor seinem Urlaub hatte „El loco“ (der Verrückte) noch die grobe Saison- und Personalplanung mit Präsident Vincent Labrune (44) abgesprochen. Dabei waren sie sich sogar wegen einer Verlängerung des bis 2016 laufenden Vertrages nähergekommen. Dennoch: Den Fans schmeckte die Entwicklung gar nicht. Entsprechend elektrisiert war auch die Stimmung beim Trainingsauftakt, zu dem zahlreiche Anhänger pilgerten. Olympique hatte vorsichtshalber eine große Zahl an Sicherheitskräften mobilisiert – in Marseille hat man Erfahrungen mit den Launen der Fans. Sie wähnen den Klub mit der wechselhaften Vergangenheit (1993 gewann man die Champions League, im selben Jahr wurde der nationale Titel wegen Bestechung aberkannt) immer noch oben . . .

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Machthaber in Marseille: Margarita „MLD“ Louis-Dreyfus, die Hauptaktionärin von Olympique, und ihr Präsident Vincent Labrune Im Trainingslager von Figueras (Spanien) sollte das nur 17 Profis umfassende Team Ruhe finden. Immer noch ohne den Trainer. Der hatte die Profis in der Vorsaison mit ellenlangen Video-Sitzungen genervt – gesprochen hat er mit keinem Profi. Wichtige Ansagen ließ er über seinen Stab ausrichten. Die Stimmung verschlechterte sich weiter, weil mit Nationalspieler Dimitri Payet (28) auch noch der Assistkönig der Ligue 1 versilbert wurde. Ihm folgte das Mittelfeld-Talent Gianelli Imbula (22), das nach Porto wechselte. Die beiden Abgänge brachten 40 Millionen Euro Ablöse. Sehr zur Freude von Margarita Louis-Dreyfus (MLD), der Hauptaktionärin des Klubs und der Witwe von Robert, dem vormaligen

Olympique-Boss. Die gebürtige Russin taktiert vorsichtig und sparsam nach dem Motto: kein Erfolg, kein Geld. Nach dieser Devise muss auch Präsident Labrune handeln. Inwischen ohne „San Marcelo“, den argentinischen Trainer Bielsa. Der schmiss nach der Auftaktniederlage (0:1 gegen Caen) überraschend den Bettel hin. Weil Vertragsinhalte anders fixiert wurden als abgesprochen, verkündete Bielsa direkt im Anschluss an die Niederlage seinen Abschied. Sehr zur Überraschung des Präsidenten. Doch Labrune hat sich davon erholt. Er verpflichtete mit Abou Diaby (Arsenal) und Lassana Diarra (Lok Moskau) schnell zwei Ex-Nationalspieler. Und mit dem Spanier Michel (52, zuletzt Olympiakos Piräus) einen neuen Trainer. Die ehemalige Real-Legende bescher-

Aufgeführt sind die wichtigsten Abgänge von Olympique Marseille der vergangenen drei Jahre. 2015/16: Imbula (FC Porto, 25 Millionen Euro), Thauvin (Newcastle United, 17 Millionen Euro), Payet (West Ham United, 15 Millionen Euro), A. Ayew (Swansea City, ablösefrei), Fanni (AlArabi Doha, ablösefrei), Gignac (Tigres Nuevo Leon, ablösefrei), Morel (Olympique Lyon, ablösefrei) 2014/15: Valbuena (Dynamo Moskau, 7 Millionen Euro), J. Ayew (FC Lorient, 4 Millionen Euro), Lucas Mendes (AlJaish Doha, 4 Millionen Euro), Amalfitano (West Ham United, 1 Million Euro) 2013/14: Amalfitano (West Bromwich Albion, ausgeliehen), Gadi (Lokomotive Plovdiv), Kadir (Stade Rennes, ausgeliehen), L. N’Diaye (FC Le Mont, ablösefrei), Omrani (AC Arles-Avignon, ausgeliehen), Raspentino (SC Bastia, ausgeliehen), Sougou (Evian TG, ausgeliehen)

te Olympique am dritten Spieltag auch den ersten Saisonsieg beim 6:0 über Aufsteiger Troyes. Vielleicht war es Zufall, aber vor dem Spiel fegte der Mistral über die Provence. Und brachte kühlere Temperaturen. Die Gemüter der heißblütigen Fans sind auch ein bisschen abgekühlt. In Marseille fragt man sich nur, für wie lange . . . L . MALTRET/H. HAS SELBRUCH

INTERVIEW: Der ehemalige OM-Coach Holger Osieck über seine Erfahrungen in Marseille

„… dann erregt sich die Volksseele schnell“ D

er deutsche Trainer Holger Osieck (67) erlebte Olympique in der Saison 1990/91 mit Franz Beckenbauer. Das Duo, das Deutschland zum WM-Titel geführt hatte. Er spricht hier über seine Erfahrungen an der Mittelmeerküste. Was war damals für Sie anders in Marseille, Herr Osieck? Es war interessant, in einer anderen Liga zu arbeiten. Damals war das ja noch nicht so üblich. Die Atmosphäre war anders, aber für mich persönlich war alles eine große Bereicherung. Die Lebensart da unten war schon schön. Savoir vivre halt. Es war normal, dass die Spieler zum Essen ihr Gläschen Rotwein tranken . . . Ist Olympique in Marseille eine Glaubensfrage? Die Fans stehen absolut hinter dem Klub. Es war schon damals eine ganz spezielle Form der Begeisterung. Was heißt speziell? Ein bisschen heißblütig. Und das kann schnell umschlagen, wenn die Erfolge nicht da sind.

Mit welchen Klubs würden Sie Olympique vergleichen? Spontan fallen mir Schalke oder Dortmund ein. Diese Klubs sind durchaus vergleichbar. Schalke ist doch ein Paradebeispiel. Die Leute empfinden den Klub als Religion, geben alles dafür. Aber wehe, es läuft nicht, dann kippt die Stimmung schnell um. So wie in der Vorsaison bei Schalke. Heißblütige Fans in Marseille: Ist dies teilweise auch eine Gefahr für den Klub? Ja, das ist sicherlich nicht einfach. Die Fangruppen sind mit den Jahren insgesamt stärker geworden, nehmen mehr Einfluss auf die Vereine. Sie bringen das Management in Zugzwang. Je mehr Emotionen da sind, desto intensiver wird die Geschichte. Und Gefühle sind nicht immer steuerbar. Das führt schnell zu extremen Reaktionen. Damals wurde Olympique von Bernard Tapie geführt, eine spezielle Erfahrung für Sie? Ja, Bernard war natürlich der grand patron. So wie Berlusconi. Wir spielten im Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister bei Milan. Es herrschte eine große Rivalität zwischen den Klubs. Das übliche Essen der Präsidialen kam zwischen den beiden nicht zustande . . . Die beiden waren sich nicht ganz grün.

Wie war Tapie? Interessant. Er war sehr emotional, und man musste sich manchmal wundern. Vor allem nach Niederlagen. Er hatte seine Lieblinge im Team, die er sehen wollte. Aber Franz Beckenbauer hatte seinen eigenen Kopf. Ich war dann teilweise der Moderator, bekam mitten in der Nacht einen Anruf von Tapie, Franz bekam am nächsten Morgen von mir die gefilterte Information. Olympique Marseille polarisiert in Frankreich wie die Bayern in Deutschland. Wird dadurch das Arbeiten im Klub erschwert? Sicherlich. Mannschaften, die so im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, polarisieren immer. Wir waren damals Serienmeister, da gab’s schon gewisse Aversionen in Frankreich. Auch, weil Olympique Marseille den anderen Klubs die besten Spieler wegholte. Ist der Pulsschlag in Marseille für einen gedeihlichen Aufbau einfach zu hoch? Der Erwartungshorizont ist ziemlich hoch in Marseille. Der ist gekoppelt an Erfolge. Wenn die ausbleiben, dann erregt sich die Volksseele sehr schnell. I N T E RVI E W : H A R DY H A S S E L B RU C H

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2. BUNDESLIGA

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Das VfL-Team hat zueinandergefunden.

Bochum brilliert Wenn graue Mäuse Pelz tragen: Trainer GERTJAN VERBEEK (53) führte den VfL nach oben. Die Gründe.

D

er Idealfall sieht wohl so aus: Der Gegner kann das Bochumer Tor nur mit dem Fernglas erkennen oder kommt nicht mal ansatzweise gefährlich in dessen Nähe. Er wird an die Wand gepresst, kann sich nur mit langen Schlägen befreien, die eine leichte Beute der VfL-Abwehr werden. Keeper Andreas Luthe muss sich mit Gymnastik warmhalten, kann genussvoll beobachten, was sich weit entfernt von seinem Kasten abspielt. Okay, ganz so entspannt verlaufen die Spiele nun doch nicht. Aber der VfL Bochum von 1848 e. V. hat sich in der Liga Respekt verschafft, indem er ein kniffliges Auftaktprogramm mit der vollen Punktzahl bewältigte. Siege bei den Absteigern

Paderborn und Freiburg, gegen den durchziehen. Der VfL geriet nicht 1. FC Nürnberg nach frühem Rück- mehr in Abstiegsgefahr; ganz in stand die Partie noch umgebogen, Ruhe konnte Verbeek die Spielweizudem den überforderten MSV se umstellen. Und nun? Ist der VfL Duisburg in die Schranken gewie- gleich zum Start hellwach … „Alle wissen, was zu tun ist“, sen: Der VfL brilliert, und fast ein wenig neidisch schaut zum Beispiel urteilt Andreas Luthe, schon zu Düsseldorfs Trainer Frank Kramer, Bundesligazeiten beim VfL dabei. was sich da im Revier abspielt. „Die „Auch bei einem Rückstand wie geMannschaft hat sich schnell gefun- gen Nürnberg bricht keine Hektik den“, lobt der Foraus. Ein 0:1 ist kein tuna-Coach, AuSchock, da magenzeuge des 2:1 „Wir sind eklig zu bespielen. chen wir ganz normal weiter.“ Luthe gegen den Club, Da ermüden die Gegner.“ „der VfL profitiert hat eine Menge ANDRE A S LU T HE erlebt in Bochum. davon, dass die Truppe eingespielt Einen solchen Höist, sich kaum verändert hat.“ henflug aber noch nicht, auch wenn Während die Konkurrenz – zum der VfL in der vorigen Saison zu Beispiel aus Düsseldorf – mit fünf, Beginn mehrmals Tabellenführer sechs neuen Leuten in der Startelf war. „Wir sind eklig zu bespielen, noch nach Balance und Struktur da ermüden die Gegner schon mal“, sucht, haben sie in Bochum schon berichtet der Torwart, der sich zwar ein halbes Jahr lang Anlauf genom- nicht unterbeschäftigt, aber bestens men. Gertjan Verbeek übernahm im unterstützt fühlt, auch wenn das Januar, krempelte vieles um, star- Team unter Verbeek einen äußerst tete mit einer ganz anderen Philo- offensiven, aggressiven Stil pflegt. sophie und konnte seine Vorgaben „Es ist unglaublich, wie unsere Ofunbeirrt von kleinen Rückschlägen fensivleute nach hinten arbeiten.

Die leisten ein sensationelles Laufpensum. Für die Viererkette und den Torwart“, so Luthe, „bleibt kaum etwas übrig. Und das bisschen können wir da hinten schon regeln.“ Das war zumindest in der Hinrunde der vorigen Saison nicht immer der Fall. Bochum, unter Peter Neururer glänzend gestartet, dann etwas abgefallen, spielte auch unter Verbeek zunächst wechselhaft und an Punkten gemessen nicht erfolgreicher als zuvor auch. Gesamtzahl der Gegentreffer in der Saison 2014/15: ganze 55. In der aktuellen Runde sind es zwei nach vier Partien. Bochum hat offensichtlich den Spagat gefunden zwischen frühem Stören und Absicherung. „Wir haben kein einziges Spiel glücklich gewonnen“, versichert Christian Hochstätter stolz, der den neuen Coach im Winter nach Bochum holte und damit zunächst fragende Blicke erntete. Verbeek? Der ist doch mit dem FCN grandios gescheitert, hieß es. Und aus Nürnberg klang auch die Kunde von einem harten, sturen, unbelehrba-

Fotos: imag imago/Team 2, firo

kicker, 31. August 2015

Gute Arbeit: Applaus für Verbeek

ren Trainer, der gnadenlos offensiv de. So erinnerte sich Hochstätter stürmen ließ, obwohl eine Besin- an Janik Haberer, der ihm einst bei nung auf eine kompakte Defensive einem U-20-Turnier aufgefallen war manchmal verheißungsvoller gewe- und nun in Hoffenheim in der zweisen wäre. Außerdem habe der Hobten Mannschaft kickte. In Bochum by-Boxer zu häufig mit Maximal- zaubert der Nachwuchsmann groß gewichten und extremer Belastung auf, war die Entdeckung der erstrainieren lassen, was ein Grund für ten Spieltage. Für Tobias Weis hatdie eine oder andere Muskelverlet- te Hoffenheim keine Verwendung zung gewesen sein soll. mehr; er heuerte in Bochum an, In Bochum aber klopfen sie sich war zunächst ausgeliehen und ist auf die Schulter, wie unter Verbeek mittlerweile fest verpflichtet. Ähndie Trendwende gelang. Der VfL lich liegt der Fall bei Thomas Eisbietet Spektakel, auch wenn längst feld: Er kam zunächst auf Leihbasis nicht alles optimal läuft. Aber alle aus Fulham, inzwischen hat auch haben verinnerlicht, welche Boter eine Festanstellung: eben geschaft Verbeek vermittelt, wohin die prüft und für tauglich gefunden in Verbeeks System. Reise gehen soll: Aktiv sein, das ist Bochum bietet die klare Vorgabe; „Wir haben kein einziges seinen Anhändas Spiel bestim- Spiel glücklich gewonnen.“ gern Spektakel men, den Gegner mit einer Idee, früh anlaufen, weCHR IS T IAN HOCHS TÄT T ER die mittlerweile den Verein durchnig Räume bieten, selbstbewusst auftreten, das Heft in dringt. Bis hinunter in die Jugenddie Hand nehmen. Mit dem Startre- mannschaften wird Verbeeks Stil kord wurden die Erwartungen sogar geprägt und eine aktive Spielweise übertroffen, und es bleibt abzuwargepflegt, auch wenn die Systeme ten, wie stabil der VfL sich zeigt, durchaus variieren dürfen. Die U 23 wenn erste Rückschläge auftreten. we hat der VfL vor der Saison abgeDenn erneut musste Sportdirek- meldet; damit hat der Verein rund D tor Hochstätter mit ganz wenig Geld eine Million gespart, sich aber auch einkaufen gehen, dabei Schulden ein eines wichtigen Instrumentes der tilgen und gleichzeitig die Qualität Nachwuchsförderung beraubt. Das tilg des Kaders erhöhen. So waren im wird teilweise dadurch aufgefanSommer Danny Latza (ging nach Som gen, dass täglich möglichst viele der Mainz) und Michael Gregoritsch Ma zehn Top-Talente gemeinsam mit nicht zu halten; doch der junge Ös- den Profis auf dem Platz stehen, nic terreicher ist ein Paradebeispiel für auch die Trainer der U 19 und U 17 terr den Bochumer Weg, der schon in sind ganz eng dabei. Noch eine weider Ära des langjährigen Vereinspa- tere Verbeek-Maßnahme: Am Tag tron trons Werner Altegoer den Bestand nach jedem Pflichtspiel bekommen sicherte. Gregoritsch war zunächst diejenigen Spielpraxis, die am Wosich aus ausgeliehen von Hoffenheim, entchenende nur Ersatz waren; auch wickelte sich an der Castroper Stra- sie sollen unter intensiven Wettwic ße prächtig, wurde für 500 000 Euro bewerbsbedingungen zum Zuge fest verpflichtet und sodann kommen. Nach wie vor wird jedes fes gewinnbringend an den HSV trans- Training aufgezeichnet und ausgegew feriert: für satte drei Millionen. feri wertet, „die Spieler sind physisch Kaum zu glauben, wie effizi- in einer Top-Verfassung, die MannK ent gewirtschaftet wird. Seit 2013 schaft kann 90 Minuten marschiegibt Hochstätter als Sportchef die gib ren“, lobt Hochstätter. Richtung vor, und in diesen zwei Ric Das Umfeld werde entspannJahren erwirtschaftete der VfL mit ter angesichts der Siegesserie, die Jah seinen Transfers einen Überschuss sein im Montagsspiel gegen 1860 Münim zweistelligen Millionenbereich – chen ihre Fortsetzung finden soll. zum Beispiel mit den Verkäufen von „Und natürlich folgen die Spieler Leon Goretzka und Gregoritsch soLeo dem Trainer noch leichter, wenn wie Beteiligungen an den Weiter- sie jede Woche gewinnen“, sagt der Verkäufen von Matthias Ostrzolek Ex-Nationalspieler. Dass angesichts Ver ode des Raketenstarts niemand zu Hirnoder Kevin Vogt, die zuvor in Bochum ihre ersten Schritte machten. chu gespinsten und Höhenflügen neigt, Vom Stamm also sind nur Latza V ist für Hochstätter selbstverständund Gregoritsch nicht mehr dabei, lich. „Die Ergebnisse stehen schon dafür entwickelten Hochstätter mal da, mehr aber auch nicht. Wir daf und Co. wieder enorme Fantasie haben noch nichts erreicht.“ bei den Einkäufen, wobei auf dem Immerhin sei der Verweis auf Transfermarkt erneut keine 1993/94 gestattet. Auch damals gegroßen Investitionen möglich wann der VfL die ersten vier Zweitwaren, auch wenn der Lizenz- ligaspiele. Und stieg am Ende der spieler-Etat leicht von 7,6 auf Runde als Meister in die Bundesliga 8,1 Millionen angehoben wur- auf. O L I VE R B I T T E R

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Sechs Aufstiegstrainer

1971: Mit Eppenhoff erstmals in Liga 1 Bochums letzter Aufstiegstrainer heißt Marcel Koller. Kurios: Am Ostermontag 2006 machte der stark besetzte VfL unter dem Schweizer mit einem 2:0 in Aachen alles perfekt, die Alemannia stand bereits als Aufsteiger fest. So feierten beide Teams ausgelassen auf dem Tivoli. Nach gutem Start geriet der VfL 2001/02 unter Bernard Dietz ins Trudeln, es übernahm Peter Neururer. Eine Punktlandung folgte: Am letzten Spieltag half Union Berlin mit einem 3:1 gegen Mainz; Bochum kletterte mit einem 3:1 in Aachen doch noch auf Platz drei. Ex-Torhüter Ralf „Katze“ Zumdick führte den VfL 1999/2000 zurück nach oben, erstmals nicht als Meister. Bochum startete schwach, Bernard Dietz sprang ein für Ernst Middendorp, in der Rückrunde übernahm Zumdick und stabilisierte das Team. Klaus Toppmöller krempelte den Kader um; der VfL wurde 1995/96 sofort der Favoritenrolle gerecht. Közle, Michalke, Peschel und Baluszynski waren die Haupt-Torschützen in dem offensiv auftretenden Team, das mit 17 Punkten Vorsprung auf Platz vier den Aufstieg schaffte. Unter Jürgen Gelsdorf reparierte der VfL 1993/94 den ersten Abstieg sofort. Die Mannschaft, kaum verändert und für Zweitligaverhältnisse hochwertig besetzt, stand vom zweiten Spieltag an an der Spitze und marschierte unangefochten zurück in die Bundesliga. Herrmann Eppenhoff (gest. am 10. April 1992) stand seit 1967 unter Vertrag. Als Meister der Regionalliga West qualifizierte sich der VfL 1971 für die Aufstiegsrunde, wurde in seiner Gruppe mit 7 Punkten Vorsprung Erster: der erste Aufstieg in die Bundesliga!

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3. LIGA

Positiv unberechenbar D

ie Euphorie ist geweckt. Dynamo Dresden ist der Favoritenrolle seit dem Saisonstart gerecht geworden, steht verdient an der Tabellenspitze – und hat zuletzt mächtig Selbstvertrauen getankt. Partien wie jene am vergangenen Mittwoch gegen den Halleschen FC, als Dresden in den letzten Minuten einen 1:2-Rückstand noch in einen 3:2-Erfolg drehte, oder wie die am Samstag, als bei der Zweitvertretung Werder Bremens ein zwischenzeitliches 0:1 sogar in Unterzahl noch umgebogen wurde, hätte man zum

gleichen Zeitpunkt der Vorsaison vergeblich gesucht. Die Mannschaft spielte damals ebenfalls überzeugend, steckte Rückschlage aber nicht ohne Probleme weg, ließ sich irgendwann von der eigenen Unsicherheit vereinnahmen. Seit dem Spätsommer 2015 zeigt sich eine andere Dresdner Mannschaft, die eine stetige Weiterentwicklung erfährt. Fehlte in einigen Partien bisher noch die Balance zwischen Sicherheit und Risiko, strotzte das Team zuletzt nur so vor Selbstvertrauen. „Zu Hause kann

der Gegner vorbeikommen, um sich das Stadion anzuschauen und die Kulisse zu erleben. Aber die Punkte, die bleiben hier“, machte Michael Hefele nach dem Erfolg gegen Halle klar. Auch er tritt anders auf als noch im Vorjahr, geht als Kapitän nun an bestimmten Stellen voran, wo er in der vergangenen Saison selbst noch keine persönliche Orientierung gefunden hatte. Nicht nur, aber doch maßgeblich liegt diese Entwicklung an einem Mann: Uwe Neuhaus. Es ist das Wörtchen ambivalent, das sei-

Uwe Neuhaus: 102 Bundesligaspiele mit Wattenscheid Geboren am 26. 11. 1959 in Hattingen Seine Vereine als Spieler 07/65 – 06/81 TuS Hattingen 07/81 – 06/82 VfL Winz-Baak 07/82 – 06/84 SpVgg Erkenschwick 07/84 – 06/88 Rot-Weiss Essen 07/88 – 07/89 BVL 08 Remscheid 07/89 – 06/94 SG Wattenscheid 09 Seine Einsätze/seine Tore 102 Bundesligaspiele 12 84 Zweitligaspiele 5 151 Amateuroberligaspiele 54 Seine Erfolge als Spieler Bundesliga-Aufstieg 1990, Zweitliga-Aufstieg 1986

Seine Vereine als Trainer 1993 bis 1995 SG Wattenscheid 09 Amateure, danach 1. 11. 1995 bis 1996 SG Wattenscheid 09, 1. 10. 1997 bis 1998 VfB Hüls, 1998 bis 2004 Co-Trainer Borussia Dortmund, 2004 bis 22. 4. 2005 Cheftrainer Borussia Dortmund Amateure, 23. 4. 2005 bis 8. 11. 2006 Rot-Weiss Essen, 2007 bis 2014 beim 1. FC Union Berlin und seit 1. 7. 2015 Dynamo Dresden Seine Erfolge als Trainer Zweitliga-Aufstieg 2006 und 2009

Obenauf: Uwe Neuhaus führte Union Berlin 2009 in die 2. Liga.

ne Persönlichkeit am treffendsten beschreibt. Gegenüber der Öffentlichkeit gibt sich der 55-Jährige professionell. Worthülsen und lange Reden sind nicht sein Ding. Prägnante Antworten hingegen schon, bisweilen gepaart mit einem treffenden Wortwitz. Genau das macht Neuhaus in gewisser Art und Weise positiv unberechenbar. So etwa, als er im Jubelsturm nach dem Lastminute-Sieg gegen Halle kurzzeitig mit dem auf dem Rasen liegenden Marvin Stefaniak auf Kuschelkurs ging. In der Pressekonferenz im Anschluss trat die zuvor gelebte Euphorie flux wieder zugunsten einer kritisch-realistischen Spielanalyse in den Hintergrund. Neuhaus produziert sich nicht über große Worte, sondern über Inhalte. Er legt extremen Wert auf Spielkultur und Ballbesitz. Hohe Bälle sind für den Coach nur Mittel zum Zweck, spielerische Elemente hingegen gern gesehen. Das schnelle Reagieren auf Situationen und eine variablere Taktik als im Vorjahr machen Dynamo eben unberechenbarer. Aus der im letzten Jahr bemühten Doppelsechs hat Neuhaus eine Doppelacht gemacht, um somit durch frühes Pressing ein besseres Attackieren zu ermöglichen. Der klare Spiel-

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Seit dem Sommer ist er neuer Dynamo-Coach. Und UWE NEUHAUS (55) sorgte gleich für Disziplin, Dynamik, Dominanz – und vor allem für Erfolg. macher des Vorjahres fehlt, statt- son nach Spieltag drei schon drei dessen wird Wert auf die offensiven Gelbe Karten, kam sein Nachfolger Außenpositionen gelegt. Und auf Giuliano Modica in nun sechs ParErfahrung, die auch den Cheftrainer tien ganz ohne Verwarnung aus. selbst auszeichnet. Sieben Jahre ar- Fakt ist auch: Die Mannschaft agiert beitete er ab 2007 beim 1. FC Union mittlerweile deutlich reifer. CharakBerlin, führte die Eisernen von der terspieler wie Andreas Lambertz Regionalliga in die 2. Liga. Der ak- und Fabian Müller wurden nach tive Fußballer Neuhaus erreichte Dresden gelotst, um ihre Erfaherst im Alter von rung einzubrin30 Jahren mit der gen. Der Plan SG Wattenscheid „Meine Ziele sind die des ist aufgegangen. als Verteidiger die Klubs: Wir wollen aufsteigen.“ Nicht zu verachBundesliga. Als ten ist das Team UWE NEUHAUS, Dynamo-Coach um den ChefTrainer musste der gelernte Elektrainer: Mit Peter triker nicht so lang auf den Erfolg Nemeth steht Neuhaus ein loyaler warten: Mit Borussia Dortmund Partner zur Seite, der Dresden und bejubelte Neuhaus als Co-Trainer den Klub aus eigener Trainererfahunter Matthias Sammer 2002 die rung und schwierigen Zeiten kennt. Deutsche Meisterschaft. Und: Neuhaus lässt ihn gewähren. Dank dieser Erfolge im Rücken Nicht selten steht der Slowake bei wird Neuhaus ein natürlicher Re- Spielen selbst gestikulierend an der spekt zuteil, den seine klare An- Seitenlinie oder zitiert sogar mal sprache noch weiter unterstreicht. einen Spieler zu sich, um ihn zu Disziplin nimmt dabei eine beson- instruieren. dere Rolle ein. Was für ein ProfiNeuhaus will den langfristigen team Normalität sein sollte, geriet Erfolg. Statt sich alle Möglichkeiten zum Jahresbeginn teilweise aus den offenzulassen, nimmt er das Team Fugen. Nicht jeder Spieler lebte wie und nicht zuletzt auch sich von ein Profi – und auch auf dem Platz Beginn an in die Pflicht. „Meine hagelte es zwischenzeitlich jede Ziele sind auch die des Klubs: Wir Menge Verwarnungen. Ein Beispiel: wollen aufsteigen“, sagt Neuhaus, Verbuchte Innenverteidiger Dennis er beendet den Satz mit dem WörtErdmann in der vergangenen Sai- chen „Punkt“ und einem schelmi-

schen Grinsen. Spätestens da muss jedem klar sein: Nachfragen sind zwecklos. Dass in puncto Sicherheit und Ordnung sowie gleichzeitiger Torgefährlichkeit nicht alles gleich zu 100 Prozent funktionieren kann, weiß auch Neuhaus einzuordnen. „Es muss sich innerhalb der Mannschaft noch stärker breitmachen, dass wir in jeder Phase des Spieles selbstbewusst auftreten können. Und: Trotz ruhigen Spielaufbaus

müssen wir mehr Gefahr vor das gegnerische Tor bringen.“ Sieben Jahre kontinuierliche Arbeit von Neuhaus bei Union können nicht eins zu eins kopiert werden. Aber schon ein Bruchteil der Zeitspanne würde Dynamo, wo sich die Trainer zuletzt fast die Klinke in die Hand gaben, sehr guttun. Schließlich wollen auch die Schwarz-Gelben so sein wie ihr Trainer: positiv E VA WAG N E R unberechenbar.

-BUSINESS

„Die Liga lebt von der Solidargemeinschaft“ Er ist neu im DFL-Vorstand: KLAUS FILBRY (48) hält nichts von englischen Verhältnissen, kann sich Montagsspiele vorstellen und rüffelt die Bayern-Bosse.

Fotos: imago/Ulmer, imago/Eibner

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u Interview-Terminen bittet er am liebsten in sein Büro. Im Turm des Bremer Weserstadions hat Klaus Filbry im obersten Stockwerk sein Reich. Direkt nebenan liegt das Zimmer von Thomas Eichin, dem Geschäftsführer Sport. Der neue DFL-Vorstand Filbry spricht über sein Amt und seine Pläne in der neuen Funktion. Im Vorstand der Deutschen Fußball-Liga haben Sie den Frankfurter Heribert Bruchhagen abgelöst, der als Anwalt der kleinen Klubs aufgetreten ist und sich das Image eines „Robin Hood“ erworben hat. Fühlen Sie sich nun auch als „Robin Hood“, Herr Filbry? Nein, ich fühle mich nicht so. Ich bin Klaus Filbry, der sich in dem Gremium für die Belange der Liga einsetzen wird. Dies ist sehr allgemein gesprochen. Werden Sie in Bruchhagens Nachfolge die Interessen der „kleinen“ Klubs vertreten? Mir liegt dieses Schubladendenken fern. Ich will einfach mithelfen, gute Entscheidungen für die Liga zu treffen. Aber man kann sicher sagen, dass ein Aspekt meiner Nominierung war, dass Werder und Frankfurt durchaus vergleichbar in Größe und Interessenslage sind. Gab es eine Absprache, wonach Bruchhagen nicht die volle dreijährige Amtszeit absolviert und Sie bereits als sein Nachfolger eingeplant waren? Davon ist mir nichts bekannt. Hatten Sie ursprünglich nicht vor, bereits vor zwei Jahren für den DFL-Aufsichtsrat zu kandidieren? Das stimmt, aber ich habe die Kandidatur damals sehr früh zurückgezogen, weil wir die Wahl des Berliners Ingo Schiller in den Aufsichtsrat unterstützen wollten. Noch mal nachgefragt: Was bedeutet konkret „Interessen der Liga“?

Profispieler in England Der am 9. Januar 1967 in Münster geborene Betriebswirt gehört seit 2010 der Geschäftsführung von Werder Bremen an. Seit 2012, seit dem Ausscheiden von Klaus Allofs, fungiert Filbry als Vorsitzender der Geschäftsführung der GmbH & Co. KgaA. Er verantwortet dabei die Bereiche Marketing, Finanzen und Management. Vor seinem Engagement in Bremen war der in den USA ausgebildete Wirtschaftsfachmann seit 1994 beim Sportartikelriesen Adidas in verschiedenen Funktionen tätig; zunächst in Europa, später in Nordamerika, zuletzt als Vizepräsident der weltweiten Fußballvermarktung. Filbry spielte aktiv Fußball als Profi bei Wigan Athletic in der 3. Liga in England, zudem bei Jahn Forchheim und den Amateuren des 1. FC Nürnberg.

Ich halte es für enorm wichtig, dass wir DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und seinem Team den Rücken stärken. Und dass wir zudem den aktuellen Partner Sky, von dem wir sehr profitiert haben und der ein gutes Produkt liefert, unterstützen. Alle Anstrengungen müssen unternommen werden, um mit dem neuen TV-Vertrag einen Schritt nach vorn zu machen. Dies ist die vordringliche Aufgabe. Neuerdings flammt wieder die Diskussion auf, ob die TV-Gelder anders verteilt werden sollen. Ihre Meinung? Erst einmal muss der Vertrag unter Dach und Fach sein, dann können wir uns über den Verteilungsschlüssel unterhalten. Dass wir als Werder Bremen durchaus auch andere Kriterien als die rein sportlichen gern berücksichtigt hätten, diese Debatte haben wir ja mit angestoßen. Ich bin überzeugt, dass man sie auch ganz sachlich führen kann. Der Bremer Vorstoß geht in die Richtung, die unlängst HSV-Vorstand Dietmar Beiersdorfer angesprochen hat. Dass wir mit diesen Gedanken nicht allein stehen, ist nichts Neues. Ne-

ben den sportlichen Maßstäben sollten auch Nachfragekriterien ins Auge gefasst werden, beispielsweise die TV-Quoten oder das Zuschaueraufkommen bei Auswärtsspielen. Wie sieht Ihre Position aus bei den Überlegungen, den Spielplan künftig flexibler zu gestalten? Was gegenwärtig diskutiert wird, halte ich für gut ausbalanciert. Auf der einen Seite soll der Samstag und damit die gelebte Tradition weiter fortgeführt werden. Gleichzeitig sollen neue Anstoßzeiten erschlossen werden, um auch sportlichen Notwendigkeiten bei den in der Europa League vertretenden Klubs gerecht zu werden. Soll sagen: möglicherweise ein Spiel mehr am Sonntag oder gegebenenfalls auch ein Spiel am Montag – nicht an allen, aber an ausgewählten Spieltagen. Würden Sie zustimmen, dass es sich dabei nicht nur um sportliche Belange handelt, sondern auch um Anreize und Angebote bei den Verhandlungen um einen neuen TV-Vertrag? Sicherlich können wir durch das Schaffen neuer Sendeplätze gewisse Zusatzeinnahmen generieren, aber Christian Seifert hat schon deutlich gemacht, dass Vermarktungserlöse bei diesem Plan nachrangig sind. Das Ganze sollte ausgewogen und

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MARKEN & MÄRKTE 9. Sponsors-Kongress in Hamburg Hamburg hofft auf die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024, der DFB auf die EURO 2024. Diese beiden Bewerbungen stehen im Mittelpunkt beim 9. Sponsors Sports Venue Summit am Dienstag und Mittwoch in der Handelskammer Hamburg.

Er saß von 2007 bis 2015 im DFLVorstand: Heribert Bruchhagen moderat gestaltet werden, um das Kernprodukt, den Samstag-Spieltag der Liga, zu erhalten. Wir wollen keine italienischen, spanischen oder englischen Verhältnisse, wo gefühlt fast keine Spiele mehr parallel angepfiffen werden. Die deutsche Fernseh-Landschaft ist in Bewegung. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben nicht mehr die Rechte für die Übertragungen von Olympia bekommen. Erwarten Sie nun auch große Überraschungen bei den Verhandlungen über die Bundesliga-Rechte? Wir müssen abwarten, wie die diversen Pakete aussehen werden. Wir erhoffen uns natürlich eine leichte Steigerung. Aber Vergleiche mit England sind unzulässig. Dort sind die Preise nach oben geschossen, weil es einen harten Bieterwettbewerb zweier profitabler Pay-TV-Unternehmen gegeben hat. Der Markt in Deutschland ist damit nicht vergleichbar. Bayerns Vorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat neulich wieder die Einzelvermarktung ins Gespräch gebracht. Wie beurteilen Sie diese Initiative? Ich bin ein strikter Gegner davon. Zudem empfinde ich es als kontraproduktiv, mit solchen Argumenten zu diesem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Liga lebt von der Solidargemeinschaft und somit auch von der Zentralvermarktung. Nun treten Sie also doch als „Robin Hood“ auf, oder? Wie gesagt, ich halte nichts von diesem Schubladendenken. Ich bin einfach überzeugt davon, dass wir die Verhandlungsposition der DFL gemeinsam stärken sollten. I N T E RVI E W : HANS-GÜNTER KLEMM

Neuer mit Talenten aus 27 Ländern 75 Fußball-Talente aus 27  Ländern nahmen auf dem Trainingsgelände des FC Bayern München am 7.  Allianz Junior Camp teil. Jugendtrainer des FC Bayern begleiteten die Talente über sechs Tage. Aus Deutschland waren acht Jugendliche dabei, die sich unter 80 000 Bewerbern durchgesetzt hatten. Zu den Höhepunkten zählte ein Treffen mit Nationaltorwart Manuel Neuer.

Internationales Gruppenbild mit Weltmeister Manuel Neuer DFL-„Legends Tour“ mit Jens Lehmann Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann traf im Rahmen einer weiteren „Legends Tour“ der DFL in Mexico City auch Junioren von Eintracht Frankfurt (U  16) und Gladbach (U 17). Die Talente nahmen mit Unterstützung der DFL an einem Turnier teil, bei dem sie auf Teams aus Brasilien und den USA trafen. Lehmann warb anschließend in Brasilien und in New York für die Bundesliga. Parallel war Rekordnationalspieler Lothar Matthäus in Kuala Lumpur und Singapur unterwegs. Die erste „Legends Tour“ hatte Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder nach China geführt. R . F.

„Legends Tour“ in Mexico City: Jens Lehmann war live vor Ort.

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FORMEL 1

E

Der Rote Platz

in Aufmerksamkeitsdefizit muss Sebastian Vettel sicher nicht befürchten, wenn er am Wochenende zum ersten Mal ganz in Rot in Monza einziehen wird, wo im Autodromo Nazionale Herz und Seele des italienischen Motorsports ihre unvergleichliche Leidenschaft entfalten werden. Es ist das Heimspiel des Jahres. Und der große Knall von Spa, wo ein explodierter Hinterreifen den Heppenheimer nicht nur den dritten Platz, sondern vielleicht auch die letzte realistische WM-Chance gekostet hat, hat die Emotionen schon vorab gesteigert. Auch für Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene (58) ist es der erste Grand Prix vor eigenem Publikum in seiner neuen Funktion, und alles, was der smarte Italiener gerade nicht brauchen rauchen kann, sind Negativschlagzeilen. agzeilen. Und noch weniger ein verbaler Krieg mit Pirelli, dem in Mailand beheimateten Rei-

fenausrüster. Eine italienische TraIn dieser heiklen Situation bleibt ditionsmarke gegen die andere, das Vettel fest bei seiner Meinung: „Das ist Zündstoff. Und noch schwerer Team und ich haben uns gemeinauszubalancieren als ein Formel-1sam für diese Strategie entschieRennwagen. Eine doppelte Frage den. Ich stehe hinter dem Team, der Ehre. Denn Vettel und Arrivabeund das Team steht hinter mir. Das ne bestehen damacht uns zu eirauf, dass ihre nem Team. Das Team trifft keine Taktik, in Bel- „Für uns war immer klar, dass gien mit einem wir nie zurückstecken werden.“ Schuld.“ So oft in Boxenstopp das so wenigen SätTreppchen er- MAURIZIO ARRIVABENE, Ferrari-Teamchef zen „Team“ zu reichen zu wolsagen, das hat len, nicht zu riskant gewesen ist. System. Es ist das System Vettel/ Pirelli aber kann ebenso wenig auf Ferrari, stark nachempfunden dem sich sitzen lassen, dass die eigeSystem Schumacher/Ferrari. Und nen Pneus unzuverlässig oder gar es funktioniert nach dem gleichen gefährlich sein sollen. Verbunden Prinzip: Ferrari, ach was, das ganze Land spürt, dass es der Teutone mit der bangen Frage, ob oder wie sich das Haltbarkeitsthema auf ernst meint mit dem Mannschaftsdem Hochgeschwindigkeitskurs gedanken. De Der Grand Prix von in der Lombardei auswirken Italien ist erst der zwölfte, den der wird, wo die Grenze von 300 km/h permanent viermalige Weltüberschritten wird. meister für die

Am Wochenende in Monza bestreitet SEBASTIAN VETTEL (28) seinen ersten Heim-Grand-Prix für Ferrari. Wie der Deutsche die Scuderia Runde um Runde zurück in die Erfolgsspur führt..

Zug-Pferd: Ferrari-Neuzugang Sebastian Vettel in seinem roten Flitzer namens „Eva“

Vettel: Bisher 2 Siege, 5 Podestplätze tze – Ferrari wieder im Rennen GP-Platzierung

Der Saisonverlauf 2015 des viermaligen Weltmeisters in seinem ersten Jahr bei der Scuderia 1. 3.

3.

3.

1.

2. 5.

5.

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3.

12.

Australien Malaysia

China

Bahrain

Spanien

Monaco

Kanada Österreich

Großbritannien

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wie bei der Strategie in Spa. Vettel lebriert Vettel die Momente nach ist nicht bloß versessen auf den dem Rennen als Teambuilding – ob schnellen Erfolg, er ist beinahe be- es der Bruchstückjubel auf Italiesessen. Sein jüngster Triumph war nisch ist oder das Bekenntnis vom der 41. seiner Karriere, begonnen Podium: „Es ist fantastisch, von da hatte alles 2008 im Regen von Mon- oben in die glücklichen Gesichter za mit dem Sensationserfolg für der ganzen Mannschaft zu blicken.“ Toro Rosso. Inzwischen ist Vettel in Für solche Aussagen lieben sie ihn der ewigen Siegerliste mit Ayrton in Maranello fast noch mehr als für Senna gleichgezogen. Der rasende seine 160 WM-Punkte bisher. Auch Statistiker selbst bezeichnete seine James Allison, der den Weg zurück Bestmarke als „unglaublich“. nach vorn technisch ebnen soll, ist Das Hausblatt Gazzetta dello von Vettels Aura begeistert: „Ich erkenne bei ihm Sport begleitet die gleichen Fühjeden Triumph von Vettel bereits „Vettel will alle wissen lassen, rungsqualitäten mit dem gelern- wie wichtig der Einzelne ist.“ wie bei Michael ten Pathos, siehe Schumacher. Er Ungarn: „Die For- JAME S ALLIS ON, Ferrari-Technikchef will alle in der mel 1 liegt Vettel Rennfabrik wiszu Füßen. Das ist das Ferrari, das sen lassen, wie wichtig der Beitrag Enzo Ferrari geliebt hätte. Ein des Einzelnen ist. Die Bewundewahnsinniges Auto mit einem rung, die das Team für Michael Phänomen wie Sebastian Vettel am empfunden hat, lebt mit Sebastian Steuer. Ein perfekter Tag, in dem wieder auf.“ In der früher so zerFerrari die Mercedes-Rolle über- strittenen, manchmal regelrecht nommen und von dem ersten Meter depressiven Scuderia lebt ein neuan das Rennen dominiert hat. Ferra- er Geist – und der funktioniert als ri erlebt endlich eine Auferstehung.“ Selbstbeschleuniger. Der Messias-Vergleich hat sich einVettel hat inzwischen den ewigen gebürgert. Zunächst aber erscheint Maßstab für sich deuten gelernt: die Interpretation der Sonntag „Ich verstehe ja, warum die Leute aktuell treffender, die Vettel bei mich immer mit ihm vergleichen. allen schnellen Verdiensten den Wir sind beide deutsch und sind „Ersthelfer“ nennt, denn noch sei- beide in schwierigen Zeiten zu Feren ja keine Heldentaten vollbracht. rari gewechselt. Auch von der OrgaAber üben dafür kann man ja nisation und dem Spirit im Team schon mal. Dementsprechend ze- gibt es Parallelen.“ Doch ihm ist es

Monza: Hier feiern die Italiener ihre Formel-1-Helden.

Der WM-Stand Platz Name

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Lewis Hamilton (GBR) Nico Rosberg (GER) Sebastian Vettel (GER) Kimi Räikkönen (FIN) Felipe Massa (BRA) Valtteri Bottas (FIN) Daniil Kvyat (RUS) Daniel Ricciardo (AUS) Romain Grosjean (FRA) Max Verstappen (NED) Sergio Perez (MEX) Nico Hülkenberg (GER) Felipe Nasr (BRA) Pastor Maldonado (VEN) Fernando Alonso (ESP) Carlos Sainz jr. (ESP) Marcus Ericsson (SWE) Jenson Button (GBR)

Punkte

227 199 160 82 82 79 57 51 38 26 25 24 16 12 11 9 7 6

auch wichtig, dass er sein eigenes Kapitel im Erfolgsbuch von Ferrari schreibt: „Michael hat DinosaurierFußabdrücke in Maranello hinterlassen. Deshalb schauen wir nicht zurück, sondern machen unser eigenes Ding.“ Maurizio Arrivabene steht dann vielleicht doch noch die Erfüllung eines vor Saisonbeginn gegebenen Versprechens bevor: „Zwei Siege in diesem Jahr sind gut, drei wären perfekt. Und wenn es mehr werden, dann laufe ich 100 Kilometer barfuß durch die Berge von Maranello …“ E L M A R B RÜ M M E R

Fotos: dpa/Ebener, picture-alliance/Hoch Zwei, imago/Perenyi

Scuderia bestreiten wird, aber er hat jetzt schon die ihm zugedachte Rolle als Mannschaftskapitän in jenem Gebilde ausgefüllt, das Ferrari den ersten Titel seit Kimi Räikkönen 2007 bescheren soll. Der Rote Platz. Als Vettel Anfang August in Ungarn den zweiten von erhofften drei Siegen in diesem Aufbaujahr bereits eingefahren hatte, schrieb FiatLenker Sergio Marchionne seiner Mannschaft ins Stammbuch: „Ich bin mir sicher, dass die Scuderia nach der Sommerpause entschlossener denn je zurückkehren wird.“ Spa war schon ein Ansatz, in Monza steigt der Druck entsprechend noch an, obwohl die Piste eher den Mercedes-Motoren entgegenkommt. Aber Ferrari setzt auf den Budapest pest-Effekt. „Im Frühsommer wurde uns oft vorgeh vorgehalten, dass wir uns auf dem abstei absteigenden Ast befänden. Doch diese dies Leute hätten unsere Ergebnisse besser b verfolgen sollen. Wir wussten wussten, dass es in einer Saison wie dieser Aufs A und Abs geben würde, aber für fü uns war auch klar, dass wir nie zurückstecken werden“, sagt Arrivabene. Arriv Ferrari ist nach den vielen Umbauten im Team noch nicht ganz auf dem Hochplateau, aber der Aufwärtstrend ist unübersehbar. unüberse Entscheidend ist es moment momentan, immer dann zur Stelle zu sein, wenn w sich auch nur eine klitzekleine klitzeklein Lücke auftut,

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IHRE MEINUNG

[email protected]

Die Problematik des FC Bayern nachvollziehbar geschildert

Bitte schreiben Sie an:

Betr.: „Knick statt Kick“ – Die Talente des FC Bayern und ihre Schwierigkeiten

Redaktion kicker-sportmagazin – Leserforum – Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg, Fax: 0911 / 2 16 - 22 52 E-Mail: [email protected]

% Nr. 70

Im Artikel wird die Problematik des FC Bayern im Einsatz unfertiger Talente aufgrund des Erfolgsdruckes nachvollziehbar herausgearbeitet. Der Satz über Pep Guardiola, „in Barcelona holte Guardiola einen Jungprofi nach dem anderen aus dem B-Team zu den Profis hoch, baute damit das große Barca auf“, trifft zu 100 Prozent auf den Spielstil Barcelonas der jüngeren Vergangenheit zu, jedoch nicht auf die Integration von Nachwuchsspielern. Prägende Superstars wie Iniesta, Xavi und Messi spielten vor Guardiola bereits sechs respektive vier Saisons im Profiteam, holten als

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Kürzere Stellungnahmen haben größere Chancen auf Veröffentlichung. Meinungen der Leser entsprechen nicht unbedingt der kicker-Meinung.

Foto: imago/Simon

Wenn ich den Artikel über die Nachwuchsausbildung beim FC Bayern so lese, kommt mir der Gedanke: „Was hat das eigentlich noch mit Fußball oder Sport zu tun?“ Der FC Bayern hat also keine Zeit, um Nachwuchs auszubilden. Lieber kaufen Sie den anderen Vereinen die „fertigen“ Spieler weg. Diese wiederum müssen dann wieder von Neuem anfangen und können den Bayern somit ja nicht mehr gefährlich sein. Ist der Spieler dann einmal da, fällt den Bayern plötzlich auf: „Ach nö, der Spieler ist doch nicht so gut, kaufen wir mal den nächsten.“ In meinen Augen ist das Wettbewerbsverzerrung. So können die anderen Vereine, die in die Ausbildung der Spieler viel Arbeit investiert haben, nie wirklich nach oben kommen. Claudia Pieritz, Schildau-Taura

Erforderliche Angaben: Jeweils voller Vor- und Nachname sowie Anschrift des Verfassers plus kicker-Ausgabe und -Artikel, auf die sich der Leserbrief bezieht (gilt auch für E-Mails).

Azubi und Chef: Gaudino lauscht Guardiolas Worten. Stammspieler schon unter Trainer Rijkaard 2006 die Champions League. Pascal Bigalk, Berlin Der FC Bayern entwickelt sich, was das Thema Jugend angeht, in eine ähnliche Richtung, wie es bei vielen englischen Vereinen der Fall ist. Es gibt kaum noch Spieler aus dem eigenen Stall, die sich auch zu einer festen Größe in der ersten Mannschaft entwickeln, da ihnen die nötige Zeit nicht zugesprochen wird. Wenn es die Bayern nicht schaffen, wieder den ein oder anderen Spieler aus der Jugend in die erste Mannschaft zu integrieren, findet eine weitere Internationalisierung im Kader statt, was auf lange Sicht zu einem Identifikationsproblem mit der Mannschaft führen könnte und das Mia-san-mia-Credo auf die Probe stellen wird. Patrick Heckler, Sulzfeld

Mir ist ein Kämpfer lieber als ein Schauspieler Betr.: „Streitfall Zambrano“ – Die Eintracht fürchtet eine Treibjagd auf den Verteidiger % Nr. 70

Es wird Zeit, dass der DFB der schon länger anhaltenden Hetze gegenüber Spielern wie Carlos Zambrano, der zugegebenermaßen eine oft „grenzwertige“ Zweikampfführung an den Tag legt, Einhalt gebietet. Meiner Meinung nach sollten unsportliche theatralische Schauspieleinlagen, die eine Rote Karte für den Gegner zum Ziel haben, auch mit der Roten Karte und einem Spiel Sperre bestraft werden. Klaus Hecht, Arzberg Keine Frage, Carlos Zambrano wandelt oft am Rande eines Platzverweises. Nicht immer zu Unrecht.

Man muss aber auch ganz klar sagen, dass es den meisten sogenannten Fußballfans wohl das liebste wäre, wenn der Peruaner schon alleine für das Betreten des Platzes die Gelbe Karte sehen würde. Mir persönlich ist so ein Kämpfer lieber als ein Fallensteller und Schauspieler. Andy Forster, Nürnberg

Werner Schneyders Kolumne war wieder mal sehr schön Betr.: „Bayern spielt mit zwei Teams“ – Kolumne von Werner Schneyder % Nr. 70

Eine sehr schöne Kolumne hat der Werner da wieder verfasst. Eine kleine Ergänzung habe ich dennoch. Der „Mann, der Deutschland mit einem kleinen Geniestreich zum Weltmeistertitel schoss“, könnte immer noch als Idol mit Stammplatz beim BVB spielen, wenn er und seine Berater nicht so geldgierig wären … Ulf Krüger, Panketal

Wie wär’s mit einem Sportvorstand wie Effenberg? Betr.: „Das Pulverfass“ – Situationsanalyse des 1. FC Nürnberg % Nr. 71

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Ein Dortmunder Original: Alfred „Aki“ Schmidt wird 80 Jahre alt.

MONTAG, 31. AUGUST Trainer Holger Osieck wird 67 Jahre, Edwin Moses (USA, Leichtathletik, OS 1976, 1984, 2 x WM 400 m Hürden) 60, Schiedsrichter Markus Schmidt 42. DIENSTAG, 1. SEPTEMBER Günter Herrmann (9 A) 76, Gerhard Strack (10 A) 60, Ruud Gullit (66 A Niederlande, EM 1988) 53, Trainer Uwe Koschinat 44. MITTWOCH, 2. SEPTEMBER Willi Giesemann (14 A) 78, Joachim Bäse (1 A, 234 BL Braunschweig) 76, Hans-Ulrich Grapenthin (21 A DDR, OS 1976) 72, Lennox Lewis (Kanada/ Großbritannien, Boxen, OS 1988 Superschwergewicht, Profi-WM 1992–2004) 50, Andreas Möller (85 A, WM 1990, EM 1996) 48

DONNERSTAG, 3. SEPTEMBER Walter Kelsch (4 A) 60, Michael Schulz (7 A) 54, Jerome Boateng (52 A, WM 2014) 27. FREITAG, 4. SEPTEMBER Prof. Dr. Wilfried Kindermann (ehem. Mannschaftsarzt DFB-Nationalmannschaft) 75, Kerstin Garefrekes (130 A, WM 2003, 2007, EM 2005, 2009) 36, Aaron Hunt (3 A) 29. SAMSTAG, 5. SEPTEMBER Alfred Schmidt (25 A) 80, Paul Breitner (48 A, WM 1974, EM 1972) 64, Matthias Sammer (23 A DDR, 51 A DFB, EM 1996) 48. SONNTAG, 6. SEPTEMBER DFB-Trainer Bernd Stöber 63, Stephan Engels (8 A) 55, Holger Fach (5 A) 53.

Hut ab vor Christian Biechele für den Artikel über den 1. FC Nürnberg – sehr, sehr gut. Er zeigt eindrucksvoll, dass weniger Mannschaft und Trainer derzeit das große Problem sind. Dieses liegt viel weiter oben in der Führungsetage und viel tiefer, dieses sollte sich auch mal der Aufsichtsratsvorsitzende vor Augen halten. Zum Schluss habe ich noch eine Bitte an Herrn Meeske: Bitte nehmen Sie ab dem 1. 9. das Heft in die Hand und stellen alles auf den Kopf. Eventuell können Sie sich ja einen Charakter à la Effenberg als Sportvorstand dazuholen. Michael Schön, Nürnberg

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MIXED ZONE

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Mit getönter Brille und Kappe: Max Merkel als Erfolgstrainer von 1860 München. Als kantiger Verteidiger kannte Merkel (Foto Mitte, rechts) kein Pardon, hier gegen Austria (1953). Foto rechts: Als Routinier von Rapid (1951)

Zweimal für die Ewigkeit

Er spielte je einmal für Deutschland und Österreich: MAX MERKEL sorgte bereits als Spieler für Schlagzeilen.

W

ar’s überhaupt ein richtiges Länderspiel? Offiziell schon. In Wirklichkeit spielte der Fußball aber gerade in diesen Tagen seine wichtigste Rolle abseits des Rasens. Die Partie gegen die Slowakei, ausgetragen am 27. August 1939, sollte in erster Linie Propaganda pur sein für die Nationalsozialisten. Es ist ja bemerkenswert, dass gleichzeitig ein weiteres Länderspiel gegen die Schweden ausgetragen werden sollte, mit den besten Spielern von Reichstrainer Sepp Herberger. Sie hießen damals Bernhard Klodt, Paul Janes, Andreas Kupfer, Albin Kitzinger, Ernst Lehner oder Helmut Schön; ein Team, das stark an die berühmte Breslau-Elf erinnerte, die am 16. Mai 1937 Dänemark 8:0 geschlagen hatte. Doch diese Begegnung der „ersten Garnitur“ in Stockholm wurde kurzfristig wegen drohender Kriegsgefahr abgesagt. Anders in Preßburg. Fünf Tage später brach zwar tatsächlich der Zweite Weltkrieg aus, doch dieses Spiel der „großdeutschen“ Elf, einer

besseren Wiener Stadtauswahl, fand noch statt. Max Merkel kam so zu seinem einzigen Länderspiel für Deutschland. Der spätere Startrainer, der 1860 München (1966) und den 1. FC Nürnberg (1968) zur Deutschen Meisterschaft führen sollte, war schließlich einer von

„Ein Techniker war ich nicht. Hart war ich, und robust.“ MA X MERKEL acht Österreichern, die nach der Annexion des Nachbarlandes für diese Begegnung berufen wurden. Die Slowakei war gerade erst von der FIFA als unabhängiger Verband bestätigt worden, der erste Gegner sollte „Befreier“ Deutschland sein. Es war also nicht nur das erste Länderspiel für Max Merkel, sondern auch für die Slowakei. Preßburg, das heute Bratislava heißt, liegt wie Wien an der Donau. Etwa 80 Kilometer trennen die beiden Metropolen. Die schöne

Altstadt von Preßburg galt für viele damals schon als Ausflugsziel. Also fuhr auch die deutsche Mannschaft nach einer Nacht im Wiener Hotel „Kummer“ einfach mit dem Dampfer zum Spiel. „Die kleine Reise gestaltete sich sehr angenehm, man war in bester Laune“, schrieb der kicker über die ungewöhnlichen Umstände. Allerdings: Es gab kurzfristig weitere personelle Sorgen, nachdem bereits etliche Spieler abgesagt hatten, weil sie Militärdienst verrichteten oder verletzt waren. So mussten nun auch noch der Wiener Läufer Gall und der Stürmer Klingler passen. Quasi in allerletzter Minute kam dadurch Max Merkel ins Boot nach Preßburg, das am Sonntag früh ablegte. Am Ende des Tages erlebte er eine herbe Enttäuschung. Es war schon ein besonders heißer Tag in Preßburg, die Menschen strömten ins ausverkaufte Stadion, 17 000 Besucher kamen schließlich – ein regelrechtes Volksfest wurde abgehalten, unsinnige Reden diverser Funktionäre und Politiker

kicker, 31. August 2015

Fotos: Horstmüller, picture-alliance/dpa (2)

Vor 76 Jahren

wurden vor dem Anpfiff auch noch geschwungen; sie sollten für die rechte Stimmung sorgen. Danach aber wurde schnell klar: Die zusammengewürfelte Truppe, die da von Herberger aufgeboten wurde, war überhaupt nicht eingespielt; zudem unterschätzten vor allem die bekannten Spieler aus Wien, angeführt von Franz „Bimbo“ Binder, den patriotischen Ehrgeiz der Slowaken, die am Ende überraschend, aber verdient 2:0 gewannen. Und Max Merkel? Der kicker schrieb über seine 90 Minuten: „Er ist ein großer, etwas schwerfälliger, aber nicht gerade untalentierter Spieler, der in der letzten Zeit vorwiegend im Angriff verwendet wurde und als Läufer zu langsam ist.“ Harte Worte. Merkel sah sich damals am liebsten als Stürmer. Viele, viele Tore wollte der junge Mann noch schießen, bald schon durfte er sie mangels Offensivtalent

HINTERGRUND

nur noch verhindern. Der „Landgendarm“, wie er von seinen Mitspielern nicht immer schmeichelhaft genannt wurde, spielte damals für den Wiener Sport-Club und war erst 20 Jahre alt. Merkels gute Zeit, als er mit Ernst Happel bei Rapid Wien ein legendäres, aber nicht gerade von großer persönlicher Zuneigung geprägtes Verteidigerpaar bildete, kam noch, auch wenn seine spielerischen Defizite stets blieben. Vier Meistertitel mit Rapid – keine schlechte Quote für einen Spieler dieser spartanischen Qualität. Der spätere Erfolgscoach der 60er Jahre, der den Fußball als einer der Ersten auch als Unterhaltungsbetrieb verstand und mit flotten Sprüchen bis zu seinem Ableben am 28. November 2006 befeuerte, erhielt von Herberger keine zweite Chance mehr. Aus verständlichen Gründen. „Zu den großen Technikern gehörte ich nicht. Hart war ich, stämmig und robust“, beschrieb er sich selbst in seiner Biografie „Mit Zuckerbrot und Peitsche“, ein Titel, der für seine Trainertätigkeit steht, die einige Jahre sehr erfolgreich verlief, aber menschlich stets schwierig blieb. Vor allem für seine Spieler. Eine versöhnliche Pointe gibt’s aber für Merkels Laufbahn als Nationalspieler doch noch: Mit 33 absolvierte der Haudrauf in allen Gassen ein weiteres Länderspiel. Am 22. Juni 1952 stand er plötzlich in der Auswahl Österreichs, es gelang ein 1:1 gegen die Schweiz. Ein Prestigeerfolg für einen Akteur, der kein Mozart war, sondern sich alles schwer erkämpfen musste. Merkel spielte also jeweils einmal für zwei Nationalteams. Zweimal für die Ewigkeit, was will man mehr „als Roboter“? So Merkel über Merkel. Im März 1954 beendete er seine Spielerlaufbahn. GÜNTER WIESE

27,4 Prozent waren Eintagsfliegen

Martin spielte nur drei Minuten Nur einmal für die deutsche Nationalelf – das passierte beileibe nicht nur einem Max Merkel. Insgesamt standen bislang 916 Spieler für die DFB-Auswahl auf dem Platz, und bei 251 Berufenen blieb es beim Debütantenball. Das sind immerhin 27,4 Prozent, mehr als ein Viertel. Man denke nur an Spieler wie Manfred Bockenfeld, Martin Max oder Zoltan Sebescen, die ihre Karrieren längst beendet

haben. Oder an Heiko Scholz, der im Oktober 1992 gegen Mexiko zum Einsatz kam, zuvor aber schon für die DDR siebenmal gespielt hatte. Der Stuttgarter Bernd Martin stand am 2. Mai 1979 bei seinem DeutschlandDebüt lediglich drei Minuten lang auf dem Platz. Trainer Jupp Derwall brachte ihn in Wales bei einem EM-Qualifikationsspiel. cat Auch ein Rekord – bis heute.

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abpfiff. HG BUTZKO ist direkt gegenüber der GlückaufKampfbahn in Gelsenkirchen geboren, trotzdem wurde er Kabarettist. Er erhielt 2014 den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Kabarett. www.butzkolonie.de

E

s war ein ganz normaler Mon- gramme sämtlicher Schalker Spieler tagmorgen in einem ganz nor- gesammelt: Nigbur, Fischer, Rüssmalen November, als ich, wie mann, Lütkebohmert, Sobieray, jeden Montagmorgen, in meiner Libuda, Kremers, also beide. 40 Jahpopeligen Straße zum popeligen re später fühlte ich mich plötzlich Bäcker wollte, um ganz norma- nicht ein Jahr älter als damals. Ich le Brötchen zu holen. Dann, wie hatte keine Wahl: „Senor Raul?“ jeden ganz normalen MontagIch konnte kein Spanisch, er morgen, weiter in den popeligen kein Deutsch, und unser Englisch Supermarkt, wegen Milch, Käse, reichte grade mal für eine SimultanEiern. Zum Schluss noch zum übersetzung in Gebärden-Esperanpopeligen Zeitschriftenhändler to. Trotzdem verstand er, was dieser an der Ecke, um wie jeden ganz erwachsene Mann da von ihm wollnormalen Montag Spiegel, Süd- te: ein Handyfoto, ein Selfie mit mir deutsche, Reviersport, Taz zu be- und ihm, dieser Erscheinung aus sorgen, und . . . äh . . . ach ja, den kicker. Fast hätt ich Die Story eines Selfies den vergessen. Anschließend nach Hause, Kaffee aufsetzen, frühstücken, und in der ganz normalen Montagmorgen-Zeitungslektüre mal wieder den ganz normalen SchalkeWahnsinn des ganz normalen vorangegangenen Spieltags nochmals ganz normal einer anderen Galaxie in meiner nachleiden. Und wenn ich „lei- popeligen Straße. Obwohl er wahrden“ schreibe, dann meine ich scheinlich nur in Ruhe seinen ganz „leiden“, denn egal, wie das Spiel normalen Montagmorgen-Einkauf war, Schalke-Spiele sind stets eine tätigen wollte, nahm er sich die Angelegenheit des Leidens, und zehn Sekunden, und gewährte einur das macht es erst zu einem nem 46 Jahre alten Sechsjährigen Schalker Leiden. Ein Umstand, diese Aufnahme. Das war vor drei der diesen Verein so unerreichbar Jahren. macht. Hehre Worte, ich weiß, 2015 nun gab Raul ein kickeraber die sind nicht von mir, son- Interview und sagte darin: „Schalke dern von einem Weltstar. Un- ist unerreichbar. (s. o.!) Es war erglaublich? Doch der Reihe nach. staunlicherweise so, dass ich mich An diesem Montagmorgen im vielleicht nicht vom ersten Tag an, November geschah es, dass in aber ganz sicher schon nach einer meiner popeligen Straße in mei- Woche wie zu Hause gefühlt habe, nem popeligen Supermarkt plötz- als wäre ich an meinen Ort gekomlich an der Kasse vor mir einem men. Von Anfang an bis zum letzKunden sein Wechselgeld aus den ten Tag war da eine ganz spezielle Fingern rutschte, und mir dar- Bindung und Verbindung zwischen auf das Herz in die Hose. Es gab den Fans und mir. Ganz ehrlich: Ich schon mal vier Minuten in mei- kann diese tollen Anhänger nicht nem Leben, die sich anfühlten vergessen, niemals.“ wie das Verlassen des Raum-ZeitLieber Senor Raul Gonzalez Kontinuums. Schalker wissen, Blanco, lassen Sie mich meine von welchen vier Minuten ich Tränchen aus den Augen wischen rede. Dies hier waren die zweiten. und es mal so sagen: „Das geht uns Ich habe als Sechsjähriger Auto- mit Ihnen ganz genau so.“

Endlich wieder Sechs

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